Nuguas Ramschkiste von Nugua (Oneshot-Sammlung) ================================================================================ Das Peinlichste, was Gaara jemals passiert ist ---------------------------------------------- Die Geschichte spielt in Sunagakure. Die Charas sind inzwischen erwachsen. Gaara ist noch immer Kazekage und Temari ist mit Shikamaru verheiratet. Nun statten die Beiden ihrer Familie in Suna für ein paar Wochen einen Besuch ab. ----- Es war ein ganz normaler Tag in Sunagakure. Shikamaru lag auf dem Dach seines Hauses, starrte in den Himmel und langweilte sich zu Tode. Es war einfach nur frustrierend: Sunagakure lag nun einmal in einer Wüste und deshalb gab es keine Wolken. Darum hasste er diese Besuche in Sunagakure. Solange er seines wichtigsten Zeitvertreibs beraubt war, wusste er einfach nichts mit sich anzufangen. Hinzu kam, dass Temari in letzter Zeit ständig schlecht gelaunt war. Und diese schlechte Laune ließ sie selbstverständlich immer an ihm, ihrem armen, hilflosen Ehemann aus. „Mendokuse“, sagte er leise und starrte in den stahlblauen Himmel. Eine laute Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Essen!“, brüllte sie. Es war Temari. Shikamaru rappelte sich schwerfällig auf und sprang durch das Fenster, das sich knapp unterhalb des Daches befand, in die Küche. Temari stand am Herd und patschte ihm gerade eine Portion des Mittagessens auf den Teller. Er nahm den Teller entgegen und beäugte seinen Inhalt. Irgendeine braune Pampe. „Was ist das?“, fragte er und versuchte dabei möglichst euphorisch und nicht etwa angeekelt zu klingen. „Curry“, antwortete Temari knapp. Aha. Curry also. Shikamaru wartete, bis sich auch Temari eine Portion genommen hatte und begann zu essen. Es schmeckte angebrannt. Shikamaru würgte das Zeug herunter und versuchte krampfhaft, nicht zu husten. Als er sich halbwegs von seinem ersten Bissen erholt hatte, zwang er sich ein Lächeln auf die Lippen und sagte „Schmeckt gut!“. Temari warf ihm einen frostigen Blick zu und antwortete nicht. Kein gutes Zeichen! Shikamaru versuchte, einen zweiten Bissen zu nehmen. Verdammt! Das Zeug schmeckte einfach widerlich! Er würde es nie und nimmer schaffen, den ganzen Teller aufzuessen. „Was ist?“, fragte Temari, als er keine Anstalten machte, weiter zu essen. Shikamaru druckste herum. „Es schmeckt nicht besonders gut!“ „Ach ja? Eben hast du doch noch gesagt, dass es schmecken würde!“, flapste sie zurück. „Ich...äh…“ „Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um das zu kochen? Es gibt hundert andere Sachen, die ich lieber machen würde, aber nein, ich stelle mich den halben Vormittag lang an den Herd und alles, was du dazu zu sagen hast, ist: ich…äh! Das kotzt mich ja so an!“ „Und mich kotzt es an, dass du nicht kochen kannst!“ Oje. Fehler. Großer Fehler. Temaris Gesichtsausdruck war mörderisch. Eine Ader pulsierte an ihrer Stirn. Er kannte diese Ader. Sie bedeutete sehr, sehr großen Ärger. Ihre Augen bohrten sich in seine. Gleich würde sie anfangen zu keifen wie ein Fischweib. Und sie würde frühestens morgen früh damit aufhören. Womit hatte er das eigentlich verdient? Er hatte nun wirklich keine Lust, sich ihr Gezeter anzuhören. Vielleicht wäre es besser, einfach abzuhauen. Hey, das war eigentlich gar keine schlechte Idee! Temari wollte gerade ihre Schimpftirade loslassen, als Shikamaru kurzentschlossen aus dem Fenster sprang. „Hiergeblieben!“, kreischte sie, doch Shikamaru dachte gar nicht daran und rannte los. Aber so leicht ließ sich Temari nicht abfertigen. Na, warte, du Mistkerl, dachte sie und sprang ebenfalls aus dem Fenster, um ihn zu verfolgen. Shikamaru hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihm hinterher rennen würde. „Mendokuse!