Your Eyes Make Me Scared To Tell The Truth von abgemeldet (NamixZorro) ================================================================================ Kapitel 9: The Worst Day Since Yesterday ---------------------------------------- _______________________________________________________________ Sie schloss für einen Moment die Augen, wünschte, dass was er gesagt hatte, wäre nicht wahr, aber sie glaubte sich vage daran erinnern zu können. Nami hatte ihn noch nie so nervös gesehen, aber er hatte auch allen Grund nervös zu sein. Denn Nami Johnson würde ihm gleich eine gewaltige Standpauke halten! Dieser verdammte Trottel! Sie öffnete wieder ihre Augen und sah ihn mit einem, wie sie hoffte, eiskalten Blick an. Der Blick verfehlte seine Wirkung nicht. Er stand schnell auf und ging hinüber zum Fenster. "Wir haben miteinander rumgeknutscht." Sagte sie und es war mehr Feststellung als Vorwurf. "Ja." "Und... uns angegrabscht." "Ganz genau." "Verstehe. Okay, verstehe..." Sie musste aufstehen, damit sie ihm nicht im Sitzen anschrie. Die Sache wurde immer komischer. Am liebsten hätte sie laut los gelacht. "SIE VERDAMMTES SCHWEIN! ICH KANN IHNEN NICHT OFT GENUG SAGEN, DASS ICH SIE NICHT LEIDEN KANN!!!!! SIE VERFLUCHTER MISTKERL!!" "Äh... die Abmachung..." "SCHEIß AUF DIE ABMACHUNG!!! SIE HÄTTEN DUTZENDE REGELN VERSTOßEN UND DANN MUSS ICH AUCH NOCH BEI IHNEN ÜBERNACHTEN! OH, ICH FASS ES NICHT!!!" Er wusste, dass sie explodieren würde, aber dass es so schlimm war... "UND DANN KOMMEN SIE NOCH AN, VON WEGEN WIR HÄTTEN UNS BEFUMMELT!" "Shhh, nicht so laut!!!" machte er und sah zur Tür. Wutschnaubend ging sie auf ihn zu und bohrte ihren Zeigefinger in seine Brust. "Und? Wie war ich? Hat es klein Zorro gefallen? Habe ich geschrieen, als Sie mich angefasst haben?" "Äh... nein." "Das beweist doch, dass Sie ein schlechter Liebhaber sind, Mr. Lorenor! Und jetzt... RAUS!" "Sind Sie kein bisschen froh, dass ich es Ihnen gesagt habe?" fragte er vorsichtig. "Wie bitte?" Sie funkelte ihn an. "Froh? Warum sollte ich froh sein, wenn ich erfahre, dass ich mit einem wildfremden Mann-" "So wildfremd bin ich auf wieder nicht." "H a l b w i l d f r e m d e m Mann rumknutsche? Und dann auch noch, als ich besoffen war!" "Du... ich meine Sie haben angefangen." Sagte er zu seiner Verteidigung. "Sie haben plötzlich angefangen-" "Oh, schon gut!" Viele Frauen knutschen mit Männern rum, die sie nicht richtig kennen. Und viele von ihnen waren nicht einmal betrunken. Sie konnte es als eine Art... Ausrutscher sehen. Immerhin hatte sie ihren eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle. So wie jetzt, zum Beispiel. "Nein... falsch." Korrigierte sie sich selbst. "NICHTS IST GUT!" Zorro ließ die Schultern hängen. Er wusste, dass es ein Fehler war ihr davon zu erzählen. Jetzt würde sie weiter ausrasten, ihn aus dem Haus schmeißen und... sie hatte gegen die Regel verstoßen. Hoffentlich hatte sie nicht gemerkt, dass er sie vorhin indirekt geduzt hatte... "Beruhigen Sie sich, Nami." Sagte er ruhig. Ein Wunder, wenn es seiner Meinung nach ging. Skandalös, wenn es nach Nami ging. "Beruhigen?!" Wäre sie ein Drache, dann würden jetzt riesige Rauchwolken aus ihrer Nase stoßen. "Ich soll mich beruhigen? Haben Sie nicht selbst