Shinjuku no Mayaku von shinoyami (GazettE Redlight) ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11: Chikara (Macht) --------------------------------------- Hallo zusammen, jetzt hat es doch wieder eine halbe ewigkeit gedauert weil mir die Ideen ausgegangen sind. Da es mich nun aber endlich tatsächlich mal nach Tokyo verschlagen hat und ich mich tatsächlich mal Nachts in den obskuren Straßen von Kabukicho und Ni-chome herumtreiben konnte sprudeln die Ideen wieder und erreichen ganz neue Bahnen *_* Allen die noch immer drangeblieben sind, DANKE,DANKE,DANKE! Viel Spaß mit dem Kapitel, neue Anregungen und konstruktive Kritik sind gern gesehen!:D Eure Ku-chan ----------------------------------------------------------------------------------------- Mit einer beiläufigen Handbewegung wischte Miyavi sich den Schweißtropfen von der Schläfe. Rein äußerlich war alles wie immer. Das Separee in einem der teuren Restaurants, im obersten Stockwerk eines der luxuriösesten Hochäuser der Gegend war klimatisiert und ruhig, das Essen vorzüglich. Die beiläufige Konversation plätscherte , von keiner Seite besonders beachtet, vor sich hin. Dennoch, das übliche, gönnerhafte Lächeln das um SEINEN Mund spielte, der rauhe Klang SEINER Stimme, die gelegentlichen, scheinbar unbeabsichtigten Berührungen ihrer Finger, über den Tisch hinweg, heute war alles auf unbestimmte Art anders. Alles war gezeichnet von einer ausweglosen Spannung, die den jungen Mann in einem unangenehm ungewissen Zustand des Wartens gefangen hielt. Endlich hatten sie es durch den Nachtisch geschafft, und Miyavi wollte sich unter einem Vorwand erheben, als sich eine Hand auf seinen Arm legte, deren kontrollierte Sanftheit ihm nahelegte, dass ihr Besitzer keine Scheu hatte, die langen, perfekt manikürten Fingernägel gekonnt einzusetzen. Der junge Mann blickte auf, und fand sich von den irritierenden hellen Augen seines Gegenübers festgenagelt. Er versuchte zu Lächeln, seine Hand zu heben um sich von der zu lösen, die ihn so mühelos in seiner Gewalt hatte, doch scheinbar hatte er die Macht über sein ganzes Selbst verloren, denn auch sein Kopf war ausgefüllt von dem Gedanken an IHN. „Sieh zu, dass du heute Abend rechtzeitig wieder bei mir bist, Mi-chan.“ Ein Finger zog kaum spürbar Kreise auf seinem Arm, die Worte klangen belanglos, doch etwas hinter den Worten verschaffte ihm eine Gänsehaut. Kein Zweifel, IHM war es auch nicht entgangen. Die freundliche, zuneigungsvolle Maske entglitt nur für den Bruchteil einer Sekunde, und das Lächeln das dahinter lag, erfüllte Miyavi mit markerschütternder Furcht. Spott, unbändige Freude, eine Brutalität von ausgesuchter Zärtlichkeit und das absolute Wissen über jene, die SEINEN Händen ausgeliefert waren, all das in einem Blick, der sich sofort wieder im Schatten verbarg. „Ich habe etwas für dich vorbereitet, dass du nicht verpassen willst..“ Wieder diese beinahe greifbare Anspannung. Der junge Mann war wie versteinert. Da war ER plötzlich neben ihm. Eine Hand in seinem Haar vergraben, bog er seinen Kopf unsanft zurück, sein Mund versiegelt in einem hemmungslosen Kuss, der seine Gedanken vollends lähmte. Der Schmerz war merkwürdig süß, als er mit einem atemlosen Keuchen dem Drängen nachgab und seine Lippen öffnete. Ergeben sank er in seinem Stuhl zurück und gab sich der Hitze hin, die sich um ihn legte wie glühende Ketten.... ...Und dann war alles plötzlich vorbei. Mit glasigen Augen sah er zu dem Mann auf, der sich sein Hemd zurechtzog, und ohne einen weiteren Blick auf Miyavi in Richtung der Tür strebte. „Vergiss nicht rechtzeitig nach Hause zu kommen, ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt?“ Kaum mehr als ein Raunen. Miyavi wollte etwas sagen, doch seine Kehle entfuhr nur ein leises Wimmern. Ein schallendes Lachen vom Flur her bestätigte seine “Antwort“. Es musste einige Zeit vergangen sein, ehe der junge Yakuza die Kraft fand aufzustehen, und das Gebäude zu verlassen. Schauer rannen über seinen ganzen Körper. Wie so oft verharrte er in dem Dämmerzustand von Unmengen unverständlicher Gefühle, die ihn durchfluteten und ihm das Denken unendlich erschwerten. Jede Erinnerung an die letzten Geschehnisse ließ ihn erneut zusammenfahren. Todesangst, Bewunderung, Erregung, Leere und die nicht zu verleugnenden Ketten um sein Herz, die ihn unüberwindbar wie die Schwerkraft immer wieder brutal zu IHM zurückzogen. Ein Mitglied der Security des Counts, das am Ausgang auf ihn gewartet hatten näherte sich und erkundigte sich höflich danach, wohin man ihn fahren solle. Als der junge Mann nicht sofort antwortete konnte der große Leibwächter sein Mitgefühl und Unbehagen nicht ganz verbergen. „Miyavi-sama? Geht es euch nicht gut. Soll ich vielleicht einen Arzt...