A Dream of Hope von abgemeldet (Die Suche nach dem Sinn des Lebens) ================================================================================ Kapitel 4: The first step ------------------------- Tsubasa Ohzora schaltete das Video aus. Er lehnte sich in den Sessel zurück und nahm ein Foto seiner Tochter in der Hand. „Ich werde dich finden, mein Engel.“ „Ich danke Ihnen sehr für Ihre Hilfe.“ Meinte Tsubasa und blickte auf die Akte die man ihm eben gereicht hatte. „Sie wissen, dass ich gegen meine Vorschriften verstoßen habe.“ Meinte der Polizist. Tsubasa nickte. „Ja und dafür danke ich Ihnen sehr.“ „Ich habe selber eine Tochter und ich verstehe ihr handeln.“ „Danke.“ Sagte Tsubasa, nahm sich seinen Gehstock in die linke Hand und stand vom Stuhl auf. Tsubasa ging, auf den Stock gestützt aus dem Cafe heraus und setzte sich in seinen Wagen. Er blickte die Akte an. Tsubasa hatte die Akte seiner Tochter noch nie in der Hand gehalten gehabt. Es war eine gelbe Akte. Auf der Deckseite der Mappe stand der Name, seiner Tochter und eine Nummer stand da drauf. Er öffnete die Akte. Oben rechts heftete ein Foto seiner Tochter. Es war eines der Fotos die er und Sanae damals zu der Suche nach ihrer Tochter der Polizei gegeben hatten. Man hatte die Suche nach seiner Tochter nun schon vor einem Viertel Jahr beendet gehabt. Man hatte keine Tipps aus der Bevölkerung mehr bekommen gehabt. Man hatte die Such einfach aufgegeben. Wie konnte man die Suche einfach aufgeben. Man sollte doch bitte so lange nach jemanden suchen, bis man die Vermisste endlich wieder gefunden hatte. Das war zumindest seine Auffassung. Name: Alisha Ohzora Eltern: Tsubasa Ohzora (Ex-Fußballstarspieler, momentan Kommentator), Sanae Ohzora (Sekretärin in einer Notar-kanzlei) Alter: 5 Jahre Haarfarbe: braune, schulterlange Haare Augenfarbe: blau Kleidung am Tag des Verschwindens: Schuluniform der St. Edwards School (blauer Rock, weißes Hemd, blaue Bluse, rote Schleife, blaue Samtschuhe mit Riemchen) Sonstige äußerliche Merkmale: trug eine rote Haarspange im Haar, hatte einen Verband um den rechten Handknöchel (hatte sich beim Schulsport zwei Tage vorher die Hand geprellt), hat einen roten Leder-Schulranzen getragen und eine rote Reckenjacke Geschichte: verließ um 7:00 Uhr früh, das Elternhaus. In den Schulbus steigt sie zwei Häuserblocks weiter ein, kam dort jedoch nie an. Schule informierte ihre Eltern, dass sie nicht erschienen war, diese riefen sofort bei der Polizei an. Tsubasa seufzte und lehnte sich in den Sitz seines roten Landrovers zurück und schloss die Augen. Er stellte sich vor, wie seine Tochter damals das Haus an diesem besagten Tag verlassen hatte. „Nun halte doch mal still.“ Meinte Sanae und versuchte ihre hippeligen Tochter die Haare zu kämmen. Tsubasa saß am Küchentisch und lächelte die beiden an. Alisha saß ihm gegenüber und schritt ihrem Vater mal wieder Grimassen, aß nebenbei ihr Müsli und kostete ihre Mutter mal wieder eine Menge Nerven. „Alisha. Halt endlich still.“ Knirschte ihre Mutter und seufzte. Sanae schaffte es endlich ihrer Tochter eine rote Haarspange ins Haar ihrer Tochter. „So fertig.“ Meinte sie und seufzte. „Danke Mom.“ Sagte Alisha und schlürfte die Milch ihrer Schale aus. „Wie spät ist es denn?“ fragte sie. Tsubasa lächelte. Alisha hatte zwar schon gelernt, die Uhr zu lesen, aber sie fragte dennoch immer danach. „Du hast noch 5 Minuten mein Engel.“ Sagte Tsubasa. „Du sollst mich nicht immer Engel nennen.“ Sagte Alisha und seufzte. „Warum nicht Alisha?“ meinte ihr Dad. „Weil das peinlich ist?“ Tsubasa blickte sie überrascht an. „Und wie soll ich dich sonst nennen?“ „Tochter, oder so was? Oder Alisha, aber nicht Engel oder Herzchen oder Süße oder Kleine.“ Tsubasa lächelte sie an. „Wie du willst.“ Meinte Tsubasa und blickte sie an. „Danke.“ Sagte Alisha, sprang von ihrem Stuhl auf und eilte zu ihrem Daddy herüber. Tsubasa nahm sie zu sich hoch. „Weißt du, du kannst mich ruhig weiter Engel nennen, aber nur wenn keine meiner Freundinnen da sind.