Für die Ewigkeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ängstlich und mit schmerzender Trauer erfüllt, saß ich auf einem Stuhl neben einem hohen Pult. Fixiert von den verachtenden Blicken der Menschen um mich herum. Ich schloß meine Augen, um diesen Blicken zu entfliehen, dennoch spürte ich ihre Kälte...ihre Wut...ihren Haß. Ein Mann mit einer langen schwarzen Robe geht vor mir auf und ab. Er sagt etwas, doch ich hörte es nicht. Er fragte mich etwas, doch ich konnte nicht antworten. Ich wollte nicht! Seine Fragen durchbohrten meine Seele wie scharfe Messer. *Hört auf. Hört auf mich so zu quälen.* Krampfhaft versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken. Ich darf nicht weinen....ich hatte es ihm doch versprochen. Er mochte es nicht wenn ich weite. Er sagte dann immer....das es nicht so schlimm sei und das es für alles einen Ausweg gab. Ich wollte ihm glauben....Ja....ganz fest an das glauben was er sagte. Doch das war nicht so einfach. Wir schauten uns manchmal stundenlang in die Augen und sagten kein einziges Wort. Ich schwebte wie im siebten Himmel....jedesmal wenn er mich berührte. Er war so zärtlich und verständnisvoll. *Warum hat er das nur getan?* Dunkle Wolken bedeckten den Himmel und ihr kalter Regen peitschte gegen die Fenster. Ab und zu erhellte ein Blitz den schaurig wirkenden Saal. Wieder stellte mir der Mann mit der schwarzen Robe eine Frage. „War es Ihre Idee? Oder hatten sie beide denn Entschluß gefaßt?“ Ein Ohrenbetäubender Donnerschlag lies mich bei dieser Frage zusammenzucken. Ich öffnete wieder meine Augen und sofort trafen mich die verachtenden Blicke der Menschen, wie Tausend Pfeile in meinem Körper. Diese Schmerzen...sie waren unerträglich. Eine einzelne Träne lief langsam über meine Wange. „Ja“ flüsterte ich kaum hörbar. „Wie war das? Könnten sie das bitte wiederholen? Aber so das es alle hören können!“ Die Stimme dieses Mannes wurde nun immer kräftiger und machte mir angst. Ich hob meinen Kopf und zwang mich noch einmal zu antworten. „Ja, wir beide hatten den Entschluß gefaßt.“ Man konnte hören wie die Menge im Saal erschrak und verachtend über mich sprach. Eine Frau die Naben mir am Pult saß, klopfte mit einem kleinen Hammer auf eine Holzscheibe. „Ruhe, ruhe oder ich lasse den Saal räumen! Fahren sie bitte fort.“ Sie übergab das Wort wieder an diesen unfreundlichen Mann, der sich nun vor mir aufgebaut hatte. „Entspricht es der Wahrheit, das sie die Medikamente besorgt haben und er ein Hotelzimmer buchte?“ Wieder senkte ich meinen Kopf und schaute traurig zu Boden. „Ja“ „Entspricht es der Wahrheit, das sie erst Alkohol tranken bevor sie dann gemeinsam die Tabletten nahmen?“ Ich schaffte es nun nicht mehr meine Tränen zu unterdrücken. „Ja“ „Warum haben sie nicht auch noch mehr Tabletten genommen, so wie er?“ Ich zitterte nun am ganzen Körper. „Weil ich Angst hatte.“ Ich fühlte mich als würde ich vor einem Erschießungskommando stehen. Jede Frage war wie ein Schuß aus einer Pistole. Die Kugeln durchbohrten meinen Körper und blieben darin stecken. Wie Feuer brannten sie allmählich immer tiefere Wunden in meine Seele. Langsam verlor ich jegliches Gefühl. Warum nur... Wir wollten doch nur zusammen sein. Uns Lieben. Träumen. Wollten einfach nur ein glückliches Leben zusammen verbringen. Doch SIE wollten das nicht. Hatten etwas dagegen. Aber nichts konnte uns auseinander bringen. Ein schwarzer Schleier legte sich nun langsam über meine Seele. Alles was um mich herum geschah bekam ich nur noch verschwommen mit. Die Stimmen wurden immer leiser. Das Bild immer dunkler. *Nein...laß mich nicht alleine. Ich will nicht alleine sein. Wo bist du nur?* „Hör auf....du hast mir doch versprochen nicht mehr zu weinen.“ erschrocken blickte ich auf und sah in das Gesicht meines Liebsten. Er nahm mich in seine Arme und küßte mich auf die Stirn. „Wo warst du? Du hattest doch zu mir gesagt das du mich nie alleine lassen würdest!“ Ich schlug mit einer Faust gegen seine Schulter. „Du hast es mir doch versprochen!“ Als Antwort drückte er mich nur noch fester an sich und ich vergrub mein Tränen überströmtes Gesicht in seinem T-Shirt. „Hör auf zu Weinen. Du weist doch das es für alles einen Ausweg gibt.“ flüsterte er zärtlich lächelnd. „Ich werde auf dich warten und dann kann uns nichts mehr trennen.“ Mit einer leichten Handbewegung drückte er meinen Kopf nach oben und küßte mich. Noch während unseres Kusses wurde ich wieder in die Realität zurück geholt. Alles war wieder da. Der Schmerz....diese verachtenden Blicke....die Angst. Das letzte was ich hörte, bevor sie mich weg brachten, war das Urteil. „Hiermit verurteile ich die Angeklagte zu Lebenslänglich! Haben sie noch einen letzten Wunsch?“ Alle starten gebannt auf mich. Ich nickte nur und sagte: „Ja. Ich möchte ihn noch ein letztes mal sehen.“ Ein Mann mit Polizeiuniform zog mich vom Stuhl und führte mich aus dem Saal.. Allein im strömenden Regen stand ich vor ihm. *Wie konnte es nur soweit kommen.* Vorsichtig kniete ich mich vor seinen Grabstein und Strich zärtlich über seinen Namen. Ich legte eine einzelne weiße Rose auf den Absatz seines Grabes. Mit einem lächeln zog ich ein kleines Fläschchen aus meine Manteltasche, öffnete es und trank den Inhalt komplett aus. Ein warmes Gefühl breitete sich nun langsam in meinem Körper aus. Müde lehnte ich mich an den Grabstein. Meine Augen wurden immer schwerer, mein Atem langsamer. Meine Gedanken galten nur noch ihm und bevor ich endgültig einschlief, flüsterte ich noch ein letztes mal seinen Namen: „Ryu....“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)