Lebe deine Träume von leenrei (~*~Nur wer an die Hoffnung glaubt wird sie erleben~*~) ================================================================================ Kapitel 4: Leben oder Tod ------------------------- Geschockt standen Lan und Kail vor dem Gebäude. Einige Feuerwehrmänner versuchten vergebens in die Fabrik zu gelangen, doch ohne Erfolg. Die Flammen waren zu hoch und das Gebäude war schon fast vollständig eingestürzt. „Es tut uns Leid“, begann einer der Feuerwehrmänner. „Nein! Chaud!“, schrie Lan mit Tränen in den Augen. Er wollte schon ins Gebäude stürmen, aber Kail hielt ihn zurück. Er wusste auch, dass es zu spät war. Megaman war in seinem PET, in der Hosentasche seines NetOps. Das NetNavi wusste nicht was es machen oder sagen sollte und sah traurig zur Fabrik. Lan begann langsam tz weinen und ließ sich auf den Boden sinken. Kail kniete sich neben ihm, um ihn zu trösten. Als ein Feuerwehrmann vorbei kam, fragte der Junge: „Seit wann brennt die Fabrik noch mal?“ „Jetzt müssten es fast drei Stunden sein.“ „Die Mail kam vor zweieinhalb Stunden, aber ich glaube zu hundert Prozent, dass Chaud in der Fabrik ist oder eher war. Das heißt, dass er auf jeden Fall tot ist“, sagte True kalt. Kail überlegte: „Nicht so schnell; True. Er schrieb noch, dass der Typ bewaffnet ist und er uns umbringt, wenn wir ihn suchen, aber wenn Chaud da drin wäre, dann hätte er offen geschrieben, dass er in der Fabrik ist, die gerade brennt. Das passt nicht ganz zusammen.“ „Glaubst du, dass Chaud noch lebt?“, fragte Lan traurig. „Ja, aber ich weiß nicht, ob ich mir bei meiner Aussage so sicher bin. Der Schreibstil ist nicht der, den ich von Chaud gewöhnt bin. Er hat eine eher erwachsene Aussprache und die schien mir so normal. Das ist nicht normal für seine Verhältnisse. Das verwirrt mich ein wenig, aber ich kann dir nicht zu hundert Prozent sagen, dass er nicht in der Fabrik ist.“ „Was sollen wir denn jetzt machen?“ „Warten bis das Gebäude nicht mehr brennt und es dann untersuchen. Was anderes können wir jetzt eh nicht mehr machen.“ „Sieh mal!“, sagte Lan und zeigte auf die Fabrik. Ein Junge von zirka 19 Jahren, einer Größe von ein Meter 80 und langen silbernen Haaren kam aus dem brennenden Gebäude. Die Feuerwehrmänner kamen angerannt und wollten ihn versorgen, doch ohne ein Wort zu sagen ging er weiter. Er blieb vor Lan und Kail stehen. Nacheinander sah er die beiden an. Erst jetzt viel Kail auf, dass der silberhaarige Junge einen Helm in der Hand hielt und Protomans Anzug trug. Verwundert fragte Kail: „Protoman? Bist du es wirklich?“ „So sieht es wohl aus“, antwortete der silberhaarige Junge. „Das heißt der Chip hat funktioniert?“ „Scheint wohl. Chaud ist nicht hier?“ Lan war immer noch schockiert, deshalb sprach nur Kail mit ihm: „Nein. Wir bekamen aber eine Nachricht von seinem PET. Er schrieb, dass du Tod seiest. Aber das bist du ja nicht. War er nicht da als ihr den Chip ausprobiert habt?“ „Tod? Er war nicht dabei, aber vielleicht denkt er ich sei Tod, weil ich nicht im PET bin. So wäre es wenigstens zu erklären.“ „Wahrscheinlich, aber die Nachricht kam aus dem Gebäude hier. Irgendwas ist hier gewaltig faul. Warum bist du nicht bei Chaud?“ „Dieser Typ sagte, dass er Chaud zu den anderen bringt, aber der Kleine hatte Recht. Es war eine Falle und meinetwegen ist er jetzt sicherlich tot. Dieser Typ wird was erleben.“ „Das befürchte ich auch. Wenn man es so sieht, er hat was er will. Die Chips funktionieren und wofür braucht er ihn noch. Die Frage ist nur, was wollte er mit den Chips? Und warum hat er ausgerechnet dich raus gelassen?