“ Mit leichtem Seufzen und einer vagen Geste ließ er seinen Begleiter verstummen. „Es ist nichts... Ich möchte jetzt alleine sein... Begebt euch auf eure Posten“ Verunsichert blickte der Wachmann zu seinem Kollegen, der noch immer am Ausgang stand. „Unser Posten ist an eurer Seite... Miyavi-sama. Der Count gab uns unmissverständliche Anweisung, euch nicht ohne Begleitschutz zu lassen.“ Mit einem Ausdruck unterdrückter Panik musste der Mann schwer schlucken “Er schien sehr... um euch besorgt zu sein“ Miyavis Magen verkrampfte sich. ER hatte ihm also das Zuspätkommen übel genommen. So übel, dass er ihn unter Arrest nahm. Und was das für den Abend bedeutete... Er hatte keine Kraft sich zu widersetzen. Nicht nach den Geschehnissen des Mitagessens, nicht vor dem was kommen würde. Er wollte auch nicht mit seinen Wächtern streiten. Auch die hatten nur ihre eigenen Pflichten zu erfüllen. „Es gibt hier in der Nähe einen Park, dorthin.“ Mit einem zuvorkommenden Lächeln ließ er sich zum Wagen eskortieren. Ja. Sie alle erfüllten ihre unausweichliche Pflicht. Er dachte an Ruki... Der sture, hübsche, starke Ruki.... wem war wohl jemand wie er verpflichtet? „Du hast nach mir schicken lassen, großer Herrscher der Unterwelt?“ Die spöttische rauchige Stimme drang durch das Halbdunkel des opulenten Büros. Count Camui blickte von den Papieren auf, die er soeben studiert hatte; lehnte sich in seinem ledernen Sessel zurück und legte die Hände auf den Schreibtisch aus dunklem Massivholz. Ein kühles, amüsiertes Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Wie gnädig von dir, meinem Ruf folge zu leisten. Was machen die schmutzigen Geschäfte, Liebes?“ Der Neuankömmling ließ sich ungefragt mit einer eleganten Drehung auf den Stuhl jenseits des Tisches sinken und schlug die Beine übereinander „Das weißt du sicherlich besser als ich, schließlich hast du deine Finger in jedem Dreckloch der Stadt und weit darüber hinaus.“ seine schwarz geschminkten Lippen kräuselten sich in einem sarkastischen Grinsen. „Außerdem bin ich gegen dich ein unschuldiges Weisenkind, 'Meister'“ Der Blick, den er über den Tisch und den Mann dahinter gleiten ließ war kühl, berechnend und sprach von unverhohlenem Spott. „Wozu rufst du nun also diesen niederen Untertan an deinen Thron?“ Ein puppenhaftes, freundliches Lächeln trat in das blasse Gesicht. „Nicht mal mehr höflich genug den Smalltalk abzuwarten ehe du zur Sache kommst, nicht wahr?“ Der Count seufzte theatralisch. „Du warst einmal so süß, was ist nur aus dir geworden?“ „Ich hatte schon damals nicht viel für langes Vorspiel übrig, nicht das es dich sonderlich interessiert hätte.“ das Lächeln geriet ein wenig eisig. „Also, was darf es sein? Der Count beugte sich ein wenig über den Tisch und strich mit einem seiner Finger sanft und beiläufig über eine Hand die sein Gegenüber darauf abgelegt hatte. „Verzeih mir die mangelnde Feinfühligkeit der längst vergangenen Tage.“ Der beißende Hohn in seinem zärtlichen Tonfall war unmissverständlich. „Lass es mich mit dem Sonderauftrag wieder gut machen, den ich heute für dich bereithalte. Er dürfte vollends zu deiner Befriedigung ausfallen. Ich habe dazugelernt, in den letzten Jahren, weißt du?...“ Count Camui sah den Schauer, der seinen Gesprächspartner überlief. Er kannte ihn gut, den schönen, androgynen Mann, kannte jeden Aspekt seines Körpers, seines Lebens, seines Wesens. Nicht zuletzt, weil er viel davon über Jahre hinweg eigenhändig gefördert und geformt hatte. So wusste er, dass der Schauer nicht dem Respekt, der Scheu oder der Angst zu zollen war, die fast jeden überfiel, mit dem er sprach. Er wusste, dass er dem einzigen Mann gegenüberstand, der in der Lage war, seine grundlegenden Gefühle und Gedanken zu erfassen jeden seiner Schachzüge als das wertzuschätzen was er war. Er sah die Erregung und Vorfreude in dem blassen, kühlen Gesicht. So ein perfektes Kunstwerk, ein unschätzbares Projekt. Wahrlich ein Jammer, dass seine Ambitionen und sein Narzissmus eine weitere enge Zusammenarbeit untragbar gemacht hätten. Dennoch, ein nützliches, elegant brutales Werkzeug war und blieb er zweifellos. Durch die kaum spürbare Berührung fühlte er, dass der Funke bereits übergesprungen war. „Worum geht es denn nun?