gesagt, dass ich aufbrausend bin? Bitte schön, hier ist der beste Beweis! Und dafür, dass ich ein über reifer Teenie bin, der in dem Körper einer fast sechsundzwanzig Jahre alten Frau steckt!" "Hey... vergessen wir die Sache." Gab es irgendein Rezept, gegen Schuldgefühle? Warum fühlte er sich nur so unheimlich schuldig? Es stimmte, dass sie angefangen hatte, dennoch versuchte er sich zu rechtfertigen. "Zorro, ich kann so etwas nicht vergessen! Verdammt noch mal, warum war ich betrunken? Warum haben Sie uns eingeladen? Musste das sein? Wieso sind Sie nur so hartnäckig? Was wollen Sie eigentlich von mir?" "Ich will gar nichts von Ihnen." Er trat einen Schritt auf sie zu. "Erst sollten Sie…" "Erst sollte ich was?" Ihre Stimme wurde lauter. "Mich ins Bett legen und schön heia machen? Ja? Das sollte ich tun? Warum geben Sie mir nicht etwas Alkohol? Vielleicht schaffe ich es nicht umzukippen und Sie können sich nach Herzenslust an mir vergehen! Wie ist das? Na los, holen Sie schon was!" Im nächsten Moment musste sie nach Luft schnappen, weil er sie fest an den Schultern packte und ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Es reichte. Sie hatte seine Nerven strapaziert und das würde sie zu spüren bekommen. Er rüttelte sie durch und bat sie endlich zur Vernunft zu kommen. "Nami, wir haben nicht einmal miteinander geschlafen, okay? Du warst betrunken, du kannst nichts dafür! Und wenn ich nicht diese bescheuerten Schuldgefühle hätte, dann hätte ich dir überhaupt nichts gesagt!" Sie starrte ihn nur an, bis sich ihr Mund öffnete und zittrig sagte: "Sie haben mich geduzt." "Scheiß auf die Höflichkeit" rief er. Wieder rüttelte er sie und Bilder stiegen in ihrem Kopf auf. Und plötzlich wurde sie von einem heftigen Verlangen gepackt, so dass ihr schwindeliger wurde, als ihr jetzt schon war. Es pulsierte in ihren Adern. Kräftig und tief. Als er sie auffing, hatte sie unauffällig ihren Körper gegen seinen gerieben, hatte mit ihren Händen seinen Schritt berührt. Nein... Sie erinnerte sich wieder. Nein... Er sagte die Wahrheit. Und sie beschimpfte ihn für etwas, dass sie getan hatte. Nein! Plötzlich ging die Tür auf und Nojiko und Ace kamen herein. Ihre Haare waren ganz zerzaust und ihre Wangen gerötet. "Nami! Zorro! Was ist los?" fragte Nojiko und sah ihre kleine Schwester an, die Zorro immer noch mit leeren Augen anstarrte. "Ähm..." machte Zorro und erkannte, wie die Situation für die beiden aussah. Es sah aus, als hätte er sie beschimpft und nun war sie traumatisiert. Traumatisiert war sie auf jeden Fall, aber nicht deswegen. "Habt ihr das nicht... mitbekommen?" fragte er langsam. Ace räusperte sich. "Ja, ich glaube wir haben das gehört. Ihr habt euch befummelt, als Nami betrunken war, aber sie hatte einen Filmriss und jetzt hast du’s ihr gesagt." "Genau..." Nojiko trat zu ihrer Schwester. "Süße? Hey... Nami..." Übelkeit stieg in ihr auf, sie hatte das dringende Bedürfnis sich zu übergeben. Sie hätte es schon gestern tun sollen. Sie wollte nicht, dass Nojiko sie so sah... Sie riss sich von Zorro los, stolperte ins Badezimmer, riss so schnell sie konnte den Klodeckel auf und erbrach sich. "Nami!!!" rief Nojiko entsetzt und rannte hinterher. "Oh, mein Gott! Bist du krank? Ist alles