Beyblade Shadow - 6. Staffel von abgemeldet (Back to Shadow) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 25 - 28 -------------------------- Was nun? Großes Treffen bei Tyson. Leider ohne Sandra und Tranzer. Tyson schlief noch halb. „Macht schnell. Ich will noch ´ne Runde schlafen.“ „Hier wird jetzt nicht gepennt!“, brüllte Mitch ihm entgegen, damit er wacher wurde, und tippte weiter auf ihrem Labtop rum. Traciel stielte neugierig zu ihr rüber. „Was machst du denn da?“ „Ich suche Siffolion“, gab Mitch trocken zurück und tippte schnell weiter. „Er wird sicher nicht lange brauchen, uns hier zu finden. Es wäre gut, wenn wir wissen, wie viel Zeit wir noch haben, damit wir vielleicht was unternehmen können.“ Mitch drückte auf Enter. „Da ist er. In Südafrika.“ Black Tranzer seufzte gespielt. „Ein Glück, dass er nicht genau bestimmen kann, wo er in dieser Welt landet.“ Und fing sich einen sauren Blick von Mitch ein. „Was?“ Max dachte kurz nach, während er einen blinkenden Punkt auf der Weltkarte auf Mitchs Laptop anschaute, der Siffolion darstellen sollte. „Er ist wohl nicht so mit dem Sprung durch die Welten vertraut.“ Mitch zoomte Südafrika etwas an. „Er bewegt sich nicht.“ „Auch Siffolion braucht mal eine Pause“, sagte Black Tranzer ruhig und gab stolz hinzu. „Außerdem hab ich seinen linken Flügel erwischt. Das kann ein Weilchen dauern.“ Damon beugte sich etwas weiter vor in die Runde. „Aber wenn er sich ausgeruht hat und seine Wunden wieder heile sind, wird er doch in Windeseile hier sein, oder? „Du hast es erfasst“, stimmte Driger ihr mit einem Finger gen Zimmerdecke zu. Ray sah Driger an, die den Blick zu ihm wandte. „Siffolion kann euch doch durch eure starken Auren finden, richtig?“ Driger nickte kurz. „Richtig.“ „Gibt es da nicht eine Möglichkeit, dass ihr diese unterdrückt?“ „Dazu bin leider nur ich im Stande“, sprach Tragoon ruhig und fast beschämend. „Das ist schwierig. Man lernt es nicht gerade in zwei Stunden.“ Augen reibend konnte sich Tyson doch noch wach halten und fragte: „Wie kommst du auf zwei Stunden?“ „Siffolion braucht zwei Stunden um sich zu regenerieren. Jedenfalls war es früher so.“ Traciel lehnte sich fest gegen Tragoon und himmelte ihn an. „Hast du nicht noch eine offene Rechnung mit ihm?“ Tragoon schob Traciel weg, denn im Moment konnte er Traciel einfach nicht ertragen. Die Sache war einfach zu ernst, um herum zu albern. „Gäbe es da nicht eine Möglichkeit, die Auren zu unterdrücken?“, warf Tamon nachdenklich in den Raum und fasste sich grübelnd ans Kinn. „Wie soll das gehen?“, fragte Traciel zurück und lehnte sich jetzt bei Tamon an. Tamon ignorierte es ein bissen und schaute Mitch an. „Die Bio Volt hat es geschafft die Bit Beasts aus den Blades zu kriegen. Und das mit einem ausgesendeten Funksignal. Warum sollte es uns dann nicht gelingen, so was in der Art mit den Auren zu machen?“ Mitch seufzte laut und protestierte: „Das kann Tage dauern.“ „Das sagt jemand, der in einer Stunde ein ganzes Buch schreiben kann“, meldete sich nun Kai zu Wort und drang mit einem stechenden Blick in Mitchs Gedanken ein. Triger kratzte sich am Kopf. „Es wird sowieso nicht gehen.“ „Wieso glaubst du das?