Azarni die Höllenpriesterin von ManuYasha (Das finale Kapitel) ================================================================================ Kapitel 11: Eine dunkle Vergangenheit und eine ungewisse Zukunft ---------------------------------------------------------------- Rückblende Fassungslos betrachtete Azarni die lodernden Flammen welche von überall her aus dem Tempel stachen. „MISAKI!“, schrie Azarni und rannte los. Als Azarni näher kam hörte es die lauten Schreie und ein markerschütterndes Gebrüll, welches nicht aus einer menschlichen Kehle stammen konnte. Sie bremste vor dem in Flammen stehenden Torbogen ab und betrachtete den Tempelhof, ihr Gesicht wurde schneeweiss. Das Feuer wütete hier überall, doch überall standen Priester und kämpften, gegen was konnte Azarni im ersten Moment nicht erkennen, doch dann… Plötzlich zerrte eine Hand an ihr und riss sie zur Seite. Wo sie vor wenigen Sekunden gestanden hatte brannte nun ein hell loderndes Feuer auf, doch das war es nicht was Azarni erschreckte. Über der Stichflamme flog ein einäugiges Scheusal, ein Youkai. Seine Haut war dunkel, doch dank des flackernden Lichtes der Flammen konnte man ihn klar und deutlich erkennen. Hinter seinem Rücken hervor ragten zwei mächtige Fledermausflügel und in seiner Hand hielt der Youkai etwas, was Kagome wohl an eine Laterne erinnert hätte. Der Youkai richtete die Laterne auf Azarni und aus ihr schoss ein Flammenstrahl! Erneut wurde Azarni gerade noch gerettet. Als sie sich umdrehte erkannte sie ihren Retter. Es war derselbe Mönch, für welchen Misaki diese Schnüre geknüpft hatte. „Wieso bist du hier, mein Kind?“, fragte der Mönch und rannte mit Azarni hinter einen herab gestürzten Balken. „Wo ist Misaki?“, schrie Azarni den Tränen nahe. Doch der Priester konnte ihr nicht mehr antworten, denn als er den Mund öffnete wurde er plötzlich in die Höhe gerissen. Ein schauderhaftes Lachen erklang und als Azarni hochsah erkannte sie einen weiteren fliegenden Youkai. Ohne weiter nachzudenken stand Azarni auf und rannte los. Sie bahnte sich ihren Weg durch die Flammen auf eine Gruppe Mönche und Priester zu, welche im Zentrum des Hofes den Youkai Widerstand leisteten. Gerade als Azarni die Gruppe erreicht hatte schoss ein lodernder Feuerball in die Menge und eine wuchtige Explosion riss Azarni von den Füssen. Die Youkaischaren wüteten weiter umher als die junge Azarni mit Tränen in den Augen sich aufrichtete und hustete. Überall um sie herum lagen tote, verbrannte Leichen der Priester und der Mikos die in diesem Tempel gelebt hatten, doch von Misaki, welche Azarni geholfen hatte war keine Spur. Schluchzend lief Azarni zwischen den brennenden Trümmern umher und suchte die junge Frau. Plötzlich vernahm sie eine Stimme hinter sich: „Mädchen, verschwinde von hier!“ Azarni wandte sich um und erblickte einen alten Priester. Er lief durch den Rauch auf sie zu, doch plötzlich stürmte ein spinnenartiges Wesen auf den Priester zu und warf ihn zu Boden! Schreiend rannte Azarni davon und wurde kurz darauf von jemanden in die Arme genommen. „Du solltest doch weggehen!“, flüsterte ihr eine bekannte Stimme zu. Einige Pfeile erledigten den Spinnenyoukai, doch es kamen weitere Youakis. Mit gierigen Augen blickten sie auf die wenigen Priester und Mikos herab, die noch lebten und umringten sie. „Verschwindet!“, schrie einer der Priester und schleuderte einem der Youkai eine Ofuda entgegen, doch die Wirkung des kleinen mit Schriftzeichen versehenen Zettelchens blieb aus. Azarni schloss die Augen und hörte den lauten Aufschrei des Mönches und klammerte sich fest an Misaki. Laut schrieen die Youkai auf und stürzten sich auf die Gruppe. Die junge Miko stellte sich vor Azarni und schoss mit Pfeilen auf die Youkai die immer wieder versuchten sie anzugreifen. „Komm, schnell!