Shinjuku no Mayaku von shinoyami (GazettE Redlight) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Shinjuku, Rotlichtviertel, ein Ort, in dem die Zeit flüchtiger ist als an Anderen. Ein Ort an dem weder Gesichter noch Namen zählen. Ein Ort an dem es keine Liebe gibt, nur Lust und genügend Geld um sich Befriedigung zu erkaufen. Ein Ort in dem niemand über Vergangenheit und Zukunft nachdenkt. Ein Ort an dem Macht über Menschen zu verfügen, käuflich ist. Dort, wo Menschen leben, die ihren Körper verkaufen um ihr Leben und ihre Seele zu retten. Kann es an einem Ort wie diesem tatsächlich wahre Gefühle geben? Kapitel 1: Samusa (Kälte) ------------------------- Es war kalt, schrecklich kalt. Wie jede Nacht wehten die eisigen Böen durch die Straßen, mit den grellen Neonlichtern, die einen trügerischen Schein der Ausgelassenheit heuchelten, bestärkt von den lauten Stimmen, dem alkoholschwangeren Lachen und den wummernden Musikrhythmen, die aus den umliegenden Bars und Clubs dröhnten. Der schlanke junge Mann zitterte im Luftzug, der über seine langen Beine unterhalb seiner extrem kurzen Hotpants fegte. Er stand an seinem Stammplatz unter einer der blassen Straßenlaterne. Bleiches weißes Licht fiel auf die blondgesträhnten Haare und floss über die weichen Gesichtszüge. Noch immer fehlten ihm mindestens drei großzügige Kunden um das Soll zu erfüllen, das ihm die nächsten Tage Nahrung in ausreichender Menge versichern konnte, auch wenn Count Camui ihm einen erheblichen Anteil abnehmen würde, womit so sicher zu rechnen war, wie mit dem Donner nach einem Blitz. Ein elegantes schwarzes Auto fuhr langsam durch die Straße. Mit routinierter Laszivität räkelte er sich an dem kalten, metallenen Pfahl. Fast wusste er, das die Wahl dieses Mal auf ihn fallen würde, obwohl er in den Augenwinkeln erkannte, wie einige Andere sich rasch dem Wagen näherten und die getönten Scheiben aufdringlich anflirteten. //Amateure// dachte er traurig, während er diese Gestalten musterte, wusste er doch, das bei dieser Sorte Kunden keine Bettelknaben beliebt waren. Das Fenster wurde heruntergefahren und eine Hand winkte ihn zu sich. Gekonnt lässig schritt er heran und stieg ein. Es war wie immer. Sobald er im Wagen war, schaltete sich sein Geist aus. das allnächtliche Standartprogamm seiner Seele aktivierte sich, das er schon seit langer Zeit eingeübt hatte und verwandelte ihn schlagartig in eine lebende Puppe. Losgelöst von allen Gedanken und Moralen, fiel es leichter, sich zu erniedrigen bis es nicht tiefer ging, sich hinzugeben und sich selbst zu verraten. Die beiden jungen Stricher, die in der Nähe zusammen an einer Mauer lehnten sahen zu, wie der Blonde einstieg. Anerkennend pfiff der Kürzere von ihnen durch die Zähne. „Uru hat’s mal wieder voll drauf! Der kriegt sie echt alle!“ „Hmmm...“ brummelte der Schwarzhaarige zurück „Wie macht er das bloß?“ . Gedankenverloren knabberte er an seinem Lippenpiercing. „Das würdest du natürlich zu gern ausprobieren, nicht wahr, Aoi-chan?“ der Kleine, der zurzeit schwarze Wuschelhaare, mit einer auffälligen roten Strähne hatte, stellte sich grinsend ,dicht vor ihn hin und pikste ihm leicht seinen Zeigefinger in die Seite. „Autsch! Ruki, lass den Mist doch mal!“ der Größere wollte ihn von sich stoßen, doch Ruki bewies erstaunliche Kraft, in Bezug auf seine Körpermaße. Mit Leichtigkeit ergriff er die Arme seines, sich sträubenden Gegenübers und hielt sie gegen die Wand. „Du stehst auf Uru, jede Wette! Das sieht doch ‘n Blinder mit Krückstock.“ Feixend federte er die erneuten Fluchtversuche ab. „Das ist nicht wahr!“ keuchte Aoi und schaffte es endlich, sich aus dem Klammergriff zu befreien. „Wenn du meinst, das du mich täuschen kannst..“ mit gespielter Resignation ließ Ruki vollends von ihm ab und wandte sich einem neuen Wagen zu, der jetzt in die Straße einbog und sich zügig näherte. „Ich geb’ dir nen Tipp.“, sagte er, während er an den Straßenrand herantrat. Noch immer glimmten seine Augen amüsiert „Versuch nicht jedesmal so auszusehen, als wolltest du seinen Kunden jedem einzeln den Kopf abbeissen, dann könnte es sein, das ich dir Möglicherweise glaube! Wir sehn uns nach der Arbeit bei Kai.“ Er zwinkerte Aoi verschwörerisch zu, redete mit dem Fahrer des Autos und stieg zu. Aoi sah dem Wagen hinterher. //Wenn Ruki wüsste wie recht er hat// er lehnte sich an die kühle Mauer und zündete sich eine Zigarette an. Uruha bedeutete ihm tatsächlich eine ganze Menge mehr, als er sich selbst und erst recht einem Plappervogel wie Ruki eingestehen wollte. Tatsächlich hatte der wunderschöne Blonde ihm schon eine ganze Weile den Kopf verdreht. Schon seit er das erste Mal hierher gebracht worden war, Angst und Entsetzen in den warmen, sanften Mandelaugen, hatte er Aoi vollkommen fasziniert und wie magisch angezogen. Nicht nur sein perfekter Körper, auch sein freundliches und kluges Wesen hatten den Schwarzhaarigen überzeugt, das dieser Mensch nicht hierher gehörte. Er schien zu rein um in diesem Dreck, diesem Milieu existieren zu können. Immer hatte Aoi sich gewünscht diesen gefallenen Engel retten zu können ,oder ihn wenigstens, vor den Klauen der geilen, miesen Geldsäcken zu beschützen, die sich Nacht für Nacht mit Geld ihrer Körper habhaft machten. Dennoch wusste er, das es eine vergebene Hoffnung war. dieser Job war ein Teufelskreis, dem man nicht entfliehen konnte. Nach langen Jahren in dem Gewerbe wusste er das nur zu genau. Hatte man Glück, dann rutschte man nicht in die Drogenabhängigkeit ab und machte sich dadurch den Bossen noch verpflichteter, die einen so oder so unwiderruflich in der Hand hielten. Für Gefühle, das hatte Aoi schmerzhaft gelernt, gab es hier keinen Platz. Kein Platz für Liebe, Hass, Scham oder Angst. Trotzdem, jedes Mal, wenn Uruha sich einem Anderen hingab, wünschte er sich, an dessen Stelle zu sein. Er seufzte, trat mit seinen hohen Plateausohlen die Kippe aus und näherte sich zielstrebig dem Auto, das herankam. Er schob alle Gedanken beiseite. Heute hatte er noch lange nicht genug verdient. Wenn er keinen Ärger vom Count bekommen wollte, musste er diese Nacht noch einiges anschaffen. Entspannt lehnte Uruha am Tresen und pustete langsam den Rauch seiner Zigarette aus. Die Nacht war erfolgreich gewesen. Er hatte spendable, reiche Kunden gehabt, Yakuza von den höheren Rängen. Sie waren offensichtlich zufrieden gewesen. Deshalb hatte er jetzt schon eine ganze Weile frei und genehmigte sich einen Cocktail. Es waren kaum noch Leute in der Bar, hauptsächlich Frauen, die sich mit den Angestellten des Hauses amüsierten. Kais Bar ,‘the GazettE’ war ein bekannter und beliebter Hostclub. Der Barman, mit der seltsamen Angewohnheit seine Nase immer verdeckt zu halten, beugte sich zu dem Blonden hinüber. “Noch ’n Drink, Uru-kun? Ich mach gleich Feierabend.“ Der angesprochene hob den Kopf. „Nein, Danke Rei, ich geh auch gleich rauf. War anstrengend heute.“ „Gute Einnahmen?“ „Brauchbar.“ Gähnend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. In diesem Moment trat Ruki durch die Tür. Breit grinsend und leicht schwankend kam er auf ihn zu und ließ sich praktisch in die Arme seines Kumpels fallen „Hey Uru! Wie geht’s dir d.. du all..ter Sch... schecka?!“ lallte er fröhlich und schlang ihm die Arme um den Hals. Reita, der Barman zog eine Augenbraue hoch und wechselte einen vielsagenden Blick mit dem Blonden „Das kommt davon, wenn man nichts verträgt! Wir sollten ihn hier rausbringen, bevor noch schlimmeres passiert.“ Bestätigend nickte Uruha und gemeinsam transportierten sie den munter zappelnden Kurzen über den Hinterhof die Treppe hinauf in die kleine Wohnung, im Anbau die Kai gehörte und nun schon seit einigen Jahren die Bleibe für ihn, Reita, Uruha, Ruki und Aoi darstellte. Er war absolut fertig. Aoi hatte beschlossen keinen Umweg mehr über die Bar zu machen, sondern sofort in die WG zu gehen und vorm Schlafen nur noch zu Baden um den Dreck der Nacht von sich abzuwaschen. Er hatte keine Lust mit irgend jemandem zu reden, jemandem zu begegnen, der ihn womöglich noch mehr verletzen konnte. Körper und Seele fühlten sich beschmutzt an. Er verabscheute das alles sosehr und doch, war sein ganzes Leben von dieser Widerwärtigkeit abhängig und das würde sich auf absehbare Zeit nicht ändern. In ihm war es kalt, obwohl die kleinen Räume der Wohnung doch so einladend warm waren. Als er sich seiner Kleidung entledigte und ins Bad stieg, betrachtete er die Spuren, die ihn Brandmarkten. überall auf seinem Körper. kleine Zeichen des Verrats an sich selbst, der Gewalt, der er sich immer wieder aussetzte. Stigmata dessen, was er einsteckte, Nacht für Nacht. Jetzt, wo keiner bei ihm war, zwischen den dunstigen Dampfschwaden des warmen Wassers, das sein Blut wieder fließen ließ, rannen die stummen, heißen Tränen in Strömen über seine ,vom Wind immernoch kühlen Wangen. Er hörte wie die Tür zuschlug und Stimmengewirr anhob. Es war ihm absolut egal. Der Schwarzhaarige lies sich so tief ins Wasser gleiten, bis es seine Ohren bedeckte und er nichts mehr hörte. Ruhe. Ruhe und Dunkelheit und Vergessen... alles vergessen. Keuchend ließ Uruha seinen Kumpel auf das Sofa fallen, wo der sich kichernd aufsetzte. „Geh schlafen Ruki!“ sagte der große Blonde und ging in das Zimmer, das er sich mit Reita und Kai teilte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht entledigte er sich seiner drückenden Schuhe und seines Shirts. In Hotpants ging er zum Bad. Als er bemerkte, das es abgeschlossen war, wandte er sich seufzend erneut seinem Zimmer zu. „Ich geh nochmal kurz nach unten und helf Kai beim Dichtmachen, ja?“ rief Reita vom Eingang her. „Ja, aber beeilt euch. Ruki braucht Aufsicht wenn er besoffen ist und ich hab heute absolut keinen Nerv mehr dazu.“ antwortete Uru lächelnd. Lachend winkte der Nasenbandträger und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Erschöpft ließ der blonde Schöne sich aufs Bett fallen. Müde schloss er die Augen. Hier in der Wohnung konnte Ruki schließlich nichts Schlimmes anstellen. Er war drauf un dran einzudämmern, da spürte er plötzlich einen warmen Körper, der sich neben Seinen unter die Bettdecke schob. Uruha, der sehr empfindlich auf Aufdringlichkeit reagierte, sprang aus dem Bett und starrte entsetzt zu Ruki, der ihn von unten herauf ansah. „Was zum...?! Ruki! DAS.IST.NICHT.DEIN.BETT!!“ „...Ch weiß, U..ur ru-chan.“ Der Kleine feixte frech zu ihm hoch. „Mia wa ja sooooohooooo kalt! ..Ch wolllt do nua daine Wääääääame.“ „Du bist total besoffen! Verschwinde aus meinem Bett und geh deinen Rausch ausschlafen!!“ gereizt stemmte Uruha einen Hand in die Hüfte. Urplötzlich ergriff der Kleine einen Arm des Anderen und zerrte heftig daran. Der Blonde, der absolut nicht damit gerechnet hatte, kippte nach vorne, genau auf Ruki. Mit einer Geschwindigkeit, mit der bei seinem Alkoholpegel Niemand gerechnet hätte, drehte der seinen Kumpel auf den Rücken, kniete sich über ihn und hielt ihm die Arme über dem Kopf auf die Matratze gepresst. „RUKI WAS SOLL...! LASS MICH LOS!!“ „Willsu nich den Rausch mit mia auschschlafn?“ Der Kurze beugte sich hinab „RUKI, NEIN!“ er küsste Uruhas Hals, biss sanft zu und lies seine Zunge über dessen nackten Oberkörper gleiten, ohne auf die Abwehr des Größeren. auch nur ein Bisschen zu achten. Der Rausch machte ihn scheinbar immun gegen das Kratzen und die Schläge die er einsteckte. „NEIN LASS MICH hn..LOS.. hn... Neein!! HILFE!!! HILFEEEE!!! AOI! HILF MIR!!“ leise Schreie drangen gedämpft durch das Wasser an seine Ohren. Erst als er seinen Namen vernahm, erwachte er aus der Paralyse. War das nicht Uruha, der da schrie? Er schien Angst zu haben und in Gefahr zu sein. Er brauchte ihn! Im Bruchteil einer Sekunde war er nach dieser Erkenntnis aus dem Wasser und hatte sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. Einen Augenblick später sprintete er schon über den Flur und stürzte in das Zimmer, aus dem immernoch lautes Rufen und Kampfgeräusche drangen. Der Anblick der sich ihm bot schockte ihn und machte ihn zugleich rasend vor Wut. Mit einem Schritt war er am Bett und riss Ruki mit einer solchen Gewalt von seinem Opfer herunter, dass der mit Wucht gegen die Wand katapultiert wurde. Für einen Moment schien die Zeit in der Szene zu verharren: Ruki, der mit glasigem Blick zu Aoi aufsah, welcher ihn zornfunkelnd und mit Abscheu musterte. Uruha zitternd, mit Angst in den Augen und schweißbedeckt auf dem Bett liegend. „Du verdammter BASTARD!!!!“ Aoi hatte den Missetäter am Kragen auf die Beine gezogen und rammte ihm den Kopf gegen die Wand und ein Knie in den Magen, so dass er wieder zusammenklappte. “Verdammter, mieser kleiner, abartiger, dreckfressender....“ er rang nach einem schlimmeren Adjektiv, fand aber keines „...Wichser“ beendete er seinen Satz. Er wandte sich um und seine Augen wurden sanfter „Alles o.k., Uru?“ Matt lächelnd und immernoch schwer atmend , nickte der Große. „J.. ja, hab schon entschieden schlimmeres erlebt.... danke.. Aoi.“ „Gut.“ der Schwarzhaarige riss Ruki erneut hoch und zerrte ihn hinaus auf den Flur. Erst hatte er ernsthaft überlegt ihm eine Abreibung zu verpassen, nach der er sicher nie wieder auf die Idee gekommen wäre Alkohol auch nur anzusehen. Diese Idee hatte ihm zunächst in seinem rachsüchtigen Zustand durchaus gut gefallen, doch besann er sich dann eines besseren und sperrte ihn nur in ihrem gemeinsamen Zimmer ein. Dann kehrte er in den Raum zurück, in dem Uruha immer noch zusammengekauert mit geschlossenen Augen auf dem Bett saß. Er hatte seinen Kopf auf die Knie gelegt, die Arme um seinen leicht bebenden Körper geschlungen und es hatte den Anschein als müsse er sich immernoch sammeln. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ fragte Aoi behutsam .Zögerlich setzte er sich, dem Blonden gegenüber, auf den Rand des Bettes und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „ Hm...“ antwortete Uruha, ohne die Augen zu öffnen. „Dank dir ist ja nichts ..Schlimmes passiert. Es war mein Fehler. Ich wusste, das Ruki besoffen war und dachte, er wäre zu dicht um sich auch nur zu rühren.“ er lachte leise und traurig. „Wenigstens in unserem Gewerbe sollte man wissen, dass man Schnapsleichen nicht unterschätzen darf“ „Es war nicht dein Fehler, Uru!“ fuhr Aoi barsch dazwischen ,legte ihm seine Hand an die Wange und streichelte sie sanft mit den Fingerspitzen. „Naja, ich danke dir.“ Der Blonde öffnete die Augen und sah direkt in die Aois. Ein Schweigen breitete sich über ihnen aus. Eine lange, stille Pause, in der sie nichts weiter taten, als einander in die Augen zu sehen. Vorsichtig rückte Aoi ein Bisschen näher und legte einen Arm um den Mann, der ihm so viel bedeutete. Es war ein sanftes, zögerliches Angebot. Beide wussten nur zu gut, wie es war zur Nähe gezwungen zu sein, Intimität als Pflicht und Routine zu sehen. Ebenso schüchtern ging Uruha auf die zarte Berührung ein lehnte seinen Kopf an die Schulter des Freundes, spürte seine Wärme, roch seinen dezenten Duft. Behutsam erwiderte er, indem er nun seine Arme um Aois Taille legte. Es war so gut, zu wissen, dass sie Beide frei waren...... „Äähm, Leute, ich will ja jetzt bestimmt nicht stören, aber was geht denn hier ab?“ Die Beiden auf dem Bett lösten sich hastig aus der Umarmung und sahen zu Kai und Reita, die soeben den Raum betreten hatten. Ihre vollkommen überrumpelten Blicke waren durchaus verständlich,.. wenn man bedachte, das Uruha , in Hotpants und Aoi ,nur ein schiefsitzendes Handtuch am Leibe, sich offensichtlich umarmt hatten und sie, deutlich erkennbar, auf einem Bett saßen.. das ließ gewisse Schlüsse zu. to be continued.... commis erwünscht^^ Kapitel 2: Kapitel 2: Chikaku (Nähe) ------------------------------------ Hey, da bin ich mal wieder. Hat etwas länger gedauert weil ich technische Probleme hatte( Warum hab ich auch nur nen Windoof 95 zum schreiben*grummel*)Viiiiiielen Dank jedenfalls an alle die mir Commis geschrieben haben. Gerne immer wieder gesehen. Firma dankt^^ -------------------------------------------------------------------------------Eastern Shinjuku hat zwei Gesichter - Eines als modisches Einkaufszentrum mit Warenhäusern , Spezialitätengeschäften und Restaurants, und das Andere als geschäftiger nächtlicher Abenteuerspielplatz, der Gerade auf die jungen Menschen attraktiv wirkt(...) (aus Japan Solo by Eiji Kanno and Constance O’ Keefe) „Hi..“ Aoi setzte eine Miene auf, von der er offenbar glaubte, sie wirke unschuldig. Es war klar, das die Beiden, die in der Tür standen und sie interessiert und gespannt angafften, ihnen nichts von den Erklärungen abnehmen würden, die sie gleich hervorbringen würden. Kais Kreuzverhör war beendet. Der dauerlächelnde Braunhaarige hatte sie gelöchert, bis sowohl Uruha als auch Aoi mit den Nerven vollends im Eimer waren und ihn solange zur Sau machten, bis er endlich mit einem sehr fiesen Grinsen in Richtung Bad verschwand. Reita, der bis dahin schweigend daneben gestanden hatte, ging leise vor sich hin summend und lächelnd in die Küche. „Darf ich heute hier in eurem Zimmer auf dem Boden pennen?“ Erkundigte sich der Schwarzhaarige bei Uruha. „Vergiss’ es!“ fauchte der Blonde. Erstaunt sah Aoi zu dem Blonden hinauf. „Da holst du dir Nachher noch ne Grippe und machst dir den Rücken kaputt!“. ergänzte der Größere. „Kannst mit in meinem Bett pennen, wenn du nicht schnarchst.“ amüsiert musterte er den ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht seines Gegenübers. Er lachte leise, stand auf, holte ein T-Shirt und Boxershorts aus dem Schrank und reichte sie Aoi. ! „Hier.“ Immernoch schmunzelnd verschwand er ins Badezimmer, das Kai soeben verlassen hatte. Der Schwarzhaarige starrte in Richtung der Türöffnung, durch die sein Freund verschwunden war. Es schien, als wäre er versteinert. Was zur Hölle ging hier bloß ab? In seinem Magen tobten die Schmetterlinge, als ihm langsam bewusst wurde, wie nah er seinem heimlichen Geliebten heute Nacht sein würde. Auch war ihm klar, dass er nicht in der Lage sein würde, zu schlafen. Schon bei der Umarmung war er aufgeregt gewesen. Wie sollte das nur sein, wenn sie nebeneinander lagen.... Er erwachte aus seiner Trance, als ihn eine flache Hand ihn am Hinterkopf traf. Erst jetzt nahm er war, dass Reita und Kai sich zu beiden Seiten neben ihn auf dem Rand des Bettes niedergelassen hatten und ihn ansahen. „Dich hat’s voll erwischt, he?