Lover's duty von cork-tip (Mist! Er hat es bemerkt!) ================================================================================ Kapitel 3: with --------------- Tja, da wären wir schon bei Kapitel drei! Wie schnell das doch gehen kann!^^ Ich will auch diesmal nicht unnötig lange Reden schwingen und wünsche euch daher einfach nur kurz viel Spaß bei eurem erneuten Ausflug in Aois zugegebenermaßen konfuse Gedankengänge. Ich hoffe wirklich für ihn, dass er bald einsieht, dass sein (ohnehin nicht wirklich vorhandenes) Problem nicht sein vollkommen intakter Reiskocher ist... Vielleicht bringen ihn seine Freunde ja tatsächlich zum Reden. Oder stehen sie am Ende doch vor verschlossener Türe? Wir werden sehen...^^ Selbst mit ausgestecktem Telefon gelang es Aoi nicht, die Ruhe zu finden, die er sich erhofft hatte. Gerade hatte er sich wieder aufs Sofa verzogen und sich daran gemacht, die Fernsehzeitung aufs genaueste zu studieren, da ertönte auf einmal ein lautes Grollen. Erschrocken drehte er sich zum Fenster und sah... Nun ja... Gar nichts. Draußen war es dunkler als in der schwärzesten Nacht, nur ein paar Straßenlaternen flackerten einsam vor sich hin. Dabei war es erst kurz vor Sieben! Seltsam... Was mochte dort draußen nur vor sich gehen? Neugierig legte er die Fernsehzeitung beiseite und stand auf, um nachzusehen, was los war. Aoi hätte wirklich mit Allem gerechnet. Selbst ein Angriff von Außerirdischen oder der Weltuntergang hätten ihn nicht überrascht. Nur das Naheliegendste war ihm natürlich nicht in den Sinn gekommen: ein Gewitter. Und was für eines! Kaum hatte er das Fenster einen Spalt breit geöffnet, da setzte auch schon der Regen ein. Ein heftiger Windstoß drückte gegen das dünne Glas und ließ es gefährlich knirschen. Große Regentropfen klatschen auf den wasserempfindlichen Parkettboden. Ein kaum merkliches Glücksgefühl überkam Aoi. Gewitter waren etwas wunderbares... Rasch öffnete er das Fenster so weit wie möglich und lehnte sich ein Stück hinaus. Binnen Sekunden war er vollständig durchnässt, doch das störte ihn nicht im geringsten. Genießerisch schloss er die Augen und gab sich ganz der düsteren Stimmung hin. Das Wetter war wie bestellt! Ein perfektes Abbild seiner eigenen Gefühlswelt... Lange Zeit war nichts weiter zu hören, als das monotone Prasseln des Regens, ab und zu durchbrochen von mächtigem Donnergrollen. Ein dunkles, lautes Krachen. Fast wie Kais Drums... Aoi seufzte leise auf. Er vermisste seine Freunde wohl doch mehr, als er gedacht hatte. Wenn schon einfacher Donner in seinen Ohren klang wie ein erstklassiges Schlagzeugsolo, war das schon fast so etwas wie eine Entzugserscheinung. Dabei sollte er doch zufrieden sein, so allein mit sich, dem Fernseher und einem glücklicherweise noch voll funktionsfähigen Reiskocher. Doch er fühlte sich schrecklich einsam. Seine selbst gewählte Isolation tat ihm überhaupt nicht gut, wie ihm in diesem Moment schmerzlich bewusst wurde. Aber etwas an der Situation zu ändern, kam für ihn nicht in Frage. Er wollte IHM nicht häufiger begegnen müssen, als es unbedingt notwendig war. In seiner Gegenwart kam er sich ausnahmslos immer vor wie der größte Idiot, der jemals über Gottes Erdboden marschiert war. Er wusste nicht einmal, wie er ihn ansehen sollte, und ein vernünftiges Gespräch mit ihm lag ohnehin im