Back to Yesterday von PiratengirlRobin (Zurück zu den Anfängen - [ZorroXRobin]) ================================================================================ Kapitel 1: Regen ---------------- Kapitel 1 - Zorros Sicht Langsam schlendere ich durch die engen Straßen einer kleinen Stadt, in der ich mich seit gestern Abend aufhalte. Eine Hand habe ich vorsorglich schon auf dem Griff meines Wado-Ichi-Monjis abgelegt, während mein Blick aufmerksam umherhuscht und ich jeden der Menschen musterte, der sich noch auf der Straße befindet. Das sind in den letzten Minuten allerdings recht wenige geworden, aber das ist ja auch kein Wunder bei diesem heftigen Regen. Um mich herum herrscht totale Aufregung, Menschen versuchen möglichst schnell Schutz vor dem plötzlichen Unwetter zu finden, Händler packen hastig ihre Waren zusammen, während sich auf dem Boden bereits schlammige Pfützen bilden. Umbarmherzig prasseln seit einigen Minuten dicke Tropfen auf mich herab, durchnässen meinen Umhang, der mir inzwischen schon unangenehm am Körper klebt. Doch noch kann mich nicht in die schöne, warme Kneipe zurückziehen, ich habe hier schließlich noch etwas zu tun und aufgeben kommt jetzt auf keinen Fall in Frage, nicht wenn ich schon so weit gekommen bin. Denn ich bin auf der Suche nach einem steckbrieflich gesuchten Piraten. Seinen Namen habe ich bereits wieder vergessen, so etwas kann ich mir schließlich nie merken, doch sein Gesicht habe ich mir genau eingeprägt. Den Steckbrief, auf dem er mit einem recht beachtlichen Kopfgeld von 70 Millionen Berry gesucht wird, bewahre ich noch zusammengefaltet in der Hosentasche auf. Irgendwo hier muss er sein, da bin ich mir ganz sicher, und so kommt mir der Regen eigentlich ganz günstig, denn so ist es auf der Straße deutlich übersichtlicher geworden, seine Chancen sich jetzt noch vor mir zu verstecken sind gleich null. Mit einem Finger fahre ich unruhig über die Gravuren im Griff meines Schwertes. Ich brenne richtig auf einen guten Kampf, hoffentlich finde ich den Kerl bald! Ansonsten fange ich hier gleich noch an unschuldige Passanten abzumetzeln, aber noch versuche ich mich zusammenzureißen. Obwohl, von unschuldig kann hier kaum die Rede sein, die meisten Leute hier sind alles ebenfalls gesuchte Piraten. Das ist nun mal so eine Stadt, in der Recht und Ordnung schon längst untergegangen sind und nur noch Verbrecher unterwegs sind. Doch zum Glück muss ich mich doch nicht mit diesen kleinen Fischen herumschlagen, denn genau in diesem Moment fällt mein Blick auf einen stämmigen Mann mit schwarzem Haar, der auf dem Bild des Steckbriefs in meiner Hosentasche abgebildet ist. Jetzt kann ich ein zufriedenes Grinsen nicht mehr unterdrücken und schreite zielstrebig auf ihn zu. Er sieht sich um, unsere Blicke treffen sich und er macht verunsichert einen kleinen Schritt rückwärts. Ob er mir ansieht, dass ich ihm an den Kragen will? Na ja, das soll mir jetzt auch egal sein, ohne mich weiter mit dem Gedanken zu beschäftigen ziehe ich mein Schwert und spurte auf ihn zu. Allerdings kam ein Angriff viel zu vorhersehbar, mein Gegner hat keine Probleme noch rechtzeitig zur Seite auszuweichen. Blitzschnell ziehe ich auch mein zweites Schwert, lasse meinem Gegner keine Chance zum Gegenschlag sondern springe erneut direkt auf ihn zu. Er greift zu seiner Waffe, doch bevor er sie gezogen hat durchstößt meine Klinge auch schon seine Brust und sein Körper fällt mit einem dumpfen Geräusch auf den matschigen Boden. Langsam lasse ich mein Schwert zurück in die Scheide gleiten, während ich doch etwas enttäuscht zu meinem Gegner herabsehe. Wie hat dieser völlig unfähige Typ es bloß auf 70 Millionen Berry gebracht?! Und ich dachte, man würde mir endlich mal einen guten Kampf liefern, aber damit war es wohl nichts. Mein leiser Seufzer wird von einem Donner übertönt und so beschließe ich leicht deprimiert angesichts des unaufhörlichen Regens und des selbst für meinen Geschmack viel zu kalten Windes, den Rest des Tages einfach blauzumachen. Langsam wende ich mich ab, während ich die neugierigen und teils entsetzen Blicke der wenigen Menschen um mich herum versuche zu ignorieren. Ich werde mir jetzt als erstes eine ordentliche Kneipe suchen, denn ein paar kühle Bierchen sind jetzt genau das, was ich brauche! Meine Kleidung klebt mir zwar klatschnass und kalt am Körper, doch irgendwie ist mir das jetzt egal. Wenn ich erstmal ein wenig getrunken habe, merke ich davon auch nicht mehr viel. So, das war es erstmal, auch wenn das Kapitel sehr kurz war. Die nächsten müssten immerhin ein bisschen länger werden, da müssten dann auch alle Fragen geklärt werden, die hier auftauchen :) Kapitel 2: Einsamkeit --------------------- Kapitel 2 - Robins Sicht Es ist sehr früh am Morgen, viel zu früh für den Rest dieser Piratenbande, die nach der gestrigen Feier bis spät in die Nacht noch keinen Ton von sich gibt, das gleichmäßige Schnarchen mal ausgenommen. Ich bin als einzige schon wach, wie eigentlich immer um diese Zeit. Langsam gehe ich zur Reling und mein Blick streift über den Horizont, an dem inzwischen schon die Sonne aufgeht. Die warmen Strahlen lösen den leichten Nebelschleier, der über dem gesamten Ozean hängt, langsam aber sicher auf und färben den Himmel in einem hellen Orange. Ich lehne mich auf das dunkle Holz der Reling, während der frische Wind mir sanft durch das Haar fährt und gehe meinen Gedanken nach. Wie jeden Morgen. Wenn man tagsüber nicht mehr dazu kommt, ein wenig alleine zu sein, mache ich das ebenhalt zu dieser Tageszeit. Ein leichter Seufzer entweicht meiner Kehle, während ich mich mit einem leicht traurigen Blick auf dem großen Schiff umsehe. Es hat sich so viel verändert in den letzten Jahren. 5 Jahre bin ich jetzt schon in der Piratenbande von Monkey D. Ruffy, für mich ist das wirklich eine sehr lange Zeit. Und ich muss wirklich sagen, ich bereue es nicht, dass ich damals in Alabasta auf dieses Schiff gekommen bin. Schließlich habe ich hier viele neue Freunde gefunden. Doch in letzter Zeit ist das alles anders geworden. Ich fühle mich immer öfters allein auf diesem Schiff, alleingelassen von meinen Freunden, insbesondere von meinem Käpt’n. Alles hat damit angefangen, dass wir unsere lange Reise beendet haben. Wir sind über die gesamte Grand Line gesegelt, sind auf Unikon, der letzten Insel, die vor uns nur Gol D. Roger schon einmal betreten hatte, angekommen, haben dort den riesigen Schatz, das One Piece, gefunden. Ruffy hat sein Ziel erreicht, er hat das geschafft, was viele für so gut wie unmöglich hielten. Monkey D. Ruffy ist der neue König der Piraten! Die Zeit bis zu diesem Zeitpunkt war toll, doch danach hat sich so ziemlich alles zum Schlechten gewandt. Die Mannschaft veränderte sich. Der neue Ruhm, der Ruffy als Piratenkönig zuteil wurde, ist ihm wohl etwas zu Kopf gestiegen. Auf einmal war unsere Mannschaft sehr begehrt, immer mehr Leute wollten bei uns mitmachen und Ruffy nahm sie alle auf. Er hat sich über die Folgen gar keine Gedanken gemacht, er hat sich einfach nur gefreut, dass seine Crew jetzt so beliebt ist. Und so haben wir zig neue Mitglieder bekommen, die Namen kenne ich bis heute noch nicht alle, wie soll man die sich auch merken, wenn ständig noch mehr Leute dazukommen? Doch so langsam müsste sich selbst unser Käpt’n über die fatalen Folgen im Klaren sein. Wir sind nicht mehr länger diese Piratenbande, die nur auf Vertrauen und Freundschaft basiert. Damals war das der Grund, dass ich mich ausgerechnet für diese Bande entschieden habe. Sie waren einfach anders als die anderen. Doch diese Zeiten sind vorbei, wir sind zu einer dieser stinknormalen Piratenbanden geworden, die es immer noch zu hunderten hier auf der Grand Line gibt. Wir unterscheiden uns nur noch von den anderen durch die Tatsache, dass unser Kapitän der Piratenkönig ist. Und das ganze stinkt mir gewaltig. Das gemütliche Zusammensein am Abend ist vorbei, zur Zeit stehen tagein, tagaus nur noch Partys auf dem Programm, wo wir doch endlich mal das Geld haben, es für so etwas zu verschwenden. Man kommt einfach kaum noch dazu, mit einem der alten Crewmitglieder ein vernünftiges Gespräch zu führen! Das hier ist nicht mehr die Piratenbande, die ich vor 5 Jahren in Alabasta kennen lernte. Ich spüre einfach, wie der Zusammenhalt der ganzen Crew schwindet. Vor allem die ganzen neuen Mitglieder werden mir zu viel! Vielleicht können sie ganz gut kämpfen, aber ansonsten haben sie nichts im Hirn! Zwar konnte ich bisher kaum welche von ihnen kennen lernen, doch darauf kann ich inzwischen auch gut verzichten. Alles was man von ihnen hört sich meistens eh nur blöde Sprüche und billige Anmachen. Also versuche ich ihnen möglichst aus dem Weg zu gehen, ziehe mich tagsüber so viel wie nur möglich in meinem Zimmer zurück. Ich habe inzwischen ein eigenes und teile mir keines mehr mit Nami, denn wir sind schon vor einiger Zeit, allerdings nur unter heftigen Protesten von Seiten unseres Kanoniers Lysop, auf ein größeres Schiff umgestiegen. Doch irgendwie wäre das alles noch auszuhalten gewesen, wäre eine Sache nicht gewesen, die die Crew wohl am meisten verändert hat - Zorro. Ich verstehe es bis heute nicht. Eines Tages ist er gegangen, ohne ein Wort des Abschieds, ohne einen richtigen Brief zu hinterlassen. Alles was wir in seinem Zimmer vorfanden war eine kurze Notiz, dass er die Bande vorläufig verlässt. Er hat nicht geschrieben wieso, er hat nicht gesagt wo er hin will. Seit diesem Tag quält uns alle die Frage warum? Warum hat er das getan? Er hat sich doch mit allen in der Crew gut verstanden, auch wenn er sich mit Nami öfters gestritten hat. Außerdem kann es kaum an den ganzen Veränderungen in letzter Zeit liegen, die auch mich inzwischen manchmal auf den Gedanken bringen einfach von hier zu verschwinden, denn er ist bereits kurz nachdem Ruffy Piratenkönig geworden ist gegangen, als das alles noch gar nicht so schlimm war. Ich verstehe es einfach nicht. Wieso meldet er sich nicht? Wir haben versucht ihn zu finden, jedoch ohne Erfolg. Ich vermute, inzwischen glauben die meisten hier nicht mehr daran, dass er noch mal zu uns zurückkehrt. Doch bisher weigere ich mich das zu glauben, auch wenn die Hoffnung von Tag zu Tag kleiner wird. Kapitel 3: Sehnsucht -------------------- Kapitel 3 - Zorros Sicht In einer Stadt, in der hauptsächlich Piraten verkehren, dauert es natürlich nicht lange, bis ich eine Kneipe gefunden habe, schließlich gibt es die hier an jeder Ecke. Stinkender Zigarettenqualm schlägt mir unangenehm entgegen, direkt als ich die Tür öffne. Ein Geruch der mich wie immer sofort unseren Kettenrauchenden Koch erinnert. Die Kneipe ist voll mit Menschen, die wahrscheinlich alle vor dem Unwetter geflohen sind. Langsam kämpfe ich mich vor bis zur Bar und erwische dort grade noch den letzten freien Hocker. Als erstes bestelle ich mir ein Bier, dann greife ich nach der etwas ramponierten Zeitung, die dort herumliegt. Wie immer überfliege ich die ersten Seiten nur, da steht eh nichts drin, was mich interessieren würde. Der König von irgendeinem Land, dessen Namen ich kaum aussprechen kann, ist gestorben? Mir doch egal, Hauptsache es ist nicht der von Alabasta! Jemand von der Marine wurde zum Admiral befördert? Wen kümmert’s, Admiral oder nicht, die Typen haben größtenteils eh nichts drauf. Endlich komme ich an den Seiten an, die mich dann doch etwas mehr interessieren. Die neuen Steckbriefe sind auch der einzige Grund, weshalb ich überhaupt Zeitung lese. Ich überfliege schnell die verschiedenen Summen, was wirklich gutes ist jedoch nicht vorbei. Die meisten haben nur kleinere Kopfgelder zwischen 20 und 30 Millionen Berry, aber solche Typen muss ich mir echt nicht antun. Ich will die Zeitung schon fast wieder zuschlagen, dann bleibt mein Blick doch noch an einem anderen Steckbrief hängen, den ich vorhin noch versucht habe zu ignorieren. Doch wie üblich gelingt mir das nicht ganz. Er hat inzwischen ein neues Foto, sonst grinste er auf dem Bild immer bis über beide Ohren, jetzt ist er mit einem ernsten Gesicht darauf abgebildet. Mein Kapitän, oder besser gesagt mein ehemaliger Kapitän, Monkey D. Ruffy, der inzwischen für 350 Millionen Berry gesucht wird. Eine Weile musterte ich sein Bild, dann lese ich die restlichen Steckbriefe der Strohhutbande, die neben seinem abgebildet sind. Jede Menge Gesichter, die ich nicht kenne, dann ein paar bekannte, Bilder von Sanji, Robin, Chopper, Nami und auch Lysop. Schnell will ich die Zeitung wieder zuschlagen, doch wie üblich ist es schon zu spät. Ein für mich immer noch recht fremdes Gefühl kriecht wieder in mir hoch, drückt wie ein schwerer Stein gegen meinen Brustkorb und hindert mich am Atmen. Das Gefühl der Sehnsucht. Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich vermisse meine alte Crew, meine Freunde, auch wenn ich es bis vor ein paar Jahren noch für ziemlich unmöglich hielt, jemals so etwas für irgendwelche Personen zu empfinden, Kuina einmal ausgenommen. Doch trotz der schmerzlichen Gefühle, die mich regelmäßig überkommen, noch kann ich einfach nicht zurück. Genauso wenig wie ich vor ein paar Monaten auf dem Schiff bleiben konnte, ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten. Wir alle sind auf diese lange Reise gegangen, weil wir ein bestimmtes Ziel vor Augen hatten, was wir am Ende der Reise erreichen wollten. Immer haben wir nur dafür gekämpft, haben alle Gefahren auf uns genommen damit wir unsere Träume irgendwann verwirklichen können. Und Ruffy hat sein Ziel erreicht. Er ist der neue Piratenkönig, jetzt nachdem wir den sagenhaften Schatz One Piece gefunden haben, einen Schatz von unvorstellbarem Wert. Ruffy hat es geschafft. Aber was ist mit uns anderen? Wir hatten nichts erreicht und irgendwie spürte ich, dass ich immer noch weit von meinem Ziel, der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden, entfernt war und irgendwie hatte ich das Gefühl, es würde sich kaum ändern, wenn ich weiterhin in der Strohhutbande bleiben würde. Und so bin ich schließlich schweren Herzens gegangen. Es war wirklich eine tolle Zeit mit den anderen, doch alles muss irgendwann ein Ende haben. Ohne ein Wort zu sagen habe ich sie verlassen, ich bin nun mal nicht gut im Abschied nehmen und außerdem hatte ich keine Ahnung, wie ich mich rechtfertigen sollte. Noch weiß ich nicht, ob und wann ich die anderen wieder sehen werde, doch ich werde zurückkommen, sollte ich es schaffen Falkenauge zu besiegen und somit der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden. Ich muss das jetzt einfach tun, es wird wirklich Zeit, dass ich das Versprechen, das ich einst Kuina gegeben habe, einlöse. Erst dann kann ich das andere Versprechen halten, dass ich der zweiten Frau in meinem Leben gegeben habe, für die ich so starke Gefühle wie Liebe empfinde. So, das war Kapitel Nr. 3 - leider schon wieder so kurz. Tut mir echt leid, ich weiß die Leser mögen normalerweise lieber längere Kapitel, aber noch kann ich da nicht mit dienen^^ Bisher geht meine Fanfic noch recht schnell, ob das noch lange so bleibt, kann ich noch nciht sagen, die ersten kapitel hab ich alle schon fertig, aber später kann es scho mal etwas länger dauern... (ich warn euch schon mal vor XD) Hoffe ihr mögt meine Fanfic soweit =) Kapitel 4: Gespräche -------------------- Kapitel 4 - Robins Sicht „Hey.“ Etwas überrascht drehe ich mich um und langsam schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Sanji kommt auf mich zu und setzt sich neben mich. Schweigend zündet er sich eine Zigarette an, lehnt sich zurück und bläst den weißen Qualm in die frische Morgenluft. In letzter Zeit treffen wir uns öfters so früh morgens an Deck, zu der Zeit an dem der Rest der Mannschaft noch mehr oder weniger friedlich schläft. Dann können wir uns endlich mal wieder richtig unterhalten, von alten Zeiten reden. Ich genieße die Zeit hier mit ihm, denn sonst hat man kaum eine Möglichkeit in Ruhe mit ihm zu sprechen. Eine so große Mannschaft zu bekochen braucht nun mal Zeit, irgendjemand hat immer Hunger. Stumm mustere ich den blonden Smutje neben mir. Er hat dunkle Ringe unter den Augen und sieht auch sonst ziemlich erschöpft aus, man könnte meinen er hat seit Tagen nicht mehr geschlafen. Sein leicht besorgter Blick ist starr zum Horizont gerichtet, so sieht er immer aus wenn er über irgendwas nachdenkt, was ihn beschäftigt. „Du siehst nicht gut aus.“, seufze ich leise. Sanji sieht mich mit einem durchdringenden Blick an. „Du auch nicht.“, meint er, nimmt einen letzten kräftigen Zug von seiner Zigarette und schnipst den Glimmstängel in die ruhigen Fluten. „Du warst ja noch nie so der fröhliche Typ, aber in letzter Zeit ist es wirklich schlimm mit dir. Du lächelst noch seltener als sonst.“, sagt er langsam. „Ich frage mich, wo das alles enden soll.“ Ich kann ihm leider keine Antwort darauf geben und so wende ich meinen Blick wieder ab und sehe auf den Ozean hinaus. Der frische Wind wirft kleine Wellen auf die Wasseroberfläche, die leise gegen den Bug des Schiffes schwappen. „Denkst du schon wieder an Zorro?“, fragt Sanji plötzlich. Eigentlich ist es mehr eine Feststellung als eine Frage, schließlich kennt er mich schon lange genug. Zögernd nicke ich und spüre dann, wie Sanji vorsichtig eine Hand auf meine Schulter legt. „Hör endlich auf, dir Vorwürfe zu machen. Ich denke so langsam musst du ihn vergessen.“ Bei seinen Worten steigt augenblicklich Wut in mir auf. „Kannst du ihn etwa so schnell vergessen?“ Der Satz sollte eigentlich verärgert klingen, doch stattdessen ist ganz genau ein leicht trauriger Unterton zu hören. Auch Sanji ist das nicht entgangen. Er zieht seine Hand zögernd zurück, kramt in der Tasche nervös nach einer weiteren Zigarette und steckt sie sich an. „Nein...“, sagt er schließlich, nach einen kurzen Moment des Schweigens. „Das kann wohl keiner von uns.“ Zustimmend nicke ich und will gleich was erwidern, aber unser kleines Gespräch wird unterbrochen. „He, Smutje!“, schreit jemand von anderen Ende des Decks hinüber. „Gibt’s gleich Frühstück?“ Die Frage kommt von einem jungen Mann der seit etwa 2 Wochen auf dem Schiff ist, sein Name ist Jerry, oder zumindest vermute ich das. „Nein, gibt es nicht.“, knurrt Sanji schlecht gelaunt und wirft ihm einen wütenden Blick zu. „Erstens ist es noch viel zu früh und außerdem unterhalte ich mich grade, das siehst du doch!!“ Für mich hörte sich das nach einer endgültigen Abfuhr an, doch Jerry lässt so schnell nicht locker. „Komm schon, ich kann auch so lange auf deine Freundin aufpassen!“ ruft Jerry mit einem hämischen Grinsen. Ich will ja nicht wissen, was dem schon wieder in seinem Holzkopf vorgeht! Sanjis Blick verdunkelt sich noch weiter, sodass so langsam auch Jerry eingeschüchtert werden müsste. Jeder hier weiß schließlich, dass mit unserem Smutje nicht zu Spaßen ist. „Wag es ja nicht, sie auch nur einmal anzurühren!“, droht er. „Es sei denn, du bist scharf auf ein paar Knochenbrüche und sonstige Verletzungen! Außerdem wäre das Frühstück für dich dann mindestens vier Wochen lang gestrichen und den Abwasch darfst du auch gerne erledigen!!