Verworrene Pfade von Hotepneith (Die erste Staffel) ================================================================================ Kapitel 2: Schwestern --------------------- Es freut mich, dass sich doch so viele auf das Abenteuer dieser Alternativgeschichte einlassen wollen. Im ersten und auch im zweiten Kapitel wird gezeigt, wie das Leben in der Stadt oder bei Hofe abläuft, wenn nichts passiert. Falls nichts passiert... 2. Schwestern Kagome holte eine schmale Kette, reichte sie wortlos ihrer großen Schwester. Warum nur wollte Kikyou das Juwel der Vier Seelen zerstört haben? Was befürchtete sie denn alles von diesem Naraku? Aber mit gewisser Faszination sah sie zu, wie die Ältere das größere Bruchstück nahm, die Hände darum legte, um die Kette. Als sie den Griff löste, war beides verbunden. „Äh...du hast mir den größeren Teil gegeben, “ deutete Kagome an. „Du wirst es brauchen. Hier.“ Kikyou gab ihr die Kette: „Leg sie um deinen Hals und verberge sie gut. Falls mir…falls mir etwas passiert, ist gewiss Naraku der Schuldige. Dann musst du zusehen, dass er nicht an das andere Teil gelangen kann.“ „Aber, wenn er dich…wenn er dir etwas antun kann…Ich bin doch bei weitem nicht so mächtig wie du.“ „Dann wende dich an Inuyasha.“ „Den Prinzen? Er ist doch auch ein Dämon, Halbdämon.“ „Er ist in Ordnung.“ Selten genug lächelte Kikyou: „Solange man darauf hört, was er meint, nicht auf das, was er sagt.“ „Was meinst du?“ „Er redet….sagen wir, ungehobelt, oft genug rau, unhöflich. Aber wenn du in Schwierigkeiten steckst und zu ihm gehörst, wird er alles tun, dir zu helfen.“ „Ich soll für ihn arbeiten?“ „Offiziell ja.“ „Und inoffiziell?“ „Mit ihm.“ „Was meinst du jetzt?“ Kagome setzte sich: „Du warst gerade ja zwei Jahre da. Ich dachte, du arbeitest für ihn als Dämonenjägerin.“ „Ja. Darum wollte ich mit dir reden. Der Prinz Inuyasha in der Öffentlichkeit und Inuyasha, in einer Besprechung unter uns….das ist etwas anderes. Außer mir sind in der Gruppe noch Sango, sie stammt aus einer eingesessenen Dämonenjägerfamilie aus dem 14. Bezirk, und ein Mönch namens Miroku. Der redet auch viel dummes Zeug, aber man kann sich auf ihn verlassen. Wir vier waren jetzt Partner, im besten Sinn, den du dir denken kannst. Ich würde mir wünschen, dass sie dich auch so sehen können.“ „Ich werde mich bemühen. Auch...aber auch der Prinz?“ „Ja.“ Kikyou seufzte fast unhörbar: „Er muss in der Öffentlichkeit viel mit Dämonen umgehen, die ihn als Halbdämon verachten, ohne das freilich zu laut zu sagen. Darum ist er oft so….nun, wie er ist. Aber hab Geduld und du wirst sehen, dass er ein sehr guter Freund sein kann.“ Kagome warf ihrer älteren Schwester jetzt doch einen sehr forschenden Blick zu: „Soll ich mich etwa auch mit Sesshoumaru anfreunden? Ich habe heute gesehen, wie er einem Dämon an die Kehle ging, weil der sich nicht tief genug verneigt hat.“ „Seine Gnaden…Den behandele vorsichtig. Äußerst vorsichtig. Ich weiß nicht, wie der Inu no Taishou einst war, ehe er der Herrscher wurde, aber der Kronprinz ist gefährlich. Vielleicht auch, weil er immer die Strafmaßnahmen durchführt. Und es sich nur ein Herrscher leisten kann, Milde zu üben. Aber da sei vorsichtig.“ „Und der Inu no Taishou?“ Kikyou schwieg, dachte nach. Endlich meinte sie: „Er ist der absolute Herr, das solltest du nie vergessen. Und in den vergangenen zwei Jahren hatte ich des Öfteren Gelegenheit, milde Urteile von ihm zu sehen, Handlungen, die weise waren. Aber dennoch schickt er mich zu Naraku, und ich kann darin keinen Sinn entdecken.