Stone of memories von KakashiH ================================================================================ Arbeit, Freunde und ein bekanntes Gesicht ----------------------------------------- Stone of memories Part: 35/55 (plus Prolog + Epilog) Titel: Arbeit, Freunde und ein bekanntes Gesicht Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing : SasukeNaruto Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Shonen-Ai, Lemon/Lime ---------------------------------------------------------------- Zügig ging Naruto die Straße entlang, blieb kurz vor dem Studentenwohnheim stehen und kramte seinen Schlüssel heraus. Dann betrat er das Gebäude und ging direkt zu seinem Zimmer, wo er die Tür aufschloss. Der Blondschopf war spät dran und nun hatte er keine Zeit mehr noch schnell etwas zu essen. Das war zwar ärgerlich, aber leider nicht zu ändern. So zügig wie es ging stellte er seine Tasche weg und zog sich seine Arbeitskleidung an, ehe er sein Heim wieder verließ und eilig zur Arbeit ging. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig. Yoko, eine seiner Arbeitskolleginnen, begrüßte ihn freundlich. „Hallo Naruto!“, sagte sie und musterte ihn kurz, ehe sie lächelnd weiter redete. „So wie du aussiehst, hast du wohl ein wenig verschlafen, oder?“, fragte sie und schaute den verblüfften Naruto an. Sie lachte leise, zupfte an seinem Kragen herum und richtete ihn. „Geh erst einmal nach hinten in die Küche und iss etwas, solange schaffen Aiame und ich es schon alleine die Kunden zu bedienen!“, meinte sie und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Naruto nickte leicht. „Danke Yoko, ich werde mich beeilen!“, versprach er und verschwand um sich einen Burger zu holen. Es war zwar nicht viel, aber es würde dafür sorgen, dass sein Magen nicht lautstark zu protestieren begann, so wie es ihm in der ersten Woche passiert war. Naruto erinnerte sich nur ungern an den peinlichen Moment, wo alle ihn angestarrt hatten. Zehn Minuten später war er dann endlich soweit und begann seine Schicht. Er liebte die Tage an denen er mit Yoko und Aiame zusammen arbeiten konnte. An diesen Tagen wurde ihm nie langweilig, er verstand sich mit den beiden Frauen blendend und sie trieben immer wieder ihre Scherze miteinander. Mittlerweile hatte er auch einiges über die Beiden erfahren, was ihre Freundschaft verfestigt hatte. Sie vertrauten einander und dadurch war das Arbeitsklima sehr angenehm. Dieses war auch seinem Chef aufgefallen und so trug er den jungen Blondschopf immer öfter mit den beiden Frauen in eine Schicht ein. Als zweiten Grund diente wohl zweifelsohne, dass es einfach zu gefährlich war, die beiden Frauen alleine die Spätschicht übernehmen zu lassen. Gut eine Stunde nachdem Naruto seine Schicht begonnen hatte wurde es voll. Dies war an den Wochentagen fast immer der Fall, wenn die umliegenden Geschäfte schlossen und die Mitarbeiter vor ihrer Heimfahrt eben noch schnell einen Snack zu sich nehmen wollten, oder bei den hohen Temperaturen etwas zu Trinken benötigten. In dieser Zeit blühte Naruto immer auf, er wirbelte von einem Gast zum anderen, nahm Bestellungen auf und schien sich sichtlich wohl zu fühlen. Der Blondschopf war bei den Stammkunden bekannt und niemand nahm ihm seine lockeren Sprüche und kleineren Scherze krumm. Sie mochten die Gesellschaft des aktiven jungen Mannes und für manche war genau das der Grund vor der Heimfahrt noch einmal vorbei zu kommen. Sie vergaßen den Stress des Arbeitstages und fühlten sich entspannter. Als der Arbeitstag sich dem Ende näherte und endlich wieder Ruhe einkehrte, atmeten alle erleichtert auf. Ohne sich groß abzusprechen, arbeiteten sie Hand in Hand und während Yoko und Aiame ihren Platz säuberten, leerte Naruto die Mülltonne, die neben dem großen Herd stand. „Ich bringe eben den Müll raus!