Let me be your guardian angel von Leuchtender_Mond (I don't want you by my side, I want you in my bed) ================================================================================ Prolog: I will always love you ------------------------------ ~Atemus’ POV~ Das Licht ist so hell. Strahlend schön. Sollte man meinen. Würde auch ich meinen. Hätte ich mein Licht nicht schon längst woanders gefunden. Du strahlst heller, Hikari, so viel heller, reiner. Mein Licht. So warm, dein Licht ist immer so warm. Dieses hier ist kalt und leer. Ich kann nicht glauben, dass ich das hier wirklich tue. Das ich gehe. Dich verlasse. Ich liebe dich. Ich verlasse dich. Verzeih mir. Ich selbst kann mir nämlich nicht verzeihen. Aber es wird Zeit.... If I should stay I would only be in your way. So I'll go but I know I'll think of you Every step of the way. Schritt für Schritt. Dem kalten Licht entgegen. Weg von deiner Wärme, weg von deiner Liebe. Es tut weh. Jeder Schritt schmerzt, als liefe ich über Glasscherben. Die Scherben haben sich in mein Herz gegraben, es blutet. Fühlst du es auch? Du siehst so aus..... Es tut noch viel mehr weh, dich leiden zu sehen, mein Liebster. And I will always love you. I will always love you. You my darling you mhhh Auch wenn ich jetzt gehe – das Tor zur Ewigkeit durchschreite – vergiss niemals meine Worte. Meine letzten Worte an dich, als unsere gedankliche Verbindung noch nicht getrennt war. „Ich liebe dich!“ Das waren meine letzten Worte. Und ein Versprechen. „Egal, was passiert, wir bleiben zusammen, für immer!“ Sieht so aus, als könnte ich mein Versprechen nicht halten. Ich gehe, ich bleibe nicht. Ich will nicht gehen.... Bitte verachte mich nicht..... Und denk daran – Ich werde dich immer lieben. Bittersweet memories, That is all I'm taking with me. So goodbye, please don't cry. We both know I'm not what you, you need. Wenn ich nun gehe, ich schwöre, ich werde an dich denken. Immer, und egal was ich tue. Immerhin – werden wir uns eines Tages wiedersehen. Wenn du mir folgen wirst, durch dieses Tor, ins Totenreich. Ist das nicht egoistisch von mir? Du sollst doch ein langes, erfülltes Leben haben. Das wünsche ich mir, für dich. Aber ich wünsche mir noch etwas, für mich. Komm bald zu mir. Ich will doch nicht, dass du stirbst, aber das wird wohl der einzige Weg sein, wie du zu mir kommen kannst. Wie selbstsüchtig von mir..... Bitte verzeih mir.... Ich bin alt.... Und ich werde auf meine alten Tage auch noch senil, wie es scheint..... And I will always love you. will always love you. Immer. Nur für dich. Da sein. Leben. Lieben. Versprochen. Du. Immer nur du. Vergiss mein nicht..... I hope life treats you kind And I hope you have All you dreamed of. And I wish for you joy And happiness. But above all this, I'm wishing you love. Das hier ist grade der Versuch, sozial zu sein. Lebe dein Leben. Genieße es. Liebe. Finde jemanden, der dir wichtig ist, sei für ihn da, liebe ihn; wie du mich geliebt hast. Wenn du mich darüber nicht vergisst, ist das in Ordnung, dann ist das gut genug für mich. Okay, soweit die offizielle Version. War wohl nichts. Ich wünsche dir Glück, Freunde, Erfolg. Aber muss ich dir wirklich wünschen, jemanden zu finden, der meinen Platz bei dir einnimmt? Es tut mir Leid, aber das ist zu viel verlangt. Du hast gesagt, du liebst mich. Bitte, bitte, vergiss es nicht. Denn ich werde auch nicht vergessen.... Solange ich lebe? Haha, guter Witz.... Kann nur grade nicht drüber lachen. Sagen wir, bis in alle Ewigkeit. And I will always love you. I will always love you. I, I will always love you. You, darling I love you. I'll always, I'll always love you. Ein letzter Blick. Verdammt, den hätte ich lassen sollen. Ich will dich doch nicht weinend in Erinnerung behalten. Ich würde jetzt gerne zu dir gehen und dir die Tränen aus dem Gesicht wischen. Doch ich bin schon zu weit gegangen. Dumm gelaufen, hm? Meine Lippen formen drei Worte. Ich hoffe, du hast es gesehen. Schnell wende ich den Kopf wieder nach vorne. Ich will nicht, dass du meine Tränen siehst. Ich wollte doch stark sein. Aber ich bin es nicht. Wenn ich es wäre, würde ich mich nicht dem Willen der Götter beugen und gehen. Ich werde langsam von dem grellen Licht verschluckt. Warum muss es Licht sein? Licht bedeutet, dass ich an dich denken muss, Hikari. Und dass ich dich vermissen werde..... Werde ich sowieso.... Ich gebe dir ein neues Versprechen. Egal, was hinter diesem Tor auf mich wartet, ich werde dich finden. Und dann komme ich zurück. Denn ich liebe dich. to be continued..... Kapitel 1: Einsamkeit --------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist als "Willkommen" Ivea (deinetwegen muss ich ja jetzt noch auf meine Rechtschreibung achten! :P) und touga-chan gewidmet. Viel Spaß euch allen. ^^ Eure Miss Hellfire Kapitel 1 Einsamkeit Wenn du eines Tages stirbst, dann geh ich zu Gott und sag zu ihm:„Du hast doch schon so viele Engel, warum musst du mir da meinen nehmen?“ ~Yuugis’ POV~ Der Regen klatscht gegen die Scheiben, seit Stunden schon. Trübselig starre ich aus dem Fenster, auf das grau in grau, was dort draußen herrscht. Als würde der Himmel weinen, so sieht es aus. Ich finde das nur passend. Immerhin ist mir ja auch nach weinen zumute, immer noch. Soll man es denn glauben? Das ich nach drei Monaten ohne Atemu immer noch mit feuchten, glasigen Augen in der Gegend herumlaufe? Eigentlich bin ich ganz froh, dass Atemu mich nicht so sehen kann, was würde er denn von mir denken? Aber dennoch.... Kann man vom mir erwarten, die Eine Liebe meines Lebens einfach so ad acta zu legen? Sicherlich, Jounouchi, Anzu und Honda kann man den Verlust schon längst nicht mehr anmerken. Aber für sie war es ja auch nur ein Freund gewesen. Und für mich war es die Person, die meine Unschuld besaß, wie ich auch die seine. Kleiner Unterschied.... Ich seufze schwer. Eigentlich sollte ich ja Hausaufgaben machen. Ich habe es sogar schon geschafft, mein Mathebuch auf der richtigen Seite aufzuschlagen. Meiner Meinung nach habe ich mir jetzt erst einmal eine Pause verdient. Wozu denn auch Hausaufgaben machen? In den drei Monaten, in denen ich Atemu nicht mehr gesehen habe, habe ich alles schleifen lassen. Keine Hausaufgaben, keine Freunde, kein Großvater. Nichts. Nur Trübsinn. Die Tangensfunktion sah vor das..... Was zum Teufel war eine Tangensfunktion? Hatte der Mathelehrer das erklärt? Hm, dann war ich entweder geistig oder körperlich nicht anwesend gewesen. Wie eigentlich immer. Kein Wunder, dass meine Noten in den Keller sanken. Egal... Alles egal.... Immer, wenn ich auf der Straße war, wenn ich überhaupt irgendwo andere Menschen sah, immer fuhr ich wie elektrisiert auf, sah ich irgendwo blonde Haare. Denke ich doch immer gleich, es sei Atemu, dass er endlich gekommen sei. Und immer stürze ich in noch tiefere Depressionen, wenn ich dann sehe, dass es nicht Atemu gewesen ist. Natürlich war er es nicht gewesen, wie konnte er es denn auch gewesen sein? Aber dennoch habe ich das absurde Gefühl, Atemu müsse doch irgendwo in meiner Nähe sein. Er war tot, er konnte nicht da sein. Aber vielleicht.... Ich schalle sich selbst für diesen Unsinn, den ich mir da mal wieder zusammen spinne. Aber ändern kann ich es nicht. Um genau zu sein, will ich es auch gar nicht. Der Schmerz, der die Erinnerung an Atemu mir beschert, ist das einzige, was uns noch verbindet. Niemand darf mir diesen Schmerz nehmen. Niemand darf mir Atemu nehmen. Niemand.... Und ich weine schon wieder. Von wegen die Zeit heilt alle Wunden. Einen Scheiß tut die Zeit. Und ich kann nicht aufhören zu weinen. ~ ~ ~ Es nieselt mittlerweile nur noch leicht. Gut so, denn im Haus hat mich nichts mehr gehalten. Also hab ich mir meine Jacke übergeworfen und bin nach draußen geflüchtet. Jetzt sitze ich hier im Park, gegen einen dieser schweren Bäume gelehnt und halte mein Gesicht dem Regen entgegen. Tut irgendwie gut. Morgen werde ich das zwar wahrscheinlich anders sehen, weil ich mir sicherlich grade irgendetwas einfange, aber für den Augenblick tut es gut. Bereue nichts, was du getan hast, wenn du in dem Augenblick, da du es tatest, glücklich warst. Ich bereue nur, dich damals nicht aufgehalten zu haben. Aber ich wollte doch, dass du glücklich wirst! Darum habe ich mir eingeredet, es würde schon nicht so schlimm sein, wenn du weg wärst, vor allem, da ich dich ja glücklich wüsste. Falsch gedacht. Dumm gelaufen. Und jetzt hab ich den Salat. Jetzt sitz ich mit verheulten Augen hier und vergehe vor Sehnsucht. Wie lange ist es her, dass ich dir in die Augen sah? Wie lange, dass ich dich berührte? Ein zärtliches Wort von dir hörte? Viel zu lange... Als wir uns trafen hatte ich zuerst Angst vor dir. Dann Respekt. Später wurde daraus Freundschaft, und ich war glücklich. Aber dann..... Dann verliebte ich mich in dich. Ich kann nicht so genau sagen, seit wann ich dich auf diese eine, bestimmte Art sah. Irgendwann nach dem Battle City Turnier, glaube ich. Da merkte ich, dass ich, ein kleiner dummer Junge, mich in den mächtigen Pharao verliebt hatte. Das erschreckte mich, und es machte mir Angst. Ich schwor mir, es dir niemals zu sagen, zu groß war die Angst, du könntest mich verachten. Doch das Schicksal ließ nicht zu, dass ich mich dieser süßen Pflicht entzog. Als Oricalcos deine Seele verschlingen wollte, da konnte ich das doch nicht zulassen. Also habe ich mich dazwischen geworfen, damit du lebst. Später wolltest du natürlich wissen, warum ich bereit war, so weit zu gehen. Da gab es keinen Ausweg mehr, und ich fürchtete, es sei das letzte mal, dass wir gemütlich auf meinem Bett saßen und miteinander plauderten, glaubte ich doch, in Zukunft würdest du mich meiden. Aber ich habe es gesagt. Diese drei Worte. Und ich hatte Recht – es sollte alles verändern. Geflüstert habe ich sie nur, diese Worte, die mir so Angst machten, auch – oder grade weil – sie wahr waren. Ich flüsterte sie und traute mich dann nicht, den Blick zu heben. Du hast geschwiegen, nur dein Atem ging schneller. Und du hast immer noch nichts gesagt. Da habe ich aufgesehen. Und du hast geweint. Ich verstand nicht, warum, aber ich glaubte, es sei schlecht. Darum habe ich mich abgewandt und wollte flüchten. Aber dein gehauchtes „Aibou!“ hielt mich davon ab. Ich sah zurück zu dir. Du standest mittlerweile. Die eine Hand hattest du ausgestreckt, als wolltest du mich zurückhalten, aber du warst ja ein Geist. Ich starrte dich mit großen Augen an, ich hatte solche Angst. Und du hobst die Hand und strichst über meine Wange. Ich weiß, du bist ein Geist, und da war nichts zu fühlen. Habe ich aber trotzdem. Es wurde ganz warm, da, wo deine durchsichtigen Finger entlang strichen. Ich verstand die Welt nicht mehr, starrte dich unverhohlen an. Und dann hast du dich zu mir heruntergebeugt. Deine Lippen auf meinen. Ich dachte, ich träume. Aber es war real. Und es tat weh. Weil deine Lippen nun mal nicht wirklich da waren, sondern nur durchsichtig. Aber es war trotzdem wundervoll. Weil du mich nicht hasst. Sondern mich liebst. Das hast du gesagt. Und ich habe dir geglaubt. Aber warum, wenn du mich liebst, warum hast du mich dann verlassen? Oh, ja, ich weiß. Das hatte ich in den letzten Monaten schon öfters. Ich weiß es ja. Die Götter.... Wir waren machtlos. Aber trotzdem. Da bleibt dieser irreale Wunsch, du hättest Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um mich zu sehen. Und das hast du nicht. Natürlich nicht. Wie denn auch? Du bist kein Gott. Du bist tot. Oh nein, jetzt nicht schon wieder anfangen zu weinen !! Zu spät. Das Regenwasser vermischt sich mit meinen Tränen. Warum kannst du nicht kommen, um sie zu trocknen?? ~ ~ ~ Ich stehe unter der Dusche, fragt mich nicht, wie lange schon. Ziemlich lange, glaube ich. Ich halte die Augen geschlossen, um mit jenen Moment, damals in Ägypten vor Augen zu führen. Als ich dich zum ersten mal sah, als Pharao sah. So groß, so stark. Es raubte mir den Atem. Na ja, ich weiß – du raubst mit immer den Atem. Ich war so froh, dir in deinem Kampf gegen Bakura beistehen zu können. Deine Hand in meiner. Es war das erste mal, dass wir uns richtig berühren konnten. Es war wundervoll. So wundervoll.... Weniger wundervoll war dann, dich fallen zu sehen. Aber ich gab dich nicht auf, ebenso, wie ich dich jetzt nicht aufgeben will. Damals jedenfalls war es leichter. Ich suchte dich. Ich fand dich. An jenem Ufer des Nils. Und unsere Freunde waren so rücksichtsvoll, uns eine Weile alleine zu lassen. Ich war ihnen so dankbar. Du auch, oder? Schon gut, ich weiß, dass du ihnen dankbar bist. Als wir uns an ein einsames Plätzchen zurückzogen. Einsam und sehr romantisch. Und ich dir meine Unschuld schenkte. Und dir die Deine nahm. Es war...... zauberhaft. Einmal Himmel und zurück. Ein Traum, aus dem ich nicht erwachen wollte. Dein Verlassen hat mich wach gerüttelt, grausam und gewaltsam. Aber damals gehörte die Welt nur uns beiden. Du warst so lieb und zärtlich zu mir. Ich habe dich so geliebt. Und ich liebe dich immer noch. Ich liebe dich so sehr, dass es weh tut. Spürst du es nicht? Ich zerbreche. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Nicht ohne dich. Denn du bist alles, was zählt. Mein Herz. Meine Seele. Meine Liebe. Mein zweites Ich. Ich quietsche erschrocken auf, als kein heißes Wasser mehr da ist und ich mit einem mal eine kalte Dusche bekomme. Ich springe aus der Dusche und suche mir ein Handtuch. Doch meine Gedanken sind immer nur bei dir. ~ ~ ~ Die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Mal wieder schleppe ich mich in die Schule. Warum eigentlich? Wozu? Warum mach ich diesen ganzen Scheiß noch mit? Ohne dich macht alles keinen Sinn..... In Gedanken versunken schleiche ich die Straßen entlang. Meine Füße tragen mich, auch ohne das mein Hirn sie anleitet. Ich bin den Weg schon so oft gegangen – so oft auch mit dir. Du..... Überall bist du... Jede noch so kleine Kleinigkeit lässt mich an dich denken. Der Lärm der nahen Baustelle übertönt alle Geräusche. Könnten sie doch auch meine Gefühle so einfach übertönen. Sie übermalen, wie sie es mit diesem Haus tun. Neu streichen. Ich schlurfe mit hängendem Kopf unter dem Gerüst hindurch. Unmittelbar hinter dem Gerüst bleibe ich stehen. Dort hinten ist schon die Schule. So oft hast du mich dorthin begleitet. Tränen vernebeln meine Sicht. Ich sehe nichts mehr. Höre nur deine Stimme. „Aibou!“ Grundgüter, jetzt bilde ich mir schon eine, deine Stimme zu hören. „Aibou!“ Ja, ja, ich weiß, ich bin wohl schizophren. „Vorsicht Junge!“ Huh? Ich sehe immer noch nicht richtig. Nur etwas großes, das von oben auf mich hinabfällt. „Weg da!“ „Aibou!!!“ Weg? Zu spät..... To be continued...... Kapitel 2: Stimmen im Wind -------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist Panki_Ponk gewidmet, ich hoffe, du bist gut durch deine Klausuren gekommen!! Viel Spaß euch allen! Kapitel 2 Stimmen im Wind Auf einem Stern, so weit und fern, da sitzt ein Engel und hat dich gern. Denkt an dich und hat dich lieb, weint, weint weil er dich so selten sieht. ~ Yuugis’ POV ~ Was...? Ich will entsetzt zurückspringen. Zu spät. Das Ding ist zu schnell. Das war’s. Seltsam, dass ich so ruhig bleibe. Aber wenigstens werde ich dich wiedersehen. Atemu... Mein Atemu.... Ich habe keine Angst. Warum sollte ich Angst vor dem Tod haben, wenn es bedeutet, dass wir uns wiedersehen? Eben, es gibt gar keinen Grund. Darum bleibe ich ganz ruhig. Kann es sein, dass ich mich sogar freue? Ich freue mich auf meinen Tod? Okay...... dazu sag ich jetzt besser mal nichts..... Ich blinzele nach oben. Das graue Ding rast auf mich zu. Was ist das eigentlich? Sieht ein bisschen aus, wie ein Container. Das Ding wird mich ja regelrecht zerquetschen.... Es ist ein reiner Reflex, dass ich doch noch versuche, aus dem Weg zu springen. Wirklich, nur Reflex. Was denn sonst? Als wollte ich noch leben... Will ich natürlich nicht, klar?! Und darum....... war’s das jetzt auch. Bitte. Aber man kennt mich ja. Die komischen Sachen passieren immer nur mir. Und das Pech scheint mich ja irgendwie auch zu mögen. Lange Rede, kurzer Sinn – irgend so ein Vollidiot hindert mich am Sterben. Keine Ahnung wer – wenn ich ihn finde, geh ich ihm an die Gurgel!! Ich stehe immer noch da, habe zwar einen Schritt zur Seite gemacht – verdammt, warum kostet es so viel Selbstbeherrschung, stehen zu bleiben? – als ich mit einem mal zwei starke Hände auf meinem Rücken spüre. Ich habe keine Ahnung, warum, aber diese Hände jagen mir eine nicht unangenehme Gänsehaut über den Rücken. Atemu!!! Nein, nicht! Ich will dich doch nicht betrügen! Nur deine Hände riefen bisher diese Reaktion bei mir hervor. Was tue ich...?? Die Hände jedoch tun mehr, als mich in ein emotionales Chaos aus Schuldgefühlen und Fragezeichen zu stürzen. Sie stoßen mich weg von der Stelle, an der ich zu sterben gedachte. Weg von dir. Ich will nicht. Ich will wirklich nicht!! Schmerzhaft schlage ich auf dem Bordstein auf, verletzte mich ein wenig an den Händen, ein wenig Blut läuft über meine Handballen. Aber ich merke es eigentlich gar nicht, ich sehe mich nur um wie ein gehetztes Tier. So zumindest fühle ich mich. Als mein Blick über die Straße wandert. Da ist das große, graue Container – Dings – huh, aus der Nähe wirkt es sogar noch bedrohlicher! Und dann natürlich all die Menschen, die entsetzt auf mich starren. Gaffer. Wer aber hat mich “gerettet“? Mein Blick wandert suchend umher. Und dann sehe ich jemanden. Jemanden, den ich nicht erwartet hatte. Jemanden, den ich nicht erhofft hatte. Jemanden, der unmöglich da sein konnte. Jemanden, der aussah wie du!! Aber – aber was machst du denn hier? Ich will dich rufen, aber meine Stimme versagt mir ihren Dienst. Verdammt, warum jetzt? Ich blinzele. Schaue noch einmal genau hin. Kein Zweifel – wer außer mir trägt sonst diese Frisur? Doch da – genau in dem Augenblick, als ich mir sicher bin, dass du es bist, da verschwindest du. Lag es daran, dass die Sonne sich so in den Schaufenstern spiegelte? Du schienst mir wie von einem hellen, strahlenden Licht umgeben. Und dann warst du weg. Einfach weg. Und ich starre mit leeren Augen auf die Stelle, wo du doch eben noch warst. Wenn du es denn warst. Habe ich mich nur wieder geirrt? Der alte Schmerz in meiner Brust ist wieder da, wie immer, wenn ich glaubte, dich gefunden zu haben. Ich sinke zurück, starre trübselig auf den Boden. Sicher habe ich mich geirrt. Wie hättest du denn da sein sollen? Aber warum sollte ich nicht daran glauben? Daran, dass du da warst. Ich – grade ich – sollte doch mittlerweile wissen, dass Magie durchaus existiert. Wenn du es warst, warum hast du es dann getan? Willst du mich etwa nicht mehr bei dir haben? Nein, das glaube ich nicht. Ich weigere mich, dass zu glauben. Was wolltest du dann? Wolltest du mir etwas sagen? Du hast mich gerettet. Du wolltest, dass ich lebe? Glücklich werde, ohne dich? So ein frommer Wunsch würde zu dir passen. „Hey, Junge, alles in Ordnung?“ Verwirrt blicke ich in das Gesicht eines besorgten Menschen, der, seiner Kleidung nach zu urteilen, zu den Bauarbeitern gehört. Ob alles in Ordnung ist? Könnte man jetzt drüber philosophieren.... „Ja, klar....“, nuschle ich und lasse mir hoch helfen. Schwankend komme ich auf die Beine, bestätige noch einige male, dass es mir wirklich gut ginge, wimmle den Versuch, einen Krankenwagen zu rufen, ab. Und setzte meinen Weg fort. Vorsichtig tupfe ich mit einem Taschentuch die Wunden auf meinen Händen ab. Tut ziemlich weh, autsch! Dann bin ich auch schon in der Schule..... Sechs Stunden Langeweile. Dass die Lehrer aber auch so kurz vor den Sommerferien immer noch unterrichten müssen, bringt doch jetzt ohnehin nichts mehr. Und nächstes Schuljahr komme ich in die Oberstufe, na danke. Nachmittagsunterricht, Samstagsunterricht. Ich würde gern drauf verzichten, aber ich hab’s Großvater doch versprochen. Na denn, auf in den Kampf! ~ Atemus’ POV ~ Ich sitze mit geschlossenen Augen da und weiß weder aus noch ein. Was hab ich da eigentlich getan? Ja, schon klar, ich hab ihm das Leben gerettet. Ihm, Yuugi. Klar, ist ja auch mein Job. Immerhin..... ...... immerhin bin ich ja sein Schutzengel. Ich versuche, mich in einer bequemeren Position hinzusetzten. Hey, es ist gar nicht so einfach, sich gegen einen Baum zu lehnen, wenn man diese zwei riesig schweren Flügel auf dem Rücken hat! Ich fahre beiläufig mit den Händen durch das grüne Gras um mich herum und öffne notgedrungen die Augen. Was ich sehe, gefällt mir allerdings nicht sonderlich. Ich sitze hier vor dem Schulgebäude, von meinem Platz aus habe ich einen guten Blick auf die zehner Klassen. Also auch auf meinen Schützling. Yuugi, was machst du nur? Du verbaust dir deine ganze Zukunft, wenn du nicht aufpasst. Und grade in Latein. Ich weiß doch, wie wenig du dieses Fach magst und kannst. Seit ich damals durch das Tor gegangen bin, bin ich nicht mehr von deiner Seite gewichen. War immer da, habe alles mitbekommen. Dein Leid, deinen Schmerz, deine Trauer. Alles meinetwegen. Es hat so wahnsinnig weh getan. So weh, zu sehen, wie du leidest, weil ich nicht mehr bei dir war. Als ich mir wünschte, nicht vergessen zu werden, wollte ich doch nicht, dass du unglücklich wirst! Aber ehrlich gesagt erleichtert es mich schon, dass du keinen neuen Freund hast. Dennoch, dein glockenreines Lachen habe ich dich nicht mehr lachen hören, ich vermisse es. Wann haben deine Augen zuletzt gestrahlt? Lange her..... Ich komme mir so verdammt mies vor, weil ich Schuld bin, an deinem Elend. Aber was soll ich denn machen? Ich bin ein Engel, ich bin für normale Menschen unsichtbar. Oh ja, gut. Ich weiß. Dämliche Ausrede. Wenn ich will kann ich mich ja sichtbar machen. So wie eben, als ich dich auf der Baustelle gerettet habe. Wirklich, Hikari, deine Reflexe waren auch schon mal besser. Du hast ja gar nicht versucht, zu fliehen. Oder wolltest du es nicht? Wolltest du sterben? Bitte tu mir das nicht an! Wenn du tot bist, brauchst du keinen Schutzengel mehr, dann sehe ich dich nie wieder. Ich weiß, eines Tages wirst du sterben, dann sehe ich dich nicht mehr. Denn als Engel bin ich ein unsterbliches Wesen. Eine Ewigkeit alleine. Aber noch habe ich ja dich. Und ich werde dich beschützen! Siehst du? Ich habe mein Versprechen gehalten! Ich habe dich gefunden! Allerdings bin ich dennoch nicht bei dir..... Ich will doch so dringend zu dir! Manchmal sitze ich nachts an deinem Bett und streiche über die sanfte Haut deiner Wangen. Dann brennt die Sehnsucht schmerzhaft wie Feuer in mir. Aber bisher habe ich mich immer zusammenreisen können. Ihr habt ja keine Ahnung, wie schwer das war! Ich pflücke geistesabwesend ein Gänseblümchen, drehe es in meinen Händen. „Ich sag’s ihm, ich sag’s ihm nicht, ich sag’s ihm, ich’s sag’s ihm nicht, ich sag’s ihm,......“ Immer mehr kleine, weiße Blütenblätter sammeln sich um mich herum. Nur noch ein paar an der Blume. Das Ergebnis wird absehbar. „Ich sag’s ihm nicht, ich sag’s ihm, ich’s sag’s ihm nicht......“ Ich sag’s ihm nicht? Hm, nein also..... Aber sagt man nicht, das würde ohnehin nur mit roten Rosen funktionieren? Sicher funktioniert es nur mit roten Rosen! Als ich meine Schultern straffe merke ich, dass ich eigentlich nur nach einem Anstoß gesucht habe, für das, was ich ohnehin vorhabe. Ein Regelverstoß, der seinesgleichen sucht. Aber etwas, was uns beiden helfen wird. Ich sag’s ihm!! ~ Kajis’ POV ~ Na, na..... was sehe ich denn da? Wenn das nicht mal ein Ansatz ist... Ich denke, es ist an der Zeit. Ich muss los, arbeiten. Na ja, müssen? Ich liebe meine Arbeit. Und mein neuer Auftrag verspricht, interessant zu werden. ~ Yuugis’ POV ~ Lustlos trotte ich die Straße entlang. Kicke einen kleinen Stein vor mir her. Ich hab mal wieder keine Lust zu nichts. Nichts neues, also. Die Straßen sind leer, obwohl doch die Sonne scheint. Eigentlich ist es ein wunderschöner Tag. Aber für mich ist alles nur grau. „Aibou!“ Ich schrecke hoch, bin wie elektrisiert. Aibou?! Nur ein Mensch nennt mich Aibou, und das bist du. Wie die Stimme an der Bausstelle heute morgen. Das warst du doch auch, nicht war? Du wolltest mich warnen. Es tut mir Leid, dass ich dir Arbeit mache.... Hektisch blicke ich mich um. Von wo kam deine Stimme? Doch egal wo ich auch hinblicke, ich kann dich nirgends sehen. Enttäuscht lasse ich meine Schultern sinken. Wieder das alte Spiel. Die Halluzinationen machen mich noch wahnsinnig. Ständig glauben zu müssen, dich zu sehen oder zu hören. Das tut so weh..... ~ ~ ~ Endlich wieder zu Hause. Das wurde aber auch langsam Zeit...... Ich pfeffere meine Schulsachen in eine Ecke. Doch dann überlege ich es mir anders, ziehe sie wieder zu mir und werfe mich mit der Deutschlektüre [äh, wohl eher Japanischlektüre, was? ^^] aufs Bett und fange lustlos an, in ihr herumzublättern. Ein Gedichteinband. Ich hasse Gedichte! Besonders Liebesgedichte, da muss ich nämlich immer gleich an dich denken. Mit äußerstem Abscheu starre ich auf die Seiten. Das Buch ist noch ganz neu, immer wieder klappt es sich selbstständig zu. So auch grade. Ich seufze genervt auf, will meine Hand heben um das Buch wieder zu öffnen, da tut es dies von ganz alleine. Ähm, Sekunde mal – das Buch öffnet sich grade selbstständig?? Jetzt hat sich wohl mein letztes bisschen Verstand verabschiedet, toll. Ich beuge mich vor, um zu sehen, welche Seite nun offen vor mir liegt. Erstaunt fangen meine Augen einen kleinen Reim ein. Auf einem Stern, so weit und fern, Da sitzt ein Engel und hat dich gern. Denkt an dich und hat dich lieb, weint, weint weil er dich so selten sieht. Der Spruch gefällt mir. Und irgendwie erscheint er mir passend. Dir auch, oder? Sonst hättest du mir die Seite nicht aufgeschlagen. Ja, du. Ich glaube ganz fest daran, dass du das warst. Dass du mir damit etwas sagen willst. Nämlich, dass du da bist. Und dass du mich liebst. Erneut fange ich an zu weinen, aber diesmal vor Glück. „Atemu? Bist du hier irgendwo? Hörst du mich?“, frage ich in den leeren Raum. Keine Antwort. Ich spreche trotzdem weiter. „Ich liebe dich...... und ich werde nie aufhören, dich zu lieben!!“ Ich lächele, mit Tränen in den Augen. Irgendwie tat das gut. Ich lasse mich zurück aufs Bett fallen. Autsch! Verdammt, meine aufgeschürfte Haut macht mir doch zu schaffen. Ich bin ja so ein Schwächling.... Ich schleppe mich ins Bad. Drehe den Wasserhahn auf, halte meine Hände unter den kalten Strahl. Hm, tut gut. Ich blicke auf. In den Spiegel. Auf das, was sich da spiegelt. Ich erstarre. To be continued..... Nachwort: So..... schon wieder so ein kurzes Kapitel. Tut mir echt Leid!! Ich wird mich bemühen, die Kapitel von jetzt an etwas länger zu gestalten. Nicht böse sein, okay? ^^ Bis denne, hab euch lüüb! Eure Miss Hellfire Kapitel 3: Kinder des Himmels ----------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist Black_Chocobo als "Willkommen" gewidmet. Aber ich vermache es ihr gleichzeitig in Dankbarkeit, ich fühle mich sehr geehert!! *an dieser Stelle anmerkt, dass ihr alle unbedingt mal in ihre FF "One Night Stand" reinschauen müsst!! ;)* Kapitel 3 Kinder des Himmels Nacht für nacht, Lieg ich wach. Denk an dich und frage mich: Wie kann das sein, wie kann’s dich geben Wo Engel doch im Himmel leben? ~ Atemus’ POV ~ Du versorgst grade deine Wunden. Warum musst du leiden? Lass mich deinen Schmerz lindern! Ja, es ist soweit. Ich sag’s ihm. Ich gebe die Tarnung auf, spüre, wie ich langsam für deine Augen sichtbar werde. Du blickst auf. Du siehst mich. Starrst mich an. Sagst nichts. Freust du dich denn nicht, mich zu sehen? Dann flüsterst du etwas:„Atemu...? Versprich mir etwas; bitte. Versprich mir, dass, wenn ich mich jetzt umdrehe, du noch da bist!“ „Hikari...