“ „Er weiß doch sicher, was du kannst.“ Kagome sah plötzlich auf: „Könnte es sein, dass er diesen Naraku durch dich überwachen lassen will? Ich meine, du hast jetzt mit seinem Sohn zusammengearbeitet….“ „Das wäre eine Möglichkeit.“ Kikyou starrte auf den Boden: „Aber….Nein, vergiss es. Ich bilde mir vermutlich sonst etwas ein, nur weil mir die Berufung an den Hof von Fürst Naraku nicht gefällt.“ „Möglich, ja. Was soll ich sonst noch beachten?“ „Ich muss bei Sonnenaufgang die Stadt verlassen. Aber ich würde dich gern zuvor selbst noch in das Schloss bringen und dich vorstellen.“ Kagome musterte ihre Schwester argwöhnisch. Irgendetwas gab es doch, was diese ihr verschwieg. So jung war sie auch nicht mehr, als dass sie das Zögern, die sorgfältige Wortwahl, nicht bemerkt hätte. Aber sie wusste auch, dass Fragen nichts bringen würden: „Gut. Dann schlafen wir ein bisschen und anschließend bring mich hoch.“ So gingen die beiden Schwestern durch die schlafende Stadt empor zum Schloss. Dämonenkrieger standen am Tor Wache, sahen ihnen schweigend entgegen. „Guten Morgen“, sagte Kikyou höflich: „Ich soll meine Schwester Seiner Durchlaucht, dem Prinzen Inuyasha, vorstellen, Befehl Seiner Hoheit, des mächtigen Inu no Taishou.“ Statt einer Antwort griff ein Dämon hinter sich, öffnete das schwere Tor, um die beiden Priesterinnen durchzulassen. Kagome sah sich neugierig um. Sie war zwar schon einmal hier im Vorhof gewesen, aber das war lange her. Auch im Schloss herrschte Ruhe, anscheinend schliefen auch Dämonen nachts. Seltsamerweise hatte sie sich nie zuvor Gedanken darüber gemacht. „Komm“, sagte Kikyou ungeduldig: „Du wirst noch Zeit genug haben, alles anzusehen. Dies ist der Dienstboteneingang zum Privatflügel. Nur die engsten Angestellten dürfen hier sein. Und in den Zimmerfluchten der Familie sowieso. Falls du dich unaufgefordert in den Zimmern des Inu no Taishou oder des Kronprinzen aufhalten solltest, brauchst du dir keine Gedanken mehr über deine Zukunft zu machen. - Ich nehme an, dass du mein Zimmer bekommen wirst, das ist in den Räumen von Prinz Inuyasha.“ Kagome folgte ihrer Schwester eilig in das Gebäude, durch ein Treppenhaus in das erste Stockwerk. Kikyou fuhr oben leise fort „Hier geht es in die Räume von Inuyasha...Seiner Durchlaucht. Mein, unser, Zimmer ist hier, gleich.“ Sie schob die Tür auf. Dahinter war ein dunkler Gang mit nur zwei Leuchtern: „Hier. Das ist die Tür zu meiner Kammer. Ich nehme an, dass du dann hier sein wirst. Das ist Sangos Zimmer und Miroku schläft dort. Komm.“ Am Ende des Flures war erneut eine Tür. Nach kurzem Zögern öffnete sie sie: „Das Vorzimmer“, flüsterte sie. Davon gingen zwei weitere Türen ab. „Komm schon!“ rief jemand. Kikyou zuckte leicht die Schultern, als sie Kagomes Überraschung bemerkte: „Dämonen hören sehr gut.“ Dann öffnete sie die nächste Tür. Dahinter war eindeutig ein Arbeitszimmer. Auf der Matte hinter dem Schreibpult saß ein junger Mann, fast noch ein Junge. Kagome erkannte das lange weiße Haar, die kleinen hundeartigen Ohren auf dem Kopf. Sie hatte Prinz Inuyasha schon manchmal auf der Straße gesehen, aber so erschien er ihr viel jünger. Wie immer trug er dieses rote Gewand. An der Seite saßen zwei männliche Dämonen, wohl Diener. Da sich Kikyou niederkniete, tat sie es ihr gleich. Natürlich ziemte es sich nicht, einen Prinzen so anzustarren. „Kikyou, schön, dass du noch einmal kommst“, sagte er. „Darf ich Eurer Durchlaucht meine Schwester Kagome vorstellen, Prinz Inuyasha? Auf Befehl des mächtigen Inu no Taishou soll sie meine Nachfolgerin werden.