“, rief er seinen beiden Kollegeninnen noch schnell zu und machte sich gemächlich auf den Weg zum Hintereingang. In diesem Augenblick fühlte er sich zufriedener als er es in den vergangenen Wochen je gewesen war. Nachdem er durch die breite Tür getreten war, schob er schnell noch mit dem Fuß den Backstein, der direkt neben dem Eingang auf dem Boden lag, zwischen Tür und Rahmen, damit die anderen ihm gleich nicht wieder zu öffnen brauchten. Dann ging er zu den Tonnen und entledigte sich seiner Last. Mit einem zufriedenen Seufzen schloss er für einen kleinen Augenblick seine müden Augen und atmete tief durch. Dieser Tag war ziemlich anstrengend gewesen, doch auf der anderen Seite war es etwas, was ihm unendlich gut tat. Fast wie damals, als er noch in Tokyo lebte, sich eine Wohnung mit Sasuke geteilt hatte und jeden Abend vollkommen ausgelaugt von seinem Training heim gekommen war. Bei diesen Gedanken zog sich sein Herz krampfhaft zusammen. Es war nun schon eine ganze Weile her, dass er von seinem Freund gehört hatte und noch immer wollte und konnte er nicht einsehen, dass es zwischen ihnen wirklich vorbei war. Auch wenn Naruto es nicht gerne zugab, er vermisste Sasuke und es bereitete ihm Sorge, dass selbst die Anderen scheinbar nichts mehr von ihm zu sehen bekamen. Sicher, er war ein Uchiha und als Erbe der Uchiha Corporation war er oft genug in den Medien zu betrachten, doch dieses ersetzte einen direkten Kontakt keineswegs. Es war nicht selten, dass Naruto nachts erwachte und mit Schrecken feststellte, dass ihm wieder einmal seine Träume zugesetzt hatten. So sehr, dass ein erneutes Einschlafen oft unmöglich erschien. Er fragte sich was Sasuke nun im Augenblick wohl tat, wie es ihm ging und ob auch er ab und an noch an ihn dachte. Als Naruto Sasukes Brief entdeckt hatte, gleich nach seiner Ankunft hier, war er sich nicht sicher, ob er seinem Freund Zeit geben, oder gleich wieder zurück fliegen sollte, um, im wahrsten Sinne des Wortes, den ganzen Mist, den Sasuke sich da zusammen gesponnen hatte, aus ihm heraus zu schütteln. Sein Verlangen dem Uchiha körperlich zu verletzen war in den Tagen sehr groß gewesen. Letzten Endes hatte er eingesehen, dass es nichts brachte. Sasuke war bei weitem zu stur um seine Meinung einfach so zu ändern, genauso wie er selbst auch. Was brachte es ihm einfach klein bei zu geben, sein Leben in Tokyo zu verbringen und sich damit von anderen abhängig zu machen? Wenn dieses geschehen würde, könnte Naruto sich nicht mehr selbst im Spiegel betrachten. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, drehte Naruto sich wieder zu der Tür und ging langsam darauf zu. Er hatte diese nicht einmal erreicht, als er aus den Augenwinkeln etwas bemerkte und er instinktiv seinen Kopf in diese Richtung drehte. In diesem Augenblick stürmten eine Menge Gefühle auf ihn ein. Auch ein leichtes Gefühl der Belustigung. Seit er hier war schien er auf Bewegungen, die er nicht direkt sah, geradezu übervorsichtig zu reagieren. Einige Meter vor ihm, war nichts weiter als ein Passant, der scheinbar einen wichtigen Zettel in der Hand hielt und sich zu orientieren versuchte. Als Naruto aber genauer hinsah, stockte ihm für einige Sekunden der Atmen. Sein Herz begann wie wild in seiner Brust zu hämmern, seine Atmung beschleunigte sich und seine Hände zitterten leicht. Dies konnte nicht wahr sein. Erst als der Passant sich wieder in Bewegung setzte, erwachte auch Naruto aus seiner Starre. „Sasuke! Sasuke warte!“, rief er aufgeregt und lief die kleine Gasse entlang um auf die Hauptstraße zu gelangen. Als er dort ankam, schaute er sich panisch um, doch hier waren in diesem Augenblick zu viele Menschen unterwegs und von Sasuke war nichts mehr zu sehen. „Verdammter Mist!