Der Mondmann von AyraLeona (Eine kleine romantische, aber auch dramatische Gute-Nacht-Geschichte über den Mann im Mond.) ================================================================================ Der Mondmann ------------ Wie gesagt, eine kleine, aber feine Geschichte. Viel Spaß beim Lesen. Eure Ayra Leona! °*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*° Der Mondmann Hinter der Erde, am Ende der Welt, im Rosenhimmel lebte er Und lebte auch nicht, denn er war allein. Allein auf der großen, runden, leuchtenden Kostbarkeit inmitten der Sterne. Er lebte in der Nacht und sah nie das Morgengrauen. -Mondmann- nannte man ihn und alle sahen zu ihm auf und konnten ihn nicht erreichen. Er beobachtete sie oft, wenn sie schliefen, schnarchten, schnauften. Aber er war allein. So abgrundtiefschrecklich allein. Allein auf dem Mond, allein in der Unendlichkeit des Universums. Und konnte sie nicht finden. Sie, die Schönste, Die Strahlenste, die schattenhaft Geheimnisvollste. Seine Mondfrau. Die Phantasie der Menschen brachte se nicht zustande. Einen ganzen Zoo aus Mondkälbern besaß er. Und Käse zuhauf. Und manchmal, wenn sich eine einsame Wolke zu ihm verirrte, hatte er auch Zuckerwatte. Doch selbst die blühende, sprießende, wuchernde Phantasie der Kinder hatte noch keine Mondfrau für ihn geschaffen. Niemand fragte sich ob er ohne Liebe leben könnte. Ohne Küsse. Ohne Zärtlichkeit. Er verweilte in der grabesschweren Einsamkeit und sagte sich immer wieder:„Geduld ist eine Tugend, also übe dich darin.“ Doch die Nacht ist keine Zeit der aufrichtigen, ehrlichen Tugendhaftigkeit. In der Nacht verflog die Tugend mit den Träumen. Und so beschritt, ging, durchkämpfte er den Pfad der Sehnsucht. Die Menschen sahen zu ihm auf und fragten sich, ob er sie auch sehe. Das tat er, mit seinen ozeantiefblauen Augen. Doch sie fragten sich nie, wie er wohl lebte, wie er dachte, wie er fühlte. Sie waren nur auf sich und ihre Untugendhaftigkeit konzentriert. Und doch geschah es eines Nachts. Eines sternenklaren Nachts. Eines kristallklarhellklingenden Nacht, das sie erschien. Sie, die Schönste, die Strahlenste die schattenhaft Geheimnisvollste. Sie entsprang der Phantasie eines kleinen Mädchens. Er sah sie, roch sie, spürte sie. Und konnte es doch nicht fassen. Sein Weg der Sehnsucht. Sein Berg der Hoffnung. Sein See der Einsamkeit war bezwungen, denn sie war da. Sie, die Mondfrau. Doch weh, oh weh. Vertraue niemals auf die Phantasie eines kleinen, unbekümmerten, müden Mädchens. Der Augenblick in dem er sie erblickte dehnte sich um ihn. Die Zeit schenkte ihm die schönsten Momente seines langen Lebens. Sie war sein Helfer und doch auch seins Feind. Denn der Phantasie des kleinen, unbekümmerten, müden Mädchens entrang ein Gedanke, der für ihn die Dunkelheit der Nacht noch düsterer, noch trostloser, noch leerer erscheinen ließ: „Es gibt keinen Mondmann! ... Nur eine Mondfrau.“ Die Zeit, die es ihm erlaubt hatte ihr wunderschönes Antlitz zu sehen, nahm ihm das Dasein. Seine Zeit war gekommen. Und doch galt sein einziger Gedanke ihr. Der Wunderschönsten. Der am hellsten Strahlenden, der düsterschattenhaft Geheimnisvollsten. Seiner Mondfrau. Denn wenn er ging, musste sie seinen Weg gehen, den Weg der Einsamkeit, der Sehnsucht und der Hoffnung. So dachte er, der Mondmann und sah ein, dass sie wohl nie gleichzeitig der Phantasie eines Menschen entspringen konnten. Aber er verlor nie die Hoffnung. Denn mit dem nächsten Gedanken, den ein Mensch an ihn verschenkte, begann er von neuem zu existieren. Und er dachte, laut und doch leise für sich: „So lange die Phantasie existiert, existiert auch die Hoffnung, sie wieder zu sehen!“ Seine Mondfrau. Das Alles dachte er, während die Zeit versuchte ihm gegen die Phantasie eines Mädchens zu helfen. Phantasie ist stark. Stärker als die Zeit, stärker als Alles. Und so verschwand der Mondmann und während er verschwand, sahen sie sich an. Der Mondmann und die Mondfrau. Und wussten, dass sie sich wieder sehen würden. Wenn sie in der doch so untugendhaften Nacht an der Tugend der Geduld festhalten würden. °*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*° Ich hoffe euch hat meine Geschichte gefallen... wenn ja schreibt mir Kommis, wenn nein, schreibt mir, was euch nicht gefallen hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)