“ Lan sah böse zu den beiden auf: „Wir dürfen nicht aufgeben! Was ist, wenn er noch lebt und wir geben auf? Dann hat er eh verloren!“ „Es ist zu spät. Er hat ihn noch gefragt, wie er am liebsten sterben will und als Chaud es nicht gesagt hat, meinte er ei langer Tod wäre gut. Am besten natürlich Feuer. Und das Haus brennt“, meinte Protoman ohne seine Mine zu verziehen. Kail und Lan brachten kein Wort mehr raus. Doch Protoman gab nicht so einfach auf. Er begab sich wieder zum Eingang der Fabrik und betrat sie trotz Warnungen der Feuerwehrmänner. Er begann mit seiner Suche in den Kellergeschossen und wurde auch direkt fündig. Chaud lag mitten ihm Raum, umgeben von Feuer, bewusstlos und leicht verbrannt. Protoman zog seinen Helm an und ging durch das Feuer zu seinem NetOp. Er hob Chaud hoch und drückte ihn an sich. Lan blickte zittrig zur Fabrik, die schon sehr am wackeln war und als hätte man es gedacht, stürzte das gesamte Gebäude ein und verschüttete Chaud und Protoman. „Nein! Chaud! Protoman!“, weinend riss er sich von Kail los und rannte zu den Trümmern. Kail folgte ihm langsam und stellte sich kopfschüttelnd neben den braunhaarigen Jungen: „Es ist zu spät. Die beiden haben es sicherlich nicht überlebt.“ Doch dann schreckte Lan auf und zeigte auf die Fabrik, in der sich jemand erhob. Auch Kail staunte, als er sich das Geschehen ansah. Protoman trug einen Jungen aus den Trümmern und dieser Junge war wirklich Chaud. Mit leicht trauriger Stimme sagte Protoman: „Er atmet kaum noch.“ „Ruft einen Krankenwagen!“, rief Kail zu den Feuerwehrmännern. Es kam den drei Jungs wie Stunden vor, obwohl der Krankenwagen nur zehn Minuten brauchte. Protoman fluchte leicht: „Wie lange dauert das denn noch? Es ist doch sicherlich schon eine halbe Stunde vergangen!“ „Es waren gerade zwei Minuten. Ohne PET ist das Zeitgefühl schwer, was? Sonst hättest du es gewusst“, sagte Kail ungeduldig. Er bekam einen bösen Blick von Protoman, ließ sich aber nicht abschrecken. Doch sogar Kail konnte nicht mehr länger ruhig sitzen. Lan lief immer wieder von der einen Seite zur anderen. Endlich kam der Krankenwagen an und der Notarzt versorgen Chaud. Er meinte: „Wir gehen ins No Hospital. Sie können hinterher kommen, aber mitnehmen können wir leider niemanden von Ihnen.“ Soweit sie konnten leisteten sie erste Hilfe und fuhren ins Krankenhaus. „Kommt, wir fahren nach. Ich weiß wo es ist“, meinte Kail und sprang in sein Auto. Lan und Protoman rannten hinterher und stiegen ebenfalls ein. Das NetNavi zog wieder seinen Helm aus und gemeinsam fuhren sie dem Krankenwagen hinterher. Kail wählte eine Nummer in seinem Handy: „Hallo Dad. Es geht um die Entführung… Was? Das kann nicht sein!... Er ist auf den Weg ins Krankenhaus, aber das Ziel des Täters war sein Tod. Es war nur Glück, dass er überlebt hat, aber ich kann dir nicht sagen, ob er den Weg ins Krankenhaus überlebt… Nein, von denen haben wir keine Spur. Wahrscheinlich haben sie nicht funktioniert und er hat sie zerstört… Okay, ich berichte später mehr.“ Er legte auf und seufzte genervt: „Protoman. Wir werden dich irgendwie umbenennen müssen, damit niemanden auffällt, dass du Chauds NetNavi bist. Die Chips scheinen funktioniert zu haben, aber dennoch soll es niemand wissen. Schon gar nicht mein Vater. Den Namen überlegen wir uns noch und andere Sachen brauchst du auch.“ „Okay“, war das einzige was Protoman sagte. Sie kamen schließlich am Krankenhaus an. Kail informierte sich, wo sich Chaud befand. Da er im OP-Saal war, mussten die drei davor warten. „Chaud glaubt ich sei Tod. Sollen wir ihm die Wahrheit sagen?