Let me be your guardian angel von Leuchtender_Mond (I don't want you by my side, I want you in my bed) ================================================================================ Kapitel 4: Narrenfreiheit ------------------------- Vorwort: Dieses Kapitel ist als - zugegebenermaßen ziemlich verspätetes - "Willommen" june-flower gewidmet, so wie allen, die noch keine Ferien haben! ^^ Viel Spaß euch allen! Kapitel 4 Narrenfreiheit Siehe ich sende einen Engel vor die her, damit er dich behüte auf dem Wege. (2. Buch Mose, 23,20) Wer aber behütet den Engel? ~ Yuugis’ POV ~ Ein Date mit Atemu! Wow! Ich bemühe mich, mit ihm Schritt zu halten, als Atemu mich aus dem Zimmer zieht. Er lacht so fröhlich, dass ich gar nicht anders kann, als mich anzuschließen. Hab ich ihn je so fröhlich lachen hören? In meiner Erinnerung sah er mich entweder mit diesem schrecklich ernsten Gesichtsausdruck an, oder seine Augen strahlten vor Liebe. Trauer? Freude? Im Grunde genommen sah ich ihn selten so. Schon seltsam.... Doch daran will ich jetzt nicht denken. Dieser Tag gehört uns beiden. Hand in Hand verlassen wir das Haus und treten hinaus auf die Straße, schlendern los, in Richtung Innenstadt. Dieses warme Gefühl seiner Hand, die die Meine hält. Es ist schön, so wunderschön. Wie ein Traum, den ich glaubte, nicht mehr leben zu können. Aber nun ist er wahr geworden, und ich kann mein Glück kaum fassen. Aber da ist deine Hand, die mich festhält, die mich nicht loslässt. Und ich bin einfach nur glücklich. Ich schiele zu dir hoch. Du siehst ebenfalls so froh aus, dass es richtig ansteckend ist. Dann aber bemerkst du meinen Blick, siehst mich an, deine Augen lächeln. „Was ist Hikari?“, fragst du, immer noch lächelnd. Warum muss ich jetzt rot werden? Warum?? Ich schüttle den Kopf und blicke wieder nach vorne. „Nichts... gar nichts..... ich bin nur so wahnsinnig glücklich!!“, beteure ich rasch und hoffe, dass de nicht bemerkt hast, wie rot ich geworden war. Da spüre ich aber schon die Finger deiner anderen Hand unter meinem Kinn, die mich zwingen, dich anzusehen. Unsicher hebe ich den Blick, lasse mich von deinen Rubinen fesseln. Ja, das hab ich doch so vermisst!! Aber jetzt siehst du auch, wie rot ich geworden bin. Du lächelst. „Es gibt nichts, was dir peinlich sein müsste, Aibou...“, flüsterst du und küsst mich. Etwas überrascht lasse ich deine bittende Zunge ein, komme ihr entgegen, umkreise sie zärtlich, lasse mich von ihr verführen. Die Leute gucken schon komisch, immerhin stehen wir hier mitten in der Stadt, auf offener Straße. Aber ehrlich gesagt macht es mir grade herzlich wenig aus. Ein kleines bisschen was vielleicht. Aber Atemu ist so viel wichtiger als alle diese dämlichen Leute. „Na, was möchtest du gerne machen?“, flüsterst du plötzlich an mein Ohr und fängst an, es mit deiner Zunge zu umranden. Ähm – einfach so weitermachen? Nein, nicht hier.... Erneut ergreife ich deine Hand und ziehe dich durch die Straßen. Ich weiß selbst nicht so genau, was ich vorhabe, aber mir wird schon was einfallen, geboten wird ja genug. Fest hältst du meine Hand. So eng wie es beim Laufen eben geht drücke ich mich an dich. Ich möchte dieses Gefühl deiner Nähe um nichts in der Welt missen. ~ Atemus’ POV ~ Was du wohl diesmal vorhast, Aibou? Ich lasse mich von dir führen, während du dir einen Weg durch die Menschen bahnst und dich dabei an mich drückst. Du bist ja so süß.... Mein kleiner Sonnenschein. Schließlich steuern wir auf ein großes Gebäude zu. Ah, das Kino. Ich kenne mich da zwar nicht aus, aber ich lasse dich nur zu