in Ordnung?" Nami drückte auf die Spülung, ging wortlos zum Waschbecken und wusch sich den Mund sauber. Sie sah sich nicht im Spiegel an. Bestimmt würde sie sich erschrecken. Nojiko stellte sich ihr in den Weg, als sie wieder flüchten wollte. Ihre blauen Augen sahen sie streng an. Sie wich ihrem Blick nur aus und sah auf den bekachelten Boden. "Nami, ich mache mir Sorgen um dich." "Brauchst du nicht." "Du erbrichst dich in der Toilette! Was meinst du soll ich machen? Ein Freudentänzchen? Und dann streitest du dich auch noch mit Zorro!" "Das tun wir immer, wenn wir zusammen sind." "Hey, ich will mit dir reden." "Nein, ich will jetzt nicht, Nojiko." Nami hörte wieder ihre Stimmen im Schlafzimmer und das Quietschen ihres Bettes. Sie dachte daran, dass Nojiko einen leisen Höhepunkt erlebte, während sie Zorro zusammen geschrieen hatte. "Wir reden. Auf der Stelle!" "Verdammt, siehst du nicht wie erbärmlich ich bin?" rief Nami und stampfte mit dem Fuß auf. "Ich schäme mich, Nojiko! Ich erwische euch beim Sex, dann erfahre ich, dass ich mit Zorro rumgeknutscht habe und dann das! Das schafft mich! Nojiko, ich kann nicht..." flüsterte sie schließlich. "Nicht so..." Nojiko fuhr sich durch ihre Haare und machte betreten den Weg frei. "Okay. Später." Nami stürzte hinaus, die Treppenstufen hinunter und durch die Speisekammer. Sie musste allein sein und nachdenken, was sie falsch gemacht hatte. Und es war erst ihr vierter Tag in Amerika. Als Nojiko in Namis Zimmer trat, entschuldigte sich Ace wieder einmal, dass sie erwischt worden waren. Für Zorro war es normal geworden, aber für Nami etwas ganz neues. Ace küsste sie sanft auf die Stirn und zog sie an sich. "Sie braucht Zeit." "Ich weiß." Sagte Nojiko leise. "Ich will mich so gut wie möglich um sie kümmern. Das habe ich getan, als unser Vater uns allein gelassen hat. Sie braucht mich. Und dich, Ace. Ich will nicht, dass du wie ein Schwager für sie bist. Du sollst ihr Bruder sein. Ein Freund. Verstehst du das?" Ace nickte und drückte Nojiko fester. "Nojiko, Ace... es tut mir leid." Sagte Zorro, doch sie winkten ab. "Ist schon in Ordnung." Sagte Ace und lächelte seinen Freund aufmunternd an. Er sah wirklich besorgt aus. "Nein, ich hätte mich nicht darauf einlassen dürfen. Aber... ähm... ich kann nichts dafür." "Wissen wir." Nojiko seufzte. "Normalerweise beruhigt sie sich relativ schnell. Aber dieses mal scheint es wirklich ernst zu sein." Nami nahm die Gießkanne und füllte sie mit Wasser. Sie hatte schon vorhin vor die Blumen zu gießen, war aber nicht dazu gekommen. Langsam füllte sich das Plastikteil mit Wasser und sie drehte den Wasserhahn aus. Wie sollte sie das wieder ausbügeln? Konnte sie Nojiko je wieder in die Augen sehen? Was war mit Ace und Zorro? Sie erinnerte sich an ihr zwölftes Lebensjahr, als ihr Vater sie verlassen hatte. Ein Kind, eine junge Erwachsene allein. Zurückgelassen hatte er nur Geld. Es war viel Geld, aber was nützten ein paar Scheine? Nojiko musste trotzdem arbeiten gehen und es war ein Wunder, wie sie ihr Studium schaffen konnte, denn gleichzeitig musste sie auf die heranwachsende Nami aufpassen. Und dann, vier Jahre später lernte sie Ace kennen. Beide waren noch jung, aber sie verliebten sich ineinander. Nami wurde