“, rief sie und zerrte Azarni mit sich. Schmerzensschreie drangen zu Azarni, sie versuchte sie zu überhören und schloss weinend ihre Augen. Dann blickte sie hilfesuchend zu der Miko empor und erblickte einen nachtschwarzen Vogel über ihnen. Die dunkelroten Augen des Vogelyoukais suchten den Boden unter ihm nach Beute ab. Er war in dem Rauch fast nicht zu erkennen, doch dann setzte er plötzlich zum Sturzflug an. „Pass auf!“, schrie Azarni, die Miko wandte sich um, doch es war zu spät. Azarni wurde zu Boden geworfen und die Hand der Miko wurde ruckartig von ihr gezerrt. „NEIN!“, schrie Azarni weinend und hob ihre Hände. Immer wieder schrie sie laut auf, dann durchfuhr sie ein Impuls. Nein! Es darf sie nicht töten! Dachte Azarni immer und immer wieder. Ich muss ihr helfen! Langsam erwachten die uralten Mächte in ihr und drangen langsam durch ihre Hände. Ein dunkel leuchtender Strahl schoss aus Azarnis Handflächen und erfasste den Vogelyoukai. Mit einem wilden Heulen liess er die Miko fallen, doch Azarni liess nicht von ihm ab. Der dunkle Energiestrahl, der aus ihren Händen schoss durchtrennte zischend einen Flügel des Vogels, dann explodierte der Youkai. Azarni liess ihre Hände langsam sinken und blickte fassungslos ihre Handflächen an. Zerstörte Mauerteile und ausgerissene Bäume bedeckten die Leichen der Tempelbewohner. Die junge Azarni wischte den Russ von ihren zerfetzten Kleidern und lief langsam auf die am Boden kauernde Misaki zu. Aus ihrer Schulter drang Blut, doch ansonsten schien sie nicht weiter verletzt zu sein. „Geht…geht es dir gut?“, fragte Azarni und lächelte. Doch dann erschrak sie als sie das Gesicht der Miko sah. Angst und Entsetzen spiegelte sich in dem Gesicht Misakis wieder. Langsam stand sie auf und blickte auf Azarni herab. „Wer bist du?“, fragte sie leise. „Was?“, fragte Azarni. Die Miko blickte zu Azarnis Händen herab, „Azarni…du darfst nicht mehr hierher kommen, nie mehr!“ Azarni konnte es gar nicht fassen, was die Miko gerade eben gesagt hatte. Misaki welche ihr immer wieder am Torbogen des Tempels Essen und Trost gespendet hatte, die Misaki mit der sie gelacht und auch geweint hatte…ihre einzige Freundin. „Aber wieso - ?“, wollte Azarni fragen doch Misaki unterbrach sie: „Azarni, in dir lebt die Kraft einer Höllenpriesterin!“ Azarnis Augen weiteten sich. „Was…was bedeutet das?“, fragte sie langsam und blickte auf Misakis blutverschmiertes Kimono-Hemd hinab. „Sowie es das Gute gibt, muss es das Böse geben…“, keuchte Misaki. „Du kannst dich doch noch an das Shikon no Tama erinnern, von dem ich dir einst erzählt habe, oder?“ Die Miko presste ihre Hand auf die blutende Wunde an ihrer Schulter, Azarni nickte nur. „Das Juwel kann entweder gut oder böse sein. Diese Kräfte stehen im ständigen Kampf gegeneinander.“ Misaki hustete und stützte sich auf ihre Handflächen. Azarni beugte sich besorgt zu ihr herunter. „Einst wurde eine Miko beauftragt das Juwel vor der Finsternis zu beschützen und es zu läutern. Bei einer solchen Läuterung wird die lichte Kraft Nouhi gestärkt und die finstere Seite des Juwels, Magatsushi unterdrückt.“ Azarni versuchte ihren Worten zu folgen, doch so sehr sie sich auch zu konzentrieren versuchte konnte sie ihren Blick nicht von Misakis blutender Schulter abwenden. „Ist es sehr schlimm?“, fragte Azarni. Plötzlich nahm Misakis Gesicht einen ernsten Ausdruck an und sie richtete sich langsam auf. „In uralten Aufzeichnungen aus der Muromachi-Epoche steht das die spirituellen Kräfte eines jeden Wesens ob gut oder böse aus den Geistern dieser beiden Mächte im Shikon no Tama entspringen.