Nuguas Ramschkiste von Nugua (Oneshot-Sammlung) ================================================================================ Wenn der Leader ein Bad nehmen will ----------------------------------- Oder: Fun with Akatsuki So, hier ist mal wieder eine längere Story für euch! Wenn ihr mir für den Kleinkram keine Kommentare schreibt, ist das kein Problem, aber diese Geschichte hat mir wirklich einiges abverlangt, deshalb wüsste ich gern, was ihr davon haltet. Ich weiß, es ist furchtbar lästig und furchtbar anstrengend, einen Kommentar zu schreiben, aber ich habe für diese Story mehr als 5 Stunden gebraucht - da ist es doch nicht zuviel verlangt, wenn ihr mir eine Minute opfert, um einen Kommi zu schreiben, oder? ----- Es war ein wunderschöner Morgen. Die Vögel zwitscherten, die Sonne schien und eine leichte Brise umspielte sanft mein Gesicht. Ich schlug die Bettdecke zur Seite, gähnte ausgiebig – und entdeckte den überdimensionalen Aktenstapel, den ich heute noch durchzurackern hatte. Schwupps – schon war die gute Laune dahin. Plötzlich war ich mir sicher, dass dies ein Scheißtag werden würde! „Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da? Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar!“ Genau in dem Moment, in dem mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss, wurde der Papierstapel von einem Luftzug durchgeraschelt, als wollte er mir auf diese Weise höhnisch antworten. Ich warf dem Aktenstapel einen angewiderten Blick zu, beschloss jedoch, erst einmal zu frühstücken. Erst das Essen, dann das Missvergnügen! Als ich wenige Minuten später durch den Flur marschierte, herrschte in dem Hauptquartier noch schlaftrunkene Stille. Die anderen schliefen noch. Auch nicht schlecht, dann hatte ich beim Frühstücken wenigstens meine Ruhe. Ich betrat die Küche und latschte prompt in ein Shuriken, dass irgendein Volltrottel dort liegen gelassen hatte. Die Tatsache, dass ich keine Schuhe trug, machte es auch nicht angenehmer. Ich stieß ein schrilles Schmerzensgeheul aus, das laut genug war, um die anderen zu wecken, und legte einen ziemlich unästhetischen Tanz auf dem Parkettfußboden hin. Hidan war der erste, der durch mein Geschrei angelockt wurde und es bereitete ihm sichtliches Vergnügen, mir bei meiner kleinen Tanzeinlage zuzusehen. Blödmann! Der Kerl hatte noch nie besonders viel Respekt gezeigt! Es dauerte nicht lang, bis auch der Rest angetrottet kam und Hidan ließ es sich nicht nehmen, ihnen eine kleine Demonstration meiner Tanzkünste zu bieten. Es war höchste Zeit, einzugreifen, denn Itachi sah tatsächlich so aus, als wollte er jeden Augenblick anfangen zu lachen. „Ruhe!“, brüllte ich wütend, und tatsächlich: sie hielten sofort die Klappe und schauten mich besorgt an. „Welcher inkompetente Dummkopf hat dieses Shuriken hier liegen gelassen?“, fragte ich mit eisiger Stimme. Stille. … Deidara: Tobi! Plötzlich alle: Ja, genau, es war Tobi! „So ein Blödsinn!“, rief ich aufgebracht. „Der Bengel kann ein Kunai nicht von einem Schwert unterscheiden und ich bezweifle, dass er jemals ein Shuriken in der Hand hatte!