zu ihrer Tante geschafft, damit Nojiko nach Amerika fliegen konnte, um zusammen mit Ace über eine gemeinsame Zukunft zu träumen. Sie hatte es ihrer großen Schwester nie übel genommen und sie selbst träumte von so einer Liebesgeschichte, wie sie Nojiko erlebt hatte. Mit achtzehn erfuhr sie, dass sie die Firmen und Plantagen ihrer Mutter geerbt hatte und somit auch viel Geld. Sie zog von ihrer Tante aus, um von nun an selbstständig zu werden. Nojiko und Ace besuchten sie ab und zu, aber sie war gerade mit der Schule fertig und studierte Biologie und Astronomie, so dass wenig Zeit war. Betrübt ging sie von Pflanze zu Pflanze und gab ihnen Wasser. Nojiko und Ace würden endlich, nach fast zehn Jahren Beziehung, heiraten... Nami hatte auch ein paar Beziehungen gehabt, doch keine davon war wirklich ernsthaft und tiefgründig. Der letzte, Sanji, hatte sie so dermaßen enttäuscht, dass sie auf keine Bindung mehr eingehen wollte. Vorerst. Ein tiefer Seufzer drang aus ihrer Kehle und die Gießkanne war fast leer. Als Nami sie wieder füllen wollte, sah sie Zorro, der auf der Treppe saß und sie beobachtet hatte. Sie sagte kein Wort zu ihm und goss weiterhin die Blumen. Dann ging sie in den kleinen Schuppen und holte einen Spaten und eine Harke heraus. Die Erde konnte ruhig wieder umgegraben werden... außerdem wucherte es hier so von Unkraut. Sie ging in die Hocke und riss lästige Pflanzen raus. "Hey, Nami." Hörte sie ihn sagen. Sie musste ihm fair erweise antworten, denn sie war immer noch im Unrecht. "Hey, Zorro." murmelte sie, sah ihn aber nicht an. Er stand auf und hockte sich zu ihr. Dann griff er nach Löwenzahn und zog ihn, bis zur Wurzel, heraus. "Sie brauchen mir nicht helfen, danke." "Mach ich doch gerne." "Ich mag Sie immer noch nicht." "Komisch, dafür kann ich Sie jetzt besser leiden." "Was Sie nicht sagen. Außerdem haben Sie gegen unsere Regel verstoßen." Fügte sie bedeutungsvoll hinzu. "Sie auch. Demzufolge dürfte ich Sie jetzt ausführen." "Und ich kein Wort mehr zu Ihnen sagen." "Okay." "Gut." Sie schwiegen und rupften Unkraut aus Nojikos und Ace´ Garten. Der Himmel nahm die Farbe von einem trüben blaugrau an. Passte ja perfekt zu ihrer Laune. Sie verzog ihren Mund, als sie aus versehen an den Dorn einer Focus Rose gekommen war. "Au!" Sie zog den Dorn aus ihrem Finger und warf ihn weg. Aus der Stichstelle quoll Blut heraus. "Zeig mal. Zeigen SIE mal." Berichtigte Zorro sich selbst. Doch sie zog ihre Hand vor ihm zurück. Er runzelte die Stirn. "Ist schon okay." Sagte sie. "Zeigen Sie her." "Ist schon okay!" "Nami, geben Sie mir Ihre Hand!" beharrte er und seine Stimme klang wie ein Knurren. Sie fügte sich und zeigte ihm ihren Finger. Das Blut rann an der Seite herunter. "Tut das weh?" fragte er und drückte auf die Stelle. "Nein es kitzelt!" sagte sie ironisch und in einem etwas lauten Ton. Ohne sie zu fragen, leckte er das Blut weg. Seine Zungenspitze war heiß und feucht. Angespannt sah sie ihr dabei zu, wie sie Millimeter zu Millimeter über ihre Haut glitt. Sie hatte sogar aufgehört zu atmen. Dann zog er ein Taschentuch aus seinem Anzug und band es ihr um den Finger. "Danke." Sagte sie atemlos. "Wie geht’s Ihnen?" "Gut." "Wie geht’s Ihnen?" "War das gerade Ihr Echo?" "Nein, es