Your Eyes Make Me Scared To Tell The Truth von abgemeldet (NamixZorro) ================================================================================ Kapitel 21: Near Wild Heaven ---------------------------- >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< - >///< Nami wurde von strahlendem Sonnenschein und Vogelgezwitscher geweckt. Sie dachte an die letzte Nacht und seufzte, bei der Erinnerung daran. So hatte sie Zorro noch nie erlebt und sie war sich sicher, dass er sich sehr selten so benahm. Er war nicht mehr da, als sie aufwachte und irgendwie jagte es ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken. Sie schlug die Bettdecke zur Seite und ging ins Bad, um sich fertig zu machen. Als sie in Jeans und Top die Treppe herunter ging, traf sie ihn in der Küche, beim Frühstück machen. Sie blieb stehen und dachte nach, was sie ihm sagen sollte. Einfach küssen, oder doch nur ein ‚Guten Morgen’? Er erspähte sie, aber er nahm ihre Entscheidung ab, als er selbst seinen Kopf neigte, und ihr einen frischen Zahnpasta Kuss auf die Lippen drückte. Ihr wurde schwindelig. „Hast du gut geschlafen?“ fragte er und deckte den Tisch fertig. „Setz dich.“ Sie ließ sich ihm gegenüber nieder und nahm sich ein Toast. „Ich habe sehr gut geschlafen, danke.“ Sie schenkte sich und Zorro Kaffee ein. „Was ist heute eigentlich für ein Tag?“ „Montag“ „Montag, also.“ wiederholte sie nachdenklich und schmierte sich Marmelade auf das Toast. „Wieso fragst du?“ „Ich habe am Mittwoch Geburtstag.“ Mist, das hatte er völlig vergessen! „Stimmt.“ Und da fiel ihm etwas ein. „Bist du sicher, dass es kein Dienstag ist?“ „Nein, ich bin mir sicher, dass es Mittwoch ist.“ Zorro schwieg dazu. Sie biss ab. „Musst du nicht arbeiten?“ „Eigentlich schon.“ antwortete er und trank einen Schluck Kaffee. Er hatte tatsächlich noch eine Menge zu erledigen. Zuerst musste er ein paar Rechte seiner Mandanten überprüfen, aber wie überprüfen, wenn seine Akten im Büro waren? „Ich werde heute nach Los Angeles fahren und meine Akten holen, damit ich die nächsten beiden Tage hier verbringen kann. Ist es ein Problem für dich hier alleine zu bleiben?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte sowieso in der Schule vorbeischauen.“ Zorro sah auf die Uhr. „Ja, ich glaube, Sarah hat gleich Schulschluss. Robin wollte sie heute in ihrer Mittagspause abholen.“ „Mit ihr muss ich auch noch reden.“ Zorro stellte seine Kaffeetasse ab und sah sie ernst an. „Nami, du weißt gar nicht, wie schwer Robin es hat.“ Sie erwiderte seinen Blick. „Und du weißt nicht, wie schwer Sarah es hat.“ Er verdrehte die Augen und sie fuhr fort. „Wirklich, Zorro. Sie braucht ihre Mutter und später wird sie, sie noch mehr brauchen. Was denkst du, warum Teenager anfangen zu Rauchen und Drogen zu nehmen? Weil ihre Eltern sich nicht um sie kümmern. Ich will nicht, dass die Kleine genauso wird.“ „Und doch geht es dich nichts an.“ „Dich etwa?“ „Nein, aber ich mische mich auch nicht da ein.“ „Doch, du tust es indirekt, indem du mit Robin ausgehst. Und sag jetzt bitte kein Wort mehr, heute bin ich nicht in der Laune für Streitereien.