Hangetsu von WolfsDream ================================================================================ Kapitel 7: Shujin II -------------------- Äähhm... weiß grad nich was ich sagen soll.*grübel* Ach ja, viielen Dank für eure lieben Kommies und ich hoffe ihr bleibt mir auch nach diesem Rückblick noch erhalten. Keine Panik nur noch dieses und ein weiteres Kappi und dann gehts mit der Haupthandlung weiter!^^ Jetzt fällt mir echt nix mehr ein, außer: Viiel Spaß!^^ 7. Kapitel: Shujin II Als sie wieder erwachte, fühlte sie sich so schlecht, wie selten zuvor in ihrem Leben. Die Sicht verschwamm immer wieder vor ihren Augen, ihr war schwindelig und kotzübel! Ihre Glieder fühlten sich bleischwer an, sie konnte sich kaum bewegen, aber als sie es vorsichtig versuchte, bemerkte sie, dass die Sutrenkette immer noch um sie gewunden war. Das Kloster! Sie musste ins Kloster gebracht worden sein! Angestrengt kniff sie die Augen zusammen, sie war in einem kleinen, einfach eingerichteten Raum. Eine dunkelgekleidete Gestalt neben dem Shoji entpuppte sich wirklich als Mönch und der würde wohl nicht zum Spaß hier herum sitzen. Tatsächlich schob er nun das Shoji auf und sagte zu jemanden, der offenbar draußen wartete: „Es ist aufgewacht. Hol den ehrwürdigen Abt her.“ Eilige Schritte entfernten sich, der Mönch schob die Tür wieder zu und setzte sich so hin, dass er die Tür von innen leicht öffnen konnte, ohne jemanden beim Hereinkommen zu hindern. Dabei achtete er darauf, ihr nicht den Rücken zu zukehren, ignorierte sie aber ansonsten vollkommen. Sie versuchte erneut sich wenigstens aufzurichten, aber es gelang ihr einfach nicht! So am Boden liegend, fühlte sie sich äußerst unbehaglich, was jetzt noch zu ihrem ohnehin schon beschissenen Allgemeinzustand dazu kam. Diese Sutrenkette war wirklich nicht ohne, jedes Mal, wenn sie sich auch nur ein wenig rührte, spürte sie, wie ihr wieder ein bisschen Energie entzogen wurde und das war ziemlich schmerzhaft! Dennoch versuchte sie es weiter und schließlich gelang es ihr, sich unter größten Anstrengungen hinzusetzen und sich an der Wand anzulehnen. Ihr Atem ging keuchend und einen Moment wurde ihr wieder schwarz vor Augen, während ihr der Schweiß herunter lief. Wenigstens ihr Gehör war nicht beeinträchtigt, denn sie merkte, dass der Mönch an der Tür anfing, sich unruhig zu bewegen. Außerdem hörte sie wiederum eilige Schritte, diesmal von mehreren Personen, die sich näherten. Allerdings konnte sie sich, auf Grund der Erschöpfung immer nur auf einen ihrer Sinne konzentrieren. Sie schlug die Augen wieder auf, immer noch schwer atmend und wartete, dass sich das Shoji öffnete. Schon wenige Augenblicke später wurde es aufgeschoben und der Abt des Klosters betrat das Zimmer. Als er sie sitzen sah, zeigt sich kurz ein Ausdruck des Erstaunens auf seinem Gesicht, den er jedoch rasch wieder verbarg. „Lass mich bitte allein mit ihr.“, bat er freundlich den an der Tür sitzenden Mönch. Dieser sah aus, als wollte er protestieren, aber ein leises Kopfschütteln und ein erneutes „Ich bitte euch!“, ließen ihn gehorchen. Nachdem der Mönch die Tür wieder geschlossen hatte, kniete sich der Abt hin und wandte sich dem Mädchen zu. Diese schaute misstrauisch zurück. Dieser Mensch strahlte eindeutig Autorität aus und in ihrer jetzigen Lage war sie ihm völlig ausgeliefert. Doch der Abt betrachtete sie nur weiterhin ruhig. „Du bist ein Hanyou, nicht wahr.“, das war eher eine Feststellung, als eine Frage. „Warum hast du das getan?“ „Ich wollte…nur… um etwas zu Essen…bitten.“, presste sie abgehackt hervor. „Ich habe… seit einer Woche…nichts gegessen!“ - „Aber du hättest dich nicht verwandeln und die ganzen Leute so grausam töten müssen!