CA$H reports von G_O_D (a ff of__2012 just4peace) ================================================================================ Kapitel 2: 02 sex, drugs & history ---------------------------------- CA$H’s life Operation: sex, drugs & history Der Black Hawk flog über den Wellen des Ozeans dahin und Cash lehnte sich zurück. Liz war auf ihrem Sitzplatz eingeschlafen und auch Murrays Schnarchen war zu hören. Der Dämonenkopf lag auf dem Haufen, zu dem sich Boris zusammengerollt hatte und Cash genoss die Ruhe…den Frieden. Der Black Hawk wurde inzwischen vom Autopiloten geflogen und dank Pars technischen Spielereien, würden sie unbemerkt auf den nordamerikanischen Kontinent landen können. Es war wirklich erstaunlich, was die Kings erreicht hatten. Und umso erstaunlicher war es, dass Cash beinahe eine Dämonin ins Hauptquartier der Kings gebracht hätte. Die Kings. Ein Name, der in vielen Menschen Hoffnung weckte, doch bei den meisten Regierungen nur für Nervosität sorgte. Doch wirklich gefürchtet wurden die Kings von Werwölfen, Vampiren, Dämonen und anderen Wesen, die vom Leid der Menschen lebten. Cash warf einen kurzen Blick auf die Dämonin, die neben ihm schlief und ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Sie fragte ihn immer wieder über seine Vergangenheit aus und schien sich wirklich dafür zu interessieren, was er schon erlebt hatte. Und er log sie an und erzählte ihr nicht die Wahrheit. Nun sah er sie neben sich schlafen und er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Haut war eher bleich und so bildete sie eine Gegensatz zu Cashs dunklen Hautfarbe. Auch waren ihre Haare glatt und meist rotbraun. Die Haare von Cash hingegen waren ganz schwarz und meist zu einem Afro oder eine Cornrow gebändigt. Wobei beim Afro von Bändigen keine Rede sein konnte. Eine weitere Lösung für Cash waren Kappen, Hüte und Kopftücher, welcher er sich auch oft bediente. Cash wandte seinen Blick wieder von Liz ab und starrte hinaus auf die Oberfläche des Meeres. Die Wellen reflektierten das Sonnenlicht und Cash begann sich zu fragen, wie alles begonnen hatte. Nun, wie alles begonnen hatte, wusste er eigentlich schon. Es hatte alles mit ihm und der Büchse der Pandora begonnen. Doch er stellte sich viel mehr die Frage, wie man die Geschichte der Kings erzählen könnte. Cash zündete sich einen Joint an, nahm einen tiefen Zug und schloss dann die Augen. Der Anfang der Kings war mit dem Auftauchen der Dämonen, Werwölfe und Vampire verbunden. Eigentlich kam daher auch der Name. Nur ein King kann die Straße kontrollieren. Als die Kriege der Anarchie tobten und sich die Menschen auf den Schlachtfeldern gegenseitig abschlachteten, herrschte in den Städten großteils Frieden. Tagsüber ging jeder seiner Arbeit nach und die einzigen Kriege waren die Bandenkriege. Die Straßen gehörten dem Menschen, doch nur solange die Sonne schien. Nachts gehörte sie den Kreaturen der Dunkelheit. Den Vampiren, den Dämonen und den Werwölfen. Auch unter ihnen gab es Clans, die sich gegenseitig bekämpften, doch in einem Punkt waren alle gleich. Jeder Mensch, der nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straßen trat, wurde gejagt. Die Jäger jener Zeit wagten es nur Tagsüber und in der Dämmerung die Kreaturen der Dunkelheit zur Strecke zu bringen. Irgendwo hatte damit alles einen Einklang. Kreaturen und Menschen schienen sich damit abzufinden. Zumindest die meisten Menschen. Doch irgendwann fingen Dämonen an sich um die immer mehr werdenden Jäger auch tagsüber zu kümmern. Jäger wurden zu Gejagten und die Gejagten wurden zu den Jägern. New York war das Zentrum der Hetzjagden. Täglich starben Menschen, Dämonen, Vampire und Werwölfe. Die New Yorker Polizei hatte alle Hände voll zu tun, solange die Sonne schien. Der Dienst endete spätestens mit dem Sonnenuntergang. Zu dieser Zeit war einer der drei ersten Kings frisch zu der New Yorker Polizei gekommen. Sein Name wurde doch schon einige Zeit später wieder vergessen. Nur sein Code blieb bestehen. El X. X war Cashs Bruder und war nicht sehr zufrieden mit der Situation, dass die Straßen nachts den Kreaturen gehörten. Alles änderte sich wieder und die Kreaturen der Dunkelheit mussten anfangen, die Nacht zu fürchten. Es war schon seltsam, aber ein Polizist und zwei 16 Jahre alte Jungen änderten alles radikal. Und hier folgt, was geschehen war: Es war knapp zwei Stunden nach Sonnenaufgang und das Leben war wieder in die Straßen New Yorks eingekehrt. Cash saß auf dem Beifahrersitz des Polizeiwagens und blickte leicht gelangweilt auf die Passanten, an denen sie vorbeifuhren. Sein Bruder Alex saß auf dem Fahrersitz, hatte das Radio aufgedreht und nickte mit dem Kopf im Takt des Songs Troublesome 96 von Tupac. Aus dem Funkgerät kamen ständig neue Meldungen, doch keine war für Alex bestimmt, noch interessant. Alex blickte kurz zu Cash hinüber und schlug ihm kurz gegen die Schulter. Cash zuckte zusammen und drehte sich zu seinem Bruder um. „Alles in Ordnung?