“, fluchte er und rannte noch schneller. Aber sie ließ sich einfach nicht abschütteln! Mindestens zehn Minuten lang rannten sie durch die Straßen von Sunagakure und verursachten dabei eine gewaltige Staubwolke. Irgendwann kam Shikamaru am Bürogebäude des Kazegages vorbei. Ein Fenster war offen und er sprang hinein. Ein paar Jonin hielten gerade eine Versammlung ab und guckten verdutzt, als Shikamaru plötzlich in ihr Zimmer platzte. Der kümmerte sich jedoch nicht weiter darum und rannte weiter. Er hoffte, dass sie nicht gesehen hatte, wie er durch das Fenster gesprungen war und ihn irgendwo auf der Straße suchte. Er rannte durch die Flure des Gebäudes und rempelte mal hier, mal da Jemanden an. Er schlitterte um eine Ecke, bemerkte dass der Gang völlig ausgestorben war und betrat das nächstbeste Büro. Als er sich sicher war, dass es leer war, ließ er sich einfach auf dem Boden fallen und rang nach Atem. Er hatte sich gerade ein wenig erholt, als er plötzlich direkt vor dem Zimmer zwei Stimmen bemerkte. Shikamaru schaute sich hastig im Zimmer um und rannte zu einem großen Aktenschrank. Es war noch ein wenig Platz darin und er quetschte sich hinein. Genau in dem Moment, in dem er die Schranktür zumachte, ging die Tür auf und eine Person betrat das Zimmer. Shikamaru hielt den Atem an. Was du auch tust, komm bitte nicht zu diesem Schrank, dachte er fieberhaft. Vielleicht war es ja doch keine gute Idee gewesen, einfach wegzurennen. Die Person machte sich zunächst in einer Ecke des Zimmers zu schaffen, aber dann kam sie plötzlich genau aus den Schrank zu. Geh wieder zurück! Geh wieder zurück, verdammt! Aber es half nichts, die Person kam dem Schrank immer näher. Shikamaru suchte nach einer Möglichkeit, sich besser zu verstecken, aber er war jetzt schon kaum noch in der Lage sich zu bewegen. Warum musste das ausgerechnet ihm passieren? Die Person war nun direkt vor dem Schrank stehen geblieben. Shikamaru hörte, wie die Klinke heruntergedrückt wurde und dann öffnete sich die Schranktür. Vor ihm stand der Besitzer des Schranks. Es war Gaara. Shikamaru starrte Gaara an. Gaara starrte Shikamaru an. Einige Sekunden verstrichen und immer noch starrten sie sich an. Nachdem Gaara realisiert hatte, dass dies nicht bloß eine Sinnestäuschung war und dass sein Schwager tatsächlich hier in seinem Aktenschrank hockte, versuchte er zu begreifen, wie dieses sonderbare Phänomen zu erklären sei. Anscheinend hatte es etwas mit Temari zu tun. Gaara war nicht entgangen, dass die Stimmung zwischen Shikamaru und seiner Schwester in letzter Zeit ziemlich miserabel gewesen war. Er hatte inzwischen aber auch begriffen, dass es besser war, sich nicht in solche Angelegenheiten einzumischen. Das brachte nur Ärger und peinliche Momente. Nun, diesmal hatte er sich nicht eingemischt, aber er war trotzdem in einen dieser peinlichen Momente geraten. Shikamaru saß schließlich nicht aus purem Vergnügen in seinem Schrank. Und Shikamaru würde auch nicht herauskommen, wenn er ihn weiterhin so dumm anglotze. Vielleicht war es besser, ihn einfach zu ignorieren. Alles Andere würde nur wieder zu peinlichen Fragen führen und Shikamaru hatte bestimmt keine Lust, darauf zu antworten. Er hatte ja sowieso nie zu etwas Lust. Also sagte Gaara „Hallo, Shikamaru. Gib mir doch bitte mal die große Schriftrolle da in dem Fach neben deiner linken Schulter.“ Als wäre es das Natürlichste auf der Welt, seinen Schwager in seinem Aktenschrank vorzufinden. Und Shikamaru griff nach der Schriftrolle und überreichte sie Gaara mit den Worten „Hier, bitte.