“, knurrte der Blondschopf, lief noch einige Schritte in die Richtung, in die er Sasuke hatte gehen sehen, ehe er es einsah und stehen blieb. Wieder zog sein Herz sich krampfhaft zusammen. Er konnte einfach nicht glauben, dass es wirklich Sasuke gewesen war. Warum war er nicht stehen geblieben? Naruto war sich sicher, dass der Schwarzhaarige ihn gehört haben musste. Doch jetzt, wenn er etwas genauer darüber nachdachte, war er sich nicht wirklich sicher, ob er sich das Ganze nicht eingebildet hatte. Es kam schließlich immer wieder vor, dass man, wenn man sich etwas aus tiefstem Herzen wünschte, etwas zu sehen glaubte, obwohl es nicht dort war. Vielleicht war auch ihm gerade dieses widerfahren. Er hatte sich gewünscht Sasuke wieder zu sehen, ihn berühren zu können und gehofft, dass alles wieder gut zwischen ihnen werden würde. Auch wenn er genau wusste, dass es nicht so einfach sein würde und Sasuke sein Wort niemals einfach so zurück nehmen konnte, tief in ihm wünschte er sich nichts sehnlicher. Mit hängenden Schultern machte Naruto sich wieder auf den Weg zurück, betrat den Schnellimbiss durch die Hintertür und schloss diese leise hinter sich. Aiame war die Erste die ihn sah und kam sofort besorgt auf ihn zu. „Naruto, alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie und Naruto nickte nur. Er schaffte es sogar ein leichtes Grinsen zu fabrizieren, als er antworte. „Ah, mach dir keine Sorgen, ich dachte nur ich hätte jemanden gesehen, der mir sehr viel bedeutet!“, meinte er und ging an der jungen Frau vorbei. Es wurde Zeit, dass sie hier fertig wurden und er endlich heim kam. Ein wenig Schlaf würde ihm jetzt sehr gut tun. Aiame schaute ihm mit gerunzelter Stirn hinterher. Auch wenn Naruto nach außen hin in Ordnung zu sein schien, sie hatte schon oft das Gefühl gehabt, dass den jungen Mann etwas sehr bedrückte. Doch sie wusste auch, dass sie nichts machen konnte wenn er nicht von sich aus zu reden begann. Eine gute Stunde später betrat Naruto endlich seine kleine Wohnung, zog die Tür hinter sich zu und ging langsam zu seinem Bett. Er machte sich nicht einmal die Mühe das Licht anzumachen. Am Bett angekommen, ließ er sich müde darauf fallen. Wie so oft wenn er traurig war, umarmte er sein Kissen und vergrub sein Gesicht darin. Er seufzte schwer, schloss die Augen und versuchte sich soweit zu beruhigen, dass er heute Nacht zumindest ein wenig Schlaf finden konnte. Es dauerte ziemlich lange, bis ihm dieses gelang. Er bekam nicht einmal mehr mit wie Finn das Zimmer betrat und ihm vorsichtig eine Decke überlegte. Am Morgen würde er sich, wie schon so oft, fragen wie diese dort hingekommen war und es letzten Endes damit abhacken, dass er scheinbar noch einmal aufgestanden war, um sie sich zu holen. Finn lächelte sanft, als er auf den schlafenden jungen Mann blickte. Er hatte den Blondschopf sehr ins Herz geschlossen und mittlerweile glaubte er zu wissen, dass er und sein Freund nicht mehr wirklich zusammen waren. Doch gesagt hatte Naruto nie etwas und Finn wusste, dass er geduldig warten musste, bis der Blondschopf bereit war sich ihm zu öffnen. Leise verließ er das Zimmer wieder und löschte das Licht. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, erwachte Naruto wieder. Er fühlte sich ausgelaugt und hundemüde. Trotz allem rollte er sich gähnend aus seinem Bett und verschwand in das kleine Badezimmer. Heute hatte er eine Vorlesung die er wirklich liebte, so fiel es ihm nicht sonderlich schwer sich selbst ein wenig anzutreiben. Schon kurze Zeit später kam er aus dem Bad wieder heraus, verschwand eilig in seinem Zimmer um sich anzuziehen und anschließend in die Küche zu gehen. So früh war Finn noch nicht aufgestanden, weswegen Naruto sich bemühte leise zu sein, auch wenn dieses im Grunde unnütz war. Egal wie sehr er sich auch anstrengte, oder vielleicht gerade deswegen, passierten ihm immer wieder Missgeschicke. Doch dieses Mal schien er seinen Mitbewohner nicht geweckt