“ fragte Alex leicht besorgt, weil sein Bruder die ganze Zeit über nichts gesagt hatte. Cash zuckte mit den Achseln und wollte gerade wieder aus dem Fenster blicken als Alex sagte: „Zwei Tage bevor du hergekommen bist, war ich in LA.“ Cash blickte nun seinen Bruder an und fragte: „LA? Was hast du in LA gemacht?“ Alex grinste und blickte kurz zu seinen Bruder, während er antwortete: „Ich habe dort einen Dämonen zur Strecke gebracht. Einen der Dämonen, der unsere Eltern getötet hat.“ Nun glitt auch über Cashs Gesicht ein kurzes Grinsen. Doch es hielt nicht lange und er wandte seinen Blick wieder aus dem Fenster hinaus. Alex beunruhigte das nicht gerade und er erkundigte sich: „Wie geht es dir?“ „Wie würde es dir gehen, sechs Monate nachdem du von einem Werwolf gebissen worden bist?“ fragte Cash ohne sich umzudrehen. Inzwischen hatte er sich schon daran gewöhnt, dass er besser riechen, hören und sehen konnte. Anfangs war es die reine Folter gewesen. Und dann auch noch die Ausbildung zum Nuntius Exitum. Das war die Bezeichnung der Spezialeinheit des Vatikans, welche Cash aufgenommen hatte. Sie war eine Mischung aus Navy-SEAL-Training und der Ausbildung zum Kampfpilot. Cash war einer der Besten gewesen, bis er vor knapp sechs Monaten von einem Werwolf gebissen worden ist. Dann sind seine Leistungen abgefallen. Doch inzwischen kommt er wieder an die Spitze der Klasse zurück. Zu seinem Glück wusste niemand im Vatikan von seinem Unfall. Als Cash so darüber nachdachte war es doch eine seltsame Begebenheit gewesen, durch die er gebissen worden ist. Er hatte eine seiner seltenen Ausbildungspausen genossen und hatte seine Schwester Melanie besucht, welche eine Schlangenfarm in Montana hatte. Dort war auch Boris geboren worden. Und im eigentlichen war Boris einer von Cashs besten Freunden. Zumindest sagte das Cash oft. Es war nachts und Cash war zu Boris gegangen um ihn zu füttern. Er befand sich gerade neben einem Gehege mit Königskobras, als er ein Geräusch hinter sich hörte. Sofort drehte sich Cash um und sah noch einen Werwolf auf sich zustürmen. Irgendwie hatte Cash es geschaffte dem Angriff auszuweichen und sich zu verteidigen. Er floh in das Gehege der Kobras und wurde vom Werwolf verfolgt. Eine der Schlangen biss den Werwolf und Cash nutzte das um sich schnell aus dem Staub zu machen. Er verließ die Scheuen, in der die Gehege der Schlangen waren und wollte in das Haus fliehen, als ihn der Werwolf einholte, zu Boden warf und in die rechte Schulter biss. Cash wusste noch, dass der Werwolf gerade ausholte, als er Melanies Schrei hörte. Dann wurde der erste Werwolf von einem zweiten angegriffen. Cash nutzte diese Ablenkung, kam wieder auf die Beine und lief weiter. Er stürmte in das Wohnhaus, sah vor sich einen dritten Werwolf, der ihm den Rückenzugedreht hatte, und warf sich in Deckung. Der dritte Werwolf blickte sich suchend um, dann stürmte er hinaus und beteiligte sich am Kampf. Cash suchte damals das Wohnhaus nach Melanie ab, doch er fand sie nicht. Er wollte gerade wieder das Gebäude verlassen, als er zwei der Werwölfe davonlaufen sah. Der Werwolf, der Cash gebissen hatte stand noch immer vor dem Haus und blickte sich um. Dann lief auch er weg. In eine andere Richtung. Später erfuhr Cash auch, was sich eigentlich zugetragen hatte. Der Werwolf, von dem Cash gebissen worden ist, hörte auf den Namen Moiris. Er war ein geborener Werwolf. Die anderen beiden hießen Miguel und Ramirez. Einer der beiden hatte seine Schwester gebissen, doch sie war geflohen und Cash hatte sie nie wieder gesehen. Moiris hatte die beiden anderen Werwölfe besiegt und dann wollte er noch Cash umbringen, weil er den Virus nicht verbreiten wollte. Doch er hatte Cash nicht entdeckt und ist daher weitergezogen. Cash hatte einiges über Moiris in Erfahrung gebracht. Unter anderem auch, dass er eine Schwester hatte. Die Schwester hieß Amba. „Ich meine nur. Wenn du darüber reden willst…“ sagte Alex aufrichtig. Cash atmete tief durch und sagte dann: „Es ist schon seltsam. Aber ich habe mich noch nie verwandelt.“ „Du kämpfst scheinbar sehr erfolgreich dagegen an.“ grinste Alex. „Entweder das, oder ich bin immun.“ erwiderte Cash ebenfalls grinsend. „Wie lange bist du noch hier?“ fragte Alex nun da Cashs Laune sich doch etwas gebessert hatte. „Ich habe jetzt drei Wochen Urlaub.“, antwortete Cash, „Warum fragst du?“ Alex überlegte kurz wegen einer Ausrede, doch dann blieb er bei der Wahrheit. „Es geht um Jane.