“ Als wäre es das Natürlichste auf der Welt, in dem Aktenschrank seines Schwagers zu hocken. Gaara bedankte sich und schloss die Schranktür. Dann ging er mit der Schriftrolle zum Schreibtisch, setzte sich auf seinen Stuhl und begann zu lesen. Fünf Minuten vergingen und Shikamaru machte noch immer keine Anstalten, aus diesem Schrank herauszukommen. „Möchtest du vielleicht ein Kissen?“, fragte Gaara ein wenig irritiert. „Nein, danke, ich komme gut zurecht“, antwortete Shikamaru. Seine Stimme klang ein wenig gedämpft durch die Schranktür. Also arbeitete Gaara weiter. Und nach weiteren zehn Minuten war Shikamaru noch immer nicht aus dem Schrank herausgekommen. Gaara erwischte sich immer wieder dabei, wie er verstohlen zum Schrank herüber blickte. Er las jetzt schon zum dritten Mal den gleichen Absatz, aber die Worte, die er las, schienen nicht den geringsten Sinn zu ergeben. Die Sache mit Shikamaru ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Wieso kam er nicht aus diesem verdammten Schrank heraus? Hatte er etwa vor, da drin zu übernachten? Verdammt nochmal, er konnte sich nicht konzentrieren, solange Shikamaru in seinem Schrank saß! „Äh, Shikamaru…willst du nicht langsam mal rauskommen?“ Keine Antwort. Gaara runzelte die Stirn und ging zur Tür, um nachzusehen, ob jemand im Gang war. Aber der Gang war leer. „Also, Temari ist nicht hier, du solltest also am besten gehen.“ Shikamaru antwortete immer noch nicht. Schließlich hielt Gaara es nicht mehr aus. Er ging zum Schrank, um Shikamaru, wenn nötig, herauszuzerren, und öffnete den Schrank. Da saß Shikamaru, mit geschlossenen Augen, und döste vor sich hin! „Was zum…?“ Dieser Kerl war doch tatsächlich in seinem Schrank eingeschlafen! Der hatte vielleicht Nerven! Gaara wollte Shikamaru gerade wachrütteln, als am Ende des Ganges die Stimme seiner Schwester ertönte. Sie klang wütend. Sehr wütend. „Shikamaru!“, brüllte sie. „Komm her, du mieses, feiges...“ Gaara handelte reflexartig. Er schloss die Schranktür wieder, eilte zu seinem Schreibtisch und beugte sich über die Schriftrolle. Wenige Sekunden später kam Temari ins Zimmer. „Hey, Gaara, hast du Shikamaru gesehen?“ Gaara tat so, als lese er die Schriftrolle. „Nein“, sagte er ohne aufzublicken. Temari machte ein unschönes Geräusch. „Wenn ich den in die Finger kriege…“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab, um das Büro wieder zu verlassen. SCHNARCH! Gaara zuckte zusammen. Shikamaru hatte geschnarcht! Warum musste dieser Blödmann ausgerechnet jetzt schnarchen? Temari drehte sich verblüfft um. „Was war das?“ „Keine Ahnung!“, erwiderte Gaara hastig. „Aber es ist bestimmt nicht…“ SCHNARCH! Und wieder zuckte Gaara zusammen. Halt die Klappe, du Idiot, dachte er verzweifelt. „Es kommt aus deinem Schrank!“, sagte Temari, und bevor Gaara etwas dagegen unternehmen konnte, hatte sie den Schrank geöffnet. Natürlich lag Shikamaru noch immer darin, und er suchte sich ausgerechnet diesen Augenblick aus, um noch einen Schnarcher von sich zu geben. Temari glotzte ihren Ehemann an. Eine Weile lang geschah nichts. Gaara stand mit zusammengebissenen Zähnen neben seinem Schreibtisch und wartete auf die Explosion. Und dann kam sie. „SHIKAMARU NARA!“, brüllte Temari und Gaara hätte schwören können, dass ein paar Speicheltropfen aus ihrem Mund flogen. Shikamaru wachte sofort auf. Als er begriff, wer ihn da angeschrieen hatte, weiteten sich seine Augen vor Entsetzten. Es wäre beinahe komisch gewesen. Aber nur beinahe. Temari packte ihn am Schlafittchen und zerrte ihn unwirsch aus dem Schrank heraus. „Was fällt dir ein! Einfach abzuhauen! Und ich such dich überall und mache mich zum Deppen! Du mieser, kleiner, feiger Mistkerl!