Meine wilden Jahre von Eris_the-discord (Für alle C18 Fans) ================================================================================ Kapitel 3: Meine Rache ---------------------- Marron hatte ihre Ellbogen an der Tischplatte abgestützt und ihren Kopf in ihre Handflächen gebettet. Dabei sah sie mit schmunzelndem Gesicht zu ihrer Mutter, die in ihrer Erzählung gestoppt hatte, um ihre Kaffeetasse auszuspülen und dabei etwas beleidigt dreinschaute. Sehr zu Marrons Belustigung schien diese alte Kamelle, mit der verschenkten Puppe, auch heute noch in ihrer Mutter eine gewissen Mordlust gegenüber ihrem Bruder zu wecken. Anscheinend hatte sie sehr an dieser Puppe gehangen. Das überraschte Marron zwar, aber im Nachhinein war es nicht weiter verwunderlich, immerhin war ihre Mutter nicht immer die knallharte Robobraut gewesen, die sie heute abgab. Allerdings war es doch sehr amüsant, wenn man daran dachte dass ausgerechnet C18 gerne mit Puppen gespielt hatte. Mittlerweile klopfte Mutenroshi jammernd von draußen an das Küchenfenster über der Spüle und mit einem genervten Stöhnen, zeigte C18 ihm den Mittelfinger und zog daraufhin die Vorhänge zu. Dann wandte sie sich von der Spüle ab und setzte sich wieder zu ihrer Tochter an den Küchentisch, die sich ein Kichern nicht mehr verkneifen konnte. „Was ist?“, fragte C18 herrisch. Unschuldig hob Marron ihre Schultern und lächelte ihrer Mutter zuckersüß zu. „Naja. Ich finde es witzig dass du diese Sache Onkel C17 immer noch vorwirfst. Auch wenn sie bereits Jahre her ist.“ „Wenn du eine kleine Pestbeule als Bruder hättest, der dir alle Dinge die dir lieb und teuer sind demoliert, wärst du die erste die heulend zu mir gerannt käme! Ein Grund warum ich nur ein Kind wollte… Stell dir doch mal vor, wie ein kleiner Dreikäsehoch alle deine hübschen Kleider, Schuhe und Hüte mit Sprengstoff ausstopft oder in dein Schampoo Hennafarbe hineinschüttet und dann würdest du ungefähr verstehen, wie sehr ich deinen Onkel zu dieser Zeit gehasst habe!“ „Onkel C17 hat deine Schuhe mit Sprengstoff gefüllt?“ „Nein. Aber zugetraut hätte ich es ihm! Die Geschichte mit der Hennafarbe ist allerdings wahr.“ „Wow. Onkel C17 war wohl nicht gerade ein Engelchen...“ „Nein. Es sei denn es ist eine Tugend seiner Schwester in ihr Make up grüne Hennafarbe zu füllen.“ „Hennafarbe war wohl sein Lieblingsspielzeug.“ „Worauf du einen lassen kannst!“ Seufzend lehnte sich C18 zurück und massierte sich die Schläfen. „Aber an diesem Tag hatte mein Bruder das Fass zum Überlaufen gebracht!“ Interessiert schaute Marron zu ihrer Mutter. „Wieso? Was hast du getan?“ „Vorerst gar nichts. Ich bin nach der Predigt von Eduard Gülle zu meinem Vater gerannt und habe ihn gebeten meine Puppe zurückzuholen. Dabei ließ ich noch ein paar Krokodilstränen fließen. Mein Vater wurde schon nach wenigen Minuten weich wie Wachs und war gerade auf dem Weg zu Eduard Gülle, als er meine Mutter traf, ihr von dem Vorfall berichtete und sie ihm daraufhin empört erzählte, dass ich ihr gesagt habe, dass ich die Puppe schon längst verschenkt hätte.“ „Uups. Dumm gelaufen.“ „Allerdings“, C18 zog eine böses Gesicht und stützte ihren Kopf ab. „Nachdem herauskam das ich gelogen hatte bekam ich drei Monate Hausarrest.