“, fragte Janina. „Wie Tragoon schon sagte, geht das nicht von heute auf Morgen. Ein Bit Beast aus einem Blade zu holen und die Auren zu unterdrücken sind zwei Grund auf verschiedene Sachen. Um das zu schaffen, fehlen uns die Mittel.“ „Das würde ich nicht sagen“, widersprach Tamon und drückte erstmal Traciel von sich, denn sie wurde allmählich zu schwer. Trigers Augen sprangen auf. „Du meinst doch nicht…?“ Tamon nickte. „Wir müssen von Taqua den Schlüssel bekommen, den sie immer bei sich trägt.“ „Bei allen Respekt, Tamon.“ Taqua machte sich endlich bemerkbar. Sie stand nämlich schon länger an der Papiertür und keiner hatte es wirklich bemerkt. „Ich werde nicht den Schlüssel in die Hände von jemanden geben, der nicht mal weiß, wozu der gut ist. Schon allein nicht in die Hand einer unfähigen Hackerin.“ Das ging gegen Mitchs Stolz. Sie stand auf und ging ein paar Schritte auf Taqua zu. „Dann hör mal zu, was sich diese unfähige Hackerin gerade ausgedacht hat.“ „Da bin ich ja mal gespannt.“ Ein unwürdiger Blick fiel auf Mitch. „Ich kann die Auren der Bit Beasts unterdrücken. Dazu muss ich nur die einzelnen Komponenten des Signals, dass die Bio Volt vor einiger Zeit ausgestrahlt hatte, um berechnen und neu zu programmieren. So kann ich über Tokyo so etwas wie ein Schutzschild legen, dass Siffolion unmöglich macht, uns zu finden. Doch leider würde das zu lange dauern und das Schild wäre sehr schwach. Ich brauch so was wie einen Verstärker, der es mir möglich macht, unsere Chancen noch zu erhöhen, dass Siffolion uns nicht findet. Die Auren können stärker unterdrückt werden. Dein Schlüssel hängt mit den Bit Beasts zusammen und deshalb können wir das alles in Handumdrehen machen, ohne auch nur irgendwelche Probleme mit Siffolion zu bekommen. Wenn ich denn den Schlüssel jetzt kriege.“ Taqua schien nicht sehr überzeugt. „Nenn mir einen guten Grund, warum ich ihn dir geben sollte.“ Mitch verschränkte die Arme und war sich so sicher, dass sie Taqua überreden würde. „Du hast dich auch noch nicht ganz erholt. Wir erhalten mehr Zeit. So kannst du dich auch besser auf Siffolion vorbereiten.“ Taqua schaute Tamon an. „Das wirst du nie schaffen.“ „Ich finde immer einen Weg.“ *Sie hat ein ziemlich starkes Selbstvertrauen. Kein Wunder, dass Tamon sie so gern hat.* Taqua machte den Schlüssel von der Kette ab. „Das schaffst du sowieso nicht. Der Schlüssel ist viel zu komplex.“ „Das wollen wir doch erstmal sehen.“ Mitch bekam den Schlüssel von Taqua, wenn auch widerspenstig, und nahm ihren Labtop. „Ich werde zu Kenny gehen. Er wird mir sicher bei einigen Sachen sehr behilflich sein.“ Mitch verließ den Dojo. Taqua schaute gekränkt hinterher. „Hast du Angst, dass sie ihn kaputt macht?“, fragte Tamon etwas amüsiert. Taqua überhörte es jetzt einfach. Sie hatte eh schon Kopfschmerzen von der ganzen Grübelei hier im Raum. Jay stand auf und schaute etwas bedrückt in die Runde. „Da können wir jetzt ja nur noch abwarten.“ „Hey, wartet mal“, rief Damon auf einmal, denn ihr war etwas eingefallen. „Wenn Mitch in der Lage ist, ein Signal auszusenden, dann kann sie doch auch das Signal der Bio Volt wieder freigeben.“ „Du meinst, damit Dragoon und Draciel mithelfen können?“, fragte Tyson schon fast empört und dachte daran, wie Dragoon und Draciel sein halbes Haus auf den Kopf gestellt hatten. Driger freute sich hingegen. „Das wäre echt klasse. So haben wir mehr Chancen.