“, fragte Protoman. Kail schüttelte den Kopf: „Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist. Er soll weiter den Glauben haben, dass du Tod bist. Für ihn bist du nur ein Butler von mir.“ „Ein Butler? Ich bin doch nicht blöd.“ „Okay, dann eben anders. Mal überlegen. Genau, du bist ein Kumpel von mir und ich gebe dir den Auftrag Chauds Bodyguard zu sein. So kannst du bei ihm bleiben und aufpassen. Kraft dazu hast du ja sicherlich. Bin ich wenigstens fest von überzeugt.“ „Warum darf Chaud nicht wissen wer ich bin?“ „Ist doch egal. Erst muss Chaud da lebend rauskommen. Dann können wir das mal später besprechen, aber ich bezweifle, dass er es überleben wird.“ Er bekam einen bösen Blick von Protoman, aber es störte ihn nicht, er war es gewohnt. Eine Krankenschwester kam auf die drei zu: „Entschuldigen Sie, aber sie sollten sich untersuchen lassen, Mister.“ Protoman hatte mehrere Kratzer im Gesicht und atmete wegen dem Rauch etwas schwerer. Die Ärztin nahm ihn mit in einen Behandlungsraum und er bekam von Kail andere Sachen zum anziehen. Nach einer Stunde war seine Untersuchung abgeschlossen. Er hatte nur eine leichte Rauchvergiftung, nicht mehr. Er setzte sich zu den anderen. Die Zeit verging für sie langsam und Protoman ging ungeduldig auf und ab. „Wie lange dauert das denn noch?“, fluchte er. Lan meinte ungeduldig: „Die sollen sich mal beeilen.“ „Es braucht alles seine Zeit. Die Ärzte geben sicher ihr bestes, außerdem sind es erst zwei Stunden“, seufzte Kail. Sie saßen noch weitere Stunden vor dem OP-Saal und Müdigkeit und Ungeduld machte sich breit. Lan war bereits eingeschlafen, Protoman wiederum ging auf und ab. Kail saß auf dem Stuhl und auch ihn hatte die Ungeduld bereits gepackt. Er sah abwechselnd auf seine Uhr und zum Licht vom OP-Saal. Chaud war schon mehrere Stunden drin und es schien kein Ende zu nehmen, „Ich halt es nicht mehr aus! Die sollen sich beeilen!“, fluchte Protoman. Kail zischte: „Sei still! Die Ärzte tun was sie können!“ „Du willst doch selber, dass sie fertig werden!“ „Trotzdem. Du musst nicht fluchen. Hab noch etwas Geduld.“ Beleidigt setzte sich Protoman auf einen Stuhl, doch das hielt nicht lange. Nach paar Minuten stand er wieder und lief von einer Seite zur anderen. Nach insgesamt sieben Stunden kam der Chefarzt aus dem OP-Saal. Sein Blick war nicht gerade begeistert, aber er versuchte freundlich zu gucken. „Die erste Hürde haben wir überstanden, aber es kann immer wieder kritisch werden. Er hat eine starke Rauchvergiftung und die Verbrennungen haben auch eine hohe Stufe. Wir können nicht sagen, wann und ob er überhaupt noch mal das Krankenhaus verlassen wird. Aber sie dürfen nicht zu ihm, er brauch Ruhe und Schlaf. Außerdem ist er noch nicht bei Bewusstsein“, erklärte er. Protoman meckerte: „Wir haben sieben Stunden gewartet, um zu erfahren, dass Chaud jeden Augenblick sterben könnte und wir dürfen nicht zu ihm?! Sie spinnen doch!“ „Beruhig dich! Es tut mir sehr Leid, Herr No, aber mein Kumpel ist sehr emotional geladen und ihn nimmt es sehr mit was mit Chaud passiert ist. Es wäre besser, wenn Sie uns reinlassen könnten. In dem Falle, dass er es nicht überlebt, wäre es besser, wenn wir bei ihm sind“, meinte Kail und rüttelte dabei Lan wach. Herr No überlegte: „Okay, machen wir eine Ausnahme, aber nur heute. Aber Sie müssen ruhig sein und auf keinen Fall länger als zehn Minuten.