war eine Wiederholung meiner Frage. Lügen zählen nämlich nicht als Antwort." "Ich habe nicht gelogen." "Erzählen Sie mir was neues." "Ähm... ich darf nicht mit Ihnen reden." "Dann schweigen Sie eben, wenn wir unser Date haben. Ich kann sowieso Frauen besser leiden, die nicht so viel quatschen." Sie standen auf und sie spürte seinen Blick auf ihrer Haut. "Ich will aber nicht mit Ihnen ausgehen." "Es wird ihnen aber nichts anderes übrig bleiben." "Sie können mich nicht dazu zwingen!" Wurde sie da schon wieder wütend? "Wollen wir wetten?" "Zorro, es tut mir leid." Die Worte waren ihr einfach so rausgerutscht. Man sollte dem Mund sagen, dass er erst auf das Hirn warten soll, bevor er etwas sagt, denn sonst kommt nur Schwachsinn raus, wie man eben bemerkt hat. "Hä?" "Sie haben richtig gehört. Tut mir leid, wegen... vorhin. Ich weiß, dass es mein Fehler war, aber ich habe Sie trotzdem angeschrieen." Gab sie kleinlaut zu. Man sollte dem Mund wirklich mal beibringen auf das Gehirn zu hören! "Ich verzeihe Ihnen nur unter einer Bedingung." "Die wäre?" "Sie nehmen meine Entschuldigung wegen dem Kuss an. Der war auch nicht richtig. Und ich sage noch einmal, dass es mir leid tut." Er lächelte sie an und es war nicht mehr dieses süffisante darin. Es war freundlich, herzlich und verzeihend. Unwillkürlich stiegen Tränen in ihren Augen auf. "Ich... ich nehme Ihre Entschuldigung an." Krächzte sie und im nächsten Moment befand sie sich in seinen Armen. Sein Parfüm roch wunderbar "Hey, muss man deswegen weinen?" "Ich weine nicht!" schluchzte sie. "Sicher, Süße." Er hielt sie fest, während sie in seinen Armen weinte und sich schalt, so etwas überhaupt in seinen Armen zu tun. "Ich hasse Sie." Flüsterte sie. "Eigentlich sind Sie ja gar nicht so schlimm wie ich dachte." Sagte er grinsend und küsste ihre Haare. "Ich mein’ s ernst, Zorro." Schluchzte sie wieder. Ihre Tränen tropften auf seinen teuren Anzug und es ärgerte sie, dass sie nicht aus Wein waren. Oder Cola. Oder Orangensaft. "Ich hasse Sie! Ich kann Sie nicht ausstehen! Aber irgendwo haben Sie etwas nettes an sich, das mich veranlasst in Ihren Armen zu sein, ohne Ihnen links und rechts eine zu scheuern! Ich glaube, dass mein Hirn gerade einen Aussetzer hat und mein Mund irgendwelches Zeugs daher labert, also bilden Sie sich bloß nichts ein! Manchmal macht mein Mund sich selbstständig und mein ausgeschaltetes Gehirn, dass ich wahrscheinlich mit ausgekotzt habe, kann nicht kontrollieren was ich gerade sage, also muss es Unsinn sein, aber ich habe ja meinen Mund nicht unter Kontrolle, so dass das ganze Geplapper zu verzeihen ist! Und ich bitte Sie nicht auf das zu hören was ich gerade sage, okay? Ach ja, wenn mein Gehirn wieder angeschaltet ist, wahrscheinlich ist da oben so etwas wie ein Stromausfall, dann sollten Sie mich ganz schnell wieder loslassen, denn dann bin ich wütend auf Sie und es folgt Ohrfeige Nummer 2! Und dass ich weine ist vollkommen blöd, denn ich weine nicht, ich hab, glaub ich, ’n Tier im Auge und das krieg ich nicht raus, weil Sie mich festhalten und- " Sie riss ihre Augen auf. Er lachte! Er lachte sie aus, war das zu fassen? Seine Brust schien zu vibrieren und seine Hände drückten sie fester an seinen Körper. Sie war so