“ Damon stand auf. „Ich geh Mitch gleich fragen.“ Damon rannte Mitch nach. Black Driger sah ihr misstrauisch nach. *Ob das so gut ist? Dann ist Black Dranzer auch wieder frei. Und wenn er kämpft, ist keiner mehr sicher.* Taqua schaute zu Black Driger. *Da stimm ich zu.* Zwei Stunden Kai, Tamon und Black Tranzer waren wieder auf dem Weg ins Okira Café. „Was habt ihr eigentlich mit Tranzer gemacht?“, fragte Black Tranzer, denn es war ihm hier zu ruhig geworden. „Er ist ja total am Boden.“ Etwas traurig lächelte Tamon zu ihm rüber. „Wir haben gar nichts gemacht, das weißt du. Tranzer kämpft immer noch gegen seine Shadow Seite. Was Triger und mir Gott sei Dank erspart bleibt.“ „Schon klar.“ „Du scheinst ganz schön gut gelaunt zu sein-“, fiel es Kai auf, „-wenn man bedenkt, dass nicht mal in zwei Stunden Siffolion hier auftaucht.“ Black Tranzer schaute etwas empört zu ihm. „Ich habe zwei Tage durch gekämpft. Ich bin froh, Siffolion erstmal los zu sein.“ „Dass du das überhaupt überlebt hast, wundert mich ein wenig.“ Tamon wusste genau, dass Black Tranzer nicht sterben konnte, aber für ihn sah Black Tranzer so aus, als ob er nicht dem mal nahe war. Black Tranzer musste etwas lachen. „Erst haben wir auch auf Herz und Nieren gekämpft, doch dann verging Siffolion die Lust. Und ich musste ihn durch die halbe Welt jagen. Und ich kann nicht fliegen. Mach das mal mit.“ Kai griente, denn den Spruch konnte er sich jetzt nicht verkneifen: „Mach mal die Launen meiner Schwester mit. Wenn du das überlebst, bist du gut.“ Tamon seufzte zustimmend. „Das ist echt ´ne Mutprobe.“ Im Café saßen Sandra und Tranzer am Fenster. Tranzer drehte die Tasse vor sich um sich selbst. Mit der anderen Hand hielt er Sandras Hand fest. „Du machst dich noch verrückt“, meinte Sandra und schaute besorgt in Tranzers Gesicht, dass nur auf der Tasse ruhte. Tranzer schaute kurz auf, dann sah er wieder auf die Tasse. „Siffolion ist hier. Nicht mehr lange und er findet uns.“ „Vielleicht auch nicht.“ Kai setzte sich zu ihnen. Tamon und Black Tranzer blieben neben dem Tisch stehen. Kai fuhr fort: „Mitch versucht ein Schutzschild über Tokyo zu legen, dass die Auren der Bit Beasts und Shadow Bit Beasts unterdrückt, damit wir noch mehr Zeit haben.“ Tranzer glaubte den Worten von Kai nicht. „Mitch schafft es doch nicht mal an einem Tag ein Programm zu entwickeln, dass das kann. Außer sie würde vielleicht den Schlüssel von Taqua bekommen. Das wäre etwas anderes.“ „Mitch hat den Schlüssel“, machte Tamon deutlich. „Sie hat Taqua einen triftigen Grund gegeben.“ Tranzer wollte es erst nicht glauben, doch dann wollte er es versuchen zu glauben. „Dann wollen wir mal hoffen, dass es auch funktioniert.“ Sandra schaute von Tamon wieder zu Tranzer, der wieder mal die Tasse um sich selbst drehte. *Taquas Schlüssel scheint eine ganz schöne Kraft zu haben. Dann hat sie mir auch gezeigt, was in Tranzer vor sich geht. Wer soll es auch sonst gewesen sein? Aber sie ist echt merkwürdig.* Plötzlich zerdrückte Tranzer die Tasse. Er nahm schreckartig seine Hände vom Tisch und versteckte sie darunter. Sandra schreckte auf. „Tranzer…“ „Das wollte ich nicht“, sagte Tranzer total verschreckt und schaute entsetzt auf die Scherben. Ein skeptischer Blick von Black Tranzer ruhte auf Tranzer. *Tranzer hat sich bald nicht mehr unter Kontrolle.