“, flüstere ich, meine Stimme klingt rau. Nein, ich gehe nicht weg, versprochen. Jetzt, wo ich endlich den Mut hierzu hatte. Ich wollte schon vorher. Erst auf deinem Heimweg, aber die Leute auf der Straße... nein, zu gefährlich. Dann, in deinem Zimmer. Aber da verließ mich der Mut. Bis du mir sagest, dass du mich immer noch liebst. Da gab es kein Halten mehr. Und nun stehe ich hier, sehe dich an. Und du siehst mich. Na ja, noch siehst du nur mein Spiegelbild. Aber allein das ist schon wahnsinnig gut. Jetzt drehst du dich um. Schnell, als hättest du Angst, ich könnte schon wieder verschwunden sein, in der Sekunde, den deinen Augen benötigen, um von Spiegel zu mir zu wandern. Aber ich bin immer noch hier. Sehe dich an, kann kein Wort herausbringen. Hikari!! Aibou!! Yuugi!! Mein Herz klopft schmerzhaft gegen meine Rippen. Ich könnte platzen vor Freude. Aber meine plötzliche Nervosität kann ich nicht leugnen. Ein halbes Jahr ist es her, dass wir zuletzt miteinander geredet haben. Ein halbes Jahr ist eine lange Zeit... Aber was tue ich? Warum zweifle ich? Bevor ich überhaupt noch irgendeinen Gedanken an idiotische Zweifel verschwenden kann, fliegst du um meine Hals, klammerst dich an mir fest. Dein Kopf in meiner Halsbeuge. Du weinst ja. Aber wohl vor Freude. Erst jetzt merke ich, dass ich auch weine. Ich streiche über deinen Kopf, ziehe dich so fest wie es geht, ohne dich zu verletzten, an mich. Halte dich. Ganz fest. Ich lasse dich nie wieder los. Ich lasse dich nie wieder gehen. Ich bleibe immer bei dir. Ich werde dich immer lieben. „Yuugi...“, flüstere ich in deine Haare. Du klammerst dich nach wie vor an mir fest, als hättest du Angst, ich würde mich gleich zwischen deinen Fingern auflösen, wie ein Traum. Ich halte dich weiter fest. Ich bleibe doch, merkst du es? Schließlich hebst du den Blick. Starrst mich nach wie vor an. Deine Lippen vor erstaunen leicht geöffnet. Wie einladend.... Ich kann nicht wiederstehen. Beuge mich hinab und versiegle deine Lippen mit einem sanften Kuss. Vorsichtig knabbere ich an deiner Unterlippe, bevor meine Zunge langsam und behutsam deine Mundhöhle zu erkunden beginnt. Erst, als sie vorsichtig von deiner angestupst wird, wendet sie sich ihr zu, nimmt sie in ihr Spiel mit auf, unendlich zärtlich. Hunderte von Schmetterlingen. Es ist ein Gefühl, wie bei unserem ersten Kuss. Wunderschön. Oh Yuugi.... Schließlich geht uns der Atem aus, wir müssen den Kuss abbrechen. Sehen uns in die Augen. „Atemu.... Wie hast du es nur geschafft? Ich hab es ja gewusst... es ist so schön...“, stammelst du. Du siehst so glücklich aus. Zum ersten mal seit sechs Monaten strahlen deine Augen wieder. Ich freue mich so wahnsinnig darüber, hätte ich irgendwelche Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidung gehegt, spätestens jetzt wären sie verflogen. Ich drücke dich fest an mich, während ich dir antworte, atme den Duft deines Haares ein und streiche über deinen Rücken. „Ich war immer da, Hikari, die ganze Zeit. Ich..... ich konnte nur nicht sofort... richtig zu dir....“, setzte ich eine schwache Erklärung an. Das wird aber auch kompliziert, versucht man, es in Worte zu fassen! Du blickst auf, schaust mir fragend in die Augen. „Ähm...“, mache ich. Dann aber hebe ich dich kurz entschlossen hoch und trage dich in dein Zimmer. Fege den Gedichtband vom Bett und lege dich darauf ab, bevor ich mich neben dich setzte. So! Ist doch schon viel gemütlicher so. Time to tell the truth.... ~ Yuugis’ POV ~ Ich kann es nicht glauben. Ich träume, oder? Soll ich mir wünschen, aufzuwachen oder weiterzuschlafen? Aufzuwachen, um nicht weiter Angst zu haben, dass du verschwindest, Weiterschlafen, um bei dir zu bleiben. Ist es ein Traum? Oh, bitte nicht!! Aber es wirkt doch so real. Eben war ich noch in der Schule. Und jetzt sitze ich hier, in meinem Zimmer, zusammen mit dir. Und du bist wirklich da, du hast einen Körper und du hast – Ähm, du hast zwei schneeweiße, wunderschöne Flügel auf deinem Rücken. „Atemu...“, flüstere ich und fahre darüber. Sie fühlen sich so weich an, kitzeln meine Handinnenflächen. Du seufzt wohlig auf, als meine Finger über sie streichen. „Atemu, was...?“, frage ich. Du grinst leicht. „Wonach sieht es denn aus, Hikari?“ Ich kann es nicht glauben. Engel? Du bist ein Engel? Nun, überraschen sollte es mich nicht. Mein ganz privater Engel bist du ohnehin schon. Immer gewesen. „Aber, was machst du dann hier? Leben Engel nicht im Himmel? Und hast du keine Pflichten?“, frage ich besorgt. Bekommst du jetzt meinetwegen Ärger? Aber du bist da... Ist es das nicht wert? Verzeih! Verzeih, dass ich an dir gezweifelt habe!! Das ich glaubte, dass du nicht Himmel und Hölle in Bewegung setzten würdest. Denn das hast du ja..... Denn du bist ja hier – hier bei mir. Glücklich sehe ich dich an, ich kann gar nicht genug bekommen, von deinem Anblick. Du lächelst mich an, streichst sanft über meine Wange. Ich möchte jetzt anfangen, zu schnurren. Das lasse ich dann aber doch sein, lausche stattdessen nur verwundert deiner Antwort. Verwundert, aber auch erfreut. „Wir leben nicht alle im Himmel; das ist unterschiedlich. Und natürlich habe ich Pflichten, aber die erfülle ich doch grade!“ Erneut ziehst du mich an dich. Wie sehr ich es genieße! Deine Arme sind mein Horizont, der schönste Ort der Welt, ich könnte jahrelang in deinen starken, liebevollen Armen liegen. Du fährst fort, zu erzählen, wie gebannt lausche ich deiner wundervollen Stimme, die ich schon so oft in letzter Zeit zu hören glaubte. Oder – Moment mal! – sollte ich mich dabei gar nicht getäuscht haben? Warst du das wirklich? Du sagtest doch, du seiest immer da gewesen. Immer bei mir gewesen. „Ich habe zur Zeit nur eine Pflicht – und das bist du. Siehst du, Aibou, ich bin.... ich bin dein Schutzengel..... ich bin immer bei dir, ich werde dich immer vor allem beschützen, auch, wenn es nicht meine Aufgabe wäre..... Nach meinem Tod wurde ich zu einem Kind des Himmels, einem Engel.... und jetzt bin ich hier, bei dir..... und ich werde bleiben, auch, wenn das hier verboten ist.....“ Ich blicke auf. Verboten? Verstört frage ich dich danach. Du lächelst, doch es ist ein bitteres Lachen. „Ich bin ein Engel, dein Schutzengel, Aibou. Du bist mein Schützling. Ich soll dich beschützen, komme da, was wolle. Das ist mein Job. Aber es ist nicht mein Job, dich zu verführen, dich zu lieben. Ich bin ein Engel. Es ist mir verboten, dich zu lieben, es ist mir verboten, mich dir zu zeigen, es ist mir verboten, dich zu sprechen, es ist mir verboten, irgendetwas anderes zu tun, als dich zu beschützen. Vor allem soll ich dich beschützen, vor allem werde ich dich beschützen, aber ich weiß nicht, ob ich dich vor mir selbst beschützen kann. Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt will. Ich liebe dich doch so sehr.....“ Ich keuche auf. Du darfst nicht? Du darfst mich nicht lieben, gar nichts? Warum? Warum denn nicht? Ich war doch grade so glücklich! Und jetzt das? Das ist nicht fair, das ist einfach nicht fair! Warum dürfen wir uns nicht lieben? Wer stellt bloß solche Regeln auf? All das will ich dich fragen, doch ich komme nicht dazu. Denn als ich aufsehe, merke ich, wie sehr dich meine Fragen jetzt verletzten würden. Du weinst ja! Habe ich dich eigentlich jemals weinen sehen, richtig weinen, aus Trauer? Du warst doch sonst immer so stark. Wie formuliere ich das jetzt? Es freut mich irgendwie, auch einmal deine schwache Seite zu sehen, ist es nicht etwas, wie ein Vertrauensbeweis? Aber andererseits will ich dich natürlich nicht leiden sehen. Das tut fast so weh, wie dich gar nicht zu sehen. Ich schlinge meine Arme um dich, flüstere dir belangloses Zeugs ins Ohr, allerhand beruhigendes, so wie Großvater es immer bei mir gemacht hat, wenn ich in der Schule mal wieder verprügelt worden war. Aber das ist lange her.... Und jetzt ist die Situation eine ganz andere. Ist es schlimmer, ist es besser? Ich kann’s nicht sagen. Da hab ich dich wieder, und nun darf ich nicht? He, ich wollte dich doch trösten! Aber jetzt fang ich selber an zu weinen. Heulend sitzen wir nebeneinander, versuchen uns gegenseitig zu trösten, aber wir wissen beide, dass wir es nicht können. Es ist doch auch wirklich zum Heulen! Wie kann man nur von solchem Glück in solches Leid stürzen? ~ Kajis’ POV ~ Nein..... Hätte ich Gefühle, könnte ich ja jetzt so etwas wie Mitleid empfinden. Oder vielleicht auch Rührung. Irgend so eine menschliche Regung, aus der sie behaupten, ihre Stärke zu beziehen. Dabei ist es ihre größte Schwäche. Und auch diesen beiden wird es nicht besser ergehen. Ihre Gefühle werden sie ins Verderben leiten. Zeit, ihnen einen Ausweg zu zeigen... ~ Atemus’ POV ~ Ich beginne nun doch, an meiner Entscheidung zu zweifeln. Wenn ich dich so sehe, wie du dich weinend an mich drückst, wäre es nicht besser gewesen, dir dieses Leid zu ersparen? War es nicht egoistisch von mir, zu dir zu kommen? Das hast du nicht verdient.... Ich richte mich auf, fange mir einen erstaunten Blick von dir ein. „Ich sollte gehen, Aibou.... ich hab dir genug Leid zugefügt..... aber...... aber ich werde dich nie vergessen, auch in tausend Jahren nicht.....“, flüstere ich, es ist anstrengend, gegen die Tränen ankämpfend zu sprechen. Doch aus meinem Plan wird nichts. Mit einer Heftigkeit, die ich dir gar nicht zugetraut, springst du auf und klammerst dich an mir fest. „Nein!! Nein, bitte, geh nicht, bleib bei mir!“, bittest du. Ach, verdammt, warum musst du so süß sein? Du weißt doch genau, dass ich dir nichts abschlagen kann! Aber in diesem Fall werde ich das wohl tun müssen. „Es tut mir Leid, Hikari, aber es geht nicht. Wirklich nicht. Wir können das nicht.... und wenn jene dort oben etwas davon mitbekämen... es ist verboten, hörst du?“, flüstere ich traurig zurück. „Egal! Es ist mir egal, was alle anderen darüber denken! Es ist mir egal, was aus mir wird, aber ich will dich nicht verlieren, nicht noch einmal! Bitte, das ertrage ich nicht!!“ Deine Heftigkeit überrascht und rührt mich. Aber.... „Yuugi, dir mag ja egal sein, was aus dir wird, aber mir nicht!! Ich will nicht, dass du leidest!“, erkläre ich. „Aber ich leide doch viel mehr, wenn du nicht bei mir bist!“, schluchzt du. Das ist zu viel! Ich kann nicht mehr an mich halten. Sanft umfasse ich deinen Kopf mit meinen Händen, meine Zunge streift über deine Wangen, wischt die Tränen fort. Dann erst macht sie sich auf den Weg zu deinen Lippen, fährt sachte über sie. Sofort öffnen sie sich, lassen mich ein. Deine Zunge begrüßt die meine, sie umspielen sich, es ist, wie ein Tanz. Immer leidenschaftlicher wird der Kuss. Ich kann einfach nicht von dir ablassen, Hikari. Und ich kann dich auch nicht verlassen. Widerwillig lösen wir den Kuss, sehen uns an. „Scheiß auf die Regeln!“, hauche ich,„Wir zwei bleiben immer zusammen!“ Und ich küsse dich erneut. Und wenn es mich mein Leben kostet. Wenn ich für alle Ewigkeit verdammt werde. Wenn ich nie wieder die Strahlen der Sonne auf meiner Haut spüren werde. Yuugi, dass ist es mir wert. Das bist du mir alle mal wert!! Du blickst von unserem Kuss auf, siehst mich mit großen, fragenden Augen an. „Du bleibst? Wirklich? Versprichst du es?“, fragst du zaghaft. Ich vergrabe meinen Kopf an deiner Schulter. „Ich lasse dich nie wieder alleine, Aibou.“ Dann aber fällt mir noch etwas ein, ich setzte mich wieder auf und schaue dir ernst in die Augen. „Yuugi..... da ist noch etwas......“, beginne ich. Du reißt die Augen auf, Angst steht in ihnen geschrieben. Zärtlich streiche ich über deine Wange, aber mein Blick bleibt ernst. „Nein, keine Sorge, verlassen werde ich dich nicht. Es ist... es geht um das mythologische Fenster.“ Dein Gesicht gleicht einem ungelösten Kreuzworträtsel. Lauter Fragezeichen. „Das mythologische Fenster ist.. hm,“ setzte ich zu meiner Erklärung an,„Es ist ein Zeitraum. Ein Zeitraum, in dem man noch variabel ist, zwischen Gut und Böse, in dem ich noch variabel bin. Das heißt, in dieser Zeit muss ich meine Wahl treffen, auf welcher Seite ich stehe. Ich muss diese Entscheidung ganz alleine für mich treffen, ohne äußere Zwänge. Der Zeitraum umfasst ein Jahr, dass heißt, ich habe noch sechs Monate vor mir.“ Du siehst mich nach wie vor fragend an. „Aber, Atemu, warum erzählst du mir das? Was hat das mit unserem Problem zu tun?“ Ich seufze. Jetzt kommt der schwierige Teil. „Yuugi.... noch habe ich die Wahl – zwischen Gut und Böse, meine ich.“, setzte ich an, als ich von dir unterbrochen werde:„Was redest du denn da?! Wieso wählen zwischen Gut und Böse? Es ist doch wohl klar, für welche Seite man sich entscheidet!!“ Ich muss über deine Naivität lächeln. „Nein, Yuugi, ich fürchte, so einfach ist die Sache nicht. Natürlich, als erstes würde wohl jeder sofort sagen, dass er sich für die Guten entscheiden würde. Aber.... wenn man die Vor- und Nachteile vergleicht.... dann kann man auch zu einem anderen Schluss kommen...“ Ich bemerke deinen Blick. Diese Fassungslosigkeit. Bist du enttäuscht von mir? Dann lass mich bitte ausreden. Lass mich bitte erklären. „Yuugi.... wenn ich weiterhin auf der Seite der Guten bleibe, werden wir nie zusammen sein könne, nicht offiziell, wir werden uns immer verstecken müssen, vor der ganzen Welt. Ich glaube nicht, dass wir so glücklich würden. Aber.... wenn ich die Seiten wechseln würde... wenn ich böse würde.... Yuugi, dort ist es nicht verboten! Dort könnten wir zusammen sein!! Verstehst du?! Willst du das? Für dich würde ich es tun...“ Meine Stimme erstirbt. Es ist alles gesagt. Jetzt liegt es bei dir. Was sagst du? Ich habe nicht gelogen. Für dich würde ich alles tun. Für dich gehe ich durch die Hölle. Und in die Hölle. Für dich nehme ich die ewige Verdammnis eines gefallenen Engels auf mich. Wenn du das willst. Es liegt bei dir. ~ Kajis’ POV ~ Huh? Das hätte ich nun wahrlich nicht erwartet. Er würde freiwillig böse werden? Für diesen eingelaufenen, wandelnden Meter? Ich hätte nicht gedacht, dass er so an ihm hängen würde. Er scheint wahrlich bereit zu sein, aufs Ganze zu gehen. Und das wird er müssen. Er legt sich immerhin mit den höheren Mächten an. Ihre Macht ist so viel größer als die Seine. Hat er überhaupt eine Vorstellung davon? Er begibt sich in große Gefahr, ebenso wie seinen kleinen Freund. Ich glaube, keiner von beiden ahnt, auf was sie sich da eingelassen haben. Ein Spiel mit dem Feuer. Und das Feuer bin ich. [Kaji heißt übersetzt „Feuer“] Ich werde ihnen einen Weg zeigen. Der Rest bleibt ihnen überlassen. Aber ich glaube, ich habe so gut wie gewonnen. Die beiden werden meine Meinung teilen, da bin ich sicher. Sie werden zusammen sein wollen. Ich werde ihnen die Möglichkeit dazu bieten. Und dann werden wir weitersehen. ~ Atemus’ POV ~ Ich kann Yuugis’ Gesichtsausdruck grade schlecht einschätzen, dass ist selten. Und ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll. Muss ich mir Sorgen machen? Yuugi? Du siehst mich an, immer noch diesen undefinierbaren Ausdruck in den Augen. „Ich.... Atemu, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.... ich glaube, ich muss erst einmal etwas darüber nachdenken....“ Ich nicke. Natürlich. Ich hatte ja auch jetzt noch keine Entscheidung von dir erwartet. Immerhin ist es eine schwerwiegende Sache. Ich versuche ein verständnisvolles Lächeln und lege einen meiner Arme um dich, ziehe dich noch ein Stück zu mir. Sofort lehnst du dich an mich, es tut so gut, deinen Körper so dicht bei mir zu spüren. Ich will die Zeit anhalten. Diesen Moment einfangen, auf das er nie vergehe. „Yuugi?“, frage ich. „Mmmh...?“, kommt es verträumt von dir. Du bist so süß, Aibou!! „Weißt du.... eigentlich hatten wir ja noch nie ein richtiges Date.....“, sinniere ich vor mich hin. Du versuchst mir in die Augen zu sehen, ohne deine Position zu verändern, groß schauen deine Augen zu mir auf. Ich küsse sanft deine Stirn, bevor ich antworte:„Was hältst du davon, wenn wir das jetzt nachholen?“ „Aber wie... ich meine, glaubst du nicht, dass deine Flügel etwas.... auffällig sind??“, zweifelst du. Jetzt kann ich mir ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. „Lass das ruhig meine Sorge sein, Aibou. Ist gar kein Problem.“, versichere ich dir. Und noch bevor du irgendetwas dazu sagen kannst, konzentriere ich meine Kräfte auch schon darauf, meine Flügel verschwinden zu lassen. Bis zu zwei Tagen kann ich ohne herumlaufen, allerdings lege ich sie nur selten ab, da es viel praktischer ist, zu fliegen. Jetzt jedoch kann ich mir nichts unpraktischeres vorstellen. Erstaunt hast du mir zugesehen. Ich lächle dich aufmunternd an. „Na los, komm, Aibou. Was möchtest du machen?“ Mir ist es im Grunde gleich, was wir tun, solange wir nur etwas unternehmen und ich bei dir sein kann. Du überlegst, tippst dir dabei mit dem Finger nachdenklich immer wieder gegen die Lippe. Hast du eigentlich eine Ahnung davon, wie süß du bist?? Unschlüssig zuckst du mit den Achseln. „Lass uns einfach was durch die Stadt laufen, uns fällt schon was ein...“, meinst du. „Dann lass uns nicht länger warten!“, meine ich fröhlich. Warum bin ich denn jetzt so aufgedreht? Ich lache vergnügt wie lange nicht mehr und ziehe dich an der Hand. Dieser leicht verdutzte Gesichtsausdruck steht dir. Ich könnte dich auf der Stelle.... Ähm, lassen wir das. Zumindest, verschieben wir es auf später. Lachend ziehe ich dich nach draußen. Dieser Tag gehört uns!! To be continued...... Nachwort: So, das Kapitel ist zumindest ein bisschen länger geworden. Und es endet auch nicht so fies wie sonst. ^^ Aber ab jetzt geht’s los, ich hoffe, es gefällt euch. ^^ Hab euch lüüb!! Eure Miss Hellfire Kapitel 4: Narrenfreiheit ------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist als - zugegebenermaßen ziemlich verspätetes - "Willommen" june-flower gewidmet, so wie allen, die noch keine Ferien haben! ^^ Viel Spaß euch allen! Kapitel 4 Narrenfreiheit Siehe ich sende einen Engel vor die her, damit er dich behüte auf dem Wege. (2. Buch Mose, 23,20) Wer aber behütet den Engel? ~ Yuugis’ POV ~ Ein Date mit Atemu! Wow! Ich bemühe mich, mit ihm Schritt zu halten, als Atemu mich aus dem Zimmer zieht. Er lacht so fröhlich, dass ich gar nicht anders kann, als mich anzuschließen. Hab ich ihn je so fröhlich lachen hören? In meiner Erinnerung sah er mich entweder mit diesem schrecklich ernsten Gesichtsausdruck an, oder seine Augen strahlten vor Liebe. Trauer? Freude? Im Grunde genommen sah ich ihn selten so. Schon seltsam.... Doch daran will ich jetzt nicht denken. Dieser Tag gehört uns beiden. Hand in Hand verlassen wir das Haus und treten hinaus auf die Straße, schlendern los, in Richtung Innenstadt. Dieses warme Gefühl seiner Hand, die die Meine hält. Es ist schön, so wunderschön. Wie ein Traum, den ich glaubte, nicht mehr leben zu können. Aber nun ist er wahr geworden, und ich kann mein Glück kaum fassen. Aber da ist deine Hand, die mich festhält, die mich nicht loslässt. Und ich bin einfach nur glücklich. Ich schiele zu dir hoch. Du siehst ebenfalls so froh aus, dass es richtig ansteckend ist. Dann aber bemerkst du meinen Blick, siehst mich an, deine Augen lächeln. „Was ist Hikari?“, fragst du, immer noch lächelnd. Warum muss ich jetzt rot werden? Warum?? Ich schüttle den Kopf und blicke wieder nach vorne. „Nichts... gar nichts..... ich bin nur so wahnsinnig glücklich!!“, beteure ich rasch und hoffe, dass de nicht bemerkt hast, wie rot ich geworden war. Da spüre ich aber schon die Finger deiner anderen Hand unter meinem Kinn, die mich zwingen, dich anzusehen. Unsicher hebe ich den Blick, lasse mich von deinen Rubinen fesseln. Ja, das hab ich doch so vermisst!! Aber jetzt siehst du auch, wie rot ich geworden bin. Du lächelst. „Es gibt nichts, was dir peinlich sein müsste, Aibou...“, flüsterst du und küsst mich. Etwas überrascht lasse ich deine bittende Zunge ein, komme ihr entgegen, umkreise sie zärtlich, lasse mich von ihr verführen. Die Leute gucken schon komisch, immerhin stehen wir hier mitten in der Stadt, auf offener Straße. Aber ehrlich gesagt macht es mir grade herzlich wenig aus. Ein kleines bisschen was vielleicht. Aber Atemu ist so viel wichtiger als alle diese dämlichen Leute. „Na, was möchtest du gerne machen?“, flüsterst du plötzlich an mein Ohr und fängst an, es mit deiner Zunge zu umranden. Ähm – einfach so weitermachen? Nein, nicht hier.... Erneut ergreife ich deine Hand und ziehe dich durch die Straßen. Ich weiß selbst nicht so genau, was ich vorhabe, aber mir wird schon was einfallen, geboten wird ja genug. Fest hältst du meine Hand. So eng wie es beim Laufen eben geht drücke ich mich an dich. Ich möchte dieses Gefühl deiner Nähe um nichts in der Welt missen. ~ Atemus’ POV ~ Was du wohl diesmal vorhast, Aibou? Ich lasse mich von dir führen, während du dir einen Weg durch die Menschen bahnst und dich dabei an mich drückst. Du bist ja so süß.... Mein kleiner Sonnenschein. Schließlich steuern wir auf ein großes Gebäude zu. Ah, das Kino. Ich kenne mich da zwar nicht aus, aber ich lasse dich nur zu gerne machen. Ein wenig fragend siehst du zu mir hoch, ich nicke lächelnd zurück. Gott, dieses Lachen!! Wie habe ich es vermisst. Glücklich ziehst du mich an der Hand weiter. Ich lächle in mich hinein. Die Idee schien doch nicht so verkehrt gewesen zu sein... Wir betreten das große Gebäude, überall hängen riesige Bilder herum. Wie hießen die doch gleich? Ach ja – Plakate. Natürlich, dein Großvater hat diese Dinger zuhauf in seinem Laden hängen. Du bewegst dich indes zielsicher auf einen der großen Monitore zu, auf denen zu sehen ist, welche Filme heute laufen. Wieder schielst du so süß zu mir herüber. „Was möchtest du gerne gucken?“, fragst du unschuldig. Jetzt muss ich wirklich über deine Naivität lächeln. Woher soll ich mich denn auskennen? Hilflos starre ich auf die vielen Titel, die mir eh nichts sagen. „Ähm...“, mache ich und gebe mir Mühe, dabei möglichst konzentriert auf die Monitore zu starren und interessiert zu wirken. „Ah!“ Kommt es in diesem Augenblick von dir. Entschuldigend siehst du mich an. „Du kennst die Filme alle ja gar nicht.... tut mir Leid!“, stammelst du. Nun schau nicht so traurig, Aibou!! „Dann such du was aus!“, meine ich und beginne damit, dich im Nacken zu kraulen, was dir einen wohligen Seufzer entlockt. Verdammt, warum befinden wir uns hier in aller Öffentlichkeit?! Ich hätte nichts dagegen, jetzt..... Zum Glück lenkst du mich ab, in dem du mich zur Kasse ziehst, scheinbar hast du deine Wahl getroffen. Ein schlechtes Gewissen überkommt mich dann, als ich sehe, wie du die beiden Karten bezahlst. Jetzt musst du wegen mir dein Geld zum Fenster rausschmeißen! Aber als Engel besitze ich nun mal kein Geld, darf ich gar nicht. Ich werde mich irgendwie anders revanchieren müssen. Doch fürs erste begnüge ich mich damit, mich von dir in den Kinosaal ziehen zu lassen, wo wir uns auf unsere Plätze in der letzten Reihe fallen lassen. Lange bleibt diese vorgegebene Sitzordnung jedoch nicht bestehen. Dann nämlich ziehe ich dich auf meinen Schoß, wo du sofort deine Arme um meinen Hals legst und dich an mich kuschelst. Wie sehr ich es genieße!! Meine Arme legen sich um dich, meine Hände streicheln deinen Rücken. Einen Film bräuchten wir eigentlich nicht, wir könnten uns sicher auch so sehr gut mit uns beschäftigen. Dennoch wenden wir unserer Aufmerksamkeit zumindest teilweise dem Geschehen auf der Leinwand zu. Der Film ist nicht mal mehr schlecht, nur, dass es wesentlich interessantere Dinge gibt, mit denen man sich hier beschäftigen kann, vor allem, wenn man so eine reizende Ablenkung auf dem Schoß sitzen hat. Meinen Kopf an deine Schulter gelehnt hören meine Finger den ganzen Film über nicht auf, deinen Körper zu erkunden, auch, wenn ich ihn eigentlich kenne, wie kein zweiter. Zu schön ist dieses Gefühl. Auf der Leinwand startet der Show-down. Deine Hände verkrampfen sich. Ich halte dich weiter im Arm, hauche dir Küsse in den Nacken um dich zu beruhigen. Es scheint auch zu wirken. Du wirst ruhiger, lehnst dich entspannt an mich. Wie gut deine Nähe tut! Hoffentlich dauert dieser Film noch ein paar Stunden. Ich hab zwar nichts von der Handlung mitbekommen, aber wer kümmert sich schon um so unwichtige Kleinigkeiten?! Leider geht der Film dann doch viel zu schnell um und so verlassen wir den Saal Hand in Hand. Geblendet von der draußen herrschenden Helligkeit bleiben wir kurz stehen, um uns daran zu gewöhnen, dann wandern wir langsam die Straße weiter entlang. Keiner von uns scheint so recht zu wissen, wo es denn nun hingehen soll, aber es ist dennoch schön, einfach nur bei dir zu sein. Plötzlich jedoch entdecke ich etwas, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich gluckse und mache dich auf das lilafarbene Zelt aufmerksam, welches mit goldenen Sternen bestickt ist und auf welchen ein Schild angebracht ist, welches verkündet, dass es einer Wahrsagerin gehöre. Ich finde die Idee sehr reizvoll!! Dich scheint sie zu überraschen, aber abgeneigt scheinst du mir nicht. Mit einem Kopfschütteln lachst du mich an. „Du bist echt verrückt, mein Koi!“, meinst du und lässt dich von mir in Richtung Zelt führen. Verrückt? Koi? Hab ich was verpasst? Ich blicke dich fragend an, aber du strahlst nur zurück. Dummerweise sind wir nun auch schon halb im Zelt – ich schwöre, wäre dem nicht so gewesen, ich hätte dich geküsste, mindestens eine halbe Stunde lang!! So aber betreten wir nun gemeinsam das dunkle Zelt, in welchem eine Frau sitzt, welche mit Tüchern und Schleiern so behangen ist, dass man kaum etwas von ihr sehen kann – außer vielleicht der überdimensional großen Brille, die schräg auf ihrer Nase sitzt. „Möchtet ihr etwas über die Zukunft erfahren, meine Lieben?“, richtet sie nun das Wort an uns. Ihre Stimme klingt überhaupt nicht so alt, wie ich von ihrem Äußeren her geschlossen hätte! Nun, warum betritt man wohl das Zelt einer Wahrsagerin, wenn nicht, um sich wahrsagen zu lassen?? Aber statt ihr das vorzuhalten begnüge ich mich damit zu nicken. „Wer von euch Süßen will denn zuerst?“, fragt sie, und ich würde sie dafür am liebsten einen Kopf kürzer machen. Süßen?? Niemand nennt Yuugi süß, außer mir!! Mit einem ärgerlichen Blick setzte ich mich auf den Stuhl der ihr gegenüber an dem kleinen, runden Tischchen steht und blicke sie auffordernd an. Sie langt auf eine der vielen Truhen unterschiedlicher Größe, Form und Farbe, die hinter ihr stehen und zieht einen Packen Tarot - Karten des großen Zirkels [das sind die mit den 22 Karten] hervor. „Zu welchem Themengebiet hätten sie denn gerne Auskünfte?“, will sie wissen, während sie die Karten zu mischen beginnt. Ich blicke zu Yuugi, und die Frage, wie es in der Zukunft mit uns aussehen wird brennt mir unter den Nägeln. „Liebe.“, erwidere ich darum. ~ Yuugis’ POV ~ Ich stelle mich direkt hinter ihn, so dass ich ihm über die Schulter sehen kann, als die Frau damit beginnt, die Karten fächerförmig vor meinem Koi auszubreiten. Auf ihre Bitte hin wählt er drei Karten aus, ich mustere dabei seine feinen, braun gebrannten Finger und spüre den Wunsch in mir aufkeimen, diese Finger mögen nicht die Karten, sondern mich berühren. Aber dazu ist es doch noch viel zu früh!! Ich meine..... wir haben uns ein halbes Jahr lang nicht gesehen. Und auch, wenn ich ihn immer noch liebe wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch mehr, so ist doch eine geraume Zeit vergangen, das ginge mir jetzt zu schnell. Ich hoffe nur, Atemu wird das verstehen. Ihn zu verlieren wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte. So versuche ich diese düsteren Gedanken zu verdrängen und meine Aufmerksamkeit auf die aktuellen Geschehnisse zu konzentrieren. Wie es scheint, hat Atemu bereits die erste Karte – welche die Vergangenheit symbolisiert – umgedreht, und die Wahrsagerin hat ihre Erklärung über die Bedeutung schon abgeschlossen. Atemu grinst über die Karte. Darüber erstaunt werfe ich ebenfalls einen Blick auf sie und muss lächeln. Die offen da liegende Karte zeigt „den Herrscher“. Ich muss gleichfalls Lächeln. Keine Karte hätte Atemus’ Vergangenheit besser beschreiben können. Doch schon ist die zweite Karte an der Reihe, die für die Gegenwart steht. Das Rad des Schicksals. Die Karte, die die Frau als nächste umgedreht hat, ist „das Rad des Schicksals“. Sie beginnt auch sogleich zu erklären, was es mit dieser Karte auf sich hat. „Oh! Diese Karte steht für äußere Umstände, die zur Zeit auf sie einwirken. Sie können nichts daran tun, wenn sie ihre Pläne durchkreuzen. Es heißt aber auch, dass die Sache mit der Zeit anders aussehen wird – aber für den Moment müssen sie sich in Geduld fassen!