“ Das scheint endlich zu wirken. Jerry wird ein bisschen blass um die Nase angesichts der harten Worte und verzieht sich nach kurzem Überlegen fluchend unter Deck. Der hat wohl endlich eingesehen, dass es keinen Sinn hat mit unserem Smutje zu diskutieren. Ich muss leise kichern uns sehe wieder zu Sanji hinüber, der sehr zufrieden aussieht. „Danke.“, sage ich leise und lächle ihn an, doch er winkt nur ab. „Ist doch selbstverständlich!“, grinst er und lehnt sich wieder zurück. „Sag nur bescheid, falls der Kerl dich noch mal belästigt, ich würde mich mit Vergnügen um ihm kümmern! Ich mag ihn eh nicht, der baggert auch ständig Nami an.“ Sein Blick verfinstert sich wieder und ich muss ein bisschen schmunzeln, schließlich hat unser Smutje vor nicht allzu langer Zeit auch noch jedem hübschen Mädchen hinterher geschaut. Doch wie schon gesagt, alle hier an Bord haben sich verändert, Sanji ist da keine Ausnahme. Auch wenn die Veränderungen bei ihm vor allem sein Liebesleben betreffen. Die One-Night-Stands haben deutlich abgenommen, weil er, wie er mir verraten hat, in Zukunft lieber treu bleiben möchte. Für wen er treu sein möchte, das hat er mir aber nicht gesagt. Allerdings kommen da nicht sehr viele Personen in Frage und so habe ich schon eine leise Vermutung, dass sich da irgendwas zwischen unserer Navigatorin und Sanji anbahnt. Eine kurze Weile sitzen wir beiden noch an Deck, beobachten den Sonnenaufgang und gehen unseren Gedanken nach, bis Sanji schließlich mit einem Seufzer aufsteht und seinen Blick in Richtung Kombüse schweifen lässt. „Ich glaube, langsam ist das Frühstück wirklich mal fällig. Die anderen müssten auch bald aufstehen.“, sagt er missmutig. Ich nicke nur und beschließe mich dann erstmal ins Bad zum Duschen zu verziehen. Langsam schlendert Sanji in Richtung Küche, doch auf halben Weg bleibt er noch mal abrupt stehen. „Ich weiß nicht, wie lange ich es hier noch aushalte.“, sagt er leise. Seine Stimme klingt so ungewohnt, es ist selten, dass man Traurigkeit und Verzweiflung so deutlich bei ihm heraushören kann. Doch ehe ich etwas erwidern kann, ist er schon in der Kombüse verschwunden. Ich kann ein leises Seufzen nicht länger unterdrücken. Sanji ist wirklich nicht der einzige hier, dem es so geht. Das Kapitel ist jetzt nicht wirklich überarbeitet, ich wollte endlich wieder was hochladen... hoffe es ist okay!^^ Im nächsten Kapitel mache ich das Verhältnis von Zorro und Robin etwas klarer... also freut euch drauf xD Kapitel 5: Vorwürfe ------------------- Kapitel 5 - Zorros Sicht Ich glaube, das war wirklich ein bisschen zu viel Alkohol. Wahrscheinlich auch nicht nur ein bisschen. Aber was soll man denn sonst machen, wenn man einfach nur vergessen will, wenn auch nur für eine kurze Zeit? Mein Kopf dröhnt, während ich in den frühen Morgenstunden in Richtung Hafen wanke, an dem mein kleines Schiff vor Anker liegt. Vielleicht sollte ich mir wirklich mal abgewöhnen, so furchtbar viel zu trinken. Und wenn ich schon solche Gedanken habe, muss es mir wirklich dreckig gehen! Am Hafen angekommen schlägt mir direkt die salzige Seeluft ins Gesicht. Immerhin für einen kurzen Moment geht es mir dadurch besser. Es sind keine Menschen mehr unterwegs, das ist aber auch kein Wunder um diese Zeit. Die einzigen Leute die ich sehe, sind zwei betrunkene Piraten, die an eine Häuserwand gelehnt friedlich schlummernd ihren Rausch ausschlafen. Genau das sollte ich jetzt auch machen, ich bevorzuge da aber mein schönes, warmes Bett anstatt den harten, kalten Pflastersteinen. Falls ich dort heute noch mal ankomme. Aber nach kurzem Suchen habe ich mein Schiff doch noch gefunden und klettere erleichtert an Bord. Es ist zwar nicht groß, für mich alleine reicht das aber locker. Zielstrebig gehe ich hinunter in mein Schlafzimmer. Nach einer großen Mütze Schlaf geht es mir hoffentlich besser. Erschöpft lasse ich mich rückwärts aufs Bett fallen. Allerdings liegt wohl irgendetwas auf dem Kopfkissen, was mich jetzt noch am einschlafen stört. Genervt fasse ich unter meinen Kopf und ziehe ein dicht beschriebenes Stück Papier hervor. Eine Weile starre ich auf die kleine Handschrift, die mir so furchtbar bekannt vorkommt, und lese bestimmt zum hundertsten mal die Zeilen des Briefes, die ich schon fast auswendig kann. Lieber Zorro, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, ich hoffe erstmal es geht dir gut und dieser Brief erreicht dich überhaupt. Mich plagen so viele Fragen, seitdem du die Bande verlassen hast, ich brauche jetzt einfach ein paar Antworten, oder die Ungewissheit macht mich noch verrückt. Ich weiß, unsere Beziehung war immer alles andere als einfach. Ich glaube, ich wollte einfach immer mehr, als ich bekommen konnte. Natürlich ist es mir aufgefallen, die Grenze, die du immerzu um dich gezogen hast, du hast niemanden zu nah an dich, vielleicht besser gesagt an dein Herz herangelassen. Du warst zwar immer sofort bei allem dabei, was wir mit der Bande unternommen haben, seien es Partys, Ausflüge auf Inseln oder sonstige Abenteuer, aber eine gewisse Distanz war bei dir immer vorhanden, nicht nur zu mir, auch zu den anderen Crewmitgliedern. Wir haben über die Jahre zwar eine starke Freundschaft aufgebaut, haben über vieles geredet, aber doch habe ich nie wirklich viel über dich erfahren, über das, was in dir vor sich geht. Wie du sicher schon seit langem gemerkt hast, hat mir das irgendwann nicht mehr gereicht. Über die Jahre hinweg sind meine Gefühle für dich immer stärker geworden, bis mir schließlich klar wurde, was ich wirklich für dich empfinde... mehr als nur Freundschaft. Doch anfangs habe ich mich nicht getraut, die Grenze, die du im dich herum gezogen hast, zu überschreiten, ich wusste, normalerweise hättest du garantiert abweisend reagiert. Das ganze hätte das Leben an Bord unseres Schiffes nur sehr kompliziert gemacht, deswegen habe ich nichts unternommen. Ich hätte nie gedacht, dass sich alles an einem Abend so sehr ändern kann. Wir feierten wieder einmal eine unserer berüchtigten Partys mit viel Alkohol, ausnahmsweise auch bei mir, aus Frust, dass ich mit meinen Gefühlen so machtlos war. Ich weiß nicht mehr wie es dazu gekommen ist, aber an diesem Abend küssten wir uns, wir liebten uns, wir schliefen miteinander, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Es war wohl bei uns beiden eine Menge Alkohol im Spiel. Inzwischen bereue ich das alles jedoch. Denn einen Tag später warst du verschwunden. Und seitdem plagt mich die Frage warum? Bist du wegen mir gegangen? Weil ich die Distanz gebrochen habe, die du jahrelang um dich herum aufgebaut hast? Weil ich einen Schritt zu nah an dich herangekommen bin, das was du immer verhindern wolltest? Das ist die Frage die mich hauptsächlich quält, die mich oft nächtelang wachliegen lässt. Und deswegen schreibe ich dir auch diesen Brief, ich brauche einfach eine Antwort! Noch etwas anderes liegt mir am Herzen. Ich weiß nicht mehr viel von diesem Abend, der Alkohol hat zu große Spuren hinterlassen, doch an eines erinnere ich mich genau: an dein Versprechen. Als wir zusammen an Deck lagen, uns umarmt haben, habe ich dir leise ins Ohr geflüstert, dass du mich nie verlassen sollst. Und du hast geantwortet, indem du es mir versprochen hast. Du hast gesagt, du würdest immer für mich da sein. Deshalb verstehe ich nicht, wieso du jetzt gegangen bist. Kannst du dein Versprechen einfach so brechen? Ich hoffe du meldest dich bei mir und kommst bald zurück, Robin Leise seufze ich auf, werfe den Brief zur Seite auf den Boden. So oft habe ich diese Zeilen jetzt schon gelesen, seit ich diesen Brief vor einigen Wochen bekommen habe. Nie habe ich geantwortet, mir fehlen dazu einfach die Worte. Was soll ich Robin schon antworten? Was für ein hoffnungsloser Idiot ich doch bin? Aus dem Grund, dass ich immer diese Grenze um mich herum aufgebaut habe und immer Abstand hielt? Dass ich mir so lange nicht im Klaren über meine Gefühle war? Und würde sie den Grund, weshalb ich gegangen bin, verstehen? Würde sie es verstehen, dass ich meine Freunde aufgegeben habe, nur um stärker zu werden um somit irgendwann Falkenauge zu besiegen? Ich glaube nicht, denn schließlich weiß sie nichts von Kuina und unserem Versprechen. Nach dieser einen Nacht wurde mir bewusst, dass ich für Robin ebenfalls solche Gefühle wie Liebe empfinde. Doch das war es, was mich schließlich dazu trieb, die Bande zu verlassen. Ich konnte es mir einfach nicht leisten, mich noch mehr von meinem Ziel ablenken zu lassen, Kuinas Versprechen war mir erstmal noch wichtiger. Und außerdem weiß ich nicht, ob ich den finalen Kampf gegen Falkenauge überleben werde. Deswegen kann ich noch nicht mit Robin zusammen sein, ich kann ihr so etwas einfach nicht antun. Wenn ich zurückkehre, wann immer das sein wird, werde ich versuchen, ihr das alles zu erklären. Ich hoffe nur, dass das mir durch Worte leichter fällt als durch einen Brief. Doch der Gedanke an Robin ist inzwischen zu einem weiteren Ansporn für mein Training geworden. Je schneller ich Falkenauge besiegen kann, desto eher kann ich auch zu ihr zurück, denn dann habe ich das Versprechen Kuina gegenüber eingelöst. Und dann werde ich ihr Versprechen einlösen, falls Robin dann noch auf mich warten wird. So, nach einiger Zeit gibt es mal wieder ein neues Kapitel. Das war nicht so einfach und ganz zufireden bin ich noch nicht, aber ich will endlich mal wieder was hochladen^^ Hoffe es gefällt! =) Kapitel 6: Letzte Chance ------------------------ Kapitel 6 - Robin Bereits zum dritten mal lese ich die ersten paar Zeilen in dem Buch „Die Geheimnisse der Grand Line“, ohne dass ich den Sinn auch nur annähernd verstehe. Ich kann mich heute einfach nicht konzentrieren! Immer wieder schweifen meine Gedanken zu einer bestimmten Person ab, über die ich eigentlich gar nicht nachdenken möchte. Schließlich klappe ich das Buch zu und stelle es zurück ins Regal, zu den dutzenden anderen, die sich da im Laufe der Jahre angesammelt haben. Im Moment hat es eh keinen Sinn, noch weiter zu lesen. Mein Blick fällt auf die Uhr, die über meinem Schreibtisch an der Wand hängt. Die Zeiger stehen breites auf elf Uhr, der große Ansturm auf die Kombüse müsste vorbei sein. Also verlasse ich mein kleines Zimmer, gehe den schmalen Gang entlang und trete hinaus auf das sonnenbeschienene Deck. Einige Leute sind am Angeln, andere liegen faul in der Gegend rum und wieder andere sind in ein Kartenspiel vertieft, unter anderem auch Lysop und Chopper. Doch mein Hunger treibt mich zuerst in Richtung Kombüse, ich werde später mal bei den beiden vorbeischauen. „Jetzt seht endlich zu, dass ihr von hier verschwindet!!“ Sanjis verärgerte Stimme tönt mir schon entgegen, noch bevor ich die Tür überhaupt geöffnet habe. Diese wird auch sofort aufgerissen und zwei Männer verlassen murrend die Kombüse. „Ich würde da jetzt nicht reingehen.“, warnt mich der erste von ihnen namens Ken. „Der Koch hat echt schlechte Laune!“ Das kann ich Sanji wirklich nicht verübeln! Ken und sein rothaariger Kumpel räumen wütend die Bühne und verziehen sich zu den anderem zum Kartenspielen. Ich sehe ihnen noch kurz hinterher und öffne dann wieder die Tür zur Kombüse, die grade direkt hinter den beiden wieder zugeknallt wurde. Das erste was ich sehe ist Nami, die am Tisch sitzt, den Kopf auf den Händen abgestützt hat und finsteren Blickes die Holzwand anstarrt. Erst dann fällt mir Sanji auf, der neben ihr steht, einen Arm um sie gelegt hat und jetzt leise auf sie einredet. Sofort möchte ich kehrtmachen, will ich doch die beiden jetzt nicht stören, doch Nami hat mich bereits entdeckt und winkt mich herein. „Hey Robin.“, meint sie und schenkt mir ein leicht müde wirkendes Lächeln. „Willst du Frühstück?“, fragt Sanji direkt und schlendert schon ohne eine Antwort abzuwarten in Richtung Herd. Fragend sieht er noch mal über seine Schulter zu mir zurück und ich nicke ihm zu, ehe ich mich neben Nami setze. Es wundert mich ein wenig sie hier zu sehen, denn im Moment befinden wir uns auf einem der hinteren Teile der Grand Line, die Gewässer sind hier noch gefährlicher und unberechenbarer. Da hat Nami schon viel zu tun, ein so großes Schiff sicher von Insel zu Insel zu bringen. „Ich hab den Lockport mal einen von diesen Idioten gegeben, der wenigstens halbwegs so aussieht, als ob man sich auf ihn verlassen könnte. Ich hoffe mal, der achtet auch wirklich auf den Kurs, sonst kann der was erleben!“, erklärt sie mir und ich muss ein wenig schmunzeln, weiß ich doch genau, wie hart sie mit den Jungs manchmal umspringt und was sie erleiden müssen, falls sie irgendetwas nicht richtig erledigen. Sanji lässt sich auf einen Stuhl uns beiden gegenüber fallen und zündet sich eine Zigarette an, während mein Essen in der Pfanne vor sich hinbrutzelt. „Wir haben gestern noch einen neuen gekriegt, als wir die Insel verlassen haben.“, erklärt Nami verärgert und starrt wieder mit finsterem Blick zur Wand. „15 Millionen Berry Kopfgeld, scheint aber ganz in Ordnung zu sein.“, meint Sanji seufzend und starrt zur Zimmerdecke, anscheinend um Namis Blick zu entgehen. Die funkelt statt der Wand jetzt nämlich Sanji an. „Na und?!“, meint sie verärgert. „Auch wenn er ganz okay ist, ich will ihn trotzdem nicht hier haben! Es reicht an neuen Mitgliedern, das ganze bringt doch inzwischen nichts mehr!“ „Ich weiß, du hast ja Recht…“, meint Sanji leise, nach einer kurzen Pause. „Wir müssen dringend mal mit Ruffy reden.“, schlage ich vor und blicke in die Runde. „So kann das schließlich nicht weitergehen! Sonst brauchen wir doch bald schon wieder ein größeres Schiff!!“ Nami seufzt nur und schaut noch finsterer drein, man könnte schon fast Angst vor ihr bekommen. „Das habe ich gestern Abend getan.“, erklärt sie wütend. Man kann ihr ansehen, dass es ihr ziemlich schwer fällt einigermaßen ruhig zu bleiben. „Aber er hat gar nicht verstanden, warum mich das ganze stört. Er meinte nur, ein Piratenkönig braucht nun mal eine große Mannschaft. Und die Neuen wären doch echt cool drauf.“ Sie schnaubt verächtlich. „Da bin ich anderer Meinung.“, unterbreche ich Nami. „Das sind doch größtenteils Vollidioten!!“ „Ganz meine Meinung.“, meint Sanji finster. „Ruffy versteht es einfach nicht! Aber so langsam müsste doch jeder Depp gemerkt haben, dass es mit der Mannschaft bergab geht!“ Wütend vergräbt Nami den Kopf in den Händen. Sie hat wirklich Recht! Irgendwas müssen wir tun, um unserem anscheinend leicht unterbelichtetem Kapitän klarzumachen, dass es so nicht weitergehen kann. Und ich glaube, ich habe schon eine Idee… „Nami, wann erreichen wir die nächste Insel?“, frage ich und sehe sie erwartungsvoll an. „Wenn der Wind gut steht noch heute Abend, wenn nicht auf jeden Fall morgen.“, erklärt unsere Navigatorin nach kurzem Überlegen. „Wieso fragst du?“ „Ich hab eine Idee, wie wir Ruffy zur Vernunft kriegen könnten.“, grinse ich und Nami und Sanji hören gebannt zu, während ich ihnen von meinem Plan erzähle. Einige Stunden später. Der Wind schlägt mir kalt ins Gesicht, während unser Schiff im Rot der Abendsonne in einen großen Hafen einfährt. Ich sehe Ruffy mit begeistertem Gesicht am Bug stehen, er ist umringt von einem Haufen Männern und winkt den Leuten auf einem anderen Piratenschiff zu, neben dem wir grade anlegen. Nami steuert das Schiff ohne Probleme in den Hafen und am Kai bleiben die ersten Leute stehen, die respektvoll und meist auch ängstlich zu unserer Totenkopfflagge hinaufstarren. Eine Hand legt sich plötzlich auf meine Schulter und anhand des stinkenden Zigarettenqualms weiß ich auch ohne mich umzudrehen, dass es sich um Sanji handelt. „Bist du sicher, dass du das machen willst?“, fragt er leicht besorgt. Ich wende mich ihm zu und nicke langsam. „Ja… oder fällt dir sonst noch irgendwas ein, was wir tun könnten?" Daraufhin schüttelt er nur den Kopf und setzt sich neben mich auf die Reling. „Pass aber gut auf dich auf.“ Bei den Worten kann ich ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. „Meinst du, die Marine hat umsonst auf mich ein so hohes Kopfgeld ausgesetzt? Mach dir keine Sorgen, ich komme schon zurecht.“ „Und was machst du jetzt genau?“, fragt er weiter, offensichtlich noch nicht besonders beruhigt. „Ich gehe ganz normal wie alle anderen von Bord, suche mir dann ein Hotel und bleibe eine Weile hier, während ihr schon weitersegelt. Dann folge ich euch mit einem kleineren Schiff und treffe euch bei der nächsten Insel wieder.“, erkläre ich noch mal und Sanji nickt. „Okay… mal sehen, ob Ruffy immer noch tatenlos zusieht, wie seine Mannschaft langsam zerfällt, wenn schon das zweite der früheren Crewmitglieder spurlos verschwindet. Hoffentlich kommt er dann endlich wieder zur Vernunft.“ Na das hoffe ich auch! Wenn das nicht klappt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Mein Urlaub ist vorbei und es geht mal direkt weiter! Segeln ist echt toll *___* Ruffy&Co haben es gut XD Kommis&Kritik bitte... Kapitel 7: Überraschende Zwischenfälle -------------------------------------- Kapitel 7 - Zorro Verschlafen quäle ich mich am frühen Morgen aus dem Bett. Obwohl, so früh ist es ja gar nicht mehr, die Sonne ist schon aufgegangen und strahlt vom wolkenlosen Himmel auf mich herunter. Ich stehe an Deck meines kleinen Schiffes, fahre mir noch etwas müde durch die kurzen Haare und sehe mich im Hafen um, wo schon so einiges los ist. Die ersten Schiffe werden beladen, damit sie noch heute in See stechen können. So ein gutes Wetter nutzen die meisten Seefahrer sofort aus, obwohl es sich hier auf der Grand Line ständig ändert. Ich habe für heute aber andere Pläne. Während ich unter der Dusche stehe und das warme Wasser meinen Körper herunter fließt, gehe ich noch mal die Steckbriefe durch, die in der Kombüse schon seit einigen Tagen auf dem Tisch liegen. Einige Piraten aus der gleichen Bande, alle mit einem ordentlichen Kopfgeld... das lohnt sich endlich mal. Seit einigen Tagen liege ich mit meinem Schiff schon in diesem Hafen vor Anker und warte ungeduldig auf das Eintreffen der Piratenbande. Es ist scheinbar alles genau so, wie ich gehört habe... ein ganzer Haufen starker Männer, die jedoch überhaupt nichts in der Birne haben. Der schusselige Navigator ist natürlich vom gleichen Schlag, kein Wunder also, dass ihr Schiff ständig vom Kurs abkommt. Wahrscheinlich war das auch diesmal der Fall und deshalb durfte ich hier so lange herumsitzen. Doch auch die größten Idioten kommen irgendwann ans Ziel, und gestern Abend, oder eher gesagt gestern Nacht, haben sie endlich den Weg in diesen Hafen gefunden. Na ja, nicht direkt in diesen Hafen. Die Insel, auf der ich mich zur Zeit befinde, ist sehr schmal aber dafür umso länger... und so kommt es, dass die einzige Stadt, die direkt in der Mitte der Insel liegt, zu beiden Seiten einen Hafen hat. Aber so ein kleiner Fußmarsch ist auch nicht weiter schlimm, meistens ist so was sogar ganz gut. Von den Leuten, die sich in den Straßen der Städte herumtreiben, bekommt man immer noch am leichtesten Informationen über irgendwelche Piraten. Schnell schlüpfe ich in meine Sachen, befestige meine drei Schwerter am Gürtel und mein schwarzes Kopftuch am Oberarm, und schon kann es los gehen. Ich springe vom Schiff, schaue kurz auf ein Schild, nur um sicherzugehen, dass ich auch in die richtige Richtung laufe und bahne mir einen Weg durch die Menschen. Normalerweise gehe ich nur ungern ohne irgendeine Tarnung auf die Straße, schließlich kennen mich die meisten Leute immer noch als den Vize der Strohhutbande, und so kommt es regelmäßig vor, dass ich noch mal wieder Ärger mit den Schwachköpfen von der Marine bekomme. Doch bei dem guten Wetter, es hat schließlich in den letzten Tagen nur geregnet, habe ich meinen schwarzen Umhang mit der Kapuze doch mal auf dem Schiff gelassen. Außerdem ist mir auf dieser Insel bisher noch kein einziger Marinesoldat begegnet, anscheinend ist hier kein einziger von ihnen stationiert.. das ist auch wohl besser für sie. Ich strecke die Arme vergnügt gen Himmel und blinzle der Sonne entgegen, so ganz wach bin ich nämlich immer noch nicht. Doch die Aussicht auf einen guten Kampf treibt mich voran, schon so lange hatte ich keine Gegner mehr, die mir auch nur annähernd das Wasser reichen konnten. Das sollte sich heute endlich mal ändern. Voller Vorfreude ziehe ich mein Wado-Ichi-Monji ein Stückchen aus der Scheide heraus und betrachte den blanken, messerscharfen Stahl, den ich erst gestern noch gründlich poliert habe. Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Endlich wieder ein Kampf, nach dem ich sehen kann, ob ich schon weiter gekommen bin oder nicht! Den anderen Hafen habe ich inzwischen schon fast erreicht. Ich stehe auf einem kleinen Hügel, die Straße fällt vor mir ab und am Ende kann ich bereits das blau glitzernde Wasser des Meeres sehen. Ich beschleunige meine Schritte nochmals ein wenig, jetzt da ich mein Ziel schon sehen kann. Doch plötzlich legt sich der Schatten eines Mannes über mich, der sich direkt vor mir in den Weg stellt. Mein Grinsen verschwindet, ich ziehe misstrauisch eine Augenbraue hoch und hebe meinen Blick, denn der Typ ist etwa einen Kopf größer als ich und hat in etwa die Statur eines Schrankes. „He, was willst du?“, knurre ich ihm unfreundlich entgegen, doch das ganze scheint ihn wenig zu beeindrucken. Er sagt weiterhin kein Wort und sieht in aller Ruhe auf mich herab. Wer zum Teufel ist der Typ? Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten, wenn er etwas von mir will, entweder er ist ein Kopfgeldjäger oder er gehört zur Marine. Wenn ich ihn mir so ansehe tippe ich doch glatt auf ersteres, mit diesem ungepflegten Eindruck, den dreckigen Klamotten und seinem Drei-Tage-Bart würde der aus der Marine doch in hohem Bogen rausfliegen! Aber bevor ich mir weitere Gedanken machen kann, kommt von rechts eine Schwertklinge auf mich zugerast. Blitzschnell ziehe ich eines meiner Schwerter aus der Scheide und wehre den Schlag ab. Puh, das war ganz schön knapp! Als sich auch der Schrank vor mir rührt, wird mir langsam klar, was das Ganze hier ist: Eine Falle! Denn auch Mr. Drei-Tage-Bart zieht ein Schwert hinter dem Rücken hervor und macht sich bereit zum Angriff. Und auch hinter mir höre ich weitere Leute schreien. Also gut, sie wollen einen Kampf? Den können sie haben! Mit einem Grinsen ziehe ich mir mein schwarzes Tuch vom Oberarm und binde es mir um den Kopf. Dann ziehe ich auch noch meine restlichen zwei Schwerter. Keine Sekunde zu früh, denn direkt kommen die Angreifer auf mich zugerast. Zwei von vorne, drei von der Seite, noch mehr von hinten... ich komme gar nicht richtig dazu sie alle zu zählen, so schnell prasseln die Angriffe auf mich nieder. Die meisten Schläge kann ich ohne Probleme blockieren, doch bei einigen wird es schon kritisch. Sehr gut, diese Typen sind gar nicht mal so schlecht! Vor mir gehen die ersten Angreifer zu Boden, ihre Schwerter halten dem Druck meines Wado-Ichi-Monji, des Kitetsu und des Yubashili nicht lange stand. Doch zu spät erkenne ich dabei, wie eine große Klinge von hinten auf mich zurast. Ich habe keine Zeit mehr den Angriff abzuwehren oder auch nur auszuweichen. Fast schon spüre ich, wie das Schwert schmerzhaft auf meine Schulter trifft, doch im letzten Moment durchbricht eine Stimme den Lärm des Kampfes. „Seis Fleur!!“ Mein Herz bleibt beinahe stehen. Wie in Trance drehe ich mich um und tatsächlich, Robin steht nur wenige Meter von mir entfernt und hat gleich mehrere Gegner auf einmal niedergestreckt. Ich würde es fast nicht glauben, hätte sie mich nicht grade vor einer wahrscheinlich recht schmerzhaften Verletzung bewahrt. Mein Kopf ist auf einmal wie leergefegt und ich stehe nur da und sehe sie an. Sie erwidert meinen Blick, mit einem Gesichtsausdruck, aus dem ich grade nicht ganz schlau werde. Vielleicht kann sie es genauso wenig wie ich fassen, dass wir uns endlich wieder gegenüberstehen. Ich fasse es nicht, dass ich endlich mal wieder ein Kapitel fertiggestellt habe. Mein Gott, hat das diesmal lange gedauert ~_~ Die erste version des Kapitels habe ich irgendwo verschlampt, ich durfte also alles nochmal neu schreiben, dann kommt die stressige 12. Klasse dazu und zudem bin ich grade nicht so in OP-Laune (und erst Recht nicht in Fanfic-Laune *hust*)... deswegen ging das ganze nur ziemlich schleppend voran *seufz* Kommis pls Kapitel 8: Schweigen -------------------- Kapitel 8 - Robin „Wow, das hat sich ja ganz schön verändert bei euch...“, sagt Zorro leicht betroffen, während er meinem Blick ausweicht und auf den schwarzen, dampfenden Kaffee in seiner Tasse blickt. Zustimmend nicke ich. „Ich hätte nicht gedacht, dass Ruffy wirklich so was bringt. Ich hab ja schon so einiges von anderen Piraten oder Kopfgeldjägern gehört, aber ich dachte das wären nur Gerüchte und blödes Geschwätz.“ Leise seufze ich. „Es stimmt aber leider alles.“ Da Zorros Blick immer noch auf das heiße Getränk in seiner Hand geheftet ist, lasse ich meinen nochmals über das Deck von Zorros kleinem Schiff wandern. Der Schwertkämpfer neben mir schweigt erneut und so langsam macht sich Enttäuschung in mir breit. Einen kurzen Augenblick lang habe ich wirklich geglaubt, es wäre alles wieder so wie früher. Vorhin, mitten im Kampf, war es tatsächlich so. Sofort waren wir wieder ein gutes Team, für den Kampf perfekt aufeinander eingestimmt, konnten uns nur mit kurzen Blicken verständigen, konnten uns ohne Einschränkung aufeinander verlassen, wussten genau, was der andere gerade vorhatte und konnten ihn so direkt unterstützen. Genauso wie früher. Und als Team war es dann auch kein großes Problem, die Angreifer zu besiegen. Wenn wir zusammen kämpfen, hat einfach kaum jemand eine Chance! Doch dann, ganz plötzlich, änderte sich das alles. Es waren nur wenige Sekunden, in denen sich unsere Blicke trafen, als Zorro gerade den letzten Gegner mit einem gezielten Schwerthieb erledigt hatte und er sich besorgt nach hinten zu mir umsah, da er sich schützend vor mich gestellt hatte. Dieser kurze Blick in seine dunklen Augen reichte völlig aus, um in mir mal wieder ein Feuerwerk der Gefühle zu starten. Sofort flammte die Sehnsucht in mir auf, so stark wie bisher nur selten, mir wurde direkt wieder klar, wie sehr ich ihn liebe und wie sehr ich ihn vermisst habe. Ich wäre ihm wohl sofort um den Hals gefallen, hätte Zorro den Blickkontakt nicht direkt wieder abgebrochen und sich nicht von mir weggedreht. Seit diesem Augenblick meidet er meine Blicke, weicht mir aus, man merkt deutlich, wie unangenehm ihm diese Situation ist. Sein Schweigen trifft mich hart, wie ein Schwerthieb direkt in mein Herz. Es fällt mir schwer, die Tränen zurückzuhalten, zu groß ist die Enttäuschung vor dieser erneuten Abweisung und die Wut. Die Wut auf ihn, dass er mich einfach nicht an sich heran lässt, auf mich, auf meine verdammten Gefühle, die ich einfach nicht verdrängen kann. Obwohl er mich immer wieder von sich stößt, kann ich ihn nicht vergessen, immer wieder kehren meine Gedanken zu ihm zurück. Ich schaffe es einfach nicht, von ihm loszukommen, einfach zu akzeptieren, dass er mich nicht will. Auch von meinem Brief sagt er kein Wort, ob er ihn überhaupt bekommen hat? Ich wage es nicht, ihn darauf anzusprechen, denn wenn der Brief ihn wirklich nicht erreicht hat, wird er sicher wissen wollen, was ich ihm geschrieben habe. Doch die gleichen Fragen brennen immer noch in mir, zu gerne würde ich wissen, wie er denn jetzt zu unserer gemeinsamen Nacht steht. Trotzdem sage ich kein Wort, ringe noch mit mir selbst, aber zu groß ist im Moment die Angst vor einer weiteren Enttäuschung, einer weiteren Abweisung. „Ich muss langsam los.“, sage ich schließlich mit zittriger Stimme. „Die anderen machen sich sicher Sorgen, wenn ich so spät zurückkomme.“ Das stimmt zwar nicht ganz, eigentlich habe ich noch genug Zeit, aber ich halte es keine Sekunde länger mit Zorro auf dem Schiff aus. Der Schwertkämpfer nickt verständnisvoll. „Okay.“, sagt er. Nur „Okay.“, nichts weiter. Da von seiner Seite aus keinerlei Widerstand kommt, verlasse ich schnell das Schiff. Zorro bleibt an Bord an der Reling stehen. „Also dann, mach’s gut. Melde dich mal“, beginne ich langsam. Es fällt mir doch nicht so ganz einfach, ihn schon wieder zu verlassen. „Ja, das werde ich, versprochen. Bis bald.“, erwidert der Schwertkämpfer. Ich will mich grade auf den Weg zu meinem kleinen, gemieteten Schiff machen, da werfe ich doch noch einen kurzen, verzweifelten und hoffnungsvollen Blick zurück. Mein Herz schlägt augenblicklich ein wenig schneller, als Zorro den Blick erwidert und mir direkt in die Augen sieht. Doch der Ausdruck in seinen Augen verwirrt mich etwas, sind das etwa Verzweiflung, Sehnsucht und Schuldgefühle, die sich dort widerspiegeln? Oder spielt mir mein Verstand nur mal wieder einen Streich, damit ich noch einen winzigen Strohhalm habe, an den ich mich klammern kann, in der Hoffnung, dass Zorro meine Gefühle doch noch irgendwann erwidert? Achtung, dieses Kapitel wurde unter extemen Schlafmangel geschrieben, nämlich als ich um 8 Uhr morgens am Bahnhof in Dortmund auf meinen Zug wartete, von der J-Rock Invasion kam und die ganze Nacht kein Auge zugemacht hatte. Und ich bin trotzdem so einigermaßen zufrieden xD Außer, das es ein weing kurz geraten ist... Ein frohes neues Jahr euch allem^^ Kapitel 9: Verzweiflung ----------------------- Kapitel 9 - Ruffy Verdammt! So ein Scheiß!! Was hab ich nur falsch gemacht? Wie konnte ich das alles zulassen? Deprimiert sitze ich bei Kerzenlicht in meinem Zimmer an die Holzwand gelehnt. Verzweifelt starre ich zu Boden. Ich will aufstehen, mich auf einen Stuhl oder aufs Bett setzen, aber ich habe zurzeit einfach nicht mehr die Kraft dazu. Also bleibe ich sitzen, während Tränen langsam über meine Wangen rollen und dunkle Flecke auf dem Holz hinterlassen. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendwann einmal ein Zeitpunkt kommt, an dem ich einfach nicht mehr kann. An dem ich einfach nicht mehr will. An dem ich einfach nicht mehr weiß, was ich noch tun soll. Es war ein totaler Schock für mich, als Sanji und Nami mir auf hoher See gesagt haben, dass Robin nicht mehr an Bord ist und auch nicht die Absicht hat, wieder zurückzukehren. Doch erst kurze Zeit später habe ich realisiert, was das eigentlich bedeutet. Erst Zorro, und jetzt auch noch Robin. Und wieder keine Nachricht, warum sie das ganze macht. Offenbar hat sie das nicht einmal Nami und Sanji gesagt. Und jetzt sitze ich hier, von Selbstzweifeln geplagt, und hab keine Ahnung, was ich denn noch machen soll. Nami hat noch eine Bemerkung gemacht, die ich erst heute Abend richtig verstanden habe, als ich alleine in meinem Zimmer war und endlich mal Zeit hatte, in Ruhe nachzudenken. Sie sagte zu mir, die Mannschaft hätte sich verändert. Erst hab ich es nicht verstanden, ich habe zuerst an die neuen Crewmitglieder gedacht, da ist es ja klar, dass sich etwas verändert hat. Es sind halt mehr Leute auf dem Schiff. Aber später habe ich verstanden, dass sie das eigentlich gar nicht gemeint hat. Es ist wahr, die Mannschaft hat sich verändert, und ich war so blind, dass ich es erst jetzt gemerkt habe. Es kam alles so schnell, als ich Piratenkönig wurde. Als wir das One Piece auf Unikon, der letzten Insel der Grand Line gefunden hatten. Von einem Tag auf den anderen war alles anders. Sofort kamen Anfragen, ob ich noch neue Mitglieder aufnehmen würde, und natürlich habe ich zugesagt. Ich meine, ein Piratenkönig mit insgesamt 7 Crewmitgliedern, was ist das schon? Und so habe ich fast alle aufgenommen, ich habe nicht mehr so wie früher nur diejenigen genommen, von denen ich mit absolut sicher war, dass sie in die Mannschaft passen und dass ich mich auf sie verlassen kann. Ich weiß nicht mehr genau, wieso ich das getan habe, wieso ich so dumm war und das alles zugelassen habe. Ich habe nicht gemerkt, wie sich die Mannschaft dadurch nach und nach verändert hat. Nicht mal als Zorro uns verlassen hat, habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht. Ich hab das zwar jetzt nicht so von Zorro erwartet, doch irgendwie habe ich immer gewusst, dass er nicht am längsten in dieser Mannschaft bleiben wird. Dazu war er immer viel zu selbstständig, er war nicht gerne ein Teil einer Gruppe, von den anderen abhängig. Und jetzt, so plötzlich, fallen mir erst die gewaltigen Veränderungen auf. Wann hab ich das letzte mal mit Sanji geredet, mit Nami, mit Robin, wenn es nicht grade um Aufgaben auf dem Schiff wie das Einkaufen von neuen Vorräten oder das Festlegen des neuen Kurses ging? Ich kann es so genau nicht mehr sagen, ich weiß nur, dass es eine lange Zeit her ist. Das ganze Verhältnis zu den anderen ist einfach anders geworden. Die Stimmung an Bord hat sich verändert. Jetzt kann ich verstehen, wie die letzte Zeit für Nami, Sanji, Robin, Lysop und Chopper gewesen sein muss. Bei dem Gedanken kommt Hass in mir hoch, Hass auf mich selbst, dass ich es so weit kommen ließ. Kein Wunder, dass nach Zorro auch Robin die Bande verlassen hat. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich es wohl auch nicht mehr ausgehalten. Ein leises Klopfen an der Tür lässt mich aufhorchen. Hastig wische ich mir die letzten Tränen aus dem Gesicht, stehe auf und drehe den Schlüssel im Schloss der Tür, die ich vorher vorsorglich abgeschlossen habe. Ich wollte einfach nicht, dass mich jemand aus der Mannschaft so sieht, ich als der Kapitän sollte ja eigentlich immer stark sein. Doch als ich die Tür öffne und die Person mir gegenüber sehe, gibt es für mich kein Halten mehr. „Robin...“, flüstere ich mit heiserer Stimme und falle ihr sofort um den Hals. Überglücklich, sie hier zu sehen, schließe ich sie in meine Arme, während sich die ersten Tränen wieder den Weg über meine Wangen bahnen. „Hallo, Käpt’n.“, antwortet Robin leise, während sie mir kurz tröstend über den Rücken streicht. „Verdammt, wo warst du?“, frage ich die Archäologin, die aber nur stumm an mir vorbei in mein Zimmer geht und sich dort aufs Bett setzt. „Robin, was war los?“ Robin seufzt leise, ihren Blick auf den Boden gerichtet. Erst als sie zu sprechen beginnt, trifft mich ihr Blick. „Du hast es endlich eingesehen, nicht wahr?“, sagt sie. Ich beiße mir auf die Lippen, so langsam wird mir alles klar. „Ja, das habe ich... Robin es tut mir so leid!“ Verzweifelt sehe ich mein Crewmitglied an. „Ich weiß auch nicht, warum ich das alles zugelassen habe...“. Robin sieht mir tief in die Augen. „Dann hast du ja jetzt die Chance, etwas zu ändern, Käpt’n.“, sagt sie mit fester Stimme, steht dann auf und lässt mich allein, ohne den Blick noch einmal zurückzuwerfen. Nach so kurzer Zeit schon wieder ein neues Kapitel? Jaa, Wunder gibts auch bei mir hin und wieder mal ^___^ Vom Inhalt her bitte nicht zu viele Hoffnungen machen, im nächsten Kap werd ich wieder böse xD Und bis das mit Zorro vom letzten Kapitel geklärt ist müsst ihr euch leider auch noch etwas gedulden, das kommt erst in ein paar Kapiteln^^ An dieser Stelle auch mal ein rieeeesen- Dankeschön an alle Kommischreiber! *knuddel* darüber freu ich mich immer total ^__^ Kapitel 10: Versagt? -------------------- Kapitel 10 - Robin „Robiiiiiin!!“, höre ich eine aufgeregte Stimme hinter mit und kaum habe ich mich umgedreht, fällt mir eine kleine Fellkugel um den Hals. „Ich hab dich so vermisst!“, schluchzt Chopper und Tränen glitzern in seinen Augen. „Hey, ist ja schon gut.“, versuche ich den Elch zu beruhigen, während ich ihm durch das weiche Fell streichle. „Es tut mir leid.“, sage ich ihm, als er sich wieder etwas gefasst hat. „Haben dir Nami und Sanji denn nichts erzählt?“ „Doch!“, schnieft er noch einmal und zieht ein letztes Mal die Nase hoch. „Ich hab mir trotzdem Sorgen gemacht.“ Leicht vorwurfsvoll sieht er mich an und ich muss unwillkürlich lächeln. Vielleicht gibt es doch noch Dinge, die sich niemals ändern werden. „Es war aber wirklich mal nötig... ich glaube, Ruffy hat es endlich kapiert.“ Chopper nickt zustimmend. „Ich hab ihn kaum gesehen, als du weg warst, das schien ihn doch ziemlich mitzunehmen.“ Für einen kurzen Moment sehe ich wieder den leicht traurigen Ausdruck in seinen Augen, den ich in den letzten Wochen viel zu oft gesehen habe. Hoffentlich hat das bald ein Ende. Ich will Chopper grade etwas antworten, als meine Aufmerksamkeit plötzlich auf etwas anderes gelenkt wird. Ein kleiner Aufruhr am anderen Ende des Decks entsteht. Ich sehe Ruffy aus seiner Kabine treten. Er sieht nicht gut aus, wirkt müde, völlig am Ende, mit dunklen Ringen unter den Augen. Ob er in dieser Nacht überhaupt geschlafen hat? Unser Kapitän grüßt uns heute nicht mit einem Lächeln, wie sonst immer. Sein Gesicht bleibt ernst und nachdenklich, während er über das Deck geht und seinen Leuten ein paar kurze Befehle mitteilt. Er redet kurz mit jemandem und verschwindet dann wieder unter Deck. Die Mannschaft sieht ihm leicht verwirrt hinterher. So deprimiert ist man Ruffy schließlich nicht gewohnt. Aber den meisten scheint es egal zu sein, nach dem ersten Moment der Verwunderung gehen sie wieder ihren Tätigkeiten nach, so als wäre nichts passiert. Was für eine tolle Mannschaft, die sich kein bisschen für ihren Kapitän interessiert. Wahrscheinlich sind die meisten auf diesem Schiff nur hier, damit sie von sich sagen können, sie wären Mitglied in der Bande des Piratenkönigs. Wirklich erbärmlich... „Duuu, Robin?“, fragt Chopper leise und zupft an meinem T-Shirt, um meine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen. „Soll ich vielleicht mal nach Ruffy sehen?“ Ich zögere mit meiner Antwort, eigentlich hat Ruffy erstmal nichts anderes verdient, doch andererseits keimt in mir langsam das Gefühl des Mitleids auf. Ich ertrage es wirklich kaum, meinen sonst so fröhlichen Kapitän so deprimiert zu sehen. Doch bevor ich etwas sagen kann, wird mir die Antwort abgenommen. „Auf keinen Fall, du bleibst schön hier, Chopper!“, meint Sanji und er gesellt sich mit Nami zu uns. Beide umarmen mich kurz. „Schön, dass du wieder da bist.“, sagt Sanji leise, als er seine Arme um mich legt. „Lass Ruffy ruhig noch mal ein bisschen alleine. Dann kann er bis heute Abend noch ein wenig nachdenken.“, meint Sanji an Chopper gewand. „Da kommen wir zur nächsten Insel, auf jeden Fall wenn das Wetter so gut bleibt. Hoffentlich schmeißt Ruffy diese ganzen Typen dann endlich mal raus!“, ergänzt Nami verärgert, während sie einen bösen Blick über das Deck schweifen lässt. „Ja… du hast Recht!“, meint Chopper zögernd und seine Miene hellt sich wieder etwas auf. „Ich werd mal Lysop suchen, um ihm zu sagen, dass du wieder da bist!