Freunde für's Leben von Nyn (3. Platz beim LuffyxNami One Shot Wettbewerb - Danke schön! ^_^) ================================================================================ Kapitel 1: Freunde für's Leben ------------------------------ Hand in Hand suchten Nami und Sanji sich ihren Weg über die losen Steine am Strand der abgelegenen und namenlosen kleinen Insel im East Blue. Die Sonne war schon untergegangen, aber sie konnten vor sich die Silhouette der Bäume erkennen, die sich gegen den dunkelblauen Himmel abzeichnete. Fast die ganze Insel war mit Wald bedeckt, was sie zumindest kurzfristig zu einem idealen Versteck für den meistgesuchten Piraten dieser Meere machte. Es war schon fünf Jahre her, seit sie alle das letzte Mal vollständig versammelt gewesen waren. Damals, als Luffy Piratenkönig geworden war. Nami erinnerte sich noch gut an diesen Tag – und an die darauffolgende Nacht. Sanjis Hand an ihrem Ellbogen, als er ihr über einen besonders glitschigen Stein half, holte sie kurz aus ihren Gedanken. Sie lächelte ihm ein „Danke“ zu. Seit fast fünf Jahren war sie jetzt mit dem blonden Koch zusammen. Er hatte sie nach der Auflösung der Strohutbande gefragt, ob sie ihn nicht begleiten wolle und sie hatte zugestimmt. Und sie hatte es nie bereut. Aus dem jugendlichen Sunnyboy war ein geradliniger und charmanter Mann geworden, den sie aufrichtig liebte. Aber damals, in dieser einen Nacht hatte sie Luffy gehört. Sie hatten den Strand hinter sich gelassen und betraten nun die ersten Ausläufer des Waldes. Nami atmete tief die würzige Luft ein und ließ sich von Sanji führen während sie ihren Erinnerungen freien Lauf ließ. So hatte es damals auch gerochen: Nach Wald und Meer ... und Glut. Es war eine wilde Party gewesen, die sie gefeiert hatten! Selbst Robin war hinterher sturzbetrunken gewesen. Usopp und Chopper wandelten schon seit Stunden im Reich der Träume, nur Zoro und sie waren wie üblich die einzigen, denen der Alkohol nichts anzuhaben schien. Aber der Schwertkämpfer war erschöpft. Er hatte stundenlang einen nahezu unmöglichen Kampf ausgetragen, den jeder normale Mensch keine fünf Minuten ausgehalten hätte. Aber daß ihre Freunde nicht normal waren, das wußte Nami ja schon lange. Zu oft hatte sie miterlebt, wie sie, von ihren Gegnern schon am Ende geglaubt, mit ihrer schieren Willenskraft das Blatt noch einmal gewendet hatten. Ein Gefühl von Stolz stieg in ihr hoch, als sie ihre Helden so betrachtete, wie sie nach einer ausgelassenen Feier jetzt friedlich schliefen: Robin mit einem seltenen Lächeln auf den Lippen an einen Baum gelehnt, Usopp auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt, Chopper schnarchend auf seinem Bauch, Zoro, so wie er vorhin umgefallen war, den Bierkrug noch in der Hand und Sanji, dem sie gnädig erlaubt hatte, seinen Kopf auf ihrem Schoß zu betten. Und der Captain? Luffy hatte wie üblich lauter und ausgiebiger gefeiert, als alle anderen und er hatte ja auch allen Grund dazu. Schließlich hatte er endlich seinen Traum erfüllt: Er war jetzt Piratenkönig! Warum lag er also nicht schnarchend bei seinen Freunden, getrunken hatte er schließlich genug. Stattdessen sah Nami ihn ein paar Meter von sich entfernt am Rand des langsam herunterbrennenden Lagerfeuers sitzen und in die Glut starren. Die unruhig flackernden Flammen zeichneten ein lebhaftes Bild auf seine ungewöhnlich ernsten Gesichtszügen. Nami, die weder betrunken noch sonderlich müde war, rutschte vorsichtig unter dem selig lächelnden Smutje weg und legte seinen blonden Kopf behutsam auf den Boden. Sie stand auf, klopfte sich ein wenig Erde vom Rock, schlenderte dann zu Luffy hinüber und hockte sich eine handbreit von ihm entfernt ans Feuer. „Mit Dir alles klar?“ „Hmm?“ Luffy sah Nami unverwandt an, doch augenblicklich schmückte das übliche breite Grinsen sein Gesicht „Klar, ist alles klar! Wow, was für eine Party!