“ „Soll das heißen, du bist gut gelaunt?“ „So in etwa, ja.“ „Hat das einen bestimmten Grund?“ Sie grinste ihn an. „Falls du hören willst, dass du der Grund dafür bist, dann kannst du dir das gleich abschminken.“ „Ich habe doch gleich gewusst, dass du das sagen würdest.“ Sie frühstückten zu Ende und räumten gemeinsam den Tisch ab. „Nami!“ Mit einem Zahnlückenlächeln rannte Sarah auf Nami zu und sie umarmten sich. Dieses Mal trug Sarah eine Hose und ein T-Shirt mit der Aufschrift: Naughty Girl. „Alles klar bei dir?“ fragte Nami und strich dem Wuschelkopf durch die Haare. Eifrig nickend antwortete das Mädchen. „Ja. Mammy wollte mich heute abholen!“ „Ich weiß. Ich möchte noch mit ihr reden.“ Das Lächeln erlosch. „Wirst du ihr sagen, dass ich Grandmas Essen immer in die Hosentasche stecke?“ „Nein, natürlich nicht!“ erwiderte Nami lachend. „Was willst du ihr dann sagen?“ „Ach... das ist was für ganz Große.“ „Ich bin auch schon ganz groß!“ entgegnete Sarah und verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor der Brust. „Weiß ich doch.“ „Mammy hat gesagt, dass du bei Onkel Zorro wohnst.“ „Mmh, ja, so ähnlich. Ich bin eigentlich nur zu Besuch hier.“ Sie gingen zur Schaukel und während Sarah die Schultasche abstellte, damit sie nicht beim Schaukeln störte, lehnte sich Nami gegen das dicke Holz, aus dem das Gestell hauptsächlich bestand. „Habt ihr heute etwas Besonderes gemacht?“ fragte sie. „Nein, eigentlich war’s voll langweilig. Ach ja! Ein Junge aus meiner Klasse hat sich in die Hose gepinkelt!“ Sarah kicherte. „Seine Mama musste ihn abholen, weil er sich in der Toilette eingeschlossen hat.“ „Es ist aber auch nicht nett von dir ihn auszulachen, auch wenn es komisch ist.“ „Du redest fast wie Grandma.“ „Ich hoffe, dass ich auch nicht so alt aussehe.“ „Nö, du siehst noch ganz jung aus.“ „Das freut mich aber.“ „Sarah, da bist du!“ Robin kam auf sie zu. Sie hatte eine weiße Hose und ein blaues Sweatshirt an, nur wenig Schminke aufgetragen und dazu noch eine Brille auf der Nase, die sie nicht weniger hübsch, aber sehr streng wirken ließ. Nami konnte auf den ersten Blick gar nicht glauben, dass diese Frau die gleiche war, mit der Zorro im Devil’s Corner war. Jetzt sah sie aus wie eine Mutter und Ärztin und nicht wie eine… Nutte. Als Robin Nami sah, verhielt sie sich ein wenig abweisend ihr gegenüber, aber sie ließ sich davon nicht beirren. „Hallo.“ Das war das Einzige, was sie ihr gegenüber zu sagen hatte? Sarah sprang von der Schaukel und drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. „Mammy, du hast es nicht vergessen!“ rief sie glücklich. „Natürlich nicht, mein Schatz.“ Nami räusperte sich. „Entschuldigen Sie, Mrs. Teague, dürfte ich kurz ein Wort mit Ihnen reden?“ „Nur Robin, okay? Und Sie sind Nami?“ Aha, Zorro hatte also mit ihr über sie gesprochen. Sie hoffte, dass es mehr positives als negatives war, konnte aber im Moment keinen Gedanken darauf verschwenden. Nami nickte. „Sarah, du bleibst hier, ja?“ ordnete Robin ihre Tochter an und ging mit Nami zum anderen Ende des Schulhofs. An einem Busch blieben sie schließlich stehen. „Was gibt es?