“ „Drei Monate??? Ist das nicht etwas dick aufgetragen?“ „In den Augen meiner Eltern nicht.“ „Und Onkel C17? Wurde er nicht bestraft?“ C18s Augenbrauen zogen sich wütend zusammen und eingeschnappt presste sie hervor: „Nein. Im Gegenteil! Meine Eltern lobten ihn dafür, weil er meinte, dass er nur das beste für mein Seelenheil wollte. Natürlich hatte er nur übel geflunkert!“ „Was für eine Ratte!“ „Du sagst es. Aber wenigstens wurde mir später klar warum er das machte.“ Wütend stand C18 in einer Ecke ihres Zimmer, mit dem Gesicht zur Wand. Dorthin wohin sie ihre Eltern vor knapp einer Stunde hin befohlen hatten. Die gesamte Situation war für das Mädchen einfach zum Haare raufen. Erst fiel sie auf die miesen Spielchen ihres Bruders herein, dann bekam sie noch Hausarrest und zu allem Übel hatte sie jetzt nicht einmal mehr ihre kleine Dolly! Ein trauriges Schniefen entrang sich C18s Kehle und das erst Mal, seit sie von der Predigt im Gemeindeschuppen zurückgekommen war, wurde ihr bewusst, dass sie vor einer Stunde das Liebste verloren hatte, dass sie in all den Jahren besessen hatte. Für ein Kind in ihrem Alter, war der Mittelpunkt des Lebens entweder die Eltern, Freunde oder Spielzeug. Ihre Eltern waren einfach nur miserabel. Freunde besaß sie keine seit man sie dank der Sekte aus der Schule genommen hatte und jetzt hatte sie das einzige Spielzeug verloren, das ihr teuer war. Mal ehrlich! Noch beschissener konnte ihr Leben doch nicht ablaufen. Ein gequältes Schluchzen war im trostlos gestalteten Kinderzimmer zu hören und dann das leise öffnen der Tür. Sofort wischte sich C18 die aufkommenden Tränen weg, denn ihr war von Anfang an klar, wer die Tür geöffnet hatte. „Oh... Hat das kleine Hohlköpfchen geheult?“ „Halt die Klappe!“, fauchte C18, sah ihren Bruder dabei aber nicht an. „Was ist los Schwesterherz? Heute Mittag warst du nicht so abweisend zu mir?“ „Heute Mittag wusste ich auch nicht, was für eine schmierige Ratte du bist!“ „Bla bla bla...“, gelangweilt äffte C17 seine Schwester nach und setzte sich auf sein Bett. „Ich dachte du durchschaust alles und jeden?“ „Eduard Gülle durchschaut ja auch jeder Stümper!“ „Aber mich durchschaust du nicht? Obwohl ich dir in all den Jahren nie etwas Gutes getan habe?“, ein spitzbübisches Lächeln huschte über C17s Gesicht, während C18s Kopf vor Wut rot anlief. Doch statt etwas zu erwidern schaute sie einfach nur stur zu Boden. Leider, und das gab C18 wirklich nicht gerne zu, hatte ihr Bruder Recht. In all den Jahren hatten sich die Zwillinge gepiesackt, geärgert und schikaniert und das C17 ihr aus heiterem Himmel Komplimente machte, hätte bei ihr sofort die Alarmglocken läuten lassen müssen. Doch sie war zu diesem Zeitpunkt nun mal noch ein Kind und das verleitete sie zu folgender kindlicher Aussage: „Ich dachte du wolltest mein Freund sein.“ Kurz trat Stille im Kinderzimmer ein und dann... „Hahaha!!!“ ... begann C17 zu lachen. So schadenfroh und gemein wie es ein Kind in seinem Alter konnte. Nach ein paar Sekunden traten ihm die ersten Tränen in die Augen und C18 wurde zusehends wütender über die heftige Reaktion ihres Bruders. Gerade als sie schon kurz davor war, auf ihn zustürmen und ihm ein paar schallende Ohrfeigen zu verpassen, erholte sich C17 von seinem Lachkrampf und sagte: „Oh Mann! Das ist doch echt der Hammer wie blöd du bist!