Harry Potter und das Medaillon der Vampire von Altron (Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix") ================================================================================ Kapitel 22: Unwiderlegbare Gewissheit ------------------------------------- Da das letzte Kapi nicht sonderlich spannend war, gleich ein weiteres hinterher. *muha* Unwiderlegbare Gewissheit Der erste Ferientag begann unruhig. Harry wurde von einem stetigem Geplapper und Fußgetrappel im Gang vor seinem Schlafsaal geweckt. Er war müde, aber als die Geräuschkulisse nicht abbrach, zwang er sich aufzustehen. Dora saß neben Theodor auf dessen Bett und redete leise mit ihm. Crabbe und Goyle hatten ihre Sachen bereits gepackt und waren wohl beim Frühstück in der Großen Halle. "Guten Morgen", nuschelte Theodor leise. Harry ging aber nicht darauf ein, sondern zog sich im Badezimmer um und machte sich wenig später auf die Suche nach Ginny. Der Abschied von seiner Freundin fiel ihm schwer und obwohl sie schon in zwei Wochen wieder zurückkäme, ließ er sie nur ungern gehen. Erst durch die eindringliche Aufforderung von Ron, dass sie nun endlich gehen müssten, ließ Harry von ihr ab. Er begleitete sie bis an die Grenze des Schulgeländes und sah ihr, Ron und Lavender noch lange nach, bevor er sich wieder ins Schloss begab und zum Klassenraum für Verwandlung ging. Vorsichtig klopfte er an die Bürotür und öffnete sie. Professor McGonagall saß über einem Stapel Pergamente, die Harry als eine Klassenarbeit identifizierte. "Sie kommen spät", sagte die Lehrerin und wies ihn an, sich auf den Stuhl zu setzen, "Einen Moment, ich bin gleich soweit." Eine blaue Feder, die wohl einst einem exotischen Vogel gehörte, flitzte über das oben liegende Dokument und hinterließ rote Anmerkungen im Text, während Professor McGonagall sich zeitgleich die Arbeit durchlas. Erst als die Feder die letzte Zeile erreicht hatte, nahm sie die Feder vom Pergament und legte sie beiseite. Dann stand sie auf und holte seinen Zauberstab aus einem Schrank. "Es mag schon sehr überraschend sein", fing Professor McGonagall an, "Aber ihr Zauberstab ist in einem tadellosen Zustand." Harry streckte seine Hand aus, um ihn entgegen zu nehmen, aber die Lehrerin hielt ihn noch zurück. "Aber eine Frage, hätte ich dennoch", sagte sie, "Welchen Zauber haben sie zuletzt mit diesem Stab ausgeführt?" Harry sah sie irritiert an und zuckte mit den Schultern. "Ich bin mit ihm nach Culloden Moor appariert und…" Harry zögerte. Die Bilder, wie er in die Falle getappt war, kamen wieder auf. Er schauderte, als er sich in Erinnerung rief, was seitdem genau gewesen ist, konnte sich aber nicht genau erinnern, ob er ihn nach dem Apparieren noch ein weiteres mal genutzt hat, "Warum fragen Sie?" "Professor McPherson hat an ihm einen Prior Incantato angewendet, um die letzten Zaubersprüche herauszufinden. Sie war ziemlich geschockt, als sie herausfand, dass mit ihm getötet und gefoltert wurde." "Glauben Sie, dass Simon, … äh Mr. Lestrange, damit zu tun hat?" "Ich weiß nicht, aber es ist eine Möglichkeit!" Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie Simon nicht mochte, doch sie wollte ihm nicht unterstellen, die Unverzeihlichen benutzt zu haben. Schließlich übergab sie Harry den Zauberstab, der daraufhin das Büro verließ. Die ersten Tage verbrachte Harry oft alleine, da Hermine fast den ganzen Tag in der Bibliothek mit irgendwelchen Büchern, die Harry wenig interessierten, beschäftigt war. Sie gab offen zu, dass sie sich sehr auf die Ferien gefreut hatte, um genügend Zeit zu haben, auch einmal Hintergrundlektüren zu lesen. Sie interessierte sich brennend für Theorien über Portschlüssel und deren Entstehungsgeschichten und verwies oftmals auf den engen