Everywhere is Shady von In-Genius (white Rap-Icon meets One Piece) ================================================================================ Kapitel 9: Beefs in Dreamed Everyday Life ----------------------------------------- Gelangweilt blickte er aus dem kleinen Bullauge der Kombüse. Es regnete. Ihre Navigatorin Nami sagte zwar, das wäre ein gutes Zeichen, aber es beschnitt ihre eh schon beschränkten Möglichkeiten der Beschäftigung um ein Vielfaches. Ruffy gähnte entsprechend in der Kombüse vor sich hin und langweilte sich ebenfalls. Ihm ging es nicht gut bei dem Wetter, da durfte ihr Gummijunge nicht nach draußen. Namis Anordnung. Aber so langweilten sie sich alle unter Deck. Nur Zoro musste im Krähennest stehen und Ausschau halten, sie seien in der Nähe einer Insel. Das wünschten sie sich alle, denn Wasser weit und breit um sich herum zu haben, war schon schwerlich auf Dauer zu ertragen, aber auch noch Wasser von oben war einfach nur Mist. Ihrem Gummijungen ging es auf jeden Fall so. Er langweilte sich praktisch zu Tode und moserte und maulte: "Wann hört es endlich auf zu regnen!" Sanji, der Koch, stand derweil am Spülbecken und säuberte das Geschirr. Dank Ruffy benutzten sie immer Unmengen davon, da so viel gekocht und zubereitet werden musste. Der kleine Elch Chopper, und er wunderte sich noch immer darüber, wie menschlich der Kleine war, hatte das Ruder in der Hand – oder zwischen seinen Hufen war wohl besser. Die beiden Frauen, er und Ruffy saßen am Tisch, sie lasen, er schrieb und ihr Kapitän langweilte sich hörbar. Was Lysop schon wieder bastelte, wollte er gar nicht so genau wissen. "Hey, Lysop", nuschelte Ruffy dann, lag vollkommen fertig von der Langeweile auf dem Tisch, "Hast du was zu tun? Machen wir was Lustiges?" "Ja, ich hab ein Feuerwerk – selbstgemacht", antwortete der mit der langen Nase, "Wollen wir es zünden?" Begeistert schlug der Strohhutträger auf den Tisch: "Auf jeden Fall!" "Denkt gar nicht daran", blätterte Nami völlig ungerührt ihre Zeitungsseite um, "Was wäre, wenn ein feindliches Schiff in der Nähe ist?" Lysop steckte das Feuerwerk wieder in seine Tasche: "Hast wohl recht." Ruffy konnte es kaum glauben und lag wieder dem Langeweiletod nahe auf dem Tisch. Er hatte den Jungen noch nie so fertig und lustlos gesehen. Er tat ihm schon irgendwie leid. Trotzdem hätte er nie mit den nächsten Worten des Schwarzhaarigen gerechnet. Er lehnte sich zu Robin, die am Tisch neben Ruffy saß, herüber und fragte: "Was liest du da eigentlich die ganze Zeit?" Robin sah ihn ein wenig erstaunt an, aber auch er und die anderen vier waren beinahe schockiert über Ruffys Frage. Seit wann interessierte der sich für Bücher? "Eh, hab ich was Falsches gesagt?", fragte Ruffy in den Raum, hatte den Ruck in seinen Freunden bemerkt. "Nein, nein, gar nicht", kam es gleichzeitig aus ihren Mündern. Irgendwie fühlte er sich ertappt und die anderen wahrscheinlich auch. Robin schob eines ihrer Bücher zu Ruffy: "Der Regenbogennebel. Also das Buch handelt von einem Nebel, der wie ein Regenbogen gefärbt ist. Der Autor erzählt im Detail von seinen Abenteuern auf diesem seltsamen Ozean." "Abenteuer?", Ruffy nahm das Buch und bekam ganz große, kindliche