“ Na ja, das war nichts neues. Wir wissen doch, das wir zur Zeit gefangen sind, in dem Regelwerk, welches Atemu verbietet, bei mir zu sein. Uns bleibt nur die Hoffnung, auf einen Ausweg. Der Einzige, der sich uns zur Zeit allerdings bietet, will mir nicht so recht schmecken. Aber wenn es der einzige Weg sein sollte..... würde ich nicht zögern, ihn einzuschlagen. Für Atemu. Doch nun kommt die letzte Karte – die Zukunft – an die Reihe. Und uns beiden will das Herz stehen bleiben. Der Tod. Wir starren uns an. Die Wahrsagerin allerdings lächelt beruhigend. „Machen sie sich mal keine Sorge, dass heißt nicht, dass sie sterben werden. Es bedeutet Veränderung! Der Übergang von einem Zustand in den nächsten, wodurch man von Altem Abschied nehmen muss. Das ist alles, was die Karte uns sagen will, nicht, dass ihr Tod kurz bevor steht.“ Fragend sieht sie uns an. Wir nicken erleichtert zum Zeichen, dass wir verstanden haben, doch als sie anschließend mir die Karten anbietet schüttle ich entschlossen den Kopf. Die Vorstellung von grade hat mir gereicht! Ich will gar nicht wissen, was sie mir weissagt. Andererseits.... an so etwas glaube ich sowieso nicht. Niemand glaubt an so etwas, außer ein paar Freaks. Oder glaubt ihr etwa daran? Eben. Aber man muss das Schicksal ja nicht herausfordern, nicht war? Gehen wir lieber. Wir schlendern ein wenig weiter, schweigend, jeder seinen Gedanken nachhängend. Ich mache mir ziemliche Sorgen, der Karten wegen. Wenn in unserer Zukunft eine schwerwiegende Veränderung auf uns wartet, heißt das dann, dass Atemu die Seiten wechselt? Die Vorstellung macht mir Angst. Ich weiß selbst nicht so genau, warum, immerhin wären wir dann doch zusammen, aber trotzdem – es ist eine erschreckende Vorstellung. Mir wird ganz mulmig. Apropos mulmig – die Gegend hier ist auch nicht grade vertrauenserweckend. Wo sind wir denn da gelandet? Es ist weit und breit niemand zu sehen und ruhiger ist es auch. Scheinbar sind wir irgendwo falsch abgebogen und stehen nun in irgendeiner kleinen, zwielichtigen Seitenstraße. Ich will Atemu grade darauf hinweisen, dass wir besser umdrehen, als sein Gesicht plötzlich ganz nah vor Meinem ist. Bevor ich die Zeit habe, mich darüber zu erschrecken, spüre ich seine weichen Lippen auf schon auf den Meinen, seine Zunge, die frech über meine Lippen streicht und sofort eingelassen wird. Doch während unsere Zungen noch sanft miteinander spielen schrecke ich mit einem mal zusammen, als ich seine Hand bemerke, die langsam aber sicher an meiner Hüfte hinabgleitet und schließlich auf meinem Schritt zu liegen kommt. Ich keuche erregt in den Kuss. Als seine Hand allerdings beginnt, fordernder zu werden, breche ich den Kuss ab, stolpere zwei, drei Schritte zurück, sodass ich für seine Hand außer Reichweite bin. Leicht erschrocken sehe ich ihn an. Es ist ja nicht so, als hätte es mir nicht gefallen – im Gegenteil. Und auch schämen tue ich mich nicht – ich meine, wir haben schon miteinander geschlafen! Aber das hier... das ging mir einfach zu schnell. Wir können doch nicht nach einem halben Jahr einfach so tun, als sei nichts gewesen! Das sage ich ihm dann auch, leise, und um Verständnis bittend, aber ehrlich. Er sieht mich an, ich weiß nicht, wirkt er nicht etwa traurig? Doch dann ringst du dir ein Lächeln ab. „Es tut mir Leid, Yuugi... ich hätte das nicht tun sollen. Bitte verzeih!“ Ach, du weißt doch, dass ich diesem Blick nicht wiederstehen kann! Unwillkürlich muss ich lächeln. „Schon okay! Aber jetzt lass uns von hier verschwinden, ja?“, sage ich, und hauche dir einen Kuss auf die Wange. Die drückst meine Hand, und wir gehen den Weg wieder zurück. Innerhalb von kürzester Zeit befinden wir uns wieder auf der Hauptstraße, wo ich beschließe, Atemu als „Entschädigung“ auf ein Eis einzuladen. So schleife ich ihn also in eine Eisdiele, wo mir erst klar wird, dass das hier etwas völlig Neues für ihn sein muss, denn als Pharao wird er ja wohl kaum Eis gegessen haben. Und als Engel? Ähm, essen Engel überhaupt? Doch als ich ihn danach frage bejaht er, und so suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen, wo wir uns in die Speisekarten vertiefen. ~ Atemus’ POV ~ Tja, nun hat man mir diese Karte in die Hand gedrückt, doch obwohl ich mittlerweile sogar des japanischen mächtig bin, verstehe ich nur Bahnhof. Ich kenne mich doch gar nicht aus, mit all diesen Angeboten und Sorten. Hilfesuchend schiele ich zu Yuugi, der neben mir sitz und nachdenklich auf seiner Lippe herumkaut. Wie süß! Als er seine Karte weglegt erscheint auch schon die Bedienung, und da ich ohnehin keine Ahnung habe, bestelle ich einfach das Gleiche wie Yuugi. Während wir auf das Eis warten, traue ich mich gar nicht, das Wort an ihn zu richten. Meine Gedanken kreisen um das eben geschehne, in der Seitenstraße. Bin ich zu weit gegangen? Scheinbar... Dennoch – hat er vergessen, was war? Kann man das vergessen? Oder was war es? Es kann nicht daran liegen, das sein Herz einem anderen gehört. Als sein Schutzengel hätte ich dies bemerkt. Oder will er mich einfach nicht mehr? Bin ich ihm nicht mehr gut genug? Liebt er mich nicht mehr? Das kann und werde ich nicht glauben! Es war zu früh..... Ich weiß. Dennoch tut es weh. Denn ich liebe dich doch so sehr. Ich weiß, dass du es auch tust. Ein Tag, ein Monat, ein halbes Jahr. Macht es einen Unterschied? Für mich hat sich nichts geändert! Für mich bist du immer noch der wunderbare Junge, in den ich mich damals verliebt habe, dem ich meine Unschuld geschenkt habe, dem ich die Seine genommen habe. Ich liebe dich immer noch. Was für eine Rolle spielen Zeit und Raum? Keine. Und... ich kann nicht leugnen, dass ich dich will. Sehr sogar. Nach der langen Zeit der Abwesenheit reicht schon die kleinste Kleinigkeit aus, um mich zu erregen. Dein Duft. Dein Lächeln. Deine Augen. Eine kleine Geste von dir. Eine Berührung. Von einem Kuss will ich erst gar nicht sprechen. Du hast ja keine Ahnung, wie das war, Aibou! Als du nicht wusstest, dass ich bei dir war. Immer bei dir zu sein, und dich doch nicht ansprechen oder berühren zu dürfen! Immer in deiner Nähe zu sein, und mich dir nicht zeigen zu dürfen! Immer auf dich Acht zu geben und doch dein Herz bluten lassen. Stets alles zu sehen, dir nichts zeigen dürfen. Dich riechen können, aber nicht schmecken dürfen. Weißt du wie das ist? Der Person, die du liebst nah sein zu können wie nie zu vor und ihr dennoch nicht näher kommen können? Nein, dass weißt du nicht, das kannst du nicht wissen. Es ist ja nicht so, als würde ich dir daraus einen Vorwurf machen, aber hast du eine Ahnung von meinen Gefühlen diesbezüglich? Wohl kaum. Und darum kannst du wohl kaum verstehen, was mit mir los war und immer noch ist. Weißt du, dass ich jeden Abend, wenn du längst schliefst, an deinem Bett saß, dich vorsichtig – damit du ja nicht aufwachst – streichelte, die ganze Nacht so da sitzen blieb? Manchmal habe ich dir eine meiner Federn meiner Flügel zurückgelassen. Ich weiß, dass du sie alle aufbewahrt hast. Aber ich saß jeden Abend da und wachte über deinen Schlaf. Und du hast es nie bemerkt. Obwohl ich doch so darum gebetet habe. Das hat weh getan, Yuugi, sehr weh! Ich kann kein Verständnis erwarten, aber bitte komm mir etwas entgegen. Ich weiß, dass du mich liebst. Du weißt, dass ich dich liebe. Wo ist das Problem? Geistesabwesend beginne ich, mein Eis zu löffeln. Hm, schmeckt nicht schlecht. Als ich es dir sage, ernte ich dafür eines dieser zuckersüßen Lächeln, die die Kassen jedes Zahnarztes füllen. Und mein Herz überlaufen lassen. Ich wende den Blick ab, um nicht irgendetwas Dummes zu tun. Irgendwie ist es sogar eine Erleichterung für mich, als du aufstehst, um zur Toilette zu gehen. Nicht, dass ich ihn nicht gerne um mich hätte, aber es ist schwer, sich unter Kontrolle zu halten. Am liebsten würde ich ihm auf die Toilette folgen und.... ... und irgendwelche unsittlichen Sachen mit ihm anstellen, an die ich nicht denken will, denn wenn ich es täte, könnte ich für nichts mehr garantieren. Etwas zu spät bemerke ich, dass sich jemand auf Yuugis’ Platz gesetzt hat. ~ Kajis’ POV ~ Ich wüsste ja wirklich gerne, was mit ihm passiert ist. Er nimmt seine Umwelt ja kaum noch war. Auch, dass ich mich neben ihn gesetzt habe, bemerkt er erst, als ich ihn schon geraume Weile anstarre. „Verzeihung, aber dieser Platz ist bereits besetzt!“, gibt er dann leicht verdattert von sich. Ich lächele süffisant. „Mag sein, aber ich bin genau da, wo ich hinwollte.“ Und mit diesen Worten beuge ich mich vor und presse meine Lippen auf die Atemus’. Dieser reißt überrascht die Augen auf, doch bevor er noch groß reagieren kann bringe ich ihn dazu, den Kuss zu erwidern, indem ich mit meiner Zunge fast schon gewaltsam in seinen Mund eindringe. Schmecken tut er ja nicht schlecht.... nach Schokoladeneis.... ~ Atemus’ POV ~ Erschien mir der Fremde eben noch seltsam, so würde ich ihn jetzt in die Kategorie „geistesgestört“ einordnen. Seine Zunge in meinem Mund fühlt sich fremd und kalt an. Ich versuche mit der Meinigen die Seine zu vertreiben und bemerke erst zu spät, dass ich damit in seine Falle getappt bin. Es sieht ja aus, als würde ich ihn zurückküssen!! Dabei will ich ihn doch loswerden, möglichst, bevor Yuugi zurückkommt. Als der Fremde jedoch anfängt zu lächeln wird mir klar, das alles zu spät ist. Ein fassungsloser Yuugi steht unweit unserem Tisch und starrt mit vor Entsetzten weit aufgerissen Augen zu uns herüber. To be continued...... Nachwort: So, dass mir hier keiner meinen Ati verurteilt!! Er tut’s ja nicht freiwillig!! Aber zu etwas anderem, ich hätte nämlich eine kleine Bitte an euch: Und zwar gehen mir meine Engelsverse, die an den Kapitelanfängen stehen langsam aus. Wenn ihr noch welche kennt, könntet ihr sie mir bitte schicken?? Das wär super lieb von euch!! Ah, was ich noch sagen wollte, wegen der Sache bei der Wahrsagerin und den „Freaks“, die an so etwas glauben. Versteht mich nicht falsch, das ist nicht beleidigend gemeint!! Es geht lediglich um die Vorurteile der Gesellschaft, ja? Na denn, versuche ich die Ferien zu nutzen, und schnell weiterzuschreiben. ^^ Bis denne!! Eure Miss Hellfire Kapitel 5: Verführung --------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist Black_Angel_Yami, Ita_chan, Kaneko_Tsukiyo, kuestenfee1, MysticLady17, Roset-te, Sandy, tranquillity91, yami-atem und Yami_no_Knoppers gewidmet, in der Hoffnung, auch von diesen immerhin 10 Leutchens mal nen Kommi abzustauben. Ich muss sagen, ich finde es enorm traurig, dass von 17 Leuten, die meine FF auf ihrer Favo-Liste haben, nur sieben mir was zurückschreiben können. Und darum wird es hier erst weitergehen, wenn ich ein paar Kommis von oben genannten bekommen habe. Hmpfh! Kapitel 5 Verführung „Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen. Manche lachen nur um nicht zu weinen.“ ~ Yuugis’ POV ~ Ich kann nicht glauben, was ich da sehe. Atemu küsst einen Mann, der auf meinem Platz sitzt! Obwohl ich nicht unmittelbar danebenstehe sehe ich doch, die Heftigkeit dieses Kusses – auf beiden Seiten!! Mir wird schwarz vor Augen. Was tut er da? Ich dachte, er liebt mich, wie ich ihn liebe. Und nun küsst er auf unserem Date jemand anders?! Mein Herz müsste stehen bleiben. Da bemerke ich Atemus’ Blick, der auf mir ruht. Geschockt sieht er aus. Überrascht, dass ich dich unterbreche? So ein Pech.... Mich hält nichts mehr dort, ich renne hinaus, laufe dabei eine der Kellnerinnen um. Doch das ist mir egal. Alles ist mir egal. Ich renne so schnell ich nur kann, ohne auf den Weg zu achten, meine Füße tragen mich von selbst. Schließlich bin ich im Stadtpark angekommen, die Umgebung kommt mir jedenfalls so vertraut vor. Hier erst verlangsamen sich meine Schritte wieder. Immer wieder steigt das eben gesehene vor meinem inneren Auge auf und schnürt mir die Kehle zu. Im Schutz der tief hängenden Äste einer Trauerweide lasse ich meinen Tränen freien Lauf. ...~Tränen sind die besten Freunde... denn sie kommen wenn dich andere längst verlassen haben~... Warum hast du mich alleine gelassen? Warum hast du mich betrogen? Betrogen.... Oh Gott, allein dieses Wort! Ich wurde betrogen.... Wie das klingt! So grausam.... Ich habe keine Tränen mehr, bin voller Angst und Sorgen, habe die ganze Nacht geweint und denke stets an morgen. Was soll denn nun werden? Ich meine... wie soll ich dir je wieder unter die Augen treten? Kannst du mir überhaupt noch in die Augen sehen, nach dem, was du mir eben angetan hast? Ich sollte dich doch hassen, oder? Ich bin wütend auf dich, keine Frage. Dummerweise liebt ein Teil von mir dich immer noch. Und dieser Teil beginnt nun, wilde Spekulationen anzustellen. Vielleicht habe ich mich getäuscht. Vielleicht hat der Schreck mir etwas vorgegaukelt. Vielleicht habe ich mich in etwas hineingesteigert. Doch der rationale Teil in mir lehnt diese Version strikt ab. Ich glaube, das war’s, es ist aus mit uns. Nachdem, was geschehen ist, können wir unmöglich weitermachen. Ich weiß es geht dir ebenso, mein Engel hier auf Erden, doch wenn das Leben mich verlässt, was soll aus dir nun werden? Du wirst gehen, nicht wahr? Zurück in den Himmel, oder zu jenem Fremden. Irgendwohin jedenfalls. Weg von mir. Ich werde einen anderen Schutzengel zugeteilt bekommen und dich nie wieder sehen. Es war ein schöner Traum. Aber dann hat mich jemand geweckt. Vielleicht verflüchtigt sich der Traum, vielleicht auch nicht. Hoffentlich nicht. Denn trotz allem bin ich froh, dir noch einmal begegnet zu sein. Mein Herz, mein Sinn, sie sagen dir voll Dankbarkeit in Treue: es gab nicht einen Tag mit dir, den ich jemals bereue. Es war schön mit dir. Zum ersten mal in meinem Leben war ich so glücklich, wie nie zuvor. Nur deinetwegen konnte ich so viel erreichen, bin ich über mich hinausgewachsen. Ich bin dir dankbar dafür. Jede Sekunde mit dir war wundervoll, ich denke gerne an sie. Aber... jetzt liebst du wohl einen anderen. Du hättest mir das wirklich taktvoller beibringen können!! Dennoch, bitte verachte mich nicht, verdränge mich nicht. Drum lass mich ewig bei dir sein du all mein Stück, mein Frieden ich hülle dich in Rosen ein lieb' sei dir stets beschieden. Die erste, große Liebe nimmt immer einen besonderen Platz im Herzen eines jeden Menschen ein, sagt man. Ich kann das ja nicht groß bestätigen, immerhin hatte ich bisher nur eine Liebe. Aber ein besonderer Platz ist dir sicher. Ist es nicht verrückt? Ich sitze hier und heule mir die Augen nach dir aus, aber hassen kann ich dich nicht. Vielleicht den Fremden, der dich mir weggenommen hat, aber dich... Nein, das kann ich einfach nicht. Ein Tag des Glücks war mir beschieden, dafür bin ich dankbar. Und nun sollte ich zurück in die Realität kehren. Ich versuche, meinen Tränenfluss zum Versiegen zu bringen, doch scheitere kläglich an dem Versuch. So krame ich ein Taschentuch aus der Jackentasche und wische mir das Gesicht. Grade, als ich aus dem Schutz der Trauerweide treten will, stolpere ich jedoch erneut zurück. Oh, nein, bitte nicht! Ich kann ihm jetzt nicht begegnen, ich muss erst einmal damit fertig werden! ~ Atemus’ POV ~ Nachdem ich diesen Verrückten endlich losgeworden war rannte ich ohne zu bezahlen aus der Eisdiele. Von Yuugi war bereits nichts mehr zu sehen, aber ich bin ja immerhin sein Schutzengel. Wenn ich ihn nicht finde, dann kann es niemand. Also habe ich, auch wenn das vielleicht nicht fair ist, meine Fähigkeiten eingesetzt, welche mich dann in den Stadtpark führten. Laut deinen Namen rufend laufe ich nun durch diesen, ich spüre, wie ich dir immer näher komme. Zumindest körperlich. Denn geistig.... du bist völlig verschlossen, mir gegenüber. Du denkst doch nicht etwa...? Nun, scheinbar schon. Ach, verdammt, Yuugi! Ich liebe nur dich! Wie kannst du nur auch nur eine einzige Sekunde daran zweifeln?! Ich spüre deine Nähe, aber so sehr meine Augen auch nach dir suchen, sie sehen dich nicht. Und dein Herz hast du mir verschlossen. Wo steckst du nur? Schließlich entschließe ich mich seufzend dazu, meine menschliche Gestalt aufzugeben. In meiner normalen Gestalt verfüge ich über größere Kräfte. Also suche ich mir ein ruhiges, einsames Plätzchen und mache die Verwandlung rückgängig. Nur andere magische Wesen und Yuugi können mich jetzt noch sehen. Ich breite meine Flügel aus, schwebe über den Park, aber bei diesen Menschenmassen ist es schwer, einzelne zu erkennen. Eine Gestalt erkenne ich allerdings. Weil sie mich erkannt hat. Es ist der Bekloppte! Er starrt mich an. Und das macht mir Angst, denn wenn er mich sehen kann lässt das nur einen Schluss zu! Wer ist dieser Kerl? Sofort hefte ich mich an seine Fersen, als er gemütlich den Weg aus dem Park heraus nimmt. Er geht langsam, aber doch zielstrebig durch die Straßen, ich frage mich, wo er hin will. Still folge ich ihm also auch weiterhin aus der Luft, dabei bin ich mir sicher, dass er weiß, dass ich da bin. Fragt sich nur, warum er nichts dagegen unternimmt. Oder will er sogar, dass ich ihm folge? Mit Schrecken muss ich daran denken, was Yuugi wohl gedacht hätte, wenn er gesehen hätte, wie ich ihm gefolgt bin. Ich hoffe inständig, dass er es nicht bemerkt hat. Dann würde er nämlich endgültig an mir zweifeln. Oh, ich schwöre, wenn ich nur nahe genug an den Irren herankomme, dann drehe ich ihm den Hals um!! Schließlich betritt er eines dieser dunklen, schmutzigen Mietshäuser, von denen man sich wundert, warum sie überhaupt noch stehen [Sorry, Leute, aber ich hasse diese schmutzigen Hochhäuser, die man überall in Städten sieht, bin nun mal ein Landei – und stolz darauf!! ^^]. Ich folge ihm, einige Treppen hoch, bis er schließlich vor einer Tür, die sogar einen halbwegs gepflegten Eindruck auf mich macht, stehen bleibt, in seiner Jackentasche zu kramen beginnt und schließlich einen Schlüssel hervorzaubert. Ohne das übliche Quietschen und Klemmen geht die Türe auf und wir beide treten ein. Drinnen werde ich überrascht. Alles ist ordentlich, hell und freundlich. Scheinbar hat der Irre aus den schlechtren Umständen herausgeholt was möglich war. Während ich mich noch umsehe fällt hinter mir die Tür ins Schloss. Ein Klicken verrät mir, das abgeschlossen wurde. Und eine Hand, die sich um meinen Arm legt macht mir unmissverständlich klar, dass es sich hier nicht einfach nur um einen Irren handelt, der es sich zur Mission gemacht hat, glückliche Paare auseinander zu bringen. Niemand außer meinen Schützlinge und anderen magischen Wesen kann mich sehen – oder berühren. Es steckt definitiv mehr dahinter! Ich blicke erschrocken in zwei pechkohlrabenschwarze Augen. Diese starren mich direkt an, aber ich kann ihren Ausdruck einfach nicht deuten, und das macht mich ganz schön nervös. Er zieht mich hinab auf den Boden, über dem ich bis grade noch eine handbreit schwebte und sieht mich nur an, aus diesen unergründlichen Augen. „Was...? Wer bist du?“, stammle ich schließlich und könnte mich dafür ohrfeigen, dass meine Stimme so zittrig klingt. Eben darüber scheint sich der Fremde auch zu amüsieren, dennoch stellt er sich mir als „Kaji“ vor. Seine Stimme.... Ja. Mit seiner Stimme ist es dasselbe wie mit dem Kuss. Ich würde gerne sagen, das sie mir nicht gefiel. Aber sie hat einen angenehmen Klang, genau wie er verdammt gut küssen kann. Es ist ja nicht so, als würde ich etwas anderes als Angst und Neugierde für ihn empfinden, aber dennoch... er ekelt mich auch nicht an. „So durcheinander, mein Engel?“, fragt er mich mit einer Stimme wie Samt. Ah, es ist eben jene Stimmlage, die ich so hasse. Diese überlegene Tonlage von jemandem, der sicher sein kann, alles im Griff zu haben und der weiß, dass er über seinem Gesprächspartner steht. Diese Betonungen, die dir das Gefühl geben, ein kleiner Schuljunge zu sein. Ich blinzle ihn wütend an und versuche, meinen Arm frei zu bekommen – verdammt ist der Kerl stark! Sein Arm gleicht einem Schraubstock. Ich schreie kurz und schmerzerfüllt auf, als er seinen Griff noch verstärkt. Ich glaube, es war ein Fehler, hierher zu kommen. In der Tat! Grob zieht er mich nach vorne, sodass ich auf ihn falle. Ehe ich überhaupt etwas weiteres registriert habe küsst er mich schon wieder! Ich reiße erschrocken meine Augen auf. Warum tut er das? Was will er damit bezwecken? Welchen...? Meine Augen fallen zu. Verdammt kann der küssen...! ~ Yuugis’ POV ~ Ich schleiche auf leisen Sohlen wieder nach Hause. Froh, niemandem im Haus begegnet zu sein schlüpfe ich in mein Zimmer und lasse mich aufs Bett fallen. Mir ist immer noch zum Heulen zu Mute, aber ich habe keine Tränen mehr. Meine Augen sind rot und verquollen, ich will gar nicht wissen, wie ich aussehe. Ich knuddle mein Kissen, als könne es die Wärme ersetzten, die ich mir doch jetzt so sehr von Atemu wünsche. Doch Atemu ist nicht da. Er wird nie wieder da sein. Ich kann es fühlen. Wie er sich von mir entfernt. Immer weiter. ~ Atemus’ POV ~ Ah..... Es sind nicht nur seine Küsse. Seine Hände! Die machen einen noch ganz verrückt! Überall scheinen sie zu sein, und einige dieser „überalls“ gefallen mir ganz und gar nicht! Diese nämlich gehören Yuugi, und zwar nur Yuugi. Der Gedanke an Yuugi rüttelt mich wach. Was tue ich hier eigentlich? Verdammt, schon wieder nimmt er fordernd meinen Mund ein, und es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte, er ist zu stark. Und ich bin schwach. Schwach nicht nur in körperlicher Hinsicht. Auch geistig. Denn seine Berührungen sind nicht unangenehm. Er weiß was er macht. Und er macht es gut. Er drängt mich aus dem Flur und in sein Schlafzimmer. Auch dieses ist, wie bereits der Flur, hell, freundlich und ordentlich, doch das nehme ich kaum wahr. Allein die Tatsache, dass wir uns im Schlafzimmer – im Schlafzimmer!! – befinden, macht mich ängstlich, nervös. Ich meine... er küsst mich.... Er berührt mich an Stellen, an denen seine Finger nichts zu suchen haben.... Und jetzt das Schlafzimmer.... Ich bin doch nicht blöd! Ich versuche erneut, ihn von mir zu stoßen, muss dann aber gegen meinen Willen aufkeuchen, als er mir zwischen die Beine packt. Das war nur die Überraschung!!! – rede ich mir ein. Denn als er erneut über diese Stelle streicht und ich wieder aufkeuche kann ich wohl kaum noch von Überraschung sprechen. Ich presse die Lippen aufeinander um weitere derartige Laute zu unterbinden, doch er erkennt dies, sieht mich süffisant grinsend an und schubst mich aufs Bett. Ich versuche mich rücklings kriechend vor ihm zu retten, doch der Kerl ist verdammt schnell! Schon hockt er auf mir, drückt meine Handgelenke in die weichen Daunen der Matratze und nimmt meinen Mund mit dem Seinen ein. Ich winde mich nach allen Seiten – vergebens. Eine seiner Hände streicht erneut über meine Glied. Nein! Ein Blutstoß jagt durch meinen Körper in meine Lenden. Ich hasse ihn! Und ich hasse mich für diese Reaktion! Aber ihm gefällt es ganz offensichtlich. Da ist es wieder, dieses überlegende Grinsen, welches ich so hasse. Yuugi!! Immer nur sind meine Gedanken bei dir! Bitte...! Hass mich nicht, solltest du dies hier jemals herausfinden – hass mich nicht! Meine Gedanken an Yuugi versiegen. Kaji bringt sie zum versiegen. Dieser Mistkerl – küsst verdammt gut! Meine Hände erschlaffen. Meine Augen schließen sich. Und meine Zunge erwidert. Oh..... Ich hasse mich! Aber.... ich hasse nicht Kaji. Ich... will mehr. Ich weiß, es ist Sünde, es ist schlimmer, als alles, was ich Yuugi antun könnte... aber... Yuugi hält es für zu früh, um intim zu werden. Aber ich wünsche es mir doch so sehr! Und nun hätte ich hier die Chance... Nein! Halt! Das hier... das ist nur für Yuugi, und Kaji wird mich niemals bekommen! Grade als ich diesen Entschluss gefasst habe spüre ich erneut seine Lippen – an meinem Hals. Und all meine Gegenwehr nützt mir nichts, als er mir mein blütenweißes Hemd vom Leib reißt. Immer noch wehre ich mich, doch meine Kräfte beginnen zu erlahmen. Und... verdammt noch mal, aber meinem Körper gefällt es! Ganz eindeutig, es wird immer enger in meiner Hose. Ich will gar nicht hinsehen. Na ja, kann ich gar nicht – da sitz Kaji. Und hat die deutliche Wölbung unter dem Stoff zufrieden festgestellt. Ist ja ganz toll. Ich unterdrücke ein Stöhnen nur mühsam, als er beginnt, sein Becken an meiner Erregung zu reiben. Oh verdammt..... Warum muss Mann auch so primitiv veranlagt sein?? Ich beiße die Zähne zusammen. Nein, Atemu, du stöhnst jetzt nicht! Den Gefallen tust du ihm nicht. Sehr zu meiner Erleichterung hören die Bewegungen da auch auf. Doch bevor ich die Zeit habe, mich darüber zu freuen stelle ich mit Schrecken fest, dass meine Hose fort ist. Ich finde sie in einer Zimmerecke wieder, wo Kaji sie grade hingeschmissen hat. Mein mittlerweile panischer Blick ruht auf ihm. Er grinst. Mama? Hilfe? Ich würde mal sagen.... ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden! Hm, schlechter Zeitpunkt für Witze. Er ist so grob, reißt mir alle Klamotten vom Leib, ich fühle mich so schutzlos, wie ich nackt vor ihm liege und er mich festhält. Ich bin schutzlos. Mein ganzer Körper verkrampft sich, mir wird übel. In was bin ich da nur reingeschlittert? Aber ich meine – wer rechnet denn auch bitte mit so was? Ich hab’s nicht getan – und nun habe ich wohl die Folgen für mein unüberlegtes Handeln zu tragen. Ich kneife die Augen zusammen und versuche so, die Umwelt auszublenden. Bitte mach, dass es schnell geht! Das es schnell vorüber ist! Und das es nicht weh tut! Ich kneife die Augen noch ein Stückchen fester zusammen, aber diesmal, um nicht weinen zu müssen. Das wäre ja noch schöner. Ich, ehemals Pharao von Ägypten, weine nicht! Ich drehe den Kopf weg, harre der Dinge die da kommen. Aber es passiert nichts. Immer noch nicht. Jetzt auch nicht. Nichts. Nein. Vorsichtig öffne ich ein Auge und schiele zu ihm herüber. Oh, toll!, denke ich ironisch. Er hat sich ausgezogen. Und jetzt sitzt er neben mir, starrt mich mit unverschämtem Blick an. Ängstlich erwidere ich diesen, doch kaum habe ich dies getan, setzt er sich in einer anderen Position hin, sodass ich einen guten Blick auf seine stolze Länge habe – die ich jedoch gar nicht sehen will. Ich will darum den Blick auch schon abwenden, als ich seine Hand in meinem Nacken spüre. Er presst besagte Hand zusammen, es tut ziemlich weh, und drückt meinen Kopf nach vorne, sodass ich mit der Nasenspitze fast gegen sein Glied stoße. Mit aller Kraft versuche ich, meinen Kopf zurückzudrücken, doch der Erfolg ist gering. Vielleicht zwei Millimeter zurück. Doch nur für kurze Zeit. Dann nämlich drückt er meinen Kopf wieder ein Stück nach vorne. „Na los!“, zischt er mir bedrohlich ins Ohr. Mir wird gleich schlecht! Ich presse die Lippen aufeinander und schüttle beharrlich den Kopf. Gewaltsam schmeißt er mich zurück in die Kissen, ist dann auch schon über mir. Erneut wende ich den Kopf so weit wie eben möglich von ihm weg, doch diesmal unternimmt er nichts dagegen, was mich im ersten Moment erstaunt – doch im zweiten bemerke ich, dass er somit leichter an seine Beute – nämlich meinen Hals – kommt. Seine Lippen fahren darüber und ich wage nicht, etwas dagegen zu tun, denn das hieße, mich ihm mit dem Gesicht nähern zu müssen und ich will ihn ja schließlich nicht auf irgendwelche dummen Gedanken bringen. So harre ich also stumm aus, als er an meinem Hals knabbert, ihn küsst und mir mit Sicherheit zwei Knutschflecken verpasst – wenn nicht sogar noch mehr. Ich frage mich, wie ich mit so vielen Knutschflecken am Hals Yuugis’ Verdacht überhaupt noch zerstreuen kann. Vermutlich gar nicht. Der Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen. Er hört auf, meinen Hals dieser süßen Folter auszusetzen. Stattdessen zwingt er meinen Kopf in seine Richtung, sodass er meine Tränen sieht. Ich bemühe mich ruhig zu atmen, doch dies gestaltet sich als schwierig, als er beginnt, meine Tränen fortzuküssen. Nanu? Seit wann ist der denn so zärtlich? Meine Tränen sind versiegt, immer noch sieht er mich mit diesem steinerweichenden Blick an, doch nicht mit mir, Freundchen!! Er hält meine Hände schon seit einiger Zeit nicht mehr fest – verdammt, warum fällt mir das erst jetzt auf? So habe ich mich schnell aufgerichtet und verpasse ihm mit aller Wucht einen Faustschlag in sein idiotisches Grinsen. „Du Schwein!