“ Kai sah ihn mit mitleidigen Augen an. „Und du würdest es nie wagen, ihm das zu sagen, stimmt’s?“ „W.. was redest du denn d...da?“ stotterte Aoi perplex. Die Mitleidsmiene seiner beiden Freunde geriet sehr, sehr schief ,als sie sahen in welche tiefe Verlegenheit sie ihn offensichtlich gestürzt hatten. „Ach komm, du glaubst doch nicht etwa, dass du uns anlügen kannst!“ Väterlich legte Reita dem Schwarzhaarigen einen Arm um die Schulter „Nun sag schon! Du stehst auf Uru, richtig?“ Was sollte Aoi bloß tun? Sicher. Kai und der Nasenbandträger waren seine Freunde und bei weitem nicht so verquatscht, wie Ruki. Dennoch wusste er nur zu gut, das der Barbesitzer mit Vorliebe schon allein vom Beruf her ,den Kuppler spielte.... Er wollte schon Anstalten machen zu verneinen, doch dann sah er die freundlichen, neugierigen Blicke der Beiden Anderen. Sie schienen es nicht schlimm zu finden, nichts dagegen zu haben. Ihre Augen waren weder Gehässig noch vorwurfsvoll. Sie schienen wirklich nur ehrlich interessiert zu sein und ihm helfen zu wollen. Sein Entschluss brach und er nickte nur matt. „Na also! Das hättest du doch direkt zugeben können! Warum nicht gleich so?“ Kai klopfte ihm ermunternd auf die Schulter. „Und jetzt, wo da s endlich raus ist, können wir ja mal überlegen wie wir es anstellen dich und deinen Schwarm zusammen zu kriegen. Love-Doctor Reita, was schlagen sie vor?“ „Tu mir ‘n gefallen und schlag dir das gefälligst aus dem Kopf“ nuschelte Aoi entsetzt, der mittlerweile knallrot angelaufen war und nun den Anschein machte, augenblicklich im Boden versinken zu wollen. „Es ist meine Sache und letztendlich würde es nur unsere Freundschaft zerstören, wenn ich mehr wollen würde.“ „Woher willst du das wissen? Hast du es jemals auch nur versucht?“ In den Augen des Braunhaarigen leuchtete es unheilvoll abenteuerlustig „Nein, natürlich nicht! Ab..“ „Na siehst du! Nichts ,aber!“ Tatendurstig grinste er Reita und sein Opfer an, dem man ansehen konnte, wie sehr es bereute, seinen Mund nicht gehalten zu haben „Das eben, wo wir bedauerlicherweise reingeplatzt sind, war doch schon mal ein guter Anfang, ne?“ Feixte der Barman von der anderen Seite. „Vielleicht solltest du einfach nachher versuchen das fortzusetzen.“ „Nein! Unmöglich! Danke für eure ‘Unterstützung’ ,Leute aber ich WILL NICHT!!!“ Aois Stimme war heiser und erfüllt von einem Anflug von Panik. „Ach gib’s zu, wollen würdest du ihn schon!“ stichelte Kai weiter. „Ich.... ich... NEIN! Wofür haltet ihr mich???“ stammelte der Schwarzhaarige. sein Gesicht nahm einen noch weitaus dunkleren Rotton an. Jetzt platzten die beiden Anderen los vor Lachen. Die Miene Aois, die irgendwo zwischen heillosem Entsetzen und der Farbe von Tomatensoße stecken geblieben war, war nun doch etwas zuviel um ernst bleiben zu können. „Ich will auch mitlachen! Worum geht’s?“ Uruha hatte, in Schlafklamotten den Raum betreten und musterte seine Freunde fragend.„Aach, es ist nichts!“ winkte der kleine Braunhaarige, fies grinsend ab. „Komm, jetz sei kein Spielverderber !“der Blonde frottierte seine, noch immer etwas feuchten, Haare. „Frag doch Aoi..“ Sagte Reita gedehnt und mit Hinterlist in der Stimme. „Es war absolut nichts!“ presste der Schwarzhaarige hastig zwischen den Zähnen hindurch und drehte sein Gesicht, das mittlerweile auch als Kochplatte hätte verwendet werden können, der Wand zu. Er erstarrte, als er spürte, wie sich sein Angebeteter neben ihm niederließ und ihm fragend musterte. „Wirklich nichts!“ beharrte er noch einmal. „Wenn du meinst!“ Uruha lächelte und wuselte ihm über die schwarzen Strähnen. „Ich bin müde. Wie ist es mit euch?“ er schlüpfte unter seine Bettdecke und legte seinen Kopf auf den Schoß Aois, der immernoch wie paralysiert auf der Bettdecke saß und offenbar die schmutzig-graue Tapete wahnsinnig spannend zu finden schien. Der Dunkelhaarige fuhr zusammen. „U.. uru.. was... soll das werden?? murmelte er verwirrt und Strich dem Blonden abwesend eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Entweder du legst dich jetzt auch hin, oder du bleibst die ganze Nacht so sitzen!“ neckte der. „Ich schlafe jetzt!“ Mit kribbelndem Bauch legte sich auch Aoi unter das Plumeau. Ärgerlich hörte er das leise Kichern und Wispern von Kai und Reita die ebenfalls begannen sich bettfertig zu machen. Aois Herz schlug ihm bis zum Hals als er die Wärme Uruhas neben sich spürte. Das Licht der alten Deckenlampe erlosch. Silberne Mondstrahlen drangen durch den Spalt zwischen den Vorhängen. Ansonsten war es dunkel. Nichts war zu hören außer den leisen Atemzügen, die nach und nach gleichmäßiger und ruhiger wurden. Auch der Schöne neben Aoi schlief bald tief und fest. Der Schwarzhaarige lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Wie erwartet, war er zu unruhig um zu schlafen. Der Verführerische Duft des jungen Mannes neben ihm betörte ihn. Er sehnte sich so sehr danach, ihm noch näher zu sein. Traurig machte er sich klar, dass es niemals dazu kommen würde. Niemals würde er ihm so nahe kommen, wie ein Liebender.... Plötzlich schlang sich ein Arm um seinen Oberkörper. Aoi zuckte zusammen und sah erschrocken zur Seite. Im Glitzern des silbrigen Lichtes, erkannte er Uruha, der sich jetzt, leise im Schlaf murmelnd an ihn heranzog und sich an ihn kuschelte, wie an ein übergroßes Stofftier. Tief atmete der Schwarzhaarige durch um seinen Puls wieder auf ein normales Maß herabzusetzen, was ihm allerdings nur teilweise gelang. Viel zu real war die Wärme des Anderen, direkt auf seinem Körper. Vorsichtig drehte er sich um und legte zärtlich seine Arme um den Blonden, der sich lächelnd in diese schmiegte, wie ein kleines, schlafendes Kätzchen. Plötzlich fühlte Aoi sich unglaublich glücklich. Genießerisch saugte er die stillen Momente in sich auf. Beinahe wünschte er sich, diese Nacht würde nie enden. Er sehnte sich danach Uruha für immer so halten zu können, ihm einfach dabei zusehen zu können wie er träumte. Langsam drang de Müdigkeit in sein Bewusstsein. Das Gesicht seines Geliebten betrachtend fielen ihm die Augen zu und er schlief ein. Es war noch sehr früh am Morgen, als Uruha erwachte. Es ging ihm so gut wie schon lange nicht mehr. Er fühlte sich warm und behaglich. Beinahe erschrak er, als er den Grund dafür bemerkte: Aoi. Der Schwarzhaarige hielt ihn umarmt und behutsam an seinen starken Brustkorb gedrückt. Der letzte Abend kehrte in sein Gedächtnis zurück und er atmete erleichtert auf. Alles war in Ordnung. Sicher, er hätte aufstehen können, doch er wollte weder Aoi aufwecken, noch hatte er Lust, sich aus dieser äußerst angenehmen Position zu lösen. Er war selbst überrascht, das er diese direkte Nähe nicht als lästig empfand. Im Gegenteil. Er genoss es, sich so beschützt zu fühlen. Sicherheit und ungezwungene Nähe... das war wohl der Grund, warum er Aoi so sehr mochte. Er war der einzige, den er auf diese Nähe ertragen konnte ohne in Panik zu geraten. Erneut schloss er die Augen und lies sich in die Wärme zurücksinken Kapitel 3: Kapitel 3: Itami (Schmerz) ------------------------------------- Es ist bestätigt, das Kabuchiko bei Tag gerade einmal 3000 Einwohner hat, die Population bei Nacht aber Erstaunlichen 400000 anwächst. Es knistert mit der Energie der jungen Menschen, die seine Straßen durchqueren. Es ist verführerisch, flitterhaft, vulgär und aufregend(...) Kabuchiko handelt mit Sehnsüchten und die Schleier, die normalerweise menschliche Wünsche verbergen sind hier beiseite gezogen.... (aus Japan Solo by Eiji Kanno and Constance O’ Keefe) Gegen Mittag kam wieder Leben in die WG. Kai wuselte, beschwingt und fröhlich wie eh und je, durch die kleine Küche und bereitete das ‘Früh’ -stück vor . Am Tisch hatte sich Reita niedergelassen und schlürfte entspannt Tee. Ihm gegenüber saß ein extrem geknickt dreinblickendes Ruki. Geknickt einerseits wegen seines mörderischen Katers andererseits, weil Aoi ihn erst kurz zuvor aus dem Kleiderschrank(offenbar hatte er diesen in seinem Rauschzustand mit dem Bett verwechselt) gezerrt und noch einmal ordentlich zusammengestaucht hatte. Danach war der Größere festen Schrittes ins Bad gestapft. Uruha war dann doch etwas früher aufgestanden und hatte sich viel Zeit genommen, um zu duschen, sich anzuziehen und seine Haare zu machen. Jetzt fläzte er sich in bequemer Jeans und einem weiten, schwarzen T-Shirt auf dem Sofa und sah Fern. „Interessantes Programm?“ Aoi, ebenfalls in lockerer Kleidung, ein Handtuch um die Schultern, betrat das Wohnzimmer. Er schob die Beine des Blonden ein wenig beiseite und warf sich neben ihm auf die Couch. „Nein, nicht wirklich.“ Kurz sah Uruha auf und rückte noch etwas auf um Aoi noch mehr Platz zu lassen. „Der Count ist mal wieder in den Nachrichten.... dieses Dreckschwein!“ knurrte er missbilligend. Der Schwarzhaarige blickte auf die Mattscheibe und erkannte sofort den attraktiven großen Mann, der gezeigt wurde und offenbar soeben eine Pressekonferenz verließ: Count Camui. Offiziell war er ein erfolgreicher Großindustrieller, inoffiziell allerdings war er der uneingeschränkte Herrscher der Unterwelt in den Rotlichtvierteln von Kabuchiko und Ni-chome. Hier gab es kein Etablissement, das keine Abgaben an ihn leistete. Jeder, vom Zuhälter bis zum billigsten Stricher musste hier zahlen, sonst bekam es ihm schlecht. Der Count war das Gesetz. Grausam und unmenschlich zu seinen Untergebenen, der Öffentlichkeit gegenüber jedoch ein nobler Mann mit blütenweißer Weste. Kühl lächelnd blickte der Mann im Fernsehen jetzt in die Kameras, bevor er mit einem letzten ,leichten Schwenk seiner Hand in einer schwarzen Luxus Limousine abtauchte. Aoi erschauderte. Bald war wieder Zahltag. Er würde es diesmal auf keinen Fall schaffen, sein Pensum zu leisten und er kannte die Strafe, er kannte sie nur zu gut. Uruha sah seinen Freund besorgt von der Seite an. „Alles in Ordnung mit dir? Du siehst blass aus.“ Er legte ihm prüfend eine Hand an die Schläfe. „Du wirst mir doch hoffentlich nicht krank, Kleiner, oder?“ „Ich bin.. in Ordnung.. alles ok..“ nuschelte Aoi. Behutsam schob er die Hand des Blonden von seiner Stirn. „Warum glaube ich dir das nicht?!“ Sorge und Zuneigung schwang in Uruhas Stimme mit. „Sag mir bitte, wenn es dir nicht gut geht ja? Ich will dir helfen.“ „Ist schon gut, Uru. Danke. Wenn ich Probleme hab, muss ich selber damit fertig werd..“ „Ssssh.... sowas will ich nie wieder hören.“ Ernst dreinblickend, legte der jüngere Aoi einen Finger auf die Lippen. „Wofür sind Freunde da, wenn sie einander nicht helfen?“ „Es reicht schon, wenn du da bist, danke.“ Aoi bemühte sich, eine fröhliche Miene zu machen, doch es war offensichtlich, dass es ihm nicht gut ging. „Ach Baka-chan.“ Zärtlich legte Uruha einen Arm um ihn und zog ihn an sich. perplex ließ der Schwarzhaarige sich umarmen. Mit einem Mal schienen seine Sorgen nur noch halb so schwer. Entspannt lehnte er sich an die Schulter des Blondschopfes und sah auf in dessen Gesicht. Ihre Blicke trafen sich. Wie magisch wurden ihre Augen voneinander angezogen. Sie kamen noch enger zueinander. Ihre Gesichter näherten sich Stück für Stück. Beide hatten Herzklopfen, doch es fühlte sich nicht falsch an. Warm spürte Aoi den Atem des Anderen auf seiner Haut. „Frühstück ihr zwei faul.. Oh!“ Ruki musterte höchst interessiert die Beiden, die sofort wieder voneinander abgerückt waren, als sie den Kurzen bemerkt hatten. Mit einem nahezu tödlichen Blick fixierte Aoi Ruki und dessen hämisches Grinsen erlosch augenblicklich. Er war seinem Traum so nah gewesen. Aoi wusste, Uruha hätte sich in diesem Moment darauf eingelassen. Es erstaunte ihn, dass sein Geliebter ihn hatte so nahe kommen lassen. Umso mehr jedoch ärgerte er sich über die Störung. „Wir kommen!“ sagte er scharf und bissig, bevor einer der Anderen etwas sagen konnte. Er erhob sich und streckte seinem blonden Freund die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Uruha nahm sie und ließ sich hochziehen. Noch immer wirkte er aufgeregt und verwirrt. Fragend blickte er den Schwarzhaarigen an, der allerdings nur aufmunternd lächelte und dann in die Küche, zum Rest der Gruppe ging um zu frühstücken. //Was ist bloß los?// Uruha lag auf seinem Bett. Später Nachmittag, bald Zeit sich für die Arbeit zurecht zu machen. Er war verwirrt von seinen Gefühlen. Da war etwas Neues, seit gerade eben. Es war, als hätte er die Augen geöffnet und würde Aoi plötzlich aus einer völlig neuen Position sehen. Als sie einander so nahe gekommen waren, hatte er ihn plötzlich gespürt, den Wunsch ,ihn zu berühren, das Verlangen, von ihm berührt zu werden. Was war das? Konnte das etwa Liebe sein, oder machte sich einfach nur eine psychische Störung, durch sein unstetes Sexleben bemerkbar? Er seufzte leise auf. Wie chaotisch konnten Gefühle noch werden? Es war dumm, sich in seinen besten Freund zu verlieben, gerade hier. Doch in seinem Herzen begriff er, das es bereits passiert war. Wie jeden Abend gingen sie zu dritt zu der Straße, um zu arbeiten. Ruki zoffte sich mal wieder angeregt mit Aoi. Uruha war heute schon den ganzen Tag auffällig still. Aoi ahnte, das es mit dem Ereignis auf dem Sofa zusammenhängen musste und fragte sich, ob es sich dabei wohl um ein gutes oder ein schlechtes Zeichen handelte. Es begann zu regnen. Leise Tropfen fielen auf die Stricher hinab. Sie machten sich daran, auseinander zu gehen. Jeder von ihnen wurde bereits von Freiern erwartet. Als Uruha sich auf den Weg machen wollte, hielt Aoi ihn noch einmal an der Schulter zurück. Teils verwirrt, teils fragend sah der Blonde in das blasse Gesicht des Anderen. „Uru... ich.... wegen eben..“ stammelte Aoi. Er sah aus als müsste er mit sich kämpfen, dann wechselte sein Gesichtsausdruck zu einer resignierte Miene. „Ach, egal...Pass bitte gut auf dich auf, ja?“ Mit diesen Worten zog er seinen Freund in eine kurze, innige Umarmung. Uruha errötete. „...Aoi...“ „Uru, ich glaub du musst jetzt.“ Er nickte kaum merklich zu einem Mann hinüber, den er als einen von Uruhas Stammkunden erkannte und die Szene offenbar recht ungeduldig beobachtete. „Na gut. Bis heute Nacht, dann.“ Es schien, als lägen dem blonden Stricher noch einige fragen auf der Seele, doch er fügte nur noch hinzu: „Gib du aber auch auf dich acht.“ dann machte er sich eilig davon. Wieder war es ein entsetzlich schmerzvolles Gefühl, ihn gehen zu lassen. Aoi hätte ihn so gerne bei sich behalten, noch ein wenig länger seine Wärme gespürt. Doch sie hatten sich erneut trennen müssen. jetzt ging jeder von ihnen seinen eigenen Weg. Wieder gaben sie sich anderen Männern hin. Er wusste jedoch, das er auch in dieser Nacht, egal wie oft er es mit Fremden tat, nur Uruha vor Augen haben würde. Er fragte sich, was er wohl dachte. Später am Abend lehnte Ruki wieder mal an seiner Hauswand, unweit eines Pubs. Heute blieb die Kundschaft aus. Leicht entnervt streckte und räkelte er sich. Dieser Job war ein einziger Dreck, genau wie diese ganze verfluchte Stadt. Tokyo war ein einziger unendlicher Moloch. Der Kurze wusste, wie lächerlich gering seine Chancen waren, diesem jemals zu entfliehen. // Na ja, egal.// Er schob all seine unnützen Gedanken beiseite und ließ seine Augen die Straße auf und ab schweifen. Das übliche Treiben herrschte hier: Stricher ,Freier, Dealer und andere obskure Persönlichkeiten bewegten sich in dem diesigen Neonlicht. Plötzlich verharrte Rukis Blick. Im Dunkel einer nahen, kleinen Gasse erblickte er ein Gesicht, das er kannte. Aoi. Verängstigt wandte der Freund den Blick von einem zum Nächsten der großen, brutal aussehenden Männer, die ihn offenbar eingekreist hatten. „Oh, Fuck.“ murmelte Ruki leise. Er sah, augenblicklich, wie ernst die Lage war. Panisch schien Aoi einen Ausweg zu suchen, während er heftig gestikulierend , auf die Anderen einzureden versuchte. Auch wenn er von hier aus nicht hören konnte, was geredet wurde, war dem Kleinen doch klar, worum es ging, denn er kannte die Männer die seinen Kumpel dort bedrohten: Die Leute vom Count. Aoi war es offenbar nicht gelungen, genug Geld aufzutreiben, um seine Abgaben zu zahlen. Wie jeder, der hier arbeitete, wusste Ruki, dass diese skrupellose Truppe in solchen Fällen keine Gnade kannten. Gleichzeitig wurde dem Stricher klar, das er nicht in der Lage sein würde, seinem Freund zu helfen. Angstvoll und wütend über seine unüberwindbar scheinende Wehrlosigkeit musste er zusehen, wie Aoi von den Angreifern tiefer in die Gasse gezerrt wurde, bis sie aus seinem Blickfeld gerieten. Qualvoll lang zogen sich die Minuten, in denen er weiter zu der Gasse hinüberblickte und sich bange fragte, was dort gerade vor sich ging. Er fühlte sich schuldig, einfach nur da zu stehen und nichts zu tun. Andererseits hätte er gegen die Schläger nicht den Hauch einer Chance gehabt. Eine Viertelstunde später kamen die Kerle wieder zurück. Von Aoi keine Spur. Ruki ahnte Böses. Als er sich vergewissert hatte, dass die Männer abgezogen waren hastete er in die enge Straße hinein. Es war dunkel, kein Laut war zu hören. Vorsichtig spähte der Kurze durch die Finsternis. „Aoi...“ flüsterte er zögerlich. Keine Antwort. „Aoi...“ er hob seine Stimme etwas „Aoi... ich bin’s, Ruki!“ Aus einer Ecke am Ende der Sackgasse war ein leises Keuchen zu vernehmen. Als er näher kam, sah er eine Gestalt: In der Ecke zusammengekauert und kraftlos. Wie eine Marionette mit durchtrennten Fäden: Aoi. Blut rann über seine Schläfen und sickerte in sein Haar, tropfte aus seinem Mundwinkel und floss aus vielen Wunden an seinem ganzen Körper. Seine Kleidung war durchnässt, dreckig und zerrissen. Der Schwarzhaarige schien kaum zu realisieren, was um ihn herum geschah. Der Blick in den weit aufgerissenen Augen war grauenerfüllt und gleichzeitig unbeschreiblich leer. --------------------------------------------------------------------------------- commis plz...^^ Kapitel 4: Kapitel 4:Anzen (Sicherheit) --------------------------------------- Aoi registrierte eine Stimme, die durch die Nebelwand von Grauen, Kälte und Abscheu drang. Erst ein leises Wispern, dann lauter. //Nicht schon wieder! Lasst es doch endlich vorbei sein!!