“, sagt er und hüpft davon. Es tut wirklich gut, ihn mal wieder etwas fröhlicher zu sehen. Auch die anderen beiden sehen ihm schmunzelnd hinterher. „Ich bin wirklich froh, dass alles so gut gelaufen ist.“, sagt Sanji erleichtert. „Ich auch!“, pflichtet Nami ihm bei. „War noch irgendwas Besonderes los, irgendwelche Probleme oder so?“ Ich zögere einen kurzen Augenblick, denke zurück an mein Treffen mit Zorro. Soll ich ihnen wirklich davon erzählen? Doch dann entscheide ich mich dagegen und schüttle den Kopf. „Nein, nichts.“, sagte ich schließlich. Sanji sieht mich leicht skeptisch an, anscheinend kauft er mir das nicht einfach so ab. Ich weiche seinem Blick aus und sehe lieber auf das Meer hinaus. „Robin, war irgendwas?“, fragt der Smutje noch mal. „Nein, mach dir keine Sorgen.“, antworte ich lächelnd. Ganz überzeugt sieht er noch nicht aus, doch er fragt auch nicht weiter. Langsam wird es Abend. Die Sonne ist schon fast untergegangen, als wir endlich die nächste Insel erreichen. Es weht nur ein schwacher Wind und das Meer ist ruhig, perfekt also für eine Hafeneinfahrt. Die Stadt sieht zwar groß aus, jedoch ist nicht sehr viel los. Es liegen nur wenige Schiffe im Hafen, darunter aber auch einige Piratenschiffe. Auf den Straßen sind nicht mehr viele Menschen zu sehen. Unsere Mannschaft ist grade dabei, das Schiff mit Tauen im Hafen zu befestigen, als Ruffy wieder an Deck kommt. Ich habe ihn den ganzen Tag über nicht mehr gesehen, anscheinend hat er die ganze Zeit in seiner Kabine verbracht. Die ersten Männer wollen schon übermütig vom Schiff springen und wahrscheinlich direkt die nächste Kneipe ansteuern, doch Ruffy hält sie zurück. Ich kann nicht verstehen, was er ihnen sagt, dazu ist das Stimmengewirr im Moment zu laut. Doch offenbar ruft Ruffy alle zu sich hinüber. Nami zieht mich zufrieden grinsend mit in die Reichweite unseres Kapitäns. Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, was er zu verkünden hat. „Hey, seid doch mal ruhig!“, schreit Ruffy seiner Mannschaft zu. Er steht auf der Reling, findet dabei Halt an einem Seil, und kann so von allen gesehen werden. Langsam wird es ruhiger, bis schließlich alle still sind um den Worten des Kapitäns zu lauschen. Ruffy lässt seinen Blick einmal kurz über die gesamte Mannschaft wandern, fährt sich dann erschöpft durch seine schwarzen Haare. Er holt noch einmal tief Luft, bevor er zu reden beginnt. „Ich muss euch allen etwas mitteilen.“, sagt er langsam und senkt den Kopf. Seine Augen sind unter dem Schatten seines Strohhutes kaum mehr zu sehen. „Die Mannschaft hat sich verändert, das habe ich endlich gemerkt. Ich habe versagt, auf ganzer Linie. Ein Kapitän sollte immer das tun, was für seine Crew am besten ist, doch das habe ich nicht getan. Ich hab es zugelassen, dass sich die Mannschaft so sehr verändert und sich alles zum Schlechten wendet. Ich habe versagt...“ Er macht eine kurze Pause. Wieder ist Gemurmel zu hören, doch alle sind sofort wieder still als Ruffy weiter spricht. „Ich habe als Kapitän versagt, ich war nicht in der Lage meine Mannschaft zusammenzuhalten. Ich kann im Moment einfach nicht mehr. Ich bin nicht in der Lage, ein guter Kapitän zu sein, das habe ich endlich eingesehen...“ Es herrscht eine gespenstische Stille auf dem Schiff. Bis Ruffy schließlich wieder den Mund aufmacht und seine letzten Sätze verkündet. „Ich löse die Strohhutbande hiermit auf! Ich kann kein Kapitän mehr sein. Ich habe versagt!“ Mir stockt der Atem. Das kann er doch nicht Ernst meinen! Geschockt sehe ich mich um, mein Blick fällt auf Nami und Sanji, die Ruffys Worte anscheinend genauso wenig verarbeiten können wie ich. Von allen Seiten höre ich Proteste, doch Ruffy dreht sich einfach nur um, die Totenkopfflagge in der Hand, einen kleinen Rucksack über der Schulter hängend. Während Chopper neben mir verzweifelt seinen Namen schreit, springt er einfach nur vom Schiff . Er dreht sich kurz um, ich sehe Tränen über seine Wangen laufen. Dann verschwindet er einfach. Und wir stehen hier, unfähig etwas zu sagen oder zu tun. Wie soll es denn jetzt weitergehen? *Mich versteck* Jetzt hassen mich bestimmt alle... aber mir fiel es auch total schwer dieses Kapitel zu schreiben... u.u Ich hoffe, es wird klar, warum Ruffy jetzt so einen drastischen Schritt macht *das leicht anzweifel* Yeah, trotz dem ganzen Streß in der Schule ein Kapitel rausgebracht! *stolz bin* Kapitel 11: In der Falle ------------------------ Kapitel 11 - Nami „Ich löse die Strohhutbande hiermit auf! Ich kann kein Kapitän mehr sein. Ich habe versagt!“ Noch einmal höre ich Ruffys Worte, sehe seinen verzweifelten und doch ernsten und entschlossenen Gesichtsausdruck, die Tränen, die seine Wangen herunter rinnen, die geschockten Gesichter der Crew, die verzweifelten Schreie um mich herum. Doch Ruffy dreht sich einfach nur um, den Strohhut tief ins Gesicht gezogen und verschwindet in der Dunkelheit. Ich bleibe allein zurück. Alle um mich herum verschwinden, es wird dunkel, ich bleibe einsam, verzweifelt und hilflos zurück. Erschrocken fahre ich aus dem Schlaf. Ich öffne die Augen, das Bett neben mir ist leer. Erneut beschleunigt sich mein Herzschlag, mein Blick gleitet hastig durch das Hotelzimmer. Es ist niemand da, ich bin allein. Nervös klettere ich aus dem Bett, doch da fällt mein Blick auf Sanji, der draußen auf dem Balkon steht, mit freiem Oberkörper und einer Zigarette im Mundwinkel. Er hat mich noch nicht bemerkt, sieht die Straße unter ihm entlang. Ich trete zu ihm auf den Balkon und schlinge erleichtert meine Arme von hinten um ihn. Immer wieder kehrt dieser Albtraum zurück, und mit ihm auch die Angst allein zu sein, von meinen Freunden verlassen. Sanji legt seine Hände auf meine, die auf seiner Brust ruhen. Es tut so gut ihn zu spüren, zu merken, dass ich doch nicht alleine bin. „Alles in Ordnung, Nami?“, fragt er besorgt und ich nicke. „Ja... alles okay.“, antworte ich ihm, während ich noch ein letztes Mal kurz die Augen schließe, den angenehmen Geruch seines Aftershaves einatme und mich dann von ihm löse. Ich bin wirklich froh, dass er in den letzten Tagen so für mich da ist, ich weiß nicht, wie ich die Auflösung der Bande sonst überstanden hätte. Für uns alle war es schwer, doch wir sind noch zusammen, Robin, Chopper, Lysop, Sanji und ich. Ich glaube so ist es für uns alle leichter, das Geschehene zu verkraften. Wenn man immer jemanden hat, der für einen da ist, eine starke Schulter zum anlehnen. Alleine hätte ich das niemals geschafft, schließlich war die Piratenbande inzwischen wie eine Familie für mich. Doch ich weiß, dass es auch den anderen so geht, auch Ruffy hat nicht anders gedacht. Es muss schwer für ihn sein, jetzt alleine zu sein… oder ist er es gar nicht mehr? Ich habe keine Ahnung was er macht, keiner von uns hat seit der Auflösung wieder was von ihm gehört. Die restliche Mannschaft hat sich in alle Richtungen aufgelöst, nur wir fünf sind noch hier in dieser Stadt geblieben. Zwei Wochen sind inzwischen vergangen. Zwei Wochen, in denen wir entschieden haben, dass wir uns davon nicht unterkriegen lassen wollen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Keiner hat im Moment eine Vorstellung davon, wie es weitergehen soll. Weiter als Piraten über die Meere segeln? Das kann sich keiner von uns ohne Ruffy vorstellen, ohne unseren Kapitän wäre es einfach nicht mehr dasselbe. Und so sitzen wir jetzt in diesem Hotel, ohne Perspektive. Wir wissen zurzeit alle nicht mehr weiter, auch wenn keiner das so direkt sagen will. „Wo sind denn die anderen?“, frage ich Sanji, während ich mich neben ihm am Geländer des Balkons abstütze. Er drückt die Zigarette aus und schnippt den Rest hinunter auf die Straße. „Robin wollte etwas spazieren gehen und Lysop und Chopper sind einkaufen gegangen.“ Sein Blick trifft mich. „Ich wollte dich hier nicht alleine lassen.“ Dankbar lächle ich ihn an und gehe dann wieder zurück in das Zimmer. Schnell springe ich unter die Dusche, trockne mich daraufhin ab und schlüpfe in frische Klamotten. Ich binde meine Haare grade zu einem Zopf zusammen, als ich plötzlich laute, aufgebrachte Stimmen von draußen höre. Überrascht blicke ich aus der Tür in unser Zimmer, doch da sehe ich nur einen ebenso verwunderten Sanji, der nun die Zeitung zur Seite legt um das Fenster zu öffnen und zu erfahren, was dort los ist. Doch so weit kommt es nicht, denn genau in diesem Moment zersplittert die Holztür mit einem lauten Knall und bewaffnete Männer stürmen den Raum. Die Marine! Im ersten Moment stehe ich nur geschockt da, während Sanji die ersten Angreifer abwehrt, die auf mich zustürmen. Schnell greife ich nach meinem Klimataktstock, um ihm zur Seite zu stehen. Doch dann durchreißt ein Schuss den Kampf. Geschockt sehe ich zu Sanji hinüber, doch der greift nur nach meinem Arm und zieht mich mit. „Wir müssen hier raus, das sind zu viele!“, brüllt er mir zu, während er die Balkontür mit einem gezielten Kick zerschmettert. Verdammt! Unten auf der Straße befinden sich noch mehr Marinesoldaten. Da haben wir doch keine Chance! Meine Augen suchen verzweifelt die Gegend ab. Da, das Dach des Nachbarhauses! Für uns ist es die einzige Möglichkeit zur Flucht. Wir springen also auf das Dach, von da aus auf das des dahinter liegenden Hauses und hinab in eine kleine Gasse. Sanji greift nach meiner Hand und wir rennen so schnell wir können. Immer wieder hören wir Stimmen hinter uns, doch wir sehen uns nicht um und irgendwann scheinen wir es geschafft zu haben. Keuchend bleiben wir stehen. Von der Marine keine Spur. Kein Wunder, in dieser Stadt sind viele Leute unterwegs, da ist es nicht leicht zwei einzelne Personen zu verfolgen. „Wir müssen aus der Stadt raus.“, meint Sanji und sieht sich zur Orientierung nochmals um. „Los, komm mit!“ „Aber... was ist mit den anderen?“, frage ich verzweifelt und er sieht mich an. Er scheint einen Moment zu zögern. „Die kommen schon klar“, sagt er schließlich geht in Richtung Stadttor, das zum Glück nicht mehr weit entfernt ist. „Verdammt!“ Plötzlich stoppt er abrupt, dreht sich um und zieht mich in eine kleine Seitengasse hinein. „Was ist los?“, frage ich besorgt, doch Sanji legt seine Hand auf meinen Mund und duckt sich hinter einige Kisten. Ich tue es ihm gleich und kann sehen, wie ein Marinetrupp die Straße entlanggeht. So ein Mist! „Die bewachen das Stadttor.“, flüstert Sanji mir zu. „Das sind so viele... ich wette das war geplant! Sie haben gewusst, dass Ruffy die Strohhutbande aufgeöst hat, sie wussten, dass wir jetzt geschwächt sind.“ Ich schlucke tief. Es war also eine Falle. Wie kommen wir denn jetzt hier raus? Und was ist mit Robin, Chopper und Lysop passiert? Doch ich habe keine Zeit mir viele Gedanken dazu zu machen, denn ein hämisches Lachen hinter uns lässt uns aufschrecken. „Hab ich euch, Strohhüte!“, lacht der Marineoffizier vor uns und stoßt einen schrillen Pfiff aus. Bevor wir reagieren können sind wir schon umzingelt. Sanji will wütend auf die Angreifer losgehen, da fallen zwei weitere Schüsse. Er schafft es so grade auszuweichen und attackiert die Soldaten mit seinen Kicks. Der Smutje springt grade hoch, um zum nächsten Angriff auszuholen, da höre ich noch einen Schuss. Sanji fällt zu Boden. Sofort wird er überwältigt und gefesselt. Verzweifelt versuche ich mich zu wehren, doch alleine gegen diese Übermacht habe ich keine Chance. Es dauert nicht lange und ich bin entwaffnet und werde ebenfalls gefesselt. Grob wird Sanji wieder auf die Füße gezogen. Er ist bei Bewusstsein, wehrt sich sogar noch, doch auf seinem Hemd breitet sich inzwischen ein Blutfleck aus. Man zerrt uns beide in Richtung Hafen, auf ein riesiges Marineschiff. Mit einem Gewehrlauf im Rücken haben wir keine Möglichkeit mehr, Widerstand zu leisten. Wir werden in die Zellen gebracht und was ich da sehe raubt mir fast den Atem. Lysop und Chopper sitzen da, an die Wand gekettet und vor ihren liegt, mit einem dünnen Blutrinnsal an der Schläfe, Ruffy. Auch wir werden dort angekettet, Tränen rinnen über mein Gesicht. Die Marinesoldaten verschwinden wortlos. Mit der geschlossenen Tür fällt kaum noch Licht in den Raum. Zurück bleibt die Verzweiflung, die Angst vor dem, was jetzt passieren wird. „Mir geht’s gut, keine Sorge.“, meint Sanji, als ich ihn besorgt ansehe. „So schlimm ist es nicht.“ „Ruffy ist auch okay, er ist grade nur außer Gefecht gesetzt.“, flüstert Chopper mit zittriger Stimme. „Sobald er aufwacht, sollte es ihm wieder gut gehen.“ Ich antworte nichts darauf. Dass es Ruffy jemals wieder gut gehen wird, bezweifle ich. Denn was die Marine mit dem Piratenkönig und seiner Bande macht steht außer Frage. So, das war Kapitel 11. Kapitel 12 ist bereits geschrieben, es wird also nicht sehr lange dauern, bis ich es hochlade! Würd mich über ein paar mehr Kommis freuen, beim letzten Kap sind es bisher ja nur 2 =( Kapitel 12: Erste Schritte -------------------------- Kapitel 12 - Zorro Obwohl ich schon seit Tagen kaum ein Auge zugemacht habe und inzwischen todmüde bin, schaffe ich es einfach nicht endlich einzuschlafen. Zum tausendsten Mal drehe ich mich in meinem Bett umher, stehe schließlich auf und fahre mir mit einem Seufzer durch die kurzen Haare. Es hat einfach keinen Sinn, hier liegen zu bleiben. Also gehe ich hinaus an Deck, das noch immer in das weiße Licht des Vollmonds getaucht ist. Die Nacht will einfach nicht vorbeigehen. Egal wie sehr ich auch versuche endlich zu schlafen, meine Gedanken kehren immer wieder zu der Person zurück, die mich seit Tagen wach hält. Immer wieder denke ich an Robin und an unser Treffen vor einigen Wochen, an die ganzen Fehler, die ich dort mal wieder begangen habe. Oder war es doch richtig, was ich getan habe? Ich kann es einfach nicht sagen... Ich habe mich riesig gefreut, Robin nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. Doch meine Freude wurde sofort durch den Gedanken getrübt, der mich schon so lange davon abhält, ihr endlich meine wahren Gefühle zu zeigen. Meine Mission, mein Traum, mein Versprechen der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden. Das hat einfach Vorrang für mich. Am Anfang war es noch kein sehr großes Problem, ihr etwas abweisend gegenüberzutreten, solange ich ihr dabei nicht in die Augen sehen musste. Doch als wir dann zusammen auf meinem Schiff waren, wurde es immer schwerer für mich, beinahe schwerer als jeder Schwertkampf den ich bisher bestritten habe. Als ich den Ausdruck in ihren Augen gesehen habe, diese Verzweiflung, hätte ich sie am liebsten sofort in meine Arme gezogen und meine Lippen auf ihre gelegt. Ich hatte Angst, mit jedem weiteren Wort, das aus meinem Mund kommt, würden meine wahren Gefühle zum Vorschein kommen. Also habe ich einfach nichts mehr gesagt, habe einfach geschwiegen und zu Boden geblickt... erst danach wurde mir klar, wie verletzend das für Robin gewesen sein muss. Aber verdammt noch mal, ich kann einfach noch nicht mit ihr zusammen sein! Auch wenn es das ist, was ich mir sehnlichst wünsche, ich kann es einfach noch nicht. Ich muss mein Versprechen einlösen, ich kann es mir nicht länger leisten, mich davon ablenken zu lassen. Ich spüre, der Tag ist nah, an dem ich wieder auf Falkenauge treffe. Ich kann nicht sagen, woher ich das weiß, ich spüre es einfach irgendwo tief in mir drin. An diesem Tag wird es zum Kampf kommen, zu einem erbarmungslosen Kampf, bei dem es nur einen Überlebenden geben kann. Ich weiß nicht, ob ich als Sieger aus dem Kampf hervorgehen kann, ob ich wirklich stark genug dafür bin. Ich bezweifle, dass Robin es aushalten würde, wenn wir jetzt zusammen wären und wie mich so schnell wieder verlieren würde. Das kann ich ihr einfach nicht antun. Deswegen kann ich noch keine Beziehung führen, auch wenn ich Robin dafür so verletzen müsste. Ich wünschte, ich hätte es geschafft, ihr das alles zu erklären, doch ich habe einfach nicht die richtigen Worte gefunden und dann war es schon zu spät. Was bin ich doch für ein Idiot! Langsam setzte ich mich auf den Boden und lehne mich erschöpft an den Mast. Das Gefühl in meinem Herzen scheint mich langsam aufzufressen. „Verzeih mir, Robin...“, flüstere ich kaum hörbar und schließe verzweifelt meine Augen, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. So langsam weiß ich nicht mehr, wie lange ich das noch aushalte. Ich horche in die Nacht hinein. Stille. Einsamkeit. Auf der Flying Lamb war das anders. Dort war ich nicht alleine, meine Freunde waren immer da, auch wenn ich abends alleine an Deck saß wusste ich, dass sie für mich da waren, ich war nicht allein. Doch jetzt bin ich es. In solchen Momenten spüre ich es immer wieder. Ist es mein Traum wert, das alles durchzumachen? Alles was ich höre ist das leise Platschen des Wassers gegen die Kaimauer und gegen das Holz der anliegenden Schiffe. Auf der Flying Lamb hörte man immer noch jemanden reden, oder nachts wenn alle schliefen das leise Schnarchen der Jungs. Aber hier herrscht Stille. Doch Moment, was ist das? Etwas erstaunt horche ich auf, als ich plötzlich eilige Schritte auf der Straße höre, die sich rasch nähern. Wer ist denn um diese Zeit noch unterwegs? Beim näher kommen höre ich den schnellen Atem des Unbekannten. Doch ehe ich mich erheben kann, um zu sehen, um wen es sich handelt, springt plötzlich jemand auf mein Schiff! Sofort bin ich hellwach, springe auf und will mein Schwert ziehen, doch dann erkenne ich die Person, die mir gegenübersteht. „Robin!“, ist das einzige, was ich herausbringe, ehe sie mir um den Hals fällt. Sie zittert am ganzen Körper und ich spüre nasse Tränen an meinem Hals. Vorsichtig nehme ich sie in den Arm, streiche ihr tröstend über den Rücken. „Hey, was ist los?“, frage ich die völlig aufgelöste Archäologin. „Die Marine...“, antwortet sie mit zitternder Stimme nach einigen Schluchzern. „Ruffy hatte die Bande vorübergehend aufgelöst, sie wussten genau, dass wir geschwächt waren.“, bringt Robin langsam hervor, während sie sich aus meiner Umarmung löst. Entsetzt sehe ich sie an, während Angst in mir aufsteigt. „Was ist mit den anderen?“, frage ich mit heiserer Stimme. „Sie wurden gefangen genommen... sie alle! Ruffy, Nami, Sanji, Lysop, Chopper... Zorro wir müssen sie retten! Die Marine wird sie auf jeden Fall hinrichten, wenn wir nichts tun!