“, schreie ich. Er tut gar nichts. Durch die Wucht des Schlags ist er nach hinten gekippt und liegt nun unter mir. Aber er tut nichts, um die Situation zu verändern, er liegt nur da und sieht mich an. Und grade das macht mich rasend. Weiß er eigentlich, was er mir angetan hat? Yuugi und mir? Das er unsere Beziehung komplett zerstört hat? „Verdammtes Arsch!“, schreie ich und schlage wieder zu. Und wieder und wieder. Immer weiter, schlage ich in dieses scheinbar unauslöschliche Grinsen. „Du Miststück!“, schreie ich. Beleidige ihn immer wieder, schlage ihn immer wieder. Und nie reagiert er. Lässt mich einfach machen, solange, bis meine Raserei ein Ende hat und ich keine Kraft mehr habe und von selbst aufhöre, aufkeuchend am Bettrand zusammensinke. Das hat gut getan!! Keuchend sitze ich da und sehe zu ihm hinüber, während er sich langsam aufrichtet und das Blut von der aufgeplatzten Lippe abwischt. „Geht’s jetzt besser?“, fragt er mich. Ohne Ironie, Hohn oder Spott. Einfach nur diese schlichte Frage. Und ich nicke. Ja, jetzt ist’s wirklich besser. Er krabbelt zu mir herüber und küsst mich. Und ich wehre mich nicht. Ich lasse es einfach geschehen. Und als seine Zunge über meine Lippen streicht und um Einlass bittet – ja bittet, nicht fordert! – da gewähre ich ihm diesen und lasse mich einfach fallen, in seine Arme. Ich weiß, es ist falsch. Natürlich ist es falsch! Natürlich weiß ich das! Aber ich tue es trotzdem. Meine Beziehung zu Yuugi ist ohnehin zerstört. Und er ist Schuld. Dennoch... ich sehne mich so sehr nach Zärtlichkeit. Und Yuugi wollte mir diese nicht gewähren. Aber er schon. Und darum lasse ich ihn machen, als er beginnt, die Innenseiten meiner Oberschenkel zu streicheln, meinen Hals zu küssen. Ich lasse es zu. Einfach so. Und ich genieße es. Er ist gut. Ja, seht gut. Aber das sage ich nicht. Ich bleibe stumm, presse die Lippen aufeinander, um nicht zu stöhnen oder zu keuchen. So weit ginge es dann aber doch nicht. Aber ich finde es schön. Und nach einiger Zeit, als seine Hände mutiger werden, tue ich immer noch nichts dagegen. Ich lasse sie über mein mehr und mehr darauf reagierendes Glied streichen, gewähre ihm, wie er an meinen Brustwarzen leckt und saugt, bis sich diese aufrichten. Ich lasse es geschehen und genieße es. Ich liege unter ihm, atme schwer und presse meine Lippen aufeinander. Es reicht schon, das er meine beschleunigte Atmung bemerkt. Seine Zunge wandert tiefer. Nur mit größter Mühe und Willenskraft kann ich ein erregtes Stöhnen verhindern, als er meine Männlichkeit in seinen Mund nimmt. Meine Hände krallen sich in das Bettlacken, ich glaube, ich knirsche sogar mit den Zähnen, so groß ist meine Anstrengung, keine Reaktion zu zeigen. Seine Zunge fährt über meine Erektion. Ruhig Blut, Atemu! Seine Hand massiert meine Hoden. Denk daran, was für ein Arsch er ist! Seine Zunge umkreist meine Rosenknospe. Denk an Yuugi!! Er fängt an zu saugen. Denk- „AAAHHH! JA!“ Dieser Lustschrei kam von mir, oder? Verdammt, er kam von mir. Schwer atmend liege ich da, während er nicht aufhört und ich merke, wie mein Höhepunkt kurz bevor steht. Was tue ich? Ich hatte doch um keinen Preis eine Reaktion zeigen wollen, erst Recht nicht so eine! Und nun... Ich kann nicht sagen, dass ich es bereue. Er ist verdammt gut. Und- „Ah...“, erneut keuche ich erregt auf. Ich mache mir keine Mühe mehr, zu verbergen, was ich fühle. Er sieht es ja doch. Und so ist es viel schöner, für mich. Allmählich wird mir auch egal, wer er ist und was er getan hat. Wichtig ist nur noch, dass er ja nicht aufhört. Und das tut er nicht. Er steigert sich sogar noch, und so dauert es nicht lange, ehe ich, längst nicht mehr Herr meiner Sinne und meines Körpers, mit einem lauten Lustschrei über die Klippe springe und in seinen Mund komme. Schwer atmend bleibe ich liegen, während er wieder hoch krabbelt, sodass er in mein verschwitztes Gesicht sehen kann. Sein Kuss ist stürmisch, und als ich ihn erwidere, kann ich mich selbst schmecken. Doch es schreckt mich nicht ab, ich kenne überhaupt keine Gegenwehr mehr. Denn wie er mich jetzt ansieht und sagt „Jetzt du!“, da widerspreche ich nicht, sondern sinke vor ihm auf die Knie und fange an, seine Männlichkeit zu verwöhnen. Ich bin selbst erstaunt, wie zärtlich ich dabei bin, ich benehme mich ja fast, als hätte ich Gefühle für ihn. Aber die habe ich nach wie vor nicht. Es ist nur..... Dieses Verlangen. Und darum habe ich auch keine Probleme damit, sein Glied in den Mund zu nehmen, es zu streicheln, und auf jede erdenkliche Art zu liebkosen, bis ich schließlich erst nur ganz sachte, und dann immer stärker beginne zu saugen. Doch als er kurz vorm Höhepunkt ist, entzieht er sein Glied meinem Mund, sodass er in mein Gesicht kommt. Bevor ich drauf reagieren kann hat er mich erneut aufs Bett gedrückt und leckt mir nun das Erzeugnis seiner Lust aus dem Gesicht. Dabei sieht er mir die ganze Zeit über in die Augen. Ich erwidere seinen Blick, versuche zu erkennen, was er mir damit sagen will, doch ich kann seinem stechenden Blick einfach nicht standhalten und so senke ich den Blick und gebe das wortlose Duell verloren. Doch als er mich plötzlich an der Schulter packt und grob herumdreht, sodass ich auf dem Bauch liege und mein Gesicht in die Kissen gedrückt wird, wird mir auch klar, was der Blick bedeutete. „Du bist mein!“ Angst überkommt mich und lässt jegliche Lust und jegliches Verlangen verschwinden. Und obwohl ich weiß, dass es sinnlos ist und ich keine Chance habe starte ich einen Fluchtversuch. Unglaublicher Erfolg! Ich komme drei Schritte weit. Grade bis vom Bett runter, aber da hat er mich auch schon und wirft mich herum, ans Fenster. Ich spüre das kalte Fensterglas an meinem Glied – und sein erregtes Glied an meinen Pobacken. Ich will fort, aber er ist so stark. Gewaltsam dringt er von hinten in mich ein. Ich schreie. Vor Schmerz. Meine Hände versuche Halt zu finden, doch da ist nur das kalte Fensterglas. Mein Atem schlägt gegen die Scheibe, meine Finger rutschen über die glatte Oberfläche. Und seine Stöße werden immer stärker. Ich spüre etwas zwischen meinen Beinen herunterlaufen, und als ich auf betreffende Stelle schiele bemerke ich, dass dieses Etwas rot ist und es sich dabei um mein Blut handelt. Er bewegt sich in mir. Grob. Und er stößt immer weiter zu. Und ich schreie auf. Vor Schmerz? Vor Verlangen? Ich glaube, es ist beides. Als er nach einer Ewigkeit von mir ablässt sinke ich am Fenster einfach zu Boden, ohne jede Kraft. Er jedoch zieht sich schnell an und verlässt dann die Wohnung. Und ich bin alleine. Mit meinem Schmerz und vor allem dem Gedanken an Yuugi. Jetzt ist unsere Versöhnung wohl endgültig unerreichbar geworden. Ich liebe dich. Aber wir werden uns wohl nie wieder sehen. Ich schluchze auf und Tränen rinnen unaufhörlich über meine Wangen. To be continued...... Nachwort: So. Also. Ich muss sagen, ich fand dieses Kapitel fürchterlich. Es war echt schwer, dass zu schreiben. Ich hoffe, ihr hasst mich dafür nicht. Mein armer Ati.... Das hat er nun wirklich nicht verdient..... Ach, ich weiß nicht.... Na denn Man liest sich!! Eure Miss Hellfire Kapitel 6: Die Qual der Wahl ---------------------------- Vorwort: So, ich weiß, ich hab gesagt, dass nächste Kapitel kommt erst, wenn es mehr Kommis gibt, aber nun war das Kapitel ja aduöt (Gomen, ich habs net drunter gestellt... *grummel*) Nun, dann gibt es noch ein paar Sachen zu regeln: 1)adutl-Kapitel Ich hab jetzt also endlich meine Homepage, auf derich sämtliche adutl-Kapitel hochlade, sodass ihr sie euch dort durchlesen könnt. Den Link findet ihr in meinem Steckbrief. 2)Werbung in eigener Sache Also, es ist bereits eine weitere FF von mir on, obwohl ich ja eigentlich immer nur an einer schreiben will. Darum werd ich davon auch erst mal nur die ersten beiden Kapitel - die quasi den Prolog darstellen - schreiben, und mich dann erst mal wieder auf diese hier konzentrieren. Falls wer Interesse hat, die FF heißt "How is the weather?", mal wieder Atemu x Yuugi im alten Ägypten. ^^ So, da hab ich euch aber totgelabbert, Gomen Nasai!! Viel Spaß beim Lesen! Kapitel 6 Die Qual der Wahl "Fliegen ist gar nicht so schwierig, wie man denkt. Man muss sich nur auf den Boden schmeißen und vergessen aufzuschlagen." (Arthur Dent) ~ Yuugis’ POV ~ Es ist morgen. Warum ist es morgen? Lag ich nicht eben noch weinend im Bett? Ich fahre mit der Hand über mein Gesicht und spüre die Tränenspuren. Es war kein Traum, oder? Kein Albtraum. Du hast ihn geküsst. Verdammt, Atemu, warum hast du das getan? Weißt du nicht, wie sehr ich dich liebe? Es tut so weh. Scheinbar ist es doch nicht so leicht, damit fertig zu werden, wie ich dachte – oder hoffte? Ich weiß nicht, was ich fühle soll. Es ist alles so verwirrend. Ich atme tief durch. Ich glaube, ich sollte mit dir reden, über die Situation, alles. Du hattest gesagt, wenn ich laut deinen Namen rufe, würdest du mich hören. „Atemu?“ Toll, das war ein zaghaftes Flüstern. Ich will es noch einmal versuchen, als mir klar wird, dass ich gar nicht weiß, was ich sagen soll. Das ich so verwirrt bin, dass ich nicht mit dir reden kann. Zumindest nicht jetzt. ~ Atemus’ POV ~ Es hat lange gedauert, ehe ich mich halbwegs beruhigt hatte, sehr lange. Die ganze Zeit habe ich splitternackt auf dem kalten Fußboden gehockt und trübselig nach draußen gestarrt, wo die Sonne so hell schien, als wolle sie mich auslachen. Irgendwann bin ich dann aufgestanden, aus Angst, Kaji könne zurückkommen und ich will lieber nicht ausprobieren, was passiert, wenn er zurückkommt und ich noch da bin. Also bin ich durchs Zimmer gewankt um meine Kleidungsstücke wieder einzusammeln. Dies stellte sich als ziemlich schwierig dar. Zwischen meinen Beinen klebte immer noch Blut und ich bin nach wie vor schrecklich wund. Habe ich Yuugi auch so weh getan, damals, in Ägypten? Aber er hat doch gesagt, es sei schön gewesen! Oder hat er mich nur angelogen, um mir einen Gefallen zu tun? Das würde erklären, warum er eben nicht gewollt hatte. Ich würde ihn wahnsinnig gerne danach fragen, aber in meinem augenblicklichen Zustand wäre es ziemlich dumm, vor ihm zu erscheinen, das würde meine Glaubwürdigkeit um ein vielfaches senken. So ziehe ich mit schmerzverzerrtem Gesicht meine Klamotten wieder an und mache mich dann aus dem Staub – will heißen, ich teleportiere mich in einem Strudel aus hellem Licht gradewegs in mein himmlisches Domizil, hoch über den Wolken, wo ich fürs erste sicher sein kann, nicht gestört zu werden. Dort angekommen reiße ich mir die eben erst mühsam wieder angezogenen Klamotten vom Leib. Sie sind sowieso zerrissen, und die Hose ist blutgetränkt. Ich werfe sie weg und humple anschließend ins Bad, wo ich mir heißes Wasser in die Wanne laufen lasse und mich, während das Wasser noch läuft, auf den Wannenrand setzte und versuche, mit dem Finger die Blutkrusten an meinen Beinen abzukratzen. Verdammt, tut das weh! Bei dem Gedanken, dass es Yuugi nach unserem ersten mal auch so ergangen sein könnte wird mir ganz schlecht. Ich wollte doch, dass es schön für ihn wird! Und jetzt.... Jetzt ist alles kaputt! Der Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen, doch ich kämpfe sie zurück, schließe den Wasserhahn und lasse mich ins Wasser sinken. Autsch! Das ist etwas zu heiß.... Mit zusammengebissenen Zähnen warte ich also etwas, bis sich mein Körper an die Temperatur gewöhnt hat, dann lehne ich mich zurück und versuche, zu genießen. Das allerdings ist gar nicht so einfach, wenn man dabei in seinem Kopf die vergangenen Ereignisse Revue passieren lässt. Dieser Schmerz! Diese Erniedrigung! Aber vor allem, was es für Yuugi und mich bedeutet! Er ist mir so fern wie nie zuvor. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits morgen ist. Wo ist nur die Zeit geblieben? Ich spitze meine Ohren. Mir war, als hätte ich meinen Namen gehört. Zumindest ganz schwach, der Nachhall eines Echos. Hast du mich gerufen, Yuugi? Doch so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann deine Stimme kein zweites Mal vernehmen. Vermutlich habe ich mich getäuscht, jetzt bekomme ich schon Wahnvorstellungen! Ich lasse mich unter Wasser sinken. Alles scheiße...! Als ich atemlos wieder auftauche und keuchend nach Luft schnappe, sieht die Welt dummerweise keinen Deut besser aus, als vorher. Ich seufze schwer und fahre mir mit den Händen durchs Gesicht. Dann steige ich aus der Wanne, tapse über die Kacheln und lasse dabei feuchte Spuren auf dem Boden zurück. Aus einem der weißen Schränke nehme ich mir ein weißes Frottehandtuch und laufe über die weißen Kacheln in mein Schlafzimmer, wo ich mich in die weißen Kissen fallen lasse und die weiße Wand anstarre. Weiß. Alles hier oben ist weiß. Unschuldig weiß. So, wie man es von Engeln erwartet. Weiß, wie die Unschuld. Weiß, wie die Reinheit. Beides Dinge, die ich nicht besitze. Ich fühle mich so schmutzig. Daran kann auch das Badewasser nichts ändern. Ich habe Yuugi betrogen. Oder? In gewisser Weiße schon. Ich hätte ihm ja nicht folgen müssen. Und ich kann nicht abstreiten, dass es mir bis zu einem gewissen Grad gefallen hat. Immerhin habe ich mir doch so sehr Zärtlichkeiten gewünscht, natürlich von Yuugi gewünscht, aber dieser war nicht bereit sie mir zu geben und als Kaji dies tat.... Ich bin auch nur ein Mann, der sich nach solchen Berührungen sehnt. Ich hoffe sehr, dass Yuugi in nächster Zeit offener was dies betrifft sein wird, denn... Verstanden hat Kaji seinen Job schon. Er hat in mir ein Verlangen und eine Lust geweckt, die mir fast den Verstand geraubt hätten. Und- ach! Es bringt nichts, zu sagen, ich sei vergewaltigt worden, denn ich bin doch selbst Schuld. Ich starre zu dem weißen Baldachin über meinem Bett hinauf. Oh verdammt...“ Das gestern hätte unser Tag werden sollen, Yuugis’ und mein Tag. Aber was ist daraus geworden? Eine gewaltige Katastrophe! Ich kann nicht mehr! Ich glaube, ich will auch gar nicht mehr.... Denn ohne dich macht es einfach keinen Sinn! Ich will dich sehen! Ich will zu dir! Mit dir reden. Mich von dir trösten lassen. Aber ich weiß, dass es unmöglich ist. Ich halte mir die Hände vors Gesicht, damit niemand meine Tränen sehen kann, auch wenn ich alleine bin. ~ Yuugis’ POV ~ Ich weiß wirklich nicht, wie ich es geschafft habe, mich zur Schule zu schleppen. Jetzt sitze ich hier, frage mich, was ich hier soll und starre aus dem Fenster. Meine Freunde haben natürlich sofort bemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt und mich gefragt, was denn los sei. Aber was hätte ich ihnen den sagen sollen? Nein, die Wahrheit wäre zu abstrus gewesen... Darum habe ich gar nichts gesagt. Ihre Versuche, mich wieder aufzuheitern waren wirklich nett und es ist ja nicht so, als wüsste ich das nicht zu schätzen, aber gebracht hat es dennoch nichts. Trübselig wie eh und je sehe ich den Bäumen dabei zu, wie sie sich im Wind wiegen. Ungefähr so interessant wie der Unterricht. Ständig denke ich an dich. Ich kann dich einfach nicht vergessen. Sobald die Schule aus ist, werde ich dich rufen, werde ich mir deine Version der Dinge anhören, werde ich wissen, woran ich bin. Ich hoffe nur, dass ich es verkrafte. Meine Hände beginnen zu zittern, und ich verschränke sie rasch ineinander, damit es niemand bemerkt. Als die tägliche Folter der Schule endlich überstanden ist mache ich mich schnell auf den Heimweg, um von niemandem angequatscht und aufgehalten werden zu können. Mit gemischten Gefühlen betrete ich das Haus. Ich will ja einerseits wissen, was Atemu zu der ganzen Sache zu sagen hatte, aber andererseits fürchte ich mich vor der Antwort. Wenn ich mich nicht getäuscht habe. Wenn Atemu wirklich einen anderen liebte. Wenn alles wahr war. Dann wäre er, Yuugi, doch völlig fehl am Platz. Dann wäre alles... sinnlos. Sinnlos und leer. Dann gäbe es nichts mehr, wofür es sich lohnen würde, weiterzumachen. Dann wäre dass das Ende. Sein Ende. Ich versuche, den Gedanken abzuschütteln, doch es will mir nicht ganz gelingen. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend betrete ich mein Zimmer. Meine Tasche stelle ich sachte in einer Ecke ab, anstatt sie in selbige zu schleudern. Dann stelle ich mich in die Mitte des Zimmers und atme tief durch. „Atemu!!“, schreie ich. Eine Sekunde lang passiert nichts. Dann ist es, als flögen Sterne durchs Zimmer. Helle, goldene Lichter kreisen erst unkoordiniert durch den Raum, bevor sie eine Säule bilden, in der eine Gestalt sichtbar wird. Und dann steht er vor mir. Atemu. Und ich bringe kein Wort hervor. ~ Kajis’ POV ~ Gemütlich und zufrieden mit mir und der Welt sitze ich auf einer Gartenmauer in der Nähe eines Spielladens in Domino und starre zu dem Fenster hinauf, von dem ich weiß, dass sich dahinter das Zimmer des Enkels des Eigentümers befindet. Und hinter dem vermutlich grade die Fetzten fliegen. Ich denke, dass mein Plan aufgehen wird. Sie werden sich trennen. Sie werden verzweifelt sein. Dann werden sie zu mir kommen. Und ich werde ihnen helfen. Und sie werden mir zuhören. Und dann sind sie Wachs in meinen Händen. Ich lächle in mich hinein. ~ Atemus’ POV ~ Er hat mich gerufen, und ich bin gekommen. Wir stehen in seinem Zimmer und sehen uns an. Aibou!! Selbst als du nichts von mir wusstest, waren wir uns näher!! Und jetzt stehen wir uns gegenüber und können nicht reden. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er misstraut mir, und wenn ich mit Sätzen wie „Es ist nicht so, wie du denkst!“ ankomme, wird sich das auch nicht ändern. Also warte ich, dass er den ersten Schritt tut. „Hi.“, sagst du schließlich, und du sagst es so leise, dass ich es kaum gehört habe. „Hi.“, antworte ich. Und dann sagt wieder keiner was, unsere Blicke weichen sich aus und ich starre dein linkes Knie an, welches wirklich wahnsinnig interessant ist. „Ich...“, setzt du an, verfällst dann aber wieder in Schweigen. Ich sage nichts, halte es für klüger, dich jetzt nicht zu unterbrechen. Und tatsächlich. Es dauert noch einige Minuten, aber dann hebst du den Blick uns siehst mich an. Ziemlich lange, und es fällt mir schwer, deinen Blick zu erwidern, aber ich tue es dennoch, die ganze Zeit sehen wir uns in die Augen. „Warum?“, flüsterst du schließlich. Tränen treten dir in die Augen, aber als ich auf dich zutrete um sie fortzuwischen machst du einen Schritt zurück und lässt mich nicht an dich heran. „Warum hast du das gemacht? Muss dir denn nicht klar gewesen sein, wie weh das tut?“ Ja, ich weiß, dass es dir weh tut, ich sehe es ja. Und es wird höchste Zeit, die Sache etwas genauer zu beleuchten! „Yuugi.... bitte hör mir zu! Und weine nicht. Es gibt keinen Grund zum Weinen. Ich liebe dich!“ Ich glaube, ich habe grade ziemlich wirres Zeug von mir gegeben, und du scheinst es ähnlich zu sehen:„Du liebst mich, küsst aber einen anderen??!“, fragst du mich mit ungläubig hochgezogenen Augenbrauen. „Ich hab ihn nicht geküsst! Er hat mich geküsst!!“, antworte ich heftig. Du siehst mich eine Sekunde lang mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. Ist das Hoffnung? Dann lässt du dich aufs Bett fallen und siehst mich auffordernd an. Ich setzte mich neben dich und leiste deiner stummen Forderung Folge und beginne, zu erzählen. Wie er mich geküsst hat. Wie ich ihm gefolgt bin. Wie er mich in seiner Wohnung weitergeküsst hat. Wie er mich sehen konnte, als Engel. Wie er mir weh getan hat. Aber ich sage nicht, dass er mich vergewaltigt hat. Als ich geendet habe siehst du mich mit großen Augen an, ich habe so wahnsinnige Angst vor deiner Reaktion. Aber dann fällst du mir um den Hals. Und weinst. „Ich bin ja so froh!“, schluchzt du und lässt endlich wieder zu, dass ich dich in meine Arme nehme. „Ich hatte solche Angst!“, sagst du, immer noch unter Tränen. „Ich auch. Ich doch auch!“, beteure ich und streichle dir beruhigend über den Rücken. Wir bleiben lange Zeit so sitzen, klammern uns aneinander, als würde gleich die Welt untergehen. Und genießen einfach nur die Nähe und vor allem das Vertrauen des anderen. Ich hatte solche Angst, beides zu verlieren und beinahe wäre es ja auch soweit gekommen, aber zum Glück ist es das nicht. Und ich bin so glücklich. Es dauert eine ganze Zeit, ehe wir uns voneinander lösen, dann hebst du die Hand und streichst über meinen Hals. „Ist der auch von Kaji?“, fragst du, und meinst den Knutschfleck. Ich nicke verdrossen, weiß nicht, ob dich das jetzt doch abschreckt. Doch davon kann ich mir jetzt kein allzu genaues Bild machen, erst einmal willst du mehr über ihn wissen. Also schildere ich so objektiv wie möglich, was ich über ihn weiß und habe dabei die größte Mühe, mich nicht zu verplappern, was mir aber glücklicherweise auch gelingt. Er hört mir die ganze Zeit zu, aber ich weiß dennoch nicht so recht, ob er alles verstanden hat, immerhin kennt er sich mit diesem Teil der Magie recht wenig aus. Ich bemühe mich also alles genau darzulegen und er nickt immer wieder mit dem Kopf, zum Zeichen, dass er verstanden hat. Meine ganz persönliche Vermutung, wer Kaji sein könnte behalte ich allerdings für mich, ich will ihn ja nicht ängstigen. So sitzen wir schon wieder schweigend nebeneinander und ich frage mich, ob sich nicht doch etwas geändert hat, denn irgendwie bringt keiner so recht ein Wort heraus. Ich glaube, er weiß, dass ich ihm etwas verschweige – natürlich weiß er es! Er kennt mich so gut. Und es hat ihn natürlich verletzt, dass ich nichts sage, aber ich kann einfach nicht. Mit leerem Blick starre ich aus dem Fenster. ~ Yuugis’ POV ~ Ich schwanke zwischen Freude und Trauer. Ich bin so wahnsinnig froh, dass du mich liebst, dass du nichts für den Fremden empfindest. Aber ich weiß, dass es noch mehr gibt, ich spüre ganz deutlich, dass du mir nach wie vor etwas verschweigst. Vertraust du mir nicht? Warum können wir nicht reden, so wie früher? Eine Melodie schwebt von irgendwoher an mein Ohr. Warum fühlt es sich so leer an, wenn du mit mir sprichst? Warum fühlt es sich so leer an, wenn du bei mir bist? Warum fühlt es sich so schwer an, wenn wir nichts mehr sagen? Warum können wir nicht reden, nach so vielen Jahren? Warum fühlt es sich so leer an, wenn du mit mir sprichst? Warum fühlt es sich so leer an, wenn du bei mir bist? Warum fühlt es sich so fern an, wenn wir uns noch nah sind? Was bringt mir dieses Leben, wenn du einfach nicht da bist? Ich summe leise mit und bemerke gar nicht, wie dein Blick nun auf mir ruht. Ich finde es irgendwie passend. Denn ich verstehe nicht, was los ist. Etwas steht zwischen uns und ich wüsste doch so gerne, was. Aber du sprichst mit mir und die Stille ist unerträglich. Dennoch will mir auch nichts einfallen, was ich sagen könnte. Ich fange an, leise mitzusingen, ich merke kaum, dass ich dies tue. Deine Haut wird ganz kalt Dein Blick wird ganz leer Dein Atem wird leise Dein Kopf wird ganz schwer Ich schiele zu dir herüber und bemerke deinen Blick. Das Blut schießt mir in den Kopf und ich will meinen Blick schamhaft schnell abwenden, aber deine Hand hindert mich daran. Du öffnest den Mund, als wolltest du etwas sagen, schließt ihn aber dann wieder und lässt mich weitersingen. Ich lächle dich an, auch, wenn mir eigentlich gar nicht danach ist. Aber ich bin bemüht, dir irgendwie ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit zu vermitteln, auch, wenn ich dies grade weder empfinde noch mich überhaupt in der Lage dazu fühle, dir dieses Gefühl zu geben. Doch du lächelst nur und legst deinen Kopf an meine Schulter. Seltsam gerührt von dieser Geste lehne auch ich mich, nachdem ich noch etwas weiter zu dir gerückt bin, an dich und lege einen Arm um dich, mit welchem ich dich sanft, aber unendlich behutsam streichle. Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt? Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt? Was bringen meine Worte, wenn du sie nicht hörst? Was bringt meine Liebe, wenn du sie nicht spürst? Warum können wir beide uns der Wahrheit nicht stellen? Warum kann ich dieses Loch in deinem Herzen nicht füllen? Wieder und wieder frage ich mich, was denn nur so schlimmes passiert sein kann. Du warst doch immer so stark! Ich habe dich noch nie so gesehen, so schwach, so zerrissen. Ich möchte dir doch so gerne helfen, aber wie soll ich das tun, wenn ich nicht weiß, bei was ich dir helfen soll. Warum verschließt du dich vor mir? Deine Haut ist ganz kalt Dein Blick wird ganz leer Dein Atem wird leise Und Dein Kopf wird ganz schwer Kennst du das Gefühl, wenn du schreien willst, doch es geht nicht? Kennst du das Gefühl, wenn du weinen willst, doch es geht nicht? Kennst du das Gefühl, wenn du sterben willst, doch es geht nicht? Ungefähr so geht es mir grade, denn ich komme einfach nicht an dich heran. Ich kann dich flüstern hören. Aber du hörst mich nicht einmal schreien. Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt? Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt? ~ Atemus’ POV ~ Ich halte die Augen geschlossen, atme nur deinen Duft ein und frage mich, was eigentlich mit mir los ist. Ich sehe den Abgrund, der sich unter mir auftut um mich zu verschlingen, aber ich sehe auch deine Hand, die versucht, mich zu retten. Wenn der Abgrund droht mich tiefer zu reißen, dann lasse ich deine Hand los um dich nicht mitzureißen. Denn ich will dir nicht weh tun, aber ich fürchte, genau das tue ich grade. Aber ich kann, will und werde dir nicht sagen, was Kaji mir antat. Bitte glaub mir, dass ich dich liebe! Bitte vertrau mir! Ich weiß, es ist schwer. Ich weiß, ich könnte es nicht. Aber bitte – ich liebe dich! Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so zerrissen,... ...dass du nicht mal mehr weinst? ...dass du nicht mal mehr schreist? ...dass du nicht mal mehr merkst, dass dein Leben zerreist? Deine Worte fallen wie Tropfen in mein Herz. Wie die Tropfen meiner Tränen, die meine Wangen herunterrinnen. Du hast ja so recht... Zerrissen beschreibt meine Gefühlslage gut. Zerrissen, wie ein Stück Stoff. Kaputt. Kannst du es wieder heil machen? Kannst du mich heilen? Bitte? Koi? Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt? Was auch immer du tust Was auch immer du sagst Ich pass auf dich auf Ich bleib für dich wach Ich bleib für dich wach Was auch immer du tust Was auch immer du sagst Ich pass auf dich auf Ich bleib für dich wach Ich bleib für dich wach Ich öffne die Augen und blicke auf das Scherbenmeer unserer Beziehung. Ich will nicht, dass es so endet! Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, aber ich kann nicht zulassen, dass du darunter leidest! „Yuugi...“, flüstere ich und sofort wendest du mir den Blick zu. „Atemu?“, fragst du. Ich hole tief Luft. „Du hast ja Recht.... Ich habe dir nicht alles erzählt. Aber... aber ich kann es dir jetzt nicht erzählen. Ich muss erst einmal damit fertig werden. Ich werde es dir erzählen, wenn ich dazu bereit bin. Bitte sei nicht böse.... Ich brauche dich!!“ Ich blicke dich flehend an und du siehst mit einem wehmütigen Lächeln zu mir hinab. „Dummkopf!“, sagst du lächelnd. „Ich werde immer für dich da sein, Liebster!“ Auf den Scherben spiegelt sich ein Regenbogen. „Ich liebe dich, Yuugi!“ ~ Kajis’ POV ~ Mit einer Mischung aus Unglaube und Wut starre ich durchs Fenster. Ich habe mich verkalkuliert. Geirrt. Ich lag falsch. Ich, Kaji, hatte nicht Recht! Das versetzt mich in beinahe noch größere Rage als die Tatsache, dass die beiden scheinbar wieder ein glückliches Pärchen sind. Wie konnte das nur passieren?? Sicherlich weiß der Kleine nichts davon, dass ich mit seinem Freund geschlafen habe. Diese Nachricht sollte ein Schock für ihn sein, vor allem aber ist sie meine letzte Chance. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen, und zur Hölle ich schwöre, ich werde ihn auch ausführen! Ich starre auf meine Hände, mein Wutausbruch hat meine Tarnung etwas lädiert, ich lasse die Knochen meiner Klauen knacken. Wartet nur! To be continued...... Nachwort: So! ^^ Es geht doch, sie sind wieder zusammen. Besser so. Sicherlich wisst ihr jetzt, wer Kaji, das Arsch, ist. Na denn, bis zum nächsten Kapitel! Eure Miss Hellfire Kapitel 7: Kinder der Hölle --------------------------- Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig, selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt! ~ Kajis’ POV ~ Ich kann nicht glauben, was ich da sehe. Es ist... es ist gegen jede Wahrscheinlichkeit, gegen jede Vernunft. Und dennoch ist es wahr. Ich knirsche mit den Zähnen und mache mich aus dem Staub, fliege langsam über die Stadt und lande schließlich in einer Seitenstraße, wo mich niemand sehen kann. Scheiße! Ich schlage mit der Faust gegen die Backsteinmauer. Scheiße! Mein Chef wird äußerst ungehalten sein. Scheiße! Meine Haut platzt auf. Scheiße! Blut rinnt über meine Hand. Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße! Ich halte inne und komme keuchend wieder zu Atem während meine Wunde schon wieder verheilt ist. Dann erst richte ich mich wieder auf und gehe meinen Plan noch einmal durch. Nun ja, es ist kein richtiger Plan, dass stimmt schon. Dennoch meine letzte Chance. Und man ist am stärksten, wenn man verzweifelt ist, wenn alles auf dem Spiel steht. Dann nämlich kennt man keine Skrupel mehr. Dann ist man böse. Dann ist man stark. Nur dann. ~ Yuugis’ POV ~ „Ich dich auch, ich liebe dich doch auch!“, flüstere ich zurück und habe Mühe, meine Tränen im Zaum zu halten. Ich hoffe, eines Tages findest du den Mut mir alles zu erzählen. Aber das muss nicht jetzt sein, ich sehe doch, wie du leidest. Es tut weh, dich so zu sehen. Doch ein plötzliches Prickeln in meinem Nacken lenkt mich kurz ab. Ich hebe erstaunt den Kopf und lasse meinen Blick durchs Zimmer und aus dem Fenster schweifen. Nichts. „Liebling? Was ist los?“, fragst du, dem das natürlich nicht verborgen bleiben konnte. Alleine die Tatsache, dass du mich „Liebling“ genannt hast, vernebelt mir vor lauter Glück so sehr das Hirn, dass ich etwas brauche, um auf deine Frage zu antworten. Liebling! Du hast wirklich Liebling gesagt! Ich liebe dich ja so sehr! „Ähm, nichts. Nichts, ich dachte nur, jemand hätte uns beobachtet...“, tue ich die Sache ab und bin dann überrascht, wie viel Bedeutung du ihr beimisst. Sofort springst du nämlich auf und hastest zum Fenster hinüber, und starrst hinaus. Aber scheinbar entdeckst du dabei nicht mehr als ich, denn nach einiger Zeit trittst du wieder vom Fenster weg, allerdings sehe ich deutlich die Beunruhigung in deinem Blick. „Was hast du? Stimmt was nicht? Da war doch gar nichts!“, meine ich und sehe dich fragend an. „Nun...“, druckst du herum, wirst aber sofort mit einem fordernden „Was??“ von mir unterbrochen. „Ich mache mir nach wie vor Sorgen... wegen Kaji...“, sagst du dann. Überrascht sehe ich dich an. Es passt nicht zu dir, so leise zu sprechen und noch weniger will es zu dir passen, dass du jetzt so rot wirst! Ich ziehe die Augenbrauen hoch, sage aber nichts, da dir das offensichtlich peinlich ist. Nach einiger Zeit sprichst du weiter, du klingst, als wolltest du nicht aussprechen, was du sagst; vielleicht, weil du fürchtest, es könnte wahr sein? Oder ich käme damit nicht klar? „Ich denke, du könntest Recht gehabt haben. Da könnte jemand gewesen sein. Es könnte Kaji gewesen sein...“, sagst du und dein Blick ruht dabei unsicher auf mir. „Na dann sollten wie nachsehen gehen!“, erwidere ich enthusiastisch, obwohl es nichts auf der Welt gibt, dass ich im Augenblick lieber unterlassen würde. Aber ich will dich doch unterstützten! Darum greife ich auch direkt nach meiner Jacke und sehe dich auffordernd an: „Na los!“ Dein Blick ist erstaunt, aber dann lächelst du mich an. Ich würde mich ja auch über dieses Lächeln freuen, wäre ich mir nicht sicher, eine Spur von Wehmut darin mitschwingen zu sehen. „Ja, gehen wir.“, sagst du leise und greifst nach meiner Hand. ~ Atemus’ POV ~ Draußen angekommen halte ich kurz an und atme tief die frische Luft ein. Nur ruhig bleiben! Yuugi hat ja Recht, wir sollten Kaji suchen und uns diesem Problem stellen, aber ich habe wahnsinnige Angst vor dem Kerl. Ich weiß, im Gegensatz zu Yuugi, wozu er fähig ist und die Tatsache, dass er mir dies bereits eindrucksvoll demonstriert hat macht die Sache keineswegs besser. Ich kann immer noch nur unter Schmerzen gehen, so wund bin ich. Ich dränge die Gedanken beiseite und bin froh, die Hand meines Koibitous’ zu halten. Es mag seltsam klingen, aber er verströmt eine ganz eigene Art an Wärme. Eine solche, die grade angenehm ist, nicht zu heiß, aber dennoch wärmend. Ungefähr wie dieses Gefühl, wenn man morgens früh aufwacht und sich entspannt im Bett räkeln kann mit der Gewissheit, noch nicht aufstehen zu müssen. So also wirkt sich diese Wärme immer positiv auf mich aus, und auch jetzt verfehlt sie ihre Wirkung nicht. Ich spüre, wie Mut durch meine Adern fließt wie Blut. Mit Yuugi an meiner Seite kann gar nichts schief gehen! Wir streifen zusammen durch die Straßen Dominos’ und suchen nach diesem Mistkerl. Ich weiß dabei zwar immer noch nicht, ob ich mir wünschen soll, ihn zu finden, oder dass unsere Suche ergebnislos verläuft, aber alleine um in Yuugis’ Nähe zu sein hat es sich gelohnt. Doch ich bringe das Thema Kaji erneut zur Sprache, denn wenn ich mich fühle, als könnte ich Berge versetzten muss das ja nicht unbedingt auch für Yuugi zutreffen und wir sollten die Sache etwas nüchterner angehen. „Yuugi, wir bräuchten etwas wie einen Plan, wenn wir auf Kaji treffen sollten...“, sage ich also. Zu meinem Erstaunen muss ich sehen, wie du mich nur überrascht anblickst:„Wieso? Bisher haben wir uns vorher auch nie einen Schlachtplan zurechtgelegt.“ Ich gestikuliere wild mit der Hand in der Luft herum als ich dir antworte:„Ja, aber wir hatten es auch noch nie mit einem Gegner wie ihm zu tun. Er ist verdammt gefährlich!“ Dein Grinsen verstehe ich absolut nicht. Aber du grinst weiter und zuckst mit den Achseln:„Na und? Du bist doch sowieso schon tot!“ Ich finde diese Worte im ersten Augenblick so entwaffnend, dass ich gar nichts sage. Dann aber bricht es heftig aus mir hervor:„Aber Yuugi! Du bist nicht tot! Du musst mir ja nicht immer alles nachmachen!!“ Und schon wieder lächelst du. Ich mache mir Sorgen um dich! Aber sagen tue ich jetzt nichts mehr, gehe nur weiter neben dir her. Da jedoch sehe ich etwas, was mein Herz aus dem Takt bringt. Ich kann nur nicht definieren, ob aus Freude oder Furcht. Kaji. Hat uns scheinbar auch schon erwartet, lehnt jedenfalls ganz lässig an einer Backsteinmauer in einem Hinterhof, in den nur diese kleine Seitenstraße führt. Dabei grinst er uns dämlich an und meint dann ganz locker „Tach auch.“ Oh, ich könnte die Wände hochgehen!! Diese arrogante Art! Sein ganzes Wesen bringt mich in Sekunden von null auf hundertachtzig! Meine Augenbrauen ziehen sich schon fast mechanisch zusammen und ich presse die Lippen aufeinander um nichts unbedachtes zu sagen. Neben mir spüre ich wie Yuugi meine Hand fester drückt. Mein armer Aibou! Ich bin bei dir! Fragt sich nur, inwiefern dir das von Nutzen ist... „Was willst du noch?“, frage ich gepresst. Er grinst süffisant. „Sicher, dass du das wissen willst?“ Sein Blick, als er das sagt, spricht Bände, wie er gierig über meinen Körper wandert. Na, vielen Dank auch... „Das wird nicht noch einmal funktionieren!“, erwidere ich heftig. „Oh...“, kommt es spitz von ihm. Er stößt sich von der Mauer ab und kommt ein paar Schritte weiter auf uns zu. Ich spüre, wie Yuugi neben mir einen Schritt zurückstolpert und meine Hand fester drückt. Er steht jetzt direkt vor mir, ich bin völlig starr, kann mich nicht bewegen. Sein Gesicht ist so nahe... „Sag mir nicht,“, flüstert er bedrohlich,„Sag mir nicht, es hätte dir nicht gefallen...“ Und wieder gleitet erneut verlangend über mich. „Nein!! Keineswegs!“, sage ich laut und heftig. Ich spüre Yuugis’ Erstaunen. Oh verdammt! Ich hätte ihm wohl doch die ganze Wahrheit sagen sollen... Sehr zu meinem Ärger und meiner Beunruhigung hat auch Kaji mitbekommen, wie es um Yuugis’ Gefühlswelt bestellt ist. Ich drücke die Hand meines Schatzes so fest, dass ich sie eigentlich schon längst zerquetscht haben müsste, aber weder höre ich auf, noch beschwert er sich. Wir stehen einfach nur da und starren Kaji an, welcher die Situation in vollen Zügen zu genießen scheint. Schließlich wendet er sich, immer noch so widerlich grinsend, Yuugi zu. Nein!! Halt ihn da raus! Doch natürlich tut er das nicht. Er geht vor ihm in die Hocke, sodass sie sich in die Augen sehen können. Ihre Gesichter sind nur Millimeter voneinander entfernt. „Dein Freund...“, sagt Kaji – er spricht langsam und kostet jede Silbe aus„Dein Freund scheint dich ja nicht sehr zu lieben, weißt du?“ Yuugi versucht krampfhaft, eine starre Maske aufrecht zu halten, aber – verzeih mir, Liebster – man konnte dir schon immer deine Emotionen sehr gut von deinem Gesicht ablesen, so auch jetzt. Angst, Schrecken – aber auch Neugierde sehe ich da. „Wa...warum?“, stotterst du schließlich. Die Frage, auf die Kaji gewartet hat. „Er hat mit mir geschlafen.“ Es herrscht Stille. Völlige Stille. Als ob man die Lautstärke heruntergedreht hätte. Kaji grinst noch immer Yuugi an. Yuugi ist noch immer erstarrt – na ja, vielleicht jetzt etwas starrer als zuvor. Und ich zerquetsche immer noch Yuugis’ Hand. Dann plötzlich dreht jemand die Lautstärke wieder hoch. All der Lärm der Umgebung dringt meiner einer fürchterlichen Intensität auf mich ein. Und diesen Blick werde ich nie vergessen können. Diesen fürchterlich verletzten, schmerzerfüllten Blick, den du mir zuwirfst. Er tut so weh. Zerreist mein Herz. Ich lasse deine Hand los, fasse dich bei den Schultern und sehe dich eindringlich an. „Yuugi!! Es ist nicht wahr, hörst du? Ich... er... also...“ Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Kaji grinst wissend. „Ja...?“ Ich beachte ihn nicht, aber Yuugis’ Blick wird immer verletzender. Ich muss es dir sagen, sonst ist alles aus! Ich beuge mich vor, und flüstere an dein Ohr:„Er.. er hat mich.... Yuugi, er hat mich...“ Ich kann einfach nicht! Ich kann es nicht aussprechen! Doch an deinem Blick sehe ich, dass du mich verstanden hast. Mit einem mal ist er wieder sanft, wenn auch erschrocken. „Oh Atemu!“, sagst du, wobei ich nicht definieren kann, ob du schreist, schluchzt und lachst. Und dann schmecke ich deine Lippen, und alles ist gut. Na ja, alles außer Kaji. Denn mit diesem geht eine plötzliche Verwandlung vor. Trotz des berauschenden Glücksgefühl, dass du mir bescherst werden meine Augen mit einem mal groß und größer, als ich es bemerke. Widerwillig löse ich mich von dir, um auch deine Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Kaji sieht nicht länger aus, wie jener mysteriöse Fremde, den wir kennen und fürchten lernten. Fakt ist, dass man ihn zwar noch irgendwie erkennen kann, aber dann auch wider nicht. Wie eine Farbe, die gebleicht wurde, und die man nun nur noch erahnen kann. Seine Gesichtszüge sind zwar noch erkennbar, aber ich bin mir sicher, dass er vorher noch keine Klauen als Hände hatte, dass seine Augen nicht rot waren und dass er bei unserer ersten Begegnung noch keine vampirartigen Reißzähne gehabt hatte. Meine Befürchtungen waren also doch wahr, leider. Ein Kind der Hölle. Ein Dämon. Ich packe Yuugi an der Hand und ziehe ihn in meine Arme, dann beginne ich damit, mich aufzulösen, Yuugi mitnehmend. Ich weiß, dass eine Flucht im Grunde genommen nutzlos ist, denn er wird uns finden. Er und ich sind das absolute Gegenteil, und darum können wir einander leicht verfolgen. Dennoch überkam mich Panik und die Angst um Yuugi beflügelte diese noch. Darum also die plötzliche Flucht. Kopflos, wie ich sie antrat, bringe ich uns an den erstbesten Ort, der mir einfällt, denn er ist wohl der sicherste. Mein himmlisches Domizil. Absolute Tabu-Zone für Yuugi, aber das ist jetzt egal. Es geht grade immerhin ein bisschen um Leben und Tod. ~ Kajis’ POV ~ Manchmal frage ich mich, ob irgendwer den beiden das Hirn aus dem Schädel gepustet hat. Wie kann man sich nur so blind vertrauen? Es ist völlig... surreal. Niemand würde nach dem, was die beiden sich grade anhören mussten, durchmachen mussten, den anderen noch ansehen, geschweige denn ihm vertrauen. Ja, die Antwort ist ganz einfach: Die beiden haben nicht mehr alle Tassen im Schrank! Wenn das nämlich so ist – und natürlich ist das so, anderenfalls würde ich mich nämlich geirrt haben – kann man die beiden nicht wirklich einschätzen, durchgeknallt eben. Darum konnte ich bisher nichts gegen sie ausrichten, das erklärt alles. Die zwei sind schuld, nicht ich. Ich irre nicht. Ich bin einer der Besten, eventuell auch der allerbeste, und darum will, werde und muss ich einfach siegen. Ich lasse meine Klauen schnappen, ehe ich in einer Wolke aus schwarzen Rauch verschwinde. Dann wollen wir doch mal sehen, wo es die beiden hinverschlagen hat... ~ Yuugis’ POV ~ Mir wird schlecht. Erst packt Atemu mich so plötzlich am Arm, und nun ist um uns herum dieses grelle Licht, dass sich immer wieder zu verändern scheint, aber doch beständig bleibt. Dass sich zu drehen scheint, obwohl es uns vollständig umgibt. Mir wird schwindlig. Und übel. Hoffentlich ist das bald vorbei!! Aber solange es das nicht ist, klammere ich mich an den einzigen Halt, der mir in diesem ganzen Chaos bleibt, mein Fixpunkt in diesem Licht, mein Fixstern in meinem Leben. Du. Du bist völlig ruhig geblieben, scheinst dieses Licht irgendwie zu leiten, bist das einzige, was real wirkt, an dieser Grenze zwischen Schein und Sein. Und wie immer gibst du mir auch jetzt Halt und bist somit der Grund, weshalb ich nicht in Panik gerate. Dennoch bin ich sehr erleichtert, als es endlich aufhört, die Umgebung klarer wird und ich festen Boden unter den Füßen spüre. Der Umgebung – sie scheint sehr hell zu sein, dass nehme ich noch wahr – kann ich mich aber auch noch später widmen, denn meine Beine klappen einfach weg, lassen mich im Stich. Etwas, was du zum Glück nicht tust, nie tun würdest, nicht wahr? In deinen Armen gelandet fühle ich mich so sicher, wie man sich nur fühlen kann, wenn einem im Hinterkopf der Gedanke umherspuckt, dass ein verrückter Psychopath einen killen will. Dennoch sicher. Vorsichtig setzt du mich auf etwas weichem ab, dass, wie ich nach einigen Sekunden realisiert habe, ein Bett ist. Alles dreht sich, mir ist furchtbar schwindlig. Meine Finger umklammern noch immer verkrampft deine Arme und obwohl das doch eigentlich weh tun muss, sagst du nichts, hältst mich nur fest, bis sich mein Schwindelgefühl gelegt hat und ich vorsichtig zu dir hoch blinzle. Du lächelst mich an. Aber ausnahmsweise verfehlt dein Lächeln seine Wirkung. Normalerweise ist es für mich, als ginge die Sonne auf, aber nicht jetzt. Ich sehe die Trauer und die Angst, die du zu verstecken suchst, aber nicht mit mir!! „Wovor hast du Angst?“, frage ich sanft,„Du weißt genau, dass ich dir nicht böse bin, es gibt nicht, worauf ich böse sein könnte. Ich liebe dich! Das weißt du. Also, was fürchtest du?“ Du lächelst erneut, diesmal leicht ironisch, und ich mag dieses Lachen ganz und gar nicht, denn es wirkt immer so verzweifelt bei dir. Ungefähr, wie wenn du siehst, dass dein Gegner mit einer Fallenkarte deinen schwarzen Magier aus dem Verkehr gezogen hat. Endgültig und einsichtig über die eigenen Fehler. Aber du hast doch gar keine! In meinen Augen bist du der wundervollste Mensch auf Erden! Ähm, der wundervollste Engel im Himmel. „Ich danke dir.“, sagst du und lässt mich halb erschrocken, halb entsetzt aufblicken. Ich bin es nicht gewohnt, dich so verzweifelt zu sehen und zu hören. Hast du ernsthaft gezweifelt? Das kann nicht dein Ernst sein! Als du weitersprichst verstehe ich dich zwar besser, aber immer noch ist etwas anders. Was hat sich verändert? Es ist, als hättest du dich in der Zeit unserer Trennung doch verändert, als würde ich dich nicht mehr kennen. Dieser Gedanke macht mir mehr Angst als alles andere, mehr Angst sogar als Kaji. Wo ist der starke Pharao, der nie aufgegeben hätte, der immer um einen Ausweg wusste, der mich jedes Mal aufs neue überraschen konnte, in den ich mich jeden Morgen aufs Neue verliebt habe, wenn ich in deine strahlenden Augen sah, meist früh morgens noch vom Schlaf verquollen, weil du es dir nicht nehmen lassen konntest, die ganze nacht an meinem Bett zu sitzen und mich zu beobachten, im Schlaf. Du meintest, ich sähe so süß aus, wenn ich schliefe und jedes mal, wenn du das gesagt hast bin ich rot geworden, was du gleich noch viel süßer fandest. Dann sind wir zusammen zur Schule gegangen, und weil du ja die halbe Nacht nicht geschlafen hast, bist du dann im Unterricht immer eingeschlafen. Darum habe ich dich zwar beneidet, aber so hatte auch ich die Gelegenheit, dich beim Schlafen zu beobachten. Natürlich konnte ich deswegen dem Unterricht längst nicht so gut folgen, wie ich es hätte tun sollen und ich habe so manchen Verweis deswegen bekommen, aber es hat sich gelohnt. Im Schlaf warst du nicht ganz so ernst wie sonst immer. Aber auch dann machtest du ein verkrampftes Gesicht. Als würden dich deine fehlenden Erinnerungen dich bis in deine Träume verfolgen und quälen. Aber wenn du aufgewacht bist hast du mich immer so strahlend angelächelt, als hättest du etwas wunderschönes geträumt. Deine Augen hatten immer diesen ganz besonderen Glanz. Jetzt sind sie stumpf. Und hoffnungslos. „Ist es Kaji?“, frage ich vorsichtig. Du nickst, langsam und vorsichtig. „Ich bin dir nicht böse, dass sagte ich doch schon!“, rufe ich außer mir, doch du hebst die Hand und bringst mich so zum Schweigen. „Es ist Kaji, aber es hat nichts mit der, der.... du weißt schon zu tun.“, erklärst du. „Aber was ist dann mit ihm? Klar, er ist gruselig... aber, ich meine das kennen wir doch schon, oder nicht?“, versuche ich es, doch ich weiß, dass es sinnlos ist, denn wenn es so einfach wäre würdest du nicht so besorgt aussehen. „Verstehst du nicht? Das ist nichts, was sich mit einem Kartenspiel regeln lässt, das ist gefährlicher!“, erwiderst du. „Nein, ich verstehe nicht! Erklär es mir bitte! Weil ich mir nämlich wirklich große Mühe gebe zu verstehen, warum du mir nicht vertrauen willst!“ Meine Antwort ist heftiger als geplant. „Yuugi!! Sag das nicht!“, rufst du und deine Augen sind schockgeweitet. „Ich vertraue dir! Das musst du mir glauben!“ „Dann beweis es!“, fordere ich. „Wie denn?“ „Kaji!“ „Schön!“ „Ich höre?“ Pause. Wir starren uns an. Wieso schreien wir uns an? Das tun wir doch sonst nicht. Wir sehen uns an, atmen tief durch, dann legst du deinen Arm um mich und fängst an zu erzählen:„Ich bin ein Engel, ein Kind des Himmels, das sagte ich ja bereits. Aber Kaji ist das genaue Gegenteil. Kaji ist ein Kind der Hölle. Kaji ist ein Dämon.“, an dieser Stelle machst du eine Pause damit ich das, was ich grade gehört habe, verdauen kann. Und zu verdauen habe ich einiges! Ein Dämon? So richtig, wie man sich das immer sagt? Mit Hörnern und Teufelsschwanz? So sah er nicht unbedingt aus, auch, wenn er sich so benommen hat. Ich verstehe deine Angst ein wenig besser. Aber müsstest nicht auch du Kräfte besitzen? Doch ich komme nicht mehr dazu, dich das zu fragen, denn du fährst nun fort:„Demnach sind Kaji und ich das absolute Gegenteil, was bedeutet wir ziehen uns in gewisser Weiße gegenseitig an. Du kannst dir das ein bisschen wie ein Magnet vorstellen. Er kann also erspüren, wo ich bin, aber ich gleichzeitig auch, wo er ist. Was unsere Kräfte angeht sind sie wohl ungefähr gleich, aber sie dienen unterschiedliche Zwecken. Er hat hauptsächlich Kräfte der Zerstörung. Ich dagegen habe Heilkräfte. Er verfügt über mehrere Möglichkeiten zu töten – magische, meine ich. Ich kann meine Kräfte nur zur Heilung oder Verteidigung einsetzten. Zwar kann auch das tödlich enden, aber es ist nicht wie bei ihm der Sinn der Sache. Es ist eine Art Krieg, die zwischen uns besteht. Seit uralten Zeiten bereits. Unsere Aufgabe ist es, die guten Menschen der Welt zu beschützen, während sie über die Bösen wachen und die Guten töten wollen, oder aber Engel auf ihre Seite zu ziehen versuchen.“ Du machst eine Pause und siehst mich an. Ich lehne mich an dich, meine Hand streicht über deinen Rücken, bis sie den Flügelansatz erreicht, über den ich sanft streiche. Überrascht höre ich, dass du darauf mit einem Keuchen antwortest, dass sich durchaus schon in die Kategorie „erregt“ einordnen lässt. Ich nehme meine Finger schnell wieder weg und sehe dir ins Gesicht. Du hast die Augen geschlossen, aber als ich deine Flügel losgelassen habe, öffnest du sie wieder und siehst mich an, dein Blick leicht vernebelt. „Oh... Yuugi...“, seufzt du leise und jagst mir eine Gänsehaut über den Rücken. Ich erwidere deinen Blick, aber ich bin mir nicht sicher, wie ich reagieren soll. Du aber lächelst mich an und meinst:„Du hast ja Recht, dass ist nicht der richtige Zeitpunkt. Entschuldige mich!“ Und mit diesen Worten stehst du auf und eilst ins Nebenzimmer, leicht humpelnd, wie ich bemerke. Ich sehe dir nach und frage mich, wie du mit all dem klar kommst. ~ Atemus’ POV ~ Ich bin froh, als die Tür des Badezimmers hinter mir zufällt. Kritisch werfe ich einen Blick auf die Ausbuchtung in meiner Hose. Na toll. Deine Berührung an meinem Rücken, eben dort, wo meine Flügel zu sprießen beginnen, waren so wahnsinnig intensiv, weil die Haut dort besonders empfindlich ist. Ich hatte Mühe, meine Erregung zu verbergen – wenn mir dies überhaupt gelungen ist. Ich öffne meine Hose und betrachte dein Werk. Du hast wirklich ganze Arbeit geleistet!! Leise seufzend drehe ich den Wasserhahn auf, warte kurz, bis ich kaltes Wasser bekomme, welches ich dann in eines der vielen kleinen und filigran gearbeiteten Glasfläschchen laufen lasse. Ich halte die Luft an und kippe mir das eisige Wasser über meine Erregung. Nach Luft schnappend sehe ich, dass es zumindest den gewünschten Effekt erzielte. Rasch ziehe ich mich wieder an und gehe zurück zu dir. „Also...“, beginne ich und sehe dabei wohl alles andere als glücklich aus,„wollen wir dann?“ Du versuchst zu lächeln, siehst aber aus, als hättest du auf eine Zitrone gebissen. „Von wollen kann nicht die Rede sein... aber ja, ich komme natürlich mit dir!“ Wie tapfer du doch bist. Ich lächle wehmütig und ergreife deine Hand, die du mir entgegengestreckt hast. „Diesmal wird es nicht so schlimm sein, wenn ich uns hier wegbringe, man gewöhnt sich mit jedem mal ein bisschen mehr daran!“, versuche ich dich noch zu beruhigen, bevor wir uns aus dem – goldenen – Staub machen. Unten angekommen ist Kajis’ Präsenz gleich so deutlich greifbar, dass es unschwer zu erraten ist, dass er ebenfalls nach mir sucht. Fragt sich nur noch wer wen findet. Doch bevor ich mich darum kümmere gilt mein Blick erneut Yuugi. „Alles okay?“, frage ich und bekomme ein tapferes Nicken zur Antwort. „Das kann ich ändern...“, kommt es bedrohlich von hinten und wie nicht anders zu erwarten hat Kaji uns schon gefunden. Wir drehen uns zu ihm und ich glaube, wir fragen uns grade beide das Gleiche: Sehe wir grade unserem Tod ins Gesicht? To be continued....... Nachwort: Ich entschuldige mich dafür, dass es so kurz geworden ist, aber ich werde jetzt in Urlaub fahren und ich wollte das Kapitel vorher fertig bekommen, damit ihr was zu lesen habt. ^^ Hoffe, es hat euch gefallen. ^^ Bis denne Eure Miss Hellfire Kapitel 8: Zeit --------------- So, nach Monaten also endlich noch mal ein Kapi. Es tut mir Leid, aber die FF wird jetzt zügig fortgesetzt. ^^ Hab euch als kleine Entschädigung diese Szene in der Gesiterbahn eingebaut (*smirks*), für die Inspiration dürft ihr euch übrigens bei meinem kleinen Bruder bedanken. Ach ja, und für die, die's kennen, der Park ist das Phantasialand. ^^ Kapitel 8 [Zeit] Wenn der Mensch einen Sieg über sich selbst errungen hat, ist immer noch die Frage: Hat er verloren oder gewonnen? ~ Kajis’ POV ~ Wenn das nicht mal amüsant ist. Ich habe gewusst, dass sie zurückkommen würden, von wo auch immer sie waren. Sie werden sich ja wohl kaum mit dem Gedanken abfinden, ihr Leben von nun an auf der Flucht vor mir zu verbringen. Wobei man hinzufügen muss, dass dieses Leben nicht besonders lang geworden wäre. Denn ich bin Kaji, ein Dämon, und es ist meine Aufgabe, Engel auf unsere Seite zu ziehen. Als wir vor einem halben Jahr erfuhren, dass die Gegenseite einen besonders mächtigen neuen Engel habe, wurde mir selbstverständlich sofort der Auftrag erteilt, diesen auf unsere Seite zu ziehen. So machte ich mich auf, suchte einen starken, mächtigen Engel – und fand einen verliebten Narren vor. Schwach, scheint er mir zu sein, nach wie vor, denn er hat nur Augen für einen Sterblichen, was ihm ja eigentlich verboten ist. Dieser Umstand hätte es mir erleichtern sollen, ihn auf meine Seite zu ziehen, das war der Plan gewesen. Zu meinem eigenen größten Erstaunen hat es nicht funktioniert. Sie glauben doch alle beide tatsächlich, dass sie es so schaffen würden, zusammen zu bleiben. Aber da kennen sie wohl ihre eigenen Vorgesetzten schlecht. Ich weiß, dass diese sie nicht damit durchkommen lassen würden, sollten sie es versuchen wollen. Aber das werden sie ja nicht. Sie werden nicht dazu kommen, denn vorher werde ich sie getötet haben. Sollte es nämlich nicht möglich sein, das Objekt der Begierde dazu zu bringen, die Seiten zu wechseln, ist die logische Konsequenz daraus der Tod des jeweiligen. Und in diesem Fall tue ich der Welt sogar noch einen großen Gefallen, indem ich sie von diesen beiden Narren befreie. Also, soweit die Theorie. In der Praxis stehen die zwei grade erschrocken und verängstigt vor mir und warten darauf, dass ich sie umbringe. Kinderspiel. Wäre da nicht ihre, in Verrücktheit begründete, Unberechenbarkeit. Aber ich bin Kaji, ich bin ein Mörder, und ich versage nie. Auch hier nicht. Ein diabolisches Lächeln ziert mein Gesicht, als ich sie mustere. Atemu, der sicherlich noch einmal unsere gemeinsame Nacht Revue passieren lässt – ich frage mich, wie er dabei fühlt, auch, wenn es mir eigentlich egal sein kann – drückt Yuugi hinter sich, als wolle er ihn so vor mir schützen. Lächerlich. Aber Yuugi scheint das ja toll zu finden und drängt sich nur zu gerne hinter seinen Ach – so – tollen Schutzengel. Es wird mich nicht aufhalten. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie Händchen halten. Könnte man ja glatt süß finden. Könnte. Wenn man Gefühle hätte. Ich werde sowieso nie verstehen, wie Menschen diese ganzen Gefühlsduseleien aushalten, ohne dabei durchzudrehen – aber es erklärt einiges. Die beiden jedenfalls zählen zu der Sorte, die es um den Verstand gebracht hat. Ich lächle süffisant. Das wird lustig. ~ Atemus’ POV ~ Es macht mich verrückt, wenn er uns so anstarrt, grinsend, aber ohne sich zu erklären oder etwas zu tun. Nicht, dass ich wild darauf währe, umgebracht zu werden, aber diese Mischung aus Todesangst und gespannter Erwartung macht einen echt fertig. Es dauert ziemlich lange, ehe einer von uns den Mund aufbekommt. Und wie es nicht anders sein könnte, ist es natürlich Kaji, der irgendeinen dämlichen Kommentar vom Stapel lassen muss. „Hmmmh, schön da wären wir wieder. Dann können wir ja weitermachen. Und, Atemu, hör auf Yuugi so unauffällig hinter dich zu schieben, auf den Trick fällt ja nicht mal mehr ein Mensch herein...