Augen, "Klingt cool." Eigentlich lehnte er selbst an einem der Tischbeine, nun hatte er sich aufgerichtet, konnte Namis ungläubigen Blick sehen und würde ihr wortlos zustimmen. Ruffy war doch nicht ernsthaft an Büchern interessiert? So langweilig konnte dem Jungen doch gar nicht sein. Verstohlen blickte er zu Lysop, auch er schien ähnliche Gedanken zu haben. Unter Choppers Fell und durch Sanjis Rücken konnte er allerdings nicht hindurchsehen. Die See war schon ein seltsamer Ort, dachte er bei sich, und blickte wieder zu Ruffy. Da trat Zoro endlich in die Kombüse, klatschnass trotz Regenumhang und verkündete: "Ey Leute, 'ne Insel ist in Sicht." Ruffy sprang gleich auf: "Ehrlich?" und stürmte mit einem Jubelschrei aus der Kombüse. Erleichtert atmeten er und die restliche Crew auf, besonders Nami und Lysop kippten erlöst weg. Das war echt gruselig. "Was 'n?", Zoro setzte sich neben ihn und blickte ihn fragend an, mit einem sanften Stupser in die Seite fragte er nach. Auch Zoro war ein bisschen neugierig. Er winkte ab und schüttelte leicht den Kopf. "Ruffy wollte ein Buch lesen", murmelte er dann doch. "Eh… wie gruselig", meinte Zoro. Er nickte: "Ganz mein Denken." Als auch Nami sich gefasst hatte, legte sie ihre Zeitung beiseite und räusperte sich: "Also auf der Insel benehmt ihr euch gefälligst und erregt ja kein Aufsehen. Und ihr zwei", sie deutete auf Zoro und Sanji, "Geht Vorräte kaufen. Ohne Streiterei." Beide stöhnten auf, nickten aber ergeben. Er sah kurz zu den beiden und dann wieder zu Nami. Sie organisierte weiter: "Robin und Chopper, ihr könnt in die Stadt gehen und Informationen sammeln… oder Bücher kaufen." Die Angesprochenen nickten und Chopper hibbelte schon aufgeregt auf seinem Platz. "Und Lysop, du passt auf Ruffy auf." "Muss das denn sein?", maulte dieser, "Da hüte ich lieber drei Säcke voll Flöhe." Nami sah ihn scharf an und ohne ein weiteres Wort gab Lysop schon klein bei und nickte. "Ehm… Und ich?", fragte er, als Nami wieder ihre Zeitung nahm. Jetzt sah sie wieder auf und überlegte kurz, machte dann eine wegwerfende Handbewegung: "Schließ dich halt irgendwo an." "Kannst ja mit mir und dem Gemüseschäler kommen", schlug Zoro vor. Er nickte: "OK." Das war ihm sehr recht, besonders mit Zoro mitgehen zu können. Mit dem Schwertkämpfer hing er am meisten rum; vielleicht würde er sich mit den anderen auch noch intensiver beschäftigen, wenn ihm die Träumerei zeitlich dazu reichte. Als er aber Sanjis Blick begegnete erinnerte er sich an den vergangenen Tage und übernähme fast gerne die Aufgabe, auf das Schiff aufzupassen. Dann wäre er immerhin den blonden eifersüchtigen Gockel los, genau solch einen Ausdruck hatte dessen Gesicht gerade. Nichts, womit man sich abgeben wollte. So blickte er wieder zu Zoro, dem das gar nicht aufzufallen schien; doch sein kurzes und aufmunterndes Lächeln ihm gegenüber bezeugte etwas anderes und auch zu Sanji sah der Grünhaarige kurz, damit schien der Blonde sein Mitkommen zu billigen. Was ging zwischen den beiden nur ab? Was auch immer es war, er störte den Frieden. Es dauerte tatsächlich gar nicht mehr lange, bis sie im Hafen anlegten. Sie hatten noch gar nicht richtig festgemacht, da sprang Ruffy