“ „Kagome, also. - Ihr zwei, verschwindet.“ Und als die Diener draußen waren: „So.“ Kagome wagte es, ein wenig aufzublicken, bemerkte verwundert, dass er sich lässiger hinsetzte und entspannte. Aber er fuhr fort: „Kikyou…es…es tut mir leid. Ich habe vorhin noch einmal versucht, mit meinem Vater zu reden, aber…“ „Aber es war sinnlos“, ergänzte die. Kagome erstarrte. Das war kaum die richtige Art, mit einem Prinzen umzugehen, oder? Aber dann entsann sie sich, dass Kikyou ihr gesagt hatte, privat sei Inuyasha anders, als in der Öffentlichkeit. Hatte er darum die Diener hinausgeschickt? Sie richtete sich ebenso auf, wie ihre Schwester, betrachtete nun den Jungen vor sich. Er sah nur so alt aus, wie sie selbst, aber das stimmte sicher nicht. Dämonen alterten viel langsamer als Menschen. „Es war sinnlos“, bestätigte er. „Ich weiß wirklich nicht, warum Vater an diesem dämlichen Naraku so einen Narren gefressen hat. Er wurde fast zornig, als ich ihn noch mal gebeten habe, dich bei mir behalten zu können. Es tut mir leid. Ich hätte dich gern besser beschützt.“ „So ist es eben. Das ist das Recht des Herrn.“ Kikyou klang ruhig: „Und ich möchte wirklich nicht, dass du Probleme wegen mir bekommst.“ Kagome sah rasch seitwärts. Ihre Schwester duzte den Prinzen? Aber da lag noch etwas in ihrem Blick, auch in Inuyashas Augen. Die beiden mochten sich, ganz eindeutig. Und trotzdem hatte es der Prinz nicht geschafft, sich gegen seinen Vater durchzusetzen? Er zuckte die Schultern: „Er hat sich dann ja wieder beruhigt. Aber mir macht das wirklich Sorgen, du allein da, im 18. Bezirk. Dieser Naraku war mir nicht sonderlich sympathisch. So ein Schleimer, eben.“ „Mir auch nicht. Aber sei sicher, ich kann auf mich aufpassen.“ „Hoffe ich. – Du bist also Kagome. Noch recht jung, oder?“ „Ich bin eine ausgebildete Priesterin.“ Sie hörte selbst, dass das fast bissig klang, und ergänzte hastig: „Euer Durchlaucht.“ „Sie hat ein ziemliches Temperament“, erklärte Kikyou. „Hab ein wenig Nachsicht mit ihr. Aber sie ist fähig.“ „Kaum fähiger als du. Zeig ihr dein Zimmer, dann komm wieder her. Wann musst du gehen?“ „Bei Sonnenaufgang.“ Kikyou erhob sich: „Komm, Kagome.“ Ihre Schwester gehorchte. In dem ersten Raum der Zimmerflucht machte Kikyou eine Handbewegung: „Hier, das ist also dein Zimmer. Hier kannst du immer sein, außer, Inuyasha verlangt etwas von dir, oder du mit ihm und den anderen auf Reisen gehst. Noch Fragen?“ „Du…du hast ihn geduzt.“ „Ja, das machen auch Sango und Miroku, aber nur ohne andere Leute. In der Öffentlichkeit reden wir ihn alle mit Euer Durchlaucht an, und das solltest du auch tun. Sonst muss er dich strafen.“ Hm. Kagome dachte nur kurz nach. Aber das war er dann wahrscheinlich seinem Rang schuldig. „Ich werde mit Mühe geben, daran zu denken.“ „Solltest du wirklich, ja. Leg dich hin und versuche, noch ein wenig zu schlafen. Frühstück wird dir hierher gebracht, ebenso wie alle anderen Mahlzeiten. Aber nach dem Frühstück ist meist die erste Einsatzbesprechung, wenn Inuyasha die Nachrichten bekommen hat, wo wieder ein Überfall stattgefunden hat. Wir sind oft unterwegs. Waren es.“ „Diese Sango…und Miroku…sind sie nett?