“ Hinter Misaki war ein lautes Bersten und das dröhnende Krachen mehrerer grosser Gegenstände zu hören, doch die Miko wandte ihren Blick nicht von Azarni ab. „Magatsushi ist der Ursprung deiner Kräfte…Azarni…“ Misaki hielt inne, es fiel ihr sichtlich schwer weiter zusprechen. „Der finstere Schatten aus den Abgründen der Hölle, Magatsushi hat dich ausersehen den lichten Geist Nouhis aus dem Juwel zu bannen, sodass das Juwel in ewiger Finsternis gehüllt wird.“ Azarni schrak zurück, „Aber…ich…ich bin doch keine böse Person! Ich-“ Doch Misaki unterbrach sie: „Azarni! Du musst von hier verschwinden! Deine Kräfte würden ansonsten deinen Tod bedeuten, niemand der Priester würde erlauben dich am Leben zu lassen!“ Azarni hörte die Worte Misakis, doch sie sträubte sich innerlich dagegen sie zu akzeptieren. „Ich will dich aber nicht verlassen! Ich kann mich doch weiterhin in den Wäldern verstecken und-“ Misaki schloss ihre Augen, doch als sie ihre Augen wieder öffnete las Azarni Zorn in ihnen. „Du musst von hier verschwinden! Verstehst du denn nicht? Sie würden dich töten!“ - Azarni fuhr zusammen – „Jetzt verschwinde endlich!“, schrie Misaki und stiess die junge Azarni von sich. Azarni taumelte ein paar Schritte zurück und blickte ungläubig in Misakis Gesicht, dann fuhr sie herum und rannte davon. Kaum war sie im dichten Gemisch aus dem schwarzen Rauch und den Schatten der Nacht verschwunden verschwand Misakis aufgesetzte Wut. Tränenflüssigkeit sammelte sich in Misakis Augen. „Es tut mir leid…Azarni“, flüsterte sie. „Deine Kräfte…man hätte dich getötet, ohne darauf zu achten wer du bist.“ Langsam wandte sie sich ab und schloss ihre Augen. „So ist es besser, glaub mir…“ Langsam verschwand die Ruine welches einst Azarnis einziger Zufluchtsort gewesen war und eine wohlbekannte Dunkelheit umgab sie… Ende Rückblende In den Jahren danach habe ich Misaki nie wieder gesehen…Dachte Azarni während sie durch die weite Grasebene lief. Hinter ihr ragte der abgestumpfte Berg Gouka drohend in die Höhe. …ich hatte mich vielmehr damit beschäftigt herauszufinden wer ich eigentlich war. Eine Höllenpriesterin. Eine Gesandte der Finsternis welche dazu verdammt ist die Welt in eine ewige Dunkelheit zu hüllen? Azarni hielt an und blickte zur Sonne empor. Aber nur weil…nur weil... Immer wieder erschien ihr Misakis Gesicht und mit ihm die letzten Worte welche sie von ihr gehört hatte. Azarni verwarf den Gedanken und holte tief Luft. Durch meine Kräfte habe ich Sämtliches verloren, was mir einst wichtig war. Azarni lief entschlossen weiter auf die kleine Hügelgruppe in der Ferne zu. Magatsushi… Azarnis Gesichtsaudruck verdüsterte sich. Doch schon sehr bald werde ich meine Bestimmung ändern…bald… Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht erschien weit vor ihr Narakus Schattenfeste inmitten eines wogendem Meer aus Schwärze. Der Schattenkristall pochte leise und forderte Azarni auf weiterzugehen. Azarni lief langsam auf das Schloss zu, etwas berührte ihr Gesicht. Erschrocken strich sie mit ihrer Hand über ihre Wange und erkannte einen glitzernden Schimmer in ihrer Hand. Mit einem leisen Seufzer wischte sie sich die Träne aus ihren Augenwinkeln und lief weiter. Währendessen sassen Inuyasha und Kagome immer noch in der Nähe des Brunnens auf einem kleinen Grashügel und blickten auf Kaedes Dorf hinab. „Hast du Hunger?“, fragte Kagome und wandte ihren Blick von dem kleinen Dorf ab und blickte in Inuyashas Gesicht. „Ich…“, begann Inuyasha, doch Kagome durchwühlte ihren Rucksack und holte die Schachtel in der die Reissbällchen welche ihre Mutter für sie zubereitet hatte hervor. Behutsam stellte sie die Schachtel neben sie und Inuyasha und öffnete den Deckel. Gleichzeitig griffen sie und Inuyasha nach den Stäbchen, ihre Hände berührten sich, doch Kagome zog ihre Hand nicht zurück. Langsam errötete sie, sie konnte es förmlich spüren, denn plötzlich schien ihr ganzer Körper zu pulsieren. Sie blickte auf und blickte direkt in Inuyashas Augen, langsam umklammerte er ihre Hand. Dann hob Inuyasha langsam seine andere Hand und fuhr über Kagomes Wange, langsam kamen sie sich näher. Kagomes Herz begann wie wild zu pochen, sie konnte schon Inuyashas Atem spüren, dann: „Hey! Wieso hast du mir nicht gesagt Kagome, dass du extra Reissbällchen für uns gemacht hast!