schon vom Schiff und verschwand seinen Strohhut festhaltend in die Menge des Fischmarktes und der Hafenarbeiter. Er sah ihrem Kapitän nach, der ihm doch immer wieder wie ein Kind vorkam. Diese Piraten waren alle noch Kinder, vor allem im Vergleich zu ihm. Wenn er darüber nachdächte, könnte er sich wirklich alt vorkommen, aber ein Schiff fest tauen war eine einnehmende Arbeit, da blieb gar keine Zeit um zu denken. Tatkräftig unterstützte und half er mit, so gut er konnte, obwohl er eben kaum die Handgriffe kannte und von den Knoten wollte man gar nicht anfangen, da hatte er einfach keinen Schimmer. Zoro zeigte ihm die benötigten Handgriffe, ließ ihn auch nur die leichten Dinge machen. Kurz sagte er an, sie würden es ihm schon noch einmal richtig zeigen müssen. Aber nur, wenn er nicht aus diesem Traum aufwachte. Dann schwor Nami sie noch einmal auf den Plan ein, unauffällig zu sein, und entließ sie dann in die Hafenstadt. Mit einem fast flauen Gefühl im Magen folgte er Zoro und dem blonden Smutje. Sanji ging ihnen voraus, stapfte wahr-scheinlich angesäuert vor sich her und rauchte mal wieder eine Zigarette. Er schüttelte leicht den Kopf und ging neben Zoro. "Ich steig da immer noch nicht durch." Zoro blickte kurz zu ihm: "Wo durch?" "Durch eure Beziehung", und er deutete zwischen Zoro und Sanji, "Seit ihr ein Paar? Oder wollt ihr eins sein? Habt ihr euch getrennt?" Zoro seufzte leise: "Ich weißt, dass würde dich stören." "Nein, nein", sagte er schnell, "So ist das nicht. Es… naja, verwirrt mich ein wenig." "Wieso? Weil wir Männer sind?" "Dann habt ihr so eine Beziehung?", fragte er nach. Er konnte sich das immer noch nicht vorstellen, auch wenn gewisse Handlungen erfolgt waren, vielleicht auch mehr, als er wusste und gar wissen wollte. "… Wir waren dabei", gab Zoro schließlich zu. Er blinzelte: "Kam ich dazwischen?" Zoro sah ihn an, musterte ihn mit undurchdringlichem Blick und antwortete nach einem langen Schweigen: "Das kann man so sagen." Er nickte leicht und murmelte verstehend, obwohl er gar nichts verstand. "… Ich?", fragte er einem überraschten Impuls folgend. Aber warum sollte er dafür eine Ursache sein? "Das glaubt Sanji doch nicht im Ernst." "Sanji macht dich dazu, ja", nickte der Schwertkämpfer leicht. Immer noch sah er ihn an. Was sollte das bedeuten? "Du… in mich?", fragte er leise und war stehen geblieben. Glaubte Sanji etwa im Ernst, Zoro sei in ihn ver-… sowas halt statt in den Blonden? Das war doch absurd. "Ne oder?", er war von seinen eigenen Gedanken nicht überzeugt. Er war sich auch gar nicht über die Konsequenzen im Klaren oder welche Antwort er wirklich hören wollte. Trotzdem war es einfach nur lachhaft, irgendwie, allein die Vorstellung, Zoro könnte in ihn oder überhaupt ein Mann könnte in ihn… Ihm war nicht zum Lachen zumute. "…", Zoro sah ihn einen sehr langen Moment an, ehe er antwortete: "Diese Frage beantworte ich dir lieber nicht." Er brummte. Keine Antwort war auch eine Antwort. Verwirrend und überraschend zugleich. Er hatte immer gedacht, so etwas wäre unangenehm oder im besten Falle egal, doch das kleine Grinsen, dass er in seinen Mundwinkeln spürte, sprach eine andere Sprache. Fast wäre ihm ein 'schön' raus