// Er wollte etwas sagen, wollte sich bewegen und weglaufen, doch es gelang ihm noch nicht einmal die Augenlider anzuheben. Alles tat weh. Die Verletzungen seines Körpers brannten, doch noch viel schlimmer brannte Die Scham und die Wunden seiner Seele. Warum kamen sie nur immer wieder ? Schon sein ganzes Leben waren die bösen Menschen ihm immer wieder gefolgt, hatten schon früh immer wieder seine Träume geraubt, seinen Willen gebrochen und seinen Körper entweiht. Unfähig sich zu regen und starr vor Angst hörte er die Stimme näher kommen. //Hört auf! Hört auf!! Tut mir nicht mehr weh... bitte!// mit aller Kraft seiner Verzweiflung gelang es ihm endlich die Augen zu öffnen. Erst sah er nur undeutliche Schemen und Schatten im Dunkel der Gasse. Dann erblickte er eine vertraute Gestalt und erkannte die Stimme. Langsam dämmerte ihm der Sinn der Worte. „Aoi, ich bin’s, Ruki! Kannst du mich hören?“ Der Schwarzhaarige versuchte erneut zu sprechen, doch da schüttelte ihn ein heftiger Hustenreiz und er spuckte Blut. „Verdammt!“ röchelte er mit halb erstickter Stimme. Er spürte, wie sich alles in seinem Kopf drehte. „Streng dich nicht zu sehr an.“ Ruki kniete sich neben ihn, legte behutsam seinen Arm in Aois Nacken und stützte dessen Kopf an seinem Brustkorb. „Beweg dich nicht, ich hol Hilfe!“ Rasch zog er ein kleines Handy aus der hinteren Tasche seiner Hose und wählte eine eingespeicherte Nummer. Aoi verstand nicht, was der Andere sagte, denn das Rauschen in seinen Ohren nahm wieder zu. Als der Kurze aufgelegt hatte, war außer dem Tropfen von Wasser in den Regenrinnen nichts mehr zu hören. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der Ruki auf besorgt seinen Freund hinab sah. Immernoch hörten die Verletzungen nicht auf zu bluten. Regentropfen fielen in die Wunden, wo sie sich rot färbten. Hastige Schritte näherten sich. Ruki sah auf und erblickte Uruha, der mit angsterfülltem Blick die Gasse herab gehastet kam. Als er die Beiden auf dem Boden entdeckte, stürzte er u ihnen. Entsetzt musterte er Aois Körper. so viele Schrammen, Schnitte und blaue Flecken. „Bringen wir ihn erst mal hier weg.“ Der Blonde hob seinen halb bewusstlosen Freund aus Rukis Armen und lud ihn sich mit der Hilfe des Kleineren auf die Seinen. Zum Glück war es bis zu Kais Hostclub nicht zu weit. Es würde gehen. Geräusche drangen in sein benebeltes Bewusstsein , eine weitere Stimme, und mit einem Schlag wich die Verkrampfung aus Aois Muskeln. Die vertraute warme Stimme erfüllte ihn mit einem unbestimmten Gefühl von Sicherheit. Durch die Mauer um seinen Geist spürte er, wie jemand ihn sanft anhob. Er öffnete den Mund „U... ru..“ „Ssh...,“ein schlanker Finger legte sich über seine Lippen und brachte ihn sanft zum Schweigen. „Du musst dich schonen. Alles ist gut.“ Der Kopf des Schwarzhaarigen wurde behutsam an Uruhas Brustkorb gedrückt und die Zärtlichkeit der Berührung gab Aoi genug Entspannung, um sich endgültig in die Bewusstlosigkeit sinken ließ, gegen die er angekämpft hatte. Alles schien von der Finsternis verschlungen zu werden. Das Rauschen des fallenden Regens geleitete ihn in die scheinbar unendliche Dunkelheit. Kai öffnete die Haustür der WG und Ruki kam hereingetaumelt. „Kai!“ keuchte er. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Erleichterung und Angst. „Kai! Komm schnell mit runter! Aoi!!“ Verwirrt starrte der Braunhaarige auf den Kleineren, der bereits Anstalten machte, ihm am Arm aus der Tür zu ziehen. „Was ist los?“ Reita, von Rukis Gezeter angelockt, war ebenfalls zum Eingang gekommen. „Ihr müsst uns helfen! Camuis Hitmen haben Aoi erwischt!“ „WAS?!“ entsetzt wechselten Kai und Reita einen Blick. „Wo ist er jetzt?! Lebt er noch?!“ „Er ist unten an der Treppe. Bewusstlos. Uru hat ihn den ganzen Weg getragen, aber in seinem Zustand kriegen wir ihn nicht alleine die Stufen rauf!“ Mit diesen Worten hastete Ruki erneut aus der Wohnung, die beiden Anderen dicht hinter ihm. Der Blonde war auf die Knie gegangen und hatte seinen Freund vorsichtig auf dem Boden abgesetzt. Jetzt saß er ganz ruhig da. Wartete, Aois Kopf auf seinen Schoß gebettet und blickte auf das blasse, verletzte Gesicht hinab. Es schien ihm, als spiegele die gebrochene und zerstörte Gestalt die Seele seines Freundes wider. Schon lange wusste er, das Aoi litt, obwohl er es nie zeigte. Schon lange wusste er, dass der Schwarzhaarige sich quälte. Er ließ sich nichts anmerken, beklagte sich nie, doch Uruha hatte es gespürt. Er strich zärtlich tröstend über die blassen Wangen. Wie ein verletzter, kleiner Engel, die Flügel gebrochen und seiner Kraft beraubt lag Aoi in seinem Schoß. Es schienen Ewigkeiten zu vergehen, bis endlich eilige Schritte hinter ihnen erklangen. Ruki Reita und Kai stürzten zu ihnen und bald hatten sie gemeinsam den Bewusstlosen in die Wohnung gebracht. Eine kalte Berührung an seiner Schläfe weckte ihn auf. Es fiel unheimlich schwer ,die Augen zu öffnen aber, der Schmerz in allen Teilen seines Körpers schien schwächer geworden zu sein und man hatte ihn auf eine weiche Matratze gebettet. Als erstes erblickte Aoi eine grob verputzte, weiße Wand genauer gesagt, die Decke des Raumes in dem er lag. Mühsam versuchte er sich aufzusetzen, doch eine aufwallende Woge von brennendem Schmerz brach über ihn herein und ließ ihn leise aufschreien. Das feuchte Tuch fiel von seiner Stirn herab und Uruha kam eilig ins Zimmer. „Aoi!“ rief er freudig aus, als er sah, das der ihn ansah „Gott sei Dank! Du bist endlich wach!“ erleichtert lächelnd ließ er sich auf den Stuhl neben Aois Bett sinken , nahm das Tuch von der Bettdecke und legte es in eine wassergefüllte Schale, die auf dem Nachttisch stand. „Wie geht es dir?“ „Ging mir schon mal besser.“ krächzte der Schwarzhaarige mit einem schiefen, matten Lächeln „Wie lange hab ich geschlafen?“ „Du warst zwei Tage weg.“ Die Miene des Jüngeren wurde ernst. „Warst ziemlich übel dran. Wir hatten Angst, wir würden dich verlieren.“ Mit Erstaunen sah Aoi Tränen in den Augen des Anderen. Verwirrt nahm er dessen Hand und streichelte sie behutsam. „Ach Uru.. so leicht bin ich doch nicht tot zu kriegen....“ „Ha! Hast du eine Ahnung!“ zornfunkelnd zog der Blonde seine Hand zurück. „Kannst du dir mal bitte vorstellen wie es ist, dir hier zwei volle Tage lang zuzusehen, wie du vollkommen apathisch rumliegst und drauf und dran bist Ex zu gehen!! KANNST DU DIR DENKEN, WAS FÜR ÄNGSTE ICH AUSSTEHEN MUSSTE?! He? HE? KANNST DU DAS???!“ Aoi blickte perplex zu seinem Freund auf, der sich vor ihm in voller Größe aufgebaut hatte. „U.... uru.... ich... ich wollte dir.. euch keine Sorg...“ „DANN HÄTTEST DU GEFÄLLIGST FRÜHER WAS SAGEN SOLLEN!!! GLAUBST DU; WIR HÄTTEN DICH VERDAMMT NOCHMAL IM STICH GELASSEN????!“ „A.. aber ich wollte doch nur...“ „NICHTS ABER!“ und ehe Aoi auch nur einen Finger rühren konnte hatte Uruha sich ihm , leise schluchzend um den Hals geworfen. Der Schwarzhaarige keuchte, denn die plötzliche Umarmung war überraschend und heftig. Als er sich von dem Schrecken erholt hatte, legte er sanft seine Arme um den Anderen. „Versprich mir, dass du sowas nie wieder für dich behältst!“ flüsterte der Blonde leise in sein Ohr „ Versprich mir, das du mir nicht noch einmal solche Angst machst!“ „Nie wieder. Versprochen.“ Aoi nickte und strich mit einer bandagierten Hand über die weichen blonden Haare „Schwör es!“ Um ihm in die Augen seines Freundes sehen zu können rückte Uruha ein wenig ab. „Schwöre es bei meinem Leben!“ Amüsiert runzelte Aoi die Stirn. „Und wieso gerade bei deinem?“ „Weil ich weiß, das dir dein eigenes Leben nicht genug wert ist.!“ antwortete der Blonde und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, die so niedlich war, dass Aoi lachen musste. Das allerdings hätte er besser nicht getan, denn sofort war er wieder drauf und dran vor Schmerz zu schreien. Nachdem er sich beruhigt hatte, nahm er erneut Uruhas Hand. „Also gut. Ich schwöre bei deinem Leben, das ich dir nie wieder solche Angst machen werde.“ Er lächelte den anderen an. Ihre Blicke trafen sich und versanken auf ein Mal ineinander. Sie sahen einander nur an, doch plötzlich verstanden beide, lasen in den Augen des anderen und sahen darin einen Spiegel ihrer Gefühle, sahen Verständnis und den eigenen Wunsch. Uruha beugte sich zu Aoi hinab und schob ihn sanft in seine Kissen zurück. Er kam immer näher und näher, bis sich endlich ihre Lippen berührten. Beide waren scheu und schüchtern, küssten sich vorsichtig, als hätten sie so etwas noch nie zuvor getan. Wieder und wieder küssten sie sich, jedesmal ein wenig inniger. Sie hatten endlich die Barriere überschritten, die Mauer zerbrochen, die sie so lange schon gescheut hatten. Leidenschaftlicher wurden ihre Liebkosungen. Aoi zog seinen Geliebten näher an sich heran. Behutsam strich seine Zunge über dessen Lippen. „Du bist ja ein ganz vorlauter!“, neckte Uruha zwischen zwei küssen, doch ließ sich dann auf ihn ein. zärtlich knabberte er an dem Lippenpiercing des Anderen. Als Uruha in die Küche kam ,fand er dort die restlichen Mitglieder der WG vor, alle drei mit einem unheilvollen Grinsen auf den Gesichtern. „Also ist unser kleiner Patient jetzt wieder munter?“ erkundigte Kai sich mit höchst scheinheiliger Stimme. „ Na wenn er’s nicht war, hat Uru jedenfalls dafür gesorgt. Ich frage mich nur, wie.“ spöttelte Ruki „Ich tippe auf Mund-zu-Mund-Beatmung!“ warf Reita feixend ein „Nach der Szene, die du ihm gemacht hast war das sicherlich nötig, nicht wahr, Uru?“ „Ihr habt gelauscht?!“ empörte sich der blonde Stricher, der mittlerweile so rot war, als hätte er sein Gesicht mit Ketchup gewaschen. „Würden wir doch nie tun!“ der Braunhaarige kicherte munter. „Allerdings bezweifle ich nicht, dass man eure ‘Auseinandersetzung’ auch noch auf drei Kilometer Entfernung hören konnte.“ „Außerdem stand die Zimmertür sperrangelweit offen!“ stellte Ruki gespielt sachlich klar, während er angestrengt auf den Wasserhahn starrte, offenbar um nicht laut loszulachen, denn Uruha, ein Elend aus Verlegenheit und unterdrückter Wut bot einen höchst amüsanten Anblick. “Nimm’s uns nicht übel, Uru.“ Kai, der nun langsam wohl doch Mitleid bekam, schluckte ein letztes Glucksen hinunter, doch ein sehr freches Lächeln spielte immer noch um seine Grübchen. „Wir freuen uns doch nur für euch!“ „Ja, ja, ja schon gut.... lasst mich bloß in Ruhe!“ mit diesen gegrummelten Worten wandte Uruha sich zum Küchenschrank und machte sich an den Kochtöpfen zu schaffen. Man konnte ihm mit Leichtigkeit ansehen das er immernoch schmollte. „Uru... eeeto ..kann ich dich etwas fragen?“ „WAS; KAI???!“ „Seit wann kannst du eigentlich kochen?“ „Seit Aoi Hunger hat!“ kam die schnippische Antwort...“ Kapitel 5: Ai to Osore (Liebe und Angst) ---------------------------------------- Halihalllo!!! Ja, das Kuroi ist wieder Kreativ und prompt folgt ein neues Kapitel (und Nummer 6 ist auch schon in Produktion^^). Ich hoffe das alle, die Das hier lesen gefallen an der Story finden und mich auch nach diesem Kapitel nicht für völlig bescheuert halten. Danke an alle die sich immernoch meine Story antun und besonders an alle, die mir Kommis geschrieben haben.Ich freue mich über jeden einzelnen wie ein Schnitzel^^!!! Viel spaß, haltet die Taschentücher bereit, es geht los, eure Ku-chan --------------------------------------------------------------------------------- Er spürte den Drang, das gierige Verlangen des Mannes, der sich von hinten an ihn presste. Routiniert ging Aoi auf die groben Berührungen ein, begann sein allnächtliches Spiel zu spielen, bis er sich schließlich mit einer raschen Bewegung vollständig seiner Kleidung entledigte. Lustvolle Blicke und Hände strichen unbeherrscht über seinen ganzen Körper ,bahnten sich gnadenlos ihren Weg. In den Augen de Freiers konnte er tumbe Gier sehen. Pure Geilheit , die seinen Verstand völlig überlagerte. Schon spürte der Schwarzhaarige, wie er auf die Knie gestoßen wurde. Schmerzhaft beugte die Hand des muskulösen Mannes ihn nach vorne. Aoi schloss die Augen als es begann. Taubheit erfüllte ihn, während die pulsierenden Stöße ihn durchdrangen. Er zwang sich weiterzuspielen, nicht daran zu denken, was mit ihm getan wurde. Sein Herz entfernte sich, es trieb eilig davon. Fort von dem Stöhnen des Freiers, das jetzt immer lauter wurde. Sein Herz trieb fort zu einem Ort, wo es endlich sicher war, einem Ort, wo die brutalen Hände sich nicht daran vergreifen konnten, wo der körperliche Schmerz keine Bedeutung hatte. Sein Herz trieb fort, zu dem Mann, den er liebte und von dem er geliebt wurde. Uruhas Bild vor Augen fiel ihm leichter, sich hinzugeben, die Qual zu ignorieren. Immer heftiger steigerten sich die Impulse. Finger krallten sich rücksichtslos in die blasse Haut Aois. Wilder und wilder wurde das Drängen. Keuchend biss der junge Stricher seine Zähne zusammen. Bald musste es vorbei sein... es musste... musste... Ein letztes schmerzhaftes Aufbäumen des Mannes, ein markerschütterndes Stöhnen aus dessen Kehle und er sank erschöpft auf den zitternden Körper des Schwarzhaarigen nieder. Aoi atmete schwer, während der Freier in ihm liegen blieb. Mühsam drängte er Übelkeit und Tränen zurück, die jetzt brodelnd in ihm aufstiegen. Endlich gab der Andere ihn frei und warf sich mit zufriedenem Grinsen auf das Große Bett. „Du kannst für heute verschwinden!“ gähnte er mit überheblicher Miene. Nahezu lautlos zog Aoi sich wieder an. Bereits wenige Minuten später, als er aus dem Bad kam wo er sich zurecht gemacht hatte, schlief der Mann tief und fest. Leise nahm der Schwarzhaarige seine Bezahlung vom Nachttisch und verließ mit einem letzten verächtlichen Blick zurück das Hotelzimmer. Draußen war es kalt. Die Augen des Strichers brannten von Wind und Scham, als er zur Straße zurückging um weiter zu arbeiten. Er fror erbärmlich, in seiner dünnen Kleidung, aber er konnte es sich nicht leisten, mehr Arbeit ausfallen zu lassen, als die drei Wochen die er gebraucht hatte ,bis der unerbittliche Uruha ihm überhaupt gestattet hatte auch nur einen Schritt alleine zu gehen. Den Kopf voller düsterer Gedanken schlenderte er an den Clubs und Bars vorbei. An seinem Stammplatz angekommen lehnte er sich matt an die eisige Mauer und schloss die Augen. Wieder einmal überfiel ihn die Mutlosigkeit. Die Kälte schloss ihn ein und drohte, ihn erneut in die Leere zu stürzen, die sich unter seinen Füßen auszubreiten schien. War es das überhaupt noch wert? Ohne das er es bemerkte, rann eine einzelne Träne seine Wange herab. „Probleme, Süßer?“ Aois Herz machte einen Satz. Er spürte, wie ein langer schlanker Finger die Träne wegwischte, wie er kurz und innig umarmt wurde und roch den verführerischen, vertrauten Duft. Als er aufsah, blickte er direkt in Uruhas lächelndes Gesicht. Er spürte, wie ihn dieser Anblick allein ,ohne weiteres von einer Sekunde zur nächsten aus der Hölle ins Paradies beförderte. „Ich doch nicht, wie kommst du denn darauf?“ gab er zurück und ein ironisches Grinsen spielte um seine Mundwinkel. „Hmmm... so ne kleine Eingebung.“ Noch einmal strich der Blonde ihm zärtlich über die Wange. „Jetzt mal im Ernst, du siehst geknickt aus. Was ist los?“ Prüfende katzenartige Augen durchbohrten Aoi der Schlagartig knallrot wurde. „Es ist nichts... nur der Stress...“ nuschelte der und starrte sichtlich verlegen auf den Boden. Kühl legte sich Uruhas Hand an seine Schläfe und zwang ihn, seinem Geliebten ins Gesicht zu blicken. Urus Blick war ruhig, aber er konnte eine Spur von Enttäuschung sehen, die ihm augenblicklich ein unheimlich schlechtes Gewissen machte. Gequält suchte er nach den richtigen Worten, doch sein Mund war trocken und sein Kopf war leer. „Ich... ich... Uru.. weißt du...“ „Ich weiß, dass du nicht darüber reden willst. Das ist ok, aber wenn es etwas zu sagen gibt, dann tu es. Ich vertraue dir, und ich hoffe das beruht auf Gegenseitigkeit.“ „Danke.“ rasch hauchte Aoi seinem Freund einen Kuss auf die Lippen. Mehr war hier, bei der Arbeit leider nicht drin. Sein Blick aber war so erfüllt von Dankbarkeit, das Uruha ihm unmöglich böse sein konnte. „Nicht der Rede Wert, Kleiner.“ resigniert lächelnd zündete er sich eine Zigarette an „Du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst, sonst machst du mir nachher noch Unsinn.“ Liebevoll zerzauste er Aois Haare Schweigend standen sie beieinander. Die kalte Nacht umgab sie und dämpfte jedes Geräusch, das an ihre Ohren Drang. Sachte ergriff Aoi Uruhas warme Hand. Es schien als sei die reale Welt für einige Sekunden unendlich weit entfernt. Sie waren zusammen. Einfach nur noch füreinander da. Dem Schwarzhaarigen kam es so vor als hätte er plötzlich ein Ziel erreicht. Er musste nicht mehr fliehen, sich nicht verstecken, solange er in diese unergründlichen dunklen Augen blicken konnte, solange er den sanften Druck dieser schlanken Finger spürte. Seine Ängste blieben außerhalb dieser leuchtenden Aura, die der Blonde um sie Beide zu errichten im Stande war. „Danke..“ flüsterte er noch einmal. Uruhas Lächeln war wie ein strahlender Sonnenaufgang im Halbdunkel der Straße. „Ich habe zu danken.“ antwortete er und Umarmte seinen Geliebten behutsam .“Danke, dass ich auf dich aufpassen darf...“ Gerade als sie sich wieder voneinander lösten, kam ein Wagen die Straße herab und riss sie mit einem Schlag in die Realität zurück. „Ich muss... zögerlich lies die Hand Aois mit einem letzten entschuldigenden Blick los und ging zu dem Auto, indem der Fahrer schon ungeduldig zu warten schien. Die Tür wurde geöffnet, Uruha stieg ein und das Fahrzeug setzte sich wieder in Bewegung. Bald war es verschwunden. Wieder war Aoi allein und die Kälte kroch in seinen Körper und sein Herz zurück. „.... Das war es fürs Erste von meiner Seite. Noch Irgendwelche Fragen? Anmerkungen? Einwände?“ Forschend und gebieterisch ließ der Mann am oberen Ende des Raumes seinen Blick von Einem zum Anderen gleiten Ein ängstliches Schaudern ging durch die Reihen. Einheitlich Schüttelten die Personen unterwürfig die Köpfe, die sich um den langen, gläsernen Konferenztisch versammelt hatten. Mit einem selbstgefälligen Lächeln hob der Mann seine Hände. „Nun, wenn das so ist... können sie nun gehen. Ich danke für die geschätzte Aufmerksamkeit. Es war praktisch zu spüren, wie alle im Raum gleichzeitig aufatmeten Langsam erhoben sich die Anwesenden, packten ihre Akten ein, die noch immer auf dem Tisch lagen und verließen hastig nacheinander den Raum. „Fukushima-san!