“, erwiderte der Abt traurig. Irgendwie tat ihm dieses Kind leid! Sie war zwar ein halber Dämon, aber auch ein halber Mensch und hatte es bestimmt nicht einfach gehabt im Leben! Sie? Sich verwandelt? Vorsichtig schaute sie an sich herunter. Ihre Hände waren komplett mit getrocknetem Blut überzogen und auch ihre ganze Kleidung war blutbespritzt! Vorher war sie so stark auf darauf konzentriert gewesen, sich zu orientieren und aufzurichten, dass sie den Geruch von menschlichem Blut, der an ihr haftete gar nicht wahrgenommen hatte. Dafür stieg er ihr jetzt mit Macht in die empfindliche Nase, so dass sich ihr fast der Magen umdrehte! Ihre Augen weiteten sich entsetzt! Sie konnte sich nur dunkel an einen Kampf erinnern und dass vorher irgendwas Komisches mit ihr passiert war! Hatte sie tatsächlich all die Menschen getötet, die um sie herum gewesen waren?! „Das …wollte ich …nicht!“, stieß sie verstört hervor. „Das ist mit mir…zum ersten Mal…passiert!“ Sie hatte dabei unwillkürlich den Kopf geschüttelt und stöhnte jetzt auf, als sich die Sutrenkette bemerkbar machte. „Bitte… die Kette!“ „Tut mir leid, aber die wirst du noch eine Weile tragen müssen!“, meinte der Abt bedauernd. „Zumindest bis wir wirklich wissen, ob du eine Gefahr darstellst oder nicht. Leider haben wir in diesem Kloster keine Erfahrungen mit Hanyou, aber es wird schon bald jemand eintreffen, der das beurteilen kann. Bis dahin sorge ich dafür, dass du etwas zu Essen bekommst!“ Der Abt stand auf und ging zur Tür hinaus. Erschöpft schloss das Mädchen die Augen und hörte so jedes Wort, das draußen leise gesprochen wurde: „Ehrwürdiger Abt, wäre es nicht besser wir würden dieses Wesen gleich läutern?“, fragte eine jüngere männliche Stimme. „Nein, das wäre es nicht! Bringt ihr bitte stattdessen lieber ein bisschen Essen, sonst wird sie, fürchte ich bald sterben!“ – „Das hat es auch verdient! Habt ihr nicht gesehen, dass es fast alle Leute im Dorf regelrecht zerrissen hat!?! Sogar die Frauen und Kinder! Und ihr wollt ihm noch etwas zu Essen geben!“, stieß der junge Mann impulsiv hervor. Der Abt antwortete wiederum ruhig, aber jetzt hatte seine Stimme einen deutlich strengen Klang: „Wir werden sie nicht verhungern lassen! Sie ist zur Hälfte ein Mensch und selber noch ein Kind!“ – „Aber auch zur Hälfte ein Dämon!“, erwiderte die junge Stimme, dann reumütig: „Verzeiht O-bou-sama, ich wollte euch nicht unterbrechen!“ – „Ich kann deine Gefühle durchaus verstehen Seijuro, aber ich weigere mich in diesem Kloster ein Kind zu töten, dass teilweise menschlich ist! Außerdem kann sie ihre Verwandlungen anscheinend nicht kontrollieren und ihre Stimme war aufrichtig! Ich glaube nicht, dass sie die Dorfleute wirklich töten wollte! Sie hat anscheinend noch nicht einmal richtig mitbekommen, dass sie das tat, als ich es ihr sagte, war sie völlig verstört! Nein, wir werden abwarten, was er dazu sagen wird!“ Schritte entfernten sich und das Shoji wurde aufgeschoben. Der Mönch von vorhin trat wieder ein und setzte sich an seine alte Stelle. An der Art und Weise wir er sie jetzt musterte, erriet sie, dass er derjenige war, der eben mit dem Abt gesprochen hatte. Nach kurzer Zeit trat ein junger Bonze ins Zimmer und brachte eine kleine Schale mit Reis. Da sie nicht in der Lage war selbst zu Essen, kniete er sich vor sie hin und begann zögernd und mit ängstlichem Gesicht, sie zu füttern. Normalerweise hätte sie es abgelehnt auf diese Weise behandelt zu werden! Aber es blieb keine Wahl, sie musste jetzt unbedingt etwas Essen, auch wenn sie es durch den Bann der auf ihr lag, kaum herunter bekam. Die Verwandlung hatte ihr lediglich ein paar Stunden Aufschub gewährt. Wenigstens waren ihre Verletzungen anscheinend schon fast verheilt. Doch bei der Vorstellung einfach all diese Menschen getötet zu haben, schmerzte es sie tief in ihrer Brust! Das hatte sie nicht gewollt! Wirklich nicht! Sie waren selber Schuld, sie haben mich angegriffen! Erwiderte ein anderer Teil von ihr. Aber nicht alle! Und die armen Kinder! Schmerzhaft zog sich ihr Magen zusammen vor schlechtem Gewissen! Sie konnte nicht mehr weiter essen. Die Schuld drückte ihr die Luft ab! „Danke.