Der Wille zu Leben von Calysto (Kapitel 34 ist oben) ================================================================================ Kapitel 32: Showtime (Part 2) ----------------------------- „Ähm... äh... Ihr seid sehr früh.“, sprach Yoh etwas durcheinander und versuchte sich so gut wie möglich an den Text zu halten. „Verzeih mein Freund. Aber uns plagte die Langeweile.“, Kyle grinste ihn an und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich muss dir unbedingt von den neusten Geschehnissen berichten, Satoshi.“ Damit schob der Schwarzhaarige sein jüngeren Zwilling von der Bühne, während Ren Horo einen verwirrten Blick zuwarf. „Was macht ihr da?“, wisperte Yoh als sie ihren Weg von der Bühne antraten. „Wir ändern das Stück ein bisschen, mein Lieber.“ Kyle tätschelte ihm den Rücken. „Lehne dich einfach zurück und genieße die Show.“ „Young wird euch umbringen.“ Der Baunhaarige starrte ihn perplex an, während die anderen ihnen fragende Blicke zuwarfen. Sie hatten von der 'Umstrukturierung' auf der Bühne gar nichts mitbekommen. Shaarlyn tauchte aus dem Gang wieder auf und hielt das OK-Zeichen in die Höhe. Der Braunhaarige hob die Augenbrauen in die Höhe. Dann schlug er sich die Hände vor sein Gesicht. „Oh Gott. Was habt ihr wieder angestellt?“ Kyle lachte nur während der Rest der Gruppe immer noch nicht wusste was los war. Stille herrschte auf der Bühne. Die Scheinwerfer warfen warmes Licht auf die zwei Jugendlichen, wobei einer von ihnen dabei war den anderen in Grund und Boden zu starren. Einige Eltern im Publikum fingen an leise zu tuscheln, ob dies Teil des Stücks war oder der Text einfach vergessen wurde. Die Souffleuse, die sich frewillig gemeldet hatte und hinter einer Requisite an der linken Seite der Bühne saß, flüsterte wie wild den Script auf die Beiden ein, doch beide schienen sie zu ignorieren, worauf sie sich nur den Stapel Papier, so leise wie möglich, gegen den Kopf schlug. Horo zog erwartet die Augenbrauen in die Höhe, so langsam wurde ihm das nämlich echt peinlich. Ren schloss nur die Augen und man konnte das Blut durch seine Adern beinahe pulsieren sehen, während der Chinese versuchte sich zu beruhigen. Schlimm genug dass sie diesen Scheiß machen mussten, jetzt brachten sie ihnen allen nur wieder ärgern. Der Lilahaarige räusperte sich und schlug die goldenen Augen wieder auf. „Es hat den Anschein, als wären wir versetzt worden.“ Rens Stimme klang dermaßen ruhig und professionell dass Horo nur ahnen konnte, was ihn später erwartete. Der Blauhaarige lächelte. „Wollen wir uns setzten?“, fragte er und deutete auf die Parkbank, die auf der Bühne stand. „Ich stehe ganz gut danke.“ Wenn die das Stück ändern, konnte er das erst recht. Ren 'lächelte' zurück und die Souffleuse wollte nichts weiter, als sich noch weiter in der Dekoration zu verkriechen. Wo war Young? Sie hätte doch schon längst eingreifen sollen! Okay, jetzt war Improvisation gefragt. Und das war leider nicht gerade seine Stärke. Gott, wieso hatte er sich darauf eingelassen? „Dann lieber nicht.“, antwortete Horo und zwang sich zu Ruhe. Wenn er nur nicht so ein Lampenfieber hätte. „So... dein Name war?“ „Wieso sollte ich ihn dir sagen?“ Ren reagierte trotzig, wie Horo jedenfalls fand. Gut, die ganze Geschichte war vermutlich keine gute Idee gewesen, immerhin kam sie von Kyle da konnte sie nicht gut sein, aber es ihm hier noch schwerer machen war nicht unbedingt fair. „Wieso denn nicht? Du kennst auch meinen.“, versuchte Horo es also erneut. „Nur weil dein 'Freund' meint, dich in der Weltgeschichte auszustellen wie ein Schaufensterpüppchen, muss ich mich ja nicht auch so verhalten.“ „LET ME OUT OF HERE, YOU LITTE BITCH!