Bereich des Unmöglichen. Es grenzte schon an ein Wunder, wenn er sein zusammenhangloses Gestotter überhaupt ansatzweise verstand... Aoi fragte sich wirklich, womit er das verdient hatte. Warum musste er sich nur derart unglücklich verlieben? Wäre er diese dämlichen Gefühle endlich wieder los, würde er sich wenigstens nicht mehr benehmen wie der letzte Depp, sobald er ihn auch nur von weitem sah! Schluss mit den Peinlichkeiten und dem ewigen Versagen! Er würde sich sicherlich nicht halb so oft verspielen, wie – „Aoi!“ Nanu? War das nicht seine Stimme? Nein, das konnte nicht sein! Er war bestimmt meilenweit entfernt von dieser Wohnung, dieser Straße, diesem ganzen Viertel, und saß gemütlich in irgendeiner Bar. Zusammen mit den Anderen. Ohne auch nur einen einzigen Gedanken an ihn zu verschwenden. Ungläubig fasste Aoi sich an die Stirn. War es schon so weit mit ihm gekommen? Litt er jetzt sogar schon unter Wahnvorstellungen? „Aoi, verdammt!“ Ja, das musste es sein. Erst vor kurzem hatte er in irgendeiner klugen Zeitschrift gelesen, dass es zu äußerst real wirkenden Haluzinationen führen konnte, wenn man sich zu viel mit ein und derselben Sache beschäftigte. Und er beschäftigte sich eindeutig zu viel mit seinen konfusen Gedanken, die sich wiederum fast außschließlich um ihn drehten. Er sollte damit aufhören. Sonst würde er schneller in die Klapse wandern, als er seinen Namen rufen konnte... Argh, schon wieder! „Scheiße Mann, ich sehe doch, dass du da bist!“ Hui! Für eine Wahnvorstellung verfügte der Gute über ein doch recht handfestes Vokabular. Wenn er schon von ihm tagträumte, könnte er sich doch wenigstens etwas zuvorkommender benehmen, oder? Ach, egal! Einfach nicht darauf eingehen! Wenn er die Stimme nur überzeugend genug ignorierte, würde sie mit Sicherheit von alleine wieder verschwinden... „Aoi, du dämlicher Idiot! Mach endlich die scheiß Türe auf, oder willst du warten, bis uns der verdammte Regen in den Pazifik gespült hat?! Wenn du deinen Arsch nicht sofort und auf der Stelle vom Fenster weg bewegst und uns reinlässt, dann verpass ich dir einen Satz heiße Ohren!“ In gewisser Weise hatte Aois Taktik tatsächlich zum Erfolg geführt: Die melodiöse Stimme seiner großen Liebe war tatsächlich nicht mehr zu hören. Dafür allerdings ein außerordentlich wütender Ruki, dessen Worte eindeutig zu echt klangen, um sie noch effektiv ignorieren zu können. Erschrocken schlug Aoi die Augen auf und blickte hinunter auf die Straße. Dort waren doch tatsächlich vier Fünftel von Gazette versammelt, alle triefend nass und merklich schlecht gelaunt. Als er den ersten Schock halbwegs überwunden hatte, beeilte sich der Gitarrist, der Aufforderung des Sängers nachzukommen und seine Kollegen ins Haus zu lassen. Innerlich beglückwünschte er sich zu dieser unübertroffenen Blödheit. Nicht genug damit, dass seine Freunde jetzt wussten, dass er sie angelogen hatte, er hatte sie auch noch stundenlang im Regen stehen lassen, obwohl sie wirklich nicht schwer zu bemerken gewesen waren. Eigentlich fast schon zu bescheuert, um wahr zu sein... Ein Gutes hatte die Sache aber trotz allem: Unter den gegebenen Umständen konnte Aoi wenigstens mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass er noch nicht unter Wahnvorstellungen litt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)