zu haben. Schnell verließ er die kleine Wohnung und machte sich auf den Weg zur Uni. Der Tag schien sehr gut zu werden. Bereits jetzt war es ziemlich warm und die Vögel zwitscherten um die Wette. Naruto atmete tief durch, und entspannte sich sichtlich. Er hatte in dieser Nacht nicht sonderlich gut geschlafen, war des Öfteren aufgewacht, weil seine Träume für seinen Geschmack zu real gewesen waren. Trotz allem konnte er nicht behaupten noch müde zu sein. Als er den Campus erreichte, bahnte er sich seinen Weg durch die anderen Studenten, um zu seinem Gebäude zu gelangen. Hier und da traf er ein bekanntes Gesicht, grüßte fröhlich und blieb ab und an auch ein wenig länger stehen, um sich für einige Sekunden zu unterhalten. Es war ihm nie wirklich bewusst gewesen, doch heute spürte er es ganz deutlich wie viele Menschen er in der kurzen Zeit doch kennen gelernt hatte und wie viele neue Freunde er gewonnen hatte. Diese Tatsache ließ ihn zufriedener sein, auch wenn Sasuke nicht mehr bei ihm war, so war er trotz allem nicht alleine. Selbst wenn die Gesellschaft seiner neuen Freunde nicht komplett die Leere in ihm füllen konnten, die Sasuke entstehen lassen hatte. Der gestrige Tag hatte es überdeutlich gezeigt. Die letzten Meter legte er eilig zurück, er wollte nicht zu spät kommen. Als er den Vorlesungssaal erreichte blieb er am Eingang stehen und schaute sich um. Vielleicht waren einige seiner neuen Freunde bereits hier. Im selben Augenblick sah er eine junge Frau ziemlich weit hinten im Raum wild winken und lächelte leicht. Schnell lief er zu ihr und begrüßte sowohl sie, wie auch den Rest der Gruppe und setzte sich zu ihnen. Lisa hatte ihm extra einen Platz freigehalten, welchen er dankend annahm. Kaum saß Naruto da betrat auch schon der Professor den Saal. Schnell kramte Naruto seinen Block hervor, um sich wie immer einige Notizen machen zu können. Dabei ertappte er sich, wie er daran dachte was seine Freunde daheim in Tokyo dazu wohl sagen würden. Früher war er das genaue Gegenteil gewesen. Ein sanftes Lächeln zierte sein Gesicht, als er konzentriert der Vorlesung lauschte. So vieles hatte sich in der kurzen Zeit verändert, doch das Meiste waren definitiv gute Änderungen. Einige Stunden später trat Naruto wieder aus dem riesigen Gebäude heraus. Erleichtert seufzte er auf. Zum Glück hatte er heute den Rest des Tages frei, so dass er sich ein wenig von den letzten Tagen erholen konnte. Er spürte wie jemand neben ihn trat und blickte gleich darauf in das Gesicht von Lisa. Er musste zugeben, dass sie ziemlich hübsch war und er wusste auch, dass die junge Frau begonnen hatte ihn auf eine ganz andere Art zu mögen, als der rein freundschaftlichen. Es tat ihm ein wenig Leid, sie in diesem Punkt enttäuschen zu müssen. Doch er hatte sich fest vorgenommen erst dann mit ihr zu reden, wenn sie wirklich versuchen würde mehr aus dieser Freundschaft zu machen. Niemand, Finn ausgenommen, wusste bis jetzt wie sein Liebesleben aussah. Es war einfach noch nicht an der Zeit auch die Anderen darüber aufzuklären. Außerdem waren einige in der Gruppe, denen er es nicht sagen wollte. Sie schienen mit diesem Thema nicht sonderlich gut klarzukommen, es waren halt nicht alle so, wie seine Freunde in Tokyo. „Hey Naruto, kommst du noch mit zu Sammys auf ’ne Pizza?“ Naruto lachte leise. Es war doch jedes Mal dasselbe. Nach den Vorlesungen fragte Ryu ob sie gemeinsam eine Pizza essen gehen würden und dort dauerte es nie sonderlich lange, bis alle in eine Diskussion über die vergangene Vorlesung verwickelt waren. Naruto mochte diese Stunden und so nickte er schnell und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Auch dieses Mal sollte es keine Änderung hierbei geben. Die bestellte Pizza war noch nicht einmal fertig, da diskutierte die Gruppe bereits angeregt. Gute zwei Stunden später, hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Sie saßen zusammen und schwatzten über allerlei Dinge. Es war ein schönes Gefühl den anderen an diesen Tagen so nahe zu sein und ab und an auch etwas neues über sie zu erfahren. Es schweißte sie näher zusammen und sorgte dafür, dass aus flüchtigen Bekannten wirkliche Freunde wurden. Naruto wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ryu ihn direkt ansprach. „Hey, Naruto! Wieso hast du dich eigentlich für diesen Studienzweig entschieden?