* Bei Kenny gab es erstmal totales Computerchaos, als Mitch Kenny um Hilfe bat. Sie hatten es schon geschafft den Schlüssel an die PCs zu schließen. Damon schaute ihnen zu. Kenny war aber zuerst mehr damit beschäftigt herum zu schwärmen. „Deine Software ist echt atemberaubend.“ „Danke, Kenny“, sagte Mitch ruhig und wendete sich wieder der Arbeit zu. „Aber über Software müssen wir uns ein anderen Mal unterhalten.“ „Da muss ich Mitch recht geben, Kenny“, warf Dizzy laut aus Kennys Laptop ein. „Dieser Schlüssel hat viele Geheimnisse, die viel interessanter sind.“ Kenny wendete sich seinem Laptop wieder zu. „Kannst du raus finden, wie der Schlüssel die Auren der Bit Beasts mit der Hilfe des Funksignals unterdrücken kann?“ „Ich bin dabei.“ Es dauerte Mitch etwas zu lange und wippte etwas hin und her, was eher untypisch für sie war. Aber sie waren unter Zeitdruck. „Beeil dich, Dizzy. Ich kann das Programm nur umstellen, wenn ich weiß, wie der Schlüssel funktioniert. Das kann ich selber nicht alleine.“ „Du schmeichelst mir.“ „Wir haben gerade nur noch mal eine Stunde“, sagte Mitch schnell, denn mit Komplimenten kann sie gerade nicht viel anfangen. „Ich hab auch schon was.“ Das war das Stichwort für Mitch und sie war wieder konzentriert. „Zeig her.“ Sie schwang sich wieder an ihren Laptop. Dizzy übertrug ein kompliziertes graphisches Systemprogramm auf Mitchs Labtop und Kenny verfolgte alles so schnell es seine Augen konnten, denn die Grafik war in ständiger Bewegung. „Was ist das?“ „Meiner Meinung nach die Struktur nach der der Schlüssel funktioniert“, beantworte Dizzy seine Frage. „Das hilft mir schon mal weiter“, sagte Mitch dankend und versuchte den Rhythmus der Grafik zu finden. „Kannst du nach dem Auslöser suchen, der die Kraft des Schlüssels steuert?“ „Ich mach sofort an die Arbeit.“ Mitch schaute sich das System noch mal genauer an, wohin gegen Kenny nicht mal wissen würde, wo er anfangen solle. „Verstehst du das?“ Mitch lehnte sich etwas zurück. „Kanako hat mir jahrelang alles über Technologie beigebracht. Aber das hier ist nichts dagegen. Es ist fast so, als ob der Schlüssel lebt. Er gibt ein Signal aus, dass etwas wie ein Herzschlag sein könnte.“ Kenny machte einen überlegenden Laut. „Also muss er auch einen eigenen Willen haben. Hoffentlich will er uns auch helfen.“ „Also Lust auf Überraschungen hab ich jetzt nicht.“ Mitch fing an zu tippen. Sie kopierte das System um es besser und genauer untersuchen zu können, ohne den Schlüssel zu beschädigen. So kann sie es auch umschreiben. „Es ist gar nicht so kompliziert. Ich muss nur einige Energieströme umleiten, um eine ähnliche Kraft, wie vom Schlüssel, in meinem Labtop erzeugen zu können. Aber es wird sicher nicht lange anhalten, wenn ich das Signal erzeuge. Für die ganze Verarbeitung des Programms ist mein Speicher zu klein.“ Kenny kratzte sich energisch am Kopf. „Ein Computer wird da sicher auch nicht reichen.“ Mitch lehnte sich seufzend zurück. „Wir haben es fast. Brauchen nur noch einen Knopf drücken und dann das.“ „Willst du es jetzt nicht trotzdem versuchen?“ Mitch schaute etwas verzweifelt zu Kenny. „Ich sag nur: Entweder stoppt das Programm gleich wieder oder mein Labtop erlebt einen Absturz.