historischen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Portschlüsseln und der Schulgründung. Harry hatte sich das einige Zeit gähnend angehört, bevor er sich entschloss Hermine nicht vom Lernen abzuhalten und die Bibliothek verließ. Zum Mittagessen strafte sie sein Desinteresse mit dem Vorwurf, man könne diese grandiose Schulbibliothek nicht einfach ignorieren und man müsse sie nutzen solange man noch an sie herankäme. Theodor hatte von seiner Squibtante zu Weihnachten einen Zauberwürfel geschenkt bekommen. Nachdem er sämtliche Farben durcheinander gebracht hatte und ihn einfach nicht wieder richten konnte, versuchte er dem Muggelspielzeug mit etwas Magie nachzuhelfen. Harry saß gerade über dem Geschenk von Ginny (ein Bilderrahmen und eine Handvoll Fotos, wo sie beide drauf waren) als Theodor seinen Würfel zum explodieren brachte. Harry fuhr erschrocken auf und sah verstört in Theodors Richtung. "Tschuldigung", nuschelte dieser, "Aber dieses Muggelding ist einfach zu kompliziert", fügte er mit einen Schulterzucken hinzu und ließ die Überreste mit dem Zauberstab verschwinden, "Sie hat es ja nett gemeint." "Die Würfel sind auch nicht dazu geeignet verhext oder verflucht zu werden", antwortete Harry grinsend. "Hast du schon gehört, dass die Zabinis heute wiederkommen?", fragte der Slytherin ein ganzes Stück ernster, "Ich glaube, dann wird es hier nicht mehr ganz so ruhig sein." Harry nickte. Er hatte es noch nicht gehört, aber er stimmte Theodors Vermutung zu. Solange sie ihn in Ruhe ließen, wäre es ihm allerdings egal und so hielt die beiden nichts ab am selben Abend im Gemeinschaftsraum zu sitzen und sich wieder mit stundenlangen Zaubererschachpartien zu beschäftigen. Draco, Blaise, Norman und Graham saßen in der gegenüberliegenden Ecke des Gemeinschaftsraumes und unterhielten sich flüsternd. Harry sah öfters unauffällig in ihre Richtung, doch es war sehr schwer etwas zu verstehen. "Ihr wisst, was das bedeutet", hörte er Blaise flüstern, "Wir haben nur diesen einen Versuch… wenn er…" Harry strengte sich noch weiter an um etwas zu verstehen. "Harry Du bist dran!" ermahnte Theodor ihn, doch er gebot ihm mit einer Geste still zu sein. Draco war aber bereits auf die beiden aufmerksam geworden und erhob sich. "Potter!" zischte Draco, "Spionierst du schon wieder." "Nein", wehrte Harry ab. Er erwartete, dass Draco ausfallend werden würde, doch er wies lediglich seine Freunde an, sich in die Schlafsälen zu verziehen und folgte ihnen rasch. "Möchte wissen, was die vorhaben", murmelte Harry in Gedanken, doch Theodor ging darauf nicht ein und so vergaß Harry den Zwischenfall schon während des weiteren Spielverlaufs, welches seine ganze Konzentration forderte, wenn er gegen Nott gewinnen wollte. *** Als Harry am späten Vormittag zum Frühstück in der großen Halle erschien, saßen lediglich noch Hermine und Simon am Tisch. Harry begrüßte beide mit einem Nicken und setzte sich zu ihnen. Hermine hatte Simon eine Arithmantiktabelle zugeschoben, die er mit einer vom Grübeln gerunzelter Stirn zu entziffern versuchte. Doch nach einigen ergebnislosen Erklärungsverschen gab er auf. "Ich glaube diese Tabelle ist zurecht nicht im aktuellen Lehrplan", seufzte er resigniert und biss vorsichtig von seinem Brot ab. "Aber er war doch ein Pionier der Arithmantik man kann diese Tabelle doch nicht einfach ignorieren. Vielleicht…", fing Hermine an, brach aber ab, da auch sie einsehen musste, dass es irrsinnig wäre, noch weiter zu spekulieren. "Morgen Harry", sagte sie schließlich, "Du bist spät!" "Wieso das?" fragte Harry irritiert, wandte sich aber zu Simon, "Du isst?" "Muss ja", sagte er gequält und legte das Brot beiseite, "Nicht dass ich es nötig hätte, aber man hat mir Nahe gelegt es doch zu