La collection von Kizzu ================================================================================ Kapitel 1: Die Geisterbahn -------------------------- Huhu! ^^ Öhm, liest das überhaupt jemand? Ja? Okay. ^^ Also, das wär dann meine erste KG. Würde mich sehr über Kommis freuen. ------------------------------ Anna seufzte. Warum nur bekam sie so wenig Taschengeld? Ihre Eltern waren doch eigentlich sehr vermögend. Es war ein warmer Nachmittag und sie streifte über den Festplatz. In den nächsten drei Wochen fand hier ein Rummel statt. Sie steuerte die Geisterbahn an, um zu sehen, ob sie sich eine Fahrt überhaupt leisten konnte. Auf dem Weg dorthin merkte sie, dass die Menschenmenge gerade weitaus größer geworden war, doch sie dachte sich nichts dabei. Jemand rempelte sie so an, dass Anna strauchelte und fast fiel und als sie sich umdrehte, um sich zu beschweren, war dort niemand mehr, der sie angerempelt haben könnte. Verwundert ging sie weiter. Am Fahrkartenverkauf hing neben einem Preisschild noch etwas anderes. Dort stand dick und fett "Aushilfe gesucht". Ihre Augen begannen zu leuchten. Hier konnte sie doch sicher wunderbar ihr Taschengeld aufbessern. Siegessicher grinsend stellte sie sich in der Warteschlange an. Während sie wartete, kam ihr in den Sinn, dass sie ja eigentlich noch nie einen derart ausgefallenen Job angenommen hatte und auch keinen kannte, der so etwas gemacht hatte. Aber Anna brauchte Geld. Und wenn das bedeutete, dass sie in einer Geisterbahn arbeiten musste, dann würde sie dies in Kauf nehmen. Endlich war sie an der Reihe. Sie zeigte auf das Schild. "Sie suchen doch eine Aushilfe, oder?" Der Mann hinter dem Tresen zuckte mit den Schultern. "Tut mir leid, aber wir haben die Stelle gerade vergeben. Du hättest zehn Minuten eher kommen müssen." "Na gut", sagte sie, "trotzdem vielen Dank." Etwas enttäuscht ging sie nach Hause. So ein Job entging einem schließlich nicht jeden Tag. Es war bereits eine Woche vergangen, als Anna von ihrem besten Freund Tobias auf den Rummel geschleppt wurde. "Lass uns eine Runde fahren", schlug er vor. Dabei zeigte Tobias auf die Geisterbahn. "Muss das sein?", fragte Anna. "Da fragst du noch", spottete ihr bester Freund und zog sie in die Schlange. Als sie an der Reihe waren, erkannte der Mann am Tresen Anna wieder. "Du, Mädchen", sagte er. "Ja?" Er lächelte. "Ich habe gute Nachrichten für dich. Der Aushilfsjob ist gerade wieder frei geworden, weil der Junge sich umentschieden hat. Falls du also immer noch hier aushelfen willst-" Anna nickte begeistert. "Das wäre super." "Du kannst morgen anfangen - um 16 Uhr." "Vielen, vielen Dank", rief Anna. "Na dann geben Sie uns mal zwei Fahrkarten, bitte", mischte sich Tobias ein. Der Mann schob ihnen zwei Karten zu. "Die schenk ich euch!" "Danke!" Jetzt grinste auch Tobias. Nach der Fahr meinte er: "Ein Job in einer Geisterbahn? Darauf kommt aber auch nur die Anna!" Sie pikste ihm in die Seite, er legte einen Arm um sie. "So ne verrückte Freundin wie ich hat wohl keiner." "Spinner", gab Anna zurück. Aber sie lachte. Annas erster Arbeitstag begann. Es war ein stürmischer Nachmittag. Und da es schon Herbst war, fingen die Blätter bereits an, von den Bäumen zu fallen. Sie wurden vom Wind nur so durch die Luft geschleudert und vollführten einen wilden Tanz über den Köpfen der Rummelbesucher. Eine merkwürdige Stimmung hatte sich verbreitet. Man konnte fast schon von einer schlimmen Vorahnung sprechen. Nun nieselte es. Anna sollte zunächst den Boden in der Geisterbahn fegen. Dorthin hatte sich bereits ein ganzer Laubwald verirrt. Also schwang sie im Halbdunklen den Besen und freute sich schon auf ihre ersten eigens verdienten Dollar. Glücklicherweise hatte sie keine Angst in der Geisterbahn. Rechts von ihr stand ein Furcht erregend aussehender kleiner Junge. Seinem halbnackten Körper fehlte ein Arm, der anscheinend abgerissen worden war und widerliche Insekten hatten sich in seinen Bauch gebohrt. Eine tiefe Narbe durchzog sein ganzes Gesicht, sein Mund war weit geöffnet und seine braunen Augen - die das einzig "Warme" an ihm waren - sahen Anna an, als wollten sie sagen: "Bitte hilf mir!" Es war Anna bisher nie aufgefallen, wie täuschend echt der Kleine aussah. Doch ein wenig angewidert drehte sie sich weg und schwang weiter den Besen. An der nächsten Ecke hielt sie plötzlich inne. Lag da nicht etwas? Sie kam näher. Und noch ein Stückchen näher. Es waren zwei Beine. Das Mädchen schauderte. Dennoch konnte sie nicht anders und zog an ihnen... Sie taumelte augenblicklich ein paar Schritte rückwärts. Da lag ein Junge. Er war tot. Man hatte ihm dreimal in den Kopf geschossen. Erst jetzt konnte Anna schreien. Ihr Schrei hallte durch die ganze Geisterbahn. Auf dem Dach flog eine Krähe kreischend davon. Das war ein Alptraum! Das konnte nur ein Alptraum sein. Der Ton in der Geisterbahn wurde eingeschaltet. Zu hören war nun das laute Lachen des Teufels. Mit zusammengebissenen Zähnen stand Anna da und hielt sich die Ohren zu. Musste das jetzt anfangen? War sie nicht schon traumatisiert genug? Im nächsten Moment wurde ihr ein Messer in den Rücken gestoßen. Sie fiel zu Boden und war augenblicklich tot. Der Mann, der die Karten verkaufte, rückte seinen Hocker zurecht und legte zwei Fahrkarten auf den Tresen, die zwei kichernde Mädchen dankend annahmen. Dann hängte er, fast liebevoll, ein Schild auf. Ein Schild mit der Aufschrift "Aushilfe gesucht"... ------------------------------ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)