“ Die Stimme des Anführers durchschnitt eisig den großen Raum. Den Angesprochenen, der gerade durch die Tür hatte gehen wollen durchfuhr es wie ein Blitz. Leicht zitternd wandte er sich um. „J.. ja, Camui-sama?“ „Hätten sie wohl noch ein paar Minuten für ein kurzes Gespräch unter vier Augen? Die Stimme des Counts triefte von ironischer Süße und duldete keine Widerrede. Eilig verließen die Letzten den Versammlungsort und ließen ihren Kollegen, der jetzt nervös von einem Fuß auf den Anderen trat ,mit dem Count zurück, der ihn mit einem frostigen, amüsierten Lächeln musterte. Leise begann er in einem gefährlich sanften Tonfall zu sprechen, der eindeutig nichts Gutes verhieß :„Nun Fukushima-san, mir ist zu Ohren gekommen, das es in ihren Abrechnungen seit einiger Zeit gehäuft... nun nennen wir es mal... Unstimmigkeiten gegeben haben soll.“ „A.. aber my Lord... ihr müsst mir glauben das ich niemals..“ „Ich glaube nicht gerne, Fukushima-san das verstößt gegen meine Prinzipien.... Viel zu viel Risiko, sie verstehen?“ „Ab...“ Ein scharfer Blick aus kalten unerbittlichen Augen brachte den verängstigten Mann zum Schweigen „Ich habe es nicht nötig zu glauben, ich weiss!“ Die süffisante Miene des Counts wandelte sich in ein sehr gehässiges Grinsen. Mit einer eleganten Bewegung erhob er sich und schritt, lautlos wie ein Panther auf den Bebenden Mann zu, der sich nicht einmal mehr zu rühren vermochte vor Angst. Der große Yakuza ging langsam um sein Opfer herum und schien ihn mit seinen gnadenlosen Blick gleichzeitig zu sondieren und zu durchbohren. „Sie haben versucht Count Camui zu betrügen...“säuselte er und taxierte die Augen des wesentlich Kleineren, der verängstigt die Luft anhielt. „Dadurch haben sie versucht die Organisation zu betrügen...ts, ts, ts,“ Er legte einen seiner langen schlanken Finger an die Kehle des Anderen. Sein Lächeln hatte jetzt etwas diabolisches.„Haben sie eine Ahnung, as das für sie Bedeutet?“ „Herr...., Mein Lord...“ verzweifelt warf sich der Angestellte vor ihm auf die Knie und berührte den Boden mit seiner Stirn. „Bitte....bitte... übt dieses Mal Gnade! Es wird nie wieder vorkommen! Ich verspreche es!“ Verachtend lächelte der Mafioso auf ihn herab. „nein, es wird nie wieder Vorkommen.....!“ Die Augen des Mannes Am Boden weiteten sich vor Schreck als er die schallgedämpfte Pistole sah, die Count Camui aus seinem Jackett zog. Der Schrei verhallte noch ehe die Kugel das Herz des Opfers durchbohrt hatte. Ein letztes Beben ging durch den Matten Körper und er brach tot zusammen. Sie trafen sich zu fünft ,früh am nächsten Morgen wieder. Kai und Reita hatten bereits dichtgemacht und saßen schon eine Weile mit Ruki und Uruha an der Bar zusammen als Aoi hereinkam. Ausgelaugt warf er sich auf den Barhocker neben Uruha. Alle Blicke richteten sich jetzt auf ihn, der seinen Kopf matt auf dem Tresen ablegte. „Alles ok?“ Kai kam um den Tisch herum und strich mütterlich über den Schwarzen Haarschopf. “Was?.. oh... ja, danke Kai, alles klar... nur etwas müde.“ er gab sich Mühe kein allzu deprimiertes Gesicht zu zeigen um den Anderen nicht unnötig Sorgen zu machen. „Ja klar, ohne Zweifel..“ spöttelte Ruki und nippte an seinem alkoholfreien Drink(Reita hatte sich auch durch noch so inständiges Betteln und Bitten nicht erweichen lassen ihm etwas Hochprozentiges zu geben) „Nein, wirklich. Glaubt mir.“ Ächzend setzte Aoi sich auf und schaute von einer vorwurfsvollen Miene zur nächsten. Alle drückten das selbe aus.: >Erzähl das jemanden, der dich nicht kennt.< „Was denn?.. Nein ehrlich, Leute ich bin ok.“ hilfesuchend blickte er zu Uruha, der zu seiner Überraschung keine offensichtliche Regung wahrnehmen ließ. Sein Pokerface zeugte von mildem Desinteresse, sein Blick war einzig und allein auf die Lichtreflexe der bunten Flüssigkeit in seinem Glas fixiert. Erschrocken versuchte Aoi dem Blonden in die Augen zu sehen, doch der schien ihn nicht einmal zu bemerken. Eine seltsame Spannung breitete sich über den fünf jungen Männern aus. Eine unangenehme Spannung , kombiniert mit einer drückenden Stille, die jetzt den ganzen Raum auszufüllen schien. „Hier“ plötzlich durchbrach die Stimme Reitas, der hinter seiner Theke hantiert hatte, sanft das Schweigen. Leise lächelnd reichte er Aoi einen Cocktail. „ReiReis Spezial Schlummertrunk.“ er zwinkerte ihm zu „Trink das und dann Marsch, ab ins Bett für dich!“ Jetzt musste auch Aoi Lächeln. So war Reita. Nicht viele Worte, aber immer eine freundliche Geste in petto, wenn man sie brauchte. Der Barman mit dem Nasenband machte nie großes Gerede, aber er wusste, wie er Menschen durch kleine Dinge wieder aufbauen und gefährliche Situationen elegant entschärfen konnte. Er und Kai waren nun Mal das Herz und die Seele der Gruppe. Diese Beiden schafften es einfach immer unangenehme Situationen zu retten. Herzhaft nahm der Schwarzhaarige einen tiefen Schluck. Nach und nach kamen die Gespräche wieder in Gang, die durch Aois erscheinen unterbrochen worden waren. Langsam wurde die Stimmung wieder etwas gelöster. Immer wieder warf der schwarzhaarige Stricher unruhige Blicke zu seinem Geliebten. Was war bloß los mit Uruha? Es passte absolut nicht zu dem liebevollen und leidenschaftlichen Mann, als den er ihn in den letzten Wochen erlebt hatte, seinen Freund mit derartiger Missachtung zu strafen. Hatte er sich etwas zu schulden kommen lassen? Hatte Aoi etwas gesagt oder getan, das ihn verärgert haben könnte? Ihm wurde ganz unwohl bei dem Gedanken. Nachdem er eilig sein Glas geleert hatte und die bleierne Schwere von Erschöpfung und Alkohol in seinen Muskeln verspürte, erhob er sich „Danke für den Drink, Rei. Ich geh dann schon mal rauf.“ Er schritt langsam auf wackligen Beinen in Richtung der Hintertür zum Hof, doch just in diesem Moment stolperte er über seine eigenen Füße und wäre gestürzt, wäre nicht Uruha plötzlich an seiner Seite gewesen. „Ich komme mit!“ der Griff des Blonden war so fest, das es schmerzte, seine Stimme beherrscht aber auf eine seltsame, unbestimmte Art belegt und tonlos. Während sie das Lokal verließen und die Treppe zur Wohnung hinaufstiegen mühte sich Aoi erfolglos zu enträtseln, was jetzt in dem Anderen vorging ,doch der verriet durch nichts, was er dachte und fühlte, hielt sein Inneres verborgen und blockte jeden Versuch ab, näher an seine Gedankengänge heranzukommen. Der Dunkelhaarige erschauerte. Es war ihm, als liefe er wieder und wieder mit dem Kopf voran gegen eine scheinbar undurchdringliche Mauer aus Eis. Uruha schob ihn in das Appartement, schob ihn weiter und schloss die Türen hinter ihnen. Unschlüssig stand Aoi einige Augenblicke im Zimmer und sah verstohlen seinen Freund hinüber, der sich auf sein Bett gesetzt hatte. Als sich ihre Augen trafen entlud sich, was der Blonde die ganze Zeit hinter seinem Leeren Mienenspiel verborgen hatte und Aoi hatte Mühe, der Woge von Gefühlen standzuhalten, die ihn mit nur einem einzigen Blick überspülte: Angst, Wut und unheimliche, verzweifelte, beinahe beängstigende Liebe. Es hätte kein Wort mehr gebraucht. Allein der Blick in Uruhas Augen genügte um ihn zu belehren., doch jetzt brach es aus Uruha heraus. All die Gedanken, die ihn die letzten Wochen, die letzten Monate, eine halbe Ewigkeit schon umtrieben, die ganze Sorge eines Liebenden:“ „Warum sprichst du nicht mit mir?“ Die Worte waren leise, erstickt, zitterten wie in starken Schmerzen. „Warum sprichst du nicht einmal mit mir über das was dich bedrückt? Warum darf dir niemand helfen, nicht einmal ich?“ Uruha erhob sich und trat immer näher an den Anderen heran, seine Augen immernoch unerträglich fest auf die des Schwarzhaarigen gerichtet „Warum sagst du niemanden was dich auffrisst? Glaubst du, ich könnte es nicht sehen, was du da schon Ewigkeiten mit dir rum schleppst? Denkst du etwa, ich würde mir keine Sorgen machen, wenn du dir nur genug Mühe gibst eine Rolle zu spielen? Glaubst du nicht, dass es Zeit wird diese Alten Wunden zu versorgen?“ er schluckte schwer. Sie standen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, hätten einander berühren können, doch Keiner von ihnen hatte den Mut die unsichtbare Barriere zu durchbrechen „Es kann nicht besser werden, wenn du dich damit weiterhin innerlich vergiftest...Oder glaubst du, ich bin nicht der richtige für diese Aufgabe? Vertraust du mir nicht genug?“ Die Frage schwebte im Raum wie eine Anklage. Aoi fühlte sich wie gelähmt. All diese Fragen. All diese Forderungen, alles auf einmal. Auf einen Schlag diese direkte Konfrontation mit seinen größten Ängsten, mit der Frage nach Vertrauen, diese Antwort die von ihm erwartet wurde. All das überforderte ihn, denn es waren Dinge, die er Zeit seines Lebens gemieden und gefürchtet hatte. Das es ausgerechnet der Mann war der ihm am meisten bedeutete, den er am meisten liebte, machte alles nur noch schlimmer. Er stand wie mit dem Rücken an eine Wand gepresst und der Druck wurde immer heftiger, nahm ihm die Luft zum atmen, während er in seinem von Panik vernebelten Hirn nach einem Ausweg oder einer Antwort suchte. Wie konnte er es nur verständlich machen, das seine Gefühle ihm über den Kopf wuchsen und ihn immer mehr einschnürten? Wie sollte er umschreiben, das er die Sache nicht mehr weit genug unter Kontrolle hatte um sich verbal auszudrücken? Warum nur konnte dieser Blonde, den er doch so sehr liebte nicht begreifen, das es da Dinge gab die er nicht aussprechen konnte? Warum konnte er nicht verstehen wie schwer es fiel manche Dinge über die Lippen zu bringen? War es so schwer zu verstehen? Wozu dieser Druck? Warum drängte Uruha auf einmal so sehr? Verzweifelt wand Aoi sich. Er hielt es nicht mehr aus, krampfte die Hände ineinander, wobei er die Fingernägel tief in seine eigene Haut grub. Er biss sich fest auf seine Lippe. Warum konnte sein Freund es nicht erkennen wie sehr er ihn quälte? „Bitte.... bitte... nein!“ stieß Aoi hervor, rammte seinen Geliebten mit einem plötzlichen Schlag seines Ellenbogens aus dem Weg rannte ins Bad ,knallte die Tür zu und schloss ab. Er lies einen völlig aufgelösten und erschrockenen Blonden zurück. Als Uruha sich nach einigen Minuten etwas gefangen hatte und zaghaft an die Badezimmertür klopfte, konnte er Aoi nur trocken schluchzen hören.... to be continued soon..... Kapitel 6: Yukitachi (Schneeflocken) ------------------------------------ Hallihallo, Ku-chan is back Es geht weiter^^ vielleicht nicht mit allen Auflösungen in diesem Kapitel, die man sich wünscht aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Anmerkungen und kommis sind dringend erwünscht danke,danke, danke an alle die mir bisher schon so fleißig feedback gegeben haben. So, jetz veil spaß mit der Story, eure Ku-chan --------------------------------------------------------------------------------- Der nächste Tag dämmerte grau und eiskalt heran. In der WG herrschte eine, dem Wetter entsprechende Froststimmung. Aoi ging Uruha aus dem Weg, der wiederum verzweifelt das Gegenteil zu erreichen versuchte und das wirkte sich auch auf die Laune der anderen Bewohner nicht gerade positiv aus. Niemand redete viel und jeder lebte leise vor sich hin, ohne die anderen daran teilhaben zu lassen. Niedergeschlagen traf man sich gezwungenermaßen erst wieder zum Mittagessen in der Küche ,auf das Kai unerbittlich, auch gegen mehrstimmigen Protest, bestanden hatte. Es war Aoi anzusehen, dass er viel geweint hatte. Seine Augen waren gerötet und geschwollen, obwohl er versucht hatte das mit allem Menschenmöglichen zu überschminken. Uruha war sehr blass und kaute lustlos auf dem ansonsten sehr leckeren Essen herum und suchte ohne große Erfolgschancen den Augenkontakt mit dem Schwarzhaarigen. Selbst Ruki war ungewöhnlich ruhig und beschränkte sich darauf seine Kameraden Einen nach dem Anderen flehentlich anzublicken als wolle er sie inständig bitten sich endlich wieder normal zu benehmen. Eine Weile Verging, in der alle sich gegenseitig anschwiegen, aßen ohne zu bemerken was und versuchten seinen Mitmenschen die jeweilige Botschaft nonverbal zu vermitteln. Schließlich riss Kai, der noch am ehesten die Ruhe und Übersicht bewahrt hatte, der Geduldsfaden. Der Braunhaarige, der heute ausnahmsweise nicht lächelte stand abrupt von seinem Stuhl auf, stemmte seine Hände in die Hüften und funkelte wütend in die Runde. “Könntet ihr mal anfangen euch gefälligst wie normale erwachsene Menschen aufzuführen und nicht wie Stockfische oder Kleinkinder?“ Über den Plötzlichen Gefühlsausbruch des, sonst so beherrschten Brünetten erschrocken starrten die Vier am Küchentisch perplex zu ihm auf, der sich zu seiner vollen ‘Größe’ aufgebaut hatte und jetzt erst richtig in Rage geriet:“ Ich könnte es ja tolerieren wenn ihr euch prügeln würdet, oder anschreien, oder sonst etwas, was Paare so tun, wenn sie sich in den haaren haben, aber ich halte dieses tragische ’wir-reden-nicht-mit-einander-getue’ nicht mehr aus! Aoi! Uruha!“ Die beiden Angesprochenen schraken heftig zusammen. Keiner von ihnen hatte Kai jemals in diesem verärgerten, harschen Tonfall sprechen gehört. Der taxierte sie nun mit einem höchst unangenehm direkten Blick. “Könntet ihr gefälligst mal eure Beziehungskrisen direkt austragen anstatt hier mit Leichenbittermiene rum zu hängen und mir den Appetit zu verderben?!“ Vorwurfsvoll starrte er von Aoi, der unter der Schimpftirade in sich zusammen zu schrumpfen schien, zu Uruha, dessen Gesicht eine leicht rötliche Tönung angenommen hatte und der trotzig auf seine Fingerspitzen blickte als wolle er seinem schwarzen Nagellack die Schuld an der ganzen Misere geben. “So!“ Kai stützte sich mit beiden Händen energisch auf den Tisch „Und jetzt heraus damit! Was ist das Problem?“ Die Augen des kleinen Barbesitzers wurden langsam wirklich beunruhigend unheimlich. Selbst Reita un Ruki zogen die Köpfe ein, als er seinen Cerberusblick durch die Küche gleiten lies. Seine Stimmung verhieß nichts Gutes. Alle wussten, das es jetzt so oder so zu einer Eskalation, welcher Art auch immer kommen musste. „Ich... ich.... ich konnte es einfach nicht sagen...“ lies sich schließlich ein heiseres Flüstern vernehmen. Die Blicke wandten sich zu Aoi, der sich auf seinem Stuhl offensichtlich sehr unwohl fühlte. „Ich konnte nicht...bitte.. das ist alles was ich... zu sagen habe...“ Tränen rannen erneut über sein Gesicht. Uruha kam zu ihm um den Tisch und umschlang er zärtlich mit den Armen. Bebend lies der Schwarzhaarige es geschehen. „Ich will dir doch nur helfen. Ich will dich doch nicht verletzen“ Nur Aoi hörte die leisen Worte des Blonden an seinem Ohr „...Ich will es doch nur aus deinem Mund hören. ....Ist das denn zuviel verlangt?“ Er war zur Ruhe gekommen in den Armen die ihn umgaben ,als er jedoch den Vorwurf in der Stimme vernahm befreite Aoi sich davon. Er richtete sich auf und stand nun von Angesicht zu Angesicht seinem Geliebten gegenüber. „Ja!“ sagte er leise. Seine Stimme war klar und sicher, zum ersten mal, seit dem letzten Abend. „Ja! und Ich hatte gehofft, du würdest es begreifen... überlege mal ob du dir nicht selbst damit helfen willst...“ Mit diesen Worten und mit einem verzweifelten Lächeln auf dem tränenüberströmten Gesicht verließ er den Raum, ehe ihn einer der Anderen daran hindern konnte. Bevor sich auch nur einer hatte rühren können, schlug die Wohnungstür zu. Wie versteinert blickten alle zur Tür, dann zu Uruha, der unschlüssige im Zimmer stand und nicht zu wissen schien, was er tun oder denken sollte. Ruki gab ihm einen Stoß in die Seite „Ihr seid solche Vollidioten!“ beinahe bewundernd schüttelte er den Kopf. Kai trat neben den großen Blonden und legte ihm die Hand auf die Schulter „Man macht immer wieder Fehler... aber das richtige kannst du nur tun wenn du überhaupt etwas unternimmst!..“ er lächelte vielsagend und Reita reichte ihm wortlos seine Jacke. Auffordernd nickte er zur Tür. „Danke, Leute..