“ Kenny verschränkte die Arme, um besser nachdenken zu können. „Wir brauchen einen riesigen Speicher.“ „Den haben wir leider nicht.“ „Ich hab da eine Idee“, warf Damon in den Raum und Mitch und Kenny drehten sich zu ihr um, was sie etwas zurück schrecken ließ. „Ähm…wenn es euch nichts ausmacht?“ Etwas später standen Mitch und Kenny mit ihren Labtops unterm Arm in einem Bürogebäude. Vor ihnen ein sehr bekanntes Gesicht an seinem Schreibtisch. „Ihr braucht also einen riesigen Speicher?“, fragte Mr. Dickenson noch mal nach. Kenny und Mitch nickten zugleich. „Ja.“ Und Mitch fügte noch hinzu: „Am besten so schnell wie möglich. Uns läuft die Zeit davon.“ Mr. Dickenson rieb sich mit der Handfläche übers Kinn. „Wir haben sicher noch etwas bei uns frei. Ich will mal nicht so sein. Aber ihr müsst mir auch erklären warum.“ „Kein Problem“, schoss es beiden aus dem Mund. „Dann mal los.“ Auf dem Weg in den Raum mit den Servern erklärten Mitch und Kenny Mr. Dickenson die Lage. Unten im Raum schloss Mitch ihren Labtop an die Rechner an und arbeitete mit Dizzy weiter, während Kenny bei Mr. Dickenson blieb. „Wer ist dieses Mädchen eigentlich?“, fragte Mr. Dickenson auf einmal. Kenny war etwas überrascht über diese Frage. „Erkennen Sie sie nicht wieder? Das ist Mitch Hiwatari.“ „Aah. Durch den Zopf sieht sie ganz anders aus. Hat sich ganz schön verändert, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe.“ „Dann sollten sie erstmal Kai sehen. Oh man, oh man.“ Kenny schüttelte nur den Kopf. „Der hat sich auch ganz schön verändert. Mitch war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie das Gespräch gar nicht mitbekam. „Ich hab ´s gleich, Dizzy.“ Dizzy war sichtlich erfreut. „Wir haben sogar noch eine halbe Stunde Zeit.“ „Okay, Dizzy. Lass uns hoffen, dass es funktioniert.“ „Wie sagt man doch so schön?“ „Lass es mich einfach so sagen“, Mitch holte aus. „3…2…1…und…Let it rip!“ Mitch drückte auf Enter und man konnte sofort den ganzen Speicher arbeiten hören. „Das hört sich gut an.“ „Ich bestätige. Das Schild steht.“ „Wie lange wird es halten?“ Mitch wendete sich Dizzy zu. „Nach meiner Berechnung zirka fünf Tage.“ „Das ist ja schon mal was. Jetzt müssen wir nur noch Siffolion im Auge behalten.“ Mitch stand auf und drehte sich zu Kenny und Mr. Dickenson. „Kenny.“ „Ja?“ Mitch lächelte gut gelaunt zu ihm rüber. „Jetzt können wir gerne über Software reden.“ Kenny freute sich tierisch und sprang fröhlich durch den Raum. Mitch schaute ihm kurz zu, dann wandte sie sich Mr. Dickenson zu. „Dankeschön.“ „Das war doch gar nichts. Aber wenn ihr das Programm nicht mehr braucht, kommt es doch hoffentlich wieder raus.“ Mitch lachte kurz. „Natürlich.“ Warum nicht die Bit Beasts? Kenny blieb mit Dizzy im BBA-Zentrum, um das Schutzschild zu überwachen, dass es auch die fünf Tage standhält. Mitch war gut gelaunt auf dem Heimweg. „Da hab ich ja mal was geleistet.“ Mitch schaute den Schlüssel von Taqua in ihrer Hand an. „Ich würde gerne wissen, was der sonst noch so drauf hat.“ Damon tauchte neben ihr auf. „Mitch?“ „Ja?“ „Ich wollte fragen, on du nicht wieder das Signal aktivieren könntest, damit Dragoon und Draciel auch kämpfen können?