“ „Es geht um Sarah.“ „Was ist mit ihr?“ Nami suchte ihre Worte sorgfältig aus. „Ich mache mir Sorgen um sie, weil Sie so wenig Zeit mit ihr verbringen. Ich will Ihre Erziehung nicht kritisieren, aber ich denke, dass es besser wäre, nicht so oft in der Praxis zu arbeiten.“ „Ich bin die einzige Ärztin in diesem Dorf und es gibt mindestens fünfzig Leute, die auf mich angewiesen sind.“ „Ja, das stimmt, aber Sie dürfen Ihre Tochter nicht vergessen.“ „Sarah ist und bleibt das Wichtigste in meinem Leben.“ sagte Robin gepresst. „Das weiß ich, aber als ich Sie im Devil’s Corner getroffen habe, hatte ich nicht den Eindruck davon. Hat sie Ihnen erzählt, dass ich mit ihr und Jass spazieren gehen war?“ Robins Miene wurde steinern. „Nein, das hat sie nicht. Sie hasst Spaziergänge.“ „Nun, ich kann Ihnen sagen, dass sie es selbst vorgeschlagen hat.“ „Und was wollen Sie jetzt von mir?“ Das Trotzige in ihrer Stimme gefiel Nami ganz und gar nicht. „Ich will, dass Sie mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen. Es gibt genügend Menschen außerhalb San Fernando Valley , die Ärzte sind, und mit denen könnten Sie ja die Praxis leiten. Sarah ist sehr einsam. Ich bitte Sie.“ Robin schien tatsächlich ein wenig zu überlegen, doch sie wollte nicht, dass Nami etwas davon mitbekam, also wechselte sie rasch das Thema. „Was ist mit Ihnen und meinem Bruder?“ „Jass?“ Nami sah überrascht drein. „Gar nichts. Er hat mich bloß eingeladen.“ „Er hat Sie geküsst, geben Sie es zu.“ „Nein, das hat er nicht!“ sagte Nami und versuchte teilnahmslos zu wirken. „Außerdem hat es nichts mit dem zu tun, über das wir gesprochen haben.“ „Ich glaube Ihnen kein Wort. Sie sehen gefährlicher aus, als es scheint.“ „Wie bitte?“ Was sollte das bedeuten? „Nami, Sie tun es mit zwei Männern, ist Ihnen das klar?“ „Was? Das ist überhaupt nicht wahr!“ verteidigte sich Nami. Robin war auf einen Streit aus, nur leider hatte sie das Pech an die Meisterin dieses Faches zu kommen. „Wieso unterstellen Sie mir das?“ Aus ihren blauen Augen funkelte sie Nami an. „Zorro wollte mit mir an diesem Abend schlafen. Aber leider haben Sie ihn eifersüchtig gemacht, so dass er unsere nette Verabredung völlig vergessen hat!“ „Ist das ein Grund mich anzugreifen? Ich habe Ihnen gar nichts getan. Sie bilden sich alles nur ein, weil Sie in ihrem Stolz verletzt worden sind.“ Ein höhnisches Lachen. „So ein Schwachsinn.“ „Es tut mir leid, aber ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen, Robin. Bitte hören Sie auf meinen Rat. Sie tun es nicht für mich, sondern für Sarah.“ Nami drehte sich um, winkte Sarah zu und wollte gehen, als Robins Stimme an ihr Ohr drang. „Versuchen Sie es nur mit Zorro! Sie werden schon sehen, was Sie davon haben!“ In ihrem Innern schüttelte sie nur mitleidig den Kopf. Was war nur mit ihr? Äußerlich sah Robin zwar nicht aus wie eine Schlampe, doch ihr Charakter strotzte nur so davon. Und doch ließ sie eines nicht los: Nämlich, dass Zorro an dem Abend mit Robin schlafen wollte, an dem sie zusammengekuschelt in seinen Armen lag. „Nojiko Johnson. Mit wem spreche ich?