geplatzt, so völlig unkontrolliert. Er strich es auf ein nichtssagendes: "Ehm…", zusammen, " Und Sanji?" "Der schmollt." Er schüttelte den Kopf: "Bist du nicht mehr in ihn… hm, du weißt schon." "Verliebt?", ergänzte Zoro und dieses Thema schien ihn nicht weiter zu stören. "Doch schon… Das ist nicht ganz so einfach." Er sah ihn wenig verstehend an. "Naja… Warst du noch nie verliebt? Das ist halt nicht immer so einfach." Er legte den Kopf leicht schief: "Ja schon… Aber du musst das doch trotzdem irgendwie wissen." Zoro zuckte mit den Schultern: "Die Zeit ist manchmal der beste Ratgeber." Einen langen Moment sah er ihn an. Hatte er seine Gedanken richtig zusammengesetzt? Zoro war also schwul und zwischen ihm und Sanji bahnte sich etwas an – bis er dazwischen gekommen war. Hieß das wirklich, Zoro… wollte auch etwas von ihm? Wollte er zweigleisig fahren? Aber eigentlich machte der Schwertkämpfer überhaupt keine Anstalten in diese Richtung. Wieso sollte er auch so etwas träumen? Von schwulen Piraten. "Dann warte aber nicht zulange", erwiderte er noch auf die Worte des Grünhaarigen, "Sonst ist es zu spät." Zoro blickte ihn an, den Kopf in einer nachdenklichen Schräghaltung, dann grinste er: "Ich treffe nur herrische Blondinen, soll mir das was sagen?" Er wollte ihn erst noch darauf hinweisen, dass sein Blond gar nicht echt war, grinste dann aber nur zurück: "Vielleicht brauchst du ja eine feste Hand." Obwohl er eigentlich selbst nicht der Typ dafür war. "Kommt ihr jetzt endlich?", rief Sanji zu ihnen herüber. Er stand schon einige Meter von ihnen entfernt und wartete ungeduldig. "Jaha", rief Zoro mit genervtem Ton zurück und sagte zu ihm: "Wir sollten uns beeilen, sonst fängt er noch einen Catfight mit dir an", Zoro lachte und legte die Strecke in gemütlichem Laufschritt zurück. Er blinzelte ihm einen Moment nach. Catfight? Sie waren doch keine Miezen… "Hey!" und lief ihm nach. Zoro stupste ihm nur in die Rippen, als er neben ihm stand und amüsierte sich noch immer darüber. Schien, als hätte er aus eigener Sicht gerade den Witz des Tages gerissen. "Idiot", brummte er den Grünhaarigen an. Natürlich fand der Schwertkämpfer das so lustig, er aber nicht. Und er ging jede Wette ein, dass Sanji den Spruch auch ganz und gar nicht lustig finden würde. Der war jetzt schon überreizt, obwohl er kein Wort ihres Gespräches mitbekommen haben durfte. Wahrscheinlich reichte seine bloße Anwesenheit schon aus. Es war doch zum Kotzen. Trotzdem verlief ihr Einkauf überraschend ruhig. Sanji besah und musterte, prüfte und wühlte sich durch die Ange-bote der Stände, kaufte sicher nicht blind, was die Besitzer und Verkäufer anpriesen. Zoro und er bekamen die Tüten und Waren in die Hände gedrückt, besonders Zoro. Anscheinend spielte er häufiger den Packesel, vielleicht blieb er auch deshalb so ruhig, irgendwie entspannt. Die angespannte Stimmung zwischen ihnen blieb aber trotzdem. Es schien der Wurm drin zu sein, besonders in Sanjis Laune. Ihm selbst war es mittlerweile auch zu blöd, eine Unterhaltung anzetteln zu wollen oder einfach nur etwas Lustiges zu sagen. Zoro nickte das ab, schmunzelte vielleicht oder brummte womöglich, war aber echt das höchste seiner Gefühle. Sanji