“ Schon war Uruha nach draußen gerannt. Er wusste was zu tun war, wenn er den Menschen, den er am meisten liebte auf der Welt, nicht noch mehr verletzen wollte.... Die Straßen der Gegend schienen völlig verödet. Jetzt, bei Tage hielt sich hier kein einziges Lebewesen auf. Sobald aber die Dämmerung anbrach, würde es hier nur so wimmeln, das wusste Aoi, als er durch die verwaisten Straßen schlenderte. Er fühlte sich schwach und fiebrig, aber auch ein wenig erleichtert, als hätte er sich erbrochen und endlich ausgespuckt was ihn quälte. Sein Kopf war klarer als seit langem. Seine Sinne waren schärfer, sein Herz ein wenig beruhigt. Während er das Viertel durchstreifte, grübelte er darüber nach, was er jetzt tun sollte. Mittlerweile tat es ihm leid, davongerannt zu sein. Sein Gewissen meldete sich jedesmal schmerzhaft, wenn seine Gedanken ein weiteres Mal zu Uruha wanderten. Es war nicht fair gewesen, ihn einfach stehen zu lassen. Egal wie unangenehm der mentale Druck auch gewesen sein mochte, seine Reaktion war ein Fehler gewesen, doch jetzt führte kein Weg mehr zurück. Immer weiter ging er, kein Ziel mehr vor Augen, ohne auf die Zeit zu achten. Langsam wurde es kühler. Für einige Sekunden hielt der Schwarzhaarige inne und schloss die Augen. Was hatte er da bloß angerichtet? Mit einem schweren Seufzer setzte er seinen Weg fort, strebte weiter zu einem Ort den er selbst nicht bestimmen konnte. Das Licht schwand immer schneller und immernoch lief der Blonde suchend an den Clubs vorbei, die sich sekündlich mehr und mehr mit Leben zu füllen schienen. Es war bitterkalt und der Himmel wolkenverhangen. Er hätte es wissen müssen, hätte die Wirkung seiner Worte verstehen müssen, wusste er doch nur zu gut wie sensibel sein Freund war. Wie lange er schon suchte wusste er nicht mehr, doch es war genug Zeit gewesen, um über viele Dinge nachzudenken. Geduld. Er brauchte mehr Geduld, wenn er es schaffen wollte, Aoi zu helfen. Er war so zerbrechlich, in Körper und Seele schon so oft erschüttert und gebrochen, das ein falsches Wort genügte um ihn völlig zu zertrümmern. Die Stunden, die Uruha jetzt schon damit zugebracht hatte nach dem Schwarzhaarigen zu suchen, hatten ihn begreifen lassen was für eine schwere Bürde er sich auflud, wenn er sich endgültig für Aoi entschied. Die Erkenntnis war unumgänglich, dass es nicht einfach werden würde, das es Anstrengungen und Zeitaufwand benötigen würde an die Qual des Anderen heranzukommen und sie zu lindern und schließlich, dass es keine Garantie für einen Erfolg gab oder dafür, dass das ganze nicht in einem totalen Desaster enden würde. Anfangs drohten die Zweifel den Blonden zu übermannen. Die Furcht, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein ließ ihn mehrfach beinahe umkehren. Brennend nagte die Frage an ihm, ob es sich tatsächlich lohnte diesen hohen Preis zu zahlen Doch mit jedem Schritt, den er weiterging ohne zurückzublicken oder anzuhalten, verfestigte sich sein Entschluss ein wenig mehr. Seine Füße wurden leichter und mit ihnen auch sein Herz. Er beschleunigte seinen Gang, getrieben von dem Wunsch Aoi endlich zu finden. Er wollte ihn sehen, ihn umarmen, Vergebung erbitten und gewähren, noch einmal ganz von vorne beginnen. Weiß stieg sein hastig ausgestoßener Atem in kleinen Wölkchen zum dunklen Himmel auf. Wo konnte sein Freund bloß sein? An einer Straßenecke hielt Uruha an. Gerade flammte über ihm das Neonlicht einer Laterne über ihm auf. Unruhig blickte er sich um und mit wild klopfendem Herzen wohin er sich wenden sollte. Wohin sollt er gehen? Aoi bemerkte erst jetzt, das es bereits dunkel geworden war. Eigentlich Zeit für die Arbeit. Immernoch fehlte ihm der Mut, nach Hause zurückzukehren um sich Uruha und damit auch seinen eigenen Fehlern zu stellen. Unsicher und gereizt lief er hin und her, neurotisch wie ein eingesperrtes Tier. Seine Angst und die Sorge, was Uruha jetzt von ihm denken mochte hielt ihn noch immer gefangen. Wie gehetzt wandte er den Kopf von links nach rechts und eilte weiter, wobei er die großen Straßen mied, die jetzt von Menschen bevölkert wurden. Er wollte zwar einerseits nicht alleine sein, denn die Einsamkeit machte ihn halb verrückt, dennoch wagte er es nicht zu den einzigen Menschen zurückzugehen die er auf der Welt hatte. Er wusste, die Worte der Entschuldigung könnte er nicht über die Lippen bringen. Tränen traten in seine Augen. Er hasste sich selbst für seine Unfähigkeit das Richtige zu tun, oder die richtigen Worte zu finden. Seine Schritte verlangsamten sich. Mit einem Mal überkam es ihn wie eine Erleuchtung und plötzlich fühlte sich etwas in ihm verändert, ja fast verwandelt an. Jetzt wusste er, es war an der Zeit sich endlich einmal zusammenzureißen, anstatt sich selber fertig zu machen. Lange genug hatte Aoi nur innerlich über sich und Andere geklagt. Er begriff, dass er endlich versuchen musste stark zu sein...Stark, er war niemals stark gewesen. Die Starken waren es schließlich immer gewesen, die ihn gequält hatten. Das Gefühl, das ihn unvermittelt überfiel machte ihm langsam klar, das es da auch ihn ihm eine Kraft, eine Stärke gab, tief unter aller Schwäche, unter aller Angst, ein Letzter Rest Energie, die ihm niemand je genommen hatte. Er blieb stehen, machte kehrt und lies die Gasse hinter sich, die er gerade durchquert hatte. Er musste zurück . Zurück zu den Menschen zu denen er gehörte. Er rannte, lief immer schneller als fürchte er sonst nicht mehr rechtzeitig sein Ziel zu erreichen. Endlich war der Schleier gefallen der seinen Geist eingehüllt hatte. Endlich stieg die Erkenntnis in seinem Bewusstsein auf. Er rannte, bog um eine Ecke wandte sich um und blieb ruckartig stehen. Im milchig weißen Licht der Straßenlaterne schimmerte das Blond von Uruhas Haaren wie flüssiges Gold. Schüchtern, langsam, fast andächtig trat Aoi und sah seinen Geliebten bewundernd an. Wie schön er war... übermenschlich schön. Auch Uruha schien etwas bemerkt zu haben, drehte sich zu um und blickte überrascht in das Gesicht des Anderen. Es war fast als sähen sie sich das erste Mal. Wie gebannt, verlegen und gehemmt betrachtete jeder seinen Gegenüber. Lächelten, als wollen sie ihren Augen nicht trauen. Gleichzeitig öffneten sie den Mund um etwas zu sagen, doch schlossen ihn ebenso synchron um dem jeweils Anderen den Vortritt zu lassen. Schritt für Schritt kamen sie näher zueinander. Schweigend setzten sie einen Fuß vor den Anderen und noch immer musterten sie einander ,tauschten Blicke aus, die in der Lage waren weit mehr zu sagen als Worte. Schließlich standen sie sich unmittelbar von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Sanft ergriff der Blonde die Hände seines Geliebten. Scheinbar ewige Sekunden vergingen in denen sie einfach da standen und sich in die Augen sahen, während eine Aura voller Schmerz, Liebe und inniger Vergebung sie umgab. Dann küssten sie sich, umschlangen einander fest und jede Barriere, jede Verletzung ,alles was sie getrennt hatte schmolz dahin. In diesem Augenblick begannen kleine Flocken vom Himmel zu fallen. Zeit verfloss, ohne das die beiden Liebenden es wahrnahmen. Sie hielten sich aneinander fest, inmitten des weißen Wirbelns. Keiner von ihnen musste jetzt stürzen oder etwas fürchten. Das unausgesprochene Versprechen, das sie einander gaben schützte sie und nahm die Angst. Die Beiden, die nie einen Sicheren Ort gekannt hatten, hatten endlich ein Zuhause gefunden..... „Komm...“ flüsterte Uruha leise, als sie sich nach einer Weile voneinander lösten, lies aber die Hand seines Freundes nicht los. „Lass uns heimgehen.“ Kapitel 7: Yubisaki (Fingerspitzen) ----------------------------------- Es dämmerte bereits der Morgen im Osten, als Ruki entkräftet heimwärts schlenderte. Sein Körper fühlte sich wund und ausgelaugt an, aber wenigstens - so stellte er mit einem matten Lächeln fest - bedeutete das für die nächste Zeit ein bisschen weniger Geldsorgen. Während er so vor sich hin ging begannen seine Gedanken wieder einmal abzuschweifen, wie jedesmal wenn er ein wenig Zeit nur für sich und seine Gedanken übrig hatte. Er träumte sich in seine Fantasiewelt, den Ort seiner Tagträume, wo er jederzeit die Möglichkeit hatte in ein trautes warmes Heim zurückzukehren ohne Angst haben zu müssen, das sein Geld mal wieder nicht für das nötigste reichte. Ohne Sorge um Schläger und Abzocker lebte er in dieser Welt ein friedliches Leben, wenn er gerade Zeit dafür hatte. Vor seinem inneren Auge wandelte sich die schwach beleuchtete Straße in eine Flaniermeile, bevölkert mit glücklichen Menschen, seine alte, viel zu dünne Kleidung in Designer Mode. Mit jedem Schritt den er weiter in seine Welt hineintat, wurde sein Gang gerader seine Bewegungen leichter. Hier musste er nicht buckeln, war selber der Herr über das was geschah. Lächelnd setzte er seinen Weg fort. Das hier war seine Strategie. Der Grund weshalb er überlebt hatte. So ließ sich die Realität ertragen. Als er einen verglasten Hochhauskomplex passierte, fiel ihm plötzlich etwas ins Auge, das ihn unsanft aus seinen Gedankenflügen riss: Der große, schlanke Mann verließ soeben alleine das Gebäude. Der Kurze hatte ihn schon mehrfach von Fern gesehen. Mit ihm geredet hatte er nie, aus durchaus gutem Grund: Der Mann, der Gerade in den Schatten der Morgendämmerung heraustrat war Count Camuis ständiger Begleiter und Handlanger. Er war schlaksig und attraktiv mit seinem asymmetrischen Haarschnitt und der ausgeflippten Kleidung, die er trug. Er wirkte unglaublich jung und war, Gerüchten zufolge dem Count so treu ergeben wie ein Hund. Er hieß Miyavi, das hatte Ruki irgendwo gehört, aber über seinen Charakter war nichts bekannt. Aus dem Schatten eines Hauseinganges beobachtete der Kurze ,wie der Mann langsam in seine Richtung kam. Jetzt wo er ihn genauer musterte kam ihm der menschliche Schatten des Counts gar nicht mal so mächtig vor. Es musste wohl am Einfluss seines Bosses liegen, dass er in der Unterwelt derart geachtet und gefürchtet wurde. Hier, wo er vollkommen schutzlos war wäre es ein Leichtes gewesen ihn zu überwältigen. Immer näher kam die Gestalt des jungen Mannes. Vorsichtig schob sich Ruki weiter zurück in den Schatten und drückte sich in eine Ecke. Er war nicht auf eine direkte Konfrontation mit jemandem aus, der regen Umgang mit dem Diktator von ganz Shinjuku pflegte. Sein Herz klopfte schnell, als die Schritte immer näher an sein Versteck herankamen. Er wagte es kaum zu atmen, er durfte ihn unter keinen Umständen bemerken. Endlich passierte der junge Yakuza den Stricher, scheinbar ohne ihn zu bemerken. Vorsichtig verharrte Ruki in seiner Position, bis ihn wieder völlige Stille umschloss. Aufatmend schob er sich aus dem Eingang, als er plötzlich eine überraschend freundliche Stimme direkt hinter sich vernahm: “Spielst du gerne verstecken, geheimnisvoller Fremder?“ Der Kleine wirbelte herum und blickte erschrocken in das muntere Grinsen Miyavis. „Ich spiele auch gerne.“ Er nickte ihm mit einem Lächeln zu, das Ruki spontan mit dem Adjektiv ‘süß’ bedachte, obgleich er sich augenblicklich innerlich ohrfeigte. Dieser sympathische Kerl hier vor ihm konnte ihm zu gefährlich werden, als das er so etwas denken sollte. Als er sich ein wenig gefangen hatte, stammelte er hervor:“ I.....ich.... nein... ich hatte etwas verloren, genau ich hatte etwas verloren und habe gesucht....“ Zu seiner Verärgerung wurde das erheiterte Grinsen des anderen, angesichts dieser offensichtlichen Ausrede noch breiter. „Na wenn du das sagst.... Sollten so hübsche kleine Jungs wie du um diese Uhrzeit nicht schon längst in der Heia liegen?“ Jetzt wurde es Ruki langsam wirklich wütend. Yakuza hin oder her, Witze über seine Körpergröße ließ man besser sein, wen er in Hörweite war. Seine Augen verengten sich zu schlitzen und sein Zorn ließ ihn eine Energie verstrahlen, die den Größeren unwillkürlich einen Schritt zurückweichen ließ. “Der ‘kleine Junge muss arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen!“ Solche Menschen gibt es auch, stell’s dir vor!“ zischte er scharf. Überrascht hob Miyavi Hände und Augenbrauen. „Verzeihung!“ es klang erstaunlicherweise aufrichtig. „Ich hab es wirklich nicht böse gemeint! Ich wusste nicht... wollte nicht... beleidigend wirken...“ der Größere verfiel in verlegenes Schweigen. Seine Miene bat stumm und auf eine fast schon kindliche Art um Vergebung, sodass Ruki nicht anders konnte als leicht Schmunzelnd abzuwinken. „Schon gut! Nicht weiter tragisch.“ Wieder schwiegen die beiden jungen Männer, musterten einander mit einer Mischung aus Unsicherheit und versteckter Neugier. Es lag eine seltsame Spannung in der kühlen Nachtluft, während sie dort in der Stille standen; Miyavi - die rechte Hand des Machthabers und Ruki - ein Stricher am unteren Rand der Gesellschaft. Zwei völlig konträre Welten. Dennoch verspürten Beide das seltsame Gefühl einer unerklärlichen Verbundenheit. „Eeto.......“ brach Miyavi schließlich das Schweigen „Kann ich dich noch auf nen Drink einladen, oder ist es für dich schon zu spät...zu früh... was auch immer?“ „Wie bitte??“ der Kleinere machte ein absolut verblüfftes Gesicht „Einen Drink....natürlich nur wenn es dir recht ist....“ Ruki zögerte. Er wollte sich nicht von einem Yakuza einwickeln lassen, aber der Andere machte es ihm nicht gerade einfach. „Ich.. muss nach hause..“ nuschelte er nervös. „Oh....natürlich...... Kann man denn wenigstens deinen Namen erfahren, bevor du heimgehst?“ Verwirrt blickte der Stricher zum Gesicht Miyavis auf. „Und warum willst du das wissen?“ „Nun ja...“ Erwiderte der Angesprochene leicht verlegen lächelnd. „Ich find dich irgendwie sympathisch und so ... ich würde dich gerne genauer kennen lernen.“ Ruki war noch immer etwas misstrauisch. Der Fakt, das dieses Musterbeispiel von Treuherzigkeit einer von Camuis gefährlichsten Leuten sein sollte irritierte ihn unheimlich. Beim besten Willen vermochte er es nicht, sich vorzustellen, das einer dieser reichen, rücksichtslosen Männer an etwas anderem interessiert sein sollte als an seinem Geld oder seinem Körper. Dennoch, wenn man den jungen Yakuza genauer betrachtete merkte man, das er irgendwie anders war: Freundlich, respektvoll, unerwartet arglos, fast schon naiv. „Ich bin Ruki!“ lächelnd wandte er sich ab und begann zu rennen ohne sich noch ein letztes Mal umzudrehen. Noch lange nachdem er um die nächste Ecke verschwunden war, blickte Miyavi ihm fasziniert nach. Der Blonde zog Aoi in die Wohnung, die noch vollkommen leer war. Offenbar hatte Ruki sich allein zur Arbeit aufgemacht und Kai war bereits mit Reita unten in der Bar. Schweigend gingen sie in das Doppelzimmer, das Aoi sich für gewöhnlich mit Ruki teilte, es war aber kein unangenehmes Schweigen, wie in der letzten Zeit so oft. Es war einfach nicht nötig etwas zu sagen. Der Schwarzhaarigen warf sich auf sein Bett und wollte den Anderen mit sich ziehen, doch der schüttelte frech grinsend die Hand ab, die ihn ergriff. „Noch einen Augenblick.“ Er wandte sich zur Tür und drehte den silbernen Schlüssel im Schloss herum. „So.“ Mit zufriedenem Gesichtsausdruck kehrte er zu seinem Geliebten zurück. „So kommt kein ungebetener Gast herein und vor allem,“ er ließ sich elegant auf die Bettkante, neben Aoi, niedersinken „rennst du mir nicht mehr davon!“ Ehe der Schwarzhaarige etwas erwidern konnte kniete Uruha bereits über ihm und versiegelte blitzschnell seine Lippen mit einem Leidenschaftlichen Kuss. Nach einer kurzen Sekunde der Überraschung ging Aoi auf die innigen Berührungen ein. Die Zärtlichkeit weckte ein ungekanntes Verlangen in ihm. Er, der Nacht für Nacht zum Lustobjekt wurde, empfand zum ersten Mal in seinem Leben selber Begehren. Er zog Uruha fester an sich, wollte ihn spüren, ihm noch näher zu sein. Uruhas Gesicht über ihm zeigte ein freudig - begieriges Grinsen, als er Aois Hände mit einer der Seinen über Aois Kopf ins Kissen drückte. Die schlanken, langen Finger der anderen Hand glitten gezielt unter das Oberteil des Schwarzhaarigen. Ein Blitzen funkelte in den Augen des Blonden ,als er seinem Freund ein erregtes ,unbefriedigtes Keuchen entlockte. Die Hand glitt mit lasziver Langsamkeit den Oberkörper hinab. Aois Atem ging schwer, während Fingerkuppen an den Innenseiten seiner Unterschenkel entlang wanderten. Noch immer machte Uruha keine ernsthaften Anstalten aktiver zu werden, denn auch seine subtile Stimulation zeigte ihre Wirkung. Unwiderruflich hatte er Aoi in seiner Hand, der jetzt vor Verlangen zitterte. „Oh, doch nicht so verspannt, Schätzchen...“ Das rauhe warme Schnurren, ganz nah bei seinem Ohr ließ den Schwarzhaarigen erneut erbeben. Sanfte Bisse und Küsse bedeckten seinen Hals. Schauer rannen über seinen ganzen Körper. Mit geübtem Griff und ohne auch nur einen Hauch seiner Eleganz einzubüßen, entledigte der Blonde sie Beide der störenden Kleidung, die sie in ihren Nähe nur unnötig trennte. Jetzt zeigte sich den gierigen Hunger nach mehr, den er schon viel zu lange in sich aufgestaut hatte. Wie ein Sturm kam er über Aoi, bis er ihm fast die Sinne raubte. Wie in Trance liebten sie sich, bewiesen sich ihre Gier nacheinander. Zeit und Raum hatten keine Bedeutung mehr. Alles was noch zählte war die Hitze in der sie miteinander verschmolzen und die Flammen in denen sie zu stehen schienen... Später lagen sie eng umschlungen und erschöpft nebeneinander, Haut auf Haut. Im Dunkel des Raumes genossen sie die Ruhe, die sie sich gaben. Kurz bevor sie einschliefen öffnete Aoi noch einmal seine Augen. „Uru...“flüsterte er „Hmmm..“ lächelnd sah der Blonde mit müdem Blick auf ihn herab. „Uru... ich... ich liebe dich!“ Dieser Satz, dieser kleine Satz war es gewesen, den Uruha sich so sehr gewünscht hatte. Endlich war gesagt. Fest schloss er seinen Geliebten in die Arme damit der nicht die Tränen sah die ihm über die Wangen rannen. Tränen der innigsten Erleichterung. „Ich liebe dich auch, mein Schatz, ich liebe dich auch.“ Wenige Minuten später waren Beide in tiefen Schlaf gesunken. Fest umarmt, losgelöst von allem was sie jetzt noch trennen konnte Kapitel 8: Asobi desu ka?(Ist es ein Spiel?) -------------------------------------------- „Aufstehen, ihr Turteltäubchen, es gibt Frühstück!“ Kais fröhlicher Morgengruß tönte durch das dunkle Holz der Türe und weckte die beiden schlafenden Gestalten auf dem Bett. „Guten Morgen, mein kleiner Sexgott!“ Uruha grinste auf Aoi herab, der zwar leicht errötete, sich jedoch nur herzhaft gähnend an die Brust des Blonden kuschelte. Nein, das letzte, was er jetzt wollte war aufstehen. Zu gut fiel ihm die Momentane Situation. „Hey, nicht weiterschlafen!“ Uruha kraulte seinen dösenden Freund am Kopf und stupste ihn in die Seite. Als Antwort bekam er nur ein zufriedenes Schnurren und die Arme, die sich um ihn geschlungen hatten, klammerten noch ein wenig mehr. „Aaaaaaoi-chan!?“ Wieder nur Schnurren von dem verzausten Wesen, das sich mit wohligem Gesichtsausdruck an ihn schmiegte. „Wenn du nicht aufstehst schmeiß ich dich aus dem Bett!“ keinerlei Reaktion „Ich warne dich! ich zähle bis drei:“ er versuchte seiner Stimme einen überzeugten Klang zu verleihen. „Eins,...zwei,...“ in just diesem Moment zog Aoi ihn in einen tiefen Kuss zu sich herab. Als sie schließlich voneinander abließen, feixte der Schwarzhaarige breit. „Guten Morgen mein Engel!“ hauchte er sanft in das Ohr des Anderen „Ich liebe es, wie energiegeladen du schon so früh morgens sein kannst!“ sein schiefes Lächeln war entwaffnend und nahm dem Blondschopf allen Wind aus den Segeln. „Komm lass uns was Essen!“ Er sprang auf, zog Aoi mit sich um ihm noch einmal einen sanften Kuss auf die Lippen zu geben und begann Kleidung für Beide zusammenzusuchen. „Ich habe Hunger und wenn wir nicht bald kommen, wird Kai sich gezwungen sehen die Tür einzutreten.“ Aoi lachte auf und in grinsendes Schweigen versunken zogen sie sich hastig an. Schließlich griff Uruha zärtlich nach der Hand seines Geliebten. „Wollen wir uns in die Höhle der Löwen wagen? Fragte er, immernoch verschmitzt lächelnd .Aoi nickte und erwiderte den liebevollen Blick des Blonden, obwohl ihm nun doch etwas mulmig wurde. Zu gut wusste er, was sie jetzt erwartete. Gemeinsam betraten sie die Küche. Dort warteten bereits die Anderen auf sie. Drei neugierige Augenpaare wanderten mit unverhohlenem Interesse zur Tür, als sie hereinkamen. Ein Blick auf die Mienen Aois und Urus, sowie auf ihre innig verschlungenen Hände genügte ihren Freunden, um die Gesamte Situation vollständig zu erfassen. „Guten Morgen ihr zwei Süßen!