gerne machen. Ein wenig fragend siehst du zu mir hoch, ich nicke lächelnd zurück. Gott, dieses Lachen!! Wie habe ich es vermisst. Glücklich ziehst du mich an der Hand weiter. Ich lächle in mich hinein. Die Idee schien doch nicht so verkehrt gewesen zu sein... Wir betreten das große Gebäude, überall hängen riesige Bilder herum. Wie hießen die doch gleich? Ach ja – Plakate. Natürlich, dein Großvater hat diese Dinger zuhauf in seinem Laden hängen. Du bewegst dich indes zielsicher auf einen der großen Monitore zu, auf denen zu sehen ist, welche Filme heute laufen. Wieder schielst du so süß zu mir herüber. „Was möchtest du gerne gucken?“, fragst du unschuldig. Jetzt muss ich wirklich über deine Naivität lächeln. Woher soll ich mich denn auskennen? Hilflos starre ich auf die vielen Titel, die mir eh nichts sagen. „Ähm...“, mache ich und gebe mir Mühe, dabei möglichst konzentriert auf die Monitore zu starren und interessiert zu wirken. „Ah!“ Kommt es in diesem Augenblick von dir. Entschuldigend siehst du mich an. „Du kennst die Filme alle ja gar nicht.... tut mir Leid!“, stammelst du. Nun schau nicht so traurig, Aibou!! „Dann such du was aus!“, meine ich und beginne damit, dich im Nacken zu kraulen, was dir einen wohligen Seufzer entlockt. Verdammt, warum befinden wir uns hier in aller Öffentlichkeit?! Ich hätte nichts dagegen, jetzt..... Zum Glück lenkst du mich ab, in dem du mich zur Kasse ziehst, scheinbar hast du deine Wahl getroffen. Ein schlechtes Gewissen überkommt mich dann, als ich sehe, wie du die beiden Karten bezahlst. Jetzt musst du wegen mir dein Geld zum Fenster rausschmeißen! Aber als Engel besitze ich nun mal kein Geld, darf ich gar nicht. Ich werde mich irgendwie anders revanchieren müssen. Doch fürs erste begnüge ich mich damit, mich von dir in den Kinosaal ziehen zu lassen, wo wir uns auf unsere Plätze in der letzten Reihe fallen lassen. Lange bleibt diese vorgegebene Sitzordnung jedoch nicht bestehen. Dann nämlich ziehe ich dich auf meinen Schoß, wo du sofort deine Arme um meinen Hals legst und dich an mich kuschelst. Wie sehr ich es genieße!! Meine Arme legen sich um dich, meine Hände streicheln deinen Rücken. Einen Film bräuchten wir eigentlich nicht, wir könnten uns sicher auch so sehr gut mit uns beschäftigen. Dennoch wenden wir unserer Aufmerksamkeit zumindest teilweise dem Geschehen auf der Leinwand zu. Der Film ist nicht mal mehr schlecht, nur, dass es wesentlich interessantere Dinge gibt, mit denen man sich hier beschäftigen kann, vor allem, wenn man so eine reizende Ablenkung auf dem Schoß sitzen hat. Meinen Kopf an deine Schulter gelehnt hören meine Finger den ganzen Film über nicht auf, deinen Körper zu erkunden, auch, wenn ich ihn eigentlich kenne, wie kein zweiter. Zu schön ist dieses Gefühl. Auf der Leinwand startet der Show-down. Deine Hände verkrampfen sich. Ich halte dich weiter im Arm, hauche dir Küsse in den Nacken um dich zu beruhigen. Es scheint auch zu wirken. Du wirst ruhiger, lehnst dich entspannt an mich. Wie gut deine Nähe tut! Hoffentlich dauert dieser Film noch ein paar Stunden. Ich hab zwar nichts von der Handlung mitbekommen, aber wer kümmert sich schon um so unwichtige Kleinigkeiten?! Leider geht der Film dann doch viel zu schnell um und so verlassen wir den Saal Hand in Hand. Geblendet von der draußen herrschenden Helligkeit bleiben wir kurz stehen, um uns daran zu gewöhnen, dann wandern wir langsam die Straße weiter entlang. Keiner von uns scheint so recht zu wissen, wo es denn nun hingehen soll, aber es ist dennoch schön, einfach nur bei dir zu sein. Plötzlich jedoch entdecke ich etwas, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich gluckse und mache dich auf das lilafarbene Zelt aufmerksam, welches mit goldenen Sternen bestickt ist und auf welchen ein Schild angebracht ist, welches verkündet, dass es einer Wahrsagerin gehöre. Ich finde die Idee sehr reizvoll!! Dich scheint sie zu überraschen, aber abgeneigt scheinst du mir nicht. Mit einem Kopfschütteln lachst du mich an. „Du bist echt verrückt, mein Koi!