“ Unbehagliches Schweigen. … Ich seufzte. Es hatte ja doch keinen Zweck. Der Schuldige würde sich nie und nimmer freiwillig stellen. Ich kickte das Shuriken mit einer verächtlichen Bewegung beiseite und ging zum Küchentisch. Die anderen folgten mir wenig später. Das Frühstück verlief alles andere als harmonisch. Hidan und Deidara stritten sich mal wieder um die Cornflakes. Ich beschloss, sie zu ignorieren und beschäftigte mich lieber damit, mein Brötchen zu buttern. Ich wollte es gerade mit Marmelade beschmieren, als das Gezänk der beiden handgreiflich wurde. Es war wirklich ein Scheißtag und wieder mal war ich derjenige, der die Auswirkungen des Streits als erster zu spüren bekam. Denn plötzlich klatschte ein matschiger, von Milch triefender Flake gegen meine Stirn und plumpste dann mit einem leisen „Flatsch“ in meine Kaffeetasse. Die Milch lief mir in die Augen und vernebelte mir für kurze Zeit die Sicht, aber ich hörte, wie Itachi, der neben mir saß, anfing zu kichern. Und dann rief er: „Das war lustig!“ Ich wischte mir hastig die Milch aus den Augen und bekam gerade noch mit, wie sich Itachi mein Brötchen schnappte und es Sasori an den Kopf warf. Binnen weiniger Sekunden verwandelte sich die Truppe gefährlicher Schwerverbrecher in Kleinkinder, die nichts Besseres zu tun hatten, als sich mit großem Ehrgeiz eine Essensschlacht zu liefern. Ich glotzte sie fassungslos an. Es hatte mir die Sprache verschlagen. Mein Mund musste mir vor Überraschung aufgefallen sein, denn plötzlich schmeckte ich etwas Fruchtiges. Jemand hatte mich mit einem Apfelstückchen beworfen! Als mir dann weinige Sekunden später ein Teller gegen den Hinterkopf krachte, beschloss ich, mein Heil in der Flucht zu suchen! Ich drängte mich an Kisame vorbei, der gerade mit seinem Schwert ein fliegendes Marmeladenglas abwehrte (die schöne Erdbeermarmelade!) und quetschte mich unauffällig durch die Tür. Die anderen waren so sehr mit ihrem neuen Hobby beschäftigt, dass sie mich nicht bemerkten. Eine Weile lang stand ich ratlos vor der Küchentür. Ich war verdammt noch mal der Anführer dieser Gurkentruppe, also musste ich mich auch darum kümmern, dass sie sich nicht wie Kleinkinder aufführten! Aber dann ertönte ein lauter Knall in der Küche – ein sicheres Zeichen dafür, dass Deidara dieser Essenschlacht eine besondere künstlerische Note verpasst hatte. Das senkte mein Interesse daran, die Küche wieder zu betreten, erheblich. Ich flüchtete (auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte) und ging in mein Büro zurück. Es gab mir ein seltsam beruhigendes Gefühl, die Bürotür hinter mir zu schließen. Dann sah ich den Papierstapel auf dem Schreibtisch und das Gefühl machte schneller einen Abgang, als mir lieb war. Also schön. Irgendwann musste das ja erledigt werden. Aber warum ausgerechnet von mir? Nun, die Frage war eigentlich ganz leicht zu beantworten. Die einen waren zu dumm, um Zahlen von Buchstaben zu unterscheiden und die anderen waren schlau genug, so zu tun, als wären sie zu dumm, um Zahlen von Buchstaben zu unterscheiden! Ich setzte mich widerwillig an den Schreibtisch und nahm das erste Schreiben. Es kam vom Vermieter. Er wollte wieder mal die Miete erhöhen! Elender Bastard! Vielleicht sollte ich Itachi vorbeischicken! Oder, halt, Kisame sah gruseliger aus! Oder vielleicht doch Kakuzu, der wusste am besten, wie man mit Geizhälsen umgehen musste. Das nächste Schreiben