“ Zustimmend nicke ich. Ich muss meine Prioritäten anders setzen. Mein Traum kann warten, meine Freunde sind wichtiger. Wieso habe ich so lange gebraucht, um das zu realisieren? Aber das hat jetzt keine Bedeutung, fest steht, dass ich alles tun werde, um meine Freunde zu retten! Dafür, dass ich das Kapitel nur noch mal korrigieren musste, hab ich wieder ganz schön lange mit dem hochladen gebraucht... sorry! Mit einem neuen Kap wirds in den nächsten 1-2 Monaten wohl nichts, da 1. meine Klausurphase wieder losgeht und 2. mir ein wenig die Ideen fehlen... Kapitel 13: DarkCastell- Island ------------------------------- Kapitel 13 - Robin Der Wind fährt mir leicht durch die schwarzen Haare. Ich bin dankbar für diese kühle Briese und hebe die Hand, um meine Augen vor dem hellen Sonnenlicht zu schützen. Der Sommer hat diese Insel inzwischen fest im Griff. Trotz der damit aufkommenden Hitze sitze ich hier an Deck, das kaum Schatten bietet und warte auf Zorros Rückkehr. Unter Deck habe ich einfach nur das Gefühl, das ich verrückt werde, mit meinen Gedanken Zorro könnte etwas zustoßen und keiner Gelegenheit mich abzulenken. Viel besser ist es hier oben zwar auch nicht, aber wenigstens habe ich hier die Möglichkeit, die vielen Leute zu beobachten, die am Hafen entlang schlendern. Seit zwei Tagen bin ich jetzt hier bei Zorro. Seitdem versuchen wir verzweifelt, den Aufenthaltsort unserer Freunde zu erfahren. Sie wurden von der Insel, auf der wir uns zuletzt befanden weggebracht – wohin, das scheint niemand so genau zu wissen. Die Zeit läuft uns langsam davon, wenn wir nicht bald ein paar Informationen bekommen könnte es bereits zu spät sein. Doch daran will ich lieber nicht denken. Ich muss mich einzig und allein auf die Rettung unserer Bande konzentrieren, was mir bei dieser Situation mit Zorro nicht unbedingt leicht fällt. Es ist nicht so wie bei unserem letzten Treffen, er sieht mich an, redet mit mir. Doch trotzdem ist zwischen uns immer noch diese Distanz, die ja eigentlich immer vorhanden war. Nur scheint sie im Moment noch stärker zu sein als früher, als wir alle gemeinsam auf der Flying Lamb über die Grand Line segelten. Unsere Gespräche bleiben oberflächlich. Schwierige Themen wie Zorros Austreten aus der Bande werden nicht angesprochen und wenn ich es doch mal wage, blockt Zorro sofort ab. Er redet zwar mit mir, doch nur über das Wichtigste. Er erscheint mir momentan wie ein Buch mit sieben Siegeln, ich bin unfähig, irgendwas in seinen Augen zu lesen, er öffnet sich mir gegenüber kein bisschen. Ich weiß nichts über seine Gedanken oder Gefühle, und das obwohl ich normalerweise in einem Menschen lesen kann als wäre er eines meiner vielen Bücher. Doch bei Zorro ist das anders. Ich komme einfach nicht an ihn heran, egal was ich versuche. Umso mehr ärgert es mich, dass ich ihm gegenüber Schwäche zeige. In den meisten Fällen verhalte ich mich genauso wie er. Verstecke meine Gefühle, lasse keinen wissen, was ich wirklich denke oder fühle, um so nicht angreifbar zu sein. Bevor ich zur Strohhutbande kam war das auch nötig, sonst hätte ich es nicht geschafft, mich so lange vor der Marine zu verstecken und immer, wenn es mal eng wurde, heil davonzukommen. Doch auch danach hat sich bei mir nicht viel geändert. Ich blieb zurückhaltend, ließ niemanden so wirklich an mich heran. Also genau wie Zorro. Doch bei ihm schaffe ich es einfach nicht, meine Gefühle zu unterdrücken. Ich zeige Schwäche, indem ich meine Wünsche, meine Hoffnungen und auch meine Tränen nicht vor ihm verberge. Doch anstatt in gleicher Weise auf mich zuzukommen, mir den Beweis seines Vertrauens zu zeigen, blockt Zorro immer wieder ab. Egal was ich unternehme. Und wenn ich als Reaktion darauf versuche, genauso wie er zu handeln, meine Gefühle nicht mehr offen zu zeigen um den Umgang mit ihm etwas weniger kompliziert zu gestalten, scheitere ich. Ich kann meine Gefühle nicht vor ihm verbergen. Zu sehr hat der Schwertkämpfer mich in seinen Bann gezogen, zu sehr wünsche ich mir, endlich mit ihm zusammen zu sein. Doch fürs erste muss ich diese Gedanken verbannen. Es gibt im Moment einfach wichtigeres, unsere Freunde zu retten steht erstmal an erster Stelle. In diesem Moment sehe ich Zorro, der die Straße herunter zum Hafen läuft und auf unser Schiff zukommt. Mit einem Satz springt er an Bord. Er sieht sich um, sein Blick gleitet langsam über die Menschenmasse. Erst als er sich sicher ist, dass wir von niemandem beobachtet werden und er nicht verfolgt wurde, wendet er sich mir zu. „Und, hast du was erfahren können?“, frage ich neugierig. Ein leichtes Grinsen schleicht sich auf Zorros Lippen. „Ja, habe ich… auch wenn die Marine keine Informationen raus gibt, irgendwie erfährt die Unterwelt der Grand Line doch davon.“ Er geht unter Deck, ich folge ihm. Dort angekommen breitet er eine Karte auf dem Tisch aus, scheint kurz die richtige Stelle zu suchen und tippt dann mit dem Finger auf eine Insel. „Hier, das ist DarkCastell- Island. Dort wurden sie hingebracht... es ist nicht so weit von hier entfernt. Aber trotzdem sollten wir uns beeilen, damit wir uns noch einen Plan ausdenken können… in 5 Tagen sollen sie dort hingerichtet werden.“ „Ich schätze mal, wir brauchen etwa einen Tag, um dorthin zu kommen...“, überlege ich und Zorro nickt. „Am besten wäre es, wenn wir noch heute aufbrechen.“, meint er. „Vorräte haben wir genug, also machen wir das Schiff fertig und segeln los.“ Er faltet die Karte zusammen, holt einen Lockport zu der Insel aus der Tasche, den er offensichtlich schon vorher besorgt hat und will wieder hinaus an Deck gehen. „Meinst du, wir können sie retten?“, frage ich mit leicht belegter Stimme und blicke ihm nach. Zorro bleibt stehen, scheint einen Moment zu zögern, aber verlässt den Raum dann trotzdem, ohne mir eine Antwort zu geben. Natürlich, das war eine persönliche Frage... wie konnte ich erwarten, dass ich darauf eine Antwort bekomme? Die Klausurphase ist überstanden, also gibt es ein neues Kapitel ^-^ Ich bin nicht so ganz damit zufrieden... ist auch etwas kurz geworden... aber egal^^ Danke an Falk für die vielen Ideen für den Inselnamen *knuddel* Kapitel 14: Erkenntnisse ------------------------ Kapitel 14 - Robin Wir haben Glück gehabt. Das Wetter scheint sich mit uns verbündet zu haben, das Meer ist einigermaßen ruhig und der Wind trägt unser Schiff genau in die richtige Richtung. So haben wir es geschafft, den Weg nach DarkCastell- Island innerhalb von kurzer Zeit zurückzulegen. Bereits seit einiger Zeit ist die Insel am Horizont zu sehen, jetzt sind wir schon fast angekommen. Zorro und ich stehen an Deck und lassen unseren Blick über die Stadt wandern. Die Großstadt würde völlig normal aussehen, denn die Sonne scheint und viele Menschen sind unterwegs, alles würde hell und freundlich wirken, wäre da nicht das Gebäude, das der Insel seinen Namen gibt. Etwas hinter der Stadt, auf einem Hügel, sodass sie von überall aus gesehen werden kann, steht eine riesige Festung, aus schwarzem Stein gebaut. Es ist eines der größten Marinegefängnisse hier auf der Grand Line. Das Kastell wirft einen bedrohlichen Schatten über die sonst so friedlich wirkende Stadt. Respektvoll, vielleicht auch ein wenig ängstlich, lasse ich meinen Blick über die schwarzen Mauern gleiten. Auch Zorro neben mir sieht angespannt an, wahrscheinlich gehen ihm grade die gleichen Gedanken durch den Kopf. Können wir es schaffen, unsere Freunde aus dieser riesigen Festung zu befreien? Im Moment scheint es mir unmöglich… Vorsichtig steuert Zorro das Schiff in den Hafen. Wir tragen bereits Umhänge mit Kapuzen, die Gefahr, dass die Marine uns hier erkennt ist einfach zu groß. Als wir dann die Leinen festgemacht haben, komme ich mir ein wenig verloren vor. Ich habe keine Ahnung, was wir jetzt tun sollen, was wir überhaupt tun können. Zorro winkt mich zurück unter Deck. „Das Ganze wird nicht einfach werden.“, meint er nachdenklich und ich nicke deprimiert. „Ja, da hast du Recht.“ „Aber ich hab einen Plan! Ich habe noch einige Informationen über diese Insel bekommen.“, erklärt er. „Das Kastell wird nur als Gefängnis genutzt, es gibt keine Büros oder so etwas darin. Dafür gibt es ein anderes Marinequartier, am Rand der Stadt.“ „Bringt uns das irgendwas?“, frage ich zweifelnd. „Zumindest ein wenig…“, meint Zorro. „Das Kastell ist viel zu groß und unübersichtlich, als dass wir da einfach mal eben kurz reingehen können und die anderen suchen können. Dazu ist es auch viel zu gut bewacht… wir brechen also in das Marinequartier ein und lassen die Pläne für das Kastell mitgehen, damit wir uns dort orientieren können. Vielleicht erfahren wir so auch, wo genau sich die anderen befinden.“ Fragend sieht er mich an und ich nicke zustimmend. Er hat Recht, wenn wir uns ohne Pläne in diese Festung wagen, werden wir da nicht lebend herauskommen… Bereits an diesem Abend wollen wir unseren Plan umsetzen. Wir haben gewartet, bis es dunkel war und keine Menschen mehr auf den Straßen unterwegs waren. Jetzt stehen wir hier, eingehüllt in schwarze Umhänge, sodass man uns in der Dunkelheit kaum sehen kann. In der Straße vor uns befindet sich das Marinequartier. Mithilfe meiner Teufelskräfte sehe ich von den Wachen unbemerkt um die Ecke. Verdammt, das sieht gar nicht gut aus! Insgesamt 5 Soldaten befinden sich vor dem Gebäude. Sie sehen nicht besonders stark aus, aber die Möglichkeit, dass einer von ihnen es schafft den Alarm auszulösen, ist einfach zu groß, wenn wir versuchen von dort einzudringen. Das können wir nicht riskieren. Zorro sieht mich fragend an und ich schüttle enttäuscht den Kopf. „5 Wachen, ich fürchte wir müssen einen anderen Weg finden.“, flüstere ich und Zorro sieht sich um. „Da vorne!“, meint er und zeigt auf das Dach. „Von da kommen wir bestimmt über ein Fenster rein.“ Möglichst lautlos versuchen wir über einige Kisten auf das Dach zu klettern. Immer wieder zucke ich zusammen, halte den Atem an und horche in die Nacht, wenn ich ein Geräusch verursacht habe. Doch die Wachen reagieren überhaupt nicht, sie führen ihre Gespräche ganz normal weiter, anscheinend haben sie nichts gehört. Zorro zieht mich das letzte Stück hinauf und wir sehen uns um. Ja, da vorne ist ein Fenster! Vorsichtig schleichen wir uns dorthin. Ohne Probleme lasse ich im Inneren des dunklen Zimmers eine Hand wachsen und öffne das Schloss. Langsam gleiten wir in den Raum. „Na toll… eine Abstellkammer…“, brummt Zorro, als er im schwachen Mondlicht die Putzeiner, Lappen und Besen bemerkt, die hier gelagert sind. Ich erspare mir einen Kommentar und sehe lieber nach, ob auf der anderen Seite der Tür die Luft rein ist. „Okay, komm.“, sage ich leise, öffne die Holztür und wir schleichen hinaus in den dunklen Gang. Etwas ratlos sehen wir in beide Richtungen und entscheiden uns dann, erstmal nach rechts weiterzugehen. Auch wenn ich so etwas schon oft gemacht habe beginnt für mich eine reinste Zitterpartie, mehr als ein Mal wurden wir fast entdeckt, hin und wieder kamen wir auch nicht herum, die Wachen auszuschalten. Das war allerdings gar nicht so schlecht, denn wie wir feststellen mussten, ist es wesentlich leichter, sich als Marinesoldat verkleidet in diesem Gebäude zu bewegen. So haben wir es sogar geschafft, uns zum Büro des Marinekapitäns durchzufragen, auch wenn wir dabei fast aufgeflogen wären, als unser Wegweiser verwirrt verkündete, was wir denn da wollten, da der Kapitän, wie anscheinend alle wissen sollten, nicht im Hause ist. Aber nach einer kurzen Standpredigt, in der Zorros Hand schon verdächtig nahe an sein Schwert gerutscht ist, hat er uns einfach wieder laufen gelassen. Und so stehen wir jetzt vor einer schweren Eichentür, hinter der sich das Büro befinden soll. Nachdem die Luft rein ist, bricht Zorro das Schloss innerhalb weniger Sekunden mit einem seiner Schwerter auf. Nervös ziehe ich die Tür wieder hinter mir zu und Zorro schaltet das Licht ein. Dann mache ich mich daran, den Schreibtisch zu durchsuchen, während Zorro sich ein Regal vornimmt. Es dauert nicht lange und ich finde in einem großen Ordner einige Zettel, auf dem ein Grundrissplan gezeichnet ist. Aufgeregt drehe ich eines der Blätter um, suche nach einem Namen… da! Dark Castell steht dort, in verschlungenen Buchstaben. „Ich hab’s!“, juble ich, stecke die Zettel schnell ein und verstaue den Ordner wieder so, dass es aussieht, als wäre nichts passiert. Zufrieden grinse ich Zorro an. „Lass uns von hier verschwinden.“, meine ich gut gelaunt und Zorro nickt, mein Lächeln erwidernd. Allein bei dem Anblick steigen Glücksgefühle in mir hoch, es ist lange her, dass ich so ein Lächeln, so voller Wärme, von ihm gesehen hatte. Doch in dem Moment ertönt ein lauter Knall und dicht vor mir peitscht eine Kugel vorbei, die hinter mir in der Wand einschlägt. Geschockt starre ich in Richtung Tür, Zorro zieht bereits seine Schwerter. „Ihr Idioten, das sind Nico Robin und Lorenor Zorro von der Strohhutbande, lasst sie nicht entkommen!!“, schreit irgendjemand, doch die vielen Marinesoldaten versperren mir die Sicht auf ihn. Erneut hallen Schüsse durch den Raum, doch diesmal schafft es Zorro, die Kugeln mit seinen Schwertern abzuwehren. Mein Blick fällt erst auf das vergitterte Fenster, durch das wir wohl unmöglich fliehen können, dann wieder zur Tür. „Robin, komm schon!“, schreit Zorro mir entgegen und attackiert die Soldaten. Diejenigen in der ersten Reihe werden getroffen, gegen Zorro haben sie keine Chance, der Rest weicht panisch zurück. Der Weg ist frei! Wir stürmen aus dem Raum, rennen den Gang entlang, während uns weitere Kugeln folgen, die uns aber knapp verfehlen. Der Ausgang ist nah, doch als wir um eine Ecke biegen, stürmen uns noch mehr Angreifer entgegen. Wir stocken, werfen einen Blick hinter uns, doch auch der Rückweg wird uns versperrt. An einem Kampf kommen wir jetzt nicht mehr vorbei. Also gut, sie können kommen, wir sind bereit! Zorro umfasst seine Schwerter noch etwas fester und ich mache mich bereit, meine Teufelskräfte einzusetzen. Der Anfang läuft gut, wir schaffen es ohne große Probleme die ersten Gegner abzuwehren. Zorro und ich stehe Rücken an Rücken, um so gegen die Angreifer gewappnet zu sein, die von allen Seiten angestürmt kommen. Erneut greifen mich drei Soldaten an, die ersten beiden fallen meinen Teufelskräften zum Opfer, nur den Dritten erwische ich nicht mehr. Ich fluche leise und schaffe es in letzter Sekunde ihm auszuweichen. Er prescht knapp an mir vorbei, doch von vorne kommen bereits weitere Gegner, also beachte ich ihn nicht weiter. Solche Situationen sind mir vertraut, bisher ist es immer gut gegangen, schließlich ist Zorro hinter mir, der ein Auge auf mich wirft und mir den Rücken freihält, indem er die Gegner erledigt, die mich von hinten angreifen wollen. Umso überraschter bin ich, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz an meiner Schulter spüre. Ich wirble herum, weiche einem weiteren Schwerthieb aus und erledige ihn dann mit meinen Teufelskräften. Mit einer Hand halte ich mir meine Schulter, während ich mich leicht panisch Zorro zuwende. Ich sehe, wie er die restlichen Soldaten, die noch den Eingang versperren, mit nur einem Schwerthieb erledigt. „Robin, komm!“, schreit er mir zu und ich renne ihm hinterher auf die dunkle Straße. Erst als wir am anderen Ende der Stadt keuchend in eine kleine Seitengase einbiegen, komme ich langsam zur Ruhe. Ich lehne mich an eine Wand und lasse mich erschöpft hinunter auf den Boden gleiten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht presse ich eine Hand auf die Wunde, stelle aber erleichtert fest, dass sie nicht besonders tief ist. Erst jetzt scheint Zorro zu realisieren, was passiert ist. „Oh, scheiße…“, flüstert er atemlos, als er sich besorgt zu mir hinunter kniet. Und während er mich so geschockt ansieht, wird mir plötzlich so vieles klar. Es war einfach nur naiv zu denken, wir könnten in unserer Situation unsere Freunde befreien. So ein gefährliches Unterfangen erfordert grenzenloses Vertrauen, man muss seinen Partner in und auswendig kennen, damit man als Team arbeiten kann, damit man weiß, wie der andere handeln wird. Geheimnisse und so viele unausgesprochene Sachen, wie sie zwischen uns stehen, sind da fehl am Platz. Sie behindern uns, schränken das Vertrauen ein und verhindern das unsichtbare Band, das sonst immer zwischen uns vorhanden war. Das unsichtbare Band, das es uns sonst immer ermöglicht hat, genau zu wissen was der andere tun wird und was er denkt. Diese Fähigkeit, die zumindest immer bei den Kämpfen vorhanden war, nicht unbedingt in sonstigen Situationen, ist uns anscheinend inzwischen verloren gegangen. Und mir wird klar, dass es so nicht weitergehen kann. Dass wir so unmöglich unsere Freunde retten können. *schnief* Ich hab schon wieder so lange gebraucht, es tut mir Leid... u.u Ich hatte mir in den ferien so viel für diese FF vorgenommen, und was ist draus geworden? ein einziges Kapitel in der letzten Woche... *seufz* Naja, dafür ist es etwas länger als die anderen...^^' Kapitel 15: Krisensitzung ------------------------- Kapitel 15 - Zorro In der Stadt herrscht Aufruhr, doch trotzdem schaffen wir es irgendwie ungesehen zurück zum Schiff. Erleichtert ziehe ich die Tür hinter mit zu, als wir unter Deck gehen. Robin lässt sich erschöpft auf das Bett fallen und in nur wenigen Schritten bin ich bei ihr. Ich setze mich besorgt neben sie und streife ihr Top zurück, um mir die Wunde anzusehen. In der Zeit, in der ich alleine unterwegs war, musste ich mir gezwungenermaßen etwas erste Hilfe aneignen. Ich hatte immer den Kampf gesucht und dementsprechend oft war ich verletzt. Jetzt bin ich dankbar für diese Kenntnisse. Robin hält die Augen geschlossen, während ich vorsichtig die Wunde desinfiziere. Die Blutung ist bereits so gut wie gestoppt, von daher sollte ein normaler Verband ausreichen. „Die Verletzung sieht nicht so schlimm aus.“, sage ich leise, als ich das Verbandsmaterial rauskrame und breche damit das minutenlange Schweigen. „Das sollte schnell wieder in Ordnung sein.“ „Gar nichts ist in Ordnung.“, meint Robin mit zitternder Stimme. Sie sieht mich unsicher an, ich sehe Tränen in ihre Augen steigen. „Was meinst du?“, frage ich etwas verwirrt, habe ich doch wirklich keine Ahnung, worauf sie hinaus will. Robin beißt sich auf die Lippen, versucht die Tränen zurückzuhalten und scheint nach den richtigen Worten zu suchen. „Du siehst doch, was passiert ist.“, meint sie leise. „Früher wäre es nicht so weit gekommen, das weißt du.“ Eine einsame Träne rollt über ihre Wange. Ich hebe die Hand, will sie ihr von der Backe streichen, doch Robin wehrt meine Hand ab. Als ich ihren Blick bemerke schlucke ich tief, weiß aber immer noch nicht genau was ich sagen soll. „Zorro, so kann das nicht weitergehen.“, sagt Robin entschlossen. „Wir müssen wieder genau wie früher zusammen arbeiten können. Das geht aber nicht, wenn wir nicht ehrlich zueinander sind, wenn du nicht ehrlich zu mir bist. Sonst werden wir die anderen nicht befreien können.“ Ich brauche ein bisschen, um diese Worte zu verdauen, doch dann nicke ich zustimmend. „Ja, ich weiß…“, antworte ich mit heiserer Stimme ohne sie anzusehen. Es herrscht betretenes Schweigen. Für einen Moment starre ich nachdenklich auf den Boden und verfolge mit meinen Augen die feinen Rillen in den Holzbrettern. Erst als ich Robins Schluchzen neben mir höre, sehe ich wieder auf und beginne nach kurzem Zögern ihre Wunde mit einigen geübten Handgriffen zu verbinden. Robin fährt mit der Hand langsam über den Verband, als ich schließlich fertig bin. „Zorro…“, beginnt sie langsam, doch ihre Stimme bricht ab. „Es tut mir Leid.“, sage ich ehrlich und komme ihr damit zuvor etwas zu sagen. Ich sehe sie an und schaffe es seit langer Zeit endlich wieder, in ihre blauen Augen zu sehen. Robin ist von der Entschuldigung sichtlich überrascht, etwas verwirrt sieht sie mich an. „Was?“, fragt sie leise. „Was tut dir Leid?“ Mit einem Seufzer erhebe ich mich, gehe dann unruhig im Zimmer auf und ab. „Na alles eben…“, beginne ich langsam. „Dass ich einfach so gegangen bin, dass ich nicht ehrlich zu dir war, dass ich nicht zurück geschrieben habe, dass du meinetwegen so leiden musstest, dass du grade verletzt wurdest… einfach dass ich so ein verdammter Idiot bin!!