“ Temari schüttelte ihn ein paar Mal hin und her, dann schubste sie ihn von sich weg. Shikamaru rang nach Atem. „Und du!“, rief Temari, und wandte sich Gaara zu. „Du hast mit ihm unter einer Decke gesteckt! Gib’ s zu!“ „Temari - ich - äh“, stotterte Gaara und wich ein paar Schritte zurück. Er hatte sie noch nie so aufgebracht gesehen. Shikamaru nutzte die Gelegenheit und machte sich augenblicklich aus dem Staub. „Bleib hier! Ich bin noch nicht fertig mit dir!“, rief Temari rasend vor Zorn. Gaara wusste selbst nicht, warum er das getan hatte. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass er es getan hatte. Aber plötzlich fand er sich an der Seite seines Schwagers wieder und war, genau wie er, auf der Flucht vor Temari. Sie stürzen durch die vielen Gänge des Gebäudes und Temari rannte wie eine Furie hinter ihnen her und beschimpfte sie mit Worten, die Gaara noch nie zuvor von ihr gehört hatte. Sie hetzten in den erstbesten Raum, den sie finden konnten und versteckten sich – mal wieder – in einem Schrank. Erst als sich Gaaras Puls wieder beruhigt hatte, wurde er sich der Absurdität seiner Lage bewusst. Er war gerade eben vor seiner Schwester weggerannt. Er, der Kazekage. Und jetzt stand er neben seinem Schwager in einem alten, staubigen Schrank und glubschte die Innentür des Schranks an. Das war das Peinlichste, was ihm je passiert ist! Warum? Warum war er eigentlich weggerannt? Warum hatte er Shikamaru nicht sofort aus seinem Schrank gezerrt und sich nicht weiter um diese Sache gekümmert? Wenn sich das rumspricht, werde ich bald der Volltrottel von Sunagakure sein, dachte er düster. Alle, die ihn zuvor gefürchtet und gemieden hatten, würden sich über ihn kaputtlachen. Shikamaru stand neben ihm und gab keinen Mucks von sich. Vielleicht war er ja wieder eingeschlafen. Das würde ihn inzwischen gar nicht mehr überraschen. „So, und was nun?“, fragte Gaara, um Shikamaru zu zwingen, sich mit der Sache auseinander zu setzen. „Was willst du jetzt tun? Willst du dich für immer und ewig in diesem Schrank verstecken?“ „Naja…vielleicht“, antwortete Shikamaru. Allmählich wurde es Gaara zu bunt. „Sag mal, was ist eigentlich mit dir los? Heißt das, du versteckst dich lieber für den Rest deines Lebens im Schrank, als ein unangenehmes Gespräch mit deiner Frau zu führen? Ich dachte, du wärest so clever! Dann müsstest du doch eigentlich wissen, dass das nicht die richtige Lösung ist!“ Shikamaru zappelte peinlich berührt ein bisschen hin und her, sagte aber nichts. Das machte Gaara nur noch wütender. „Mann, du bist so was von feige! Du hättest niemals vor ihr weglaufen sollen!“ „Du bist doch auch weggelaufen!“, gab Shikamaru trotzig zurück. „Ja, und ich weiß selbst nicht, warum. Wahrscheinlich war es eine Kurzschlussreaktion.“ „Temari scheint dafür prädestiniert zu sein, solche Kurzschlussreaktionen auszulösen“, murmelte Shikamaru. Gaara seufzte. „Ich werde jetzt jedenfalls zu ihr gehen und die Sache klären. Mach von mir aus, was du willst.“ Er streckte die Hand aus, um die Schranktür aufzustoßen, als Shikamaru ihn festhielt. „Ich mache das selbst“, murmelte er widerwillig. „Wie bitte?“ „Ich sagte: Ich mache das selbst!“, rief Shikamaru laut und deutlich und wollte den Schrank öffnen. „Was ist los?“, fragte Gaara ungeduldig, denn Shikamaru hatte den Schrank immer noch nicht geöffnet. „Hast du es dir wieder anders überlegt?“ „Nein“, sagte Shikamaru. Er klang irgendwie beunruhigt. „Es ist der Schrank. Ich kriege ihn nicht auf!“ „Was?!