“ Kail nickte und betrat mit den anderen beiden den Raum. Chaud war an vielen Kabeln befestigt. Protoman kniete sich neben das Bett und fuhr mit seiner Hand über Chauds Kopf. Sein Blick wurde leicht traurig, als er seinen NetOp so liegen sah. Kail meinte: „Wir kriegen den Typen noch. Mach dir darüber keinen Kopf. In ein paar Tagen geht es ihm besser.“ „Ich mache mir aber Sorgen. Der Arzt war sich doch nicht sicher, ob es Chaud überlebt. Ich habe einfach nur Angst um ihn. Was wenn der Arzt recht hat und Chaud nie wieder hier rauskommt? Ich will ihn nicht verlieren. Wenn ich den Typen erwische bring ich ihn eigenhändig um“, sagte Protoman leise. Lan sah betrübt zu Chaud: „Er wird es sicherlich überleben. Wir müssen nur daran glauben.“ Herr No betrat den Raum und sah zu den drei: „Ihr solltet besser gehen, der Junge brauch eine Menge Schlaf.“ „Könnte mein Kumpel hier bleiben? Er ist jetzt sein Bodyguard und der Kleine könnte ihn gut gebrauchen“, meinte Kail. „Okay, aber er muss leise sein.“ Lan und Kail gingen aus dem Raum. Bis zum Auto wechselten sie kein Wort miteinander. Als sie im Auto saßen fragte Lan: „Was soll ich den anderen sagen?“ „Wir haben einen Ausflug gemacht.“ „Aber Yai und ich haben das Gespräch gestern mitbekommen. Sie weiß das was war.“ „Du hast eine Nachricht von Maylu“, sagte Megaman. Lan las vor: „Hallo Lan, hast du die nachrichten gehört? Die alte Fabrik ist eingestürzt und abgebrannt. Laut dem Typen ist ein Mann erschossen wurden und auf der Waffe befinden sich Fingerabdrücke. Jetzt halt dich fest, die behaupten, dass die Fingerabdrücke von Chaud sind. Was sollen wir tun? Gezeichnet Maylu. Was reden die Typen da für eine Scheiße?“ „Das wird ein Problem. Die Polizei kommt sicherlich ins Krankenhaus und Chaud glauben sich sicher nicht. Wir brauchen Hilfe“, meinte Kail und trat auf die Bremse. Er nahm einen Chip aus der Tasche und steckte ihn ins PET: „Real-Battle-Chip rein und download!“ „Real-Battle-Chip?“, wunderten sich Lan und Megaman. Auf einmal stand True neben den zwei. „Du weißt was deine Aufgabe ist. Es ist sehr riskant, aber unsere einzige Möglichkeit“, meinte Kail und ließ True aus dem Auto. Nachdem sie weiter fuhren fragte Lan: „Was soll dein NetNavi denn machen?“ „Er soll Chaud aus dem Krankenhaus holen“, antwortete Kail. Megaman war leicht verwundert: „Wie kommt er denn aus seinem PET?“ „Genau, dass würde mich auch interessieren“, meinte Lan auf einmal. Erleichtert erklärte Kail: „Das war einer der Chips, die gestohlen wurden. Ich habe mir schon früher einen geholt, aber das war nicht die letzte Fassung. Ich stellte öfters fest, dass True dadurch mehr und mehr von einem Virus befallen wird, aber wir haben manchmal keine andere Wahl. Um Chaud zu retten musste das jetzt sein.“ Man merkte, wie er seine Stimme senkte, denn er wollte nicht, dass seinem NetNavi etwas passierte. „Da habe ich noch eine Frage. Wenn es Chaud doch so schlecht geht, wird er dann nicht sterben, wenn wir ihn aus dem Krankenhaus holen?“, fragte Megaman. Kail blickte leicht betrübt nach unten: „Die Chance ist sehr gering, dass er das überlebt, aber wir haben keine andere Wahl. Soll er für etwas verurteil werden was er nicht getan hat?“ „Soll er etwa wegen so einem nichtigen Grund sterben? Willst du lieber seinen Tod? Du weißt doch gar nicht, ob das in Chauds Sinne ist!“, meckerte Lan leicht. „Vielleicht nicht. Vielleicht kennst du ihn besser als ich, aber ich entscheide so! Ohne mich, wären wir gar nicht so weit gekommen. Dann wäre Chaud schon längst tot!“ „Aber du kannst doch trotzdem nicht einfach über Leben und Tod entscheiden!“ „Doch, dass kann ich! Ich entscheide hier!