“, schlug Sara gegen die Tür, in der Hoffnung, dass sie vielleicht irgendjemand hören würde. Doch selbst wenn, würde es vermutlich nicht viel bringen. Die einzigen Schlüssel zu diesem Raum hatte der Hausmeister und sie selbst. Wobei HATTE das richtige Wort war. Dieses hinterhältige Biest Shaarlyn hatte ihr nämlich den Schlüssel geklaut und sie damit hier eingeschlossen. Und da der Hausmeister für heute schon nach Hause gefahren war konnte sie wohl nur darauf hoffen dass dieses Mädchen sie bald hier raus holte. Sara seufzte und lies sich an der Tür hinunter auf den Boden gleiten und setzte sich. Nicht auszudenken, was diese Kinder aus ihrem Stück machen würden. Das war einfach eine Katastrophe. Und sie würde jeden einzelnen der an diesem Desaster beteiligt war bluten lassen. Das wollte ein Massaker geben, welches sie nur zu gern genießen würde. Während sie darauf wartete, dass jemand sie also hier heraus lies, konnte sie es sich auch genauso gut gemütlich machen. Sie war immerhin in einem Requisitenlager. Hier standen alle möglichen Arten von Sesseln und Betten herum. Diese Teufelsbraten würden ihr sowieso nicht entkommen. „Ey Kyle, das hat sich eben angehört als wärst du Horos Zuhälter.“ Chocolove tippte ihm leicht mit dem Ellenbogen in die Rippen. Doch der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Die Beiden werden sich da oben zerfleischen, das weißt du schon ja?“ Hao betrachtete das ganze Tun auf der Bühne mit einem belustigten Gesichtsausdruck, gekleidet in seiner schwarzen 'Magier' Kluft. „Das war doch Sinn und Zweck der Sache. Wenn sie sich hier nicht aussprechen, weiß ich auch nicht mehr, wie ich ihre Beziehung retten soll.“, sagte Kyle mit gespielter Verzweiflung und kurz darauf schlug ihm Yoh gegen den Kopf. Chocolove an seine Seite erstarrte nur leicht. „Die beiden sind ZUSAMMEN?!“, rief er so laut, dass es selbst im Zuschauerraum zu hören war. Hao lachte nur leise darauf. Von dem anderen konnte man nur entsetztes Schweigen vernehmen und wie Yoh sich erneut die Hände vor sein Gesicht schlug. Trotz dieses Ausbruches, ließen sich die anderen Beiden nicht wirklich stören. „Er ist nicht mein Freund, er ist ein Freund.“ Horo konnte es nicht glauben. Ren war immer noch eifersüchtig. Ja, das war ja mal wieder typisch, erst nicht auf eine Menschenleeren Gang nicht darüber streiten wollen, aber nun hier auf einer Bühne. „Ich hätte es auch nie in Erwägung gezogen, dass ihr beide zusammen seit.“ Ren verschränkte die Arme vor der Brust. Ja sicher, glaubte der eigentlich selbst, was er da sagte? „Wirklich? Ihr erscheint etwas eifersüchtig, 'Fremder'.“, betonte Horo mit Nachdruck. Auch wenn viele der Zuschaue nicht genau wussten, was vor sich ging, empfanden sie dieses Stück doch bisher als äußerst unterhaltsam, jedenfalls die Meisten. Die Souffleuse sprang derweil auf und verließ ihren Posten so leise wie möglich. Irgendwo musste die Lehrerin doch sein, sie musste diese Chaos beseitigen. Doch im Prinzip konnte sie überall sein, auch wenn sie es von ihr normal nicht gewöhnt war, dass sie mitten im Stück die Aula verließ. Das konnte doch nicht wahr sein! „Run, gehört das zum Stück dazu?“ Bailong flüsterte so leise wie möglich und lehnte sich dabei zu seiner Freundin. Die Grünhaarige lächelte nur und schüttelte den Kopf. Dann nahm sie seine Hände in ihre und kicherte leise. Die Beiden haben nur ihre erste Beziehungskrise. Sind sie nicht zu putzig?