“ Die Frage klang ein wenig atemlos, doch die Miene blieb ungerührt. Mit einem wissenden Lächeln lehnte sich der Count in seinem Sessel zurück, nahm einen Umschlag,sowie ein Foto aus der obersten Schublade des Schreibtischs und schob es zu seinem Gesprächspartner hinüber. Der Griff zunächst nach dem Bild, musterte es und lächelte seinerseits. „Ein hübsches Gesicht. Darf man Fragen was dich dazu bewegt ihn in meine treusorgenden Hände zu übergeben anstatt dich selbst seiner anzunehmen?“ Count Camui sah auf und erwiederte den fragenden Blick des Anderen ruhig und senkte für einen Moment bewusst die Maske des moralischen Geschäftsmannes Zeigte seiner Waffe den Mann den sie sehen wollte. Macht, Kälte, Gewalt, Sicherheit. „ Ich werde meine Rolle in dieser kleinen Inszenierung spielen, verlass dich darauf, aber ich kann schließlich nicht gleichzeitig auf jeder Party tanzen und es gibt mehr als ein hübsches Gesicht in diesem Spiel.“ Als er sich diesmal über den Tisch beugte berührten seine Fingerspitzen die Wange des anderen Mannes., glitten behutsam hinab bis sie die schwarzen Lippen streiften, die sich wie unbewusst leicht teilten, während die dunklen Augen sich instinktiv schlossen. „Du erinnerst dich also noch sehr genau....“seine Stimme war ein leises Raunen. Er zog seine Hand zurück und rückte alle Masken wieder an ihren Platz. Nur das überlegene Lächeln blieb. Auch der Andere verbarg sich wieder hinter seiner nüchternen Miene und versuchte sich den Ärger darüber nicht anmerken zu lassen, dass er in die Falle getappt war. Einmal mehr. Und er wusste genau, das es auch der Count bemerkt hatte, als er nun weitersprach als sei nichts gewesen. „Du findest die genauen Details und Instruktionen in dem Umschlag. Ich zähle auf dich, damit es ein unvergesslicher Abend werden kann.. in Ordnung?“ Der Mann nickte nur, nahm wortlos den Umschlag und erhob sich. „Dann sollte ich wohl weder deine noch meine überaus kostbare Zeit hier verschwenden, 'großer Meister.'. Ich hoffe bloß du hast mir nicht zu viel versprochen.“ Er wandte sich zum gehen. „Ich wünsche ein Gutes Gelingen.“ Fast hatte er den Raum durchquert, da hörte er noch einmal leise die Stimme des Counts hinter sich. „Auch dir ein gutes Spiel.... Mana...“ Mit einiger Wucht trat Ruki eine leere Getränkedose gegen die Rückseitige Wand der schmalen Gasse. Dann ließ er sich mit einem entnervten Seufzer gegen die seitliche Steinmauer sinken, zündete sich eine Zigarette an und nahm Er hatte doch gewusst, dass ihm dieser naive Hallodri von einem Yakuza nur ärger machen würde. Die Standpauke, nein, das Tribunal beim Mittagesssen, zu dem jedes Mitglied seiner kleinen Gruppe beigetragen hatte, hatte ihn nicht nur getroffen, sie hatten auch noch Recht und allen Grund dazu gehabt. Verdammt, hatte er nicht schon bei der ersten Begegnung mit Miyavi selbst gewusst, dass der Kerl für ihn ein wandelnder Galgenstrick war? Hatte er sich nicht versteckt? Aber diese Klette mit dem Hundeblick war wirklich von dem Kaliber, dass man nicht los wird, wenn sie sich an einen hängt. Was nun? Dank des kleinen Ausflugs war nun auch sein Job riskanter denn je. Er blickte aus dem Schatten der Gasse auf das Neontreiben der Meile. Count Camuis claim. Sollte der Herrscher dieser Gegend jemals Wind davon bekommen, dass sich sein Schoßhund mit einer Promenadenmischung wie ihm herumgetrieben hatte, konnte ihn das weit mehr als nur seinen Job hier kosten. Wenn er es überlebte, könnte er nichtmal in einen der Nachbarbezirke ausweichen. Niemand, der rechten Verstandes war, akzeptierte einen erklärten Feind des Counts auf seinem Territorium... Er versuchte die düsteren Wolken aus seinen Gedanken zu streichen, zeichnete das übliche Lächeln auf sein Gesicht, trat die Zigarette aus und trat ins Licht, um die Meile zu seiner üblichen schummrigen Ecke zurückzukehren, da legten sich schlanke Finger mit langen, schwarz lackierten Fingernägeln um sein Handgelenk to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)