Wo war Gott? von -ChiRo- (Von mir an alle Menschen..nimmts mir bitte nicht übel.. *drop*) ================================================================================ Kapitel 1: ~Der letzte Tag~ --------------------------- Wo war Gott? Was soll ich da sagen? Es kam einfach über mich… Da ich selbst grundsätzlich etwas gegen Gott habe (sorry, an alle gläubigen. Er war nie da, als ich ihn WIRKLICH gebraucht hatte und konnte mir nie beistehen!) wollte ich etwas über ihn schreiben. Ich vergleiche mich sehr oft mit der jungen Frau, die hier ihre Geschichte erzählt! Gott schuf mich und alle Menschen. Gott gab mir das Leben und er konnte es mir wieder nehmen. So wurde es mir seid meiner Geburt eingeredet, doch nie durfte ich widersprechen. Es ist jetzt genau ein Jahr her, seitdem ein Mann mich zur Welt herauf beschwor. Ich dachte in dieser Zeit erst, ich wäre auch ein Mensch. Leider klärte man mich schon am zweiten Tag nach meiner Geburt auf. Die Menschen hatten mich erschaffen, sie wollten ein Ebenbild ihrer selbst erschaffen. Obwohl ich nicht so war wie sie, sah ich genau so aus. Mein Körper glich ihnen, bis auf einen einzigen Fehler. Als ich vollendet war hatte die Maschine einen Kurzschluss und eine Brandnarbe entstand an meiner Handfläche. Die Menschen kümmerten sich damals nicht um mich. Keiner stand mir bei, sie sagten, ich wäre ein Fehler. Ich war ihrer Meinung nach nicht perfekt genug. Damals verstand ich ihre Gründe nicht, heute tue ich es ebenso wenig. Aber eines hatte ich daraus gelernt: Ich war anders. Ich war kein Mensch. Ich war nur ein Werkzeug für sie. "Heute vor einem Jahr kamst du zur Welt" sagte mir mein Meister und wieder kamen seine Worte nur unklar an mein Bewusstsein. Ich kam zur Welt, ich sollte sie wieder verlassen und nun sagte er mir etwas, was ich mein Leben lang nicht vergessen konnte. ~Kannst du meine Schreie hören?~ ~Kannst du meine weinenden Augen sehen?~ ~Kannst du mein Herz noch schlagen hören?~ ~Bin ich wirklich so wertlos in deinen Augen?~ ~Hol mich aus dieser Dunkelheit heraus!~ "Unter Menschen ist es normal, einen so genannten Geburtstag zu feiern. Wir zeigen, dass wir uns über die Anwesenheit eines anderen Menschen freuen!" Als er das sagte füllten sich meine Augen zum ersten Mal, seit meiner Geburt mit Tränen. Was war ich schon auf dieser Welt? Eine nachgeahmte Frau ohne festen Körper und ohne das Recht auf einen Namen, mehr nicht. Und trotzdem gab es einen Menschen, der sich über meine Anwesenheit zu freuen schien und mich als einer von ihnen aufnahm und großzog. Zögernd legte ich eine Hand an meine kalte Wange und sah meinen 'Vater' an. ~Ich weine~ ~Ich schreie~ ~Ich bitte um Vergebung und Anerkennung~ ~Kannst du meine Tränen denn nicht mehr erklären und mich trösten?~ ~Ich schaffe es nicht mehr alleine~ "Was ist das?" fragte ich ihn zögernd und deutete auf eine meiner Tränen, die ich auf meinen Finger nahm und fragend ansah. "Eine Träne.." gab er lächelnd zur Antwort. Fast schon unhörbar fügte er ein: "Wir vergießen sie, wenn wir traurig sind. Bist du denn traurig?" hinzu. Leicht schüttelte ich den Kopf. 'Tränen also…' dachte ich und lächelte zögernd. Dieses Lächeln verblasste aber schon ziemlich schnell, als mein Meister weiter sprach. "Und als dein Geschenk wollen wir dich endgültig zu einer von uns machen. Durch unsere Forschungen ist es dir nun möglich diese schlimme Brandnarbe an deiner Handfläche verschwinden zu lassen. Und? Was sagst du dazu?" Ich spürte, wie die letzten Tränen auf meine Hand rollten und schloss diese zu einer Faust zusammen. "Diese Narbe.." sprach ich mit zittriger Stimme und wisch einige Schritte zurück. "Sie gehört zu mir und ich werde sie nicht verschwinden lassen, nur um ein Teil einer Gemeinde zu sein…" zum ersten Mal gewann mein Gesicht an enormer Wut als ich ein "…vor allem nicht, wenn diese Gemeinde nur Menschen sind, die mich verändern wollen!" hinzu schrie. ~Meine Fehler sind ein Teil von mir~ ~Du willst meine Fehler löschen, wie eine Datei~ ~Muss ich das wirklich erlauben?~ ~Ich werde es nicht erlauben!~ ~Zerstöre nichts, was zu mir gehört!~ ~Damit würdest du auch mich töten~ Wie konnten die Menschen, die mich doch ins Leben holten, mich derartig verändern wollen? Ich konnte und wollte es nicht akzeptieren, da wäre ich lieber alleine geblieben. Mein Herz verkrampfte sich und ich spürte mehrere Hände an meinen Armen. "Du wirst nichts spüren, wir sind vorsichtig" seine Stimme klang zwar ruhig, doch ich konnte hören, wie viel Verachtung in seinen Worten steckte. Gerade als ich antworten wollte spürte ich schon wieder eine Hand, diesmal an meinem Mund. Doch obwohl ich mich mit all meiner verbleibenden Kraft wehrte, wobei man bedenken musste das ich kaum eine besaß, konnte ich mich nicht befreien. Als ob es sie nicht stören würde trugen mich meine Peiniger auf eine Liege. Meiner Kehle entfloh ein langer Schrei nachdem ich einen stechenden Schmerz spürte, der sich an meinem gesamten Körper ausbreitete. Dann herrschte eine ganze Zeit lang Ruhe in meinem Inneren. Ich wusste nicht, was mit mir geschah oder was nun aus mir werden sollte. Aber eins wurde mir wieder und wieder bewusst. Ich hatte immer noch keinen Wert für die Menschen angenommen. Nach einer Weile blieb aber eine Frage für mich offen. Behandelten sie andere Menschen möglicherweise auch so? ~Du verletzt mich und lachst~ ~Spürst du meine Schmerzen nicht auch?~ ~Gehöre ich denn nicht zu dir?~ ~Ich bete zum ersten Mal, von dir erhört zu werden~ ~Wenn du Gott bist, warum bist du dann so grausam zu mir?~ Ich wusste, dass ich nie wieder aufwachen konnte. Immer wieder kamen mir die gleichen Fragen in den Sinn und ich wollte nur noch wissen… war ich schuld? Lag es an mir, dass ich nicht perfekt war und die Menschen mich hassten? War ich Schuld an meinem eigenen Tod, obwohl ich nie gelebt hatte? Und wenn nicht, wer war es dann? Waren es letzten Endes tatsächlich die Menschen, die die Schuld auf ihren Schultern trugen und nicht ich? Ich dachte, sie wären perfekt, aber vielleicht hatte ich mich geirrt. Denn was wusste ich schon über diese Welt? Eigentlich nichts. Ich wusste nichts. Mir wurde nichts gesagt, mir wurde nichts gelehrt. Nur eines brachte man mir bei. Widersprich den Menschen nicht und höre auf ihre Worte, denn sie sagten, sie wären Gott. War Gott etwa Schuld? *~ENDE~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)