“, meinst du und lässt dich von mir in Richtung Zelt führen. Verrückt? Koi? Hab ich was verpasst? Ich blicke dich fragend an, aber du strahlst nur zurück. Dummerweise sind wir nun auch schon halb im Zelt – ich schwöre, wäre dem nicht so gewesen, ich hätte dich geküsste, mindestens eine halbe Stunde lang!! So aber betreten wir nun gemeinsam das dunkle Zelt, in welchem eine Frau sitzt, welche mit Tüchern und Schleiern so behangen ist, dass man kaum etwas von ihr sehen kann – außer vielleicht der überdimensional großen Brille, die schräg auf ihrer Nase sitzt. „Möchtet ihr etwas über die Zukunft erfahren, meine Lieben?“, richtet sie nun das Wort an uns. Ihre Stimme klingt überhaupt nicht so alt, wie ich von ihrem Äußeren her geschlossen hätte! Nun, warum betritt man wohl das Zelt einer Wahrsagerin, wenn nicht, um sich wahrsagen zu lassen?? Aber statt ihr das vorzuhalten begnüge ich mich damit zu nicken. „Wer von euch Süßen will denn zuerst?“, fragt sie, und ich würde sie dafür am liebsten einen Kopf kürzer machen. Süßen?? Niemand nennt Yuugi süß, außer mir!! Mit einem ärgerlichen Blick setzte ich mich auf den Stuhl der ihr gegenüber an dem kleinen, runden Tischchen steht und blicke sie auffordernd an. Sie langt auf eine der vielen Truhen unterschiedlicher Größe, Form und Farbe, die hinter ihr stehen und zieht einen Packen Tarot - Karten des großen Zirkels [das sind die mit den 22 Karten] hervor. „Zu welchem Themengebiet hätten sie denn gerne Auskünfte?“, will sie wissen, während sie die Karten zu mischen beginnt. Ich blicke zu Yuugi, und die Frage, wie es in der Zukunft mit uns aussehen wird brennt mir unter den Nägeln. „Liebe.“, erwidere ich darum. ~ Yuugis’ POV ~ Ich stelle mich direkt hinter ihn, so dass ich ihm über die Schulter sehen kann, als die Frau damit beginnt, die Karten fächerförmig vor meinem Koi auszubreiten. Auf ihre Bitte hin wählt er drei Karten aus, ich mustere dabei seine feinen, braun gebrannten Finger und spüre den Wunsch in mir aufkeimen, diese Finger mögen nicht die Karten, sondern mich berühren. Aber dazu ist es doch noch viel zu früh!! Ich meine..... wir haben uns ein halbes Jahr lang nicht gesehen. Und auch, wenn ich ihn immer noch liebe wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch mehr, so ist doch eine geraume Zeit vergangen, das ginge mir jetzt zu schnell. Ich hoffe nur, Atemu wird das verstehen. Ihn zu verlieren wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte. So versuche ich diese düsteren Gedanken zu verdrängen und meine Aufmerksamkeit auf die aktuellen Geschehnisse zu konzentrieren. Wie es scheint, hat Atemu bereits die erste Karte – welche die Vergangenheit symbolisiert – umgedreht, und die Wahrsagerin hat ihre Erklärung über die Bedeutung schon abgeschlossen. Atemu grinst über die Karte. Darüber erstaunt werfe ich ebenfalls einen Blick auf sie und muss lächeln. Die offen da liegende Karte zeigt „den Herrscher“. Ich muss gleichfalls Lächeln. Keine Karte hätte Atemus’ Vergangenheit besser beschreiben können. Doch schon ist die zweite Karte an der Reihe, die für die Gegenwart steht. Das Rad des Schicksals. Die Karte, die die Frau als nächste umgedreht hat, ist „das Rad des Schicksals“. Sie beginnt auch sogleich zu erklären, was es mit dieser Karte auf sich hat. „Oh! Diese Karte steht für äußere Umstände, die zur Zeit auf sie einwirken. Sie können nichts daran tun, wenn sie ihre Pläne durchkreuzen. Es heißt aber auch, dass die Sache mit der Zeit anders aussehen wird – aber für den Moment müssen sie sich in Geduld fassen!