“ entgegnete Alex. „Jane Diaz?“ fragte Cash nach. „Wie viele Janes kennst du den noch?“ wollte sein Bruder daraufhin wissen. „Ich wollte nur sichergehen.“, verteidigte sich Cash, „Was ist mit Jane?“ „Wäre nicht schlecht, wenn du dich mal mit ihr treffen würdest.“ meinte Alex um so wenige wie möglich zum Thema zu sagen. „Ist sie immer noch mit diesem Idioten zusammen?“ fragte Cash. „Was heißt hier zusammen. Sie musste ihn heiraten, sonst wäre sie niemals bei den Nuntii Exitum aufgenommen worden. Schon vergessen.“ erinnerte ihn Alex. Cash erinnerte sich und nickte. Gleichzeitig sah man Alex an, dass er über Janes Freund nicht anders dachte, als sein kleiner Bruder. Janes Freund hörte auf den Namen Butcher. Und das nicht zu unrecht. Er war immer eifersüchtig, egoistisch, brutal und ein absolutes Arschloch. Der einzige Grund, weshalb er Jane nicht schlug waren die Leute, die Jane kannte. Besonders Alex war da ausschlaggebend. Jedenfalls wäre nie das Gerücht umgegangen, dass sie von Butcher geschlagen worden wäre. Cash wusste, dass Jane nur wegen ihrer Ausbildung nicht mit ihm Schluss machen konnte. Sie erreichten gerade den Stadtteil Kings, als auf einem kleinen Bildschirm neben dem Funkgerät drei Zahlen und eine Adresse auftauchten. Doch Cash fielen nur die drei Zahlen auf. 187 Der Polizeicode für Mord. Alex blickte kurz auf die Adresse und merkte, dass es nicht weit weg war. Er griff zum Funkgerät und sagte: „Hier Wagen 187. Wir kümmern uns darum.“ „Wieder dieselben Zahlen.“, ging es Cash durch den Kopf, „Ist das Zufall?“ Alex aktivierte das Blaulicht und bog ab. Nach ein paar Minuten hatten sie die Adresse erreicht. Alex parkte den Wagen und stieg aus. Cash überlegte kurz und folgte dann seinem Bruder. Einer anderer Streifenpolizist wartete schon vor dem Eingang zu einer Gasse und sagte zu Alex: „Die Leiche befindet sich da drinnen.“ „Wissen Sie schon etwas Bestimmtes?“ erkundigte sich Alex beim anderen Polizisten. „Ja, es handelte sich um einen Kainiten.“ „Ein Vampir?“ wiederholte Cash, woraufhin ihn der Cop schief anblickte. „Er gehört zu mir.“ sagte Alex und ging dann mit Cash in die Gasse hinein. In der Gasse stand ein weiterer Polizist, der mit seiner Pistole auf den Rücken eines Jungen zielte, der ungefähr in Cashs Alter war. Neben dem Jungen lag eine Leiche auf dem Boden. Und im Herz der Leiche steckte ein Baseballschläger. Zwei weitere Polizisten sicherten alle Spuren und machten Fotos für die Akten. Alex blickte auf die Leiche und sah den Baseballschläger, mit dem der Vampir getötet worden ist. „Was ist hier passiert?“ fragte er. Doch statt einem der Cops antwortete der Junge: „Ich bin von dem Blutsauger überfallen worden. Doch hier hat er den Kürzeren gezogen. Ich habe mit dem Baseballschläger auf ihn eingeprügelt, bis der Schläger zersplittert ist. Dann habe ich ihm das Teil in das Herz gerammt.“ Alex nickte während der Erklärung und murmelte dann: „Respekt.“ „Dennoch handelt es sich hierbei um ein Verbrechen.“ merkte einer der anderen Cops an. „Okay, ich bringe ihn hier weg.“ meinte Alex und zeigte auf den Jungen. Die anderen Cops nickten. Alex packte den Jungen an der Schulter und führte ihn zum Wagen. Er sperrte den Jungen auf die Rückbank, dann stiegen er und Cash ein und fuhren wieder los. Alex blickte immer wieder in den Rückspiegel und musterte den Jungen. Sein Blick war trotzig und er schien es keinesfalls zu bedauern, was er getan hatte. Wäre sein Blick auch so eiskalt, wenn er einen einfachen Menschen getötet hätte? „Wie heißt du?“ fragte Alex den Jungen. Dieser war etwas überrascht von dieser Frage, antwortete aber: „Cello. Meine Freunde nannten mich einfach nur Cello.“ „Nannten?“ fragte Alex nach. „Bei einer Party wurden sie alle von Vampiren abgeschlachtet.“ erwiderte Cello. „Das erklärt, warum er es nicht bereut.“ dachte sich Cash. „Okay. Also ich bin Alex und das ist mein Bruder…“ sagte Alex. „Cash.“, unterbrach Cash seinen Bruder, bevor dieser seinen richtigen Namen sagen konnte, „Mich nennen alle einfach nur Cash.“ „Cash.“, wiederholte Cello, „Der Name ist in Ordnung.“ „Lust auf einen Drink, Cello?“ fragte Alex und grinste in den Rückspiegel. Nun runzelte Cello erst recht die Stirn und fragte: „Solltet ihr mich nicht auf die Polizeistation bringen?“ „Das hat noch Zeit bis heute Abend.“ erwiderte Alex grinsend und bog wieder ab. Ein paar Minuten später hatte er den Wagen vor einer Bar, in der er öfter war, geparkt und war zusammen mit Cello und Cash in die Bar gegangen. Sie saßen den ganzen Tag in der Bar, tranken ein bisschen was und unterhielten sich. Den ganzen Tag über waren andere Leute da, die Alex kannte, und Cello schien sich mit ihnen anzufreunden. Als es Abend wurde, atmete Alex einmal tief durch, trank sein Glas aus und stand auf. „Es wird Zeit.