“ Die letzten Worte schreie ich schon fast und ich schlage mit der Faust hart gegen die Wand, versuche den aufkommenden Schmerz zu ignorieren. Zu lange hat sich all das in mir gestaut, als dass ich jetzt ruhig bleiben könnte. Ich spüre, wie Tränen in meine Augen steigen, doch diesmal gebe ich mir keine Mühe sie zurückzuhalten. „Es tut mir alles so Leid.“, flüstere ich kaum hörbar, zu mehr bin ich im Moment einfach nicht fähig. Meine Tränen hinterlassen nasse Spuren auf meinem Gesicht und dunkle Flecken auf dem Holz. Als ich mich wieder in Robins Richtung umdrehe, steht sie plötzlich vor mir. Ich schlucke tief, als ich bemerke wie verzweifelt sie mich ansieht. Doch bevor ich noch etwas sagen kann, überwindet Robin mit einem letzten Schritt die Distanz zwischen uns, schlingt die Arme um meine Brust und drückt sich nah an mich. Mein Verstand mit dem Gedanken, dass eine Beziehung zwischen uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht das Richtige ist, wird plötzlich einfach ausgeblendet. Ohne weiter darüber nachzudenken, lege ich meine Arme um sie, ziehe sie noch weiter an mich heran und halte sie ganz fest, als hätte ich Angst sie jeden Moment wieder zu verlieren. Ich kann deutlich ihre Wärme spüren, kann ihren süßen Geruch einatmen und drücke ihr dann einen kurzen Kuss auf die schwarzen Haare. Für einen Moment schließe ich die Augen und genieße es einfach nur ihr so nah zu sein. Ich weiß nicht, wie lange wir nun schon so stehen. Es ist als ob ich plötzlich jegliches Zeitgefühl verloren habe. Irgendwann bewege ich mich Richtung Bett und ziehe Robin vorsichtig mit mir. Ich lasse mich auf den Rücken fallen. Robin liegt auf mir und legt ihren Kopf auf meiner Brust ab. „Hab ich dir je von Kuina erzählt?“, bringe ich irgendwann leise hervor. Eine unnötige Frage eigentlich, ich hab es nie jemandem erzählt. Robin hebt ihren Kopf und sieht mich an. „Nein.“, sagt sie etwas verwundert. „Wer ist das?“ Ich muss tief durchatmen, bevor ich anfangen kann zu sprechen. „Ich war… 10 Jahre alt… zu der Zeit habe ich in einem Dojo auf einer kleinen Insel im East Blue trainiert. Kuina war die Tochter meines Lehrers… meine beste Freundin… für mich oft auch mehr als das.“ Meine Stimme bricht ab, als Erinnerungen mich durchfluten. Ich habe oft versucht, all das zu verdrängen, doch jetzt auf einmal kommt alles wieder in mir hoch. Und mit diesen Erinnerungen kriecht auch wieder der Schmerz durch meinen Körper, quälend wie immer. Ich sehe Bilder vor meinem geistigem Auge, Kuinas unbeschwertes Lachen, das sie leider viel zu selten gezeigt hat. Uns beide in einem von unseren unzähligen Kämpfen. Wie sie mich verschmitzt grinsend mustert, weil sie genau weiß, dass ich keine Chance gegen sie habe. Wie sie mir nach meiner Niederlage wieder aufhilft, mir den Staub aus den Haaren streicht und ein paar aufmunternde Worte sagt. Uns beide in der Nacht, als wir uns das Versprechen gegeben haben. Und wie sie mir danach einen kurzen Gutenachtkuss auf die Lippen haucht. „Zorro?“, fragt Robin besorgt, doch ihre Stimme dringt kaum zu mir durch. „Alles in Ordnung?“ Kuinas lebloser Körper bei ihrer Beerdigung. Wie ihr Sarg in das dunkle Grab hinunter gelassen wird und ich weinend daneben stehe und es einfach nicht glauben kann. Einfach nicht glauben will. „Zorro.“, sagt Robin nochmals, diesmal etwas bestimmter. Damit schafft sie es mich aus meinen Gedanken zu holen, die Bilder in meinem Kopf verschwimmen langsam und ich atme tief ein. „Sie starb schon so früh.“, bringe ich mit zitternder Stimme hervor. „Wir hatten uns damals ein Versprechen gegeben. Einer von uns wird der beste Schwertkämpfer der Welt. Damals war sie immer besser als ich…“ Robin verstärkt die Umarmung noch mehr. Ich lege meine Arme wieder um sie. Es tut so gut, sie jetzt hier bei mir an meiner Seite zu haben. „Deshalb bin ich gegangen.“, meine ich mit heiserer Stimme. „Ich muss das Versprechen einfach einlösen, es bedeutet mir so viel…“ „Ja, das kann ich verstehen.“, erwidert Robin leise und ihre Hand fährt über meine Brust, streicht mir kurz durch die strubbeligen Haare. „Ich hatte das Gefühl, bei Ruffy nicht weiterzukommen. Einfach auf der Strecke kurz vor dem Ziel stehen geblieben zu sein.“ Ich sehe Robin an und sie nickt verstehend. „Das ging uns allen so.“, seufzt sie. „Aber nur du hattest den Mut weiter zu gehen.“ „Ich bin nicht stolz drauf…“, murmele ich leise. „Ich hätte das nicht tun sollen… ich hätte dich nicht so verletzten dürfen.“ Ich sehe sie ernst an. „Dazu bedeutest du mir doch viel zu viel…“, sage ich und streiche Robin vorsichtig eine Strähne aus der Stirn. „Und ich wollte nicht, dass du glaubst, die eine Nacht wäre nur eine einmalige Sache für mich gewesen.“ Als ich Robin wieder ansehe, erkenne ich Tränen in ihren Augen. „Hey, was ist los?“, frage ich besorgt und setze mich auf. „Ich… ich bin nur so froh, endlich zu wissen, wie du wirklich denkst…“, bringt Robin leise hervor und sie versucht unter den Tränen, die ihre Wangen hinunter rinnen zu lächeln. „Ich war mir nie sicher, ob eine Beziehung das Richtige ist und ob es mich nicht von meinem Weg, der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden, abbringt… aber eines ist sicher… ich liebe dich, Nico Robin…“, sage ich lächelnd und streiche ihr die Tränen aus dem Gesicht. Ich will eigentlich noch so viel mehr sagen, doch dazu komme ich gar nicht mehr. Denn genau in diesem Moment lehnt Robin sich vor und endlich, nach so langer Zeit treffen sich unsere Lippen wieder zu einem Kuss. So, endlich wieder ein Kapitel *seufz* An sich find ich es ganz gut, doch da sind noch so viele Stellen die mich irgendwie stören >__< Naja bin gespannt auf eure Meinung^^ Kapitel 16: Unterstützung ------------------------- Kapitel 16 - Robin Warme Sonnenstrahlen kitzeln mich im Gesicht, holen mich langsam aus meinem tiefen Schlaf. Ich muss gähnen, öffne dann meine Augen und sehe mich verschlafen um. Als ich Zorro neben mir entdecke schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich mustere den Schwertkämpfer für eine Weile. Seine Haare stehen wild in alle Richtungen ab, er hat die Augen noch geschlossen und seine verführerischen Lippen sind einen kleinen Spalt geöffnet. Glücklich lasse ich mich wieder zurück ins Kissen fallen. Fast schon hatte ich befürchtet, der gestrige Abend wäre nur ein Traum gewesen. Seine Entschuldigung, die Liebeserklärung, der Kuss, wie wir dann eng aneinander gekuschelt eingeschlafen sind. Ich kann es irgendwie immer noch kaum fassen. Es ist irgendwie seltsam, wie viel sich an einem Abend verändern kann. Wie einfach das Vertrauen neu geschaffen werden kann, wenn man einfach nur ehrlich zueinander ist. Ich weiß, dass wir noch nicht alles hinter uns gelassen haben, dass wir noch weiterhin viel an uns arbeiten müssen, doch ich denke, das war auf jeden Fall ein großer Schritt in die richtige Richtung. Es fühlt sich teilweise schon fast so an, als wären die letzten Monate nie passiert. Als würden wir immer noch friedlich mit der alten Bande auf der Flying Lamb über die Grand Line segeln. Ich sehe Zorro an und weiß, ich vertraue ihm wieder, genauso wie er mir vertraut, auch wenn nicht alles wieder so ist wie früher. Der Gedanke an unsere Freunde legt immer noch einen dunklen und deprimierenden Schatten auf meine Stimmung, obwohl das Gefühl, das neu in mir auftaucht, wenn ich Zorro ansehe, einfach tausendmal besser ist als all das, was ich vorher in seiner Gegenwart gespürt habe. Der Gedanke, dass Zorro mir seine Liebe gestanden hat, dass ich endlich mit ihm zusammen sein kann, ohne dass ich meine Gefühle verstecken muss, lässt mein Herz direkt höher springen. Lächelnd strecke ich die Hand aus, streiche ihm vorsichtig über die Wange, will ihn einfach nur fühlen, damit ich weiß, dass er wirklich da ist. Langsam öffnet Zorro die Augen und sein Blick trifft meinen. Er lächelt glücklich, so wie ich ihn seit langem nicht mehr gesehen habe. „Guten Morgen.“, flüstert er leise, lehnt sich dann vor und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. Ich fühle mich plötzlich wieder wie ein verliebter Teenager, der grade seinen ersten Kuss erlebt hatte. Im ersten Moment bleibt mir fast die Luft weg, es ist als würde ein kleines Feuerwerk in mir explodieren. Ich weiß erstmal gar nicht, was ich sagen soll, mein Kopf ist wie leer gefegt, was Zorro zum schmunzeln bringt. „Alles okay?“, fragt er frech und setzt sich auf. „Ja… natürlich.“, antworte ich schnell und grinse. Wir machen uns schnell fertig, schließlich haben wir heute einiges zu tun. Auch wenn wir beide lieber noch eine Weile im Bett liegen geblieben wären, heute können wir uns das einfach nicht leisten. „Also… ich denke es wird nichts, die anderen direkt aus dem Gefängnis zu befreien.“, überlege ich, als wir schließlich beim Frühstück sitzen. Zorro nickt zustimmend. „Sie wissen jetzt schließlich, dass wir da sind. Ich wette, sie haben die Wachenanzahl noch mal erhöht und ohne die Pläne wird das eh nichts…“, seufzt er. „Bleibt uns nur noch der Weg, wenn sie zum Marktplatz gebracht werden, wo sie hingerichtet werden sollen. Und eventuell die Hinrichtung an sich.“ Ich muss tief schlucken bei diesen Worten. Ich will noch nicht einmal an das Wort Hinrichtung denken, geschweige denn es aussprechen. „Am besten sehen wir uns den Platz heute mal an.“, schlägt Zorro vor. „Ja, das wär am besten.“, sage ich nachdenklich und nippe noch einmal von meinem viel zu heißen Kaffee. Morgen schon soll es passieren, also ist heute unsere letzte Chance irgendwas zu planen. Wenig später verlassen wir das Schiff, wieder durch Kapuzen und Umhänge gut getarnt. Ich merke allerdings schnell, dass das wohl gar nicht mehr nötig ist. Die Straßen sind voller Menschen, als wir am Hafen entlang gehen hören wir aufgebrachte Stimmen, die sich um die letzten Anlegeplätze streiten. Offensichtlich will jeder auf der Grand Line die Hinrichtung des Piratenkönigs live miterleben. Als wir uns schließlich bis zum Marktplatz durch die Menschenmassen vorgekämpft haben, erkennen wir schon das Schafott, das über die Köpfe der Leute ragt. Ein ungutes Gefühl macht sich bei dem Anblick in mir breit. Zögernd greife ich nach Zorros Hand, der den Druck sanft erwidert. Mein Blick klebt noch immer am Schafott, ich schaffe es momentan einfach nicht ihn abzuwenden. Ich muss tief schlucken, denn bei dem Anblick erscheinen die schrecklichen Dinge, die die Marine morgen vollbringen will, plötzlich so nah und noch bedrohlicher als zu vor. Nur langsam schaffe ich es, mich weiter umzusehen. Der Platz ist von hohen Häuserreihen umschlossen, es gibt 3 große Zugangsstraßen und noch einige andere kleine Gassen. Eine der großen Straßen sind wir grade entlang gegangen, die zwei anderen führen nach Norden, scheinen sich beide langsam den Hügel in Richtung DarkCastell hochzuschlängeln. Zorro neben mir kramt einen Stadtplan aus der Tasche, den er wahrscheinlich grade irgendwo hat mitgehen lassen. „Hm… ich denke nicht, dass wir sagen können, welche der beiden Straßen sie nehmen werden. Um die Anderen vom Castell hierher zu bringen…“, überlegt er leise, vorsichtig darauf achtend, dass niemand außer mir ihn hören kann. „Damit haben wir noch ein Problem.“, meine ich seufzend. Zorro nickt und lässt seinen Blick noch mal über den Platz schweifen. Auch die meisten anderen Leute bleiben hier stehen, sehen interessiert und beeindruckt hinüber zum Schafott, fast so als würde der Piratenkönig bereits jetzt schon dort hoch geführt werden. „Ich glaube die einzige Chance, unsere Crew zu befreien, wird hier sein.“, flüstert Zorro. „Auch wenn mir das nicht gefällt, auf dem Weg hierher ist das Risiko zu groß, wenn wir nicht mal wissen, welchen Weg sie nehmen.“ Mir gefällt dies ebenfalls nicht, aber ich fürchte Zorro hat Recht. Eine andere Möglichkeit will mir beim besten Willen nicht einfallen… Langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg, nachdem wir den Platz noch einmal genau unter die Lupe genommen haben und etwas erarbeiten konnten, was man zumindest ansatzweise einen guten Plan nennen könnte. „Was ist los?“, frage ich Zorro, als mir zum wiederholten Male auffällt, wie er vorsichtig einen prüfenden Blick hinter uns wirft. Der Schwertkämpfer scheint nervös und angespannt zu sein, einen Grund dafür kann ich beim besten Willen nicht erkennen. „Wir werden verfolgt.“, zischt Zorro leise, seine Hand umklammert bereits den Griff seines Wado- Ichi- Monjis. „Wie kannst du das bei so vielen Menschen hier sehen?“, frage ich ungläubig und sehe mich ebenfalls möglichst unauffällig um. Ich kann niemanden erkennen, der mir irgendwie verdächtig vorkommt. Zorro jedoch beschleunigt seine Schritte, greift nach meinem Arm und zieht mich so mit ihm. „Vertrau mir einfach… glaub mir, ich hab genug Erfahrung damit.“, sagt er ruhig, doch ich sehe die Aufregung in seinen Augen. Wenn wir jetzt entdeckt werden, ist alles verloren – soviel ist klar. Meine Schulter schmerzt trotz einiger Medikamente noch leicht, ich bezweifle, dass ich momentan fit genug für einen Kampf bin. Außerdem könnten wir die Rettungsaktion endgültig vergessen. Angst kriecht langsam in mir hoch und auch Zorro scheint es nicht anders zu gehen. Wir bahnen uns eilig den Weg durch die Menschen, biegen immer wieder spontan in eine andere Straße ein, in der Hoffnung unsere Verfolger so abschütteln zu können. Zu gerne würde ich meine Teufelskräfte einsetzen, mit denen ich ihn sicherlich leicht entdecken würde, aber ich will es nicht riskieren. Bei diesem Marineaufgebot würden wir dadurch wohl erst Recht auffliegen. Zorro zieht mich wieder in eine andere Straße hinein, diesmal eine schmale, verlassene Seitengasse, die offenbar nur als Abstellplatz für einige alte Holzkisten dient. In den Augenwinkeln sehe ich, wie jemand direkt hinter uns um die Ecke hastet, zur gleichen Zeit zischt eine weibliche Stimme leise und etwas atemlos hinter uns: „Zorro…!“. Sofort wirbeln wir umher, doch die Unbekannte hat uns bereits eingeholt und steht direkt vor uns. Ihr Atem geht schnell, offenbar hatte sie deutliche Probleme bei unserem Tempo mitzuhalten. Wie bei uns ist ihr Gesicht nicht zu erkennen, sie trägt ebenfalls einen Umhang mit Kapuze und ein Tuch verdeckt Mund und Nase, sodass Zorro misstrauisch sein Schwert aus der Scheide zieht. Leicht verzweifelt versuche ich mich daran zu erinnern, woher ich diese Stimme kenne, da zieht sie Kapuze und Tuch zurück. Ich sehe leicht ängstliche Augen und langes, blaues Haar, das ihr leicht gelockt um die Schultern fällt. Verblüfft starre ich sie an. Tatsächlich, es ist Prinzessin Vivi von Alabasta, die vor uns steht! Wir beeilten uns, wieder zurück aufs Schiff zu kommen. Die Tatsache, dass wir entdeckt wurden – auch wenn es diesmal kein Feind war – hat uns zusätzlich vorsichtig gemacht. Zorro und Vivi sitzen schon am Tisch, während ich schnell angeboten habe, Kaffee zu machen. Mein Blick fällt wieder auf die Prinzessin, die ein wenig mitgenommen aussieht und nun Zorro erzählt, wie sie gegen den Willen ihres Vaters alleine hergereist ist, da sie niemanden mit in die Sache hineinziehen will. So viel Mut hätte ich ihr gar nicht zugetraut, aber ich kenne sie nun mal nicht wirklich. Fast automatisch bereite ich den Kaffee zu, während ich Vivi kaum zuhöre, nur hin und wieder dringen einzelne Gesprächsfetzen zu mir durch. Ihre Anwesenheit bereitet mir etwas Unbehagen, schließlich ist es in Alabasta nicht vergessen, was ich damals getan habe. Vivi lässt sich mir gegenüber zwar nicht viel davon anmerken, dass ich früher ihre schlimmste Feindin war, aber ich bin mir sicher, dass sie mir eigentlich noch nicht verziehen hat. Ich kann es ihr auch nicht wirklich verübeln. „Ich musste einfach herkommen.“, meint Vivi entschlossen und schließt damit ihren Bericht ab, als ich mit dem Kaffee zum Tisch komme. „Danke, Robin.“, meint Zorro und lächelt mich an, während ich von Vivi nur einen leicht misstrauischen Blick bekomme. Einen Seufzer unterdrückend lasse ich mich auf einen Stuhl fallen. Dass die Prinzessin hier aufgetaucht ist, macht die Sache nicht viel einfacher, zumindest nicht für mich. Eigentlich sollte ich mich über jegliche Unterstützung freuen, jedoch bezweifle ich, dass sie uns in einem Kampf eine große Hilfe sein würde. Früher konnte ich mich des Öfteren von ihrem Kampfstil überzeugen, aber nie hielt ich sie dabei für besonders gefährlich. Nun ja, wir werden sehen, vielleicht kann sie uns noch irgendwie anders eine Hilfe sein. Ein bisschen Unterstützung ist besser als gar keine, auch wenn sie von Prinzessin Vivi kommt. So, ein neues Kapitel, obwohl meine andere Fanfic es viel nötiger hätte^^ Aber was solls... bin sogar halbwegs zufrieden, würd mich über Kommis freuen ^__^ Kapitel 17: Der Kapitän ----------------------- Kapitel 17 - Zorro Ich erwache so schlagartig aus einem Traum, als hätte mir jemand ins Ohr geschrieen. Eine Weile bleibe ich bewegungslos liegen, horche nur in die Nacht hinaus. Doch kein Geräusch dringt zu mir durch, außer dem gleichmäßigen Atem von Robin neben mir und das leise Plätschern des Wassers. Langsam stehe ich auf, obwohl ich mich kein bisschen erholt fühle, doch einschlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr. Es war schwer genug überhaupt Schlaf zu finden. Nachdem wir abends noch recht lange mit Vivi zusammen gesessen waren um alles für den nächsten Tag zu besprechen, lag ich noch lange wach. Die ganze Bande – Ruffy, Lysop, Nami, Sanji und Chopper wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Zu groß waren die Sorge und die Angst vor dem nächsten Tag, wo wir uns dem fast unmöglichen Unterfangen widmen wollen, die anderen zu befreien. Zu groß ist die Furcht, sie alle nie wieder lebend zu sehen, sie nie mehr umarmen zu können, nie wieder mit ihnen zu feiern. Obwohl ich das Leben mit ihnen in den letzten Wochen vor meinem Fortgehen kaum ausgehalten habe, vermisse ich sie so sehr, als wäre all das nie passiert. Ich trete hinaus an Deck, atme die kühle Morgenluft tief ein. Es ist noch früh, die Sonne ist noch nicht aufgegangen und ein leichter Nebel liegt über der Stadt, sodass die Luft feucht ist, aber gleichzeitig doch angenehm frisch. Es ist genau das richtige, was ich jetzt brauche, um mich zu beruhigen. Seufzend lasse ich mich auf dem Boden nieder, lehne mich mit dem Rücken an die Reling und hebe den Kopf, um zu den Sternen hinaufzusehen. Es ist wirklich ein Glück, dass Vivi gestern hier aufgetaucht ist. Wenigstens etwas, das mir hilft, die ganze Situation mit etwas mehr Optimismus zu sehen. Ich schrecke plötzlich aus meinen Gedanken auf, als ich höre wie die Tür hinter mir geöffnet wird. Augenblicklich drehe ich mich um, entspanne mich aber direkt wieder, als ich Robin sehe, die mit einem sanften Lächeln auf mich zukommt. „Hey.“, sage ich leise, als sie sich neben mich auf den Boden setzt und den Kopf an meine Schulter legt. „Ich bin also doch nicht die einzige, die nicht schlafen kann.