“ Na ja, das war nichts neues. Wir wissen doch, das wir zur Zeit gefangen sind, in dem Regelwerk, welches Atemu verbietet, bei mir zu sein. Uns bleibt nur die Hoffnung, auf einen Ausweg. Der Einzige, der sich uns zur Zeit allerdings bietet, will mir nicht so recht schmecken. Aber wenn es der einzige Weg sein sollte..... würde ich nicht zögern, ihn einzuschlagen. Für Atemu. Doch nun kommt die letzte Karte – die Zukunft – an die Reihe. Und uns beiden will das Herz stehen bleiben. Der Tod. Wir starren uns an. Die Wahrsagerin allerdings lächelt beruhigend. „Machen sie sich mal keine Sorge, dass heißt nicht, dass sie sterben werden. Es bedeutet Veränderung! Der Übergang von einem Zustand in den nächsten, wodurch man von Altem Abschied nehmen muss. Das ist alles, was die Karte uns sagen will, nicht, dass ihr Tod kurz bevor steht.“ Fragend sieht sie uns an. Wir nicken erleichtert zum Zeichen, dass wir verstanden haben, doch als sie anschließend mir die Karten anbietet schüttle ich entschlossen den Kopf. Die Vorstellung von grade hat mir gereicht! Ich will gar nicht wissen, was sie mir weissagt. Andererseits.... an so etwas glaube ich sowieso nicht. Niemand glaubt an so etwas, außer ein paar Freaks. Oder glaubt ihr etwa daran? Eben. Aber man muss das Schicksal ja nicht herausfordern, nicht war? Gehen wir lieber. Wir schlendern ein wenig weiter, schweigend, jeder seinen Gedanken nachhängend. Ich mache mir ziemliche Sorgen, der Karten wegen. Wenn in unserer Zukunft eine schwerwiegende Veränderung auf uns wartet, heißt das dann, dass Atemu die Seiten wechselt? Die Vorstellung macht mir Angst. Ich weiß selbst nicht so genau, warum, immerhin wären wir dann doch zusammen, aber trotzdem – es ist eine erschreckende Vorstellung. Mir wird ganz mulmig. Apropos mulmig – die Gegend hier ist auch nicht grade vertrauenserweckend. Wo sind wir denn da gelandet? Es ist weit und breit niemand zu sehen und ruhiger ist es auch. Scheinbar sind wir irgendwo falsch abgebogen und stehen nun in irgendeiner kleinen, zwielichtigen Seitenstraße. Ich will Atemu grade darauf hinweisen, dass wir besser umdrehen, als sein Gesicht plötzlich ganz nah vor Meinem ist. Bevor ich die Zeit habe, mich darüber zu erschrecken, spüre ich seine weichen Lippen auf schon auf den Meinen, seine Zunge, die frech über meine Lippen streicht und sofort eingelassen wird. Doch während unsere Zungen noch sanft miteinander spielen schrecke ich mit einem mal zusammen, als ich seine Hand bemerke, die langsam aber sicher an meiner Hüfte hinabgleitet und schließlich auf meinem Schritt zu liegen kommt. Ich keuche erregt in den Kuss. Als seine Hand allerdings beginnt, fordernder zu werden, breche ich den Kuss ab, stolpere zwei, drei Schritte zurück, sodass ich für seine Hand außer Reichweite bin. Leicht erschrocken sehe ich ihn an. Es ist ja nicht so, als hätte es mir nicht gefallen – im Gegenteil. Und auch schämen tue ich mich nicht – ich meine, wir haben schon miteinander geschlafen! Aber das hier... das ging mir einfach zu schnell. Wir können doch nicht nach einem halben Jahr einfach so tun, als sei nichts gewesen! Das sage ich ihm dann auch, leise, und um Verständnis bittend, aber ehrlich. Er sieht mich an, ich weiß nicht, wirkt er nicht etwa traurig? Doch dann ringst du dir ein Lächeln ab. „Es tut mir Leid, Yuugi... ich hätte das nicht tun sollen. Bitte verzeih!