“ „Nojiko, ich bin’s.“ „Nami?“ „Mh.“ Nami saß in der Küche und telefonierte mit Nojiko. Sie hatte das Gespräch mit Robin immer noch nicht verdaut und brauchte dringen Abwechslung, so dass sie kurzerhand ihre Schwester angerufen hatte. Mit der hatte sie sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen. „Ist irgendwas?“ fragte diese im unschuldigen Ton. „Jede Menge.“ antwortete Nami grimmig. „Dann erzähl.“ „Wieso seid ihr beiden abgehauen?“ fragte sie sofort. „Wir sind nicht abgehauen.“ Eine Spur von Ärger war in Nojikos Stimme. „Wir hatten etwas Wichtiges zu erledigen.“ „Kondome kaufen, wette ich.“ „Das auch, aber es war noch etwas anderes und wir können es euch noch nicht sagen.“ „Muss ja verdammt wichtig sein.“ „Ist es auch.“ bestätigte Nojiko. „Aber ist es denn schlimm mit Zorro?“ „Nein, eigentlich nicht.“ gab Nami zu und seufzte gedankenverloren. „Du hattest Recht. Er ist lieb. Aber sexbesessen.“ Sie konnte hören wie erleichtert ihre Schwester war. „Das habe ich dir doch gesagt. Und sexbesessen sind nun mal alle Männer. Sogar Ace.“ „Bitte keine Einzelheiten.“ Nojiko lachte fröhlich auf. „Sag mal... habt ihr schon miteinander geschlafen?“ „Nojiko!“ „Entschuldige, ich konnte nicht anders. Ja oder nein?“ „Kein Kommentar.“ „Also, ja.“ „Nein!“ „Noch nicht?“ „Was heißt hier ‚noch nicht’?“ fauchte Nami. „Na, wenn zwei Leute sechs Tage allein verbringen, dann muss es ja irgendwann passieren. Und ihr beiden passt auch noch so gut zusammen.“ „Hüstel, hüstel.“ „Ich empfehle Doggy-Style.“ scherzte Nojiko weiter. „Ich hatte gute Laune, das weißt du hoffentlich.“ „Ist ja gut, ich bin ja schon leise. Ist Zorro denn schon da?“ „Woher weißt du, dass er nicht da ist?“ „Er hat kurz bei uns vorbeigeschaut. Nur mal ‚Hallo’ gesagt. Sein Besuch dauerte nicht mal fünf Minuten.“ „Wann war das?“ „Vor ner Stunde oder so.“ „Hat er was... über mich gesagt?“ Langes Schweigen. „Ja.“ tönte es schließlich von der anderen Seite des Gespräches. „Und was?“ fragte Nami mit klopfendem Herzen. „Darf ich nicht sagen.“ „Wieso nicht? Ist es was Schlechtes?“ „Das auf gar keinen Fall.“ „Was gutes?“ „Muss es ja wohl, oder?“ Am liebsten hätte sie ‚Gott sei Dank’ gerufen, aber das wäre viel zu auffällig. „Okay.“ Von irgendwo her hörte sie ein Auto über den Kiesweg fahren. „Ich glaube, er ist da.“ „Schön, Schwesterchen, dann sehen wir uns an deinem Geburtstag.“ „Ja.“ „Bis dann.“ „Tschüss.“ Sie drückte auf die Aus-Taste und legte das Telefon hin. Das Schlagen einer Autotür. Schließlich öffnete sich die Haustür und Zorro kam herein. Irgendwie wurde ihr flau in der Magengegend, als sie ihn durch die Türschwelle schreiten sah. Sie stellte sich vor, dass Robin statt sie in seinen Armen lag und das Gefühl war so schmerzhaft, dass sie sich zwang an etwas anderes zu denken. „Hast du lange gewartet?“ fragte Zorro und küsste sie wieder zur Begrüßung. „Nein, ich hab mit Nojiko telefoniert.“ „Wann?“ „Gerade eben.“ „Ach so. Und wie ging es Sarah?“ „Gut.“ „Hattest du Erfolg bei Robin?“ „Ich weiß es nicht.