kam von der Aktion Mensch. Sie baten um eine Spende. Woher, zum Teufel, haben diese Freaks unsere Adresse? Ab in den Mülleimer. Den nächsten Brief musste ich zweimal lesen, bis ich kapierte, worum es überhaupt ging. Er kam von einem Baumarkt, der sich über Zetsu beschwerte. Angeblich hatte Zetsu versucht, den Pflanzen dort „zur Flucht zu verhelfen“. Oh Mann … Manchmal hatte ich echt den Eindruck, in einem Irrenhaus zu leben! Ein weiterer Knall ertönte in der Küche. „Nein“, dachte ich kopfschüttelnd. „Ich habe oft den Eindruck, in einem Irrenhaus zu leben!" Eine halbe Stunde (und einige nervige Briefe) später, herrschte Ruhe in der Küche. Und noch eine halbe Stunde später traute ich mich endlich, das Büro zu verlassen und einen Blick in die Küche zu werfen. Ich lugte vorsichtig um die Ecke. Das Bild, das sich mir bot, war … ungewöhnlich. Die Küche war nicht so sehr demoliert, wie ich es erwartet hatte. Sicher, überall lag zerdeppertes Geschirr herum und die Milch verteilte sich langsam, aber sicher auf dem gesamten Fußboden. Aber immerhin schienen keine größeren Schäden entstanden zu sein. Die Fenster waren noch ganz und sogar der Kühlschrank stand noch dort, wo er zuvor gestanden hatte. Das Ungewöhnliche daran war, dass Hidan auf dem Boden hockte und die Milch aufwischte. Ich glaube nicht, dass der Typ sich jemals an der Hausarbeit beteiligt hat! Auch die anderen waren damit beschäftigt, das Chaos, das sie angerichtet hatten, wieder zu beseitigen. Der Anblick erfüllte mich irgendwie … mit Stolz. Sie kamen anscheinend ganz gut allein klar. Plötzlich wurde mir klar, dass es eine Verschwendung wäre, diese Gelegenheit nicht zu nutzen! Denn ehe sie damit fertig waren, würde wohl noch einige Zeit vergehen! Das bedeutete, dass ich endlich wieder die Chance hatte, ganz entspannt baden zu gehen! So schnell wie möglich ging ich in mein Zimmer zurück und zog meinen pinken und superflauschigen Bademantel über. Dann machte ich mich auf den Weg ins Bad. Kisame, der gerade nach einem größeren Mülleimer suchte, glotzte mich dümmlich an. Hatte der noch nie einen Mann mit einem pinken Bademantel gesehen, oder was? Das plötzliche Klingeln des Telefons riss uns beide aus unseren Gedanken. Ich war näher dran und hob den Hörer aus der Ladeschale. Im nächsten Moment war ich gleichermaßen entsetzt und erleichtert. Entsetzt, weil sich meine Mutter am anderen Ende mit einem schrillen „Hallo Schnurzelchen!“ meldete. Erleichtert, weil ich abgenommen hatte und nicht Kisame. Kisame sah mich neugierig an und ich geriet für einen Moment in Panik: konnte es sein, dass die Stimme meiner Mutter laut genug war, um auch für ihn hörbar zu sein? Das wollte ich lieber nicht aufs Spiel setzen! Mit ein paar riesigen Schritten rannte ich aufs Badezimmer zu – Kisame glotzte mir mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Verwirrung hinterher – hetzte hinein, knallte die Tür hinter mir zu und schloss ab. „Hallo, Purzel! Bist du da?“, krähte meine Mutter. Ich schrumpelte vor Scham zusammen. Purzel … Womit hatte ich das verdient? „Ja, ich bin dran“, nuschelte ich unbehaglich. „Geht es dir nicht gut?“ Du klingst so komisch!“ „Mir geht es gut!