“ Ach, du weißt doch, dass ich diesem Blick nicht wiederstehen kann! Unwillkürlich muss ich lächeln. „Schon okay! Aber jetzt lass uns von hier verschwinden, ja?“, sage ich, und hauche dir einen Kuss auf die Wange. Die drückst meine Hand, und wir gehen den Weg wieder zurück. Innerhalb von kürzester Zeit befinden wir uns wieder auf der Hauptstraße, wo ich beschließe, Atemu als „Entschädigung“ auf ein Eis einzuladen. So schleife ich ihn also in eine Eisdiele, wo mir erst klar wird, dass das hier etwas völlig Neues für ihn sein muss, denn als Pharao wird er ja wohl kaum Eis gegessen haben. Und als Engel? Ähm, essen Engel überhaupt? Doch als ich ihn danach frage bejaht er, und so suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen, wo wir uns in die Speisekarten vertiefen. ~ Atemus’ POV ~ Tja, nun hat man mir diese Karte in die Hand gedrückt, doch obwohl ich mittlerweile sogar des japanischen mächtig bin, verstehe ich nur Bahnhof. Ich kenne mich doch gar nicht aus, mit all diesen Angeboten und Sorten. Hilfesuchend schiele ich zu Yuugi, der neben mir sitz und nachdenklich auf seiner Lippe herumkaut. Wie süß! Als er seine Karte weglegt erscheint auch schon die Bedienung, und da ich ohnehin keine Ahnung habe, bestelle ich einfach das Gleiche wie Yuugi. Während wir auf das Eis warten, traue ich mich gar nicht, das Wort an ihn zu richten. Meine Gedanken kreisen um das eben geschehne, in der Seitenstraße. Bin ich zu weit gegangen? Scheinbar... Dennoch – hat er vergessen, was war? Kann man das vergessen? Oder was war es? Es kann nicht daran liegen, das sein Herz einem anderen gehört. Als sein Schutzengel hätte ich dies bemerkt. Oder will er mich einfach nicht mehr? Bin ich ihm nicht mehr gut genug? Liebt er mich nicht mehr? Das kann und werde ich nicht glauben! Es war zu früh..... Ich weiß. Dennoch tut es weh. Denn ich liebe dich doch so sehr. Ich weiß, dass du es auch tust. Ein Tag, ein Monat, ein halbes Jahr. Macht es einen Unterschied? Für mich hat sich nichts geändert! Für mich bist du immer noch der wunderbare Junge, in den ich mich damals verliebt habe, dem ich meine Unschuld geschenkt habe, dem ich die Seine genommen habe. Ich liebe dich immer noch. Was für eine Rolle spielen Zeit und Raum? Keine. Und... ich kann nicht leugnen, dass ich dich will. Sehr sogar. Nach der langen Zeit der Abwesenheit reicht schon die kleinste Kleinigkeit aus, um mich zu erregen. Dein Duft. Dein Lächeln. Deine Augen. Eine kleine Geste von dir. Eine Berührung. Von einem Kuss will ich erst gar nicht sprechen. Du hast ja keine Ahnung, wie das war, Aibou! Als du nicht wusstest, dass ich bei dir war. Immer bei dir zu sein, und dich doch nicht ansprechen oder berühren zu dürfen! Immer in deiner Nähe zu sein, und mich dir nicht zeigen zu dürfen! Immer auf dich Acht zu geben und doch dein Herz bluten lassen. Stets alles zu sehen, dir nichts zeigen dürfen. Dich riechen können, aber nicht schmecken dürfen. Weißt du wie das ist? Der Person, die du liebst nah sein zu können wie nie zu vor und ihr dennoch nicht näher kommen können? Nein, dass weißt du nicht, das kannst du nicht wissen. Es ist ja nicht so, als würde ich dir daraus einen Vorwurf machen, aber hast du eine Ahnung von meinen Gefühlen diesbezüglich? Wohl kaum. Und darum kannst du wohl kaum