Noldolantë von Ignis_Fatuus (Vom Fall der Noldor) ================================================================================ Prolog: Das Klagelied des Canafinwë ----------------------------------- Titel: Noldolantë Autor: Nurashin Fandom: Silmarillion/Herr der Ringe Genre: Drama, DarkFic, Fantasy Sprache: Deutsch Rating: PG-13 Synopsis: Fëanors Fluch und der Auszug der Noldor Disclaimer: Das Silmarillion und Herr der Ringe sind geistiges Eigentum von Tolkien, ebenso wie Charaktere und Schauplätze. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld Anmerkung: Ich verwende anstatt der bekannteren Sindarin-Formen die Quenya-Namen aus dem Grunde, dass in Valinor diese unbekannt waren und erst nach der Ankunft auf Mittelerde bekannt wurden. Hier erst einmal das Hause Fëanor, die anderen folgen je nach Auftauchen in der Geschichte. Desweiteren habe ich die Namen noch einmal in der Charakterübersicht alle zusammengestellt. Amras = Telufinwë => Ambarussa Amrod = Pityafinwë => Ambarussa Caranthir = Morifinwë Celegorm = Turcafinwë Curufin = Curufinwë Galadriel = Alatariel Fëanor = Fëanáro Maedhros = Nelyafinwë Maglor = Canafinwë Noldolantë Prolog – Das Klagelied des Canafinwë Harfner, Harfner, sag’ mir eins; Wieso ich fürchte jenen Tag, Weshalb ich meide diesen Ort, An dem das Schicksal unser schon begann. An dem verloren wir die Heimat schön, An dem ein Fluch auf uns gelegt. In ferne Länder wir gereist. Die Welt sich immer schwerer legt Unser Geist schon lange müde ist, Und Mandos immer näher rückt. Leise plätscherten die Wellen ans Ufer, schwemmten weit gereiste Holzscheite aus fernen Gestaden auf den Sandstrand. Muscheln wurden an Land gespült. Es war ein Abend wie jeder andere auch. Einsam und verlassen wirkte die einzelne, hochgewachsene und vermummte Gestalt, die unter dem sternenerleuchteten Himmel im seichten Wasser des Meeres entlang watete. Leise plätscherte das salzige Nass unter jedem ihrer Schritte, als sie einen Schritt vor den anderen setzte, scheinbar einem unsichtbaren Pfad folgend. Es war eine Wanderung, wie die Gestalt sie jede Nacht vollführte. Oft hatte nur der stille Mond ihren Weg beleuchtet, bloß die Sterne hatten die Streifzüge beobachtet, wussten woher die Person kam. Gehüllt in alte, durch salzige Winde ausgeblichene Lumpen schien sie einem Bettler gleich, einem heimatlosen Streuner gar nicht unähnlich, doch die Zeit wusste es besser. Einst war die Gestalt ein Krieger gewesen, stolz und schön; ein Künstler, begabt und angesehen. Diese Zeiten jedoch waren schon lange vorbei. Mitten im Schritt hielt die Person inne, hob den Blick zum Himmel. Der leuchtende Streif eines Meteors erhellte die Nacht für den Moment eines Lidschlages, dann funkelten bloß die Sterne in ihrem stetigen Licht. „A nandaro, nadaro…“, murmelte die verhüllte Gestalt leise, mit rauer Stimme ein altes Lied intonierend, bevor sie eine schmale, feingliedrige Hand hob und die Kapuze vom Kopf schob. Langes, schwarzes Haar umrahmte das blasse Gesicht der Person, des Elbs, doch war es matt und stumpf. Die blauen Augen wirkten glanzlos, auch wenn tief in ihnen noch ein Feuer zu wohnen schien, welches längst vergessen war. Ein müder Ausdruck lag in den Iriden, obgleich es eine Müdigkeit war, die nicht von einfachem Schlafmangel herrührte. Nein, es war die Müdigkeit, die mit Fehlern einherging, mit Schuld und Verrat, mit Hass und Gewalt. „A nandaro, nadaro…“ Wieder murmelte der Elf die leisen Worte des Liedes, bevor seine Gedanken in die Vergangenheit abdrifteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)