“ Gaara drückte beide Hände so fest er konnte gegen die Innenseite der Schranktür und sah schemenhaft, dass Shikamaru das gleiche tat. Die Tür rührte sich nicht. Gaara stemmte sich noch fester dagegen, aber es half nichts! „Sie klemmt!“, sagte er ungläubig. Und dann noch einmal, als könnte er es einfach nicht fassen. „Das verdammte Ding klemmt!“ „Nun ja, der Raum, in dem wir uns befinden, war ja auch leer. Und der Schrank ist auch leer und völlig verstaubt. Wahrscheinlich wurde er schon ewig nicht benutzt. Da ist es nicht verwunderlich, wenn die Tür klemmt“, sagte Shikamaru altklug. Ja, klar, jetzt machte er wieder einen auf Klugscheißer! Bevor Gaara etwas Unwirsches sagen konnte, meinte Shikamaru: „Benutz doch einfach deinen Sand, um die Tür aufzusprengen!“ Ein flaues Gefühl machte sich in Gaaras Magengegend breit. Er hatte seinen Kürbis zwar dabei, aber… „Das geht nicht! Es ist zu eng hier drin. Ich würde dich wahrscheinlich zerquetschen!“ Shikamaru gab ein seltsam ersticktes Geräusch von sich. „Dann weiß ich auch nicht weiter…“ Eine Weile lang standen sie stumm nebeneinander und sagten gar nichts. Dann, nach etwa zwanzig Sekunden hatten sie sich beide mit der unschönen Wahrheit abgefunden und die einzige Lösung für ihr Problem erkannt. Wie auf Kommando brüllten sie beide gleichzeitig los. „HILFEEEEEE!“ Es war Temari, die den Hilferuf hörte. Natürlich! Warum sollte es sich auch ausgerechnet jetzt zum Besseren wenden? Zunächst einmal starrte Temari den Schrank fassungslos an. Dann brach sie plötzlich in schallendes Gelächter aus. Gaara und Shikamaru saßen tatsächlich in einem Schrank fest! Das war einfach zu komisch, um war zu sein! Ihre Wut war immer noch nicht verschwunden und sie spielte schon mit dem Gedanken, die beiden einfach ein Weilchen in diesem Schrank schmoren zu lassen. Shikamaru kannte seine Frau gut genug, um ihre Gedanken zu erraten und rief verzweifelt: „Bitte, Temari, lass uns hier raus! Ich schwöre auch, dich nie wieder zu beleidigen und nie wieder vor dir wegzulaufen! Bitte!“ Temari schmunzelte und wartete noch ein bisschen, dann sagte sie schließlich „Schon gut, schon gut! Wartet einen Moment!“ und holte sich ein Kunai. Die Schranktür war tatsächlich sehr stark verklemmt, aber schließlich gelang es ihr, die Tür mit dem Kunai aufzuhebeln. Sofort purzelten Gaara und Shikamaru heraus – sie sahen beide ziemlich zerzaust aus. Zur Überraschung aller fiel Shikamaru seiner Frau erleichtert in die Arme und gab ihr einen Kuss. „Es tut mir leid“, murmelte er und küsste sie gleich noch einmal. Temari seufzte. „Ihr macht vielleicht Sachen!“, sagte sie vorwurfsvoll, aber ihre Wut war vergessen. Gaara setzte sich auf den staubigen Fußboden. „Wenn ihr das nächste Mal Probleme habt, regelt das bitte nicht in meinem Schrank!“, entgegnete er erschöpft. Temari sah ein, dass es nicht besonders günstig für Sunagakure wäre, wenn diese Geschichte nach außen dringen würde. Gaara konnte es sich nicht leisten, zum Gespött seines Dorfs zu werden, denn dass würde womöglich seine Position als Kazekage schwächen. Sie beschlossen, Niemandem etwas von diesem kleinen „Missgeschick“ zu erzählen. Anschließend führten Temari und Shikamaru ein ernsthaftes Gespräch. Temari erklärte Shikamaru, dass sie in letzter Zeit so reizbar war, weil sie sich mit der ganzen Hausarbeit überlastet fühlte, da ihr Shikamaru so selten dabei half und ihre Arbeiten niemals ausreichend würdigte. Shikamaru war sich diesem Problem gar nicht bewusst gewesen und versprach, ihr fortan mehr zur Hand zu gehen. Fünf Wochen später öffnete Kankuro seinen Schrank, um eine seiner Puppen herauszunehmen und bekam beinahe einen Herzanfall, weil Shikamaru sich darin versteckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)