“ Mist! Aber na gut. Dann nicht. Ich könnte – oder sollte – jetzt wohl irgendetwas heldenhaftes sagen, oder ihn sogar angreifen. Aber es geht irgendwie nicht. Meine Zunge klebt am Gaumen, mein Körper ist wie erstarrt. Und vor meinem inneren Augen spult sich in einer Endlosschleife die ganze Zeit das gleiche Bild ab. Kaji, wie er mich vergewaltigt. Ich dachte, es wäre gut, ich wäre darüber hinweg, aber scheinbar habe ich mich geirrt. Denn immer noch ist dieses fürchterlich beklemmende Gefühl da. Ich versuche krampfhaft mich zu beruhigen, aber das ist schwierig, vor allem, wenn man nach außen hin versucht, selbstbewusst zu wirken – für Yuugi, vor allem für Yuugi. Ich straffe die Schultern in dem vergeblichen Versuch, etwas wie Autorität auszustrahlen. Es misslingt mir natürlich völlig. Es wird sowieso jeder der Anwesenden wissen, was in mir vorgeht. Aber das hebt meine Stimmung auch nicht. Ganz im Gegenteil. Ich balle die Hände zu Fäusten und kneife die Lippen zusammen, sodass sie nur noch einen schmalen Strich bilden. Die Stimmung ist eisig, es würde mich nicht einmal mehr wundern, wenn sich gleich Eiskrusten auf den Fensterscheiben der benachbarten Häusern bilden würden. Dabei ist es August. Doch seit ich zu einem Engel geworden bin, weiß ich sowieso, dass nichts ist, wie es scheint und es eigentlich immer eine verborgene Wahrheit hinter der Oberfläche gibt. Warum also nicht auch Schnee im August? Kaji würde ich es zutrauen. Und dann gibt es da noch so einiges, was ich ihm zutrauen würde, und was nicht so harmlos wäre, wie ein bisschen Schnee. Ich umklammre Yuugis’ Hand ganz fest, es müsste ihm eigentlich weh tun, aber er beschwert sich nicht, ich glaube, er merkt es noch nicht einmal mehr. „Also denn...“, wieder Kaji. Seine Stimme ist so sanft wie eh und je, als ob er keiner Fliege etwas zu leide tun könnte. Mir wäre es lieber, seine Stimme wäre rau, oder laut, oder irgendwie unangenehm. Aber das ist sie nun mal nicht. Sie hat etwas schmeichelndes, etwas, wogegen man sich so schlecht wehren kann, eben weil es so sanft wirkt. Ich schüttle den Kopf, um der Wirkung zu entgehen. „Ihr werdet verstehen, dass das hier nichts persönliches ist, nur ein Job.“ Ich glaube, mich verhört zu haben. Dieses Arsch treibt beinahe einen Keil zwischen Yuugi und mich, vergewaltigt mich und nennt es dann nichts persönliches? Er hat mit mir geschlafen! So ungern ich das sage, aber es ist dennoch wahr. Und das ist nur ein Job?! Ich hätte nicht übel Lust, ihn... aber lassen wir das. Ich bin ein Engel, eigentlich sollte ich doch Pazifist sein. Aber bei Kaji kochen die Emotionen schon mal was höher. Wie er so ruhig bleiben kann ist mir ein Rätsel, alles an ihm ist ein Rätsel. Und ich weiß nicht so ganz, ob ich dieses Rätsel lösen will. Es einfach zu zerknüllen und in den Mülleimer zu werfen wäre eine Lösung, die mir eher zusagen würde. Aber sagte ich grade einfach? Denn bei seiner Stärke kann von „einfach“ nicht die Rede sein, weiß Gott nicht. Kaji indes redet schon weiter. „Ich werde euch beide also töten müssen, seht ihr. Nur ein Job.“ Seine Stimme wird immer leiser, melodisch, fast schon einschläfernd oder hypnotisierend. Er könnte irgendetwas völlig belangloses dahererden, etwas an seiner Stimme löst automatisch den Reflex aus, zustimmend mit dem Kopf nicken zu wollen. Ich reiße sich mühevoll zusammen und schüttelte energisch den Kopf, um dem Einfluss der Stimme zu entgehen. Doch Kaji spricht schon weiter:„Ich hätte mich ja gefreut, es nicht tun zu müssen.... Tststs... was seid ihr auch so stur... So gesehen, seid ihr es eigentlich selbst Schuld“ Fast hätte ich ihm sogar noch geglaubt. Aber eben nur fast. Meine Augenbrauen ziehen sich bedrohlich zusammen als ich ihn fixiere. Das beste ist es wohl ihn einfach zu ignorieren, ihm nicht zuzuhören. Meine Hand umklammert schraubstockfest den Arm Yuugis’ als ob ihn das schützen könnte. Ich weiß das es das nicht tut, aber ich will dieses schreckliche Gefühl ich könne nichts tun loswerden. Obwohl es wahr ist. Kaji sieht uns mit einem teils spöttischen, teils mitleidigem Blick an. Dann hebt er die Hand. Und greift an. ~ Yuugis’ POV ~ Ich bemerke kaum Atemus’ Hand, wie sie mich festhält, viel zu sehr bin ich auf Kaji fixiert. Ich habe Angst vor ihm, große Angst und umso höher rechne ich es Atemu an, dass er versucht mich zu beschützen, besonders, wo Kaji ihm doch so schlimmes angetan hat. Ich komme mir klein und feige vor, wie ich mich hier hinter Atemu verstecke, weiß aber auch nicht, was ich denn sonst machen soll. Ich habe ihm nichts entgegen zu setzen, verfüge über keine magischen Fähigkeiten und besitze auch kein Wissen über selbige. Ohne Atemu wäre ich ihm wehrlos ausgeliefert. Diese Erkenntnis lässt mich umso mehr um das Leben meines Engels fürchten, denn bedeutet es nicht, dass, wenn er uns beide töten will, er besonders hinter Atemu her sein wird? Meine Hände beben. Und da hebt Kaji plötzlich den rechten Arm, seine Fingerspitzen weisen direkt auf uns. Ich will mich grade fragen, was das soll, als ich spüre, wie Atemu meine Hand loslässt, mich ein wenig unsanft zurück schubst und in Verteidigungsstellung geht. Da geht mir auf, das die Schlacht eröffnet ist. Ein orangefarbenes Licht zuckt um Kajis’ Hand auf, wie Elektrizität, scheint dann, als es auf Atemu zurast, aber doch eher Feuer zu sein. Ich bin starr vor Schreck, weiß nicht, was ich tun soll. Mit weit aufgerissenen Augen blicke ich zu Atemu. Wenn er diesem Angriff nicht ausweichen kann...! Und zu meinem grenzenlosen Entsetzten macht er noch nicht einmal mehr den Ansatz eines Versuches, sich in Sicherheit zu bringen. „Atemu!“, kreische ich auf, will schon zu ihm rennen, obwohl ich nicht weiß, was ich tun soll, aber etwas, irgendetwas muss ich doch tun können! Doch da bewegt sich Atemu endlich. Allerdings flieht er nicht, nein, er bleibt, stellt sich dem Kampf. Ich kann einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen und trotz des Ernsts der Lage bringt mich selbiges zum Schmunzeln. Er hat wieder diesen Gesichtsausdruck den er immer hatte, wenn er sich einem besonderes harten Gegner stellte, damals, als wir uns noch einen Körper geteilt haben. Da ist dieses Funkeln in seinen Augen, dass seinen Kampfeswillen zeigt, und die zusammengezogenen Augenbrauen, an denen ich seine Konzentration ablesen kann, sowie die Entschlossenheit zeigenden geballten Fäuste. Da ist er ja wieder. Mein Atemu. Gebieterisch hebt er die rechte Hand, spreizt dabei die Finger. Als seine Hand so durch die Luft fährt ist es, als käme flüssiges Gold aus seinen Fingerspitzen, es glänzt und verharrt in der Luft, dann aber dehnt es sich, bis ich schließlich erkennen kann, was es ist: Ein Schutzschild, ein gewaltiger, golden glänzender Schutzschild, den er über uns beide heraufbeschworen hat und der uns vor dem Feuer, welches Kaji uns entsandte schützt. Erleichtert atme ich auf, doch kaum das Kajis’ Attacke vorüber ist verschwindet auch der Schutzschild und Atemu selbst geht zum Angriff über. Seine Handhaltung ist ähnlich der Kajis’ eben. Auch er hat den Arm nach Kai ausgestreckt, mit den Fingerspitzen auf ihn weisend und die Handinnenfläche dem Boden zugewandt. Erneut kann ich die gewaltige Energie spüren, die seine Magie freisetzt, in Form von blauen und violetten Blitzen, die er nach Kaji aussendet. Doch für Kaji ist es allem Anschein nach ein leichtes, diese Attacke abzuwehren. Er hält die Hand mit der Handinnenfläche Atemu zugewandt und fängt in ihr die Blitze Atemus’ ab, ohne große Anstrengung, wie es scheint. Sein ironisches „Autsch!“ bestärkt diesen Eindruck nur noch. Ängstlich verkrampfen sich meine Hände vor meinem Mund, während ich atemlos dem Kampf der beiden zusehe. Immer kürzer werden die Abstände zwischen den Angriffen, die sie sich aus allen möglichen verquerten Körperhaltungen entgegenschleudern. Es bedarf jedoch keines Hellsehers um zu sagen, dass nicht Atemu diesen Kampf für sich entscheiden wird. Im Gegenteil wird er immer schwächer, während Kaji grade erst in Fahrt zu kommen scheint. Ein gewaltiger Angriff seinerseits schleudert Atemu Meter zurück, gradewegs gegen eine Hauswand, gegen welche er kracht und dann schwach herunterfällt, reglos liegen bleibt. Die Gefahr völlig missachtend laufe ich seinen Namen rufend zu ihm. Aus der Nähe betrachtet sieht er noch viel schlimmer aus. Da ist Blut, dass aus einigen Schrammen aber auch aus offenen Wunden fließt, nicht zu vergessen die Brandnarben, die Kajis’ Feuer verursacht hat. Dennoch ist sein Kampeswille ungebrochen, wie mir ein Blick in seine wunderbaren Rubine verrät. Allerdings ist es auch genau das, was mich stört. Er kann doch jetzt nicht kämpfen, nicht in seinem Zustand und überhaupt scheint mir Kaji ein zu mächtiger Gegner für ihn zu sein, hat er doch viele Jahrhunderte mehr Zeit gehabt um Erfahrung zu sammeln. Dagegen kann Atemu doch unmöglich ankommen! Und selbst wenn, ich bin nicht scharf darauf es auszuprobieren und dabei das Leben meines Liebsten zu gefährden. „Atemu, bring uns hier weg!“, rufe ich ihm panisch zu, während er über meinen Kopf hinweg schon Kaji für einen neuen Angriff anvisiert. Dann aber sieht er mich an, abwägend und meine Augen sind bittend auf ihn gerichtet. Kämpf nicht! Hör auf dich in Gefahr zu begeben!, rufen sie ihm zu. Und sehr zu meiner Erleichterung gibt er meinem Wunsch statt, er packt mich am Arm und schon spüre ich dieses erste Kribbeln, dass die gleich erfolgende Teleportation ankündigt. Ich werfe ängstlich noch einen Blick über die Schulter um nach Kaji zu sehen, bemerke, wie dieser eine Feuerkugel nach uns schleudert, aber im letzten Moment verschwinden wir in einem Wirbel aus goldenem Licht. Es ist tatsächlich Gewöhnungssache, dieses Teleportieren. Ich habe dieses mal kaum Schwierigkeiten damit, mir wird nicht mehr schwindelig und nichts. Diesen Umstand kann ich nur begrüßen, ich sehe zu Atemu hin, ob ihn dieser zusätzliche Kraftakt weiter geschwächt hat, doch es sieht nicht danach aus. Andererseits schien er auch nicht mehr über die nötige Kraft zu verfügen um uns zurück in sein himmlisches Domizil zu bringen, ich brauche eine Weile ehe ich die Umgebung erkannt habe. Einen Augenblick lang dachte ich, wir befänden uns in China – im antiken China, wohlgemerkt. Aber die Menschen passten nicht dazu, ebenso wenig wie der große Turm einer Ritterburg und die Westernhäuser um Fuß des kleinen Hügels. Diese kuriose Mischung verwundert mich dann doch sehr, doch ein plötzliches Schreien lenkt meine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Auf eine Achterbahn, nämlich. Da erst erkenne ich dann endlich, dass Atemu uns gradewegs in einen Freizeitpark gebracht hat. Ich wende mich ihm zu:„Aber Atemu! Das geht doch nicht! Du kannst uns nicht einfach in einen Freizeitpark verschleppen. Wir haben nicht mal Eintritt bezahlt!“ Wie nicht anders zu Erwarten gluckst er aber nur als Antwort:„Und wir haben ja auch keine dringenderen Probleme als den nicht bezahlten Eintritt.“, bemerkt er ironisch, bevor er sich aufrappelt und mich hinter sich herzieht. So sehr ich aber auch das Gefühl meiner Hand in seiner, die Berührung unserer Haut, genieße, so sehr bin ich auch besorgt, was uns die Zukunft bringen mag. Was sollen wir hier? Und wird Kaji uns nicht schnell gefunden haben? Diese Fragen schwirren durch meinen Kopf und ich stelle sie auch Atemu, als er mich hinter sich herzieht, durch das dichte Gedränge der Menschen, die lachend durch den Park eilen, von einer Attraktion zur nächsten. Ich wünschte, ich könnte sein wie sie, so sorglos, ohne die ständige Bedrohung meines Lebens zu sein. Aber wenn ich dafür Atemu entbehren müsste... nein, dann ist es doch gut so, wie es ist. Ich sperre die Ohren auf um seine Antworten auf meine Fragen durch den Lärm der Menge zu verstehen. „Es war der erstbeste Ort der mir einfiel, ich wäre gerne mal so mit dir hierher gekommen.“, beantwortet er den ersten Teil meiner Frage und es rührt mich sehr. Jetzt aber werde ich vermutlich immer diese Erinnerung an die Angst und die Verfolgung in mir tragen wenn ich hier bin. An Romantik nicht zu denken. Doch da folgt schon der zweite Teil der Antwort:„Was glaubst denn du, warum wir so rennen? Natürlich wird Kaji uns schnell gefunden haben und wenn er uns findet will ich kein solch großes Publikum haben. Menschen sollen nichts von den magischen Geschehnissen mitbekommen, wir sollen sie nicht behelligen.“ Diese Worte tragen nicht grade dazu bei meine Angst zu mildern und so folge ich ihm umso schneller in der Hoffnung, er weiß ein gutes Versteck. Dass er mich dann aber ausgerechnet in die Geisterrikscha führt halte ich für ziemlich geschmacklos. „Atemu! Nicht die Geisterbahn!“, quengle ich, doch er meint nur, dort sei es wenigstens ruhig und zieht mich auf einen der Sitze in den muschelförmigen Wagen die in einer Endlosschleife durch die Geisterbahn fahren. Nicht, dass mich dieses Argument beruhigt hätte, aber dummerweise sitzen wir da schon und der Sicherheitsbügel verhindert meine Flucht. „Atemu...“, wimmere ich leise, denn ich habe wirklich keine Ahnung was das soll, dafür ist meine Angst ist umso größer. Grade mit diesem dummen Sicherheitsbügel sind unsere Fluchtmöglichkeiten enorm eingeschränkt, sollte Kaji nun wirklich auftauchen. „Entspann dich...“, murmelt Atemu an meiner Seite, was allerdings leichter gesagt als getan ist. Immerhin sind wir hier ausgerechnet in der Geisterbahn! Natürlich ist so etwas grundsätzlich nicht besonders gruselig, aber wenn grade ein verrückter Killer hinter einem her ist erschreckt man sich über alles und jedes. So kreische ich also auch erschrocken über Riesendrachen und schwankende Grabsteine. Ich spüre wie Atemus’ Blick auf mir ruht, sehe aber stoisch woanders hin. Das hier war seine Idee, seine bescheuerte Idee und ich mache kein Geheimnis daraus wie sehr es mir missfällt. Bleibt nur zu hoffen dass es bald vorbei ist! Doch noch kann ich das Ende nicht erahnen, wir sind ja auch noch nicht lange hier drinnen. Ich bemühe mich ruhig zu atmen, aber es will mir wohl nicht so recht gelingen. Da hilft auch Atemus’ Hand auf meinem Oberschenkel nicht weiter. Sekunde! Auf meinem Oberschenkel-? „Atemu!! Was machst-?“, setze ich an, doch die Frage erübrigt sich als er meine Hose öffnet und mit der Hand hineinfährt. „Ohhh....“, entkommt es mir nur noch, als ich seine warme Hand auf meinem Glied spüre. Ich kann sein Lächeln förmlich spüren. Ich lehne mich zurück und lasse zu, dass seine Hand sanft mein Glied streichelt. Dann aber fällt mir doch noch etwas ein. „Atemu, die Überwachungskameras!“, ermahne ich ihn, doch alles, was er dazu sagt ist die Gegenfrage:„Ist doch viel zu dunkel. Oder soll ich lieber aufhören?“ Es gäbe nichts schlimmeres, was er nun tun könnte als aufzuhören und so schüttle ich heftigst den Kopf und protestiere:„Nein, bloß nicht!“ Erneut lächelt er, er wusste, dass ich so reagieren würde. Zwar hatte ich neulich in der Seitenstrasse noch etwas dagegen, aber jetzt hat sich das Ganze schon geändert und mag ich auch noch so schüchtern sein was solche Berührungen angeht, hat Atemu einmal angefangen kann ich einfach nicht mehr genug bekommen. Darum überlasse ich mich nun zu gerne seinen geschickten Fingern, wie sie mich immer noch ganz sanft streicheln, doch schon nach kurzer Zeit will ich mehr, was ich ihm mit einem sehnsüchtigen Wimmern zu verstehen gebe. Er beugt sich zu mir herüber, fährt mit den Lippen die Konturen meines Ohres nach und küsst dann meinen Hals. Ich werfe den Kopf in den Nacken und spreize die Beine um sowohl für seine Lippen als auch für seine Hand mehr Platz zu schaffen und er versteht die Aufforderung durchaus. Seine Bewegungen an meinem Glied werden schneller und ich hasse den Umstand, dass wir uns an einem so öffentlichen Ort befinden, denn sollte ich jetzt in lautes Stöhnen verfallen – und nichts täte ich lieber – wäre das doch recht auffällig. So presse ich meine Faust in den Mund, wodurch die Geräusche gedämpft werden. Ich weiß, er bedauert mich nicht hören zu können und ich hätte auch nichts dagegen ihm ein Stöhnen zu schenken, aber doch nicht hier! Doch seine Berührungen sind wirklich gut und ich sehe mich dazu genötigt die Hand aus dem Mund zu nehmen um ihm doch noch etwas mitzuteilen:„Atemu... ah.... Hose zu... uh.. ja! eng.... ahhh....“, stöhne ich, doch er versteht mich dennoch und zieht die Hose ein Stück weiter herunter. Mittlerweile stören mich auch die Überwachungskameras nicht mehr, selbst wenn etwas darauf zu sehen sein sollte – das ist mir so egal. Ich meine... mit Atemu hier... und wie er hier ist! Es fällt schwer einen klaren Gedanken zu fassen, und eigentlich ist es auch Zeitverschwendung dies zu tun. So lasse ich mich einfach fallen, presse meinen Unterleib in seine zauberhafte Hand und stöhne dann und wann leise hinter vorgehaltener Hand. Deutlich wie sonst kaum etwas spüre ich seine warme Hand die über mein Glied streichelt. War diese anfangs noch sanft so ist sie nun schneller geworden, fordernder und mir ist es nur recht so. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Stöhnend beuge ich mich ihm entgegen, soweit der Sicherheitsgurt es zulässt. Ich kann ihn schmerzhaft gegen meine Hüfte gedrückt spüren, aber das stört mich nicht. Ich bin völlig auf Atemus’ nunmehr pumpende Hand an meinem Glied konzentriert, stöhne leise seinen Namen, was ihn dazu bringt sein Tempo zu erhöhen. Nur mit viel Mühe kann ich einen Lustschrei unterdrücken, spüre nur wie Unmengen an Lusttropfen über meine Haut rinnen und unter mir auf den ledernen Sitz tropfen. Aber wie alles andere kümmert mich auch das nicht mehr. Alles, worauf ich mich konzentriere ist Atemu, der auf so wunderbare Weise meine Erektion verwöhnt. Ich muss mir erneut die Faust in den Mund stecken um nicht laut zu werden. Das mein Höhepunkt nicht mehr weit ist kann ich deutlich spüren, aber ich will noch nicht kommen, ich will das hier genießen. Doch obwohl er es weiß geht Atemu nicht darauf ein, mit einem heiseren, aber zum Glück von der Faust in meinem Mund erstickten, Schrei komme ich. Schwer atmend sitze ich in dem Wagen, Atemu neben mir der mir zärtlich über die Wange streichelt. „Du bist so was von unmöglich!“, sage ich atemlos zu ihm, während ich eine Packung Taschentücher hervorkrame und beginne mich zu säubern. Er lacht nur, schnappt sich dann ebenfalls ein paar Taschentücher um den von mir ziemlich schmutzig gemachten Sitz putzen. Da dringt plötzlich eine weibliche Stimme an unsere Ohren, die uns erschrocken zusammenfahren lässt, ehe uns aufgeht, dass sie nur über den Lautsprecher in dem Sitz kommt und das Ende der Geisterbahnfahrt ankündigt. Hektischer säubern wir alles, was da zu säubern wäre und uns bei dem schummrigen Licht auffällt. Grade rechtzeitig bevor wir wieder ans Tageslicht kommen gelingt es mir noch meine Hose wieder zu schließen und vergnügt lachend steigen wir aus der Bahn aus, machen uns dann schnell aus dem Staub – nur für den Fall das wir doch noch etwas zurückgelassen haben. Immer noch lachend eilen wir nach draußen. Doch die Realität hat uns schneller wieder als uns beiden lieb sein kann. Kaji. Es sieht glatt so aus, als hätte er auf uns gewartet. „Hat’s Spaß gemacht?“, fragt er mich und ich werde rot wie eine Tomate, bin gleichzeitig aber auch zu verlegen um eine Antwort. Hilflos sehe ich Atemu an. Jetzt erst geht mir auf dass diese Aktion grade wohl auch zu meiner Beruhigung gedacht war. Ich bin ihm äußerst dankbar dafür, dummerweise allerdings hielt die Wirkung nicht sonderlich lange an, denn unser eigentliches Problem vermochte sie nicht zu lösen. Um genau zu sein sind wir nicht einen Schritt weiter gekommen. Immer noch wissen wir nicht, was wir gegen ihn ausrichten sollen, alles was wir wissen ist dass er zu stark für uns ist – na ja, eigentlich für Atemu, denn ich habe erst recht keine Chance gegen ihn. Und dieses Wissen ist alles andere als tröstlich. „Nicht hier.“ Diese Stimme gehört Atemu, doch hätte ich sie kaum erkannt, sie klingt so gepresst und angespannt wie ich ihn selten erlebt habe. Ich sehe ihn überrascht an. Atemus’ Blick ruht auf all’ den Menschen um uns herum, unschuldig, nicht wissend. Er will sie nicht gefährden. Einen Augenblick frage ich mich wieso Kaji darauf eingehen sollte, doch dann fällt mir ein, wie Atemu mir erzählte es sei wichtig, dass Geheimnis der Magie zu bewahren. Das ich Recht habe zeigt mir Kajis’ Nicken. Wortlos und nach außen hin in größter Eintracht wenden wir drei uns um und streifen durch den Vergnügungspark. Es dauert ein wenig – schließlich ist hier alles voller lachender, schwatzender Menschen, doch dann haben wir im Themenbereich „Western“ eine ruhige Gasse gefunden. Sie liegt abseits anderen Attraktionen, nur eine alte, kaum noch genutzte Bahn ist in der Nähe, neben uns ragen die Rückseiten der Westernhäuser in die Höhe, verziert mit Werbungen für eine Westershow. Nicht, dass wir irgendetwas davon beachten würden. Kaum das wir drei wieder unter uns sind fällt die gespielte Eintracht von uns ab, Atemu und Kaji positionieren sich einander gegenüber, ich stehe etwas am Rand, ängstlich, nicht wissend was kommt oder was ich tun soll. Ängstlich springt mein Blick zwischen den beiden Kontrahenten hin und her. Jeden Augenblick könnten sie anfangen sich gegenseitig zu massakrieren und ich habe schreckliche Angst davor Atemu tot zu sehen, die wunderschönen rubinroten Augen blind ins nirgends gerichtet und die Arme und Beine leblos von sich gestreckt. Doch es gibt nichts, was ich tun könnte. Es bricht mir das Herz. Mit bangem Blick beobachte ich das Geschehen. Von meinem Standpunkt aus kann ich nicht in Atemus’ Augen sehen, sodass ich nicht weiß, was er fühlt, und mit welchen Gefühlen er in diese Schlacht zieht. Dafür aber sehe ich die Kajis’ umso besser, und sie sagen mir, dass er sich seines Sieges sicher ist. Meine Knie zittern und geben schließlich nach, ich sinke auf dem Boden zusammen, halte mir die Hände vors Gesicht, denn ich werde es nicht ertragen können, Atemu sterben zu sehen und vielleicht ist es auch einfacher, zu sterben ohne vorher dem Tod ins Gesicht zu blicken. Ich weiß, dass es feige von mir ist, aber kann man es mir verübeln, dass ich Atemu nicht tot sehen will? Ich höre Schritte, doch ich kneife hinter vorgehaltenen Händen die Augen zu. Doch trotz dieser Sichtblende kann ich die Lichtblitze sehen, welche von der einen Seite zur andren fliegen. Hin und wieder höre ich es laut krachen, doch ich wage es nicht aufzublicken. Zitternd sitze ich da und lausche einfach nur, doch ich wünschte, auch dies bliebe mir verwehrt. Ich will es nicht hören, habe Angst davor, dass es gleich so fürchterlich still werden wird, und dass ich dann die Augen öffne und Atemu wird da liegen, und er wird tot sein. Und während ich noch daran denke und mich davor fürchte tritt die Stille auch schon ein, doch ist sie nicht so intensiv, wie ich sie mir vorgestellt habe. Stattdessen höre ich beinahe überdeutlich die Menschen auf den Straßen des Parks, wie sie lachen und sich unterhalten. Ich höre die Musik von irgendwelchen Attraktionen und Westernlieder, die aus versteckt angebrachten Lautsprechern klingen. Es ist fürchterlich, so zu hören wie das Leben fröhlich weitergeht, dabei kann das Leben nicht weitergehen, das geht doch gar nicht. Denn Atemu... Atemu ist... Tränen rinnen aus meinen geschlossenen Augen, sie sind furchtbar heiß, diese Tränen und sie brennen in meinen Augen und tun weh. Doch unternehmen kann ich nichts dagegen, ich versuche es erst gar nicht. Ich kann Schritte hören, langsame Schritte, wie sie sich mir nähern. Doch ich zittere nicht, ich beliebe einfach nur so sitzen und weine weiter. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wenn Atemu schon tot ist und mich erwartet, was kann mich dann noch auf der Erde halten? Wie damals, bevor ich wusste, dass er zu meinem Schutzengel geworden war so begrüße ich auch nun den Tod. Und der Tod steht vor mir, sieht mich an. Ich kann hören wie sein Atem schwer geht, als er mich ansieht, dann höre ich das Rascheln von Stoff, ich glaube, er ist vor mir in die Hocke gegangen. Nein! Ich will nicht in sein Gesicht sehen! Das letzte, was ich sehe bevor ich diese Erde verlasse soll nicht das Gesicht des Mörders’ von Atemu sein! Eine Hand legt sich an meine Wange und ich reiße die Hände fort und die Augen auf um Kajis’ Hand fortzuschlagen. Nur, dass es nicht Kajis’ Hand ist. Es ist Atemus’ Hand. Ich starre ihn mit offenem Mund an, kann nicht erklären, was vor sich geht. „Atemu...?“, hauche ich dann leise, ich konnte selbst meine eigene Stimme kaum vernehmen, so leise sprach ich. Doch wie es scheint hat er verstanden, was ich gesagte habe. Beruhigend streicht er mir über die Wange und hilft mir dann auf die Beine. Jetzt erst sehe ich mich um, und was sich meinen Augen bietet verschlägt mir den Atem. Die Häuser um uns herum haben einige Schäden davongetragen, überall kann man Brandspuren sehen, teilweise sind auch einige der Holzlatten, aus denen die Häuser bestehen, heruntergefallen und zerbrochen. Doch das, was mich eigentlich so überrascht ist der Leichnam, der mit verdrehten Gliedermaßen mitten auf der Straße liegt. Langsam und vorsichtig nähere ich mich Kajis’ sterblichen Überresten, als hätte ich Angst, er könne mir auch im Tod noch gefährlich werden. Doch er rührt sich nicht, so stehe ich schließlich neben ihm, sehe auf ihn hinab, bestärkt durch Atemus’ Hand die wie zur Stütze in meinem Rücken liegt. Kajis’ Augen sind geschlossen, vorüber ich froh bin, denn in die Augen eines Toten zu sehen wäre wohl zu viel für mich. Dafür steht Kajis’ Mund leicht offen, verzerrt zu einem letzten höhnischen Lachen welches nie seinen Mund verließ. Seine Gliedmaßen stehen seltsam ab, wie bei einer Stoffpuppe. Er rührt sich nicht. Langsam drehe ich mich zu Atemu um, sehe ihn fragend an und er nickt. Es ist sicher. Kaji ist tot. Ich schlucke, will nur noch weg hier. Jetzt, wo der Albtraum vorbei ist fühle ich mich plötzlich so müde und erschöpft. Dabei habe ich selbst gar nicht gekämpft. Dennoch würde ich jetzt gerne nach Hause. Atemu scheint den Blick in meinen Augen richtig zu deuten, denn er lächelt kurz und nickt, dann wendet er sich noch einmal Kaji zu. Obwohl ich dessen Leiche nicht noch einmal hatte sehen wollen drehe ich mich der Neugierigkeit halber ebenfalls um und sehe grade noch, wie Atemu Kajis’ Leiche auf irgendeine Art und Weise zum Verschwinden bringt. Wie genau er das getan hat weiß ich nicht, eigentlich ist es mir auch egal und ich bin nur froh, dass sie weg ist. Dann, mit einer Handbewegung, welche die hier entstandenen Schäden einschließt, bringt er diese auf die gleiche mysteriöse Art und Weise zum Verschwinden, plötzlich sieht alles wieder so aus wie vorhin, bevor wir kamen und nichts deutete mehr auf den Kampf der hier eben stattfand hin. Atemus’ Hand ergreifend machen wir uns dann schleunigst auf den Weg fort von hier, es gibt nichts mehr, dass uns hier noch hält. Viele Gefühle sollten nun eigentlich auf mich einstürmen: Erleichterung, weil Atemu noch am Leben ist, und ich auch. Freude, weil alles vorbei ist. Stolz, weil Atemu es gelungen ist Kaji zu besiegen. Aber alles, was ich empfinde ist eine große Leere und Müdigkeit. Sicherlich wird die Freude kommen, aber nicht jetzt. Jetzt brauche ich Schlaf, muss ein wenig Abstand zu den fürchterlichen Ereignissen gewinnen. Ich hebe den Blick um Atemu anzusehen, doch was ich sehe erschreckt mich zutiefst. Seine Augen. Seine wunderschönen, rubinroten Augen. Sie sind leer. Komplett leer. Fort ist der Kampfeswille von eben, fort die Liebe, fort auch die Spiegelung der Sonne. Sie sind einfach nur tot und leer. Jetzt wird mir auch deutlich bewusst, dass Atemu bisher kein Wort gesprochen hat. Ich halte an, zwinge ihn mich anzusehen und flüstere seinen Namen. Lange sieht er mich mit diesen leeren Augen an, er ist mir richtig unheimlich. Dann versucht er ein Lächeln welches fürchterlich misslingt. „Ich brauche wohl ein wenig Ruhe.