“ „Sie sind gut, in dem, was sie tun. Und lass dich von dem Mönch nicht verwirren. Er redet nicht wie einer.“ Kikyou sah zum Fenster: „Die ersten Strahlen der Sonne. Ich muss mich beeilen.“ „Dann auf Wiedersehen, Schwester.“ Kagome stellte sich vor sie: „Und pass wirklich gut auf dich auf.“ „Keine Sorge. Fürst Naraku kann nicht zu weit gehen, ohne dass er dem Inu no Taishou gegenüber Rechenschaft ablegen müsste. Ich gehöre noch immer zum Schlosshaushalt. Pass du gut auf …es auf.“ Die Handbewegung zur Brust bezog sich auf den Teil des Juwels der Vier Seelen, den nun Kagome ebenso wie ihre Schwester unter einem Bannkreis verborgen auf der Brust trug. „Dann: leb wohl.“ Sie ging. Kagome sah sich um. Schlafen? Das war wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Sie war hier fremd, und dazu noch aufgeregt. Immerhin hatte Inuyasha keinen schlechten Eindruck gemacht. Anscheinend hatte Kikyou recht und er war privat ganz umgänglich. Ob man das auch von dem Kronprinzen sagen konnte? Aber mit dem würde sie ja kaum etwas zu tun haben. Hoffte sie schwer. Sie hätte niemandem sagen könne, warum sie die Tür vorsichtig nur einen Spalt weit öffnete. Der Flur war im Halbdunkel, aber sie erkannte die beiden Gestalten am anderen Ende. Inuyasha umarmte ihre Schwester fest. Sie hatte also recht gehabt, die beiden mochten sich sehr. Kikyou machte sich los: „Ich muss gehen“, flüsterte sie. „Pass auf dich auf.“ Kagome zog sich hastig zurück. Das schickte sich nicht wirklich, andere Leute bei ihrer Verabschiedung zu beobachten. Schade, dass Kikyou weg musste, wenn sie so verliebt war. Aber natürlich hatte eine solche Liebe keine Zukunft. Ein Dämon der ersten Rangstufe, noch dazu der Sohn des Herrschers, und eine simple Menschenfrau, sei sie auch eine Priesterin. Hm. Vielleicht würde sie selbst Kouga sehen können? Kikyou hatte doch gesagt, dass der Prinz Boten bekam. Dann schüttelte sie den Kopf. Gerade eben noch hatte sie gedacht, dass eine Liebe zwischen Dämon und Mensch keine Zukunft hatte und im nächsten Moment hoffte sie auf so etwas. Sie war wirklich ein wenig durcheinander. Nach dem Frühstück, das ihr eine Dienerin lautlos ins Zimmer gestellt hatte, ging Kagome auf den Flur, unsicher, was sie nun tun sollte. Kikyou hatte da etwas von einer Besprechung erwähnt. Aber musste sie jetzt warten, bis sie gerufen wurde? Wurde erwartet, dass sie von allein in das Arbeitszimmer ging? „Oh, guten Morgen, “ sagte eine weibliche Stimme hinter ihr: „Kagome, nehme ich an? Ich bin Sango.“ Sie drehte sich um. Das war die Dämonenjägerin? Sie war keine fünf Jahre älter als sie und sah recht nett aus: „Ja, guten Morgen“, gab sie zurück: „Ich weiß im Moment nicht, wohin ich muss.“ „Ins Arbeitszimmer. Da gibt es gleich die erste Einsatzbesprechung.“ Sie blickte hinter Kagome. Diese wandte sich daraufhin um. Ein junger Mönch kam aus einem Zimmer, blieb stehen, als er sie sah. Kagome fiel als erstes auf, dass er seine Hände fast vollständig verhüllt hatte, um die Rechte lag sogar eine lange Kette aus Gebetsperlen. Was sollte das? Er lächelte: „Oh, welch Glanz in diesem Flur. Kikyous Schwester? Oder? Kagome?“ Im nächsten Moment war er heran, hatte ihre Hand genommen: „Du siehst wirklich bezaubernd aus, meine Liebe. Würdest du mir einen Gefallen tun?“ „Wird sie ganz sicher nicht!“ meinte Sango scharf: „Kagome will ganz sicher noch kein Kind von dir.