“ Fröhlich sprang er vom Bett auf und lief auf seine Schwester zu, bis er knapp vor ihr zum Stehen kam. „Hör mal Schwesterherz! Wir beide werden nie Freunde sein und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Du bist ein Mädchen und ich ein Junge. So einfach ist das!“ „Als ich noch zur Schule gegangen bin hatte ich Freunde die waren auch Jungs!“, protestierte C18. „Und genau deswegen sind das alle Idioten! Außerdem bist du mit denen auch nicht verwandt.“ „Was hat das damit zu tun?“, fragend blickte C18 zu ihrem Bruder. Sie war für ihr Alter zwar erfahren darin zu erkennen, welche Leute kriminell und welche es nicht waren, aber warum Jungs und Mädchen sich nicht mögen durften verstand sie nicht. Ihr Bruder schüttelte seufzend den Kopf, als ob C18 ein Kind der besonders doofen Art wäre. „Oh man, Schwesterherz. Was haben die dir denn in den paar Monaten, in denen du zur Schule gehen durftest beigebracht?“ „Lesen, Rechnen, wir haben auch schöne Bilder mit Ponys gemalt...“ „Doch nicht der Stuss!“, C17 machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. „Ich mein das Zeug im richtigen Leben. Du weißt schon, auf dem Pausenhof und so...“ Als C18 ihn nur verständnislos anstarrte fuhr C17 fort. „Wenn du auf dem Schulhof herumläufst, siehst du doch an jeder Ecke das ein Junge ein Mädchen ärgert.“ C18 nickte. „Und das tun Jungs weil...“, C17 stoppte, sah über seine Schulter hinweg ob auch niemand zuhörte und flüsterte seiner Schwester dann zu, „weil ich von Billy aus der achten Klasse gehört habe, dass Jungs und Mädchen die sich mögen, irgendwann mal heiraten müssen.“ Sofort gab C18 einen angeekelten Laut von sich. „Und das ist noch nicht alles!“, meinte ihr Bruder und fuhr fort. „Wenn man Pech hat, könnte es sein, dass man diese Person auch noch...“ C17 legte eine bedeutsame Pause ein. „... küssen muss!“ „Bäähhh!“ rief die kleine C18 und schüttelte angewidert den Kopf. „Und als ob das nicht genug wäre bekommt man dann auch noch Babys!“ C18 sah ihren Bruder aus großen Augen an. „Meinst du richtige Babys oder Spielzeugbabys?“ „Du blöder Hohlkopf! Natürlich echte!“ „Aber woher kommen denn die Babys?“ Stille… Nun blickte auch C17 ratlos drein. Dann überlegte er kurz, schnippte mit den Fingern und meinte: „Die bastelt ein Arzt im Krankenhaus!“ „Häää?“ „Im Krankenhaus du doofe Kuh! Mama und Papa sagen doch immer, dass sie den Tag verfluchen, an dem sie uns nicht im Krankenhaus gelassen haben. Im Krankenhaus arbeiten Ärzte und die basteln bestimmt die kleinen Babys zusammen. Genau wie in den Horrorfilmen, wenn ein Doktor sein Monster aus menschlichen Einzelteilen zusammenflickt.“ „Das hört sich aber nicht sehr logisch an...“ „Hast du eine bessere Idee?!“ Die hatte C18 nicht. Deswegen schüttelte sie den Kopf. „Eben!“, wichtigtuerisch verschränkte C17 seine Arme vor der Brust und sah seine Schwester ernst an. „Und genau deswegen werden wir beide nie Freunde sein! Erst einmal weil ich dich nicht leiden kann. Zweitens weil es mir viel zu viel Spaß macht dich bis aufs Blut zu ärgern und Drittens... ähm... Da fällt mir im Moment nichts ein. Du bist eben eine doofe Kuh und damit hat es sich!