“ „Hast du Hunger?“ „Nein.“ Zorro legte die Autoschlüssel auf eine Kommode und stellte seinen Aktenkoffer ab. „Ist etwas passiert? Du bist so kurz angebunden.“ „Schon möglich.“ „Am besten wir bringen es gleich hinter uns, damit wir uns am Abend noch versöhnen können.“ „Hör auf so blöde Witze zu machen.“ sagte sie müde. „Ich bin wieder Schuld, nicht wahr?“ fragte er und ein schiefes Lächeln zog durch sein Gesicht. „Es ist nichts besonderes, es hat mich nur nachdenklich gemacht.“ „Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht?“ „Vielleicht bin ich diejenige, die einen Fehler gemacht hat. Lass uns nicht mehr darüber reden, es ist schon okay.“ Plötzlich fühlte sie sich unheimlich erschöpft und wollte nur noch ins Bett. „Wir haben noch nicht mal angefangen darüber zu reden.“ „Egal.“ „Du bist so komisch.“ bemerkte er und sah sie halb besorgt, halb misstrauisch an. „Ich bin nur müde, das ist alles.“ „Nami, wir beide haben uns gestritten, seit wir uns kennen gelernt haben, aber du hast nie so elend ausgesehen wie jetzt.“ „Ich bin müde, das habe ich dir doch gesagt, Zorro.“ Sie rieb sich die Schläfen mit den Fingern. Und langsam fiel bei ihm der Groschen. „Was hat Robin dir erzählt, während du mit ihr gesprochen hast?“ fragte er scharf. „Nichts Besonderes. Sie wollte sich ihren Aufgaben als Mutter irgendwie nicht bewusst werden.“ „Noch etwas?“ Sie schwieg. Aber das war für ihn schon viel zu lange. „Nein.“ So sehr Zorro es auch hasste mit ihr zu streiten: Entweder sie brächten es hinter sich, oder sie würden sich die nächsten Tage nur mit falscher Freundlichkeit unter die Augen treten. „Was hat sie noch gesagt, Nami?“ Seine Stimme klang wie das Knurren eines Hundes. „Nichts.“ „Nami!“ Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. „Gott verdammt noch mal, sie hat gesagt, dass du an dem Abend, wo wir im Devil’ s Corner waren, mit ihr schlafen wolltest!“ „Ich habe ihr gar nichts gesagt.“ Zorro sprach ganz langsam. „Ich habe sie nur gefragt, was ihre Tochter macht, sie hat mir geantwortet, sie sei bei ihrer Großmutter und daraufhin habe ich nur ‚mal sehen’ gesagt.“ Nami wusste gar nicht, was sie überhaupt noch glauben sollte... „Okay.“ „Okay?“ wiederholte er ungläubig. „Das ist doch der Grund für deine Depression! Ich habe dir erklärt wie es war und du sagst nur ‚Okay’?“ „Soll ich aufstehen und dich anbrüllen?“ „Ja.“ „Das ist doch Blödsinn.“ „Finde ich nicht.“ Sie seufzte schwer. „Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass eine andere bei dir liegen könnte.“ „Aber das tut sie nicht.“ „NOCH nicht.“ „Hör zu, immer wenn ich hier zu Besuch war, habe ich mit Robin geschlafen. Es entwickelte sich zur Routine und Gefühle waren nicht im Spiel.“ „Dann hast du Sarah also schon früher die Mutter geraubt.“ stellte Nami fest. „Wenn du es so siehst. Bitte.“ „Damit ist nicht zu spaßen!“ rief sie. „Wenn es stimmt was du sagst, und ich bin mir sicher, dass es stimmt, dann ist die Kleine schon länger einsam!“ „Wäre gut möglich.“ „Hör auf so gleichgültig darüber zu reden! Sarah ist ein wunderbares Kind!