“, rief Shippou. Sofort zuckten Kagome und Inuyasha zurück und wandten ihre Blicke voneinander ab. Shippou spurtete zu ihnen und blickte hungrig auf die verschiedenen Reissbällchen. Dann blickte er etwas irritiert zu Kagome, dann zu Inuyasha. „Ähm…ist etwas?“, fragte Shippou neugierig und griff nach einem Reisball. BANG! „Nein, es ist gar nichts!“, knurrte Inuyasha und hob seine Faust von Shippous Kopf. „Aua! Sei doch nicht immer so grob zu mir!“, heulte Shippou und rieb seinen schmerzenden Kopf. Dann gesellten sich schliesslich auch noch Sango und Miroku zu den Drei. Als sie sämtliche Reissbällchen gegessen hatten begannen Sango, Miroku und Kagome Inuyasha abwechselnd zu erzählen, was alles in der Zeit, als Inuyasha erstarrt war, geschehen ist. „Diese elende Azarni!“, murmelte Inuyasha und ballte wütend die Fäuste. „Wenn ich sie das nächste Mal treffe, werde ich sie erledigen! Das schwöre ich euch!“ Miroku schüttelte den Kopf, „Ich kann es ja verstehen, dass du dich an ihr rächen willst, Inuyasha aber ihre Kräfte sind um einiges stärker geworden, auch wenn wir noch nicht wissen wie.“ Ratlos blickten sie zu Boden, „Aber wie können wir sie denn aufhalten?“, fragte Sango langsam und sah auf. „Ganz einfach!“, meinte Inuyasha und sprang auf. „Was auch immer ihre Kräfte verstärkt, ohne es verliert sie ihre zusätzlichen Kräfte“ Shippou seufzte, „Meinst du eigentlich, dass wir so blöd sind? Was auch immer ihre Kräfte verstärkt wird sie wohl bei sich tragen um es zu überwachen. Wenn du es ihr abnehmen willst musst du gegen sie kämpfen und ich kann mich noch genau daran erinnern, dass Miroku vor wenigen Augenblicken gesagt hat, dass ein direkter Angriff ziemlich waghalsig wäre!“ BANG! Erneut hatte Inuyasha Shippou einen Fausthieb verpasst. „Dann bring du doch einen besseren Plan!“, meinte Inuyasha beleidigt. „Du musst ihm ja nicht gleich immer die Faust auf den Kopf rammen.“, murmelte Kagome und blickte lächelnd in den Himmel. Es ist fast alles wieder so, wie früher…dachte Kagome und blickte Inuyasha und Shippou lächelnd beim Fortsetzen ihres Streits zu. Dann fiel ihr plötzlich etwas ein. „Hört ihr mir mal zu!“, doch Inuyasha und Shippou schienen keineswegs daran interessiert zu sein ihren Streit zu unterbrechen, wenn sie Kagomes Aufforderung überhaupt gehört hatten. Sango und Miroku seufzten. „Ich kann mir schon denken was jetzt gleich kommen wird“, flüsterte Sango Miroku zu. Dieser nickte nur und verfolgte amüsiert das weitere Geschehen. „Inuyasha…SITZ!“ Der Rosenkranz um Inuyashas Hals begann hell zu leuchten und zog in Augenblicklich in Richtung Boden. Inuyasha bäumte sich wütend auf und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch da erstarrten er und Kagome beinahe augenblicklich als sie die Gestalt am Waldrand entdeckten. Auch Sango und Miroku richteten sich staunend auf, die Stimmung hatte sich schlagartig geändert und sogar Shippou verstummte und folgte den Blicken der Anderen. „Ki…Kikyo?“, fragte Inuyasha ungläubig und wandte sich von Kagome ab. Mit langsamen Schritten lief Kikyo auf die Gruppe zu. „Das war es also, was Kagome-sama uns noch sagen wollte“, bemerkte Miroku als er sah, dass Kagome wohl am wenigsten überrascht war Kikyo lebendig zu sehen. „Du…lebst?