“, fragte er. Für einen Augenblick herrschte Stille in dem kleinen Lokal. Naruto kratze sich verlegen am Hinterkopf, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Weißt du, ich hatte nicht das Leben was ihr so hattet. Meine Eltern kenne ich nicht. Soweit ich weiß starb meine Mutter kurz nach meiner Geburt und mein Vater ist unbekannt. Ich bin in einem Heim aufgewachsen. Ich wohne nun schon eine ganze Weile nicht mehr dort, allerdings besuche ich die Leute noch regelmäßig. Mein Ziehvater dort ist mir nach wie vor sehr wichtig!“, erzählte er und ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er an das Hope und Genma dachte. „Es war eigentlich schon immer so, das ich das Vertrauen von Kindern sehr schnell erlangen konnte, egal was sie in der Vergangenheit auch erlebt haben mochten. Es ist noch nicht so lange her, da kam Yumi zu uns. Sie redete nicht und oft verschwand sie für viele Stunden, ohne dass man sie finden konnte!“ Naruto lachte leise. „Sie benutzte dasselbe Versteck, das ich als kleiner Junge immer verwendet habe.“ Sein Blick wendete sich von der Gruppe ab und er schaute aus dem großen Schaufenster, beobachtete wie die Menschen daran vorbeihuschten, während seine Gedanken zu denen zurück wanderten, die er in Tokyo zurück gelassen hatte. Als er erneut sprach, war seine Miene ernst und seine Stimme fast nur noch ein Flüstern. „Sie hat wirklich schlimmes erlebt, ich kann verstehen, dass sie nicht mehr sprechen wollte. Es hat ein wenig gedauert, doch dann habe ich auch ihr Vertrauen gewonnen. Ihr zu helfen hat mir bewusst gemacht, dass ich auch noch anderen helfen kann. Heute ist Yumi wie ausgewechselt, sie hat es geschafft ihre Mauer soweit zu öffnen, dass wir ihr helfen konnten mit all dem was sie erlebt hat fertig zu werden. Nicht alle haben dieses Glück, manche leiden ein Leben lang unter den Dingen die sie einst erlebt haben, auch wenn man es ihnen nicht anmerkt!“ Die Gruppe schaute Naruto fragend an. Irgendetwas sagte ihnen das Naruto gerade von sich sprach, doch genau sagen konnten sie es nicht. Der Blonde blickte noch immer aus dem Fenster, während er in Gedanken weit weg zu sein schien. Betretenes Schweigen breitete sich aus, bis Lisa dieses endlich brach. „Naruto, wir wollten dich fragen ob du nicht Lust hast heute Abend mit zu der Party zu kommen von der wir dir erzählt haben!“ Die Anderen atmeten erleichtert auf, während Naruto verwirrt die junge Frau anschaute. Für einen Augenblick überlegte er, bis er schließlich entschied, dass ein wenig Abwechslung ihm gut tun würde. So sagte er schnell zu und kurz darauf verabschiedeten sich alle um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Langsam schlenderte Naruto nach Hause. Dieser Nachmittag hatte eine Menge Erinnerungen wachgerufen, die er bereits vor langer Zeit in irgendeine Ecke seines Unterbewusstseins verbannt hatte. Ihm wäre es lieber gewesen wenn sie dort geblieben wären, doch es war ihm auch bewusst, dass dieses nicht ewig so bleiben konnte. Als er zu Hause ankam verschwand er gleich ins Badezimmer, um sich für den heutigen Abend fertig zu machen. Ablenkung war jetzt definitiv das was er brauchte. Es war bereits weit nach Mitternacht, als Naruto sich schwitzend auf einen der Hocker nieder ließ. Er hatte die halbe Nacht mit Tanzen verbracht und musste zugeben, dass dies wirklich