tun, um kein Misstrauen zu schüren… Nur es ist abscheulich." "Was?" fragte Harry. "Es schmeckt nicht", sagte er und sah angewidert zu seinem Marmeladentoast hinunter, "Dabei habe ich das mal ganz gern gegessen." Er lächelte gequält und schob Harry ein versiegeltes Stück Pergament zu. "Hedwig hat ewig auf dich gewartet", erklärte Hermine leise, "Schließlich hat sie sich dazu überreden lassen, den Brief hier zu lassen." Harry nickte und nahm ihn an sich. "Ich sollte mich wohl bei ihr entschuldigen", murmelte er während er es öffnete, "Ich habe sie in letzter Zeit sträflich vernachlässigt." Er hielt einen Moment inne um den recht kurzen Inhalt zu überfliegen: Hallo Harry, tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe und das, obwohl du brennend auf eine Antwort gewartet hast. Doch es gibt im Moment eine Menge Arbeit, die mich voll und ganz einnimmt. Ich fürchte deine Frage ist bereits beantwortet, doch ich habe tatsächlich mal einen Blick auf den Stammbaum deines Patenonkels geworfen. Leider konnte ich Mr. Lestrange nicht finden, aber du hast ja bereits persönlich mit ihm gesprochen und bist über seinen Zustand bestens aufgeklärt. Liebe Grüße Remus Harry verkniff sich ein Lächeln und faltete das Pergament zusammen. "Du hast dich nach mir erkundigt?" fragte Simon interessiert. "Was fragst du, wenn du es sowieso schon weißt?" antwortete Harry und grinste. Simon lächelte schwach und erhob sich. "Ich habe noch was zu tun", sagte er beiläufig, wandte sich aber dann noch einmal an Harry, "Kannst du heute Abend bei mir vorbeikommen? Dumbledore hat da etwas an mich herangetragen, was ich gerne mit dir besprechen möchte." Harry sah ihn irritiert an und nickte nur sehr zögerlich. "Keine Angst, nichts dramatisches", hörte er Simons Stimme und damit wandte sich der ehemalige Slytherin von ihnen ab und verschwand in Richtung Kerker. *** "Du bist echt komisch", fing Theodor an und setzte sich zu Harry. "Was?" "Das du heute Abend schon wieder alleine zu Simon gehen willst." "Von wollen kann keine Rede sein", sagte Harry, "Und ich sagte ja, dass ich ihm glaube." "Warum?" Theodors Augen verrieten seine Angst, "Ich - ich weiß nicht, aber Simon -er… äh ich…" "Theo, du brauchst absolut nichts zu fürchten", beruhigte Harry den Slytherin, "Simon wird dir nichts tun." "Ja, klar, er muss ja auch dein Vertrauen und das von Dumbledore behalten", widersprach Theodor missmutig. Harry starrte auf seine Schuhe und antwortete nicht darauf. Er war sich nach dem Brief ganz sicher, dass Simon die Seiten gewechselt hatte, trotzdem spürte er immer wieder das flaue Gefühl im Magen und die Angst in sich hochsteigen, wenn er den ehemaligen Slytherin sah. Auch wurde er weiterhin, wenn auch sehr viel seltener als vor ein paar Monaten, von Alpträumen heimgesucht, die sich um seine Auslieferung drehten. "Meinst du, ich … ähm…", fing Theodor zögernd an. "Sag mal, was ist eigentlich Schneequidditch?" wechselte Harry rasch das Thema. "Nun es ist ähnlich wie richtiges Quidditch, nur dass es da keine Treiber gibt. Dafür gibt es aber fünf Jäger, die sich neben den Quaffel auch eine magische Schneeballschlacht liefern um das gegnerische Team davon abzuhalten Tore zu schießen. Es gibt außerdem…" "Ach nee, unser Pärchen sitzt zusammen und unterhält sich über blöden Mädchensport", spottete Draco als er plötzlich zu ihnen trat, gefolgt von Norman und Graham. "Was dagegen", entgegnete Harry kühl und seine Augen fixierten die Dracos, der sich jedoch an Theodor wandte. "Es gibt nichts schlimmeres, als dass sich einer von uns plötzlich mit dem Feind herumtreibt." "Du meinst nicht zufällig mich?" stieß Theodor hervor und stand auf, "Mit dir bin ich ein für alle mal fertig…" "Da wäre ich mir nicht so sicher…" Draco zeigte ein