reagierte gar nicht oder genervt. So schwiegen sie schließlich. Ihr Smutje lud immer mehr Einkäufe, vor allem Lebensmittel, auf ihnen ab und dirigierte sie schließlich zum Schiff zurück. Er hatte schon längst die Orientierung verloren und auch Zoro war schon häufig in die falsche Richtung gelaufen, obwohl er ihnen nur nachgehen sollte. Ihm würde er wohl nicht in einer fremden Stadt die Karte anvertrauen. "Guckt mal", rief er aus und lotste Sanji und Zoro wieder zurück. Er hatte ein Plakat an den Wänden entdeckt und fragte sich kurz, ob die hier schon die ganze Zeit gehangen hatten. "Was is'n das?", fragte Zoro und klang wie üblich gelangweilt. "Plakate, du Depp", antwortete Sanji und zog an seiner Zigarette. "Für ein Feuerwerksfestival? Und das ist heute Abend." "Steht zumindest drauf", nickte er, "Ist doch toll." Er mochte Feuerwerke. Wenn es nach ihm ginge, würde es mehr Gelegenheiten geben, um sie einsetzen zu können. Wie diese Lichter und Feuer den Nachthimmel besprenkelten, Sterne und Fontänen gegen das tiefe Schwarz malten, das sah schon mehr als klasse aus. In diesen solchen Momenten konnte er auch die zuschauenden Massen um sich herum ertragen. Normalerweise und gerade in jüngster Vergangenheit konnte er Menschen nur sehr bedingt um sich haben und schon gar nicht so viele. Als erfolgreicher Musiker blieb es allerdings nicht aus, auch Menschenmassen um sich herum zu erleben und zu ertragen. "Wir können uns das bestimmt ansehen", überlegte Zoro laut, "Ruffy und den anderen gefällt das sicher auch." Er nickte leicht. Dann könnten sie sich das ja alles gemeinsam ansehen. "Magst du auch Feuerwerk?", fragte er Zoro. "Der Marimo mag vor allen Dingen den Alkohol, den sie dabei ausschenken", antwortete Sanji bissig. Dafür erhielt er von Zoro einen bösen Blick, ehe er selbst die Frage beantwortete: "Ja, ich mag Feuerwerke auch. Die glitzern so schon am Nachthimmel." Er nickte zustimmend: "Finde ich auch." "Jetzt kommt aber endlich", maulte Sanji und ging schon wieder voran zum Schiff, "Die Einkäufe tragen sich nicht von alleine zur Lamb." Zoro verdrehte wie so häufig in der letzten Zeit die Augen über den blonden Smutje, folgte ihm aber. "Übrigens", fiel es ihm ein und rückte die Einkäufe in seinen Armen zurecht, die er tragen durfte und an denen er sich locker einen Bruch hob, "Die 'Flying Lamb' klingt und sieht ein bisschen nach einem Hippie-Schiff aus; also schon ziemlich." Ein Lamm, ob fliegend oder nicht, war nun wirklich kein klassisches Piratensymbol und auch kein Zeichen für das Böse oder Dunkle oder Gefährliche. Noch etwas, das bei diesen Piraten nicht ins Bild passte, wie fast alles eben. So passte es doch irgendwie ins Bild. "War ein Geschenk", erklärte Zoro, "Ruffy hat seine ersten Abenteuer in einem Fass gemacht, von daher." "Ziemlicher Aufstieg", nickte er. Ruffy war echt eine Marke. Trotzdem bemühten sie sich, auf den Blonden aufzu-schließen und die Einkäufe endlich in der Flying Lamb zu verstauen. Dann hätten sie auch noch etwas von dem kleinen Städtchen und eine Pause von dem Schiff und dem eingeschränkten Leben auf dem Meer. Ihm persönlich gefiel es an Land schon besser. "Komm, lass uns in 'ne Kneipe gehen", schlug Zoro