“, murmelt sie verschlafen und schließt die Augen für einen Moment. Ich schlinge einen Arm um sie, ziehe sie dicht an mich heran und drücke ihr einen Kuss auf die schwarzen Haare. Es tut gut, sie jetzt bei mir zu haben, die Wärme ihres Körpers während diesen kühlen Morgenstunden zu spüren. So schaffe ich es doch noch, mich langsam zu entspannen und meine Gedanken zu ordnen. Mit Robin an meiner Seite kommt mir die ganze Situation auf einmal so friedlich vor, als wäre die Hinrichtung noch viel weiter entfernt. Ich weiß nicht, wie lange wir so an Deck sitzen, eng aneinander gekuschelt. Erst als auch der Rest des Hafens langsam wieder munter wird, ziehen wir es doch vor, wieder unter Deck zu verschwinden. Die letzten Stunden vergehen zäh und langsam. Die Anspannung ist groß, die meiste Zeit starre ich nur auf die Uhr und wünsche mir, dass sich der verdammte Sekundenzeiger etwas schneller bewegt. Das quälende Ticken der Uhr habe ich aber inzwischen komplett ausgeblendet. Und dann ist es endlich so weit: nur noch eine Stunde, bis die Hinrichtung beginnt. Es ist Zeit für uns zu gehen. Draußen an Deck atme ich noch einmal tief durch und springe dann vom Schiff. Robin folgt mir schließlich. Zusammen sehen wir zurück zu Vivi, die an der Reling lehnt und uns tapfer zunickt. Es ist nicht einfach für sie, sich jetzt von uns zu trennen und zurück zu bleiben, aber ansonsten würde unser Plan nicht funktionieren. Wir brauchen eine schnelle Möglichkeit zur Flucht. Denn ein Kampf ist ausgeschlossen, bei den Gegnern die heute hier versammelt sein werden. Unter normalen Umständen könnten wir es mit der ganzen Bande vielleicht gegen sie aufnehmen, wir sind alle stärker geworden in den letzten Jahren. Aber nicht, wenn ein Großteil der Crew gerade geschwächt aus dem Gefängnis kommt. Und auch Robin ist noch nicht wieder vollständig fit, obwohl sie kein Wort über ihre Schmerzen sagt und mir versichert, es gehe ihr gut. Nach reichlichem Überlegen haben wir auch die Möglichkeit, nach der Befreiung zurück zum Hafen zu kommen ausgeschlossen. Bevor das Schiff startklar wäre und wir die Bucht hinter uns gelassen hätten, wären wir schon längst von Kugeln durchlöchert worden. Außerdem befinden sich hier so viele Marineschiffe, da musste also ein anderer Plan her. „Viel Glück.“, flüstert uns die Prinzessin zu, ehe sie die Taue löst, die das Schiff an der Kaimauer befestigen. Der Wind sammelt sich in den Segeln und stumm sehen wir zu, wie sich das Schiff langsam entfernt und Vivi es geschickt aus dem Hafen navigiert. Die Marineschiffe scheinen in ihr keine Gefahr zu erkennen, sie lassen sie ohne Probleme passieren. Also gut, los geht’s! Robin und ich blicken uns kurz an, dann verlassen wir den Hafen schnellen Schrittes und schlängeln uns durch die Menschenmassen in Richtung Marktplatz. Der Platz ist in zwei Teile abgesperrt. Die eine Seite, an dessen Ende auch das Schaffot steht, wird von der Marine freigehalten. Auf der anderen Seite tummeln sich die Schaulustigen. Hin und wieder sehe ich ein paar bekannte Gesichter, gesuchte Piraten, die ihrem König offensichtlich die letzte Ehre erweisen wollen. Die Marine reagiert jedoch nicht auf diese Gesetzlosen, sie wird heute auch sonst genug zu tun haben. Robin und ich wechseln noch ein paar wenige Worte, dann trennen auch wir uns. „Pass auf dich auf.“, kann ich noch flüstern, dann taucht sie in der Menge unter und ich verliere sie aus den Augen. Kurz vor dem Marktplatz biege ich in eine kleine Seitengasse ein, die wir gestern ausfindig gemacht haben, wo ich unbemerkt auf das Dach eines der Häuser klettern kann, die den Marktplatz umringen. Gut darauf bedacht, von niemandem entdeckt zu werden, arbeite ich mich dort oben bis hinter das Schaffot vor. Dort angekommen ducke ich mich schnell wieder und schaue mich ganz vorsichtig um. Alles bleibt ruhig, es scheint niemand Verdacht geschöpft zu haben. Erleichtert seufze ich auf. Mein Blick fällt auf das Haus, auf dem Robin sich positioniert haben müsste. Ich kann sie nicht sehen – natürlich nicht – denn genau wie ich weiß sie, wie sie sich verstecken muss, damit niemand sie erkennt und sie trotzdem alles wichtige im Blick hat. Mit ihren Teufelskräften überwacht sie die zwei großen Straßen, die in Richtung DarkCastell führen, um mir direkt Bescheid zu geben, wenn es los geht. Zum Glück muss ich auch nicht mehr lange auf ihr Zeichen warten. Schon nach wenigen Minuten erscheint vor mir eines ihrer Augen, sie fixiert mich kurz, ich nicke ihr zu, dann ist es wieder verschwunden. Auch wenn ich mich jetzt noch etwas gedulden muss, spüre ich, wie sich mein Puls beschleunigt und ich umklammere mein Schwert ein wenig fester. Und dann sehe ich sie endlich. Einer nach dem anderen werden sie streng bewacht auf den Platz geführt. Allen voran Ruffy, den Strohhut noch immer auf dem Kopf, danach Sanji, Lysop, Nami und Chopper. Sie sehen nicht gut aus; müde, ausgelaugt, so als hätten sie in den letzten Tagen weder Nahrung und Wasser, noch Tageslicht gesehen. Doch Ruffy hält den Kopf noch immer aufrecht. Mit festem, entschlossenem Blick sieht er sich auf dem Platz um. Sein Gesicht wirkt ernst, es trägt die Spuren von den vielen Abenteuern und harten Kämpfen, die wir gemeinsam auf dem Weg über die Grandline durchlebt haben. Ruffy sieht deutlich älter aus, erwachsen. Er ist nicht mehr der naive Junge, der er am Anfang unserer Reise war, der von niemandem Ernst genommen wurde. Im Gegenteil, eine leicht bedrohliche Aura scheint ihn zu umgeben, schlagartig wird es totenstill auf dem Platz. Er macht seinem Titel Piratenkönig wirklich alle Ehre! Spontan durchströmt mich Stolz, so einem Kapitän gedient zu haben. Ich werde alles tun, um meine Freunde jetzt zu retten! Ich weiß, die Marine wird mich davon nicht mehr abhalten können, dazu ist es jetzt zu spät. Das Blut rauscht in meinen Ohren, die letzten Sekunden scheinen wie in Zeitlupe zu vergehen. Meine Freunde überqueren den Platz. Die Schaulustigen recken ihre Hälse, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Es gibt ein kleines Gedränge an der Absperrung, doch sofort sind Soldaten zur Stelle, um für Ordnung zu sorgen. Die Bande wird auf das Podest geführt. Und Robin setzt endlich das Startzeichen. In dem Moment setzt mein Verstand aus, ab jetzt werde ich nur noch von meinem Instinkt geleitet. Eine von Lysops alten Rauchbomben explodiert mit einem lauten Knall, augenblicklich wird das Schaffot in dicken, weißen Nebel gehüllt. Und ich springe mit einem Satz vom Dach, direkt hinein, niemand hat mich bemerkt. Der Rauch wird nicht lange halten, aber hoffentlich ermöglicht er uns ein paar wenige entscheidende Sekunden Vorsprung. Noch im Sprung ziehe ich mein Schwert, dann lande ich auf den harten Brettern des Podestes. Ich kann nicht viel sehen, so lasse ich mich von meinem Gefühl leiten, in der Gewissheit, dass Robin die Wachen in unmittelbarer Nähe bereits mit ihren Teufelskräften ausgeschaltet hat. Ein paar Schritte gehe ich noch vorwärts, dann erscheint eine schemenhafte Figur vor mir. Ich kann nicht anders als zu grinsen, als ich ihm auf die Schulter klopfe, wobei sein Körper leicht zusammen zuckt. „Melde mich zurück auf meinem Posten, Käpt'n!“, knurre ich leise, während meine Schwertklinge seine Fesseln aus Seestein fast mühelos durchtrennt. Eine Technik, die ich im Lauf der Zeit perfektioniert habe. „Bringen wir die Anderen hier raus.“, höre ich Ruffys heisere Stimme entschlossen sagen, und ich nicke ihm zu, so langsam kann ich sein Gesicht erkennen. „Aye!“ Sofort mache ich mich an Sanjis Fesseln zu schaffen, auch wenn es mich reizt verkneife ich mir hier einen blöden Spruch. Ich höre Schreie um mich herum, es wird geschossen. Die ersten Soldaten stürmen auf die Plattform, nachdem sie realisiert haben, was hier passiert. Ruffy zieht seinen Strohhut tiefer ins Gesicht und holt zum Schlag aus, noch bevor die Marine Nami erreicht hat. „Kaum zu glauben, dass du doch noch mal zu was nütze bist.“, grinst Sanji, lässt seine Finger knacken, sobald seine Fesseln zu Boden fallen und schließt sich Ruffy an. So schnell es geht befreie ich auch den Rest. Doch die Zeit rennt uns davon. Ruffy und Sanji schlagen sich trotz ihrer Verfassung nicht schlecht, aber wir müssen hier verschwinden! „Los, weg hier!“, brüllt unser Kapitän über den Platz. „Robin, LOS!“, schreie ich hinterher, sobald ich realisiere, dass wir komplett umstellt sind. Ohne weiteres kommen wir hier nicht durch, aber wir haben noch unsere Geheimwaffe! Ein ohrenbetäubender Knall. Schwarzer Rauch steigt auf, ganz knapp kann ich Nami und Chopper vor den herum fliegenden Trümmern schützen. „Lysops Super-Knall Sprengsatz 3000!“, höre ich unseren Kanonier begeistert rufen und ich muss grinsen. Wir hatten wirklich ein unglaubliches Glück, dass wir noch ein paar von seinen Basteleien aufbewahrt haben! Vor uns offenbart sich die ideale Fluchtmöglichkeit: ein gewaltiges Loch klafft zwischen den Häusern, die den Platz vorher eng umschlossen hatten. Niemand überlegt jetzt noch länger, alle holen ihre letzten Kraftreserven hervor und rennen einfach los. Ruffy und ich vergewissern uns schnell, dass Robin zu uns gestoßen ist und alle zusammen sind, dann folgen wir ihnen, während uns die Kugeln um die Ohren fliegen. Robin hat die Spitze übernommen, sie weiß am besten, wo es lang geht. Immer mal wieder kommen uns ein paar Angreifer entgegen, die aber kein großes Problem darstellen. Ansonsten sind die meisten Leute erschrockene Passanten, die uns lieber so schnell wie möglich aus dem Weg gehen. Doch die Marine ist uns noch dicht auf den Fersen, ZU dicht! Ich wage es nur einmal mich umzusehen, sie sind nur knapp hinter uns, Smoker und andere bekannte Kapitäne in den vordersten Reihen. Verdammt! In einem Kampf haben wir gegen sie keine Chance mehr. Doch unser Ziel ist fast erreicht. Ich atme erleichtert auf, als ich endlich das Meer sehe. Es ist nicht mehr weit! Unser Weg hat uns ein Stück aus der Stadt hinaus gebracht. Hier bietet sich die beste Möglichkeit zu einer schnellen Flucht. Vor uns liegt eine Klippe, man befindet sich etwa 20 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist das nördlichste Ende der Insel. Jetzt muss das Timing stimmen, Vivi muss mit dem Schiff im richtigen Moment unter der Klippe sein, am besten bereits in voller Fahrt, dann können wir das Ufer in Sekundenschnelle hinter uns lassen! Davor liegt aber noch eine tiefe Schlucht , man hat mir gesagt, dass die Klippe beim letzten Erdbeben vom Festland abgespalten wurde. Eine kleine Brücke dient jetzt als Verbindung, die müssen wir noch überqueren, dann ist es endlich geschafft. Aus den Augenwinkeln erkenne ich unser Schiff, das sich schnell nähert. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Mit ein bisschen Glück geht unser Plan voll auf! Wir rennen immer weiter. Ich will mich nicht umsehen, doch ich kann an den lauten Stimmen erkennen, dass unsere Gegner immer näher kommen. Es wird verdammt knapp. Und da passiert es: Nami stolpert. Sie fällt hin, alle werden langsamer, wir können schließlich niemanden zurück lassen. Sanji zieht unsere Navigatorin schnell wieder auf die Beine und sie schaffen es weiter zu rennen, doch wir haben zu viel Zeit verloren. Ich sehe mich um und mir wird klar, dass wir es so nicht schaffen können. Wir brauchen einen gewissen Vorsprung, damit unser Schiff nicht mehr angegriffen werden kann. Es kann so nicht klappen, sie sind zu dicht hinter uns. Aber was können wir tun, außer zu hoffen, dass wir es doch noch irgendwie schaffen? Wir überqueren schließlich die Brücke, und da bleibt Ruffy einfach stehen. Er bleibt stehen und dreht sich um, kehrt uns den Rücken zu. Ich will stoppen, ihm zur Seite stehen und kämpfen, doch da sieht er sich nochmal um. Sein Gesichtsausdruck ist so ernst, wie ich ihn noch nie bei ihm gesehen habe, automatisch halte ich den Atem an. „Nicht stehen bleiben!! FLIEHT!!“, schreit er verzweifelt. Nein, das kann er nicht verlangen! „Das ist keine Bitte, das ist ein BEFEHL!“ Ich muss tief schlucken. Doch uns bleibt keine Zeit zum zögern. Ich weiß, dass wir nur noch diese eine Möglichkeit zur Flucht haben. „Los, hört auf ihn!“, brülle ich, auch wenn ich den Schmerz bei den Worten kaum aushalten kann. Doch Befehl ist Befehl. Ruffy ist unser Kapitän, seinen Anweisungen ist zu folgen. Nur noch wenige Meter liegen vor uns. Wir erreichen die Klippe, ein kurzes Zögern, dann springen wir. Das Schiff befindet sich direkt unter uns. Trotzdem ist es knapp. Fast verfehle ich das Schiff, kann nur in letzter Sekunde noch die Reling erreichen. Lysop ist mir direkt gefolgt, ich schaffe es grade noch nach seinem Arm zu greifen und ihn mit mir auf das Schiff zu ziehen. Die anderen sind sicher an Deck gelandet. Sanji, Nami, Robin, Chopper – sie alle sind okay. Erschöpft lasse ich mich zu Boden sinken. Erst dann fällt mein Blick zurück. Ruffy verteidigt die Brücke mit allen Mitteln, damit man uns nicht mehr erreichen kann. Ich höre seinen wütenden Schrei, Gebrüll der Marinesoldaten, Schwerter die gezogen werden. Es sind zu viele Angreifer. Ruffy wird umzingelt, einige strömen an ihm vorbei und erreichen die Klippe, doch wir entfernen uns zu schnell vom Ufer. Zurück können wir nicht mehr, die ersten Kriegsschiffe der Marine tauchen auf, obwohl sie uns garantiert nicht mehr einholen können. Noch ein letztes Mal höre ich Ruffys Stimme zu uns herüber schallen, dann ein lautes Krachen. Die Brücke stürzt ein, Trümmer und Menschen versinken in den tobenden Wellen, die gegen die Felsen donnern. Vivi kommt strahlend an Deck gelaufen, doch als sie uns alle nacheinander mustert ist das Lächeln verschwunden. „Wo ist Ruffy...“, bringt sie leise hervor. Neben mir höre ich Chopper schluchzen, dicke Tränen kullern über sein Fell. Ich kann noch nicht glauben, was grade passiert ist. Wir haben es alle geschafft. Alle, nur Ruffy nicht. Er hat sein Leben gegeben, um unseres zu retten. Oh Gott, es ist ein Jahr her, dass ich kein Kapitel hochgeladen habe! Eine ganz ganz große Entschuldigung an alle meine Leser (falls ihr noch da seid)... x___x Anfang des Jahres hab ich mein Abi gemacht, im Sommer hab ich dann irgendwie nichts gescheites zustande gekriegt und war nebenbei noch arbeiten - und dann musste ich ja unbedingt anfangen Mathe zu studieren XD Jetzt mache ich nicht viel mehr als lernen, schlafen, noch mehr lernen und Alkohol trinken (was man als Student halt so macht xP). Das öde Herbstwetter ist aber eigentlich genau richtig, um sich mit heißem Tee, lauter Musik und Laptop ins Bett zu verkrümeln - genau das hab ich heute mal gemacht. Und das Kapitel war dann schließlich das Ergebnis. Es ist mir furchtbar schwer gefallen die ganzen Szenen zu schreiben, was wohl auch ein Grund ist, weshalb das Kapitel so lange gedauert hat. Es kommen jetzt noch zwei, ich hoffe, dass die mir etwas leichter fallen werden. Na ja, ich werd mein bestes geben! Kapitel 18: Das Versprechen --------------------------- Kapitel 18 - Ruffys Sicht Jede Nacht verfolgte mich die Szene in meinen Träumen. Langsam, die Beine schwer wie Blei, setzte ich einen Fuß vor den anderen und entfernte mich von meinem Schiff und meiner Mannschaft. Aber nein, es war nicht mehr MEIN Schiff und auch nicht MEINE Mannschaft, und genau deswegen konnte ich nicht mehr zurück. Ich schaffte es nicht einmal mehr mich umzusehen. Denn ich wusste genau, wenn ich das Gesicht von jemandem aus meiner alten Crew gesehen hätte, wäre ich nicht mehr in der Lage gewesen, auch nur einen Schritt zu gehen. Aber diese Schwäche durfte ich jetzt nicht zeigen. Ich hatte lange darüber nachgedacht und es war die einzig richtige Entscheidung, die ich machen konnte. Seit langem mal wieder ein richtiger Entschluss, zudem aber auch der schwerste meines Lebens. Namis Schrei drang an mein Ohr, genauso wie Choppers Schluchzen, und so beschleunigte ich meinen Schritt und rannte die Straße hinunter, während Tränen mir meine Sicht nahmen. Doch ich wollte einfach nur weg, nichts mehr hören, nichts mehr denken und nichts mehr fühlen. Ich kann mich nicht mehr an viele Details erinnern, die nächsten Tage verbrachte ich fast wie in Trance. Ich wanderte geistesabwesend auf der Insel herum, wollte nur möglichst weit weg von dem, was ich verloren hatte. Irgendwann gelangte ich im Schutz einer dunklen Nacht in ein kleines Dorf am Strand, stahl ein kleines Segelboot und machte mich auf den Weg zu einer umliegenden Insel, von der ich mir einen Eternal Port besorgt hatte. Rückblickend war es wirklich dumm, auf der Grand Line alleine ohne Navigator zur nächsten Insel zu reisen, in einem Boot, das sicher bei jedem Sturm gekentert wäre. Doch zu dem Zeitpunkt war ich nicht wirklich in der Lage, mir darüber Gedanken zu machen. In gewisser Weise war es mir egal, was mit mir passierte, weil ich eh nicht wusste, wie mein Leben weitergehen sollte. Doch anscheinend meinte es das Schicksal gut mit mir und wie durch ein Wunder gelange ich sicher zur nächsten Insel. Es war genau das, was ich mir gewünscht hatte: eine abgelegene Insel, auf der es nur eine kleine Stadt mit Hafen gab und die ansonsten nur aus Wildnis bestand: dichte Wälder, die kaum ein Mensch betrat, umsäumt von hohen Bergen am Horizont. Es gab keine Piraten, demzufolge auch keine Marine und nur Dorfbewohner, die sich nicht sonderlich um Fremde kümmerten. Auch nicht, wenn es der Piratenkönig war. Sie schienen zu wissen, das von mir keine Gefahr mehr ausging. Es war einfach ein Ort, an dem ich in Ruhe gelassen wurde, ganz so wie ich es wollte. Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit ich dort verbracht hatte, die Tage im Wald umherstreifend, wo niemand meine verzweifelten Schreie hören konnte, wo niemand bemerkte, wie ich dem hinterher trauerte, was ich verloren hatte. Meine Mannschaft, meine Freunde, meine Träume. Doch ich erinnere mich noch genau an den Abend, den ich ausnahmsweise Mal wieder im Dorf verbrachte, wo ich dann seinen Namen aufschnappte. Ich saß im Wirtshaus, in der Nähe des knisternden Feuers im Kamin, abseits der anderen Gäste. Mir war nicht nach Gesellschaft zumute. Ich spürte, wie eine Gruppe Männer mir immer wieder Blicke zuwarf, als sie die Köpfe zusammen steckten und aufgeregt anfingen zu tuscheln. Dann hörte ich seinen Namen: Shanks. Der rote Shanks, Piratenkaiser, war anscheinend auf dem Weg zu dieser Insel. Es war nur ein Gerücht, doch es schien sich schnell zu verbreiten. Gemischte Gefühle kamen in mir auf. Einerseits Freude, dass ich ihn endlich wiedersehen würde, zum ersten Mal nach unserem Abschied im Windmühlendorf. Andererseits Angst, Angst vor seiner Reaktion zu meinem Versagen und davor, der Wahrheit ins Auge zu blicken, dass ich es nicht geschafft hatte, mein Versprechen einzulösen. Man nannte mich zwar den Piratenkönig, aber für mich war es nicht mehr als eine Lüge. Diesen Titel verdiente ich nicht, nachdem ich meine Mannschaft verloren hatte. Ich war nicht der Piratenkönig. Wie sollte ich Shanks denn so seinen Strohhut zurückgeben? Doch so weit kam es schließlich nicht. Als ich aufgestanden war, um vorne an der Theke meine Getränke zu bezahlen, beachtete ich den Mann noch nicht, der sich unauffällig neben mich stellte. Bis er dann eine Hand fest auf meine Schulter legte, ich etwas kaltes auf meiner Haut spürte und alle Kraft aus meinem Körper wich. Noch bevor die Marinesoldaten hereinstürmten und mich mit gezückten Schwertern umzingelten, wusste ich, dass ich in eine Falle getappt war, denn nur ein Seestein konnte diesen Effekt bei mir auslösen. Mein Gegenüber lachte zufrieden, ohne den festen Griff um meine Schulter zu lockern, als ich verzweifelt versuchte, mich gegen die Soldaten zu wehren. Einer schlug mir grob ins Gesicht, sodass ich benommen zu Boden ging und schon hatten sie mir Handschellen aus Seestein angelegt und mir wurde klar, dass ich nichts mehr tun konnte. Triumphierend grinste der Offizier zu mir herunter und drehte seinen Seesteinring am Finger. „Gut gemacht, Männer. Endlich haben wir den Piratenkönig!