Das Dorf versteckt in den Schluchten. Gesucht und gefunden! von Fantasia (Naruto x Hinata, später leicht Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 6: Hinatas inneres Ich ------------------------------ Hi! Danke für die lieben Kommis! Da lad ich doch gleich neue Kappis rauf! Viel Spaß! ************************************************************* Die Zeit schien still zu stehen. Hinata spürte die Kälte nicht mehr, die ihr vor ein paar Minuten noch zugesetzt hatte. Sie hörte den prasselnden Regen draußen nicht. Sie fühlte sich um Jahre zurückversetzt. Zurück in die Zeit, in der sie ihn noch jeden Tag gesehen hatte, sein Lachen gehört hatte und sich nie getraut hatte, mit ihm mehr als zwei Sätze zu sprechen. All die schlimme Zeit der Trauer und der Verzweiflung danach waren wie weggewischt. Einer dieser Blicke aus seinen azurblauen Augen und die Welt war wieder in Ordnung. Hinatas Lippen bebten und ihre Augen füllten sich langsam aber stetig mit Tränen, die ihr schließlich über die Wangen liefen. Sie bemerkte sie gar nicht. Sie waren schon Gewohnheit geworden, auch wenn Hinata jetzt aus einem anderen Grund weinte. Ein Gefühl stieg in ihr auf, das sie nicht richtig beschreiben konnte. Wie ein Ballon, der sich in ihr ausbreitete und sie mit Kraft beflügelt. Gleichzeitig brachte er das Gefühl mit sich, die ganze Welt umarmen zu wollen und vor lauter Freude gleichzeitig zu lachen und zu weinen. Hinatas Herz schlug unregelmäßig. Das Gefühl war ihr nicht vertraut und sie genoss es. Noch immer liefen ihr die Tränen über die Wangen. Aber sie wollte sie nicht zurückhalten, obwohl sie sie verfluchte. Sie waren in den letzten Jahren ihre stummen Begleiter geworden. Hinatas Augen prägten sich jedes Detail von ihm ein. Er sah sie mit seinen blauen Augen sanft aber durchdringend an. Er trug dunkles Gewand und dazu noch einen schwarzen Umhang, der aber ziemlich nass aussah. Seine Kapuze hatte er zurückgeschoben und seine blonden Haare standen etwas zerwuschelt von seinem Kopf ab. Die sechs Striche auf seinen Wangen waren noch immer deutlich zu erkennen, doch Hinata hatte sie schon immer als sein Markenzeichen gesehen. Und seine Augen. Seine wunderbaren Augen, die sie so lange vermisst hatte. Ein tonnenschweres Gewicht fiel von Hinatas Herzen. Minutenlang sahen die beiden sich in die Augen und keiner sagte etwas. Doch schließlich ergriff der Mann das Wort. „Ähm, Hinata-chan? Alles in Ordnung?“, fragte er unsicher. Die Frau ihm gegenüber sah ihn seltsam starr an. „Naruto-kun…“, hauchte sie endlich. Ihr Gegenüber lächelte. „Hey, du kannst dich ja noch an mich erinnern.“, stellte er ein wenig erleichtert fest. „Naruto-kun…“, flüsterte Hinata. Sie beugte sich ein wenig zu dem Mann nach vorne und fuhr behutsam mit ihrer Hand über sein Gesicht, als könne sie nicht glauben dass er tatsächlich vor ihr saß. Er ließ sie gewähren und sah sie andauernd an. Er konnte nicht fassen, dass vor ihm wirklich Hinata Hyuga sitzen sollte. Die kleine schüchterne Hinata, die kaum ein Wort in seiner Gegenwart herausgebracht hatte. Die kleine unscheinbare Hinata. Doch nun war sie so…so anders. Sie war eine richtige junge Frau. Und ihre langen, dunkelblauen Haare waren noch länger geworden. Er erkannte sie beinahe nicht wieder. Als wäre sie eine andere, die zufällig der alten Hinata wie aufs Haar glich. Hinata hatte den ersten Schock verdaut. Und plötzlich spürte sie ein Gefühl in sich, dass sie früher niemals mit Naruto in Zusammenhang gebracht hätte. Zorn. Hinata wusste selbst nicht, wie ihr geschah. Es war, als hätte in ihr drinnen jemand anderes die Kontrolle übernommen um ihren Gefühlen richtig Platz zu machen. Entsetzt musste die Hinata tief drinnen mit ansehen, wie ihr anderes Ich Naruto eine schallende Ohrfeige verpasste, deren Klang noch lange in der Höhle nachhallte. Da sah sie ihn nach Jahre wieder, und dann tat sie so etwas? War sie noch ganz bei Trost? Die Hinata, die gerade nicht die Kontrolle hatte, wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken, doch ihr wütendes Ich kannte keine Gnade. „Naruto! Wie kannst du nur fragen, ob es mir gut geht? Verdammt, alle dachten du bist tot! Tot, verstehst du was das bedeutet? Verstehst du, was das für mich bedeutet hat? Du warst von einem Tag auf den anderen nicht mehr da! Dein Name steht auf diesem gottverdammten Gedenkstein! Jeden Tag bin ich dorthin gegangen und habe mit einzureden versucht, dass es nur ein böser Traum ist! Ein böser Traum, aus dem ich irgendwann aufwachen würde. Aber ich wachte nicht auf. Ganze fünf lange Jahre nicht! Tsunade hat nach dir suchen lassen, überall. Sogar sie glaubt, dass du tot bist! Wie konntest du das nur tun? Wieso hast du dich nicht gemeldet? Wieso hast du uns so leiden lassen? Wieso hast du mich so leiden lassen?