“ „Ich weiß und sie ist das Kind der Mutter mit der ich immer geschlafen habe.“ „Ja, los, mach weiter und provozier mich!“ „Liebend gern!“ Nami zwang sich ruhig zu atmen. „Du kannst auf anderen Gebieten auf mir rumhacken, aber wenn du es über die Menschen versuchst, die mir etwas bedeuten, dann sehe ich Rot, also lass es sein.“ „Nur, wenn die dicke, schwarze Wolke über deinem Kopf verschwindet.“ „Da ist keine dicke, schwarze Wolke.“ „Doch, ich sehe sie, klar und deutlich und versuch mir nicht weiszumachen, ich hätte einen Knick in der Optik!“ entgegnete Zorro. Sie stand auf und wollte nach oben gehen. Nur einwenig hinlegen, über die ganze Sache schlafen und wenn sie aufwachte war die Welt wieder in Ordnung. „Keine Fluchtversuche. Wenn du über etwas mit mir reden willst, dann tu es jetzt.“ Sie blieb stehen. „Ich bin müde!“ „Bist du nicht. Du bildest dir die Scheiße nur ein, weil du nicht mit mir streiten willst.“ „Du aber umso mehr.“ „Ich habe gelesen, dass Streit manchmal gut ist.“ „Hättest du vorgehabt mit ihr zu schlafen, wenn ich nicht im Devil’s Corner wäre?“ fragte sie. „Ich denke schon.“ antwortete er ehrlich. „Auch wenn ich da wäre?“ „Ja. Wenn ein Mann Sex auf einem Tablett serviert bekommt, dann lässt er sich das doch bestimmt nicht entgehen.“ „Muss ich mich auch auf einem Tablett präsentieren, damit du mich endlich nimmst?“ fragte sie leise. Damit hatte sie etwas in ihm getroffen. Seine Augen verengten sich. „Du tust das nie wieder! Es war das lächerlichste, blödeste, arroganteste überhaupt!“ „Aber wenn andere es tun, dann ist es normal, oder was?“ „Andere sind nicht du! Du bist anders und andere sind auch anders!“ „Was du nicht sagst, Zorro!“ „Du weißt schon was ich meine!“ fuhr er sie barsch an. „Nein, weiß ich nicht!“ entgegnete sie. „Du sollst nicht das machen, was andere tun!“ erklärte er gereizt. „Dazu gehört nun mal auch, dass du dich nicht auf einem silbernen Tablett räkelst!“ „Und was muss ich tun, damit du endlich den Mut hast, mit mir zu schlafen?“ Er sah sie verblüfft an. „Was? Du denkst, ich bin zu feige?“ „Ganz genau!“ „Du musst gar nichts machen. Ich habe dir doch gestern gesagt, dass es noch nicht der richtige Zeitpunkt war.“ „Gib doch zu, dass dich meine Tränen abgeschreckt haben!“ „Haben sie nicht!“ „Und ob!“ „Überhaupt nicht wahr!“ „Verdammter Lügner!“ „Verdammte Politik -Tussi!“ Sie blitzten einander an. Ja, oh ja, er hatte sie. „Du bist feige, weil du noch nie mit einer Frau geschlafen hast, die dabei geweint hat!“ warf sie ihm schreiend vor. „Du willst es nur nicht vor mir zugeben, weil du dann deine Schwäche zeigst und das würde deinem Ego natürlich nicht passen! Du badest nahezu in deinem Stolz, aber das wird dir jetzt nicht mehr so viel nützen, weil ich ja jetzt hinter dein Geheimnis gekommen bin! Zu schade für dich, Lorenor Zorro!“ Mit einem Schritt war er bei ihr, hielt ihr die vorlaute Klappe zu und trug sie die Treppe hoch. Natürlich wehrte sie sich wie verrückt. Als ob ihm das was ausmachen würde. Er stieß seine Zimmertür auf... _______________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)