verstehen, was mit mir los war und immer noch ist. Weißt du, dass ich jeden Abend, wenn du längst schliefst, an deinem Bett saß, dich vorsichtig – damit du ja nicht aufwachst – streichelte, die ganze Nacht so da sitzen blieb? Manchmal habe ich dir eine meiner Federn meiner Flügel zurückgelassen. Ich weiß, dass du sie alle aufbewahrt hast. Aber ich saß jeden Abend da und wachte über deinen Schlaf. Und du hast es nie bemerkt. Obwohl ich doch so darum gebetet habe. Das hat weh getan, Yuugi, sehr weh! Ich kann kein Verständnis erwarten, aber bitte komm mir etwas entgegen. Ich weiß, dass du mich liebst. Du weißt, dass ich dich liebe. Wo ist das Problem? Geistesabwesend beginne ich, mein Eis zu löffeln. Hm, schmeckt nicht schlecht. Als ich es dir sage, ernte ich dafür eines dieser zuckersüßen Lächeln, die die Kassen jedes Zahnarztes füllen. Und mein Herz überlaufen lassen. Ich wende den Blick ab, um nicht irgendetwas Dummes zu tun. Irgendwie ist es sogar eine Erleichterung für mich, als du aufstehst, um zur Toilette zu gehen. Nicht, dass ich ihn nicht gerne um mich hätte, aber es ist schwer, sich unter Kontrolle zu halten. Am liebsten würde ich ihm auf die Toilette folgen und.... ... und irgendwelche unsittlichen Sachen mit ihm anstellen, an die ich nicht denken will, denn wenn ich es täte, könnte ich für nichts mehr garantieren. Etwas zu spät bemerke ich, dass sich jemand auf Yuugis’ Platz gesetzt hat. ~ Kajis’ POV ~ Ich wüsste ja wirklich gerne, was mit ihm passiert ist. Er nimmt seine Umwelt ja kaum noch war. Auch, dass ich mich neben ihn gesetzt habe, bemerkt er erst, als ich ihn schon geraume Weile anstarre. „Verzeihung, aber dieser Platz ist bereits besetzt!“, gibt er dann leicht verdattert von sich. Ich lächele süffisant. „Mag sein, aber ich bin genau da, wo ich hinwollte.“ Und mit diesen Worten beuge ich mich vor und presse meine Lippen auf die Atemus’. Dieser reißt überrascht die Augen auf, doch bevor er noch groß reagieren kann bringe ich ihn dazu, den Kuss zu erwidern, indem ich mit meiner Zunge fast schon gewaltsam in seinen Mund eindringe. Schmecken tut er ja nicht schlecht.... nach Schokoladeneis.... ~ Atemus’ POV ~ Erschien mir der Fremde eben noch seltsam, so würde ich ihn jetzt in die Kategorie „geistesgestört“ einordnen. Seine Zunge in meinem Mund fühlt sich fremd und kalt an. Ich versuche mit der Meinigen die Seine zu vertreiben und bemerke erst zu spät, dass ich damit in seine Falle getappt bin. Es sieht ja aus, als würde ich ihn zurückküssen!! Dabei will ich ihn doch loswerden, möglichst, bevor Yuugi zurückkommt. Als der Fremde jedoch anfängt zu lächeln wird mir klar, das alles zu spät ist. Ein fassungsloser Yuugi steht unweit unserem Tisch und starrt mit vor Entsetzten weit aufgerissen Augen zu uns herüber. To be continued...... Nachwort: So, dass mir hier keiner meinen Ati verurteilt!! Er tut’s ja nicht freiwillig!! Aber zu etwas anderem, ich hätte nämlich eine kleine Bitte an euch: Und zwar gehen mir meine Engelsverse, die an den Kapitelanfängen stehen langsam aus. Wenn ihr noch welche kennt, könntet ihr sie mir bitte schicken?? Das wär super lieb von euch!! Ah, was ich noch sagen wollte, wegen der Sache bei der Wahrsagerin und den „Freaks“, die an so etwas glauben. Versteht mich nicht falsch, das ist nicht beleidigend gemeint!! Es geht lediglich um die Vorurteile der Gesellschaft, ja? Na denn, versuche ich die Ferien zu nutzen, und schnell weiterzuschreiben. ^^ Bis denne!! Eure Miss Hellfire Hosted by Animexx e.V. 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