“, sagt er dann und beinahe hätte ich seine Stimme nicht wiedererkannt. Sie klingt sehr kehlig und gebrochen. Ich nicke zögerlich, weiß nicht ob es gut wäre ihn in diesem Zustand alleine zu lassen, aber da hat er schon seine Hand auf Meine gelegt und ich spüre wie etwas zwischen unseren Händen materealisiert. Dann schenkt er mir ein letztes Lächeln, dass irgendwie nicht zu ihm passt und verschwindet einfach, löst sich in goldenen Staub auf. Die Leute um uns herum beginnen zu applaudieren, wohl, weil sie dies für einen besonders gut geglückten Trick des Parks halten, doch ich drehe mich einfach nur um und gehe. Ich verlasse sofort den Park mithilfe der Karte die Atemu in meiner Hand erscheinen ließ, gehe dann nach Hause wo ich schnell einschlafe. Die folgenden Tage sind seltsam. Nach dem überstandenen Albtraum ist die Ruhe seltsam und erst wieder gewöhnungsbedürftig. Ich gehe wieder zur Schule, um Atemus’ Willen passe ich sogar auf und bemühe mich, noch herauszureißen, was noch herauszureißen ist. Als die Zeugniskonferenz naht trete ich dennoch an einige Lehrer heran um mit ihnen über meine Noten zu sprechen und mit viel Überredungsarbeit gelingt es mir schließlich, meine Versetzung zu retten. Als ich dann mein Zeugnis in Händen halte sind die Noten zwar ziemlich mies, aber zählen tut schließlich nur dieser eine Satz Beschluss der Klassenkonferenz: Yuugi Mutou wird in die Jahrgangsstufe 11 versetzt.. Im Grunde genommen könnte es mir also kaum besser gehen. Hätte ich denn noch einmal etwas von Atemu gehört. Aber das habe ich schon seit einem ganzen Monat nicht mehr. Er schickt mir keine Zeichen, er antwortet nicht auf mein Rufen. Es ist, als wäre er tot. to be continued... Kapitel 9: Engel ---------------- Menschen sind Engel mit nur einem Flügel. Darum müssen sie sich bei der Hand nehmen um fliegen zu können. ~ Yuugis’ POV ~ Die Sommerferien kamen. Es ist seltsam, denn die Zeit, die jeder Schüler wohl am meisten auf Erden liebt war mir in diesem Sommer die verhassteste. Es ist ja nicht so, dass ich gerne zur Schule ging – erst recht nicht, wenn man meine Noten in letzter Zeit bedenkt – aber immerhin erfüllte die Schule den Zweck mich abzulenken. Solange ich zur Schule ging, war ich immerhin an fünf Tagen die Woche ausreichend beschäftigt gewesen. Jetzt aber bleibt mir nichts außer den lieben langen – und er ist sehr lang, glaub mir – Tag nur herumzusitzen und zu warten. Auf ein Zeichen von Atemu, davon, dass er sich endlich bei mir melden möge. Aber das tut er nicht. Ich habe den Ausdruck in seinen Augen nicht vergessen, als er sich von mir verabschiedete. Sie wirkten so tot und leer, dass ich schreckliche Angst habe, er könnte sich etwas antun. Und das ist nicht meine einzige Sorge. Es war ihm ja immerhin verboten sich mit mir einzulassen, wenn es aber herauskam ist er zweifelsohne in großen Schwierigkeiten. Das Schlimme daran ist, dass es in diesem Fall sogar meine Schuld wäre. Aber egal welcher der beiden Fälle der Wahrheit entspräche, beide würden bedeuten, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Und das ist mehr als ich ertragen kann. Viel weniger weil ich das Geld benötige als mehr um die Zeit totzuschlagen habe ich einen Ferienjob angenommen. Dummerweise beschäftigt diese Arbeit nur meine Hände und meine Gedanken kreisen auch so weiterhin beständig um Atemu. Je mehr Zeit vergeht desto größer wird meine Sorge, sodass ich fast froh bin, als die Schule wieder losgeht. Die ersten Tage in der Oberstufe sind so neu und aufregend dass sie mich weitgehend von dem „Problem Atemu“ ablenken. Es beginnt erst einmal damit dass die gesamte Stufe – daran werde ich mich erst noch gewöhnen müssen, es heißt jetzt Stufe, die Klassenverbände wurden aufgelöst – ein wenig dumm auf dem Hof herumsteht und nicht weiß wo sie hinsoll. Schließlich dringt dann aber doch die Nachricht durch, wir sollten uns mit unseren Tutoren in der Aula treffen. Hier bekommen wir unsere Stundepläne ausgehändigt, was einiges Gemurmel zur Folge hat, da jeder seinen Stundenplan erst einmal mit seinen Freunden abgleichen muss um zu sehen was man mit ihnen zusammenhat. Freilich erst, nachdem man dieses System durchschaut hat, mit dem die Pläne aufgestellt wurden. Anschließend haben unsere Tutoren alle Mühe uns ruhig zu halten, denn es gibt ja – neben den neuen Stundenplänen und den damit verbundenen Neuerungen – so viel Interessantes aus den Ferien zu besprechen. Bei den anderen zwar mehr als bei mir doch ich höre Jono und Tristan ruhig zu und gebe an den entsprechenden Stellen ein „Oh!“ und „Ah!“ ab, was sie zufrieden stellt. Die ersten beiden Schultage allerdings lenken mich dann doch nicht so sehr ab wie ich es gerne gehabt hätte, denn anstatt dem Klischee entsprechend mit Arbeit überschüttet zu werden sobald wir in der Oberstufe sind haben wir erst mal Methodiktage. Will also heißen wir sitzen die ersten beiden Schultage eigentlich nur dumm rum und hören unseren Lehrern dabei zu wie sie uns versuchen etwas über Internetrecherchen oder richtiges Lernen beizubringen. Getreu dem Motto „Besser sechs Stunden Schule als gar kein Schlaf“ verbringt der Großteil der Stufe diese Tage in einem durchaus angenehmen und erholsamen Halbschlaf. Ich dagegen schlafe nicht, ich kann seit Monaten nicht mehr schlafen weil ich ganz krank vor Sorge bin was mit meinem Liebsten geschehen sein könnte. Doch solange ich diesem Problem nicht abhelfen kann helfe ich Großvater unten im Laden oder lese – Himmel, dass es schon so weit gekommen ist! – aus lauter Langeweile schon meine Schulbücher, zumindest die halbwegs interessanten. Dann aber geht der Schulalltag richtig los, innerhalb von zwei Wochen schrumpfen die Vorzüge, die ich als Oberstufenschüler genieße zur Nichtigkeit herab und die Zeit, die ich vorher zu viel hatte, habe ich nun zu wenig. Alleine die Nachmittagsschule hält mich so ungemein in der Erledigung meiner Hausaufgaben auf, dass ich oft bis spät in die Nacht arbeiten muss und da ich auch Samstags Unterricht habe kann ich nicht einmal mehr am Wochenende ein wenig ausspannen oder die bisher noch ausstehende Arbeit nachholen. Fast möchte ich mich auf die Ferien freuen, aber eben nur fast. Denn immerhin bin ich so die ganze Zeit über mit Schule beschäftigt, für Hobbys bleibt da ebenso wenig Zeit wie für Grübeleien über Atemu. Als die ersten Klausuren anstehen, komme ich sogar in den Genuss noch einmal durchschlafen zu können wenn ich denn überhaupt die Gelegenheit dazu habe. Denn wegen der nun anstehenden vielen zusätzlichen Lernerei bin ich nachts so erschöpft, dass mich nicht einmal mehr der Gedanke an Atemu um den Schlaf zu bringen vermag. Meine Freunde sagen mir oft, ich solle mich nicht so sehr in diesen ganzen Schulkram reinhängen und mir hin und wieder noch mal etwas Freizeit – Zeit für mich – gönnen, aber dass kann ich nicht, denn dann müsste ich an Atemu denken, und diese Gedanken machen mich wirklich wahnsinnig vor Sorge und Angst. Dann aber beginnen die Ferien, und obwohl ich die ersten Tage damit verbringe sämtliche Hausaufgaben aufs gründlichste zu erledigen und anschließend den Stoff für die kommenden Stunden vorzubereiten habe ich in der zweiten Woche erneut nichts zu tun. So sitze ich in meinem Zimmer herum, starre die Decke an und versuche krampfhaft das Bild eines toten Atemus aus meinen Gedanken zu verdrängen. Es gelingt mir kaum – um nicht zu sagen gar nicht. Erlösung finde ich erst vier Tage vor Schulbeginn, an einem Donnerstagvormittag. Es ist einer dieser perfekten Tage mit perfekten weißen Gutwetterwölkchen am Himmel, mit perfekten Sonnestrahlen, perfekt blühenden Plümelein [das sind Blumen!! ;)] und perfekten Temperaturen, obwohl es schon der 20. Oktober ist. Doch ich habe dafür keine Augen. Dafür aber plötzlich Ohren, als ich nämlich ein Geräusch hinter mir höre, auf welches ich schon so lange gewartet habe, und dann einen Duft wahrnehme, den ich gleichfalls Monate entbehren musste. Atemu! Ich will herumfahren, nein, nicht um ihn freudig zu begrüßen, denn gleichwohl ich mich sehr freue dass er wieder da ist, ist mein Ärger darüber, dass er mich so lange alleine gelassen hat ungleich größer. Ich will also herumfahren, ihm eine Ohrfeige geben und ihn anschreien, als er mich hinterrücks umarmt und mir verführerisch etwas ins Ohr flüstert, was mir jeglichen Wind aus den Segeln nimmt:„Hast du’s schon mal auf ’ner Wolke getrieben?“ ~ Atemus’ POV ~ Lange Zeit habe ich mich nicht bei Yuugi gemeldet. Ich hatte meine Gründe. Ich weiß, dass es hart für ihn gewesen sein muss, aber ich konnte einfach nicht. Ich stand unter Schock. Ich hatte getötet. Oh, ja, ich weiß. Er war ein Dämon. Und ich habe auch als Pharao den Befehl erteilt Menschen zu töten. Aber ich habe vorher noch nie selbst getötet. Ich habe nicht gewusst, was das für ein Gefühl ist und ich wünschte ich wüsste es auch heute noch nicht. Entgegen dem Killerklischee nämlich ist es nun wirklich nicht so, dass man nichts fühlt. Es war das Furchtbarste was ich je getan habe, auch wenn es nach dem Motto „Tötest du mich nicht, töte ich dich“ ging und ich durchaus edle Gründe für meine Tat hatte – das Leben meines Yuugis’ zu schützen nämlich. Dennoch, tief in meinem Herzen ist irgendwo das Gefühl verankert, dass es falsch war zu töten. Es widerspricht einfach meiner Moral. Ich musste mich erst einmal damit auseinandersetzen was geschehen war, dass brauchte Zeit. Immerhin gab es da Einiges zu bedenken, Einiges, was ich mit mir selbst vereinbaren musste. Glücklicherweise ist mir dies gelungen, mehr schlecht als recht zwar, aber immerhin. Und so bin ich jetzt auch hier. Seine Freude darüber, dass ich noch da bin ist zwar groß gewesen, dass konnte ich sehen, aber auch sein Ärger über mein langes Wegbleiben blieb mir nicht verborgen. So schlinge ich die Arme um ihn und beschließe diesen perfekten Tag für uns beide noch ein wenig perfekter zu machen. Und was könnte einen Tag perfekter machen als Sex? „Hast du’s schon mal auf ’ner Wolke getrieben?“, raune ich ihm erotisch ins Ohr. Schlagartig verschwindet der Ärger aus seinem Gesicht, er ist überrascht, dann wird er rot wie eine Tomate, was ihm wirklich ausgezeichnet steht wie ich finde. Er dreht den Kopf und sieht mich an. Und langsam verändert sich der Ausdruck in seinen Augen, da ist kein Ärger, da ist nur Liebe, und dann ändert sich der Ausdruck weiter, angeregt von dem, was ich gesagt habe. Er wird mit einem Mal lüstern und ich genieße das, kam ich doch bisher nicht sonderlich oft in diesen Genuss. Dann antwortet er mir, mit leiser, verführerisch klingender Stimme, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt. „Das müsste ich wohl noch ausprobieren...“ Und schenkt mir einen auffordernden Blick. Es bedarf wirklich keiner weiteren Aufforderung! Ich schließe die Arme ein wenig fester um ihn damit er mir auf der Reise nicht verloren geht und teleportiere uns gradewegs auf Wolke sieben. Und das meine ich ganz wörtlich. Wir landen auf einer hübsch abgeschiedenen Wolke, sie ist weiß und weich und fliegt grade über einen saftiges grünes Land durch welches sich ein Fluss schlängelt. Sanft dringt das Rascheln des Windes zu uns herauf. Natürlich habe ich keine Augen dafür, als ich Yuugi sanft auf der Wolke ablege und sogleich seine Lippen mit den Meinen einnehme. Er erwidert den Kuss mit aller Leidenschaft und seine Hände beginnen meinen Körper zu streicheln. Ich beuge mich weiter zu ihm hinab, sinke zwischen seine geöffneten Schenkel und streiche ihm sanft das Haar aus dem Gesicht. Als er darauf die Augen öffnet und mich ansieht weiß ich, dass ich mich nicht zurückhalten muss. Er schreit ja grade zu danach von mir berührt zu werden. Und wer wäre ich es ihm zu verwehren? Kurzerhand entledige ich uns beide unserer Kleidung – zwar sollte ich meine Magie nicht für so etwas einsetzen, aber wen kümmert das schon? Alles andere ist doch viel zu aufwändig. Überrascht weiten sich seine Augen, doch er scheint mir auch nichts dagegen zu haben, im Gegenteil nimmt er meine rechte Hand in die Seine und führt sie zu seinem Schritt, legt sie auf sein Glied und stöhnt wohlig auf. „Du hast es aber eilig...“, bemerke ich und fahre mit der Zunge die Konturen seines Ohres nach. Nicht dass mich das stören würde – im Gegenteil finde ich es sogar ziemlich erregend meinen kleinen Schatz so fordernd zu erleben. I’ve been meaning to tell you I’ve got this feelin’ that won’t subside I look at you and I fantasize Darlin’ tonight Now I’ve got you in my sights Diese Gelegenheit werde ich ja wohl nicht ungenutzt verstreichen lassen! Sanft streichle ich seinen süßen Körper weiter, bis aus seinem sehnsuchtsvollen Seufzen ein Stöhnen wird. Er bäumt sich mir entgegen, verlangt nach mehr, doch ich will es nicht überstürzen, und außerdem ist da noch etwas, was mir Sorgen bereitet. Ich halte in meinen Berührungen inne, nehme sein Kinn in meine Hand und sehe in seine Augen. Überrascht erwidert er meinen Blick, sieht den Ernst in meinen Augen und darauf werden auch seine Augen weniger lustverhangen und ein wenig ernster. „Yuugi?“, setze ich an. Ich muss ihn das fragen, seit Kaji mich vergewaltigt hat ängstige ich mich vor der Antwort, aber es gibt nichts schlimmeres als Ungewissheit, und so halte ich es für klüger, wenn ich ihn darauf anspreche, bevor ich eine große Dummheit begehe. „Willst du das wirklich?“, frage ich wage. Sein überraschter Blick liegt auf mir. „Natürlich.“, kommt es verwundert von ihm. „Aber,“, halte ich dagegen,„Es tut doch weh... Ich habe es doch gespürt, als Kaji mich...“ Zu meiner Überraschung liegt plötzlich ein Lächeln auf Yuugis’ Gesicht und sanft streicht er mir mit der Hand über die Wange. „Dummkopf.“, schimpft er mich zärtlich, „Du warst so lieb zu mir, es hat überhaupt nicht wehgetan. Ich kann mir vorstellen das Kaji nicht so vorsichtig war wie du es gewesen bist und dich nicht darauf vorbereitet hat. Aber bei dir war es anders – es hat mir nicht wehgetan. Mach dir keine Sorgen!“ „Sicher?“, harke ich forsch nach, doch er nickt nur:„Sicher!“ Na, dann kann’s ja weiter gehen! Ich küsse sanft seine unglaublich weichen Lippen, fordere seine süße Zunge zu einem kleinen Duell heraus, welches unentschieden endet. „Yuugi...“, hauche ich, während ich beginne, mich seinen Hals entlang hinab zu küssen, „Ich liebe dich.“ Als Antwort erhalte ich ein leises Stöhnen. Das ehrt mich, und ich spreche unbeirrt weiter:„Ich liebe dich, ich will dich lieben und dir den Himmel zeigen!“ Seine Hände gleiten durch meine Haare, streicheln dann sanft meine Schultern. Ich halte in meinen Bewegungen inne, blicke zu ihm auf und lasse ihn machen. Seine Haut auf der Meinen ist warm, seine Berührungen so wohltuend. Obwohl dies hier erst sein zweites Mal ist stellt er sich überaus geschickt an. Seine wundervollen Amethysten suchen meine Rubine und er wispert ein paar Worte, mit einer Stimme, so sanft wie eh und je, doch nun auch mit dem bereits zu erahnenden Anklang der Lust:„Wenn du mich so sehr willst, sollst du mich haben.“, flüsterte er, „Denn ich will dich lieben, dir zeigen, wie sehr ich dich liebe. Ich möchte, dass wir ein Körper werden, Geist und Seele. Und ich brauche dich genauso sehr wie du mich.“ Das ist Musik in meinen Ohren, somit gibt es wirklich nichts mehr, was mich daran hindern könnte, meinem kleinen Schatz hier und jetzt zu zeigen wie sehr ich ihn liebe. Obgleich seine Berührungen mehr als gut sind und ich wahnsinnig gerne mir so nahe weiß unterbreche ich ihn indem ich meinerseits beginne meine Tätigkeit von eben wieder aufzunehmen. Erneut küsse ich seinen Hals, dann aber schicke ich meine Finger auf Wanderschaft, lasse sie diesen wunderschönen Körper erkunden, den sie lange entbehren mussten, erkunde jedes Detail seines Körpers, jede Kurve, jedes Stückchen Haut. Dann aber will ich ihn erneut schmecken. Ich beuge mich über ihn, lecke erst nur ganz sanft über seine linke Brustwarze, dann fordernder, ehe meine Hände dazu übergehen, mit diesen süßen Knospen zu spielen, sie ein wenig zu drehen, ehe ich erneut beginne, sie zu lecken und zu küssen. Seine Haut ist nunmehr heiß unter meinen Berührungen und seine Brustwarzen hart und nass. Und ich will einfach nur mehr von ihm! With these hungry eyes One look at you and I can’t disguise I’ve got hungry eyes I feel the magic between you and I ~ Yuugis’ POV ~ Hatte ich zu Anfang vielleicht leichte Bedenken, ob es überhaupt gut sei, Atemu einfach so zu verzeihen dass er mich so lange ohne eine einzige Erklärung allein gelassen hat, so bin ich mittlerweile von der Richtigkeit dieser meiner Entscheidung überzeugt. Die Wolken unter mir sind weich, besonders da ich keine Kleidung mehr am Leib trage spüre ich sie besonders intensiv – und dieses intensive Gefühl nimmt mehr und mehr zu, je mehr Zärtlichkeit Atemu mir schenkt. Ich muss an mich halten um nicht bereits jetzt in lautes Stöhnen zu verfallen – nach wie vor ist das noch relativ neu für mich und ich gestehe empfindlich auf Berührungen dieser Art zu reagieren. Aber was kann ich denn dafür, dass Atemu so verdammt gut ist? Und schlecht finden tue ich das ganz sicher auch nicht. So schenke ich ihm ein Wimmern, ein Wimmern nach mehr. Doch er lässt nicht von meinen Brustwarzen, verwehrt mir die Berührungen weiter unten, wo ich sie doch so viel nötiger hätte! Er weiß es, sieht er doch, dass mein Glied längst erigiert ist. Aber aus irgendeinem Grund will er mich noch nicht erlösen, verlängert meine süße Qual nur noch, indem er meine Brustwarzen in den Mund nimmt und ich – weiß – nicht – was damit tut, aber was immer es ist, es ist gut. Verdammt gut. „Guuuuuuuuuuuuuuut!“, stöhne ich dann plötzlich, als ich einfach nicht mehr an mich halten kann. Ich kann sein Grinsen daraufhin förmlich spüren, doch immerhin setzt er mich nun nicht länger dieser Qual aus sondern geht endlich weiter. Seine Zunge beginnt Muster auf meinen nackten Bauch zu malen und ich kralle mich in seinen Haaren fest, denn obwohl diese Wolke durchaus bequem ist bietet sich keinen Halt, gibt nach wenn man nur versucht durch sie hindurchzugreifen. Es scheint ihm aber nichts auszumachen, dass ich seine Haare so malträtiere, er sagt zumindest nichts dazu. Stattdessen gehen seine Hände dazu über, aufreizend über meine Pobacken zu streichen, die Innenseiten meiner Schenkel zu streicheln und dabei unglaublich sanft zu sein aber eben nicht mein Glied endlich, endlich zu berühren. Ich spüre die Lusttropfen an mir herunterperlen, spüre, wie er sie begierig auffängt, erst mit den Fingern, die er dann ablegt, was ein äußerst erregender Anblick ist, da er dies auf äußerst laszive Weise tut, dann mit der Zunge. Ich spreize die Beine so weit es mir möglich ist um ihn auf meine Bedürfnisse aufmerksam zu machen, doch auch jetzt geht er nicht darauf ein. Wimmernd sehe ich ihn an. „Berühr mich!“, flehe ich, aber er beugt sich zu mir herunter und küsst mich unschuldig auf die Lippen. „Dann tu was dafür!“, haucht er mit rauer Stimme. Oh, das ist gemein, so gemein, dass jetzt zu verlangen, denn ich kann einfach nicht mehr, alles in mir schreit nach Erlösung, aber die werde ich nur bekommen, wenn ich auch ihm gebe was er braucht – und das hat er zweifelsohne verdient. So zögere ich nicht und ich spanne ihn auch nicht auf die gleiche Folter wie er mich – er sollte sich wirklich ein Beispiel an mir nehmen! Ich befeuchte meine trockenen Lippen mit der Zunge ehe ich mit der Zunge sanft seine stolze Erektion umspiele, was ihm ein Seufzen entlockt, welches einem Stöhnen doch schon sehr nahe kommt. Ich will mehr von ihm hören, und so lege ich meine Lippen um seine Erektion, ich schmecke die Lusttropfen, ihren leicht bitteren doch keinesfalls verachtenswerten Geschmack, und schlucke sie hinunter, ehe ich mich weiter Atemus’ Männlichkeit widme, sie Zentimeter für Zentimeter in meine Mundhöhle aufnehme. Sein Atem geht schnell und keuchend durch seinen offenen Mund und er stöhnt, als ich beginne, meinen Kopf zu bewegen, meine Lippen an diesem empfindlichen Fleisch reibe. „Ohhh Yuugi!!“, kommt es atemlos von ihm und er beginnt, in meinen Mund zu stoßen. Kurz lasse ich ihn gewähren, doch bevor er kommen kann – und er ist kurz davor zu kommen, ich spüre es – entziehe ich ihm meinen Mund. „Jetzt du!“, wispere ich und ziehe ihn verlangend zu mir. Unsere Lippen treffen sich zu einem hitzigen und sehr feuchten Kuss, denn keiner von uns lange zu halten vermag, zu groß ist unsere Erregung. I want to hold you so hear me out I want to show you what love’s all about Darlin’ tonight Now I’ve got you in my sights Atemu dreht uns beide, sodass ich wieder unter ihm liege und er legt sich zwischen meine einladend geöffneten Schenkel. Kurz wechseln wir einen Blick voller Leidenschaft, Lust und Verlangen, dann sagt er, und seine Stimme ist rau vor Erregung, „Aibou?“ Ich spreize meine Beine weiter für ihn, hebe mein Becken ein wenig an. Mehr braucht es nicht, er nimmt diese stumme Einladung augenblicklich an, keiner von uns hätte länger warten können. Jede seiner Berührungen als er sich vorbeugt brennt auf meiner Haut, entfacht ein Feuer der Leidenschaft in welchem ich vergehen will. Und dann spüre ich, wie er langsam in mich eindringt. Ich habe keine Schmerzen, ich schließe nur die Augen und genieße dieses Gefühl, dass sein Penis in mir, meiner Enge, verursacht. Es füllt mich aus, völlig aus, und ich beginne das letzte bisschen Verstand zu verlieren. „Ahhh! Atemu!“, keuche, schreie ich. Ich höre seinen schnellen Atem, spüre seine hungrigen Augen auf meinem nackten Körper, doch das macht mir nichts aus. Warum auch? Ich schlinge die Beine um seine Hüften, will ihn weiter, tiefer in mir spüren und keuche schon bei dem bloßen Gedanke daran erregt. Unsere Hände gleiten rasend über den Körper des anderen, meine Augen sind geschlossen, nur hin und wieder blinzle ich um einen Blick auf diesen wunderschönen nackten Körper vor mir, in mir, zu werfen. Ich liebe seine rubinroten Augen, in denen ich ertrinken möchte, aber besonders liebe ich es, wenn er mich mit ihnen ansieht wie jetzt, wenn er so erregt ist und seine Augen so hungrig. Er beginnt sich in mir zu bewegen, erst langsam, was mir hilft den Rhythmus zu finden, dann schneller. Bald hat sich unser Rhythmus eingerenkt, bewege ich mich ihm entgegen, kann gar nicht genug davon bekommen. Wir sind im Himmel! Und das nicht nur wörtlich, sondern auch im übertragenen Sinne. Als er meinen süßen Punkt gefunden hat schreie ich vor Lust, und auch seine Erregung ist mehr als deutlich hörbar. Einmal gefunden stößt er immer wieder gegen diesen süßen Punkt, völlige Ekstase lenkt unserer beider Bewegung. Schweiß glitzert auf seinem nackten Körper und lässt ihn im Widerschein des Lichts nur noch verführerischer aussehen. „Atemu!! Ahhh!! Weiter...“, stöhne ich, während alles, was er hervorbringt ein „Ja... Oh Himmel!“ ist. Plötzlich sind da seine Hände an meinem Penis und als er beginnt in dem Rhythmus unserer Bewegung zu pumpen ist es um mich geschehen. Ich erreiche meinen Höhepunkt und nur Sekunden später er den seinen. Ich kann spüren, wie er sich in mich ergießt. Heiß! Mir ist so heiß, dabei versuche ich grade wieder zu Atem zu kommen während er sich aus mir zurückzieht, neben mich legt und mich ungeachtet der Hitze unserer Körper in den Arm nimmt, was ich nur zu gerne zulasse. Eine Weile liegen wir so da, stumm, denn immer noch ringen wir um Atem, aber dann bin ich derjenige, der die Stille bricht. Und ich habe wirklich nichts Romantisches zu sagen, so sehr ich unser Erlebnis grade auch genossen habe:„Atemu, du bist so ein Idiot! Wo warst du all’ die Zeit? Ich bin fast gestorben vor Sorge!“ Sein Blick ist schuldbewusst und entschuldigend, als er mich ansieht. „Ich weiß.“, antwortet er leise. „Und das tut mir auch wirklich Leid, aber... ich konnte nicht einfach so tun als sei nichts geschehen.“ Ich denke an Kaji und weiß, was er meint. „Dennoch... du hättest dich ja wenigstens mal melden können, sagen können, dass alles in Ordnung ist und ich mich nicht sorgen soll.“, widerspreche ich, die Tatsache, dass nichts was er gesagt hätte meine Sorgen hätten zum verschwinden gebracht, gekonnt übersehend. „Ich kann nur wiederholen, was ich bereits sagte, es tut mir Leid, Aibou. Aber ich war nicht in der Lage dazu, irgendjemandem unter die Augen zu treten. Ich hatte... innere Dämonen zu bekämpfen...“, erklärt er mir. Mein Blick ist schon sanfter, als ich ihn ansehe:„Na schön. Aber denk daran, dass wir gemeinsam stärker sind. Ich will wissen wie es dir geht, auch wenn es dir schlecht geht, vielleicht grade dann. Ich will doch für dich da sein. Ich liebe dich!“ Er lächelt. „Ja.“ With these hungry eyes One look at you and I can’t disguise I’ve got hungry eyes I feel the magic between you and I I’ve got hungry eyes Wir bleiben noch eine Weile auf dieser Wolke. Nun, da wir uns ein wenig „beruhigt“ haben komme ich auch dazu, die unter uns hinweggleitende Landschaft zu bewundern. „Es ist wunderschön.“, hauche ich verzaubert. Und sehr romantisch. Ich bin so glücklich. „Ja...“, murmelt Atemu an meiner Seite. Als ich ihm den Blick zuwende muss ich jedoch schmunzeln. Sein Blick gilt nämlich nicht der Landschaft – sondern mir. „Dankeschön.“, erwidere ich geschmeichelt und meine Wangen färben sich leicht rot. Ich hasse das! Warum muss ich immer rot werden? Fürchterlich. Aber Atemu gefällt es, wie mir sein Lächeln zeigt. Süß findet er das. Er weiß ja nicht, wie das ist... aber böse sein kann ich ihm ohnehin nicht. Mein Zeitgefühl ist mir hier oben völlig abhanden gekommen, sodass ich nicht sagen kann wie viel Zeit verstrichen ist als Atemu irgendwann meint wir sollten wieder aufbrechen. Ich wäre gerne noch ein wenig hier oben geblieben, aber wo er Recht hat, hat er Recht und so widerspreche ich ihm nicht, nicke nur. Da erst fällt mir auf, dass wir beide ja nichts mehr am Leib tragen, völlig nackt hier oben durch die Wolken schweben. Doch dieses Problem ist schnell behoben, immer noch habe ich mich nicht an Atemus’ neue Fähigkeiten gewöhnt. Die Rückreise verläuft schnell, wie immer. Atemu hatte recht, als er sagte wir sollten zurückkehren, denn es ist schon spät. Ich springe schnell unter die Dusche und Atemu nach mir. „Du bleibst doch diese Nacht hier?“, frage ich ihn. „Natürlich. Das ist mein Job.“, meint er leicht ironisch und ich weiß, er wäre auch geblieben, wenn es nicht seine Aufgabe wäre. So kann ich beruhigt einschlafen. Now I’ve got you in my sights With these hungry eyes Now did I take you by surprise I need you to see This love was meant to be Weniger beruhigend ist der nächste Morgen. Kein Atemu. Schock. Er wollte doch dableiben! Wo steckt er denn nur? Ich laufe – nur in Boxershorts – durch das gesamte Haus, aber er ist nirgendwo zu finden. Zurück in meinem Zimmer und bereits leicht panisch rufe ich laut seinen Namen. Aber auch nach dem dritten Rufen tut sich nichts. Nun bin ich nicht mehr nur nervös, auch nicht ängstlich. Dieser Zustand nennt sich PANIK. Alle fünf Minuten springe ich von meinem Bett auf und rufe ihn. Aber er antwortet nicht. Längst weiß ich, dass etwas passiert sein muss, denn erst gestern noch versprach er mir, seine Dämonen von nun an gemeinsam mit mir zu bekämpfen. Und außerdem verschwindet niemand einfach so nach solch einer Nacht! Himmel, war das heiß!! Spät am Abend flimmert plötzlich die Luft auf. Trotz meiner Müdigkeit konnte ich aus lauter Sorge nicht schlafen, sodass ich sogleich hellwach bin und aufspringe. Er sieht abgespannt aus, müde, und unendlich traurig. Ich will ihn umarmen, doch er wehrt das ab. „Nicht Yuugi.“, murmelt er leise, seine Stimme ist geprägt von Hoffnungslosigkeit. „Wir wurden entdeckt. Ich darf dich nie wieder sehen. Es tut mir Leid.“ Und damit verschwindet er wieder. Verschwindet aus meinem Leben. Ich breche zusammen. Ich darf dich nie wieder sehen. Es tut mir Leid. Ich schreie laut auf. Dann habe ich keine Kraft mehr. Vorbei. Hungry eyes One look at you and I can’t disguise I’ve got hungry eyes I feel the magic between you and I I’ve got hungry eyes Now I’ve got you in my sights With these hungry eyes Now did I take you by surprise Hungry eyes… Hungry eyes… to be continued… Kapitel 10: Entscheidungen -------------------------- Als ich dir eines Nachts meinen Schutzengel schicken wollte, damit er dich beschützt, da kam er nach 5 Minuten wieder zurück und sagte:„Engel brauchen keine Schutzengel!