“ Ihr Freund sah sie nur ungläubig an. Das hatte sie jetzt nicht tatsächlich gesagt. Er setzte sich wieder aufrecht hin und starrte zu den zwei Jungs auf der Bühne. Dann wieder zurück zu Run die fröhlich weiter kicherte und sich ihre freie Hand vor den Mund hielt, um das Geräusch zu dämpfen. In was für eine Familie war er hier bloß hineingeraten? Bailong stöhnte tonlos und legte dann einen Arm um seine Freundin, die sich sogleich an ihn schmiegte. Sie war es aber auf jeden Fall wert, sich mit ihrer verrückten Familie anzulegen. „Meinst ihr nicht, dass wir eingreifen sollten?“ Lyserg schien die ganze Geschichte ziemlich peinlich, obwohl sie mit ihm ja eigentlich nichts zu tun hatte. „Wieso? Ist doch lustig.“, meinte Anna nur. Yoh schüttelte nur den Kopf. Klar war das Ganze irgendwie lustig, und irgendwann würden sie sicher alle darüber lachen, aber im Moment, taten ihm seine Freunde einfach nur leid. Er schielte hinüber zu seinem Bruder, der neben ihm stand und das Treiben auf der Bühne mit verfolgte. „Du wusstest von den Beiden oder?“, Hao wandte seinen Blick seinem Bruder zu und sah ihn fragend an. „Du scheinst nicht sehr überrascht, dass sie zusammen sind.“ Darauf grinste der Ältere. „Sie sind ja nicht gerade sehr diskret.“ Yoh rollte nur die Augen, seufzte dann aber kurz darauf. „Da hast du wohl recht.“ „Ich will nur hoffen eure Aktion kostet uns nicht schon wieder den Kopf.“, kam es von Anna kurz darauf. „Ach was. Ihr wisst einfach von nichts, den Rest kläre ich.“ Kyle winkte ab. „Ich muss zugeben, dass mich das nicht unbedingt beruhigt.“, seufzte Lyserg und Chocolove nickte ihm nur zustimmend zu. Anna sah sich kurz daraufhin noch einmal um. Nur um Shaarlyn abseits der Gruppe stehen zu sehen. Sie hatte ihnen den Rücken zugewandt und hielt ein Telefon in der Hand. Die Blonde zog die Augenbrauen zusammen. Irgendwas stimmte doch nicht. „Ihr müsst euch täuschen Takenaga. Für mich gibt es keinen Grund eifersüchtig zu sein, auf jemanden wie ihn.“, sagte Ren verächtlich. Er hatte zum Glück nicht ganz vergessen, wo sie waren, sonst hätte er Horo vermutlich schon zur Schnecke gemacht. „Bedrückt Euch dann vielleicht etwas anderes?“, hörte er den Blauhaarigen sagen und Ren wollte ihn eigentlich nur noch gegen die Wand schmeißen. „Ich wüsste nicht wieso ich mit euch über solche Sachen reden sollte!“, seine Stimme wurde zum Ende immer lauter. Horo antwortete nicht. Das hier hatte schon lange nichts mehr mit dem Text oder dem Stück zu tun, das machte die Sache nicht besser. Er bemerkte nur am Rand wie das Licht langsam abnahm und die Eltern anfingen zu Klatschen, da sie wohl davon ausgingen, dass die erste Szene vorbei war. Yoh und Hao kamen auf die Bühne, im Dunkeln, und zogen Horo und Ren von der Bühne, währen Kyle einen Daumen nach oben zur Technik zeigte. Dort saß nämlich sein Zimmerkamerad Derek. Lyserg und Chocolove kamen mit einem Tisch auf die Bühne und Anna und Shaarlyn stellten zwei Stühle an diesen. Während sich alle wieder von der Bühne verzogen, setzten sich Lyserg und Shaarlyn auf die beiden Stühle. Das Licht erhellte wieder die Bühne. „Schatz hast du es schon gehört?“ Shaarlyns Stimme so freundlich zu hören war fast beängstigend. „Was denn gehört?“, fragte Lyserg, während er so tat als würde er Zeitung lesen. „Nun ja, vielleicht ist es ja nur das Gerede alter Waschweiber, aber ich hörte dass unser Sohn sich mit Takenaga angefreundet haben soll.“, sagte sie und klang dabei aufgeregt. Wenigstens sie konnten sich ja an den Text halten. „Dann ist es das Gerede alter Waschweiber.“ Hao überließ seinen Bruder den zwei Streithähnen. Dieser verschwand nun mit Ren und Horo in die Umkleide, wies sie an sich auf die Stühle zu setzten, die dort standen, schloss die Tür und stellte sich demonstrativ davor. „Okay. Was ist los zwischen euch beiden?