“, murmelte sie erschöpft, als der Bonze erneut den Löffel hob. Dieser verstand, nickte und ging wieder hinaus. Den Rest des Tages verbrachte sie in dem merkwürdigen Dämmerzustand, der totalen Erschöpfung. Zu schlafen traute sie sich nicht. Sie hätte sich bestimmt dabei bewegt und wäre wieder mit der Sutrenkette in Konflikt geraten. Außerdem tauchten dabei immer wieder Bildfetzen vor ihrem inneren Auge auf. Bildfetzen die zeigten, wie sie mit ihren eigenen Händen Menschen zerriss! Dennoch musste sie kurz eingedöst sein, denn auf einmal stand wieder der Abt vor ihr, wie sie mit Erschrecken bemerkte. Außerdem war er nicht allein, ein großer, kräftiger Mann mittleren Alters stand schräg hinter ihm und musterte sie kritisch! Er trug einen eng anliegenden, schwarzen Anzug, der an den Schultern, Ellenbogen, Brust, Bauch und Knien anscheinend mit Panzern dämonischen Ursprungs besetzt war. Auch der junge Mönch war aufgestanden. Trotz ihres jämmerlichen Zustandes, konnte sie die Spannung, die in dem kleinen Zimmer herrschte so deutlich fühlen, als stünde sie im Zentrum eines starken Gewitters. „Das ist sie also? Ich bin erstaunt! Es gibt nicht viele Hanyou, die dieses Alter erreichen.“, begann der Unbekannte. „Ja, das ist sie. Wir haben ihr die Bannkette nicht abgenommen, weil wir nicht wussten, was wir mit ihr machen sollten. Und … nun ja ihr habt ja gesehen, was passiert ist, Taijiya-sama.“, antwortete der Abt. Der fremde Mann nickte nur. Er war also ein Dämonenjäger. Das erklärte auch seine seltsame Rüstung. Und er war derjenige, der beurteilen sollte wie gefährlich sie war. Das gefiel ihr ganz und gar nicht! Nun hockte er sich vor sie, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Sein Gesicht war kühl und beherrscht. Keine Regung verriet was er dachte, er war offensichtlich ein Profi. Er fasst sie unterm Kinn und drehte ihren Kopf hin und her. Sie konnte es nicht verhindern! Durch diese verdammte Kette war sie ihm vollkommen hilflos ausgeliefert!! Das und die Tatsache, dass sie es einfach unverschämt fand ließ sie ein tiefes, warnendes Knurren ausstoßen. Der Abt und der Mönch wichen unwillkürlich einen Schritt zurück, doch der Fremde ignorierte es einfach und wandte sich wieder an den Abt: „Hat sich ihr Aussehen bei der Verwandlung verändert?“ – „Ja, woher wisst ihr das?“ Der Jäger schüttelte den Kopf: „Ich habe eine Vermutung! Bitte beschreibt es mir genau!“ Der Abt seufzte schwer und blickte einen Augenblick zur Seite um sich zu sammeln. „Ihre Augen waren feuerrot und haben richtig geglüht! Ihre Krallen und ihre Eckzähne waren länger und auf den Wangen hatte sie einen dunklen Streifen. Außerdem hat sie unglaublich viel Youki ausgestrahlt. So viel hab ich bei einem einzelnen YOUKAI noch nicht erlebt!“ „Dann hatte ich Recht mit meiner Vermutung. Sie stammt von einem sehr starken Youkai ab, wenn sie kurz vor dem Tod steht übernimmt das Dämonenblut die Kontrolle über sie. Sie kämpft dann ohne Furcht oder Schmerz zu empfinden, solange bis ihr Körper zerstört ist!“, erklärte der Dämonenjäger sachlich. „Es wäre besser ihr Leben zu beenden. Sie stellt eine Gefahr für Alle da, auch für sich selbst!“, er schaute dem Abt gerade in die Augen. Entschlossenheit stand in seinem Blick und auch eine Spur Härte. Der Abt war deutlich entsetzt über die Ansicht des Taijiya und versuchte unbedingt eine andere Lösung zu finden. „Aber sie sagte, dass es das erste Mal gewesen sei, dass sie sich verwandelte! Außerdem ist sie doch ein Hanyou! Ist es nicht möglich sie zu läutern? Dann müsste sie sich doch in einen Menschen verwandeln!