“, schrie Hinata wutentbrannt und trommelte auf Narutos Brustkorb ein, bis sie keine Kraft mehr hatte. Kaum war der Ausbruch vorbei, hatte die alte Hinata wieder die Kontrolle. Anscheinend hatte das wütende Ich beschlossen, sich zurückzuziehen und das schüchterne Ich tausend Tode sterben zu lassen. Sie war zu geschockt, um sich zu entschuldigen. Was hatte sie da gerade gesagt? Hatte sie ihm gerade wahrhaftig gesagt, dass er sie hatte leiden lassen? Was würde er jetzt bloß von ihr denken? Wahrscheinlich dachte er, dass sie glaubte, dass er sie am meisten verletzt hatte. Dabei kannte Naruto sie eigentlich kaum. Was sollte er nur davon halten, dass sie plötzlich so tat, als wären sie schon immer die allerbesten Freunde gewesen? Schließlich hatte er auch viele andere Menschen in Trauer versetzt. Nicht nur sie. Gerade nicht sie. Wahrscheinlich hatte er all die Zeit lang keinen Gedanken an sie verschwendet. Naruto erwiderte nichts auf diesen Ausbruch, sondern sah die junge Frau nur erstaunt an. Verdattert fuhr er mit seinen Fingern über die Stelle, auf der Hinatas Schlag brannte. Hatte sie ihn gerade angeschrieen? Geschlagen? Hinata? Es war eine absurde Situation. Aber er wusste, dass sie Recht hatte. Mit allem, was sie sagte. Er hatte sie im Stich gelassen. Sie und ganz Konoha. Seine Freunde. Behutsam umfasste der blonde Ninja ihre Handgelenke, die nach der schwachen Attacke noch immer auf seiner Brust ruhten, und drückte sie sanft von sich weg. Und plötzlich erkannte er wieder die Hinata, die ihm so vertraut war. Mit hochrotem Kopf entzog sie sich seinem Griff und rutschte hastig von ihm weg. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen und begann, nervös ihre Fingerkuppen gegeneinander zu stupsen. Gott, wie lange habe ich das denn nicht mehr gemacht? Wie ein kleines Kind. Er muss denken, du bist noch immer so wie damals, dachte die alte Hinata. Na klar, nach deinem Ausbruch eben denkt er das bestimmt, meldete sich eine sarkastische Stimme in ihrem Inneren zu Wort. Sofort wurde Hinatas Gesichtsfarbe um ein paar Nuancen dunkler. Schüchtern sah sie auf und stellte erleichtert fest, dass Naruto sie angrinste, wenngleich seine Augen auch ziemlich viel Unsicherheit zeigten. „Hinata-chan, es tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid, glaub mir bitte. Ich weiß, es ist verdammt lange her. Zu lange.“, begann er verlegen. Noch immer fuhr er sich mit seiner Hand über seine Wange und betrachtete sie danach verblüfft. „N-N-Naruto-kun, e-e-es t-tu-tut mir so L-L-Leid. I-I-Ich w-w-wollte dich nicht sch-sch-schlagen.“, stotterte Hinata herum. Die Stotterei war mit voller Wucht zurückgekommen. Wie in alten Zeiten warf Naruto sie vollkommen aus der Bahn. „Keine Bange. Ich hab die Ohrfeige verdient gehabt.“, winkte der junge Mann nur ab. Noch immer fixierten seine Augen die junge Frau und er konnte den verblüfften Blick einfach nicht von ihr abwenden. Sie hatte sich so sehr verändert. Sie war so anders. Naruto wusste nicht recht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Und dann noch die Ohrfeige von ihr... Da ertönte plötzlich leises Gelächter, das immer näher kam. „Dobe, und wie du die verdient gehabt hast.“, sagte der zweite Mann und kam auf die beiden zu. „Ach, halt doch deine Fresse, Sasuke.“, maulte Naruto ihn an. Stöhnend ließ der Mann sich neben ihn fallen. Hinata sog scharf Luft ein. Es war tatsächlich Sasuke Uchiha! Der Sasuke, der freiwillig zu Orochimaru gegangen war. Was machte der hier? Und wieso zerriss Naruto ihn nicht gleich in tausend Stücke? ************************************************************* Ich hoffe, es hat euch gefallen! Freue mich auf eure Kommis und danke für eure Aufmerksamkeit! Eure Fantasia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)