“ meinte er leicht niedergeschlagen. Cello nickte und leerte nun auch noch schnell sein Glas. Sie verließen die Bar, stiegen in den Wagen und als Alex gerade losfahren wollte, zogen drei schwarze Maschinen an ihnen vorbei. Cash zuckte zusammen, als er die wahren Gestallten der drei Motorradfahrer sah. Es waren zwei Frauen und ein Mann. Doch es handelte sich nicht um Menschen, sondern um Dämonen. „Drei Dämonen.“ zischte Cash seinem Bruder zu. Dieser blickte auf die Uhr und biss sich auf die Lippe. Wenn er jetzt zur Polizeistation fahren würde, wäre er noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang Zuhause. Doch wenn er jetzt die drei Dämonen schnappen will, würde er sich selbst zur Zielscheibe machen, sobald die Dunkelheit anbricht. „Schnappen wir sie uns!“ schlug Cello vor, der Alex Bedenken bemerkt hatte. „Ja, er hat Recht. Schnappen wir sie uns.“ stimmte Cash zu. Alex grinste und zischte: „Schnallt euch an!“ Gerade als die beiden ihre Gurte straften, trat Alex bis zum Anschlag auf das Gaspedal und der Wagen setzte schoss los. „Hier Wagen 187. Verfolge drei Verdächte in Richtung Westen.“ sagte Alex in das Funkgerät. „Negativ, Wagen 187, ziehen sie sich zurück! Die Nacht wird bald hereinbrechen.“ kam aus dem Funk. Alex warf das Mikro beiseite und fluchte: „Scheiß auf die Dunkelheit.“ „Hunde, wollt ihr etwa ewig leben?“ fragte Cello grinsend. Alex schüttelte den Kopf und schaltete einen Gang runter, während er mit quietschenden Reifen eine Kurve nahm. „Dann lasst uns diese Kreaturen umlegen.“ sagte Cello. „Hell yeah.“ grinste Cash, schnallte sich ab und ließ sein Fenster hinunter. Er hing sich aus dem Fenster, zog eine Pistole und legte die Waffe an. Genauso wie er es im Training immer gemacht hatte, lief es auch in der Realität ab. Anlegen, Zielen, Feuer. Die Kugel verließ den Lauf, traf den Hinterreifen einer der drei Maschinen und die Dämonin verlor sofort die Kontrolle über die Maschine. Der Hinterreifen brach aus und knallte gegen ein geparktes Auto. Dadurch wurde die Maschine nun ganz herumgeworfen und die Dämonin aus dem Sattel geschleudert. Sie landete mit dem Kopf voran auf dem Asphalt und ein paar Sekunden später rumpelte der Polizeiwagen auch schon über sie hinweg. „Holy shit.“ entfuhr es Cello, der hinten hinausblickte und noch sah, wie der Körper der Dämonin zuckte. Keiner der drei wusste, ob sie es überleben würde, oder nicht. Die beiden anderen Dämonen gaben nun erst richtig Gas und Alex hatte Schwierigkeiten sie nicht zu verlieren. Durch die ständigen Richtungswechsel hatte Cash nun auch Probleme zu treffen. Die Verfolgungsjagd zog sich einige Zeit dahin, bis es Cash schließlich gelang einen weiteren Treffer zu landen. Ob Glückstreffer, oder so gezielt, war nie ganz geklärt worden. Jedenfalls traf die Kugel den Fahrer der vorderen Maschine in die Schulter. Durch den Schmerz zuckte er zusammen, riss das Steuer herum und kollidierte mit der anderen Maschine. Die beiden Maschinen überschlugen sich und die Fahrer landeten auf dem Asphalt. Alex bremste den Polizeiwagen schlitternd auf der nun leeren Straße neben den Maschinen ab und er stieg, mit der Shotgun bewaffnet, aus. Cash stieg ebenfalls aus, öffnete Cello die Tür und drückte ihm ebenfalls eine Waffe in die Hand. Alex lud sie Shotgun durch und blickte zu den beiden Dämonen hinüber. Einer der beiden war schon wieder auf die Füße gekommen und er riss sich die Lederjacke runter. Er breitete seine Schwingen und wollte sich gerade in die Luft erheben, als ihn auch schon eine Schrottladung von den Beinen riss. Cash blickte sich um und sah die andere Dämonin hinter ein paar abgestellten Autos auf die Beine kommen. Sie drehte sich um und stürmte los. Ohne lange zu überlegen machte sich Cash an die Verfolgung und auch Cello lief hinterher. Doch die Dämonin war zu schnell und Cash fluchte innerlich. Chris blieb stehen, hob die Pistole an und zielte. Dann drückte er ab und die Kugel spaltete den Kopf der Dämonin. Das Blut spritzte auf den Bürgersteig, während der Körper umgerissen wurde. Cash drehte sich langsam zu Cello um und sagte: „Guter Schuss.“ „Danke.“ grinste Cello. Nun kam auch Alex zu ihnen und murmelte: „Jungs wir haben ein Problem.“ Cash blickte sich um und stellte fest, was sein Bruder meinte. Die Nacht war bereits hereingebrochen und sie hatten es die ganze Zeit nicht bemerkt. Außerhalb der Lichtkegel, die von den Straßenlaternen ausgingen, bewegten sich Gestallten in der Dunkelheit. „Wo sind wir?“ fragte Cello flüsternd. „Gravesend. Brookly.“ antwortete Alex leise. „Fuck. Bonesland.“ zischte Cello. „Bonesland?