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ja so machen wir es.“ Sagte Tsubasa mit einem breiten Grinsen. Sanae kam wieder in den Frühstücksraum und blickte die beiden an. „Was blödelt hier da schon wieder herum?“ fragte sie. „Geheimnis.“ Sagte Alisha und gab ihren Vater einen Kuss auf die Wange. „Hab wieder viel Spaß in der Schule und ärgere die Lehrer nicht allzu doll.“ Sagte Tsubasa und setzte sie wieder an. Alisha nickte, eilte zu ihrer Mutter, die ihr beim Anziehen der roten Reckenjacke half. Tsubasa stützte sich auf seinen Gehstock und stand von seinem Stuhl auf. „Bis dann!“ sagte Alisha, nahm ihren Rucksack noch über die Schulter. „Ja, bis dann.“ Sagte ihre Mutter und Tsubasa kam gerade in den Flur als seine Tochter schon aus dem Haus verschwunden war. „Es ist ein schöner Tag.“ Sagte Sanae zu Tsubasa. Er öffnete seine Augen wieder und seufzte. Tsubasa blickte wieder in die Akte. Er wusste nun wo er anfangen würde zu suchen. Tsubasa startete den Motor. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich konnte mich nicht mit den Gedanken abfinden, dass du da irgendwo draußen bist, ganz alleine auf dich gestellt, ohne deine Eltern. Ohne deine Mom. Ohne deinen Dad. Du bist ganz alleine. Ich weiß nicht wo du bist und das macht mich ganz krank. Ich weiß, dass du nicht tod bist. Wenn die Polizei dich nicht sucht, dann suche ich dich jetzt! Ich gebe dich nicht auf! Nein, dass kann ich nicht. Für deine Mutter war es einfacher so. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du nie mehr zu ihr zurück kommen wirst. Seih ihr nicht böse. Für sie hat sie dich gegeben, aber nur, weil sie den Schmerz nicht mehr ertragen konnte eine Mutter ohne Kind zu sein. Deswegen suche ich dich. Ich kann dich nicht aufgeben. Nein, es zerreißt mich innerlich. Aber ich kann erst wieder ruhig sein, wenn ich dich gefunden habe. Egal wie. Wenn du dann Tod bist, dann weiß ich es dann wenigstens. Dann weiß ich es wenigstens. Dann muss ich nicht mehr suchen. Aber ich weiß, dass du noch da bist. Ich werde dich finden! „Mr. Ohzora...“ meinte die ehemalige Klassenlehrerin von Alisha überrascht als sie ihn sah. Er humpelte mit seinem Gehstock in das Klassenzimmer. Tsubasa blickte sich um. „Ist das nicht das Klassenzimmer, wo auch meine...“ Er ging zu einem der kleinen Tische. „Hier saß sie doch, oder?“ Tsubasa blickte die Lehrerin an. Diese war von ihrem Stuhl am Schreibtisch aufgestanden und nickte ihm zu. „Es tut mir so Leid.“ „Ja, das weiß ich.“ Sagte Tsubasa und lächelte sie an. Er kam auf sie zu und setzte sich zu ihr hin. „Sie müssen mir helfen.“ „Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Ohzora?“ fragte die Lehrerin. „Ich werde alles tun, was in meiner Macht liegt.“ „Sie müssen mir die Akte meiner Tochter geben.“ Sie blickte ihn fragend an. „Warum denn das?“ „Wissen Sie, die Polizei hat die Suche nach meiner Tochter vor einem Viertel Jahr aufgegeben, ohne eine Spur, ohne gar nichts. Sie konnte mir gar nichts sagen, außer dass sie sie noch nicht gefunden hatten. Sie hatten immer angerufen und gesagt. . Doch sie haben die Suche einfach beendet.“ „Herr Ohzora...“ „Wissen Sie, für meine Frau war es einfacher, wenn sie ihre Tochter aufgab, wenn sie akzeptierte, dass ihre Tochter nie mehr zurück kommen wird. Aber ich kann das nicht. Ich weiß, dass sie da irgendwo ist. Ich werde sie finden.“ Sie nickte. „Sie verstehen, was ich meine?“ Sie nickte wieder. „Ich werde Ihnen die Akte geben.“ Sagte sie und lächelte. Sie stand auf und ging aus dem Klassenzimmer. Tsubasa blickte wieder zu den Platz wo seine Tochter früher immer saß. Er erinnerte sich daran, wie seine Tochter nach der Schule aufgeregt zu ihm kam und ihm alles erzählte, was sie heute in der Schule gelernt, gemalt und gespielt hatte. Sie war so ein fröhliches Kind gewesen. Er blickte zum Fenster. Alisha saß am Fenster und das Klassenzimmer war im Erdgeschoss. Man hätte von hier aus die Klasse und seine Tochter beobachten können. Ohne Probleme. Auf der anderen Straßenseite war auch ein Park. Man hätte sich doch hinsetzten können und die kleinen Kinder beobachten können. „Hier.