“, brüllte Kail und machte eine Vollbremse. Er sah giftig zu Lan. „Wenn du willst? Du kannst auch zu Fuß zurückgehen“, meinte er zickig. Doch bevor sich Lan verteidigen konnte kam True ins Auto, jedoch hatte er Chaud nicht dabei. Kail sah ihn ungläubig an: „Wo ist er?“ „als ich ankam war er nicht mehr da. Protoman und auch die Polizei standen in dem Raum. Aber Protoman schien irgendwie komisch zu sein. Darf ich wieder ins PET?“, sagte True mit schmerzender Stimme. Sein NetOp steckte einen anderen Chip ins PET. „Back-Battle-Chip rein und download.“ Nun war True wieder in seinem PET und Kail konnte auf seinem Display erkennen, dass sein NetNavi fast vollständig von einem Virus befallen war. „Es ist zu spät..:“, sagte er mit trauriger Stimme und sah in sein PET. Lan fragte: „Was ist denn? Geht es True nicht gut?“ „Der Virus… Er löscht jedes Mal ein Teil seiner Daten. Es war jetzt eine zu lange Zeit. True wird sterben…“ „Sterben? Wir müssen doch irgendwas tun. Wir können doch nicht nur zugucken.“ „Man kann das Virus nicht aufhalten. Ich habe es schon oft versucht, aber es funktioniert nicht. Jede Kleinigkeit könnte jetzt seinen Tod bedeuten.“ Geschockt hielt Lan sein PET an sich. Er wusste nicht was er noch sagen sollte und blickte traurig aus dem Fenster. „Es gibt noch ein Problem. Ich bin mir nicht sicher ob die neuen Chips richtig funktionieren. True sagte eben ja schon das Protoman merkwürdig war. Die Daten die ich hatte sagten etwas von Gedächtnisschwund. So etwas wie Amnesie. Er würde Chaud vergessen und seine Gefühle verlieren. Protoman wäre dann herzlos. Ich glaube er war schon lange draußen. Es ist wahrscheinlich schon zu spät ihn zu retten“, erklärte Kail. Lan erschrak: „Wie bitte? Man muss doch irgendwas daran ändern.“ „Engel-Squore sollte die Chips überarbeiten, aber sie haben sich geweigert. Unsere Familie steht seit dem im Krieg.“ „Lass uns hinfahren. Ich werde mit ihnen reden.“ „Okay. Versuch du dein Glück.“ Kail fuhr weiter und blieb eine halbe Stunde später vor Engel-Squore stehen. True ging es sichtlich schlechter. Lan stand auf und ging in die Firma: „Entschuldigung. Ich möchte mit dem Chef reden.“ „Der Chef ist abwesend“, sagte einer der Angestellten. „Dann halt mit dem höchsten anwesendem Rang.“ „Haben Sie einen Termin?“ „Nein! Aber es ist wichtig!“ „Ohne Termin kommen Sie nicht weiter.“ Leenrei kam Lan entgegen und stellte sich schweigend vor ihn. „Ein Glück, jemand den ich kenne. Ich muss mit jemanden aus der Firma sprechen. Am besten mit dem höchsten Rang hier. Bringst du mich hin?“, fragte Lan. Sie antwortete: „Folg mir.“ Erleichtert folgte Lan ihr in ein leeres Büro, daraufhin fragte er: „Und was soll ich hier? Hier ist niemand. Ich muss dringen mit dem Chef sprechen.“ „Der Chef ist nicht da. Du musst mit mir vorlieb nehmen“, sagte sie und setzte sich auf den Stuhl hinter dem Tisch. „Okay. Das Programm damit die NetNavis rauskommen…“ „Von Denta? Was ist damit?“ Wir sind Konkurrenten.“ „Jetzt sei nicht so stur! True ist schon fast gelöscht und Protoman wird es auch nicht besser ergehen!“ „Protoman? Ihr habt die Chips getestet?! Spinnt ihr?! Sie sind in der Testphase! Herr Cyno kannte die Folgen ganz genau!“ „Sie sind in der Testphase? Aber er wollte sie doch veröffentlichen.“ „Wie bitte? Das kann nicht wahr sein.