“ Mitch war von der Idee nicht gerade sehr begeistert, denn ihr fiel der FengShui liebende Dragoon ein, aber schlecht war die Idee ja auch nicht. „Sicher. Das ist kein Problem.“ „Der Wahnsinn ist ja richtig in euer Gesicht graviert.“ Taqua tauchte auf. Mitch und Damon blieben sofort stehen und Taqua grabschte sich erstmal den Schlüssel wieder und machte sich ihn an die Kette. Mitch war etwas angekratzt über diesen Spruch. „Manchmal schon.“ Taqua sah sie weiter ernst an. „Wenn du das Signal aktivierst, dann wird auch Black Dranzer auftauchen.“ „Ja und?“, fragte Mitch gleichgültig. „Den können wir auch schon das zweite Mal in die Schranken weisen.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Taqua wandte ihr den Rücken zu. „Er würde zwar für euch kämpfen, aber keine Rücksicht auf euch nehmen, wenn mal einer von euch in die Schussbahn gerät. Dann haben wir noch ein Problem.“ „Dann schreibe ich das Programm um. Wird doch kein Problem sein.“ „Das kannst du nur, wenn du das Original von dem Programm hast.“ Taqua hatte es in Mitchs Gedanken gehört. „Ich sehe darin kein Problem.“ Mitch öffnete ihren Labtop und tippte nach einer kurzen Zeit drauf rum. „Ich schon.“ Taqua ging ein paar Schritte weiter und hielt dann wieder an, als sie Mitchs nächste Worte schon hörte, bevor Mitch sie auch nur sagen konnte. „Ich nicht. Ich hab die Adresse von dem Com, wo das Signal von ausgestrahlt wurde. Da ist auch das Programm.“ Mitch stutzte. Damon schaute fragend. „Was ist?“ „Keine Verbindung.“ Mitch war ziemlich schockiert, denn wie konnte es sein, dass die Verbindung einfach so nicht mehr da war? „Das ist kein Wunder. Das Haus steht nicht mehr.“ Taqua schaute etwas zu Mitch zurück. Fragend schaute Mitch zu ihr zurück und wartete auf eine Erklärung. „Es ist zerstört. Ich würde mal sagen, da hat sich ein Shadow Bit Beast einen Scherz erlaubt. Es roch nämlich dermaßen nach einem.“ Die nächsten Worte von Mitch flogen ihr schon fast entgegen. „Und denk nicht mal daran, es so zu versuchen. Ein Patzer und das Programm aktiviert sich so und ist dann vielleicht auch nicht mehr aus zu schalten.“ Mitch machte den Labtop zu. Ihre gute Laune war wie weggeblasen. „Mist.“ „Außerdem hätten Bit Beasts doch keine Chance gegen ein Shadow Bit Beast. Und schon gar nicht gegen Siffolion.“ Damon ging mutig einen Schritt weiter auf Taqua zu und hielt aufgebracht die Fäuste hoch. „Aber wir haben ihn damals in einen Eisblock einsperren können.“ Mit einem eiskalten Blick drehte sich Taqua wieder zu ihnen um. „Siffolion ist seit dem aber tausendmal stärker. Früher hätte ich nicht solche Probleme mit ihm gehabt. Hätte ihn zwar auch nicht besiegen könne, hätte aber mit ein paar mehr Shadow Bit Beasts eine Chance gehabt.“ „Wirklich?“ „Und wenn Tranzer, Triger und Tamon wieder zu Shadow Bit Beasts werden und mit Tragoon und Traciel eine Attacke starten, ist es nicht mal gesagt, dass sie es schaffen, Siffolion zu besiegen.“ „Na dann erklär das mal der Tigertruppe bei Tyson“, keifte Mitch sie an und lief aufgebracht an ihr vorbei. Taqua versuchte ihre Flüche zu überhören, die Mitch dachte, doch sie dreschten auf sie ein, wie ein Hagelschauer. Es dauerte etwas, bis sie sich Damon zuwandte. „Damon.“ „Ja?“ „Wenn das Signal gesendet würde, hätten wir noch ein Problem mehr. Denn es werden nicht nur Dragoon, Draciel und Black Dranzer auf der Bahn stehen. Du weißt doch, dass Daqua bei Jay ist.