“ ~ Yuugis’ POV ~ Meine Freunde nannten mich vor den Herbstferien verrückt als ich auf Atemus’ Rückkehr gewartet habe und wie verrückt gelernt habe. An der Einstellung, ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank hat sich auch jetzt noch nichts geändert, allerdings sind ihre Beweggründe für diese Gedanken nun andere. Denn was ich vorher zu viel lernte, lerne ich nun zu wenig, ähnlich wie in der Zeit vor den Sommerferien. Die ersten paar Wochen konnte ich zwar noch davon profitieren, dass ich alles so fleißig im Voraus gelernt hatte und als wir unsere Klausuren zurückbekommen ist meine schlechteste Note eine drei, aber schon nach ein paar Wochen geht es rapide bergab mit meinen Leistungen. Die erste Zeit behelligen meine Lehrer mich nicht, sind sie ja noch die hervorragenden Leistungen von vor den Ferien gewöhnt und glauben, es handle sich um eine vorrübergehende Phase. Aber als der neue Klausurplan aufgehangen wird und wir die neuen Termine erfahren wenden sich einige Lehrer mit der Frage, was denn los sei an mich. Immerhin würde ich meine Hausaufgaben in letzter Zeit so schlampig erledigen, gar nicht mehr mündlich mitarbeiten, was sich schwer auf meine Zeugnisnote auswirkt, da diese ja zu 50% aus der mündlichen Mitarbeit besteht. Ich sage ihnen, ich würde mich von nun an wieder mehr anstrengen, doch an meinem Verhalten ändere ich nichts. Was hat es für einen Sinn zu lernen und zu arbeiten? Es ist für meine Zukunft, ich weiß. Aber ohne Atemu gibt es keine Zukunft für mich. Also brauche ich auch nicht in diese zu investieren. Am Wochenende vor den nächsten Klausuren gab es eine hässliche Auseinandersetzung zwischen mir und Großvater. Er sprach mich auf meine schlechte Laune und mein mangelndes Engagement für die Schule an. Da ich ihm die Wahrheit schlecht erzählen konnte versuchte ich mich mit Ausflüchten zu retten, was er durchschaute und leider falsch auffasste. Ich habe mich nie zuvor mit ihm gestritten aber nun haben wir seit zwei Tagen kein Wort mehr miteinander gewechselt und zusätzlich zu Atemus’ Fortgang drückt mir nun auch dies noch aufs Gemüt. Meine Freunde können mir da auch nicht helfen. Auch ihnen kann ich die Wahrheit aus naheliegenden Gründen nicht verraten und mein Misstrauen ihnen gegenüber ist unserer Freundschaft nicht grade förderlich. Ich bin auf dem besten Weg zur Selbstzerstörung ohne es zu realisieren. Immerhin einen Zweck erfüllt der Streit mit Großvater: Ich lerne wieder. Zwar längst nicht so viel wie vorher, aber genug, damit die Englischklausur noch drei wird. Für jemanden, der eigentlich eins in Englisch steht zwar eine schwache Leistung, aber besser als die vier, wenn nicht sogar fünf, die ich bei Beibehaltung meines vorherigen Kurses in Richtung Untergang erhalten hätte. Doch dies bietet mir weder Abhilfe für meine Probleme mit meinen Freunden, meinem Großvater und meinem Geliebten. Ach Atemu! Ich liebe ihn so sehr, und genau das ist das Problem. Ich liebe ihn zu sehr. Jede freie Minute – und auch die nicht freien Minuten – verbringe ich damit an ihn zu denken und somit auch zwangsläufig ihn zu vermissen. Dann liege ich – besonders abends – auf meinem Bett und weine bitterlich ohne aufhören zu können so lange bis meine Augen ganz rot sind und weh tun. Dann schlafe ich ein, weine mich in den Schlaf und wache Stunden später schweißgebadet und schreiend auf. Vielleicht sind es diese nächtlichen Schreie, vielleicht auch meine besser werdenden Noten die dazu führen, dass Großvater und ich uns wieder verstehen. Das ist eine große Erleichterung für mich und hilft mir durch den Tag. So erzähle ich ihm auch einiges über das, was mit Atemu geschah – eigentlich alles, bis auf einige explizite Details. Als Ägyptologie ist er nicht einmal über all’ die Magie, von der er nun erfährt, überrascht. Vielmehr zeigt er Verständnis und ist mir ein guter Zuhörer. Als ich mit meiner Geschichte geendet habe nimmt er mich in den Arm und sagt lange nichts. Aber das ist nicht nötig, denn mir genügt es, von ihm gehalten zu werden und den Beweis zu erfahren, dass er für mich da ist. Dann macht er mir noch eine heiße Schokolade und bringt mich – dass hat er nicht mehr getan seit ich dreizehn geworden war – zu Bett. Ich fühle mich tatsächlich ein wenig in das Alter von dreizehn oder sogar noch jünger zurückversetzt. Weniger als der Oberstrufenschüler. Es ist ein seltsam behütetes Gefühl, welches wohl nur Großeltern einem vermitteln können. Und ich genieße es. Denn jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr alleine bin. Ich schlafe problemlos ein, in dieser Nacht und ich habe auch keine Albträume. Ich träume von Atemu: Es war ein ganz normaler Schultag. Mein Zeitgefühl im Traum sagt mir, dass es Samstag ist als ich alleine das Schulgebäude verlasse, in Gedanken noch halb bei der grade überstandenen Doppelstunde Philosophie und Jean-Paul Sartre. So achte ich wenig auf meinen ohnehin ja wohlbekannten Weg. Bis da diese Stimme an mein Ohr dringt. „Hallo, Aibou.“ Ich schrecke hoch, und da steht er vor mir, Atemu. Seine Kleider sind nach wie vor die eines Engels, aber seine Flügel sind zur Zeit nicht sichtbar. Mit offenem Mund starre ich ihn an, kann das Glück, welches mir wiederfährt kaum fassen. „Aber wie...?“, bringe ich schließlich krächzend hervor. Jetzt lächelt er, nimmt mich bei der Hand. Sie ist warm und hält sanft die Meine. Ich stolpere neben ihm her und lausche seinen Worten. „Ich habe mich lange nicht gemeldet, wohl war. Vergib mir, aber es war unmöglich. Auch jetzt bleibt mir nicht viel Zeit. Aber ich musste dich unbedingt sehen!“ Ich lächle und nicke. „Ja, es tut gut dich zu sehen.“, stimme ich ihm zu, auch wenn es mich jetzt schon traurig macht, dass er nicht viel Zeit hat. „Ich will, dass du mir etwas versprichst.“, spricht er da schon weiter. Auffordernd sehe ich ihn an. „Was denn?“, ermutige ich ihn zum Weitersprechen. „Lebe.“, lautet seine schlichte Antwort. „Was meinst du damit?“, frage ich, doch erhalte ich keine Antwort mehr, da er da schon verschwindet, sich in den mir bekannten goldenen Staub auflöst. Die anderen Menschen auf der Straße beachten das gar nicht, als sei es das selbstverständlichste der Welt. Verwirrt betrete ich Großvaters’ Laden, welchen wir grade erreicht hatten. An dieser Stelle wache ich auf. Kein Wecker war es, der mich aus dem Schlaf riss. Es ist Sonntag und mein Traum steht mir erstaunlich klar vor Augen, was ich sonst so gar nicht von mir gewöhnt bin. Ich erinnere mich doch sonst nicht an meine Träume und wenn doch dann nur an Bruchstücke. Beim Frühstück spreche ich mit Großvater über den Traum. Seine Theorie ist wirklich... erstaunlich. „Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass das gar kein Traum war? Dass Atemu wirklich da war?“, fragt er mich. Nachdenklich sehe ich ihn an. „Dann hat er einen Weg gefunden, zurückzukommen, zumindest indirekt?“, schlussfolgere ich. Großvater nickt. „Du solltest auf die nächste Nacht gespannt sein.“, meint er schmunzelnd, fährt dann aber ernster fort:„Aber sei nicht zu enttäuscht, wenn er nicht da ist. Es wird sicherlich schwierig für ihn sein, sich irgendwie über die Regeln hinwegzusetzen, vielleicht schafft er es nicht jede Nacht oder so. Aber sicherlich siehst du ihn wieder. Solange solltest du seinen Rat befolgen – immerhin hast du es versprochen! – und leben.“ Feierlich nicke ich. Diese Zukunftsaussicht gefällt mir schon besser. Es ist, wie Großvater sagte: Ich erhalte keine weiteren Besuche von Atemu in meinen Träumen diese Woche. Aber ich gebe deswegen die Hoffnung nicht auf. Ich bin fest davon überzeugt, dass er irgendwann noch einmal zu mir kommen wird, und wieder und wieder, solange bis wir einen Weg gefunden haben zusammen zu sein. Und bis dahin habe ich ein Versprechen einzulösen. Ich stelle meine Lernerei für die Schule wieder etwas in den Hintergrund, allerdings lasse ich sie auch nicht schleifen. Die dadurch entstehende Freizeit nutze ich um Großvater im Laden zu helfen oder einfach nur mit ihm zu reden. Etwas schwieriger als meine Versöhnung mit Großvater liegt die Sache da schon mit Jono und Tristan. Die beiden sind immerhin meine besten Freunde – gewesen. Mein Verhalten in letzter Zeit war unserer Freundschaft natürlich alles andere als förderlich, ich habe sie die ganze Zeit über links liegen gelassen. So strafen auch sie mich nun mit Nichtachtung als ich versuche, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die ersten beiden male ignorieren sie mich völlig, beim dritten mal fragt Jono Tristan mit hochgezogenen Augenbrauen:„Ich glaubte eine Stimme zu hören. Aber den Typen kenne ich nicht. Du etwa?“ Tristan schüttelte nur den Kopf und sie verschwanden in eine andere Richtung. Aber nicht mit mir! Da wir uns am Anfang des Schuljahres noch so gut verstanden sitzen wir in allen Kursen die wir gemeinsam haben auch zusammen, sodass ich genügend Gelegenheit habe ihnen auf die Nerven zu fallen. Gleich Montagmorgen stürze ich mich erneut in den Kampf um die beiden. Da Tristan die ersten beiden Stunden Englisch hat, Jono und ich aber Deutsch ist Jono nun mein alleiniges Opfer. Glücklicherweise hat unsere Deutschlehrerin beschlossen, dass wir uns heute den Film zu unserer Lektüre ansehen, was eine hervorragende Gelegenheit ist, den Versuch eines Gesprächs mit Jono zu starten. Erst einmal werden wir jedoch von dem Versuch unserer Lehrerin abgelenkt, die DVD in den Videorekorder zu stecken. Verwundert stellt sie fest, dass das nicht funktioniert ehe sie dann Jono nach vorne holt, der die Sache für sie richten darf. [Das mit der DVD im Videorekorder hat unsere Deutschlehrerin übrigens wirklich versucht... voll verpeilt!! xD] Den Rest der Stunde also richte ich beständig das Wort an Jono und achte nur mit einem Ohr auf den Film. Die erste Stunde zeigt er wie gewohnt keine Reaktion und obwohl mir innerlich zum Heulen zumute ist vergesse ich weder das Versprechen gegenüber Atemu noch die warmen Worte Großvaters’. So spreche ich weiter, auch, wenn es ist, als würde ich mit einer Wand reden. Zehn Minuten vor dem Klingeln aber stürzt diese Wand ein. „Meine Güte, Yuugi!“, fährt Jono mich an,„Halt endlich die Klappe!“ An sich ist ja nun nichts positives daran so angefahren zu werden aber er hat immerhin schon mal wieder mit mir gesprochen, was ich als positives Zeichen werte und weiter rede. „Klar. Du musst mir nur antworten.“, entgegne ich und sehe ihn auffordernd und ein wenig drohend an. Er ist wohl überrascht von meinen drohend zusammengezogenen Augenbrauen. „Yuugi, du kannst uns nicht Wochen lang links liegen lassen und dann auf einmal ankommen und tun als sei nichts gewesen.“, sagt Jono dann und es klingt überraschend ernst, besonders aus seinem Mund. „Ich weiß.“, antworte ich leise und ebenso ernst,„Es war falsch von mir und es tut mir Leid. Darum, bitte, gib mir die Chance, es wieder gut zu machen.“, bitte ich ihn. Er sieht mich hierauf lange an, fast so, als dächte er nach, dabei zeigt mir das Funkeln in seinen Augen, dass er seine Wahl längst getroffen hat – und dass ich sie nicht fürchten muss. Ganz wie ich es erwartet habe nickt er dann auch. „Na schön.“, sagt er und klingt dabei schon nicht mehr ganz so distanziert. Es klingelt in dem Augenblick als wir unser erstes Lächeln seit Monaten tauschen. Jono steht auf und packt seine Sachen zusammen während ich sitzen bleibe, da ich nun hier Philosophie habe, während er zu Geschichte muss. „Bis zur großen Pause.“, sagt er noch zum Abschied. „Ja, bis dann!“, rufe ich ihm hinterher, unendlich erleichtert. Dann aber richte ich meinen Blick wieder nach vorne. Als nächstes steht Philo an – und da sitzt Tristan neben mir. Er erscheint auch schon in der Tür, durchquert das Klassenzimmer und lässt sich auf dem Stuhl neben mir nieder – in größtmöglicher Entfernung zu meiner Wenigkeit. Daran jedoch lasse ich mich nicht stören, rutsche ihm mit meinem Stuhl ein wenig hinterher und versuche es bei ihm auf die gleiche Tour wie grade bei Jono. Aber Jono hatte mehr Durchhaltevermögen. Bereits nach halben Stunde wäre auch Tristan geknackt und wir haben noch eine Viertelstunde bis zur großen Pause Zeit um uns leise zu unterhalten, auch, wenn es nur um Nebensächlichkeiten geht. Wir reden wieder miteinander. In der Pause sitzen wir alle drei zusammen, ganz wie in alten Zeiten, auch wenn die Stimmung noch ein wenig unterkühlt ist. Aber das wird sich geben. Nach der Pause machen Tristan und ich uns auf den Weg in die Biologie, während Jono zu seiner Doppelstunde Erdkunde muss. Ich verabschiede mich schon mal von ihm, da ich heute keine Fächer mehr mit ihm haben werde. Am Ende der Doppelstunde Bio verabschiede ich mich dann auch von Tristan, der nun zu Französisch muss, während ich Latein habe. Wie ich dieses Fach hasse! Vor allem, da Tristan ja in Französisch ist und Jono in Chemie, ich also niemanden zum reden habe. Aber auch ansonsten ist Latein sicherlich nicht mein Ding und als ich den Raum betrete kann ich gleich Anzu mit einem Kopfschütteln begrüßen. „Nein, sorry, Anzu, aber ich hab nicht vor Latein weiterzuwählen.“, bescheide ich sie zum ich – weiß – nicht – mehr – wie – vielten – mal. Ich freue mich immerhin wahnsinnig auf das Ende des Schuljahres, wenn ich kein Latein mehr habe – dafür aber hoffentlich das Latinum. Als ich schließlich nach Hause gehe bin ich rundum mit mir zufrieden. Meine Freunde reden immerhin schon mal mit mir, ich habe keine Schwierigkeiten in der Schule und allmählich wird es auch wieder Zeit für einen Besuch von Atemu. Und richtig. “Gut gemacht, Aibou.“ Atemu lächelt mich von der Fensterbank aus an. Dieses mal hat er die ohnehin vergebliche Mühe es nach einem Traum aussehen zu lassen gleich sein gelassen. Wir sitzen in meinem Zimmer, und sogar die Uhrzeit stimmt. Alles genau als wäre ich wirklich wach. Ich sitze aufrecht in meinem Bett, er auf der Fensterbank, sodass das Mondlicht auf ihn fällt. Ich grinse zurück. „Danke.“, sage ich. „Das ist kein Traum, oder?“, frage ich ihn dann. Er schüttelt den Kopf. „Kein richtiger, nein. Du schläfst zwar und ich sitze grade nicht wirklich hier, aber real ist es dennoch. Ich kann dich in deinen Träumen besuchen – manchmal, wenn sie grade nicht so aufmerksam sind. Darum hat es etwas gedauert, seit meinem letzten Besuch.“ Ich winke mit der Hand ab. „Hab ich mir gedacht.“, beruhige ich ihn. Eine Weile sehen wir uns nur an, dann aber rücke ich mit der Frage, die mir förmlich auf der Zunge brennt, heraus:„Was wird denn jetzt? Gibt es einen Weg, wie wir wieder zusammen sein können?“ Hoffnungsvoll sehe ich ihn an, auch, wenn ich mich innerlich schon darauf einstelle, nun bitter enttäuscht zu werden. Doch sehr zu meinem Erstaunen und vor allem auch sehr zu meiner Freude schwindet sein Lächeln nicht. „Ich denke schon.“, antwortet er mir nämlich, was mich ihn erstaunt und auffordernd ansehen lässt, doch er fährt schon fort:„Ich habe mich ein wenig umgehört und ich glaube, es gibt durchaus einen Weg. Aber ich will mir erst sicher sein, bevor ich ihn einschlage. Auf jeden Fall werde ich dich natürlich über alles auf dem laufenden halten.“ Ich nicke, ganz benommen vor Glück über diese glückliche Wendung der Dinge. Atemu rutscht von der Fensterbank herab, lässt sich bei mir auf dem Bett nieder und küsst mich sanft auf die Stirn. Mich damit jedoch nicht zufrieden gebend verschränke ich meine Arme in seinem Nacken und küsse ihn auf den Mund, fordere seine Zunge mit der Meinen heraus. Er erwidert den Kuss zwar, doch nicht für allzu lange. Dann löst er sich von mir, sieht mir tief in die Augen und murmelt leise:„Tut mir Leid, aber ich muss wieder gehen. Warte auf mich. Ich liebe dich.“ Damit ist er verschwunden und ich allein, aber glücklich. Am Morgen erzähle ich Großvater sofort von meinem „Traum“ und es ist rührend, wie er sich für mich mitfreut. So gehe ich an diesem Tag bestens gelaunt zur Schule – aber erst zur dritten Stunde da ich glücklicherweise die ersten beiden Stunden gemeinsam mit Jono frei habe. Da sich mein Verhältnis zu Jono und Tristan beständig weiter gebessert hat ist auch die Schule kein Albtraum mehr für mich. Kurz vor der Schule treffe ich mit einem schlecht gelaunten Jono zusammen. Bei meiner eigenen guten Laune bleibt es mir fast gänzlich unverständlich, wie man so schlecht gelaunt sein kann, erst recht wo wir beide länger schlafen konnten im Gegensatz zu Tristan, der sich grade durch Chemie quält. Ich gebe mir alle Mühe Jonos’ schlechte Laune zu beheben, bin aber eigentlich doch ganz froh als sich unsere Wege trennen und er zu Musik geht und ich zu Kunst. Natürlich sehen wir uns kurz darauf in der großen Pause schon wieder, doch die eine Stunde Musik, die er zusammen mit Tristan verbrachte scheint seiner Laune gut getan zu haben. So reagiert er gar nicht abgeneigt, als ich den beiden vorschlage, wir sollten doch noch mal was zusammen unternehmen, immerhin haben wir das schon lange nicht mehr getan. Da wir heute aber lange haben – Doppelstunde Sport in den letzten beiden Stunden, einfach nur grausam! – verschieben wir dies auf Freitag. Diesen Samstag werden wir keine Schule haben, sodass wir richtig lange wegbleiben können. Mit dieser Aussicht auf ein entspanntes Treffen mit Tristan und Jono jedenfalls verfliegt die Woche wie im Flug und ehe ich mich versehe ist es auch schon Freitag. Die letzte Stunde habe ich zusammen mit Tristan Philosophie und wir verbringen diese Stunde damit Pläne zu schmieden was wir in der Stadt unternehmen könnten da wir uns keine konkreten Pläne gemacht haben. Als es klingelt verabschieden wir uns fürs erste und ich gehe guter Dinge nach Hause. Sehnsüchtig warte ich schon auf den nächsten Traum mit Atemu, denn seit er angedeutet hat es gäbe möglicherweise einen Weg wie wir zusammensein könnten brenne ich auf weitere Neuigkeiten und vor allem natürlich den Moment, wo sich uns nichts mehr in den Weg stellen kann. Kurz nach dem Mittagessen mache ich mich auf den Weg in die Stadt, es sind ja nur drei U-Bahn Stationen. Doch zu meinem eigenen Erstaunen schlafe ich ein, sobald ich mich auf einem der Plastiksitze in der U-Bahn niedergelassen habe. Ich war doch gar nicht müde! Doch der Grund meines Schlafes erschließt sich mir sofort. “Hey, Aibou!“ Ich liebe dieses Lächeln auf seinen Lippen! Ungefähr, wie wenn er eine verdeckte Fallenkarte aufdeckte und somit die sichere Wendung in ein Duell brachte. Atemu sitzt neben mir auf dem freien Platz in der U-Bahn und hat eine seiner Hände auf die Meinen gelegt, die in meinem Schoß gefaltet lagen. „Atemu! Und, hast du einen Weg finden können?“, frage ich ihn gespannt und sehe ihn mit leuchtenden Augen an. Er lächelt, als er mich so sieht, ich weiß, dass er meine Augen mag, sehr mag. Aber das beruht nicht nur auf Gegenseitigkeit sondern gehört auch eigentlich nicht unbedingt hier hin. Er nickt auf meine Frage hin bejahend. „Das habe ich.“, erklärt er und seine Stimme kündet von schwer unterdrücktem Stolz. „Ich habe vor, jetzt gleich, wenn du in der Stadt bist alles in die Wege zu leiten. Hör mir gut zu und erschrick nicht!“ Ich nicke und spüre wie sich leises Unwohlsein in meiner Magengegend meldet. Erschrick nicht? Was zum Teufel hat er denn vor? „Ich werde meine Unsterblichkeit, mein Dasein als Engel aufgeben.“ „WAS?“, schreie ich. „Aber...! Dann sehen wir uns doch gar nicht mehr...“ Hilf- und ratlos sehe ich ihn an. Doch er lächelt nur sachte und schüttelt den Kopf. „Ich werde wieder zu einem Menschen werden.“, erklärt er. Verblüfft blicke ich ihn an. „Das geht?“, frage ich erstaunt. „Ja... sag mal, Yuugi, ihr geht doch sicher zu dem neuen Kaufhaus, dass erst vor einer Woche eröffnet wurde?“, fragt er dann. Die Frage überrascht mich und ich weiß nicht, was sie hier zu suchen hat, dennoch bejahe ich sie. Dass hatten wir in der Tat vor. Es soll eine unheimlich große Auswahl bieten – was man bei zweiundzwanzig Stockwerken allerdings wohl auch erwarten kann. „Gut.“, lächelt Atemu,„Ich werde da runter springen.“ Ich bringe kein Wort heraus, starre ihn nur an, unfähig etwas zu sagen. „Keine Sorge. Ich hole mir dabei höchstens ein paar Kratzer. Aber es wird bewirken, dass ich wieder zu einem Menschen werde.“, erklärt er mir. Ich aber ziehe die Stirn in Falten. So einfach soll es sein? Allerdings... einfach... sicherlich kostet es einiges an Überwindung sich vom Dach eines zweiundzwanzigstöckigen Hochhauses zu stürzen. Wenn ich nur daran denke was alles schief gehen könnte! „Du bist dir sicher, dass es funktioniert?“, hake ich ängstlich nach, doch er nickt überzeugt. „Na schön.“, willige ich dann ein. Immer noch ist mir ein wenig mulmig bei der Sache, doch wenn ich bedenke, dass ich dadurch Atemu zurückgewinnen könnte... Er strahlt mich an – allein dieses Lächeln war es wert! „Dann sehen wir uns gleich. Und du solltest aufwachen – deine Station, du musst aussteigen.“ Schnell öffne ich die Augen und noch schneller haste ich aus der Bahn. Das Gespräch von grade eben beschäftigt mich sehr sodass ich Jono und Tristan erst bemerke, als Jono mir schwungvoll auf den Rücken klopft. Schnell verdränge ich meine ängstlichen Gedanken, ich will ihre grade wiedergewonnene Freundschaft ja nicht aufs Spiel setzen und lache und scherze fröhlich mit ihnen. Wir kommen ziemlich schnell zu dem neuen Kaufhaus. An der Fassade hochzublicken verstärkt mein ängstliches Gefühl nur noch. Da will Atemu sich herunterstürzen! Meinetwegen! Und apropos Atemu... Als mein Blick das Dach des Hochhauses erreicht sehe ich, dass Atemu schon dasteht, auf der Balustrade, bereit zum Sprung. Ich kann die Augen nicht von ihm wenden, setze nur mechanisch einen Fuß vor den anderen während die Stimmen Jonos’ und Tristans’ aus meinem Kopf verschwunden sind. Ich sehe nur Atemu. Sein Haar weht im Wind und in diesem Augenblick tritt er noch einen weiteren Schritt vor, sodass sich unter seinen Zehenspitzen bereits die Tiefe ausbreitet. Er macht eine Bewegung mit der Hand, von hier unten schwer zu erkennen. Winkt er mir? Gleich wird er bei mir sein! „YUUGI!!!“ Es ist, als würde ich aus einem Träum erwachen, als sowohl Tristans’ als auch Jonos’ Stimme plötzlich so laut und panisch an mein Ohr dringen. Die Umwelt nimmt wieder schärfere Konturen an. Ich stehe mitten auf der Straße. Die Fußgängerampel ist rot. Und der LKW viel zu schnell... ~ Atemus’ POV ~ Der Wind ist eisig hier oben, er zerzaust mein Haar, doch achte ich nicht darauf, sehe nach unten, auf die Menschen die sich so viele Meter unter mir auf der Straße tummeln. Yuugi ist auch darunter, fröhlich unterhält er sich mit Tristan und Jono. Ich lächle. Ich könnte in ein paar Minuten mit ihnen um die Häuser ziehen. Als Mensch können mir meine Noch – Vorgesetzten immerhin nichts mehr, also ist dies der einzige Weg, den ich kenne. Ich werfe einen weiteren Blick zu Yuugi – und erstarre. Er hatte mich wohl bemerkt, denn sein Blick ist nun stetig nach oben, auf mich gerichtet. Doch er sollte auf seine Umwelt achten! Die Ampel ist doch rot! Und er rennt einfach auf die Straße! Wild gestikuliere ich ihm zu, er möge die Straße schnellstmöglich wieder verlassen doch scheint er mich nicht zu verstehen. Da ist der LKW auch schon heran. Ich schreie auf und stoße mich von dem Hausdach ab, nicht um ein Mensch zu werden sondern um Yuugi zu retten, breite meine Flügel aus und will in die Tiefe fliegen doch plötzlich geht es nicht. Ich verharre mitten in der Luft, kann nichts mehr tun, muss hilflos mit ansehen wie Yuugi von dem LKW erfasst wird und meterhoch in die Luft geschleudert wird, hart auf dem Asphalt landet, durch den eigenen Schwung erneut in die Höhe gehoben wird und dann endgültig liegen bleibt. Reifen quietschen und Menschen schreien, Jono und Tristan eilen zu meinem reglos daliegenden Schatz, ich aber verspüre einen grausamen Schmerz überall in meinem Körper der mir die Luft aus den Lungen treibt. Ich weiß, dass es Yuugis’ Schmerz ist. Ich will sofort zu ihm, aber es geht nicht. Stattdessen entferne ich mich ohne mein eigenes Zutun immer weiter von ihm, egal wie sehr ich dagegen ankämpfe zerrt mich eine unglaubliche Macht unerbittlich weiter nach oben, in Richtung Himmel und weg von Yuugi. Aber ich weigere mich das zu akzeptieren. Einen einzigen Grund gibt es nur, warum ein Schutzengel zurück in den Himmel beordert wird, einen einzigen nur. Nämlich wenn der Schützling tot ist. Ich will diesen Strang nicht weiterverfolgen, will nicht die Schlussfolgerung ziehen, doch unerbittlich macht sich mir die Wahrheit bewusst: Yuugi ist tot. to be continued... Nachwort: So, und nun fallt mir nicht in Ohnmacht, es geht ja noch weiter, okay? Hoffe, es gefällt euch ^^ Hab euch lüüüüüüüüüüüüb Eure Miss Hellfire Epilog: Auf der anderen Seite ----------------------------- There are 20 angels in this world 10 are sleeping 9 are playing 1 is reading this ~ Yuugis’ POV ~ Ich blinzle. Es ist nicht unbedingt dunkel, auch nicht direkt hell. Es herrscht ein angenehmes Dämmerlicht, wie bei einem Sonnenaufgang, leicht orange und warm. Ich blinzle erneut. Da ist ein Schatten. Bevor ich noch die Augen aufschlage dringen die letzten Erinnerungen auf mich ein. Der LKW! Es tat eine Sekunde lang furchtbar weh, aber dann nicht mehr, dann war alles gut. Hat Atemu mich gerettet? Ein plötzliches Gefühl sagt mir, dass er das nicht getan hat. Aber das heißt ja...! Ich bin tot!! Ich reiße die Augen auf. Atemu sitzt vor mir, ganz eindeutig in seiner Engelsgestalt, denn seine Gewänder sind weiß und seine wunderschönen weißen Flügel deutlich sichtbar. „Was ist geschehen, Atemu?“, frage ich leise und setze ich auf, ihm gegenüber, was ein seltsam raschelndes Geräusch mit sich zieht. Sein Blick ist traurig, als würde er Schuld an etwas ungeheuer Schlimmem sein. „Sieh dich an!“, fordert er mich leise auf, seine Stimme klingt als hätte er geweint. Seiner Aufforderung folgend sehe ich an mir hinab. Weiß. Ich bin ganz in weiß gewandt. Erneut verursacht jede meiner Bewegungen dieses Geräusch in meinem Rücken und so sehe ich mich um, um ihren Ursprung zu ergründen. Da sind Flügel! Aber... probeweise versuche ich sie zu bewegen, und siehe da! Aber das bedeutete ja – „Du bist ein Engel, Aibou.“, dringt Atemus’ sanfte Stimme an mein Ohr. Ich fahre erneut herum, sodass ich ihm wieder ins Gesicht blicken kann. „Du bist gestorben, und nun ebenfalls ein Engel.“, sagt er leise mit einer Stimme die furchtbar traurig klingt. „Werden wir wieder getrennt werden?“, frage ich nur. Die Nachricht von meinem eigenen Tod kann mich nicht schocken solange er bei mir ist, nur die Angst ihn zu verlieren sitzt mir fest im Nacken. Das wäre schlimmer als der Tod. Doch er schüttelt den Kopf. „Nein. Engel untereinander dürfen durchaus Beziehungen führen. Aber bist du denn gar nicht traurig... und es tut mir so Leid! Ich konnte nichts tun, der Engel des Todes war schneller...“ Endlich verstehe ich den Grund für seine Traurigkeit! Er glaubt er wäre Schuld. Aber selbst wenn er das wäre, es wäre nicht schlimm, denn wenn ich seine Worte grade richtig verstand heißt das, dass wir von jetzt an zusammen sein können! Nur eine Sache gibt es da, die mich noch beunruhigt... „Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen. Ich bin froh über das, was passiert ist.“, erkläre ich ihm ernsthaft. Was könnte mir besseres passieren als die Ewigkeit mit Atemu verbringen zu dürfen? Ich setze mich auf seinen Schoß und küsse ihn um ihn davon zu überzeugen dass mir jedes Wort ernst war und um ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe. Sehr zu meiner Erleichterung erwidert er den Kuss. Dann aber sehe ich ihm wieder in die Augen, spreche die einzige Sache an, die mir Sorgen bereitet:„Großvater...“, murmle ich leise. Er sieht mich verständnisvoll an, ich liebe die Art, wie er mich immer sofort versteht ohne ein großes Theater zu machen. Er nimmt meine Hand fest in die Seine, als er mir antwortet:„Du möchtest dich verabschieden, hm? Dann tu das.“ Er steht auf und hilft auch mir hoch. „Wir haben die Ewigkeit für uns. Lass sie uns beginnen.“, sagt er leise. Eine Art Portal entsteht um uns hier fort zu bringen, wohl zu Großvater, ich muss ihm fürs erste Lebewohl sagen. Wir werden uns irgendwann wiedersehen. Dennoch fällt der Abschied nun schwer. Atemu streckt die Hand nach mir aus. „Ich begleite dich den ganzen Weg.“ ~ The End ~ Abschlussworte: Tja, das war's also nun, ich hoffe, es hat euch gefallen und wir lesen ns auch weiterhin. Es war lange ein Traum von mir, Atemu als Yuugis' Schutzengel darzustellen, die Vorstellung sprang gleich in meinen Kopf, als ich die letzte Folge von Yu-Gi-Oh! sah. Ich hoffe, euch hat die Umsetzung gefallen. Auf bald! Eure Miss Hellfire Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)