“ Leenrei schaltete den Computer an und öffnete einige Dateien. „Sie ließen uns ihre erste Probe hier. Wir stellten fest, dass es NetNavis nach einer Zeit tötet. Mir schien es auch, dass das ihr Ziel war. Ich sagte meinem Vater die Meinung zu den Chips und wir brachen den Kontakt ab. Den nächsten Test schickten sie uns erst gar nicht mehr. Ohne meinem Vater davon in Erkenntnis zu setzen haben Asuka, Kizna und ich den Chip fertig gestellt. Er hat soweit wir wissen keine Fehler, aber er wurde noch nicht getestet. Ich habe es so errechnet, dass er die Wirkung der alten Chips aufhebt. Ich habe zehn Exemplare. Ich kann dir drei Stück geben. Für dich, Kail und Chaud. Kizna und Asuka haben sicherlich nichts dagegen“, erklärte Leenrei. Lan bedankte sich: „Das ist ja super. Wie kann ich mich dafür erkenntlich zeigen?“ „Verrate niemanden von den Chips. Die Back-Chips von Denta funktionieren, aber davon gebe ich dir auch drei mit. Es muss ja aufgehen und umgeschrieben haben wir sie auch. Aber eins solltest du wissen. Ich weiß nicht, was passiert, wenn die Chips nicht funktionieren, aber wenn du sie testen willst, ist es deine Sache.“ Leenrei gab ihm die Chips und schon war Lan dankend verschwunden. Er rannte sofort zu Kail und drückte ihm den Chip in die Hand. „Sie sagte er müsste die Wirkung aufheben, aber sie sind noch nie getestet worden, weil sie gar nicht existieren sollten. Ich kann also für nichts garantieren, aber es ist unsere einzige Möglichkeit“, meinte Lan. Kail nickte etwas: „Okay. Real-Battle-Chip rein und download.“ True kam wieder aus seinem PET und sah etwas gesünder aus. „Wie fühlst du dich?“, fragte sein NetOp zögernd. True sah an sich runter: „Perfekt. Mir geht’s super! Der Virus scheint weg zu sein.“ Kail fiel seinem NetNavi fröhlich in die Arme. „Wir brauchen Chauds PET. Für ihn habe ich auch den Chip“, sagte Lan. Kail meinte: „Du hast recht. Vielleicht hat Protoman das PET.“ „Wir sollten uns beeilen. Wenn du Recht hast bleibt uns kaum noch Zeit. Er ist schon acht, neun Stunden draußen, wenn nicht noch länger.“ Der schwarzhaarige Junge trat aufs Gas und fuhr ins Krankenhaus. Sie hatten aber Glück, Protoman stand vor dem Gebäude. Kail sprang raus und rannte zu ihm. „Hast du dein PET?“, fragte er. Genervt antwortete das NetNavi: „Das geht dich gar nichts an!“ „Verdammt! Es wirkt schon!“, fluchte True. Protoman schubste das andere NetNavi nach hinten: „Du hast mich doch einmal herausgefordert! Was willst du von mir?!“ „Sucht ihr das hier?“, fragte ein grünhaariges Mädchen, das Lan schon einmal nach dem Freizeitpark begegnet war. Sie hielt Chauds PET in ihren Händen. Grinsend steckte sie es sich in die Tasche. True stellte sich wütend vor sie. „Gib mir das PET!“, zischte das NetNavi. Das Mädchen grinste: „Wieso sollte ich?“ „Weil wir es wollen“, meinte Fiora und grinste das Mädchen an. Leenrei schüttelte den Kopf: „Cindy, Cindy, Cindy. Willst du wirklich das Protoman Chaud vergisst? Weißt du wie ein NetOp sich fühlt, wenn sein NetNavi ihn vergisst? Wohl kaum. Also gib Lan das PET.“ „Tse, warum sollte ich?“, fragte sie beleidigt. „Soll ich es mal mit deinem NetNavi machen? Dann siehst du vielleicht, wie Chaud sich fühlt, wenn es soweit ist.“ „Ist ja gut!“, schmollte Cindy und gab Lan Chauds PET. Lan sagte: „Okay, dann mal los. Back-Battle-Chip rein und download.“ Doch der Chip funktionierte nicht. „Warum funktioniert das nicht? Das kann doch nicht wahr sein“, fluchte Kail. Asuka meinte: „Ich glaub Protomans Zustand ist zu weit fortgeschritten. Er wird nicht mehr lebend ins PET zurückkommen.“ „Noch besser. Chaud ist eventuell Tod, Protoman lebt auch nicht mehr lange. Besser geht’s nicht“, war Lan am verzweifeln. Protoman sah zu den NetOps: „Wer ist Chaud?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)