“ wiederholte Cash, der nicht wusste, was das hieß. „Bones ist ein Clan von Vampiren. Ihr Anführer nennt sich Lord Mortus.“ erklärte Alex, während die drei sich Rücken an Rücken stellten und ihre Waffen auf die Bewegungen richteten. Unter der nächsten Laterne trat nun ein Mann aus der Dunkelheit. Seine Haare waren lang und silbern. Der Mann trug einen langen schwarzen Ledermantel, Lederstiefel und seine Hose bestand aus schwarzem Stoff. Die Haut des Mannes war bleich und wies keinerlei Narben oder Unreinheiten auf. Kurz, er wirkte unecht. „Ich hörte einen sterblichen Narren meinen Namen nennen.“ sagte der Mann unter der Laterne. Alex lud die Waffe wieder durch und zischte: „Verschwinde!“ Mit einem Lächeln auf den Lippen schüttelte Mortus den Kopf und sagte: „Aber meine Anhänger haben Hunger und ihr drei bildet ein hervorragendes Festmahl.“ „Wer sagt, dass wir das Festmahl sind?“ fragte Cash und trat einen Schritt vor. Mortus lächelte ihn kühl an und sagte: „Der Lord regiert diese Straßen.“ „Von nun an nicht mehr.“ knurrte Cash. „Nun, dann sag mir, vor wem sich der Lord beugen sollte?“ erkundigtes ich Mortus belustig. „Vor einem King.“ erwiderte Cash. „King?“ wiederholte Mortus und legte die Stirn in Falten. „King Ramses VII. The king of Brooklyn.“ erwiderte Cash und blickte nun auf Mortus hinunter. Dieser schien kurz zu zögern, dann festigte er sein Lächeln und fragte: „Und wer sind dann die beiden? Der königliche Hofstaat?“ Cash wechselte einen kurzen Blick mit Alex und Cello. Dann trat Alex vor und sagte: „Nein. Ich bin King William III. The king of Compton.“ Nun stellte sich Cello neben die beiden anderen und verkündete: „Und ich bin King Lyon IX. The king of Kings.“ Mortus wich nun einen Schritt vor den dreien zurück. Die Tatsache, dass sie ihn nicht fürchteten, bereitete ihm Unbehagen. „Wer seid ihr?“ fauchte er sie an, während sich seine Untertanen bereit machten, um die drei Menschen anzufallen. „Three kings and the gifts we bring.“ antwortete Alex, dann zog er den Abzug seiner Shotgun durch und pumpte eine Ladung Bleikugeln in Mortus Körper. Dieser wurde umgerissen und sein Blut spritzte auf die Wand, den Asphalt und die Laterne. Jeder wusste, dass ihn das nicht umbringen würde, doch es würde ausreichen um ihn für einige Zeit außer Gefeht zu setzten. Aus der Dunkelheit stürzte ein weiterer Vampir auf die drei zu. Sofort richteten Cash und Cello ihre Pistolen auf den Blutsauger und streckten ihn mit drei Schüssen nieder. Eine der Kugeln traf das verlängerte Mark des Vampires und tötete ihn. Neben Mortus’ Körper tauchten ein paar andere Vampire auf und während drei Mortus packten und ihn wieder in die Dunkelheit zogen, stürmten die anderen auf die drei Menschen zu. Kugeln flogen ihnen entgegen, verwundeten die Vampire schwer und manche wurden auch getötet. Als der letzte Vampir auf den Boden stürzte, senkten die drei Menschen ihre Waffen wieder und blickten auf die reglosen Körper vor ihnen auf dem Boden. Cellos Puls raste und auch Cash und Alex atmeten schwer. „Holy Shit.“ zischte Cash. „Sind sie alle tot?“ fragte Cello etwas erstaunt, weil ihm das zu leicht gegangen wäre. Alex schüttelte den Kopf, drückte seinem kleinen Bruder die Shotgun in die Hände und lief zum Polizeiwagen zurück. Er öffnete den Kofferraum und holte daraus etwas hervor. Als er wieder zu Cash und Cello zurückgekehrt war, erkannte Cash, was Alex geholt hatte. Drei Holzpflöcke. „Rammt sie jedem in das Herz!“ sagte Alex zu den beiden, während er damit begann die Sache zu beenden. Cash und Cello nickten, dann machten sie sich ebenfalls sicherzustellen, dass die Vampire tot blieben. Als Alex den Holzpflock dem letzten Vampir ins Herz rammte, blickte er sich um und sagte: „Mortus ist weg.“ Cash lehnte sich an einen der Wagen am Straßenrand und griff in seine Hosentasche, wo er ein zerknautschtes Päckchen Zigaretten herauszog. Er steckte sich eine davon zwischen die Lippen und zündete sie sich an. Sein Bruder kam zu ihm, nahm ihm die Zigarette weg, warf sie auf den Boden und trat drauf. „Rauchen ist ungesund.“ knurrte Alex. Cash biss sich kurz auf die Lippen, dann ließ er das Päckchen fallen und zerdrückte es unter seinen Sneakers. „Ich denke, dass Mortus jetzt eine verdammt schlechte Laune haben wird.“ sagte Cello mit einer Mischung aus Bedenken und Grinsen. Alex nickte nur schweigend, doch Cash grinste ebenfalls und fragte: „War das alles? War das der ganze Widerstand, denn die Menschen diesen Kreaturen entgegenbringen?“ „Das hier ist New York und nicht der Vatikan.“ erinnerte ihn sein Bruder. Cash nickte und sagte: „Daher wundert es mich umso mehr, dass die Menschen so einfach ihre Freiheit aufgegeben haben.