“ „Aber musstest du deshalb meine kleine Dolly verschenken? Du wusstest ganz genau das sie meine Lieblingspuppe ist.“ „Klar wusste ich das. Genau deswegen habe ich das auch gemacht. Und glaub mir das war erst der Anfang!“ Wütend zog C18 einen Schnute. Dann sagte sie: „Fein! Was du kannst kann ich schon lange!“ Marron lachte seit einer halben Stunde ununterbrochen. Ihre Mutter wartete geduldig bist sie ihren Lachkrampf überwunden hatte, mit einer entsprechenden Röte im Gesicht und einem leicht verkniffenem Lächeln. Wenn sie an diesen Vorfall zurückdachte konnte sie es ihrer Tochter nicht verübeln, dass sie lachen musste. Die wischte sich mit ihrer Handfläche die aufkommenden Tränen fort und holte mehrmals tief Luft um sich zu beruhigen. „Oh man. Das ist ja zu niedlich. Du und Onkel C17 habt tatsächlich geglaubt, dass man sofort heiraten muss, wenn man sich mag?“ Mit einem verlegenen Grinsen spielte C18 an der Tischdecke herum und antwortete: „Was erwartest du? Ich war erst wenige Monate davor neun Jahre alt geworden. Die Schule hatte ich auch nur eineinhalb Jahre besucht. Da war mit Allgemeinwissen nicht viel drin.“ „Aber ihr hattet einen Fernseher, oder?“ „Nein. Der wurde der Sekte gespendet. Genau wie der Kühlschrank, die Mikrowelle, das Radio und unser Sofa.“ „Aber hast du Onkel C17 das wirklich geglaubt mit den Kindern?“ C18s rotes Gesicht nahm um noch einen Akzent zu und verlegen nickte sie, woraufhin ihre Tochter wieder anfing zu lachen. Es war einfach schwer vorzustellen, dass ihre Mutter, die für ihre knallharte Art unter den Z-Kriegern bekannt war, in ihrer Jugend so kindliche Denkweisen besessen hatte. Das wäre ungefähr so wie wenn jemand behauptete, dass Piccolo als Baby gerne an Wachsmalstiften geknabbert hatte. Es war einfach undenkbar! Um ihr Lachen in den Griff zu bekommen, presste sich Marron die Hand vor den Mund und forderte ihre Mutter mit der anderen auf weiter zu erzählen. C18 wartete noch ein paar Sekunden, bis ihre Tochter einen Zustand erreicht hatte, in dem man sich nicht fühlte als ob man gegen eine Wand sprach und fuhr dann fort. „Mein kleiner Bruder hatte mir also so zusagen den Krieg erklärt und zwar aus dem einfachsten Grund den es auf der Welt gibt – weil Mädchen und Jungs sich nicht ausstehen können. Ich war noch jung und einfältig und kaufte ihm das ab. Aber das waren wir alle mal. Oder muss ich dich erst an deine Kindheitsvorstellungen erinnern?“ Sofort hörte Marron auf zu lachen. Ihre Mutter spielte darauf an, dass sie als Mädchen immer gedacht hatte, dass wenn man zulange auf der Toilettenschüssel saß, sich die Spülung von alleine betätigte und einen hinabzog wenn man noch drauf saß. Schließlich war es an ihr verlegen zu schauen und sie lächelte ihrer Mutter entschuldigend zu, was diese mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. „Jedenfalls war ich zu einem Punkt gekommen, an dem ich beschloss mir das nicht weiter von meiner kleinen Pestbeule von Bruder gefallen zu lassen! Wenn jemand mich schlägt, schlage ich in hundert Prozent der Fälle zurück!“, meinte C18 und ein böses Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Und ich habe zurückgeschlagen. Und wie ich zurückgeschlagen habe!