“ schallte es den beiden dreistimmig entgegen. Kaum hatten sie sich an den Tisch gesetzt, stellte Kai ihnen mit einem unangenehm wissenden Lächeln ihr Essen auf den Tisch. Im vorbeigehen klopfte Reita ihnen wortlos ,aber zweideutig schmunzelnd auf die Schultern und Ruki machte ein so verbissenes Gesicht, als müsse er eine ganze Bataillon gehässiger Kommentare herunterwürgen. Zärtlich drückte Uruha die Hand seines schwarzhaarigen Freundes, dem man ansah, wie unwohl im gerade war. Die sanfte Wärme des Blonden und der tröstende Druck der Hand, die ihn hielt taten ihre Wirkung an Aoi. Dankbar nickte er kaum merklich, als sich ihre Augen begegneten. Dann lies er lächelnd Uruhas Hand los und endlich begannen sie beide doch noch zu Essen. Der Tag verlief ruhig, wenn man einmal davon absah, das Aoi Ruki durch die ganze Wohnung hetzte, weil der ihn mit seinen permanenten Anspielungen gezielt, ein weiteres Mal zur Weißglut trieb, bis schließlich Uruha und Kai einschreiten und die Streithähne trennen mussten. Niemandem in der WG fiel auf, dass der Kleinste von ihnen heute angespannter war als sonst. Wie gewöhnlich scherzte, trietzte und nervte er, damit niemandem auffiel, das ihm etwas auf der Seele lag, oder besser gesagt, dass ihm jemand auf der Seele lag. in seinen Gedankengängen herumspukte und ihm keine Ruhe ließ: Miyavi. Der Gedanke an ihn hatte Ruki seit der merkwürdigen Begegnung am vorigen Abend nicht losgelassen. Er verursachte ein unangenehm intensives Kribbeln, eine Vorahnung, die er nicht abschütteln konnte, fast wie ein extrem hartnäckiger Parasit. Der junge Stricher verabscheute es, derart intensiv zu empfinden. Es verunsicherte ihn, weil es ihm die absolute Kontrolle über die Situation nahm. Weitaus lieber erhielt er seine eigene selbstgeschaffene Sicht der Dinge. Der Weichzeichner der Träumerei gab ihm die Gelassenheit die er für sich beanspruchte. Mit der Zeit war er genügsam geworden, doch jetzt war auch diese Quelle der Ruhe ins Wanken geraten. Deshalb ärgerte er sich auch so sehr über das unerlaubte Eindringen eines Fremden in seinen letzten Rückzugsort - seine Gedankenwelt, Ein unterfangen das solange Ruki denken konnte noch niemandem gelungen war. Das Schlimmste, so erschien es ihm jedoch war, das dieser unerträglich freundliche Eindringling nicht im Mindesten die Absicht zu haben schien wieder zu verschwinden. Im Gegenteil: Er verfügte über eine unschuldige Penetranz, die Ruki regelrecht aggressiv machte. Uruha und Aoi gingen an diesem Abend Hand in Hand, als sie sich auf den Weg zur Arbeit machten. Ruki, der Dritte im Bunde fühlte sich ein wenig ausgeschlossen von den Beiden, denen ihr Glück geradezu aus den Augen sprühte wenn sie einander ansahen. Ohne Zweifel gönnte er es ihnen von ganzem Herzen und doch... heimlich beneidete er sie, obwohl er das natürlich niemals zugegeben hätte. Aber mussten sie es ausgerechnet ihm so direkt unter die Nase reiben? So kamen sie Schließlich an ihrem Arbeitsplatz an. „Na dann viel Erfolg!“ etwas gequält grinste der Kleinste die Anderen an. So schnell wie möglich wollte er sie hinter sich lassen, denn eine romantische Verabschiedungszene mitzuerleben war so ziemlich das letzte, wonach ihm der Sinn stand. „Trifft man euch nachher auch noch bei Kai, oder vergnügt ihr euch lieber wieder direkt zu zweit?“ „Sehr witzig!“ antwortete Aoi bissig, während er scharlachrot anlief. „Halt doch nur ein einziges mal deine...“ er brach ab „Oh mein Gott, was macht denn DER hier?“ Seine Augen fixierten einen Punkt hinter Rukis Rücken. Auch Uruha, der dem Blick seines Freundes gefolgt war erstarrte. „Will der etwa zu uns?“ in seiner Miene flackerte ein Wenig Angst auf. Ruki fuhr herum und was er sah ließ seinen Atem stocken: Miyavi schlenderte die Straße herunter, ein unschuldig - charmantes Lächeln auf den Lippen, Seine Augen funkelten erfreut als sich ihre Blicke begegneten. Fast ein wenig verblüfft musterte der junge Stricher die unbeirrte Gelassenheit des Yakuza und fragte sich ob der die hasserfüllten Blicke aller Männer am Straßenrand ignorierte oder schlichtweg zu dumm und zu naiv war um sie zu bemerken. Ruki staunte über den himmelschreienden Leichtsinn Miyavis ,alleine an einen Ort wie diesen zu kommen, wo die Autorität die er verkörperte gehasst wurde wie nichts anderes. „Wir sehn uns später!“ sagte er rasch zu seinen Freunden , die ihm perplex nachstarrten als er eilig dem Mann entgegen hastete, den sie zuvor so abschätzig beäugt hatten. Zweifelnd, ob sie ihren Augen trauen konnten wechselten Aoi und Uruha einen fragenden Blick um danach wieder Ruki hinterherzuschauen, der jetzt Miyavi mit wütendem Gesichtsausdruck am Arm aus dem Blickfeld der argwöhnischen Stricher in eine ruhigere Seitenstraße bugsierte. „Hi, Wie geht’s dir?“ „Du hast sie ja wohl nicht mehr alle!“ wies Ruki schroff die freundliche Begrüßung zurück, kaum hatte erden jungen Yakuza erreicht. „Komm erst mal weg hier! Mann bist du blöd!“ Er packte den Größeren am Ärmel und zerrte ihn, nervös über seine Schulter blickend, aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Kaum war Ruki sich sicher, das keiner seiner Kollegen mehr in Hörweite war fuhr er mit seiner Schimpftirade fort. „Das sieht doch ein Blinder, das du hier unerwünscht bist! Schon mal die Augen aufgemacht?! Jeder Einzelne, der hier arbeitet hätte Lust und Grund genug dich verdammt nochmal zu killen!!!“ „Oh... echt?“ Miyavis erstaunte, erschrockene Miene, die völlig naiv wirkte, gab der Rage Rukis einen weiteren kräftigen Anstoß. “JA, ECHT! Ihr beutet uns aus, behandelt uns wie Dreck und erwartet, das wie euch dafür auch noch den Arsch küssen! Ja, Gründe gäbe es genug! Deshalb erkläre mir ,was zur Hölle du hier zu suchen hast!“ „Ich hab’s dir doch gestern schon gesagt,“ die Antwort kam prompt und ein klein wenig eingeschüchtert“ Du interessierst mich und... naja... ich wollte dich halt gerne wiedersehen...“ Der Kleinere wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Ein spöttisches „Ja, klar.“ war alles was er hervorbringen konnte, angesichts seines Gegenübers der verrückter weise seine Worte tatsächlich ernst zu meinen schien. Aber das konnte nicht sein. Unmöglich! Da musste etwas hinter den arglosen Worten stecken. Ein Mann mit soviel Macht konnte nicht einfach so ein Unschuldslamm sein. „So! Du hast mich gesehen! Reicht das jetzt? Ich müsste mal langsam an meine Arbeit.“ tiefes Misstrauen und lange gehegter Groll lagen in Rukis Augen, die im Halbdunkel zu glühen schienen. „Ich muss nun mal leider Geld verdienen um reichen Arschkriechern wie dir Abgaben zu zahlen, die ihr nicht verdient und damit ich auch noch irgendwie weiterleben kann!“ Unbehaglich verlagerte Miyavi sein Gewicht von einem Fuß auf den Anderen. „Es tut mir leid... wenn ich dich... aufhalte.... aber würdest du vielleicht mit mir kommen, wenn ich..“ erneut stockte er verlegen“ Dir den finanziellen Verlust dieses Abends... erstatte....“ Rukis Miene verwandelte sich in ein gehässiges Grinsen der Bestätigung. „Ach daher weht der Wind! Der Schoßhund des Counts will also auch mal ordentlich ran! Glaubst du nicht, dass es da drüben jemanden gibt, der sich leichter und für weniger ficken lässt als ich?“ vage deutete er mit einer Hand in Richtung der Straße, die sie hinter sich gelassen hatten. „Ich könnte dir sicher was vermitteln, wenn du mich dann in Ruhe...“ „Es geht mir nicht um Sex!“ erstaunt hob der Stricherden Kopf. Zum ersten Mal hatte die Stimme des Yakuza etwas aggressives, herrisches an sich. Der Größere wirkte noch immer etwas unsicher, doch jetzt stellte er eine Verbissenheit zur schau, die den Anderen in leichtes Staunen versetzte. „Auch wenn ich dich echt faszinierend finde heißt das doch noch lange nicht, das ich dich gleich ins Bett kriegen will!“ „Nein, das Auto würde dir schon genügen, oder?“ grimmig sah Ruki in Miyavis Augen „Typen wie dich hab ich schon gehabt, als du noch mit Bauklötzchen gespielt hast und ich kann mir schöneres vorstellen als derartig ausgenutzt zu werden! Glaub nicht, das ich mich von dir rumkriegen lasse!“ Kannst du mal endlich aufhören, permanent zu verallgemeinern?!“ fegte Miyavi, jetzt langsam erbost, zurück „Es gibt immer ein Paar schwarze Schafe, gerade in unserer Organisation, das geb’ ich ja zu, aber die meisten sind wirklich ehrliche nette Menschen, die Leute wie dich sogar unterstützen und ihnen helfen!“ Wohl dadurch das sie und alles nehmen und uns dann auch noch ihre Eintreiber auf den Hals jagen?!“ die Stimme Rukis war blanker Hohn „Erzähl mir nichts von deiner Sippschaft, Kleiner, ich kenne sie gut genug!“ Mit einem Gesicht, das seine gesamte Verbitterung, seine Verzweiflung und das Leid aus vielen Jahren widerspiegelte blickte er starr zu dem Anderen auf. Er wirkte Älter, in seiner Wut, fast schon furchteinflößend trotz seiner Statur „Kann ich jetzt gehen?!“ „Bitte bleib!“ Miyavi hielt Ruki, der sich schon zum gehen wandte an der Schulter zurück. „Kannst du denn nicht wenigstens versuchen mich nicht... als Yakuza zu sehen?“ mit dunklen ,bettelnden Augen unterstrich er seine Worte. Der Kleinere riss sich los und funkelte ihn wütend an. „Und wie soll ich das bitte sehr anstellen?“ die Frage klang noch immer aggressiv, doch es war offensichtlich, dass der Stricher sich seiner Sache nicht ganz so sicher war, wie er tat. Was war, falls Miyavi es tatsächlich so meinte, wie er es sagte? Indes flehte dessen Miene noch immer so dringlich, das es dem Stricher den letzten Nerv raubte. „Nimm’s mir nicht übel, Kumpel.“ Ein Hauch von Resignation lag indem Gesagten. „Aber ein Yakuza bleibt ein Yakuza, auch wenn er wie ein süßes schnurrendes Kätzchen aussieht. Geh nach Hause und lass mich arbeiten, damit deine Chefs keinen Grund haben, mich zusammen schlagen zu lassen!“ es klang endgültig Ruki drehte sich um und ließ Miyavi einfach stehen. Ohne zurückzusehen ging er Schritt für Schritt in die Richtung aus der sie gekommen waren. Einerseits hoffte er, endlich diese ziemlich gefährliche Nervensäge endgültig los zu sein. Trotzdem hatte er ein schlechtes Gefühl dabei, das bei jedem Schritt stärker und stärker wurde. Sollte der Yakuza wider erwarten doch aufrichtig sein, tat er ihm dann nicht unrecht? War es nicht falsch, jemanden auf diese Art abzustempeln. Immer wieder tauchte vor seinem inneren Auge das Bild auf, dessen Anblick sich scheinbar in ihn eingebrannt hatte: Miyavis flehentliches Gesicht. Bittend, freundlich, hoffnungsvoll, beinahe so etwas wie unschuldig. Diese Unschuld verwirrte ihn mehr und mehr. Wie war das bloß möglich? Diese Unschuld in den Augen des Anderen verunsicherte ihn so sehr, das er zögernd stehen blieb. Er wusste nicht mehr was er tun, welchen Weg er einschlagen sollte, als sich plötzlich, schüchtern eine Hand auf seine Schulter legte. Er erstarrte. Langsam drehte er seinen Kopf und blickte in große, sanfte, traurige Augen, die jeden Hundewelpen wie einen groben Schläger erscheinen ließen. „ Bitte!“ Einige Sekunden verstrichen, in denen in Ruki ein Kampf tobte. „Warum ausgerechnet ich?“ die Frage war gedämpft, die Stimme fast ein wenig verzweifelt. „Ich weiß es nicht.“ Miyavi machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ich habe meinem Instinkt eigentlich schon immer vertraut und mein Instinkt sagt mir, das du jemand bist, der mich fasziniert.“ er errötete leicht “ und jemand von dem ich glaube,... das ich ihn vom ersten Moment an wirklich mochte.“ verwirrt und noch immer mit sich kämpfend musterte der Kurze seinen Gegenüber. „Entweder du bist verdammt gerissen...“ seufzte er frustriert „Oder du bist die verkorksteste Persönlichkeit, die mir jemals untergekommen ist!“ „Meinst du wirklich?“ der Yakuza grinste fröhlich „Sowas hat noch nie jemand zu mir gesagt!“ „Das war nicht positiv gemeint.“ antwortete Ruki knurrend. „Oh, achso...“Im Lächeln des Größeren spiegelte sich Verlegenheit wider. Die Nervosität und die neugierige, schüchterne Unruhe, die er scheinbar krampfhaft zu verbergen suchte, lies Ruki ein weiteres Mal an ein kleines niedliches Tier denken, doch als Miyavi schließlich den Blick hob um weiter zu sprechen, durchbohrte die Intensität seiner Augen den Stricher, wie ein Blitz „Was ist denn jetzt? Würdest du vielleicht heute Abend mit mir mitkommen?“ Schlagartig begriff der Kurze, was die besondere Fähigkeit dieses jungen Mannes war. Was es war, das ihn nicht losließ: Es war seine Art, alles was er tat aus seinen wahren Gedanken und Emotionen heraus zu tun, sowie seine Eigenheit, bei seinen Gefühlsäußerungen nicht etwa einen Umweg über den Verstand seines Gegenübers zu nehmen, sondern sich auf seine scheinbar so gedankenlose Art einen Pfad in dessen Herz zu bahnen. Ohne es zu wissen übte er eine Gewaltige Macht auf Ruki aus, die ihn schließlich begreifen ließ, dass er diesen “Kampf“ auf keinen Fall gewinnen konnte. „Also...gut“ seine Stimme war nahezu unhörbar „Was... wollen ...wir tun?“ Es fiel ihm schwer das Wort ‘wir’ über die Lippen zu bringen, und er würgte es fast hervor. Vor Überraschung wurde er beinahe rückwärts zu Boden gerissen, als Miyavi ihn stürmisch und freudestrahlend umarmte. „Ich hatte gehofft du würdest das sagen!“ grinste er. „Ich kenne da so ne nette Bar, echt hübsche Ausstattung, du wirst sehen....“ Ohne zu fragen und mit einem Unschuldigen glänzen in den Augen, ergriff er die Hand des Kleineren und führte Ruki, der sich jetzt klaglos in sein Schicksal ergab hinter sich her davon, währender munter weiter redete... Kapitel 9: Kapitel 9: Nakama (Gefährten) ---------------------------------------- Hallo zusammen, Willkommen, oder auch Willkommen zurück! :) Da ist das letzte Kapitel also tatsächlich schon vier Jahren her O.o Es tut mir wirklich leid, das es trotz der freundlichen Kommentare so lange gedauert hat, wieder die richtige Inspiration für diese Geschichte zu finden. Auf jedenfall würde ich mich riesig freuen, wenn noch immer jemand an meiner Story gefallen findet und konstruktive Kritik ist das Fundament jedes Schreiberlings ;) viel Spaß wünscht Ku-chan ----------------------------------------------------------------------------------------- „Schon fünf Uhr und er ist immernoch nicht wieder da“ Unruhig ging Aoi in der mittlerweile leeren Bar des Hostclubs auf und ab. Uruha erhob sich von dem Barhocker, auf dem er gesessen hatte und legte eine Hand beruhigend auf die Schulter seines Partners. Auch in seinen Augen spiegelten sich Sorge und Beunruhigung, die keinen von ihnen losgelassen hatten seit Ruki am beginn des Abends mit dem jungen Yakuza verschwunden war. Kaum von der Arbeit zurückgekehrt hatten sie auch die beiden weiteren Mitglieder ihrer Gruppe in Alarmbereitschaft versetzt und so warteten sie bereits einige Stunden vergeblich auf die Rückkehr ihres Freundes. Aoi wandte sich zu dem Blonden um und strich mit düsterer Miene über dessen Hand. „Wir hätten ihn nicht ohne weiteres mit so einem ziehen lassen dürfen. Was hat er überhaupt mit jemandem wie ihm zu schaffen? Ruki mag zwar manchmal ein wenig ungeschickt sein, aber bisher schien es mir immer als habe er zumindest eine Menge Überlebensinstinkt!” „Du weißt genau, das wir uns das alle fragen und keine Antwort finden..“ ließ sich Kais Stimme vernehmen. Der Brünette kehrte gerade von einer weiteren Runde Ausschau halten zurück und nahm dankbar den Kaffee, den Reita ihm reichte, entgegen. Selbst der Barman strahlte die frustrierte Anspannung aus, die jeder von ihnen verpürte. Immer wieder wanderten die Blicke aller zum Eingang. Minute um Minute floss dahin Plötzlich flog mit einem lauten Krachen die Tür der Bar auf und zwei Gestalten kamen herein gewankt. Alle sprangen auf die Füße und wandten sich zu Miyavi der gerade behutsam die regungslose Gestalt Rukis auf den weichen Teppichboden sinken ließ. Als der junge Yakuza aufsah fand er sich von in Rage versteinerten Mienen eingekreist. “I..hr seid Rukis...Freunde?” verunsichert sah er sich um. Da packte ihn eine Hand grob am Kragen und zog ihn auf seine Füße. Unversöhnliche dunkle Augen bohrten sich in dieSeinen. “Mistkerl!” Aois Stimme bebte vor Zorn und Verachtung “Was hast du mit ihm angestellt? Ich wusste dass ihm irgendwas passiert wenn einer von euch...” “Ich...” Miyavis Augen weiteten sich vor Schreck “Ich wollte ..d..och nur,... mit ihm was trinken gehen... wirklich... Ich konnte doch... nicht wissen... dass er so wenig ...verträgt...bitte, das müsst -ihr -mir -glauben!” Der letzte Satz endete in einem flehentlichen Würgen, als Aois Faust den Kragen seines Oberteils enger und enger zusammenzog. “Er scheint wirklich außer einem mordsmäßigen Rausch wirklich keine größeren Probleme zu haben.” meldete sich Kai auf einmal zu Wort. Er hatte sich, kaum war Aoi auf Miyavi losgegangen, daran gemacht Ruki nach erkennbaren Verletzungen zu untersuchen und erhob sich jetzt um zu ihnen zu treten. “Lass ihn los. Gerade du befindest dich nicht in der Position dir mit seinesgleichen Streit einzuhandeln.” Zögerlich und ohne seinen Gegenüber auch nur für einen Moment aus den Augen zu lassen lockerte der Schwarzhaarige seinen Griff und trat einen Schritt zurück. Miyavi rieb sich einer nervösen Handbewegung den Hals “Es tut mir ehrlich leid, dass ich nicht aufmerksamer war.” Ein reuiger Blick aus großen,dunklen Augen. Noch immer zornig wollte Aoi etwas erwidern doch Kai schob ihn behutsam zur Seite, wo Uruha seine Hand berührte und ihm bedeutete, Reita zu unterstützen,der jetzt den selig schlummernden Ruki auf ein Sofa bugsierte. Der Barbesitzer musterte den Yakuza prüfend. “Wir sind tatsächlich Freunde von Ruki, und sie können sicher verstehen dass es uns brennend interessiert wie es soweit kommen konnte. Wären sie so freundlich?” Seine Stimme war höflich, sein Pokerface verriet keine Gefühlsregung. Er ging zur Bar und bot Miyavi einen Hocker an, auf den dieser sich dankbar fallen ließ. Dann ließ er sich neben ihm nieder. “Also?” “Es ist wie ich es gesagt habe...” noch immer war das Flehen nicht ganz aus der Stimme des schlaksigen Mannes gewichen. “Ich hab Ruki