“ Alex öffnete den Mund um wieder etwas zu erwidern, doch es fiel ihm kein passendes Argument ein. „Dein Bruder hat Recht.“ sagte Cello zu Alex. „Okay, vielleicht habe ich den Mut ihnen den Kampf anzusagen. Doch mir fehlen die Mittel und die Verbündeten.“ „Du hast doch mich.“ meinte Cash. „Aber du bist die meiste Zeit in Rom. Wärst du mehr hier, hätte ich wahrscheinlich schon nach einer Möglichkeit gesucht, um Mittel zu organisieren.“ „Wenn es nur die Mittel sind.“ kam es von Cello. Alex und Cash blickten Cello fragend an und dieser grinste wieder. Er griff in seine Tasche, zog ein Handy heraus und rief jemanden an. „Mike, hier ist Cello. Bist du zu Hause? Gut. In ein paar Minuten bin ich auch dort. Ja, ich weiß, dass es schon Nacht ist.“ Nachdem Cello das Telefonat wieder beendet hatte, blickte er zu den beiden Brüdern hinüber und fragte: „Wie weit seid ihr bereit zu gehen? Wie viel ist euch Freiheit wert?“ „Alles.“ antwortete Cash. „Dann lasst uns zu meinem Bruder fahren.“ sagte Cello. Die drei stiegen wieder in den Polizeiwagen und fuhren wieder los. Ein paar Minuten später erreichten standen die drei vor einer Wohnungstür und Cello klopfte an. „Wer ist da?“ wurde durch die geschlossene Tür gefragt. „Ich bin es, Cello!“ erwiderte Cello. Schnell wurden hinter der Tür ein paar Sicherheitsriegel zurückgeschoben und die Tür ging auf. Cash erkannte die Ähnlichkeit, welche Mike und Cello verband, dann erblickte Mike auch schon Alex, der in voller Polizeiuniform dastand, und Mike wollte die Tür schon wieder zuschlagen. Doch Cello drückte gegen die Tür und sagte beruhigend: „Die beiden sind in Ordnung, Mike. Keine Panik.“ Misstrauisch beäugte Mike die beiden unbekannten und schließlich ließ er die drei in die Wohnung, wenn auch widerwillig. Die vier traten in das Wohnzimmer und nahmen dort Platz. „Mike, dass sind Cash und Alex.“ stellte Cello vor. Mike schüttelte den beiden anderen kurz die Hände und wandte sich dann an Cello und fragte: „Wo warst du den die letzten zwei Tage?“ „Ich hatte etwas Stress, Mike.“ antwortete Cello. „Stress, in wie fern?“ wollte Mike nun wissen. „Er hat letzte Nacht einen Vampir zur Strecke gebracht. Nur mit einem Baseballschläger bewaffnet.“ erklärte Alex. Mike legte den Kopf schief und fragte: „Und warum hast du dich nicht besser ausgerüstet?“ „Weil ich keine Zeit hatte. Aber genau deswegen sind wir hier.“, lenkte Cello nun ein, „Wir müssen uns bewaffnen.“ „Bewaffnen? Wofür?“, erkundigte sich Mike und erhob sich von seinem Platz, „Wollt ihr die Stadt verlassen, eine Bank überfallen oder einfach nur sicher nach Hause kommen. Hey, im Notfall könnt ihr auch hier pennen.“ Mike war an eine Tür gegangen, die in ein Nebenzimmer führte und suchte nun nach dem Schlüssel für die Tür. „Wir wollen die Straßen zurückerobern.“ antwortete Cash. „Okay. Bandenkrieg also. Um welchen Stadtteil handelt es sich?“ meinte Mike, während er einen Schlüsselbund aus der Tasche zog. „Die ganze Stadt.“ erwiderte Cash. „Da habt ihr euch ja einiges in den Kopf gesetzt.“, sagte Mike, während er die Tür aufsperrte, „Ich würde euch zu automatischen Waffen raten. Großkalibrig, aber das würde zu schnell auffallen.“ „Wir brauchen eigentlich etwas, um damit Werwölfe, Vampire und Dämonen umzubringen.“ sagte Alex. Mike, der gerade die Tür öffnen wollte, verharrte mitten in der Bewegung, drehte sich zu den dreien um und wiederholte: „Ihr wollt Werwölfe, Vampire und Dämonen umbringen?“ Die drei nickten. Mike wandte seinen Blick wieder auf die Tür, drückte die Klinke nach unten und murmelte: „Das wurde auch langsam Zeit, dass sich mal einer darum kümmert.“ Er stieß die Tür auf und drückte den Lichtschalter. Soviel Cash sehen konnte, war der Raum gestapelt voll mit Waffen- und Munitionskisten. Nur etwas weiter hinten im Raum war ein kleines Labor eingerichtet. Mike ging zum Labortisch, nahm eine mittelgroße Holzkiste, die darauf stand, und ging damit zurück in das Wohnzimmer. Er stellte die Kiste auf den Tisch und öffnete den Deckel. Dann holte er noch sechs MP 5`s aus dem Raum. Mike legte die Waffen auf den Tisch und fing an zu erklären: „Also, ich hoffe ihr könnt mit den Waffen hier umgehen. Das hier ist jedenfalls eine spezielle Munition, die vor mir entwickelt worden ist um Werwölfe, Vampire, Dämonen und so ein Zeug umzubringen.“ Cello grinste und meinte: „Ich wusste, dass du was in die Richtung entwickelt hast.“ „Irgendwas musste ich doch mit meinem Wissen machen.“, grinste Mike, „Wenn ich schon nicht in den Krieg ziehe.“ Alex blickte Mike an und legte die Stirn in Falten. Mike bemerkte das und erzählte: „Ich war bei den Navy SEALs, doch als der Krieg ausgebrochen ist, habe ich den Dienst quittiert. Ich lass mich doch nicht abknallen, nur weil ein paar Idioten glauben ihr Recht durchzusetzen.