“ Aber die Navigatorin kannte ihren Captain schon lange genug, um zu wissen, daß Luffy nicht mit dem Herzen bei der Sache war. Und das machte ihr ein wenig Angst. Wenn es eins gab, was dem Gummijungen völlig fremd war, dann war das sich zu verstellen. Nami fröstelte plötzlich. Aber bemüht, sich nichts anmerken zu lassen setzte sich etwas bequemer hin, schlang ihre Arme um die angewinkelten Beine und sah ihren Freund ernst an. „Was ist wirklich los, Luffy?“ Der Schwarzhaarige wandte seinen Blick ab und starrte wieder ins Feuer. Er war so lange still, daß Nami schon dachte er würde nicht mehr antworten wollen. Gerade hob sie an, noch etwas zu sagen, da begann zu sprechen, ohne jedoch den Kopf zu wenden: „Du bist so schön, Nami.“ „Luffy...“ Der Navigatorin hatte es die Sprache verschlagen. Wo kam das denn jetzt auf einmal her? Klar, sie fühlte sich geschmeichelt, aber das kam jetzt ein bißchen plötzlich. Während sie noch mit offenem Mund da saß und versuchte ihre Gedanken zu ordnen, sprach Luffy weiter: „Zoro ist auch schön...und Sanji...und Robin...und Usopp und Chopper auch.“ „Also, hör mal!“ Jetzt war Nami ein bißchen verstimmt. Robin ließ sie sich ja noch gefallen, aber die Jungs?! Aber Luffy sprach einfach weiter. „Ihr alle habt einen Traum, den ihr verfolgt. Komme, was da wolle. Deshalb seid Ihr meine Nakama geworden, nicht wahr? Und in meinen Augen macht Euch das schön. Ihr seid die schönsten Menschen, die ich kenne.“ Luffy stocherte mit einem Ast ein wenig im Feuer, so daß die langsam ersterbenden Flammen wieder etwas heller aufloderten. „Aber dies wird die letzte große Party sein, die wir feiern werden und das macht mich traurig.“ „Luffy...“ Nami wußte nicht so recht was sie sagen sollte. „Warum sollte das das letzte Mal sein?“ Aber tief im Inneren fürchtete sie, daß der Captain Recht hatte. „Nami.“ Endlich schaute Luffy auf und dem Mädchen direkt ins Gesicht. Sie errötete und senkte den Blick. Doch Luffy streckte seinen linken Arm aus, nahm ihr Kinn in die Hand und hob ihren Kopf, bis sie ihm wieder direkt in die Augen sah. Er lächelte traurig, aber in seiner Stimme klang die Gewissheit mit, die sie so nur von ihm kannte. Luffy war immer überzeugt von dem, was er sagte. „Wir werden morgen vielleicht noch den Tag zusammen verbringen, vielleicht auch noch die nächsten beiden Tage, aber dann werdet ihr unruhig werden und weiter wollen. Ihr habt Eure Träume noch nicht erfüllt und sie werden Euch weiterziehen. Aber ich bin jetzt der meistgesuchte Mann der Welt und muß einen anderen Weg einschlagen. Der einzige der bei mir bleiben wird, ist Zoro. Für ihn stehen die Chancen am besten, daß Falkenauge ihn herausfordert, wenn er sein enormes Kopfgeld weiterhin mit meinem zusammenwirft. Für Usopp und Chopper wird es zu gefährlich werden und Robin ist sowieso eine Einzelgängerin.“ Seine Hand an ihrem Kinn öffnete sich. Er legte sie vorsichtig an ihre Wange und strich zart mit seinem Daumen eine Träne weg, die sie gar nicht bemerkt hatte. „Und was Sanji und Dich betrifft...“ Nami hielt es nicht mehr aus. Bei Luffy’s Worten war ihr ein Kloß in den Hals gestiegen und heiße Tränen schossen ihr in die Augen. Vor allem, weil sie wußte, daß er Recht behalten würde. Aber die Wahrheit tat zu weh! Sie wollte nicht Abschied nehmen, noch nicht. Und sie wollte nicht, daß ihr Captain so erwachsen sein mußte. Wie oft hatte sie sich über seine Kindereien beschwert, aber jetzt fehlte ihr seine Unbeschwertheit und sie ersehnte nichts mehr als das breite zuversichtliche Grinsen wieder auf seinem Gesicht zu sehen, mit dem er alle Sorgen meisterte. Ehe sie realisierte, was sie da tat, hatte sie schon sein Gesicht in ihre Hände genommen und begonnen es mit federleichten Küssen zu bedenken. Seine Stirn, seine Wangen, seine Nasenspitze, sein Kinn und unablässig liefen ihr die Tränen übers Gesicht, bis sie so geblendet war, daß sie für einen Moment innehalten mußte, um sich über die Augen zu