vor einigen Tagen aus Zufall kennengelernt, und wollte mehr von ihm wissen... also hab ich ihn gesucht und als ich ihn gefunden habe auf einen Drink eingeladen. Wir waren auch ne Weile unterwegs und es war echt nett...aber dann ist er plötzlich umgekippt.” er sah ernsthaft verwirrt aus “Ich wollte ihm aufhelfen, aber er hat mir nur eine reingehauen und gesagt ich soll meine Finger bei mir lassen.” Er deutete auf eine leicht bläuliche Schwellung unter seinem Auge “Danach war er nurnoch weggetreten und weil er im Gespräch angedeutet hatte, das er in diesem Club Freunde hat, dachte ich mir, ich bringe ihn her. Allerdings hat es leider ne Weile gedauert bis ich die Gegend gefunden habe und er ist immer wieder weggekippt auf dem Weg, so dass ich ihn einen Teil des Wegs tragen musste. Deshalb sind wir jetzt erst hier” Entschuldigend zuckte er mit den Schultern und sah sich in der Runde von Rukis Freunden um, die sich während seiner Erzählung um ihn herum gruppiert hatte. Plötzlich berührte ihn etwas Kaltes an der Wange. Reita erwiderte den erstaunten Blick des Yakuza mit einem Lächeln “Du hast unserem Idioten von einem Kumpel einen gewaltigen Gefallen getan und ihn halbwegs wohlbehalten nach Hause gebracht. Da ist es nur recht und billig, dass wir dir was zum Kühlen für die Verletzung geben, die er verschuldet hat.” Er drückte Miyavi den Eisbeutel in die Hand, den er mit einem erleichterten Lächeln annahm und gegen die Schwellung lehnte. Es entstand ein merkwürdiges Schweigen, in dem sich beide Parteien erneut lange musterten. Dann fiel Miyavis Blick auf die Uhr an der rückwärtigen Wand der Bar, hinter die Theke und wurde mit einem Schlag kreidebleich. “Ich muss jetzt auch wirklich los... ich bin.. spät dran. Danke hierfür, ist schon gar nicht mehr so schlimm..” er erhob sich und reichte das Eis zurück an Reita. “Ich kann Ruki also hier lassen?” Kai nickte zustimmend und der Yakuza erhob sich. “Dann wünsche ich eine Gute Nacht und viele Grüße an ihn, wenn er aufwacht.” Mit einem weiteren besorgten Blick auf die Uhr und einem freundlichen winken in den Raum strebte er der Eingangstür des Clubs entgegen. So leise wie möglich zog Miyavi die Türe des opulenten Apartements ins Schloss. Alles war dunkel und still. Nachdem er sich seiner Schuhe entledigt hatte schlich er auf Socken den Flur entlang. Bloß kein Geräusch machen, bloß kein Licht. Vielleicht schlief ER bereits und würde Miyavis langes ausbleiben nicht bemerken. Langsam. Bloß nicht stolpern War es nicht sogar möglich, dass ER selbst noch späte Termine gehabt hatte? Schlief ER vielleicht heute auswärts? Nur noch durch das Wohnzimmer. Wäre ein echter Glücksfall, wenn... Eine große starke Hand packte sein Handgelenk schmerzhaft fest. Ein Arm legte sich um seine Taille und ehe er sich bewusst darüber war, was geschah war er gegen den Körper gedrückt, der ihm so vertraut war. “Wo bist du gewesen, Mi-chan?” Die Stimme an seinem Ohr war rauh, sinnlich und von einer brutalen Sanftheit die dem jungen Mann Schauer über den Rücken jagte. “Wo warst du? Antworte.” “In der Stadt, Herr.” er erbebte,als die eine Hand von seiner Taille unter den Stoff Seiner Kleidung glitt und die Finger sanft seinen Rücken hinauf und hinabwisperten “Ich fürchte..., ich habe die Zeit aus den Augen verloren...” Durch eines der Fenster fiel das fahle Licht einer Straßenbeleuchtung herein und beleuchtete geisterhaft den amüsierten, Ausdruck auf dem Gesicht Count Camuis, als er auf ihn hinabblickte. “Wie oft muss ich widerholen, dass es dir nicht gestattet ist ohne meine Erlaubnis so spät heimzukommen?” Miyavi versuchte den durchbohrenden Augen auszuweichen, der forschenden Hand, versuchte einen Schritt zurück zu weichen, doch der plötzlich leicht gehässige Zug um den Mund seines Anführers verriet ihm seine Fehlkalkulation noch ehe sein Fuß das Sofa berührte und ein leichter Stoß ihn rückwärts darauffallen ließ. Noch bevor er sich regen konnte war der Count über ihm. “Du schuldest mir eine Entschuldigung, Mi-chan.” jedes Wort ein maliziöses Schnurren. Miyavi keuchte auf. Mit an Grausamkeit grenzendem Kalkül setzten die Berührungen der behenden Finger seinen Körper in Brand “E..s tu..t mir sehr..leid, Herr.” Count Camui lachte ein leises,kehliges Lachen. “Komm und beweise es...” Kapitel 10: Kapitel 10: Asa (Morgen) ------------------------------------- Tadaaaaaaa, da ist das Ku-chan wieder, und es hat nicht mal ein Jahr gedauert ;) Danke für jedes Abo und die Kommentare! You keep me going people :D! Viel Spaß mit Kapitel 10: ------------------------------------------------------------------------------------ Grelles Licht und das Geräusch von hochschnapppenden Jalousien rissen Ruki so unsanft aus dem Schlaf, dass er schlagartig in die Höhe fuhr. Augenblicklich kauerte er sich unter der Gewalt seiner Kopfschmerzen zusammen. Das Zimmer drehte sich vor seinen Augen und sein Körper fühlte sich an wie Blei. “Sieh an, wer wieder unter den lebenden weilt!” Eine schneidende Stimme von der Tür her. Die Worte hallten dröhnend in seinem Schädel wieder. Keuchend wiegte er den Kopf zwischen den Händen und wimmerte. “Aoi...zu ...laut!” “Selber schuld!” Kai, ebenfalls ohne sich zu bemühen leise zu sein, trat vom Fenster zurück, das er soeben geöffnet hatte und durch das jetzt kühle frische Winterluft hereinzog. “Es ist schon Nachmittag, du solltest langsam aufstehen.” Wärend der Barbesitzer das Zimmer verließ blinzelte Ruki vorsichtig um sich. Er saß auf seinem Bett und abgesehen davon, dass der Raum sich träge schwankend um ihn zu bewegen schien wirkte alles wie immer. Er verharrte einen Moment, bis das Bett unter ihm aufhörte so besorgniserregend zu schlingern. Warum war er eigentlich hier? Unendlich langsam begann sein Gehirn die lähmende Müdigkeit abzuschütteln und er wurde das Gefühl nicht los dass ihm gestern ein paar wichtige Stunden abhanden gekommen waren.. Gestern.... gestern... was war da gleich gewesen? Gestern... Gestern... Ein Gesicht kam ihm in den Sinn und der Schreck der ihn durchfuhr warf ihn beinahe von der Matratze. “Mi..yavi...” entfuhr es ihm leise. Mühsam rieb die Hände über sein Gesicht. Langsam dämmerten Gedanken auf. Die Drinks waren gut, und der Yakuza hatte gezahlt, also hatte auch Ruki ordentlich zugelangt. Richtig, Miyavi hatte es ja fertiggebracht, ihn gegen sein besseres Wissen in diese Bar mitzuschleppen, Miyavi hatte belangloses Zeug geredet, irgendetwas über die Bar, die Musik... was auch immer... hatte er darauf überhaupt reagiert? Er war sich nicht sicher. Immer wieder versanken die Erinnerungen im wirbelnden Nebel der Schmerzen. Und dann....? Was war danach gewesen... Wie war er eigentlich hierher gelangt? Noch immer blinzelnd hob er den Kopf und sah zu Aoi, der noch immer reglos und mit verschränkten Armen in der Tür stand und ihn mit unbarmherzigem strafenden Blick musterte. “Was.. ist passiert?” “Das würde ich gerne von dir wissen. Ich hätte nicht gedacht dass du so dumm sein kannst.” “Was....?” der Schwarzhaarige winkte ab “Immerhin hast du es geschafft am Leben zu bleiben. Gratulation! Dir jetzt einen Vortrag zu halten hat keinen Sinn, weil du jetzt warscheinlich onehin nur die Hälfte mitbekommen. Werd erstmal ein bisschen klarer. Du hast noch eine Menge zu erklären!” Unwirsch wandte er sich ab und verließ das Zimmer. Vollkommen verwirrt starrte Ruki in die Leere. Schwere Vorhänge verdunkelten den Raum und Miyavi lag allein in den zerwühlten Laken des riesigen Bettes, als er erwachte. Gähnend drehte er sich auf die Seite und setzte sich auf. Als die Decke von seiner Schulter glitt und seinen bloßen Körper enthüllte spürte er einen kühlen Luftzug vom Fenster her. Schläfrig griff er sich den Yukata, der über das Fußende gebreitet war, setzte sich auf die Bettkante und zog ihn über seine Schulter. Die fließende schwarze Seide war kalt auf seiner nackten Haut und verströmte noch immer den scchweren maskulinen Duft von IHM. Der junge Mann schauderte leicht und zog den Stoff noch enger um sich als er sich vom Bett erhob. Als er die Vorhänge zur Seite zog durchflutete helles Sonnenlicht das Zimmer es musste wohl schon später Mittag sein. Als er einen Schritt zur Seite trat, um der Helligkeit zu entgehen zuckte er leicht zusammen. Seine Muskeln schmerzten, sein Kopf kam nur sehr langsam in Gang. Wie vertraut ihm dieses Szenario in den letzten Jahren geworden war. Mit selbstverspottendem Lächeln fuhr Miyavi sich mit einer Hand durch die verzausten Haare. Letztendlich war egal wem er begegnete, egal was er tat. Hatte er wirklich jemals geglaubt es würde sich etwas ändern? Vielleicht war er es selbst Schuld, dass jeder Schritt aus diesem Käfig doch nur noch Einen weiter hineinführte. Letztendlich war egal wem er begegnete, egal was er tat. Schließlich wachte er doch wieder aus dem selben Traum auf, in SEINEM Bett, SEIN Duft eingeprägt auf der verschwitzten Haut, Allein. Nachdenklich blickte er aus Fenster. Das Appartement befand sich im Obersten Stockwerk des Hauptquartiers und unter ihm breitete sich der Schwarze Moloch der Stadt aus. Irgendetwas an den schmutzigen dunklen Gebäuden ließ ihn an den verletzten, zornigen Blick in Rukis Augen denken. ”Erzähl mir nichts von deiner Sippschaft, Kleiner, ich kenne sie gut genug!“ So viele Gefühle, so viel Bedeutung und Verbitterung in so wenigen Worten. Was sich wohl dahinter verbergen mochte? Der Selbe Ausdruck den er in den Augen seiner Freunde gesehen hatte. Was hatten diese Männer erlebt, dass sie mit diesem unversöhnlichen Hass erfüllte. Und erneut verspürte er die Fragen und Zweifel in sich aufwallen die seit der ersten Begegnung mit Ruki an ihm nagten. Schließlich riss er sich von dem Anblick der Häuser zu seinen Füßen los und blickte zur Uhr an der Wand. Ein Schrecken fuhr ihm durch die Glieder. Nur noch eine Stunde bis der Count ihn zum Essen erwarten würde. Hastig schob er die Gedanken beiseite und machte sich auf den Weg ins Bad. “Gute Arbeit!” Count Camui schob die Fotos auf den Tisch und wandte sich an den Informanten, der in respektvollem Abstand abgewartet hatte, bis die Durchsicht der Aufnahmen beendet war. “Was wissen wir über diesen Mann?” Der Anführer lehnte sich in dem Sessel hinter seinem massiven Schreibtisch zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. “In welcher Verbindung steht er zur Organisation?” “Nun Herr,... zum jetzigen Zeitpunkt ist das schwer klar zu sagen, Herr.” Der schmächtige Untergebene wand sich unter dem scharfen taxierenden Blick, der ihn traf. “Was soll das bedeuten, 'schwer zu sagen'?” Verärgerung schwang in den Worten mit. “Es ist so, Herr. Das Subjekt scheint derart unbedeutend zu sein, dass niemand von auch nur geringem Rang von ihm mehr Notiz nimmt als nötig.” Eine fragend hochgezogene Augenbraue war die einzige Reaktion. “Der Mann... nun, wie soll ich es sagen...” er zuckte zusammen, als Count Camuis Finger begannen, ungeduldig auf der Tischplatte zu trommeln. “Der Mann... ist ein Stricher Herr, der sein Geld in den Straßen verdient. Er scheint der Organisation verpflichtet zu sein, aber die exakte Verifikation der Informationen steht noch aus...” “Was stehen sie dann noch hier herum, anstatt ihre Auskünfte zu 'verfizieren'?” Die Stimme des Yakuza war ein Donnergrollen. “Raus hier! Und beim nächsten mal, werde ich derartige Nachlässigigkeiten nicht mehr dulden!” Hastig verneigte sich der Informant “Jawohl, Herr! Ich werde gründlicher arbeiten Herr!” Er wollte gerade das große Büro verlassen, als der Anführer ihn noch einmal zurückrief: “Wie ist sein Name?” “Soweit ich informiert bin, nennt er sich “Ruki”, Herr!” Mit einem Kopfnicken entließ Count Camui ihn endgültig und wandte sich erneut den Fotografien zu, die vor ihm lagen. Noch einmal musterte er die Züge des tief schlafenden jungen Mannes, den Miyavi auf seinem Rücken durch eine dunkle Straße trug. Es war eine gute Idee gewesen, seinen Zögling nur beschattet von der Leine zu lassen. Was für einen Ironie, zu sehen in welche Gesellschaft er sich begab. Die Wahl Miyavis weckte sein Interesse. Was hatte es mit diesem unscheinbaren Stricher auf sich ? Schlank, klein, hübsch, aber letztlich doch nur durchschnittlich. Und offensichtlich auch nicht überdurchschnittlich klug, wenn er es wagte seine Hände an einen Mann zu legen, der offenkundig der größten Macht der Stadt gehörte.... “Ruki, also....” Ein leises kaltes Lächeln spielte um die Lippen des Yakuza. “Spielen wir ein Spiel,... Ruki!” To be continued.... Konstruktive Kritik erwünscht :) Kapitel 11: Kapitel 11: Chikara (Macht) --------------------------------------- Hallo zusammen, jetzt hat es doch wieder eine halbe ewigkeit gedauert weil mir die Ideen ausgegangen sind. Da es mich nun aber endlich tatsächlich mal nach Tokyo verschlagen hat und ich mich tatsächlich mal Nachts in den obskuren Straßen von Kabukicho und Ni-chome herumtreiben konnte sprudeln die Ideen wieder und erreichen ganz neue Bahnen *_* Allen die noch immer drangeblieben sind, DANKE,DANKE,DANKE! Viel Spaß mit dem Kapitel, neue Anregungen und konstruktive Kritik sind gern gesehen!:D Eure Ku-chan ----------------------------------------------------------------------------------------- Mit einer beiläufigen Handbewegung wischte Miyavi sich den Schweißtropfen von der Schläfe. Rein äußerlich war alles wie immer. Das Separee in einem der teuren Restaurants, im obersten Stockwerk eines der luxuriösesten Hochäuser der Gegend war klimatisiert und ruhig, das Essen vorzüglich. Die beiläufige Konversation plätscherte , von keiner Seite besonders beachtet, vor sich hin. Dennoch, das übliche, gönnerhafte Lächeln das um SEINEN Mund spielte, der rauhe Klang SEINER Stimme, die gelegentlichen, scheinbar unbeabsichtigten Berührungen ihrer Finger, über den Tisch hinweg, heute war alles auf unbestimmte Art anders. Alles war gezeichnet von einer ausweglosen Spannung, die den jungen Mann in einem unangenehm ungewissen Zustand des Wartens gefangen hielt. Endlich hatten sie es durch den Nachtisch geschafft, und Miyavi wollte sich unter einem Vorwand erheben, als sich eine Hand auf seinen Arm legte, deren kontrollierte Sanftheit ihm nahelegte, dass ihr Besitzer keine Scheu hatte, die langen, perfekt manikürten Fingernägel gekonnt einzusetzen. Der junge Mann blickte auf, und fand sich von den irritierenden hellen Augen seines Gegenübers festgenagelt. Er versuchte zu Lächeln, seine Hand zu heben um sich von der zu lösen, die ihn so mühelos in seiner Gewalt hatte, doch scheinbar hatte er die Macht über sein ganzes Selbst verloren, denn auch sein Kopf war ausgefüllt von dem Gedanken an IHN. „Sieh zu, dass du heute Abend rechtzeitig wieder bei mir bist, Mi-chan.“ Ein Finger zog kaum spürbar Kreise auf seinem Arm, die Worte klangen belanglos, doch etwas hinter den Worten verschaffte ihm eine Gänsehaut. Kein Zweifel, IHM war es auch nicht entgangen. Die freundliche, zuneigungsvolle Maske entglitt nur für den Bruchteil einer Sekunde, und das Lächeln das dahinter lag, erfüllte Miyavi mit markerschütternder Furcht. Spott, unbändige Freude, eine Brutalität von ausgesuchter Zärtlichkeit und das absolute Wissen über jene, die SEINEN Händen ausgeliefert waren, all das in einem Blick, der sich sofort wieder im Schatten verbarg. „Ich habe etwas für dich vorbereitet, dass du nicht verpassen willst..“ Wieder diese beinahe greifbare Anspannung. Der junge Mann war wie versteinert. Da war ER plötzlich neben ihm. Eine Hand in seinem Haar vergraben, bog er seinen Kopf unsanft zurück, sein Mund versiegelt in einem hemmungslosen Kuss, der seine Gedanken vollends lähmte. Der Schmerz war merkwürdig süß, als er mit einem atemlosen Keuchen dem Drängen nachgab und seine Lippen öffnete. Ergeben sank er in seinem Stuhl zurück und gab sich der Hitze hin, die sich um ihn legte wie glühende Ketten.... ...Und dann war alles plötzlich vorbei. Mit glasigen Augen sah er zu dem Mann auf, der sich sein Hemd zurechtzog, und ohne einen weiteren Blick auf Miyavi in Richtung der Tür strebte. „Vergiss nicht rechtzeitig nach Hause zu kommen, ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt?“ Kaum mehr als ein Raunen. Miyavi wollte etwas sagen, doch seine Kehle entfuhr nur ein leises Wimmern. Ein schallendes Lachen vom Flur her bestätigte seine “Antwort“. Es musste einige Zeit vergangen sein, ehe der junge Yakuza die Kraft fand aufzustehen, und das Gebäude zu verlassen. Schauer rannen über seinen ganzen Körper. Wie so oft verharrte er in dem Dämmerzustand von Unmengen unverständlicher Gefühle, die ihn durchfluteten und ihm das Denken unendlich erschwerten. Jede Erinnerung an die letzten Geschehnisse ließ ihn erneut zusammenfahren. Todesangst, Bewunderung, Erregung, Leere und die nicht zu verleugnenden Ketten um sein Herz, die ihn unüberwindbar wie die Schwerkraft immer wieder brutal zu IHM zurückzogen. Ein Mitglied der Security des Counts, das am Ausgang auf ihn gewartet hatten näherte sich und erkundigte sich höflich danach, wohin man ihn fahren solle. Als der junge Mann nicht sofort antwortete konnte der große Leibwächter sein Mitgefühl und Unbehagen nicht ganz verbergen. „Miyavi-sama? Geht es euch nicht gut. Soll ich vielleicht einen Arzt...“ Mit leichtem Seufzen und einer vagen Geste ließ er seinen Begleiter verstummen. „Es ist nichts... Ich möchte jetzt alleine sein... Begebt euch auf eure Posten“ Verunsichert blickte der Wachmann zu seinem Kollegen, der noch immer am Ausgang stand. „Unser Posten ist an eurer Seite... Miyavi-sama. Der Count gab uns unmissverständliche Anweisung, euch nicht ohne Begleitschutz zu lassen.“ Mit einem Ausdruck unterdrückter Panik musste der Mann schwer schlucken “Er schien sehr... um euch besorgt zu sein“ Miyavis Magen verkrampfte sich. ER hatte ihm also das Zuspätkommen übel genommen. So übel, dass er ihn unter Arrest nahm. Und was das für den Abend bedeutete... Er hatte keine Kraft sich zu widersetzen. Nicht nach den Geschehnissen des Mitagessens, nicht vor dem was kommen würde. Er wollte auch nicht mit seinen Wächtern streiten. Auch die hatten nur ihre eigenen Pflichten zu erfüllen. „Es gibt hier in der Nähe einen Park, dorthin.