“ „Navy SEAL.“ wiederholte Cash und grinste. „Ja. Was seid ihr eigentlich? Also, von meinem kleinen Bruder hier weiß ich, dass er einfach nur ein kleiner Dieb ist. Aber was seid ihr beide?“ wollte Mike nun wissen. „Ich bin Cop und er wird gerade zum Nuntius Exitum ausgebildet.“ antwortete Alex. „Bist du nicht ein bisschen weit weg vom Vatikan?“ fragte Mike grinsend. „Ich habe meinen Bruder besucht.“ entgegnete Cash und zeigte mit dem Daumen auf Alex. Mike nickte und schob den dreien die Waffen zu. „Ich will euch nicht vorschreiben, was ihr zu tun habt, aber ein paar Straßen weiter steigt gerade eine Vampirparty.“ sagte Mike. Alex nickte und Mike wünschte ihnen dann noch viel Glück. Die drei bedanken sich, nahmen die Waffen und die Munitionskiste und verließen dann wieder die Wohnung. „Und jetzt?“ fragte Cello, als sie wieder im Polizeiwagen saßen. „Jetzt gehen wir auf die Party.“ grinste Alex, der den Wagen anließ und losfuhr. Es dauerte nicht lange und sie hatten das alte leerstehende Gebäude erreicht, aus dessen Inneren laute Musik drang und dunkle Lichter schienen. Alex hatte den Wagen ein bisschen weiter weggeparkt und nun bereiteten die drei ihre Waffen vor. Sie stopften sich Reservemunition in die Taschen, schraubten Schalldämpfer an die Waffen und Cash fand auch noch vier Granaten in der Munitionskiste. Sie teilten die Granaten unter sich auf, stiegen aus dem Wagen und schlichen in der Deckung der Gebäude auf die Party zu. Vor dem Eingang standen zwei Vampire, die scheinbar als Türsteher fungieren sollten. Doch sie wirkten eher zierlich, bleich und waren in lange Ledermäntel gehüllt. Cash schlich zwischen den abgestellten Fahrzeugen durch und befand sich nun auf der Straße. Im Schatten der Autos schlich er näher an die beiden Vampire heran und gab dann unauffällig ein Zeichen an Cello und Alex. Zwei kurze Zischen zerschnitten die Luft und die beiden Vampire kippten um. Cash senkte den Lauf seiner Waffe wieder und gab den beiden anderen wieder ein Zeichen. Sofort liefen die beiden zu Cash hinüber und zielten dabei mit ihren Waffen auf den Eingang des Gebäudes. Alex fiel auf, dass neben dem Eingang eine weitere Leiche lag. Es war die Leiche einer Frau und ihr war der ganze Hals aufgerissen worden. Immer noch tropfte das Blut auf den Boden. Während Cello und Cash schon das Gebäude betraten, blickte Alex auf die Leiche hinunter. Er bekreuzigte sich kurz und folgte dann den beiden anderen. Wie ein gut aufeinander eingespieltes Spezialkommando rückten sie in der Dunkelheit vor. Bereits nach wenigen Metern wurde den dreien klar, dass es sich bei dem Gebäude um eine ehemalige Fleischerei handelte. Doch schien es schon einige her zu sein, dass in diesem Laden nur Tiere geschlachtet wurden. Die Auslagen waren leer und die Theke blutverschmiert. Cash erblickte eine Tür, welche in den hinteren Bereich des Gebäudes führen sollte, und gab den beiden anderen ein kurzes Handzeichen. Die beiden verstanden und gingen neben der Tür in Deckung. Cash selbst ging in der Hocke langsam auf die Tür zu. Er drückte den Türgriff nach unten und ließ die Tür langsam und leise aufgehen. Knapp fünf Meter von der Tür entfernt begann eine große Halle, in der früher die Tiere verarbeitet worden waren, doch nun war die Halle voller Vampire, die tanzten und feierten. In der Mitte der Halle befanden sich ein DJ-Pult und eine Art Arena. Jedenfalls war dort ein kleiner Bereich von einem hohen Zaun umgeben. Durch die laute Musik konnte Cash jedoch hören, dass die Vampire, die der Arena am nächsten waren, laute Anfeuerungen riefen. Dann erhaschte Cash auch einen kurzen Blick durch die Menge hindurch auf die Arena und er erkannte, wer dort kämpfte. Es handelte sich um eine junge Frau, deren Gesicht mit Blut besudelt war und sie versuchte einem Vampir zu entkommen. Dem Vampir schien es Spaß zu machen, da er die Frau angrinste. Dann wurde Cash die Sicht wieder durch die Menge versperrt. „Los.“ zischte Cash leise und legte die Waffe an. Nahezu gleichzeitig eröffneten die drei Menschen das Feuer und begannen damit die Vampire niederzumähen. Der Vampir in der Arena machte den Fehler und hob den Kopf an, als er die ersten Schreie erklangen. Sofort hatte Cash den Schädel im Schussfeld und jagte eine einzelte Kugel in diesen. Dem Vampir in der Arena explodierte der Schädel und er wurde umgerissen. Als der Körper umfiel, kreischte die junge Frau laut auf. Panik machte sich unter den Vampiren breit, als sich eine Schneise des Todes durch sie zog. Panik, da niemand genau wusste, woher die Schüsse kamen und wie viele Angreifer es waren. Cash nutzte seine verbesserten Sinne um auch einige Vampire zu erschießen, die auf der anderen Seite