“ Etwas verwundert schaute Damon sie an. „Wegen ihm wärst du doch total vom Kampf abgelenkt.“ Damon wurde etwas rot. „Naja. Kann sein.“ Damon hatte ganz vergessen, dass Taqua ihre Gedanken lesen kann. Doch jetzt fiel es ihr wieder ein. „Vergiss, was ich gerade gedacht hab. Bitte.“ „Geh lieber. Sonst ist Mitch gleich weg.“ Damon schaute Taqua etwas beschämend an und hoffte, dass Taqua ihren Mund hält, über das, was sie über Daqua dachte. „Du weißt, dass ich dagegen nichts machen kann“, erklärte Taqua ihr noch mal und versuchte sie etwas damit zu beruhigen. „Ich hör nur alles, was jemand gerade denkt, auch wenn ich es nicht hören will.“ Sie machte eine kurze Pause. „Warum funktioniert es nur nicht bei Siffolion?“ „Du kannst seine nicht hören?“, wunderte sich Damon. „Vielleicht, weil Siffolions Gedanken sich überhäufen. Er denkt bestimmt einen nicht zu Ende und denkt schon den nächsten.“ „Du meinst, er denkt zu viel auf einmal?“ Damon nickte. „Ja, deswegen hörst du seine Gedanken nicht. Es ist also nicht deine Schuld, dass du ihn nicht hören kannst.“ Zum ersten Mal sah Damon Taqua lächeln, was schon fast ein wenig schaurig war, denn sie behielt den kalten Blick dabei. „Ich dachte schon, ich hätte mit schon ein paar Macken von euch abgekuckt.“ „Sicher nicht.“ Damon rieb sich etwas über den Arm, denn ihr wurde etwas kalt. „Aber warum vertraust du uns nicht. Du warst so lange allein. Warum schirmst du dich so ab?“ „Weil ich eure Gedanken nicht lesen will.“ Jetzt war Taqua wieder ernst und etwas sauer auf diese Frage und ging. „Was ist denn daran so schlimm?“, sagte Damon zu sich selbst, denn sie verstand es nicht. Taqua lief ohne es zu merken etwas planlos durch die Stadt. *Als ich alleine war, hatte ich nur meine Gedanken. Das ist mir viel lieber, als alles zu hören, was Leute denken, die ich nicht mal kenne.* Zu viele Gedanken Es wurde Mittag. In der Küche des Okira Cafés. Sandra war gerade alleine dort und half Yahiko ein wenig. Sie schnitt das Gemüse. *Tranzer hat Krämpfe, seine Bronchien bluten, er bekommt Halluzinationen und hat Angstanfälle. Daran ist seine blöde Shadow Seite schuld.* Sandra sah Tranzers Shadow Seite noch immer, wie sie Tranzer angriff. *Tranzer hat noch nie geweint. Auch wenn es keine Schwäche von ihm ist. Aber es geht darum, warum er geweint hat. Weil er Angst hat.* Plötzlich rammte Sandra das Messer in das Schneidebrett. *Angst vor sich selbst. Und ich kann ihm nicht helfen.* Sie brach in Tränen aus und sackte zusammen. Sie lehnte sich mit dem Kopf an den Küchenschrank. *Ich kann ihm nicht helfen.* Yahiko kam wieder in die Küche und als er Sandra sah, bekam er einen Schreck. Er rannte zu ihr, kniete sich hin und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Sandra. Was ist?“ „Ich kann ihm nicht helfen.“ „Sandra…“ „Ich kann Tranzer nicht helfen!“ Sandra krallte sich an Yahiko fest. Tranzer stand in der Tür, aber sie merkten es nicht. Sandra versuchte sich die Tränen zu verkneifen. „Wenn ich ihm nicht helfe, wird er noch sterben. Aber ich kann es nicht.“ Tranzer ging wieder und hielt ein trübes Gesicht mit sich rum. *Es tut mir so leid…* Tamon kam ihn entgegen. „Weißt du, wo Taqua ist?