fieses Grinsen. Theodor ließ sich nur kurz davon einschüchtern, trat dem blonden Slytherin kurz entschlossen entgegen und hob drohend seinen Zauberstab. "Ich würde dir raten dich schleunigst wieder zu verziehen." Harry staunte über Theodors plötzlichen Mut, wusste aber, dass er im Duellieren nicht annähernd eine Chance gegen Draco hätte. Harry griff fast automatisch nach seinem Zauberstab und nur einen Augenblick später war er an Theodors Seite. "Lass uns in Frieden, Malfoy", zischte Harry und trat zwischen ihn und Theodor. "Du hast dich da gar nicht einzumischen!" sagte Draco kühl, "Das ist eine Sache ganz allein zwischen Theodor und mir!" Draco versuchte Harry mit einer Geste klar zu machen, dass er sich verziehen sollte, doch Harry machte keine Anstalten zurückzuweichen, sondern hob lediglich seinen Zauberstab um zu signalisieren, dass er bereit war sich im Notfall zu verteidigen. "Vincolo", schrie Draco ohne Vorwarnung, doch Harry wich dem Fluch aus und versuchte es mit einem Entwaffnungszauber, der ins Leere ging. "Impedimenta." Ohne sich gegen den Fluch, der ihn wie aus dem Nichts traf wehren zu können, sackte er in sich zusammen. Sein Körper fühlte sich schwer wie Blei und jede Bewegung war äußerst mühsam. Er versuchte seinen Arm zu heben um den Zauberstab erneut auf Draco zu richten, doch dann erschien Graham, dem er den Fluch verdankte, über ihm und nahm ihm den Zauberstab aus der Hand. "Lass dir das eine Lehre sein", sagte er mit einem fiesen Grinsen, "lege dich nie mit uns an." Harry gab resigniert den Versuch auf sich gegen den Lähmfluch zu wehren und sein Körper erschlaffte. Nur unter großen Mühen, schaffte er es seinen Kopf zu drehen und Theodor zu beobachten, der nun von den drei Slytherins umringt in eine Ecke gedrängt wurde. "Expelliarmus!" Der Fluch traf Theodor hart und mit einem lauten Knall wurde er gegen die Steinwand geschleudert. Einen Moment blieb er reglos liegen, bevor er stöhnend versuchte sich erneut aufzurichten. "Lasst ihn in Ruhe", murmelte Harry schwerfällig und hoffte dass der Fluch doch endlich seine Wirkung verlor um eingreifen zu können. Doch die drei übergingen Harrys Bitte geflissentlich und schenkten ihre gesamte Aufmerksamkeit Theodor. Der Slytherin hatte sich gerade unter Mühen halbwegs aufgesetzt, als Draco ihn mit einem Fußtritt erneut zu Sturz brachte. "Bitte…" wisperte er unter Schmerzen, "Ich habe euch nichts getan…" Seine Augen waren panisch und vermochten keinen der drei zu fixieren. Er zitterte leicht, als er sich zwang Draco anzusehen. "Das vielleicht nicht, aber ich dachte du hättest begriffen, dass ein Slytherin, der sich mit Potter herumtreibt, für diesen Verrat zahlen muss", sagte Draco kalt. "Draco i…ich", stotterte Theodor hilflos. "Und ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt, was einen Verräter erwartet?" Theodor nickte wimmernd und schloss wehrlos die Augen. "Doloroso!" Der Dunkelblonde schrie vor Schmerzen und brach abermals zusammen als ihn ein zweiter und dritter Fluch traf, die Dracos Begleiter auf ihn abfeuerten. Harry versuchte sich noch einmal mit aller Kraft gegen den Fluch aufzulehnen, doch sein Körper gehorchte ihm nur widerwillig und jede Bewegung war unendlich schwer und langsam. "Piaga rifornimento", schrie Draco. Theodors Schreie waren währenddessen zu einem Wimmern geworden und schließlich völlig verstummt. ‚Jemand muss ihm helfen!' dachte Harry und kämpfte weiter gegen den Fluch. Er schaffte es sich, unter großer Anstrengung, taumelnd zu erheben, doch dies von den Dreien bemerkt wurde und Draco drehte sich zu ihm um. "Stupor" Harry hatte keine Chance auszuweichen und noch bevor er begriff, was geschah, verlor er das Bewusstsein. to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)