vor, als sie wieder den Hafen in Richtung Stadt verließen. Er blickte ihn kurz an: "Schon wieder saufen? Bist echt unersättlich." Der Schwertkämpfer zuckte mit den Schultern. "Na von mir aus", gab er sich geschlagen und seufzte kurz auf. Er hatte da auch gar nichts gegen, trotzdem hätte er auch ohne gut leben können. Aber Zoro war wirklich ein Schluckspecht. "Guck mal, das sieht doch gemütlich aus", schlug dieser dann auch vor und hielt ihm schon die Tür zu einer Kneipe auf. Man konnte es eine gemütliche kleine Kneipe nennen oder eine renovierungsbedürftige Bruchbude mit Theke. Trotzdem kam er der Aufforderung nach, trat ein und setzte sich sogar. Die anderen Gäste passten vortrefflich zum Inventar und der Wirt war sicherlich selbst sein bester Kunde. Bei ihm Zuhause in Detroit gab es auch solche Läden, einer besaß im Hinterzimmer ein Tätowierstudio, wenn man es großzügig so betiteln wollte. Dort hatte er eines seiner ersten Tattoos machen lassen, den Tribalring an seinem linken Handgelenk, im Rausch selbstverständlich. Sie setzten sich, bestellen auch jeweils ein Bier und genossen eigentlich das lockere Beisammensein; ohne Sanji. Sie konnte zusammen nicht nur in Ruhe trinken, sie waren wirklich auf einer Wellenlänge, wie man so schön sagte. Sie lachten, scherzten und erzählten sich Witze, doch sie konnten auch schweigen und brauchten einfach nichts sagen, das war manchmal auch sehr schön. Sie sprachen auch gerne miteinander, erzählten sich Dinge nur um des Erzählens Willen und lauschten dann mit Hingabe der Stimme des anderen. Oder sie besprachen auch ernste Themen und tauschten ihre Meinungen aus, diskutierten und argumentierten über ihre Standpunkte und Gedanken. Wie nebenbei ließen sie sich immer wieder Bier nachbringen, teilten sich schließlich auch eine Flasche Rum und bald spürte er den Alkohol in seiner Zunge und hinter den Augen, während Zoro noch immer nüchtern wirkte, auf ihn zumindest. Der Schwertkämpfer verarbeitete Alkohol wohl anders als andere, oder sein eigener Pegel war schon so hoch, dass er das nicht mehr mitbekam. Schließlich aber meinte der Grünhaarige, sie sollten wieder zurück zur Lamb gehen. Die anderen wären sicher schon längst da und Nami machte sicher schon Stress wegen ihnen. Sie dachte immer schnell, sie hätten sonst etwas gemacht und schon die Marine am Hals. Was dieses Mal offensichtlich nicht stimmte. Er nickte dem Grünhaarigen zu, war einverstanden mit dem Plan und stemmte sich am Holztisch ab, um überhaupt aufstehen zu können. Er wäre fast noch gegen Zoro gestolpert, fing dieser ihn aber auf und ihn stützend verließen sie die Kneipe. Sie hatten noch nicht einmal die Tür hinter sich geschlossen, als ihnen der Wirt nachrief: "Hey! Bezahlt erst mal!" Zoro blickte kurz über seine Schulter und schob ihn einfach weiter, was er auch stolpernd tat. Er hatte kaum eine andere Wahl in seinem Zustand. "Hey, hier geblieben!", der Wirt kam hinter seiner Theke hervor und griff nach ihren Schultern, "Ihr Zechpreller, kommt mir nicht in die Tüte!" Er blickte auf und lallte: "Wir nehm' doch ga' nich's mit." Zoro schmunzelte kurz über ihn, nahm dann die Hände des Wirts von ihren Schultern und erklärte gelassen: "Schreib's