“ Als C18s Hausarrest endlich aufgehoben wurde, fielen draußen seit Wochen die ersten Schneeflocken vom Himmel. Sie durfte davor nur hinaus, wenn es darum ging, Eduard Gülles Predigen beizuwohnen, was sie nicht unbedingt begrüßte. Doch etwas Gutes hatte der häusliche Arrest: C18 hatte genug Zeit um über einen angemessenen Gegenschlag für ihren Bruder nachzudenken. Das erste was sie also tat, nachdem sie nach Monaten wieder den miefigen Gestank der Straßen riechen durfte war, einen alten Bekannten aufzusuchen – P.J. P.J war durch und durch ein Halunke. Jeder der ihn kannte bezeichnete ihn als Scharlatan, Sadist oder schmierigen Kriminellen. Alle drei Punkte trafen voll ins Schwarze. Trotzdem besuchte jeder P.J wenn er etwas brauchte und C18 tat das besonders gerne, weil er an ihr einen Narren gefressen hatte. Vom ersten Augenblick an als er sie traf, fand er das kleine blonde Mädchen mit dem zierlichen Puppengesicht und den hübschen blauen Augen einfach nur niedlich. Deswegen war C18 die einzige Person die P.J niemals hereinlegen würde und er behandelte sie wie eine kleine Prinzessin. Schließlich wurde ihre Freundschaft noch vertieft, als C18 begann, für P.J Kunden aufzutreiben, nach der Polizei Ausschau zu halten und ihm Alibis zu verschaffen, falls er festgenommen wurde. Natürlich tat sie das nicht ohne eine entsprechende Gegenleistung, schließlich bekam sie von ihren Eltern keinerlei Taschengeld und irgendwie musste sie an die Dinge heran kommen, die sie haben wollte! Und C18 fand dass es heute an der Zeit war eine dieser Gegenleistungen einzufordern. P.J wohnte in einer billigen Absteige, in einem Appartement, nicht unweit von C18s Häuserblock entfernt, dass man nur über die Feuerleiter erreichen konnte und die wiederrum konnte man nur erreichen, wenn man vorher eine dunkle Gasse durchlief. Dort stank es bestialisch nach Mäusekot, Abfällen und anderen widerlichen Sachen. Das erste Mal als C18 diesen Weg entlang lief, hatte sie furchtbare Angst gehabt, eine Ratte könne sie anspringen. Doch mittlerweile war sie die Umgebung gewohnt und so tapste das kleine Mädchen die Gasse weiter, kletterte die Feuerleiter hinauf und verschwand hinter der Appartementtür, nachdem sie vorher noch das entsprechende Passwort gesagt hatte. Knapp eine Stunde später kam C18 wieder heraus, mit einem winzigen Päckchen das zusätzlich in einer kleine Tüte abgepackt war. Sie kletterte die Feuerleiter hinab, sprang die letzten Sprossen hinunter und nachdem sie auf dem Boden ankam, warf sie noch einmal einen Blick in die Tüte hinein, bevor sie es in ihrer Hosentasche verstaute – mit einem boshaften Grinsen auf den Lippen. Am Abend half C18 ihrer Mutter beim Zubereiten des Abendessen, wie sie es gewohnt war. Das heißt, eigentlich half sie nur beim Auspacken dieser ekligen Fastfood Produkte, die ihr Vater immer mitbrachte. Da sie keinen Kühlschrank mehr besaßen, gab es jeden Mittag und Abend etwas von einem anderen Schnellrestaurant. Heute gab es mal wieder Essen von McRice. C18 hasste den Fraß aus dieser Fastfoodkette. Das Fleisch schmeckte abscheulich, der Reis war kalt und klebrig und ersaufte regelrecht in der Soße. Es schmeckte einfach nur widerwärtig! Doch heute wollte sie sich nicht davon die gute Laune verderben