“, rief ich, aber ich konnte nicht verhindern, dass ein hysterischer Unterton in meiner Stimme mitschwank. „Wirklich? Du hörst dich aber an, als wärst du erkältet!“ Ich biss die Zähne aufeinander, bis es knirschte. Warum musste sie immer so hartnäckig sein? „Es geht mir gut. Wirklich, Mutter!“ Diesmal klang meine Stimme einigermaßen normal. „Also schön!“, sagte sie. „Aber du solltest vorsichtshalber viel Tee trinken, das ist gut für den Hals, und zieh dir einen langärmligen Schlafanzug an, ja?“ Ich verspürte das plötzliche Bedürfnis, meinen Kopf in die Kloschüssel zu tauchen. Stattdessen würgte ich ein „Ja, das mache ich“ hervor. Ich habe mal gesehen, wie Hidan eines seiner Opfer zu Tode gefoltert hat. Jetzt fragte ich mich ernsthaft, was schrecklicher war: eine aufdringliche Mutter, oder ein qualvoller Tod? Warum gibt es überhaupt Mütter? Und wieso müssen sie immer so nervige Fragen stellen? Hast du dein Schulbrot aufgegessen? Hast du deine Hausaufgaben gemacht? Hast du dein Zimmer aufgeräumt? Hast du den Spinat gegessen? Hast du dir die Zähne geputzt? Hast du dir frische Unterwäsche angezogen? Ich hockte also im Badezimmer, doch anstatt zu baden, führte ich eine gezwungene Konversation mit meiner Mutter. Nachdem sie mich 30 Minuten lang mit dämlichen und unnötigen Fragen gelöchert hatte, wechselte das Gesprächsschema: sie redete und ich musste nur noch zuhören und ab und zu ein bestätigendes Wort einbringen. Sie: Bla, bla, bla! Ich: Ja. Sie: Schwafel, schwafel, schwafel! Ich: Hmh. Sie: Gacker, gacker, gacker! Ich: Ich verstehe. Sie: Quassel, quassel, quassel! Ich: Aha. Während ich mich von meiner Mutter berieseln ließ, betrachtete ich gedankenverloren das Badezimmer. Mir wurde auf einmal klar, wie verdammt hässlich das Bad eingerichtet war! Die Tapete war langweilig. Die Fliesen am Boden waren zerkratzt. Und überall standen leere Shampooflaschen herum. Itachi weigerte sich, sie wegzuschmeißen, weil es angeblich so toll war, daran zu riechen! Diese Fructis-Sucht war echt verrückt! Zuerst hatte er uns gezwungen, lila Nagellack zu tragen und jetzt das! „Schnucki!“, kreischte meine Mutter und ihre Stimme rutschte dabei noch eine Oktave höher. „Was?“, fragte ich verwirrt. „Ich habe dich gefragt, ob du zu Onkel Heinos Geburtstagsparty kommen willst!“ Peinliches Schweigen. Ich, zögerlich: Onkel Heinos … Geburtstagsparty? Meine Mutter, ungeduldig: Ja! Nächste Woche! Das steht doch alles in dem Brief, den ich dir vor zwei Wochen geschickt habe! „Der Brief, der vergraben unter tausenden anderen Briefen auf meinen Schreibtisch liegt“, dachte ich unbehaglich. „Also, weißt du …“, begann ich. „Onkel Heino freut sich schon so sehr darauf, dass du kommst! Ich habe es ihm versprochen!", sagte sie vorwurfsvoll. Ich runzelte die Stirn. Das war emotionale Erpressung! Eindeutig! Was ist hier eigentlich los? Ich bin der Anführer einer Organisation von Nuke-Nins, die nichts anderes im Sinn hat, als die Weltherrschaft zu erlangen, und ich musste mich bei meiner Mutter dafür rechtfertigen, dass ich nicht auf der dämlichen Geburtstagsparty meines oberdämlichen Onkels erscheinen konnte?! Bumm, bumm! Jemand klopfte gegen die Tür. Ich … war gerettet! „Hallo, un? Tut mir leid, aber ich muss mal aufs Klo, un!“ Ich war noch nie so erleichtert gewesen, Deidaras Stimme zu hören. „Entschuldige Mutter!