halt an." "Du", der Wirt wollte Zoro verprügeln, doch seine Faust traf nur ins Leere. Zoro ließ sich nicht so einfach schlagen, im Gegenteil, hob er kurz seinen Arm und rammte den Ellenbogen in das Gesicht des Wirtes; hielt ihn Betrunkenen gut fest. Er blinzelte: "Aber Zoro…" Musste das sein? Er fand Gewalt nicht gut, auch wenn sie hier 'Piraten' waren. "Was denn", murrte Zoro, "Er hat angefangen." Er sah ihn zweifelnd an: "Eigentlich nicht, wir wollten nicht bezahlen…" Als Jugendlicher hatte er auch Zechen ge-prellt, sich geprügelt und dergleichen, aber mittlerweile hatte er aus so manchen Fehlern gelernt. Menschen mussten Geld verdienen und vor einem Richter zu stehen, die Gefängniszelle vor Augen, ließ einen die Welt anders ansehen. Ihm hatte es damals die Augen geöffnet, zum Glück. Zoro winkte ab: "Alles nur Kleinigkeiten." Er sah ihn zweifelnd an, war aber zu betrunken um Einwände vorzubringen. Also zuckte er mit den Schultern und hielt sich im Türrahmen fest. Zoro wollte sich prügeln, wie es ihm schien. Sicher würde er mitmachen, sobald seine Beine ihn wieder trügen. Leise fluchte er, einer der Gäste kam mit einer Brechstange auf ihn zu. "Geh's nich' 'ne Numma kleina?", murmelte er lallend zu sich selbst. Gezwungenermaßen stürzte er sich ebenso ins Getümmel, vielleicht war das Glück auch mit betrunkenen Piraten oder träumenden Rappern. Er würde ihnen die Daumen drücken, wenn er seine Fäuste nicht gerade brauchen würde. Kurz wollte er sehen, was Zoro wohl machte, doch war ihm das gar nicht möglich. Mit wirklich viel Glück schaffte er es, dem Kerl die Brechstange aus den Händen zu schlagen, stolperte durch seinen eigenen Schwung dem Typen fast noch in die Arme, weil er sich nicht halten konnte. Der Kerl warf ihn zurück und der Türrahmen krachte in sein Kreuz. Schmerzvoll stöhnte er auf. So hatten sie nicht gewettet. Wieder drückte er sich von der Tür weg und schlug dem Arsch mitten in die Fresse. Sein Adrenalinschub währte allerdings nicht lange genug um ihn vollkommen ausknocken zu können. Der Kerl schlug ihm so kräftig gegen sein Kinn, dass er nicht nur zu Boden ging, sondern auch den metallenen Geschmack von Blut in seinem Mund wahrnahm. Benommen fuhr er sich über das Gesicht, sah das Blut an seinen Fingern. Der Kerl stand über ihm und lachte dreckig. Wut stieg in ihm auf, doch sich selbst aufzurichten schaffte er nicht, dafür traf er ziemlich genau die Eier des Kerls mit einem kräftigen Tritt. Das funktionierte bei jedem Mann. "Hey Em", rief Zoro zu ihm herüber, "Alles in Ordnung bei dir?", schlug selbst gerade einen der Männer KO und kam dann zu ihm, half ihm hoch. "Ich denke, wir verduften von hier." Er nickte zustimmend: "Gerne", und so schnell ihn seine Beine trugen, liefen sie zu den Docks zurück. Der Wirt folgte ihnen noch zwei Blocks, gab dann aber auf und schrie ihnen noch wilde Beleidigungen nach. "Wouh…", murmelte er und stieg die Leiter zur Flying Lamb hoch, "Hab schon lang' nich' mehr die Zeche geprellt." Er ging auch nicht mehr so häufig aus und wenn, erkannte man ihn dort meistens. Das war nicht sehr hilfreich bei so einem Vorhaben. Zoro lachte: "Immer wieder gerne." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)