“ Er blickte auf und sah in das freundliche Gesicht der Lehrerin, die ihm die rosafarbene Akte seiner Tochter reichte. Tsubasa stützte sich auf seinen Stock und stand auf. Dann nahm er die Akte entgegen und lächelte die junge Frau an. „Ich danke Ihnen.“ „Ich habe ihnen meine Telefonnummer noch reingeschrieben. Sie können mich jederzeit anrufen.“ Sagte sie und wischte sich die Träne weg. „Alisha war eine tolles junges Mädchen.“ Tsubasa nickte und kämpfte selber mit den Tränen, er nickte nur ihr zu. Mehr konnte er im Moment selber nicht rüber bringen. „Ich danke ihnen.“ Meinte Tsubasa, stützte sich wieder auf seinen Stock und ging in Richtung Tür. „Melden Sie sich bitte bei mir, sobald sie was wissen. Ja?“ Tsubasa nickte nur und ging weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er ging aus dem Klassenzimmer, ging den Flur entlang, den er schon oft mit seiner Tochter entlang gegangen war und verließ das Gebäude. Er drehte sich noch mal um und blickte zur Tür. Er sah seine Tochter wieder ihm entgegen rennen. Sie rannte ihm immer entgegen, wenn er sie von der Schule abholte, denn sie hatte ihm immer so viel zu erzählen. Tsubasa liebte es seiner Tochter zu zuhören. Er drehte der Schule den Rücken zu und stieg in den Landrover wieder ein. Die Entscheidung dich auf eigene Faust suchen zu wollen war schwer. Sanae wollte da nicht mitmachen, sie wollte es nicht, sie trennte sich von mir. Sie ließ mich alleine, ich ließ sie alleine. Wir gingen mit deinem Verschwinden zu unterschiedlich vor. Wir akzeptierten es auf unterschiedlicher Art und Weise. Dein Verschwinden tat unserer Beziehung nicht gut. Wir waren zu sehr mit unserem eigenen Schmerz beschäftigt, statt sich um unsere Beziehung zu kümmern. Du wirst das bestimmt verstehen, mein Engel. Letztendlich standen die Leute, die ich so sehr liebte, nicht mehr hinter mir. Aber das war mir egal. Ich musste dich finden. Ich machte mich auf den Weg. Tsubasa fuhr eine entlosweite Straße entlang. Links und Rechts war nichts, außer ein paar Felder. Ab und an erschien ein Bauernhof. Aber mehr war da nicht. Tsubasa fuhr rechts an, denn sein Handy klingelte. Er beugte sich zum Beifahrersitz und ergriff nach seinem Handy. Er schaute auf das Display. >Sanae<. „Hallo, Sanae.“ Tsubasa konnte sich einfach nicht mehr Schatz nennen, auch wenn es noch auf seinen Lippen gelegen hatte. Natürlich liebte er sie immer noch und er wusste auch, dass sie ihn immer noch liebte, aber diese Meinungsverschiedenheit, diese verschiedene Ansicht trennte sie voneinander. Sie waren nicht mehr das glückliche Paar von früher, dass alles geschafft hatte. „Wo bist du Tsubasa?“ „Ich bin unterwegs.“ „Die Polizei hat vorhin bei mir angerufen, die Akte unserer Tochter ist verschwunden. Weißt du etwas davon?“ Tsubasa blickte auf seinen Beifahrersitz, wo die gelbe Akte über der rosafarbenen lag. „Ja.“ Sagte er nur kurz. „Tsubasa. Was tust du nur?“ „Ich habe sie nicht geklaut, wenn du das denkst.“ „Das denke ich nicht.“ „Gut.“ Er hörte, wie sie seufzte. „Wo bist du?“ „Ich sagte doch unterwegs.“ „Unterwegs wo hin?“ hakte sie weiter nach. „Du weißt wohin ich unterwegs bin.“ Sie seufzte wieder. „Tsubasa. Warum tust du mir das an?“ „Sanae. Ich tue dir nichts an. Ich will nur meine Tochter wieder.“ „Pass auf dich auf. Wenn etwas ist, ruf mich an.“ „Ja, das mache ich.“ „Gut. Dann...“ er merkte, dass sie nicht wusste, was sie jetzt sagen sollte. „Ich muss weiter Sanae.“ „Verstehe. Bis dann. Meld dich ab und an mal.“ „Ja, mach ich.“ Er legte auf. Er legte das Handy wieder weg und blickte gerade aus auf die Straße, dann kramte er aus der Ablage in der Tür eine Landkarte heraus. Er nickte, als er seinen Weg wieder gefunden hatte und legte sie wieder weg. Er startete den Wagen wieder und fuhr weiter. Auf der Suche nach seiner Tochter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)