eine gute Idee gewesen war. Von seinen Freunden war mittlerweile keiner mehr anwesend, doch dieses war eine Tatsache die ihn weniger störte. Allerdings musste er zugeben, dass es langsam auch für ihn an der Zeit war sich heimzubegeben. Er hatte nur noch einige Stunden, bevor sei Wecker ihn erneut erbarmungslos aus dem Schlaf reißen würde. Schnell trank er sein Glas leer und machte sich anschließend daran, sich von einigen zu verabschieden, die er im Laufe dieses Abends kennen gelernt hatte. Sein Leben hier konnte im Augenblick nicht besser laufen, egal wo er auch war, die meisten schienen ihn schnell zu mögen und so hatte er bereits einen wirklich beachtlichen Bekanntenkreis hier gefunden. Nachdem er sich verabschiedet hatte, trat er in die kühle Nacht hinaus und machte sich auf den Weg nach Hause. Langsam schlenderte Naruto die Straße entlang und genoss die kühle Brise, die seinen erhitzten Körper allmählich wieder abkühlen ließ. Sein Blick wanderte zum klaren Himmel hinauf und mit einem leisen Seufzen stellte er fest, dass auch hier nur selten Sterne zu sehen waren. Im Grunde wusste er woran dieses lag, es war selten in größeren Städten der Fall, da die Lichtverschmutzung durch all die Lampen einfach zu groß war. Es erfüllte ihn ein wenig mit Trauer, er entspannte schneller wenn er in einen klaren, sternenverhangenen Himmel schauen konnte und seine Gedanken einfach schweifen ließ. In den vergangenen Stunden hatte er die trüben Erinnerungen erfolgreich verdrängt, doch nun, in der Stille der Nacht, kehrten sie wieder zu ihm zurück und er hatte keinerlei Chance ihnen zu entkommen. Seine kompletten Erlebnisse der vergangenen Jahre schienen ungehindert durch ihn hindurch zu fluten und nie zuvor hatte er sich so verletzlich und angreifbar gefühlt wie im Augenblick. Naruto fühlte sich einsam und hätte so ziemlich alles getan, um jemanden bei sich zu haben, nur damit die unerträgliche Stille durchbrochen wurde. Am liebsten wäre ihm natürlich Sasuke, doch auch nach seinem letzten Versuch diesen zu einer Reaktion zu bewegen, hatte er nichts von seinem Freund gehört. Noch immer weigerte er sich, das Offensichtliche anzunehmen, solange er nicht einen wirklichen Beweis geliefert bekam, dass seine Chancen aussichtslos waren, würde er die Hoffnung nicht aufgeben. Dieses hatte er sich geschworen, schon alleine um wenigstens einen kleinen Teil seines Schmerzes abebben zu lassen und weiterzumachen, um sein großes Ziel zu erreichen. Es dauerte nicht lange, da kam Naruto in seiner kleinen Wohnung an. So leise es nur ging schlich er durch die Zimmer, zog sich dabei aus und ließ die getragenen Sachen einfach vor seinem Bett auf den Boden fallen. Müde breitete er sich auf seinem Bett aus, schloss die Augen und war bereits kurz darauf vollkommen erschöpft eingeschlafen. Es war dunkel, zu dunkel, wie er empfand. Die Augen weit aufgerissen, versuchte der Junge etwas zu erkennen, doch dies war in Anbetracht der Finsternis unmöglich. Vorsichtig streckte er seine kurzen Arme aus, um sich zumindest ansatzweise ein Bild seiner Umgebung machen zu können. Der modrige Geruch von abgestandenem Wasser stieg ihm in die Nase und er verzog angewidert das Gesicht. Schritt für Schritt tastete er sich voran, bis die kahlen, kalten und feuchten Wände plötzlich unterbrochen wurden. Sanft ließ er die Finger über die ebene Struktur gleiten und seine Miene erhellte sich, als er erkannte, dass er die Tür gefunden zu haben schien. Vorsichtig tastete er weiter, bis er den Griff erfühlte und langsam die schwere Tür aufzog. Helles Licht flutete ihm entgegen und der kleine Junge musste für einen Augenblick die Augen zu kneifen, um sich an die ungewohnten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Wie es schien, war er nun in einer Art Keller gefangen, dass die Tür allerdings nicht verriegelt