“, fragte er auch gleich. Ren schlug nur die Beine übereinander, stützte seinen Ellenbogen darauf und sah zu Seite. Horo hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Beine von sich gestreckt und sah mehr aus wie ein schmollendes Kind als ein 15jähriger. Keiner machte Anstalten etwas zu sagen, oder sich wenigstens mal zu bewegen. „Glaubst du, dass es so unwahrscheinlich ist?“ „Nein, aber Takenaga? Er ist ein Tunichtgut und unser Sohn gibt sich mit so jemandem nicht ab.“ „Wäre das denn so schlimm?“ Shaarlyn klang als würde sie die Meinung ihres 'Mannes' ehrlich bedauern. Er antwortete nicht, wie vorgesehen und sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, gerichtet zum Publikum. Auch wenn sie Scheinwerfer sie blendeten konnte sie ihre Eltern klar und deutlich im Publikum erkennen. Ihre Mutter nutze diese Gelegenheit ihr überschwänglich zu zuwinken. Doch die Schwarzhaarige ignorierte es. „Unser Sohn hat doch wenig Freunde. Es ist doch schön wenn er neue Bekanntschaften macht. Und vielleicht kann er dem Jungen den Rechten Weg weisen.“ Lyserg faltete die Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch, wie vorgesehen. „Okay, wenn ihr nicht reden wollt solange ich dabei bin, gut, aber kommt nicht eher raus, bis ihr das geklärt habt.“ Yoh stemmte die Hände in die Hüften und sah zwischen Beiden hin und her. Das würde wohl noch eine ganze Weile dauern. „Du benimmst dich wie eine überbesorgte Mutter Asakura, wir kommen allein klar.“ Ren sah ihn immer noch nicht an, sondern bewunderte die Farbe der Wand. Weiß. Beeindruckende Farbe. Weiß war rein, unberührt, unschuldig. Weiß wie Schnee. „Bleib ja wach!“ Ren schloss die Augen, wieso musste ihm das gerade jetzt wieder in den Sinn kommen? Horo verzweifelte und zitternde Stimme, gedämpft von dem beißenden Wind. Ren legte sich unbemerkt seine Hand auf sein rechtes Handgelenk. Er nahm kaum wahr, wie Yoh seufzte. „Klärt das.“, meinte er nur und verlies damit den Raum. Eine Unangenehme Stille brach aus, die keine sobald zu brechen versuchte. „Ich brauche dich! Bitte, mach die Augen wieder auf.“ Horo fuhr sich durch die Haare und seufzte. „Ren, hör zu.“, begann er, den Kopf gesenkt. „Es ist... es ist okay, wenn du nicht mit mir darüber reden willst...“, Horos Stimme war leise und unsicher. Seine Hände hatten sich aus der Verankerung gelöst und lagen nun auf seinen Beinen. Ren konnte sie zittern sehen. „Aber, ich mach mir Sorgen. Ich will nicht... Ich kann nicht...- Ich kann das nicht nochmal mit ansehen, okay?“ Der Chinese wandte seinen Blick ab, als Horo sich mit der Hand über die geröteten Augen fuhr. „Rede einfach mit diesem Typen oder von mir aus auch mit Yoh oder sonst wem. Nur...“ Horo atmete tief ein und aus. „...nur lass mich einfach sicher sein, dass du dir nicht wieder irgendwas in deinem Kopf zusammenspinnst, dass dich davon überzeugen könnte dass es wirklich niemanden gibt, den es interessiert, wenn du weg bist.“, beendete Horo seinen Vortrag mit einer Stimme die genauso zitterte wie seine Hände. Ren biss sich auf die Lippe. „Ich Liebe dich!“ Ren erhob sich von seinem Stuhl und schob ihn näher an Horos heran. Er legte seinen Kopf auf die Schulter den Blauhaarigen und schloss die Augen. Er konnte spüren wie der Andere sich auf dem Stuhl drehte und beide Arme um ihn schlang. Wie er Ren an seinen Körper drückte und sein Gesicht in seinem Haar vergrub. Der Chinese ignorierte das nasse Gefühl auf seiner Kopfhaut und hielt sind an Horos Oberteil fest. „Ich rede mit diesem Roy-Typen. Ich versprech' es dir.“ Sie saßen so noch eine Weile und Ren konnte Horo's leise flüstern hören. „Danke, danke, danke, danke...“ (gott was hab ich gemacht sie sidn weicheier~ *sfz* hoffe euh gefällt das kap Eure cal) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)