“ „Das ist zwar theoretisch möglich, aber bei dem Versuch sie zu läutern würde sie sich wahrscheinlich wieder verwandeln. Diese Art der Verwandlung wird immer stärker, je öfter sie auftritt. Bei der nächsten werdet ihr sie nicht mehr mit der Sutrenkette aufhalten können!“, das erste Mal zeigt sich etwas wie Wut auf dem Gesicht des Mannes. „Ich kann euch nicht dazu zwingen O-bou-sama! Ich kann euch nur anbieten, dass ich es tun werde! Aber wenn ihr sie am Leben lasst, seid ihr verantwortlich für alle Menschen, die ihretwegen sterben werden!“ Sie sah, dass es dem Abt sehr schwer fiel eine Entscheidung zu fällen. Er blickte sie traurig und gequält an. Seltsam! Aber sie spürte gar keine Angst! Diese Männer waren dabei zu entscheiden, ob sie sterben sollte und sie betrachtete das Ganze, als würde es um jemand völlig Fremdes gehen! Nun ja, auf irgendeine total absurde Weise stimmte das ja auch! Sie war nicht sie selbst gewesen, als sie sich verwandelt hatte, obwohl der Youkai definitiv ein Teil von ihr war. Vielleicht lag es aber auch nur schlicht und einfach daran, dass sie im Moment einfach zu erschöpft war! Sie hatte sowieso das Gefühl, sich nicht mehr wirklich in ihrem Körper zu befinden. Zu zermürbend waren die letzten Tage gewesen! Was sie erstaunte war, dass ihr Verstand noch so gut arbeitete. Ihr Geist war vollkommen ruhig und klar. Sie konnte dem Youkaijäger sogar auf irgendeine merkwürdige Art und Weise Recht geben. Wenn es sich wirklich so mit ihr verhielt, wie er gesagt hatte, war es von seinem Standpunkt aus gesehen, wirklich das einzig Richtige sie zu töten! Bei diesem Gedanken stutzte sie. Sie dachte daran was sie getan hatte und auf einmal waren alle Gefühle wieder da. Die Schuld, der Schmerz und auch die Angst! Sie wollte nicht sterben! Das hatte sie auch gedacht, bevor sie sich verwandelt hatte! Sie erinnerte sich daran. Es war sozusagen ihr letzter eigener Gedanke gewesen, ehe der Youkai in ihr die Kontrolle übernommen hatte! Die Bilder kehrten zurück, die Menschen wie sie schreiend und in Panik flüchteten! Und wie sie vor Schmerzen aufschrieen, als sie sie mit ihren Krallen und Zähnen zerfetzte! Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn der Jäger sie tötete! Dann müsste sie sich auch diese Bilder nicht immer wieder ansehen! >Dann hättest du dich auch gleich von den Samurai töten lassen können! <, erklärte eine Stimme in ihrem Hinterkopf, die sich seltsamerweise wie ihr Bruder anhörte! >Du hast diese Menschen getötet, weil du nicht sterben wolltest! Wenn du es jetzt doch tust, sind sie umsonst gestorben! < Das war wahr! Aber sie konnte nicht erwarten, dass der Abt und schon gar nicht der Taijiya diese Ansicht verstehen oder sogar teilen würden! Wenn sie weiter leben wollte, musste sie sich selbst retten, aber wie sollte sie das anstellen? Sie war durch die Kette gefesselt und selbst wenn es ihr gelingen sollte aufzustehen, würden sie sie wohl nicht aus den Augen lassen. Außerdem hätte sie dann immer noch das Problem, dass sie mit der Sutrenkette in der Natur verloren wäre! Damit war sie wieder am Anfang - sie musste diese Kette loswerden! Der Abt schien sich immer noch nicht zu einer Entscheidung durchringen zu können. Schließlich seufzte er einmal tief auf und wandte sich von ihrem Gesicht ab. „Ihr habt Recht Taijiya-sama.“ - „Ich werde es schnell machen O-bou-sama, ihr habt mein Wort!“, erwiderte der Dämonenjäger. Seine Stimme klang deutlich erleichtert, dass der Abt offensichtlich Vernunft angenommen hatte. „Dann werde ich jetzt die Vorbereitungen treffen.“ Mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer, der Mönch, der zuvor an der Tür gehockt hatte folgte ihm mit einem befriedigten Blick auf das Hanyoumädchen. Nur der Abt blieb mit ihr im Zimmer zurück. Einen Moment stand er schweigend da, dann wandte auch er sich der Tür zu: „Es tut mir leid!“ Damit verließ er den kleinen Raum. Kapiteltitel: Shujin = Gefangen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)