war, ließ seine Entdeckung aber gleich wieder negativ dastehen. Er wusste noch immer nicht, wieso man ihn von seiner neuen Familie weggeholt hatte und jedes Mal wenn er versucht hatte zu ihr zurück zu kehren, hatte man ihn gefasst und an einen anderen Ort gebracht. Naruto hielt seinen Atem an als er Geräusche aus einen der anliegenden Räume vernahm. Angespannt lauschte er und versuchte zuzuhören, doch nur einige Wortfetzen erreichten ihn, was er allerdings hörte, ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sich ruckartig umdrehte und so leise es ging, den vor ihm liegenden Gang entlang lief. Zu frisch waren die Erinnerungen an seinen letzten Fluchtversuch, zu schmerzhaft die Nächte, wenn er sich versehentlich auf den Rücken drehte, wo die Metallstange ihn schlimm verletzt haben musste. Seine Angst hatte mittlerweile ein Level erreicht, welcher ihn beinahe den Verstand verlieren ließ. Immer weiter lief er durch den Gang, bog hier und da in einen der angrenzenden Gänge ein, während die gerade gehörten Worte in seinem Gedächtnis immer wieder hallten… wenn sie nicht zahlen, beseitige den Jungen!“ Sein Atem kam stoßweise, als er in einen der angrenzenden Gänge einbog. Unaufhörlich liefen die Tränen über sein schmutziges Gesicht, er wollte keine Eltern mehr wenn dies bedeutete, dass man ihn beseitigte. Er wusste nicht genau was sich hinter diesen Worten verbarg, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es nichts Gutes war. Als er am Ende des Ganges angelangte, blieb er wie angewurzelt stehen, er konnte die eiligen Schritte hinter sich hören und ein leises Schluchzen entwich seiner Kehle. Ohne darüber nachzudenken, schlüpfte er durch den Spalt einer der Türen und was er dort entdeckte, ließ ihn neuen Mut fassen. Nur einige Schritte und vielleicht war er dann frei. Schnell lief er zu dem niedrigen Fenster, doch so sehr er sich auch bemühte, er erreichte den Sims nicht. Gehetzt schaute er sich um, er spürte, dass seine Zeit immer knapper wurde, als er in einer der Ecken einen alten, klapprigen Stuhl entdeckte. Schnell zog er ihn zu dem Fenster, kletterte hinauf und drückte mit aller Kraft gegen die schmutzige Scheibe. Leise knirschend gab das Fenster nach und öffnete sich. Naruto mobilisierte den letzten Rest seiner Kraft und zog sich hinauf und durch das schmale Fenster, als er spürte wie ihn etwas am Fuß packte und versuchte zurückzuziehen. So laut er konnte schrie er, trat um sich, doch der Griff war zu fest. Immer wieder zog er an dem Widerstand, bis ein lautes reißendes Geräusch erklang und er ungehindert nach vorne schlitterte. Hinter ihm hörte er den Mann, der ihm so oft weh getan hatte, fluchen und kurz darauf eilige Schritte. Für einige Sekunden blieb Naruto regungslos liegen, bis er sich besann und aufrappelte. Verwirrt schaute sich um, bevor er begann einfach zu rennen. Das Einzige was zählte, war hier weg zu kommen und zurück nach Hause, zurück zu Genma. Es dauerte nicht lange, da hatte Naruto sich orientiert, wie es schien, war er nicht einmal weit weg von seinem Heim zu sein. Müde und ausgelaugt schleppte er sich voran, während bereits der neue Tag anbrach. Irgendwann erreichte er das Hope, wo er vorsichtig die Treppen hinauf ging, er war am Ende seiner Kraft angelangt. Vollkommen erschöpft sackte er vor der Tür zusammen … Naruto schreckte schreiend aus seinem Traum auf. Sein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub und die Tränen rannen ungehindert an seinen Wangen hinab. Nur einige Sekunden darauf wurde seine Tür aufgerissen und Finn stolperte hinein, doch dieses realisiert er genauso wenig, wie die Tatsache das sein Freund zu ihm eilte, ihn festhielt und beruhigend zusprach. Sie waren wieder da … die Alpträume die ihn Jahrelang verfolgt hatten, waren zurückgekehrt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)