wischen. Sie hatte eben beide Hände zu ihren Augen geführt, da fühlte sie eine zarte Berührung auf ihren Lippen. Ein Zittern lief durch ihren Körper als sie vorsichtig die Hände wegnahm und aus nächster Nähe in die schwarzen Augen ihres Kapitäns blickte. Sein Blick war immer noch ernst, aber sie glaubte, in der Tiefe das alte Funkeln erahnen zu können. Als sie nun ihrerseits den Druck auf seine Lippen ein wenig verstärkte, bestätigte sich ihr Gefühl. Eindeutig hatte sie seinen wohlbekannten Übermut aufblitzen sehen. Erleichterung machte sich in ihr breit und sie grinste leicht, bevor sie mit ihren Händen Luffys Hinterkopf packte und ihn näher zu sich heranzog. Ganz deutlich fühlte sie, wie auch er in den Kuß hineingrinste, als sie mit ihrer Zunge sanft über seine weichen Lippen fuhr. Jetzt kam auch Luffys Zunge vorsichtig hervor und sie spürte, wie er kurz zusammenzuckte, als sie sich gegenseitig berührten. Nami grinste innerlich, doch dann setzte auch ihr Atem kurzzeitig aus, als Luffy langsam aber bestimmt in ihre Mundhöhle eindrang. Eine Weile gab es für sie nichts anderes mehr als das Spiel ihrer beiden Zungen, das mal in ihrem, mal in seinem Mund fortgesetzt wurde und ihnen beiden immer wieder ein leises Stöhnen entlockte. Sie merkte nicht, daß sie ihre Arme um den Gummimann geschlungen hatte und auch nicht, daß er seinen langen und immer länger werdenden Arme jetzt um sie wickelte, bis sie letzlich den Kuß unterbrechen mußte, weil sie keine Luft mehr bekam. „Luffy..., ich kann...nicht...atmen!“ Sie öffnete ihre Augen und sah in das gute, breit grinsende Gesicht ihres Kapitäns, der langsam seine Arme wieder einzog und interessiert beobachtete, wie Nami, die Hände auf die Knie aufgestützt, nach Luft rang. Als sie wieder zu Atem gekommen war, gab sie ihm aus alter Gewohnheit eine Kopfnuß, zog ihn aber wieder in ihre Arme, als er sich den Kopf rieb. "Wir werden immer Freunde bleiben, Luffy. Und wir werden uns wiedersehen. Wir alle!" Der Schwarzhaarige nickte und drehte sich in ihren Armen bis er mit dem Rücken an ihrem Bauch saß. Sie schlang ihre Arme um seinen schmalen Körper - und er seine um sie beide - legte ihr Kinn auf seinen Kopf und so beobachteten die beiden zutiefst zufrieden in ihrer Vertrautheit, wie das Feuer langsam erstarb. Am nächsten Tag war es so gekommen, wie Luffy gesagt hatte. Sie hatten Pläne gemacht, wohin sie ihre Wege nun führen sollten. Zoro würde bei Luffy bleiben und Usopp wollte zurück zum East Blue. Chopper, der noch nie außerhalb der Grand Line gewesen war, würde ihn begleiten und zu ihrer beider Erleichterung hatte auch Robin sich bereit erklärt, mitzukommen. Offensichtlich gab es im East Blue noch ein paar unerforschte Inseln, die ihr Interesse geweckt hatten. Und Sanji, der weiter nach dem All Blue suchen wollte, hatte Nami in einer stillen Minute zur Seite gezogen und sie gefragt, ob sie bei ihm bleiben wolle. Sein offener, fast ängstlicher Blick hatte ihr klar gemacht, daß es ihm um mehr ging, als nur einen kleinen Flirt und sie bemerkte, daß ihr das gefiel. Und Luffy hatte das gewußt..., dachte sie mit einem Lächeln. Und so waren sie zwei Tage später aufgebrochen, mit dem Versprechen, sich in genau fünf Jahren auf einer vergessenen kleinen Insel im East Blue wieder zu treffen, von der Nami für jeden eine Karte gezeichnet hatte. Ein lautes Lachen riß sie aus ihren Erinnerungen. Sanji und sie waren am Rande einer Lichtung angekommen, in deren Mitte ein helles Feuer brannten. An einem Tisch saßen, standen, riefen und lachten sie alle durcheinander: Zoro, Usopp, Chopper, Robin und ... Luffy. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke über die Lichtung hinweg und ein stummes Verständnis wechselte zwischen ihnen. Dann hatten auch die anderen sie beide entdeckt und in der allgemeinen Umarmung schallte Luffys Stimme: SANJIIIIII! HUNGEEEEEEEER! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)