“, sagte ich hastig! „Aber da muss Jemand aufs Klo! Wir müssen aufhören!“ „Wie bitte? Was hat das denn mit unserem Telefonat zu tun?“ „Ich, äh, ich erklär es dir später!“, rief ich und bevor sie noch eine lästige Frage stellen konnte, hatte ich aufgelegt. Ich fühlte mich irgendwie erschöpft, als ich die Tür öffnete, um Deidara rein zu lassen. Deidara starrte mich mit großen Augen an. Sein Blick rutschte von meinem Gesicht, zu dem Telefonhörer in meiner Hand und blieb schließlich an meinem Bademantel hängen. Herrgott noch mal, was haben die alle gegen meinen Bademantel! Okay, er ist pink, aber dafür ist er auch schön kuschelig! Ich friere nun mal nicht gerne, wenn ich nass aus der Wanne steige! Ich warf Deidara einen zornigen Blick zu und verließ das Badezimmer. Der Möchtegern-Künstler löste seinen Blick offenbar nur mit Schwierigkeiten von meinem Bademantel, und als er es dann doch tat, guckte er noch immer ziemlich perplex drein. Nun war also eine Ewigkeit vergangen und ich hatte immer noch nicht gebadet. Ich wartete vor dem Badezimmer darauf, dass Deidara wieder herauskam. Und wartete. Und wartete. Anscheinend hatte der Kerl sich ausgerechnet diesen Zeitpunkt ausgesucht, um seinen Augen eine neue Kajal-Umrandung zu verpassen. Mann, heute war wirklich ein Scheißtag! Ich riskierte einen weiteren Blick in die Küche. Sie sah inzwischen wieder einigermaßen bewohnbar aus. Wenigstens etwas. Endlich kam Deidara wieder aus dem Badezimmer heraus. Ich rannte so schnell und würdevoll wie möglich ins Bad, bevor noch jemand anderes auf die Idee kam, es in Beschlag zu nehmen. Deidara guckte mich schon wieder so komisch an. Der sollte gefälligst mal selbst in den Spiegel sehen! Ich sehe wenigstens nicht aus wie eine Frau! Aber wenn er diesen Bademantel anhätte, wäre das bestimmt ein wenig anders! Ich war also endlich ungestört im Badezimmer. Wurde aber auch Zeit! Ich drehte den Wasserhahn auf, goss mit einer gewissen Vorfreude Badeschaum ins Wasser und beobachtete glücklich, wie sich die Wanne allmählich füllte. Und dann … war der Augenblick endlich gekommen! Ich habe schon oft gehört, dass sich sehr kaltes Wasser genau so anfühlen soll wie Feuer. Und in dem Moment, in dem ich meinen linken Fuß in die Badewanne steckte, wurde mir klar, dass diese Aussage stimmte! Mit einem spitzen Schrei zog ich den Fuß aus der Wanne heraus. Der Schwung riss mich mit voller Wucht nach hinten und erfüllte mir den Wunsch, den ich während des Gesprächs mit meiner Mutter gehabt hatte: ich landete nämlich mit dem Kopf in der Kloschüssel! Deidara, dieser Idiot, hatte den Klodeckel oben gelassen! Dabei habe ich ihnen doch tausendmal erklärt, dass sie den Klodeckel nach dem Pinkeln wieder herunterklappen sollen! Prustend zog ich meinen Kopf aus der Kloschüssel. Ich konnte nichts sehen. Mein Gleichgewichtssinn hatte sich verabschiedet. Mein linkes Bein fühlte sich taub an. Ich trat auf eine der vielen Fructis-Flaschen und fiel mit vollem Karacho auf den Boden. Hilflos wie eine Schildkröte blieb ich auf dem Rücken liegen. Meine Sicht klärte sich wieder. Ich starrte die Decke an. Ja, die Tapete war wirklich hässlich! „Deidara!