“, fragte Inuyasha langsam und lief einige Schritte näher an sie heran. Kikyo überging seine Frage, sie ging an ihm vorbei ohne ihn auch nur anzublicken und lief auf Sango, Miroku und Kagome zu. Inuyasha schaute ihr verdutzt nach, ein seltsamer Ausdruck erschien ihn seinem Gesicht, welcher Kagome einen schmerzhaften Stich versetzte. „Ich muss etwas wissen“, begann sie. „Befindet sich das Juwel immer noch in Narakus Besitz?“ Es war Miroku, welcher ihre Frage beantwortete: „Wahrscheinlich. Immerhin war Azarni nicht mehr im Besitz des Shikon no Tama, also hat er es ihr wieder abgenommen. Aber wenn ihr mir die Frage gestattet, Kikyo-sama…war er es auch welcher euch wiedererweckt hat?“ Kagome fragte sich im ersten Moment wie Miroku wohl so schnell auf Naraku gekommen war, doch dann verwarf sie die Frage und blickte zu Kikyo. „Selbst wenn es so wäre, macht das jetzt für mich keinen Unterschied mehr…“, antwortete sie, dann wandte sie sich um. „Das war alles was ich wissen wollte.“ Entschlossen lief sie auf den Waldrand zu, doch dann hielt sie inne. „Kagome.“ Überrascht schrak Kagome aus ihren Gedanken auf und blickte fragend zu Kikyo. „Du musst deine vollständige Kraft zurückerlangen, sie ist der Schlüssel zu Naraku.“, „Es gibt also einen Weg das Siegel zu brechen?“, fragte Kagome, worauf Kikyo sich nochmals zu ihr umdrehte. „Es überrascht mich, dass du überhaupt davon weisst, aber ja es gibt einen.“ Ohne auf weitere Worte Kagomes zu warten fuhr sie fort: „Nicht nur Naraku, sondern auch die dunklen Mächte im Innern des Juwels fürchten dich, deshalb haben sie deine wahren Kräfte auch versiegelt. Du musst an den Ort gehen, an dem das Siegel errichtet wurde…“ Miroku vollendete den Satz: „Die Höhle nahe dem Dämonenjäger-Dorf.“ Kikyo nickte und entfernte sich in Richtung Wald, bis sie sich buchstäblich in Luft auflöste. „Woher wusstest du, dass jenes Siegel in der Höhle errichtet wurde?“, fragte Sango verwundert. Mirko antwortete nicht sofort, er blickte für einige Augenblicke wortlos in den Wald, dann drehte er sich zu Sango um. „In dieser Höhle fand das Shikon no Tama seinen Ursprung. Mir fiel in dem Moment kein anderer bedeutender Ort ein.“ An Sangos Gesicht war deutlich abzulesen, dass sie wohl eine etwas aufschlussreichere Antwort erwartet hatte, doch sie beliess es dabei. „Ich glaube für heute haben wir genug hinter uns, ich würde vorschlagen, dass wir morgen zu den Ruinen des Dämonenjäger-Dorfes aufbrechen“, sagte Miroku und machte sich auf um ins Dorf zurückzukehren. Sango folgte ihm, doch nicht bevor sie noch einen Blick auf Kagome und Inuyasha geworfen hatte. Mit einem kaum hörbaren Seufzer verliess sie zusammen mit Shippou die Lichtung. Die Wiese war immer noch von Holzsplittern unterschiedlicher Grösse übersät und die Sonne versank auch schon langsam hinter den Bäumen. Inuyasha stand immer noch da, sein Blick war auf die Stelle gerichtet, an welcher Kikyo verschwunden war. Sein Blick war vollkommen ausdruckslos und als Kagome neben ihn trat kehrte nur ein Hauch der Lebendigkeit welche sie in den vergangenen Stunden in ihnen gelesen hatte wieder. „Dich scheint es ja ziemlich zu bekümmern, dass Kikyo kein einziges Wort mit dir gesprochen hat“, meinte Kagome und versuchte ihrer Stimme eine leichte Spur an Humor beizufügen, doch es misslang ihr. „Was hat das für einen Sinn?“, fragte Inuyasha plötzlich als sie eine Weile lang da gestanden hatten. „Was?“, „Wieso hat Naraku Kikyo wiederbelebt?“ Kagome wusste keine Antwort darauf, doch sie stellte fest, dass Inuyasha gar keine Antwort erwartet hatte. Sie blickte in sein Gesicht und entdeckte, dass sein Blick wieder normal geworden war. „Also werden wir morgen wieder aufbrechen!“, sagte er und lief los. Kagome folgte ihm mit einem Lächeln, „Ja. Morgen…“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)