“ Mit einem zuvorkommenden Lächeln ließ er sich zum Wagen eskortieren. Ja. Sie alle erfüllten ihre unausweichliche Pflicht. Er dachte an Ruki... Der sture, hübsche, starke Ruki.... wem war wohl jemand wie er verpflichtet? „Du hast nach mir schicken lassen, großer Herrscher der Unterwelt?“ Die spöttische rauchige Stimme drang durch das Halbdunkel des opulenten Büros. Count Camui blickte von den Papieren auf, die er soeben studiert hatte; lehnte sich in seinem ledernen Sessel zurück und legte die Hände auf den Schreibtisch aus dunklem Massivholz. Ein kühles, amüsiertes Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Wie gnädig von dir, meinem Ruf folge zu leisten. Was machen die schmutzigen Geschäfte, Liebes?“ Der Neuankömmling ließ sich ungefragt mit einer eleganten Drehung auf den Stuhl jenseits des Tisches sinken und schlug die Beine übereinander „Das weißt du sicherlich besser als ich, schließlich hast du deine Finger in jedem Dreckloch der Stadt und weit darüber hinaus.“ seine schwarz geschminkten Lippen kräuselten sich in einem sarkastischen Grinsen. „Außerdem bin ich gegen dich ein unschuldiges Weisenkind, 'Meister'“ Der Blick, den er über den Tisch und den Mann dahinter gleiten ließ war kühl, berechnend und sprach von unverhohlenem Spott. „Wozu rufst du nun also diesen niederen Untertan an deinen Thron?“ Ein puppenhaftes, freundliches Lächeln trat in das blasse Gesicht. „Nicht mal mehr höflich genug den Smalltalk abzuwarten ehe du zur Sache kommst, nicht wahr?“ Der Count seufzte theatralisch. „Du warst einmal so süß, was ist nur aus dir geworden?“ „Ich hatte schon damals nicht viel für langes Vorspiel übrig, nicht das es dich sonderlich interessiert hätte.“ das Lächeln geriet ein wenig eisig. „Also, was darf es sein? Der Count beugte sich ein wenig über den Tisch und strich mit einem seiner Finger sanft und beiläufig über eine Hand die sein Gegenüber darauf abgelegt hatte. „Verzeih mir die mangelnde Feinfühligkeit der längst vergangenen Tage.“ Der beißende Hohn in seinem zärtlichen Tonfall war unmissverständlich. „Lass es mich mit dem Sonderauftrag wieder gut machen, den ich heute für dich bereithalte. Er dürfte vollends zu deiner Befriedigung ausfallen. Ich habe dazugelernt, in den letzten Jahren, weißt du?...“ Count Camui sah den Schauer, der seinen Gesprächspartner überlief. Er kannte ihn gut, den schönen, androgynen Mann, kannte jeden Aspekt seines Körpers, seines Lebens, seines Wesens. Nicht zuletzt, weil er viel davon über Jahre hinweg eigenhändig gefördert und geformt hatte. So wusste er, dass der Schauer nicht dem Respekt, der Scheu oder der Angst zu zollen war, die fast jeden überfiel, mit dem er sprach. Er wusste, dass er dem einzigen Mann gegenüberstand, der in der Lage war, seine grundlegenden Gefühle und Gedanken zu erfassen jeden seiner Schachzüge als das wertzuschätzen was er war. Er sah die Erregung und Vorfreude in dem blassen, kühlen Gesicht. So ein perfektes Kunstwerk, ein unschätzbares Projekt. Wahrlich ein Jammer, dass seine Ambitionen und sein Narzissmus eine weitere enge Zusammenarbeit untragbar gemacht hätten. Dennoch, ein nützliches, elegant brutales Werkzeug war und blieb er zweifellos. Durch die kaum spürbare Berührung fühlte er, dass der Funke bereits übergesprungen war. „Worum geht es denn nun?“ Die Frage klang ein wenig atemlos, doch die Miene blieb ungerührt. Mit einem wissenden Lächeln lehnte sich der Count in seinem Sessel zurück, nahm einen Umschlag,sowie ein Foto aus der obersten Schublade des Schreibtischs und schob es zu seinem Gesprächspartner hinüber. Der Griff zunächst nach dem Bild, musterte es und lächelte seinerseits. „Ein hübsches Gesicht. Darf man Fragen was dich dazu bewegt ihn in meine treusorgenden Hände zu übergeben anstatt dich selbst seiner anzunehmen?“ Count Camui sah auf und erwiederte den fragenden Blick des Anderen ruhig und senkte für einen Moment bewusst die Maske des moralischen Geschäftsmannes Zeigte seiner Waffe den Mann den sie sehen wollte. Macht, Kälte, Gewalt, Sicherheit. „ Ich werde meine Rolle in dieser kleinen Inszenierung spielen, verlass dich darauf, aber ich kann schließlich nicht gleichzeitig auf jeder Party tanzen und es gibt mehr als ein hübsches Gesicht in diesem Spiel.“ Als er sich diesmal über den Tisch beugte berührten seine Fingerspitzen die Wange des anderen Mannes., glitten behutsam hinab bis sie die schwarzen Lippen streiften, die sich wie unbewusst leicht teilten, während die dunklen Augen sich instinktiv schlossen. „Du erinnerst dich also noch sehr genau....“seine Stimme war ein leises Raunen. Er zog seine Hand zurück und rückte alle Masken wieder an ihren Platz. Nur das überlegene Lächeln blieb. Auch der Andere verbarg sich wieder hinter seiner nüchternen Miene und versuchte sich den Ärger darüber nicht anmerken zu lassen, dass er in die Falle getappt war. Einmal mehr. Und er wusste genau, das es auch der Count bemerkt hatte, als er nun weitersprach als sei nichts gewesen. „Du findest die genauen Details und Instruktionen in dem Umschlag. Ich zähle auf dich, damit es ein unvergesslicher Abend werden kann.. in Ordnung?“ Der Mann nickte nur, nahm wortlos den Umschlag und erhob sich. „Dann sollte ich wohl weder deine noch meine überaus kostbare Zeit hier verschwenden, 'großer Meister.'. Ich hoffe bloß du hast mir nicht zu viel versprochen.“ Er wandte sich zum gehen. „Ich wünsche ein Gutes Gelingen.“ Fast hatte er den Raum durchquert, da hörte er noch einmal leise die Stimme des Counts hinter sich. „Auch dir ein gutes Spiel.... Mana...“ Mit einiger Wucht trat Ruki eine leere Getränkedose gegen die Rückseitige Wand der schmalen Gasse. Dann ließ er sich mit einem entnervten Seufzer gegen die seitliche Steinmauer sinken, zündete sich eine Zigarette an und nahm Er hatte doch gewusst, dass ihm dieser naive Hallodri von einem Yakuza nur ärger machen würde. Die Standpauke, nein, das Tribunal beim Mittagesssen, zu dem jedes Mitglied seiner kleinen Gruppe beigetragen hatte, hatte ihn nicht nur getroffen, sie hatten auch noch Recht und allen Grund dazu gehabt. Verdammt, hatte er nicht schon bei der ersten Begegnung mit Miyavi selbst gewusst, dass der Kerl für ihn ein wandelnder Galgenstrick war? Hatte er sich nicht versteckt? Aber diese Klette mit dem Hundeblick war wirklich von dem Kaliber, dass man nicht los wird, wenn sie sich an einen hängt. Was nun? Dank des kleinen Ausflugs war nun auch sein Job riskanter denn je. Er blickte aus dem Schatten der Gasse auf das Neontreiben der Meile. Count Camuis claim. Sollte der Herrscher dieser Gegend jemals Wind davon bekommen, dass sich sein Schoßhund mit einer Promenadenmischung wie ihm herumgetrieben hatte, konnte ihn das weit mehr als nur seinen Job hier kosten. Wenn er es überlebte, könnte er nichtmal in einen der Nachbarbezirke ausweichen. Niemand, der rechten Verstandes war, akzeptierte einen erklärten Feind des Counts auf seinem Territorium... Er versuchte die düsteren Wolken aus seinen Gedanken zu streichen, zeichnete das übliche Lächeln auf sein Gesicht, trat die Zigarette aus und trat ins Licht, um die Meile zu seiner üblichen schummrigen Ecke zurückzukehren, da legten sich schlanke Finger mit langen, schwarz lackierten Fingernägeln um sein Handgelenk to be continued... Kapitel 12: Kapitel 12: Hakai (Zerstörung) ------------------------------------------ Omataseshimashita und Grüße aus dem fernen Tokyo, da hat es doch wieder ein ganzes Weilchen gedauert, bis ich alle Ideen umgesetzt hatte, die in meinem Kopf rumgeschwirrt sind :( Aber jetzt ist es soweit, tatsächlich schon Kapitel 12 von SnM O.o. Als ich diese Geschichte begonnen habe war ich gerade das erste mal so richtig verliebt, mittlerweile, sechs Jahre später fühle ich mich der Realität irgendwie näher, ich fürchte das merkt man auch an der Storyline^_^'... Ich danke ganz herzlich allen die die Geschichte bis zu diesem Punkt mitverfolgt haben und ganz besonders denen, die so liebe und ermunternde Kommentare dagelassen haben :D! Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Kapitel der dunklen Seite der Menschheit im allgemeinen und meinen eigenen dunklen Seiten im Besondereren gewidtmet ist. Ich hoffe es gefällt trotzdem, bleibt dran, Ku-chan ^_^ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Die Berührung an sich war sanft, der Griff eisern und die Spitzen der scharfen, schwarzen Fingernägel bohrten sich durch den dünnen Stoff des Oberteils in seine Haut. „Du bist also der sagenumwobene 'Ruki'“ schnurrte eine beunruhigend sanfte Stimme nah bei seinem Ohr „Und wesentlich appetitlicher als die Gerüchte besagen. Ich muss dich bitten mich für den heutigen Abend zu begleiten.“ Ruki sah auf und fand seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Kalte ruhige Augen taxierten ihn aus einem blassen, nahezu puppenhaften Gesicht, wie ein Raubtier auf der Lauer. Niemand hatte in dieser Stadt mehr Macht als Count Camui. Wenn es jedoch jemanden gab der annähernd so viel Angst verbreitete, dann war es sicherlich Mana. Bis vor wenigen Jahren die loyale rechte Hand des Counts, hatte er sich in Rekordzeit einen Ruf als rücksichtsloser Vollstrecker verschafft und regierte mittlerweile sein eigenes kleines Verbrechersyndikat, dass nach allem was man hörte, vor allem durch Einschüchterung und Gewalteinsatz, reichlich Profit machte. Trotzdem wurde gemunkelt, dass er gelegentlich in delikaten Aufgaben mit dem Count kooperierte. Was Ruki noch wesentlich mehr Anlass zur Sorge gab. „W...was willst du von mir?“ er mühte sich seine Stimme unbeeindruckt und missbilligend klingen zu lassen. Ein Blick in das eiskalt lächelnde Gesicht und die Worte klangen eingeschüchtert und flehend. Der Versuch sich aus dem Griff zu winden ließ den Blick nur belustigter werden „Nichts persönliches, Kleiner. Du bist nur der Ehrengast auf einer kuschligen Privatparty.“ Das Lächeln wurde breiter, ein schmerzhafter Schlag traf Ruki im Nacken. Dann wurde es dunkel. Miyavi war mehr als nur unwohl zumute, als er sich von den Wachen verabschiedete und den Lift betrat, der ihn zum Penthouse des Counts bringen würde. Mit kaltem Schweiß auf der Haut betrachtete er die Leuchtziffern der Anzeige, die unaufhaltsam ihrem Ziel entgegen rasten. Ihn dem Unvermeidlichen entgegen trugen. Das 'PING' als der Lift schließlich zum stehen kam, riss den jungen Mann aus seinen Gedanken. So leise wie nur möglich betrat er den Eingangsbereich wo ihn Stille und Dunkelheit empfing. Hoffnung wallte in ihm auf. Hatte ER beschlossen ihn doch nicht zu bestrafen? War ER vielleicht einfach nur zu beschäftigt und verschob die Strafe auf einen späteren Zeitpunkt? Da hörte er plötzlich ein Geräusch aus dem ebenfalls dunklen Wohnzimmer. Mit klopfendem Herzen trat er auf den weichen Teppich, bewegte sich Millimeter für Millimeter auf den flimmernden Fernseher zu. Beinahe hätte er erleichtert aufgeatmet, als er weder auf dem Sofa noch sonst im Raum jemanden entdecken konnte, doch dann fiel sein Blick auf den Bildschirm und er blieb wie versteinert stehen. Ein schummriger Kellerraum mit massiven Steinwänden. Eine Gestalt in verdreckter, zerrissener Kleidung auf dem Boden liegend. Stabil aussehende Handschellen fesselten blutig zerschrammte Hände auf den Rücken. In eben diesem Moment zoomte das Bild auf das Gesicht des Mannes. Miyavis Beine gaben nach und er landete unsanft auf den Knien. Das Fernsehbild zeigte wie eine Hand Ruki schnell hintereinander mehrere Ohrfeigen verpasste. Flatternde Lider, die Augen öffneten sich. Einige Sekunden verständnisloses Umblicken, dann nacktes Grauen. Als sich Bildausschnitt wieder auf die Gesamtansicht des Raumes erweiterte presste Miyavi eine bebende Hand vor seinen Mund. Im Grunde hatte er sich immer mit allen 'Mitarbeitern' des Counts gut verstanden, oder sie zumindest respektiert. Allen außer Mana. Der androgyne Mann mit dem Puppengesicht hatte in ihm schon immer Angst und Abscheu ausgelöst mit seiner offenen, abartigen Freude daran Schmerz zu verursachen. Obszön, vulgär, gnadenlos. Miyavi war aus tiefstem Herzen erleichtert gewesen als er seinen Abschied von der Organisation nahm und seine eigenen Wege ging. Wie um alles in der Welt war er nun an Ruki gekommen? Warum? Warum diese verstörende 'Live-Übertragung?“ Regungslos vor Grauen beobachtete der junge Yakuza wie Mana ein schlankes Messer zückte und mit genüsslicher Langsamkeit begann dessen Kleidung aufzuschlitzen. Der leise Aufschrei, als Metall Haut ritzte, wurde mit einem belustigten Kichern quittiert. Mühelos zog er sein Opfer auf die Knie und positionierte sich, leise lachend über dessen benommene, jedoch nichts desto trotz verzweifelte Gegenwehr, hinter ihm, das Messer an seiner Kehle. Dann wisperten lange schwarze Fingernägel über Rukis nackte, blasse Haut. Miyavi starrte noch immer wie vom Blitz getroffen auf die Szene. Plötzlich durchlief ihn ein eisiger Schauer, als sich starke erbarmungslose Hände unter den Stoff seiner Kleidung schoben und begannen die Wege der Finger auf dem Bildschirm spielerisch nachzuvollziehen. Er schnappte nach Luft. Wie hatte er IHN nicht bemerken können, direkt hinter sich.Wie hatte er nach den ersten Augenblicken des 'Films' so achtlos sein können? „Mi-chan, Mi-chan...“ der beinahe liebevolle Anflug von Verachtung in der vertrauten, rauen, dunklen Stimme verschlug ihm den Atem. Lippen strichen über seine Schläfen abwärts. Er versuchte sich umzudrehen, doch ein gezielter Biss in seinen Nacken und der Schmerz hielt ihn wo er war. Sein Aufkeuchen mischte sich mit einem Schmerzensschrei aus den Lautsprechern des Fernsehers. Fassungslos starrte Miyavi auf die blutige Schnittwunde, die sich quer über Rukis Brustkorb zog. Selig lächelnd fuhr Mana mit einem Finger darüber, betrachtete für einige Sekunden die dunklen Blutstropfen die sich sammelten um sie dann gierig abzulecken. Ruki bäumte sich auf. Mit einer fast unmenschlich schnellen Bewegung war Mana über ihm. Ein weiterer Aufschrei Keuchen Manas schallendes Lachen... „NEIN!“ ächzte Miyavi entsetzt „Nein...“. Eine der Hände die unaufhörlich über seine Haut glitten, liebkosten, verletzten, erregten, glitt an ihm herab. „Nein?“ Hauchte die Stimme an seinem Ohr. „Dein Körper sagt etwas anderes, Mi-chan... Gefällt es dir so gut, deinen kleinen Nuttenfreund als das zu sehen was er ist?“ Bekräftigend ließ eine gezielte Berührung ihn unterdrückt aufstöhnen. „Vielleicht sollte ich dich auch zu einer Hure machen, wenn es dir so zusagt..“ Mit unwahrscheinlicher Zärtlichkeit legte ER eine Hand um Miyavis Kehle, während die andere unablässig in ihrem Spiel fortfuhr. Die Finger um seinen Hals und ihr sanfter Druck waren alles was ihn auf den Knien hielt, keine Chance wegzusehen, keine Chance zur Flucht, keine Kraft. Wehrlos ausgeliefert der Lust, den Bildern, dem Schmerz, Rukis immer lauter werdenden Schreien.... „Komm her mein kleiner Stricher... Komm zu mir, Mi-chan...“ Er ergab sich folgsam als die Hände ihn auf den Teppich drückten, ergab sich der betäubenden Gier, ergab sich IHM. Ein weiteres Mal. Bis alles was er fühlen konnte seine eigenen Tränen waren. Der Fernsehbildschirm war dunkel, alles im Raum still. Camui sah herab und betrachtete mit traurigem Lächeln die Puppe die er geschaffen hatte. Zu weich, zu empfindlich, zu zerbrechlich, und gerade in seinem gebrochenen Zustand so morbid schön. „Du fragst dich, warum ich dich nicht einfach mit diesem Kerl laufen lasse?“ Er strich mit sanftem Lachen eine Haarsträhne aus Miyavis schweißbedecktem Gesicht, beugte sich über ihn und sah in die tränenerfüllten Augen hinab, die betäubt zu ihm auf starrten. „Möchtest du jetzt hören, dass du mein ein und alles bist? Das ich eifersüchtig auf diesen jämmerlichen Verlierer bin?“ Sein Lächeln war traurig und fast ein wenig mitleidig. „Ich verrate dir einen meiner Grundsätze: Ich investiere nicht in Geschäfte ohne Profit. Genau so halte ich es auch mit Gefühlen.“ Er streckte sich neben dem jungen Mann aus und ließ eine Hand auf dessen nackter Schulter ruhen „Liebe ist ein Glücksspiel, man weiß zum Zeitpunkt der Investition einfach zu wenig über die Gewinnchancen. Wenn ich zocken will, dann sorge ich wenigstens im Voraus dafür, dass mir der Laden gehört in dem der Spieltisch steht.“ Seine Fingerspitzen glitten wie ein Windhauch über die Striemen, die seine Nägel nur wenig zuvor auf Miyavis Rücken hinterlassen hatten und ließen ihn erschauern. „Ich hatte die Wahl, mich zwischen Liebe und Angst zu entscheiden, weißt du, Mi-chan. Aber wie man es dreht und wendet, so bleibt die Angst doch rational gesehen die ökonomischere Lösung.“ Die Lippen des Counts berührten Miyavis Hals kaum spürbar und doch erbebte sein Körper. Ob aus Furcht oder Erregung vermochte er nicht zu sagen. Ein tonloses, raues Lachen ließ ihn zusammenfahren. „Das ist der Vorteil, siehst du? Wenn du einen Menschen liebst ist der Profit der Beziehung davon abhängig ob er dazu bereit ist dir sein Herz zu schenken. Wenn du jemanden dazu bringen kannst dich wirklich zu fürchten, ist es gleich ob er dich liebt oder hasst. Er gehört dir, und damit auch sein Herz.“ Die langen schlanken Finger streichelten über Miyavis Seiten, tiefer, tiefer. Der Count schob sich über ihn wie ein Schatten. „Wie ist es um dich bestellt Mi-chan?“ das Glimmen in den Augen des Yakuza war spöttisch und kalt. „Liebst du mich? Hasst du mich?“ „Ich...“ Eine besitzergreifende Hand ließ die Antwort in einem Wimmern verstummen. „Gleichgültig!“ Das Wort, leise und absolut genügte in seiner Unbarmherzigkeit, um Miyavis letzten Widerstand zu brechen. Die Hitze riss ihn mit sich fort und ertränkte ihn erneut in süßem Schmerz... „Kleiner, Besuch für dich. Danach steht es dir frei zu gehen!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte Ruki sich auf und sah sich um. Er musste im Laufe der Nacht ohnmächtig geworden sein. Jetzt lag er in einem schmucklosen, spartanisch eingerichteten Schlafzimmer auf einer harten Pritsche. Jemand hatte seine Wunden notdürftig versorgt, eine Garnitur unauffällige Kleidung hing über einem Stuhl. Die Türe öffnete sich. „Ru..ki“ Miyavi, kalkblass, mit blutunterlaufenen Augen stand in Türrahmen und sah beinahe so elend aus wie Ruki sich fühlte. Sprachlos starrten sie einander an. TO BE CONTINUED.... Comments appreciated ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)