“, brüllte ich wütend. Ich wusste selbst nicht, warum, aber ich war mir seltsamerweise sicher, dass er für den ganzen Schlamassel verantwortlich war. Deidara kam angelaufen – die anderen auch – und wieder musste ich ihre verwunderten Blicke über mich ergehen lassen. Ich verstand einfach nicht, was mit ihnen los war. Das war doch nur ein Bademantel! Was war daran bitte schön so außergewöhnlich? Ich räusperte mich und erklärte, dass es kein warmes Wasser mehr gab. Ich hatte es mehrmals ausprobiert, aber es kam nur kaltes Wasser aus der Leitung. Ich traktierte Deidara mit strafenden Blicken. „Ich habe nichts damit zu tun, un!“, brüskierte sich der Blondschopf. „Ich glaube nicht, dass Deidara etwas damit zu tun hat“, meinte Zetsu. „Allerdings ist er fast immer Schuld, wenn irgendwas hier nicht in Ordnung ist!“, fügte er hinzu. „So ein Quatsch, un!“, rief Deidara aufgebracht. „Und was ist mit der Essenschlacht von vorhin, un? Die habe nicht ich angestiftet, un, sondern Itachi!“ Itachi errötete. „Statt hier ewig und sinnlos zu diskutieren, sollten wir einfach einen Klempner rufen“, sagte Sasori. Kakuzu zuckte zusammen. „Auf keinen Fall!“, rief er aufgebracht. „Das ist viel zu teuer!“ „Willst du lieber auf warmes Wasser verzichten?“, fragte der Puppenspieler spöttisch. „Nein, aber wir könnten doch erstmal versuchen, das Problem selbst zu beheben, statt gleich einen Klempner zu holen!“, hielt Kakuzu dagegen. „Und wer soll das bitte schön tun?“, wollte Sasori wissen. „Ich könnte es tun!“, sagte eine Stimme und wir drehten uns überrascht um. „TOBI?“, rief Hidan ungläubig. „Willst du uns verarschen? Du kennst dich doch mit sanitären Anlagen gar nicht aus!“ „Doch!“, sagte Tobi stolz. „Ich bin ein guter Klempner!“ Die Augen der anderen huschten zwischen mir und Tobi hin und her. Offenbar erwarteten sie, dass ich eine Entscheidung traf. Ich zögerte, beschloss aber dann, Tobi zumindest eine Chance zu geben. Er konnte es doch nicht schlimmer machen, als es sowieso schon war, oder? Tobi freute sich riesig über meine Entscheidung und versicherte mir mehrmals, dass er mich nicht enttäuschen würde – allmählich bereute ich Entscheidung wieder – aber dann kramte er sein Werkzeug zusammen und machte sich an die Arbeit. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Kakuzu nutzte die Gelegenheit, um mich darauf aufmerksam zu machen, wie viel Geld wir sparen würden, wenn Itachi nicht so viel Shampoo kaufen würde, aber ich hörte nicht richtig hin. Ich hatte mir selbst schon oft genug Gedanken darüber gemacht, aber mir war inzwischen klar geworden, dass es einfach keinen Sinn hatte, Itachi darauf anzusprechen. Der Typ war eben verrückt nach Fructis und daran konnte Niemand etwas ändern. Nach zwei Stunden kam Tobi aus dem Badezimmer heraus und verkündete freudestrahlend, dass wir jetzt wieder warmes Wasser hätten. Endlich! Ich eilte ins Bad, beugte mich ganz dicht über den Wasserhahn und drehte ihn auf. Sofort spritzte mir eine Fontäne kochend heißen Wassers entgegen und schleuderte mich gegen die Toilette. Ich musste an Orochimaru denken. Er hatte mir vor kurzer Zeit einer Postkarte geschickt. Anscheinend hatte er es sich zusammen mit Sarutobi in einem Riu-Hotel bequem gemacht. Vielleicht war es an der Zeit, dass ich das auch mal mache … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)