“ Diese riss sich entsetzt los. Was sollte das denn? Aber dann fiel ihr ein, dass Kikyou gemeint hatte, der Mönch rede nicht wie einer. Sango legte die Hand auf ihre Schulter: „Lass dich nicht verrückt machen. Miroku redet ziemlich viel, wenn der Tag lang ist. Im Zweifel hau ihm eine runter, das hilft.“ „He!“ protestierte der Mönch: „Gib hier nicht solche Ratschläge. Schon gut, Kagome, ich wollte dich nicht erschrecken, aber wenn ich eine hübsche Frau sehe…“ „Beginnt er mit dem Unterleib zu denken“, ergänzte die Dämonenjägerin: „Komm, Kagome. Inuyasha wird schon auf uns warten.“ Die junge Priesterin schüttelte ein wenig den Kopf. Irgendwie schienen diese beiden ein Schauspiel zu zeigen, das sie schon öfter aufgeführt hatten. Sie konnte sich nicht so ganz vorstellen, dass ihre ernste Schwester mit ihnen gut zusammengearbeitet hatte. Oder waren sie anders, wenn es gegen diese Wurmdämonen ging? Aber sie folgte Sango in das Arbeitszimmer, wo der Prinz wie schon in der Nacht saß. Schlief er nie? Da sich die Dämonenjägerin ein wenig verneigte, tat sie es auch. Kurz darauf saßen die drei im Halbkreis vor dem Prinzen. Inuyasha nickte etwas: „Kikyou musste ja heute morgen schon weg, zu diesem Naraku. Dieser Mistkerl liegt mir wirklich im Magen.“ „Wir können nichts gegen ihn tun“, sagte Sango sofort: „Er ist der anerkannte Provinzfürst.“ „Außerdem scheint Seine Hoheit, der Inu no Taishou, ihn zu schätzen“, ergänzte Miroku: „Sonst hätte er kaum Kikyou zu ihm geschickt.“ „Ich weiß das auch“, knurrte der Prinz: „Und ich konnte bei meinem Vater nicht einmal erreichen, dass sie hier bleiben kann. Alles, was ich vorbringen konnte war, dass mir das Gesicht dieses Naraku nicht gefällt.“ „Entschuldige, Kagome.“ Sango sah seitwärts: „Das geht nicht gegen dich, aber wir machen uns Sorgen, warum Naraku ausgerechnet Kikyou haben wollte. Es gäbe auch andere Priesterinnen.“ „Ich weiß“, sagte Kagome: „Sie...sie meinte, er habe vielleicht Gefallen an ihr gefunden. Aber sie ist zuversichtlich, dass sie auf sich aufpassen kann.“ „Genau das meine ich!“ Inuyasha schlug auf den Boden. „Genau das macht mich ja so…“ Er brach ab. „Eifersüchtig?“ Miroku hob hastig die Hand: „Schon gut. – Hast du andere Berichte bekommen?“ „Nichts Wichtiges. Es hat in den letzten Tagen anscheinend kein größerer Überfall stattgefunden. Aber ich habe Shippou in das Vorzimmer meines Vaters geschickt, um nachzufragen.“ Wieder sah Sango zu Kagome: „Shippou ist ein junger Fuchsdämon, der hier zu einem Sekretär ausgebildet werden soll.“ „Danke“, murmelte die unwillkürlich. Es war nett von der Dämonenjägerin, sie so mit einzubeziehen. „Darf ich eine Frage stellen?“ „Klar.“ Der Prinz sah zu ihr: „Was denn?“ „Ich...ich sah, dass…dass der Kronprinz mit Kriegern die Stadt verließ. Aber das hat nichts mit unserem Auftrag zu tun?“ „Nein. Ich habe von Vater die Aufgabe bekommen, gegen diese niederen Dämonen vorzugehen, wenn sie die Menschen belästigen, auch manchmal gegen Banditen, wenn sie ein Dorf überfallen, aber das kommt so gut wie nie vor. Mein lieber Bruder dagegen kümmert sich um solche Dinge wie Hochverrat, oder falls Fürsten sich danebenbenehmen.“ Täuschte sich Kagome oder lag in der Anrede „lieber Bruder“ Spott? Mochten sich die Brüder nicht sonderlich? Halbbrüder, denn das mussten sie sein. Inuyasha fuhr fort: „Gestern kam irgendein Bericht, irgendwo im Nordwesten sei ein Dämonenaufstand im Gange, sie würden Menschen massakrieren. Vater schickte Sesshoumaru hin. Das dürfte schnell erledigt sein.