“, hörte ich ihn sagen, bevor man mich nach draußen zum Schiff zerrte. „Jetzt ist wirklich alles verloren“, war der letzte Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, ehe man mich in das dunkle Gefängnis stieß. Hoffnung erreichte mich erst heute, am Tag unserer Hinrichtung, als ich mit Sanji, Nami, Lysop und Chopper auf dem großen Platz stand und wir auf den Tod warteten. Ich kann nicht in Worte fassen, wie erleichtert ich war, als ich Zorros Gesicht vor mir im dichten Rauch erkannte. Mühelos entfernte er die Seesteinfesseln und ich spürte, wie die Kraft in meinen Körper zurückkehrte, die man mir die letzten Tage gestohlen hatte. Ich holte tief Luft und spannte die Muskeln an. „Bringen wir die anderen hier raus.“, sagte ich entschlossen, bereit zu kämpfen und meine Freunde mit meinem Leben zu verteidigen. Der Rauch lichtete sich langsam und so erkannte ich die ersten Soldaten, die auf uns zu stürmten. Ein leichtes Grinsen huschte über mein Gesicht, ehe ich mich in den Kampf stürzte. Sanji schloss sich mir an und gemeinsam schafften wir es, alle Angreifer von unseren Freunden fern zu halten. Doch spätestens als ich Smokers von Wut verzerrtes Gesicht nicht weit von uns erkannte, war mir klar, dass wir unbedingt fliehen mussten. Ich schrie den Befehl zur Flucht über den Platz, ehe eine ohrenbetäubende Explosion ein gewaltiges Loch in die Häuserwand riss. Mit meinen Teufelskräften war es kein Problem, uns vor den herabstürzenden Trümmern zu schützen und noch bevor sich die Verwirrung bei der Marine gelegt hatte, rannten wir los. Schützend bildete ich das Schlusslicht, wehrte immer wieder Kugeln ab, die zu uns heran schossen, während Zorro und Sanji an der Spitze den Weg frei kämpften. Erst als ich endlich das Meer sah, die Klippe vor uns und unser Schiff, das sich auf dem Wasser schnell näherte, wurde mir klar, wie unser Plan aussah und vor allem, dass wir es so nicht schaffen würden. Und jetzt stehe ich hier. Ich sollte völlig aufgedreht sein, doch aus irgendeinem Grund bin ich ganz ruhig. Denn endlich, nach viel zu langer Zeit, weiß ich ganz sicher, was ich jetzt zu tun habe. Endlich mal keine Unsicherheit, keine Zweifel. Deshalb drehe ich mich entschlossen um, als wir die Brücke überquert haben. Ich merke, wie die anderen langsamer werden und schreie ihnen entgegen: „Nicht stehen bleiben!! FLIEHT!!“. Doch sie zögern. Ich weiß, dass sie mich nicht zurück lassen möchten, aber das ist im Moment unsere einzige Chance. „Das ist keine Bitte, das ist ein BEFEHL!“, schreie ich wieder und diese Worte scheinen zu wirken. Zorro drängt die anderen weiter und ich drehe mich zufrieden zu den Angreifern um. Es ist mir egal, was jetzt mit mir geschieht, hauptsache ich kann meine Freunde retten! Und so stürme ich den Soldaten mit einem Schrei entgegen, balle die Fäuste, als ich mit meinen Teufelskräften auf sie einschlage und hole die letzten Kraftreserven aus meinem Körper. Ich weiß, dass ich nicht mehr lange durchhalte, als immer mehr Soldaten mich umzingeln und an mir vorbei auf die Klippe stürmen. Doch mit einem kurzen Blick über meine Schulter weiß ich, dass die Zeit ausgereicht hat, die ich meinen Freunden verschafft habe. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmt mich, als ich sehe, wie sich ihr Schiff immer weiter zum Horizont bewegt, der Sonne entgegen. Ich habe es geschafft. Dann verliere ich den Boden unter den Füßen, die Brücke stürzt ein und reißt mich in die Tiefe. Ich höre Schreie um mich herum, versuche noch mit einem Arm die Klippe zu erreichen, doch ich schaffe es nicht mehr. Aber es ist mir egal. Wichtig ist nur, dass ich die Menschen, die ich liebe, retten konnte. Und so tauche ich in das kalte Wasser ein, das mir augenblicklich die Kraft aus dem Körper saugt. Ich spüre, wie ich von den kräftigen Wellen umher geschleudert werde und gegen die Felsen pralle. Das Letzte was ich sehe ist Chaos, Marinesoldaten und Trümmer der Brücke, die von der Macht des Wassers erbarmungslos umher gewirbelt werden. Ich schließe die Augen. Wasser füllt meine Lunge, das Salz brennt in meinem Mund. Der Sauerstoffmangel macht sich bemerkbar und ich spüre, wie ich in eine wohltuende Ohnmacht abdrifte. Vor meinem inneren Auge sehe ich mein Leben an mir vorbeiziehen und ich bin so erleichtert, dass ich durch die Rettung meiner Freunde vielleicht meine früheren Taten wieder gut machen konnte, sodass ich jetzt reinen Gewissens sterben kann. Der Tod tut nicht weh, er ist sogar eigentlich recht angenehm. Ich spüre nicht mehr, wie jemand meinen Körper packt und von den Klippen weg zieht. Raus aus dem Chaos, unbemerkt von der Marine, die viel zu beschäftigt damit ist, ihre eigenen Leute aus den tosenden Wellen zu retten. Ich spüre auch nicht, wie ich irgendwie auf ein Schiff gezogen werde, ich höre nicht das Fluchen des Mannes, der mich aus dem Wasser gerettet hat, und ich fühle nicht, wie er verzweifelt versucht, mein Herz wieder zum schlagen zu bringen. Doch schließlich gelingt es ihm tatsächlich. Schmerz zuckt durch meine Brust und ich schnappe erschrocken nach Luft. Verzweifelt fange ich an zu husten. Es dauert eine Weile, bis das Wasser aus meinem Körper heraus ist und ich wieder halbwegs atmen kann. Erschöpft liege ich auf dem harten Boden und ringe nach Luft, auch wenn meine Lunge bei jedem Atemzug brennt wie Feuer. Langsam nehme ich die Stimmen um mich herum wahr, aus irgendeinem Grund kommen sie mir bekannt vor. „Los, bringt ihn endlich rein, bevor jemand ihn sieht!“, befielt der Mann, den ich für meinen Retter halte und jemand hebt meinen schwachen Körper auf und trägt mich unter Deck. Als ich in ein weiches Bett gelegt werde, schaffe ich es endlich, die Augen die öffnen. Erleichtert grinst Shanks mich an. „Willkommen unter den Lebenden, Kleiner.“ Völlig überrascht brauche ich ein paar Momente, bis ich begreife, wer da vor mir steht. „Was... was machst du hier...?“, krächze ich mit heiserer Stimme. Ich bin froh, dass überhaupt ein paar Worte meine Kehle verlassen. „Glaubst du, ich lasse dich einfach so sterben?“, fragt er lächelnd und sieht sich um, als Ben Beckmann zusammen mit dem Arzt seiner Bande den Raum betritt. „Käpt'n, wir müssen hier so schnell wie möglich verschwinden.“, meint er, bevor sein Blick auf mich fällt und sich ein Grinsen auf seine Lippen stielt. „Hey, der Piratenkönig lebt ja noch!“, scherzt er gut gelaunt. Shanks erhebt sich, gibt ein paar Befehle an seine Mannschaft weiter, während ich mich widerstandslos von dem Arzt behandeln lasse. Es kommt mir alles vor wie ein Traum. Erst später, als ich eine Runde geschlafen habe, meine Wunden vom Kampf verbunden sind und ich ein paar große Portionen vom Abendessen vernichtet habe, kann ich so langsam begreifen, was geschehen ist. Glücklich trete ich hinaus auf das Deck, sehe zum Horizont, wo die Sonne langsam untergeht und gehe hinüber zu Shanks, der an der Reling steht und sich umdreht, als ich auf ihn zukomme. Die Flucht von DarkCastell-Island ist uns erfolgreich gelungen und wir befinden uns schon längst wieder auf hoher See. Lächelnd mustert Shanks mich. „Kaum zu glauben, wie erwachsen du geworden bist. Du kannst stolz auf dich sein.“ Ich muss lächeln, als mir klar wird, dass er Recht hat. Zumindest nach dem heutigen Tag kann ich endlich wieder stolz auf das sein, was ich erreicht habe. Und so nehme ich den Strohhut von meinem Kopf und setze ihn dem etwas verwirrten Shanks auf. Zufrieden grinse ich ihn an. „Hier, ich glaube der gehört dir.“ Endlich hab ich wieder ein Kapitel fertig! Es tut mir so Leid, dass ich so furchtbar unproduktiv bin, aber mit dem schreiben klappt es neben dem Studium irgendwie überhaupt nicht. Ich bin total froh, das Kapitel fertig zu haben! Es ist außerdem das vorletzte dieser Geschichte, ich versuche auf jeden Fall mit dem letzten etwas schneller zu sein, denn ich möchte die FF endlich mal beenden...^^ Kapitel 19: Neuanfang --------------------- Kapitel 19 - Robins Sicht Der Schrei einer Möwe reißt mich unsanft aus meinem leichten Schlaf. Mein Herz klopft mir bis zum Hals ich mich ruckartig aufsetze und desorientiert meinen Blick durch das Zimmer wandern lasse. Gedämmtes Licht fällt durch das Fenster, kaum genug um die Umrisse der Einrichtung zu erkennen, aber als mein Blick auf Zorro fällt kehrt meine Erinnerung schlagartig zurück. Wir sind wieder auf See, auf einem uns noch fremden Schiff, aber immerhin sind wir wieder zusammen. Meine Freunde sind wieder an meiner Seite; Nami, Sanji, Lysop und Chopper, vermutlich noch schlafend in den Zimmern nebenan. Alle leicht verletzt, mit Schrammen und Wunden von unser halsbrecherischen Flucht, alle unter Schock stehend, aber immerhin alle lebendig mit einem schlagenden Herzen in der Brust. Der einzige der fehlt ist Ruffy, unser Kapitän, der ein letztes Mal bewiesen hat, was für ein mutiger, loyaler und einzigartiger Mann er ist, jemand der den Titel Piratenkönig mehr als verdient. Ich presse meine Augen zu gegen die Tränen, die in mir aufsteigen, und mit einem Kloß im Hals lasse ich mich zurück in die Kissen fallen. Vorsichtig, ganz leise um ihn nicht zu wecken, rutsche ich näher an Zorro heran, so nah bis ich seine Wärme auf meiner Haut erahnen kann. Seine Nähe ist beruhigend, auch wenn es nicht viel gegen meinen inneren Schmerz ausrichten kann. Für eine Weile betrachte ich sein Gesicht im Dunkeln, seine entspannten Züge während er schläft. Er sieht so friedlich aus, trotz allem was passiert ist, und dennoch kann man ihm die letzten Jahre ansehen. Er sieht älter aus, erwachsener. Obwohl es noch sehr früh am Morgen sein muss kann ich nicht mehr einschlafen. Zorros ruhige, gleichmäßige Atmung wirkt zwar so entspannend dass sich mein Körper langsam wieder schwerer anfühlt, aber meine Gedanken schalten sich nicht ab. Sie drehen sich im Kreis, kehren immer wieder zu den Dingen zurück die passiert sind, zu der Frage was wir hätten tun können, damit alles anders gewesen wäre. Resigniert stehe ich schließlich auf. An der Tür schaue ich mich nochmals um, nutze meine Teufelskräfte um die Decke weiter über Zorros Brust zu ziehen, bevor ich mit einem Lächeln aus dem Zimmer schlüpfe. Es ist kalt und nebelig als ich hinaus an Deck trete. Fröstelnd schlinge ich meine Arme um mich und blinzle in das schummerige Morgenlicht. Das Rascheln einer Decke lässt mich zusammenfahren, doch es ist nur Chopper, der den Kopf in meine Richtung hebt. Ich lasse mich neben ihn fallen, an die Reling gelehnt, und betrachte den kleinen Elch, der mir ein tapferes Lächeln schenkt. „Hast du die ganze Nacht Wache gehalten?“, frage ich und er nickt. „Ich kann dich ablösen. Los, ab ins Bett mit dir.“ „Ich glaube nicht, dass ich schlafen kann“, murmelt er als Antwort, doch ein großes Gähnen widerspricht ihm. Er reibt sich die Augen und ich schaue ihn an, eine Augenbraue zweifelnd hochgezogen, und er seufzt leise. „Ist ja gut“, murmelt er, und trottet schließlich herein, während ich mich in seine Decke wickle und meinen Blick über die ruhige See schweifen lasse. Mit dem Nebel kann ich kaum zwei Meter sehen, und ohne Chopper breitet sich eine gespenstische Stille aus. Das Holz knarzt und das Wasser gurgelt als es in kleinen Wellen gegen den Rumpf des Schiffes schwappt, aber davon abgesehen kann ich nicht einmal den Wind hören. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich die Tür wieder öffnet. Ich schaue mich um, erwarte schon fast Chopper wieder zu sehen, aber stattdessen schlüpft Zorro hinaus an Deck, zwei dampfende Tassen in der Hand. Er schenkt mir ein zaghaftes Lächeln und setzt sich neben mich, vorsichtig damit er den heißen Tee nicht verschüttet. „Danke“, sage ich als ich eine Tasse von ihm entgegen nehme, und er lehnt sich zurück während er mich mit einem langen Blick betrachtet. „Konntest du nicht schlafen?“, fragt er schließlich, und ich zucke mit den Schultern. „Nicht besonders gut. Hab ich dich geweckt?“ „Nein, nicht direkt. Obwohl es definitiv ein guter Wachmacher ist, wenn man die Augen kurz öffnet und du plötzlich nicht mehr da bist.“ Ich muss mir ein Grinsen verkneifen, zu ungewohnt sind solche Worte aus Zorros Mund. Zu sehr erfüllen mich solche Geständnisse mit einem warmen Kribbeln in der Magengegend, sodass ich mich am liebsten zu ihm herüber lehnen würde um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Zorros Augen funkeln, ein Zeichen dass auch er seine Worte mit Humor versteht, und so entweicht mir schließlich ein leises Lachen und ich rücke näher an ihn heran bis ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegen kann. „Ich mache es wieder gut“, sage ich und Zorro gibt ein zustimmendes Brummen von sich. Für eine Weile ist es still, während wir beide die Nähe des anderen genießen. Aber schließlich kann ich die Frage nicht mehr zurück halten, die mich schon seit Tagen beschäftigt, und die seit unserer Flucht noch stärker meine Gedanken bestimmt. „Was passiert jetzt?“ Zorro schweigt, so lange dass ich mich schon wundere ob er überhaupt antworten möchte. Doch dann dreht er seinen Arm so dass er meine Hand nehmen kann, und ich entspanne mich ein wenig an seiner Seite. „Ich weiß es nicht“, sagt er schließlich. „Aber ich möchte dich nicht wieder verlieren; euch nicht wieder verlieren. Und ich glaube allen auf diesem Schiff geht es genauso.“ Ich nicke zustimmend und lächle, als Zorros Daumen langsam über meinen Handrücken streicht. „Also egal was jetzt kommt, wir machen es gemeinsam?“ „Ganz genau. Also, wenn du möchtest“, sagt er, ein Hauch Unsicherheit in seiner Stimme. „Natürlich. Ich lasse dich doch nicht wieder einfach so verschwinden.“ Ich spüre wie Zorro leicht zusammen zuckt, und ich bereue meine Worte sobald sie meinen Mund verlassen haben. „Ich verstehe warum du es damals getan hast“, sage ich schnell und hebe meinen Kopf von seiner Schulter um ihn anzusehen. Zorro sieht mich nicht an und starrt stattdessen in den Nebel, die Stirn gerunzelt. Seine Gesichtszüge entspannen sich leicht als er meine Worte hört, und er fährt sich mit einer Hand über das Gesicht. „Ich werde das nicht wieder machen. Das verspreche ich dir“, sagt er und sieht mich schließlich an, sein Blick ernst. „Ich weiß“, versichere ich ihm, und wir beide schaffen es ein schwaches Lächeln auf unsere Lippen zu bringen. In angenehmer Stille sitzen wir an Deck, sehen zu wie es langsam heller wird, auch wenn der Nebel sich nicht lichtet. Für einen Moment frage ich mich ob ich es tatsächlich nochmal schaffe einige Minuten wertvollen Schlaf zu bekommen, doch plötzlich spannt sich Zorros Körper neben mich an, seine Entspannung von einer Sekunde auf die nächste verflogen. Er springt auf, fast lautlos, und eine Hand wandert zu seinem Gürtel wo sie ins Leere greift. Zorro stößt einen leisen Fluch aus als er merkt, dass er seine Schwerter nicht angelegt hat. Ich komme etwas langsamer als er auf die Füße und rücke so nah wie nur möglich an ihn heran. „Was ist los?“, flüstere ich und beobachte nervös, wie Zorros Blick über das Meer schweift. „Da ist irgendwas. Oder irgendjemand“, antwortet er leise. Wie erstarrt stehen wir an Deck und lauschen in die Stille, doch außer dem Rauschen des Meeres das uns allzeit begleitet kann ich keine Geräusche ausmachen. In dem dichten Nebel, der unser Schiff an diesem Morgen verschlingt, ist es sowieso aussichtslos irgendetwas auf dem Ozean erkennen zu wollen. Ein paar Sekunden vergehen in denen wir auf etwas warten, die Nerven zum zerreißen gespannt, und ich möchte mich schon fast zu Zorro umdrehen und fragen ob er sich etwas eingebildet hat, als ich es höre. Ein dumpfes Geräusch, ein Aufprall auf Holz, irgendwo über unseren Köpfen. Der Ausguck! Ein leichter Ruck geht dazu durch das Schiff, und damit ist klar: irgendjemand ist auf unserem Schiff. Zorro und ich setzen uns gleichzeitig in Bewegung. Er macht einen Satz und beginnt zum Ausguck herauf zu klettern, doch ich lasse mich in Sekundenschnelle mit meinen Teufelskräften von einer Reihe Armen herauf ziehen und lande auf der Plattform noch bevor er einige Meter über dem Deck ist. Ich wirble herum, bereit für einen Kampf. Mein Herz rast als es Adrenalin durch meine Venen pumpt, doch als ich die Figur im Nebel endlich ausmachen kann scheint es einen Schlag auszusetzen. Es ist unmöglich. Es sollte unmöglich sein, doch da ist er, die Augen weit aufgerissen als er mich überrascht anschaut, der Strohhut schief auf seinem Kopf. Ruffy. Sein Name fällt über meine Lippen, kaum hörbar. Er öffnet den Mund um etwas zu sagen, doch bevor er die Chance hat mache ich zwei große Schritte vorwärts und schlinge meine Arme um seinen Hals. Er erwidert die Umarmung enthusiastisch als er mich näher an sich zieht, und ich brauche einen Moment um zu verstehen dass ich es bin die weint. Heiße Tränen der Erleichterung rinnen über meine Wangen, und dann weint auch Ruffy. Ich spüre sein nasses Gesicht an meinem Hals während seine Schultern zittern. „Es tut mir Leid“ bringt er schließlich hervor. „Es tut mir Leid. Es war alles meine Schuld, ich hätte-“ Ich löse mich ruckartig von ihm und unterbreche ihn bevor er noch mehr sagen kann. „Es ist nicht deine Schuld“, sage ich bestimmt, und Ruffy schaut mit zweifelndem Ausdruck zu mir hinauf. „Und selbst wenn es das wäre du hast uns alle gerettet, Ruffy. Wir wären ohne sich nicht mehr am Leben.“ Ein Seufzer erklingt hinter uns, und wir schauen uns beide gleichzeitig zu Zorro um, der sich hoch in den Ausguck zieht. „Wie wäre es das nächste Mal mit einer kleinen Warnung bevor du uns einen halben Herzinfarkt verpasst, Käpt'n?“ Er betont das letzte Wort mit einem Grinsen im Gesicht, und Ruffy lacht während er sich die Tränen von den Wangen wischt. Die Jungs umarmen sich ebenfalls, und ich drehe mich weg, nicht sicher ob die geflüsterten Worte für meine Ohren bestimmt sind. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus als ich sehe, was Ruffy hier oben geplant hatte: eine schwarze Fahne, geziert von einem unsauber gemalten Totenschädel mit Strohhut hängt am Mast, bisher nur an einer Ecke verknotet. Mithilfe meiner Teufelskräfte bringe ich Ruffys Werk schnell zuende und befestige auch die zweite Ecke, und als sich Zorro und Ruffy voneinander lösen, beide mit einem Grinsen auf dem Gesicht, weht die Strohhutfahne in der leichten Brise. Mit diesem Anblick fühlt es sich fast so an, als wäre alles wieder wie früher, trotz allem was passiert ist. Das ist es jedoch nicht, das weiß ich. Mir ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Es wird eine Weile brauchen, bis wir uns wieder eingespielt haben und wieder das alte Team sind. Bei einer Sache bin ich mir aber auf jeden Fall sicher: es ist endlich wieder alles so, wie es sein sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)