lassen. Ganz im Gegenteil! Sie konnte aus der ekligen Brühe namens Soße sogar einen Vorteil ziehen, da man alles hineinwerfen konnte und man im Endeffekt nicht erkannte, was eigentlich da drinnen herumschwamm. Eine halbe Stunde später, saß die gesamte Familie im Wohnzimmer auf dem Boden, vor dem kleinen Tischchen, auf dem früher der Fernseher getrohnt hatte und aß ihr Abendessen. C.Daddy und C.Mammi unterhielten sich darüber was sie als nächstes der Gemeinde spenden wollten, während die Zwillinge schweigend vor sich hin aßen. Jedenfalls hatte C18 das vor, bis ihr Bruder die aufgeregte Debatte ihrer Eltern nutzte, um seine Schwester nebenbei etwas zu piesacken. „Na Schwesterherz? Wie hat dir der erste Tag in Freiheit gefallen?“ „Och, ganz gut.“, gab C18 von sich und versuchte sich auf ihr Essen zu konzentrieren. Sie hatte nicht vor sich heute reizen zu lassen. „Hast du dir wieder ein neues Püppchen bei deinen Kumpeln besorgt? Hoffentlich lässt du dir dieses Mal ein besseres Versteck einfallen.“ Ein böses Grinsen huschte über C17s Gesicht, das aber sofort verschwand als er sah, dass seine Schwester nicht reagierte. „Was ist denn mit dir los?“ „Gar nichts,“ log C18 und beeilte sich mit dem essen. „Lüg mich nicht an Hohlkopf! So wie du diesen Fraß verschlingst hast du doch bestimmt etwas ausgeheckt!“ „Fraß? Ich finde das Essen schmeckt heute einfach fabelhaft...“ Ihr Bruder gab einen angeekelten Laut von sich und meinte: „Oh Mann. Jetzt drehst du total durch. So einen Mist findet kein normaler Mensch lecker.“ Angeekelt schluckte C17 die letzten Happen die auf seinem Plastikteller waren hinunter und spülte den ätzenden Nachgeschmack mit Cola weg. Dann zischte er leise: „Kein Wunder das du dieses Zeug magst. Nur Trottel können so etwas mögen.“ „Ach halt die Klappe...“ „Oh... Ist mein Schwesterherz etwa auf dem bösen Mädchen Trip? Jetzt habe ich aber Angst.“ „Das solltest du auch Schwachkopf!“, zischte C18 böse und musste sofort Grinsen als sie sah, dass ihr Plan soeben begonnen hatte aufzugehen, was C17 allerdings noch verborgen blieb. „Wieso? Weil meine gehirnamputierte Schwester sauer auf mich ist, weil ich ihr dummes Püppchen verschenkt habe?“ „Nein. Weil deine gehirnamputierte Schwester etwas in dein Essen gemischt haben könnte, das für dich gar nicht gut ist.“, flüsterte C18 trocken sodass es ihre Eltern nicht mitbekamen. Für einen kurzen Augenblick schien C17 ernsthaft geschockt. Dann schaute er auf seinen Teller, grinste böse und sah seine Schwester siegessicher an. „Das traust du dich nicht! Du bist ein viel zu großer Schisser.“ C18 hob nur provozierend eine Augenbraue und genau in dem Moment als C17 ein garstiges Kommentar abgeben wollte, um ihr das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht zu wischen... „Großer Gott!!! Kind, was ist mit deinem Gesicht los???“ Mit geweiteten Augen blickten die Eltern der Zwillinge auf C17, der unwissend zurück starrte. Dann wanderte C17s Hand zu seinem Gesicht, tastete es ab und seine Augen weiteten sich um das Zehnfache, als er spürte das seine Wangen anschwellten. Sofort blickte er zu seiner Schwester, die stur auf ihren Teller schaute und damit zu kämpfen hatte, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)