“ Etwas genervt sagte Tranzer: „Interessiert mich nicht.“ Taqua war bei Tyson gewesen, die Erklärung abgegeben. Jetzt saß sie in der Innenstadt auf einen der Dächer und schaute sich das Treiben unter ihr an. Dabei ging ihr nur eins durch den Kopf. Die ganzen Gedanken der Leute, die unten auf der Straße liefen. *Niemand hier denkt an den Morgen. Niemand denkt an sich. Nur das, was er gleich tun wird. Warum denkt niemand an den Untergang der Welt oder wenigstens an das nächste Erdbeben? Keine denkt daran, dass sein Haus vielleicht in Flammen stehen könnte. Niemand weiß auch nur, dass in einigen Tagen eine Gefahr droht. Sie erwarten es gar nicht…Das sind Menschen. Keine Ahnung von nichts.* Taqua stand auf und lief einige Zeit später durch die vollen Straßen. In dem Trubel fällt sie nicht mal auf. *Lebensmittel, Kinder, essen gehen, Schmuck, Patienten, Eheberater, Börse, Hund, schräger Typ. Was für ein Quatsch. Niemand hier denkt normal. Oder ist es für Menschen normal so zu denken? Ist ihnen egal, was in der Welt passiert? Das vielleicht was passieren könnte? Warum denken Menschen so quer? Die Bit Beasts denken immer an den Frieden, die Shadow Bit Beasts denken nur daran, den zu zerstören, und die Menschen? An alles, bloß nicht an das,…* Taqua blieb stehen. *…was als nächstes passiert.* Sie ging weiter und verschwand in der nächsten Gasse. Sie lehnte ich an die Wand. *Es sind zu viele verschiedene Gedanken. Verschwindet endlich aus meinem Kopf. Haut ab und lasst mich in Ruhe. Lasst mich alleine. Ich will euch nicht hören…Ich kann euch doch sowieso nicht helfen!* Sie hielt sich den Kopf und viel auf die Knie. *Lasst mich in Frieden! Verschwindet aus meinen Kopf! Ich will wieder alleine sein! Wo keiner ist, will ich sein! Da kann ich euch nicht hören! Verschwindet von hier!* Sie versuchte weg zu hören, doch sie konnte nicht. Es wurde eher noch schlimmer. *Hört auf, so viel zu denken. Ich will eure Gedanken nicht wissen. Sie gehen mich nichts an. Ich kann nichts dafür oder dagegen tun. Wieso tut ihr mir das an? Warum ich?* Sie kniff die Augen fest zusammen. „Warum hilft mir niemand?“ Sie könnte weinen, doch dann hörte sie einen Gedanken, der ihr all den Kummer nahm. *Jemand ruft mich. Wer ist das? Ich versteh dich nicht. Ich kann dich nicht richtig hören. Zu viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, dass ich nichts hören kann.* Sie stutzte. *Was sagte Damon? Ich kann Siffolions Gedanken nicht lesen, weil er zu viel auf einmal denkt? Das ist dann so, als ob da nichts ist. Er hört seine eigenen Gedanken nicht. Die wahren Gedanken. So wie bei mir…Aber wer ist das? Seine Gedanken schweifen nicht von mir.* Taqua stand auf und ging in die Richtung, wo der Gedanke her kam und immer deutlicher wurde, je näher sie der Person kam. *Er denkt an Mitch. Wieso? Er sorgt sich um mich. Er sucht mich. Er weiß, wie ich mich in solchen Orten fühle. Es ist Tamon. Wo bist du?!* Taqua lief weiter, bis sie ihn durch die Meute durch sehen konnte. „Tamon!“ Sie rannte zu ihm und fiel ihm in die Arme. „Taqua“, konnte Taqua nun seine Stimme hören. „Ich hab dich gesucht. Aber das weißt du ja. Du kannst so viele Gedanken doch nicht ab. Warum bist du hier?“ „Ich weiß es nicht…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)