“ „Und ein paar tote Dämonen geben.“ Miroku sah zu ihr: „Sess…ich meine, der Kronprinz neigt nicht dazu, Lebende zu hinterlassen.“ „Oh“, machte Kagome nur. „Wenn nichts anliegt, zeige ich Kagome das Schloss, ja?“ Sango zupfte ein wenig an ihrer Kleidung, da sie Mirokus interessierten Blick auf ihre Beine bemerkt hatte. „Ja, gute Idee“, sagte Inuyasha und stand auf: „Wenn doch was kommt, lass ich euch suchen.“ Kagome sah sich staunend um. Sie war noch nie im Schloss gewesen, hatte nur immer gehört, hier wären die Dämonen der ersten Klasse, die Kriegerdämonen. Tatsächlich gingen hier viele Krieger durch die Gänge oder trainierten auf einem Hof. Aber es waren auch Menschen hier, die offenbar als Dienstboten arbeiteten, andere Dämonen, deren Tracht Heiler oder Berater verriet. Sie blieb stehen, betrachtete zwei Krieger. „Sie sind aber schnell“, meinte sie. „Dämonen, eben.“ Sango trat neben sie: „Es ist gut, dass sie uns beschützen. Die meisten Menschen wären bei Überfällen durch Drachen oder Dämonen wehrlos. Nun, du nicht und ich auch nicht, aber…“ „Oh, da ist Kouga…äh, ich meine…“ Kagome war sich nicht sicher, wie man den Anführer der Boten richtig ansprechen sollte. „Exzellenz, wenn du direkt mit ihm redest“, half Sango prompt: „Kennst du ihn?“ „Ich habe ihn mal bei einer Veranstaltung gesehen.“ Sie wurde unwillkürlich rot, als der schnelle Wolf sie entdeckt hatte und im nächsten Moment vor ihr stand: „Oh…Exzellenz….“ „Na, das ist ja eine Überraschung. - Arbeitet sie jetzt bei euch, Sango?“ „Ja. Kagome ist Kikyous Schwester.“ „Der Halbköter...ich meine, Prinz Inuyasha hat auch ein Glück mit seinen Mitarbeiterinnen…“ Kouga lächelte: „Dann werden wir uns ja öfter noch sehen, oder, Kagome?“ Er nahm ihre Hand: „Bis bald, hoffe ich…“ Und weg war er. „Halbköter?“ Kagome sah fragend zu ihrer Begleiterin. „Inuyasha ist ein Halbdämon. Und die meisten reinblütigen Dämonen schätzen ihn deswegen geringer. Natürlich sagt keiner etwas, wenn er oder sein Vater anwesend ist, aber es kommt manchmal durch.“ Sango seufzte: „Und das weiß er nur zu gut. Warum, glaubst du, hat er uns dabei und keine Dämonenkrieger? Aber pass auf, wenn du mit Kouga redest. Der macht gern mit Menschenmädchen herum, meint es aber nie ernst.“ Kagome hätte einwenden mögen, dass er sich immerhin an sie erinnert hatte, aber es war wohl besser, den Mund zu halten. Sango meinte es gut mit ihr. „Keiner wirft Inuyasha seine Mutter vor, wenn er oder sein Vater da sind“, sagte sie langsam: „Und Sesshoumaru?“ Sango zuckte die Schultern. „Die Halbbrüder mögen sich nicht sonderlich. Sesshoumaru verachtet alles, was schwächer ist, als er. Aber ich weiß nicht, wie er reagieren würde, würde jemand die Wahl seines Vaters kritisieren. Ich kann es wirklich nicht sagen. Ich kenne ihn fast nicht.“ „Gehen wir weiter? Das Schloss ist so groß. Man sieht es von unten gar nicht so in den Ausmaßen.“ Sango nickte und führte sie weiter. ************************************************ Kikyou ist auf dem Weg zu Fürst Naraku, Kagome neu im Schloss. Im nächsten Kapitel: Merkwürdigkeiten, geschieht dann einiges, dass unerwartet kommt...Und der Kronprinz kehrt nach Hause zurück, in alles anderer als guter Laune^^ Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, bekommt, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel online ist. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)