überrascht, dass ihr sogar die Tränen ausblieben. "Nami, Sie sind die merkwürdigste Frau, die ich je getroffen habe!" Noch mehr Gelächter. "War das ernst gemeint, was Sie gesagt haben?" "Natürlich nicht! Außer das am Ende, weil die Lampen in meinem Kopf wieder angegangen sind! Ich... ich hab wirklich ein Tier im Auge, vielleicht sollten Sie mich loslassen und mal nachsehen..." Schnell wischte sie sich mit dem Handrücken die letzten Tränen weg, während er ihre Augen musterte, sie aber nicht losließ. "Ich seh’ nichts." "Ähh... dann muss es wohl schon rausgeflogen sein! Gott sei Dank!" Er grinste sie an. "Verrücktes Weib." "Ich?" Plötzlich wurde sein Blick intensiv und zärtlich, leuchtend braune Augen sahen die ihre an. Ihr Herz pochte gegen die Rippen. Herz! Sofort aufhören! SOFORT! In geschickter Langsamkeit näherte er sich ihrem Gesicht. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut. Seine grausamen sexy Lippen bewegten sich direkt zu ihren eigenen. Oh- oh, Miss Ich- bin- höflich- zu- jedem- auch- wenn- ich- ihn- nicht- leiden- kann wird gleich Mister Ich- befummele- sturz betrunkene- und- total- wehrlose- Frauen küssen! "Zorro, ich glaube... ähm..." Sie lockerte ihre Schuhe und schoss einen weg. "Hoppalla, mein Schuh!" rief sie und entwand sich aus seiner Umarmung. Die romantische Stimmung war vorbei. Pech für ihn... "Er... äh... ist mir vom Fuß geflutscht! Komisch, dass Schuhe so etwas können, normalerweise führen sie kein Eigenleben, aber offensichtlich mögen die Ihre Designerschuhe nicht! Wissen Sie, meine Schlappen sind sehr schüchtern und fühlen sich von Ihren Schuhen bedrängt... Das zeigt nur, dass wir auf Abstand gehen müssen, denn sonst kriegen sie sich in den Sohlen und das will ich Ihren Designerviechern nicht antun. Meine Schlappen haben in irgendeinem Schuhhaus Karate gelernt und das sollten Sie nicht unterschätzen, also berichten Sie das Ihren Schuhen, damit sie meinen nicht zu nah kommen." Er schüttelte nur den Kopf und beäugte sie mit einem so genannten ‚Die- ist-irre- Blick’. "Tschüss, Mr. Obercool." sagte sie langsam, damit sie sicher ging, dass er ihren Wink verstanden hatte. "Wiedersehen, Miss Durchgeknallt." Er lächelte sie wieder an, doch dieses mal war es süffisant. SEHR süffisant. Und dabei hatte sie ihm gerade eine Abfuhr erteilt! "Äh, könnten wir es bei einem ‚Nimmerwiedersehen’ belassen?" "Vergiss es, Darling. Wir sehen uns." Er drehte sich um und hob lässig die Hand zum Abschied. Idiot! Zorro ließ sich auf den Ledersitz seines Cabrios fallen und öffnete seine linke Hand. Eine goldene Kette, nein, ein Medaillon glänzte im Sonnenlicht. Er hatte sie beklaut. Er wusste selbst nicht warum er es getan hatte, er wusste nicht einmal, dass er so etwas konnte. Warum riskierte er schon wieder so einen Ausbruch von ihr? Er wollte doch sowieso nur eins. Das EINE. Hatte sie wirklich nichts gemerkt? Nein, das konnte er nicht machen. Eigentlich war sie ganz erträglich geworden. Wollte er das wieder wegwerfen? Ja, er wollte. Er zwang sich ruhig zu atmen, als er die Hand wieder zur Faust schloss. Er würde es ihr wieder geben. Am nächsten Tag. Bestimmt. Dann drückte er auf das Gaspedal und fuhr los. ___________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)