der Menge standen. Dieses selektive Töten sorgte dafür, dass die Vampire keine klaren Gedanken fassen konnten, und jeder nur versuchte von den Angreifern zu fliehen. Doch sie behinderten sich dabei gegenseitig, da jeder in eine andere Richtung fliehen wollte. Cello nahm eine der Granaten, entsicherte sie und warf sie über die Köpfe der Vampire hinweg. Sie prallte von der Wand ab und explodierte auf der anderen Seite der Halle. Spezielle Splitter flogen in alle Richtungen davon und bohrten sich in die Wand, den Boden, die Decke und in das Fleisch der Vampire. Wegen der Granate versuchten die Vampire nun in die Richtung zu fliehen, aus der die drei Menschen angriffen. Cash’s Waffe war leer geschossen, doch als er die Vampire auf sich zu fliehen sah, lud er die Waffe nicht durch, sondern nahm einfach die zweite MP5, die er um die Schulter hängen hatte, und schoss mit dieser weiter. Dabei atmete er einmal tief ein und zischte dann: „Ich liebe den Geruch von Angst.“ Cello hatte gerade seine Waffe durchgeladen, zog jetzt die zweite MP5 von seiner Schulter und trat aus dem Schatten in das spärliche Licht, dass die Party der Vampire erhellt hatte. Während er mit beiden Waffen feuernd den Tod über die Vampire brachte, waren Cash und Alex damit beschäftigt an Cello vorbeizuschießen und Vampire niederzustrecken. Nach ein paar Sekunden verstummten Cellos Waffen und Alex feuerte ein paar letzte gezielte Kugeln ab, dann stellte er das Feuer ein und kam ebenfalls aus dem Schatten, wobei ihm sein kleiner Bruder folgte. Ein Grinsen war jedem Gesicht der drei zu sehen und Cash rief: „Hell yeah! Das war doch einmal ein Schachzug.“ Alex ließ seinen Blick über die ganzen toten Körper schweifen, sah das, mit Blut bespritzte, Soundsystem und auch er meinte: „Ja, diese Säuberung wird so schnell niemand vergessen.“ Cello lud gerade seine Waffen durch, als eine Bewegung die Aufmerksamkeit der drei erregte. Sofort wurden drei Waffen in die Richtung der Bewegung gerichtet und sie sahen die junge, von oben bis unten mit Blut bespritzte, Frau, welche die drei Menschen anblickte. Die Waffen wurden wieder gesenkt und Alex ging zum Eingang des Käfigs hinüber. Ein Schuss, dann war das Schloss Geschichte und der Käfig war offen. Als Alex den Käfig betrat und vorsichtig auf die junge Frau zuging, erkannte er die anderen Frauenleichen, welche im Käfig waren. Die Kehlen dieser Frauen waren grausam aufgerissen worden und man erkannte gleich, wie diese Unterhaltung ausgesehen haben musste. Alex hängte sich die zweite Waffe ebenfalls über die Schulter und streckte der jungen Frau die Hand entgegen. „Keine Angst. Wir tun dir nichts.“ flüsterte er dabei beruhigend. Zaghaft und vor Angst zitternd griff die Frau langsam nach Alex’ Hand. Cash hatte sich inzwischen hinuntergebeugt, etwas Vampirblut auf seinen Finger gebracht und dann war er damit zu einer der wenigen noch weisen Wände, gegangen und begann damit eine Nachricht zu schreiben. Als er fertig war, trat er einen Schritt von der Wand zurück und besah sich die Worte. Cello legte den Kopf schief und las die Botschaft „Cleaned by Kings L. W .R.“ „Gesäubert von den Kings L. W. R.“ las Cello laut. „Lyon, William und Ramses.“ grinste Cash. Alex führte die junge Frau zu den beiden anderen hinüber. Cash blickte sie an und niemand konnte seinen Blick identifizieren. Es war eine Spur Verachtung, eine Spur Mitleid und auch ein Ansatz von Toleranz enthalten. „Danke.“, hauchte die junge Frau, „Danke, dass ihr mich gerettet habt.“ Cello machte grinsend eine wegwerfende Handbewegung und meinte: „Kein Problem.“ Cash nickte einfach nur schweigend und auch Alex sagte einfach nichts. „Wer seid ihr überhaupt?“ fragte die Frau und langsam schien sie den Schock zu verarbeiten. „Wir sind drei Kings. Unsere Aufgabe ist es, die Menschen zu beschützen.“ sagte Alex. „Drei Kings?“, wiederholte die Frau, „Und wie sind eure Namen.“ „King Lyon III. King of Kings.“, stellte Alex vor und zeigte dabei auf Cello, der sich verbeugte, „King Ramses VII. King of Brooklyn.“, nun verneigte sich Cash, „Und ich bin King William IX. King of Compton.“ Die Frau starrte die drei staunend an nickte einfach nur. „Und du bist…?“ erkundigte sich Cello. „Andrea.“ antwortete die junge Frau. „Nun, sollen wir dich irgendwo absetzen?“, fragte Alex, „Ich bezweifle nämlich, dass du hier bleiben willst.“ Andrea nickte schwach, dann führte sie Alex aus dem Raum und brachte sie zum Wagen. Cash hingegen hob seine Waffe wieder an und ließ den Lauf durch den Raum pendeln. „Was ist mit dir?“ fragte Cello leise. „Überlebende Vampire.“ knurrte Cash und stieg vorsichtig und leise über die leblosen Körper. Dabei richtete er seine Waffe auf eine geschlossene Tür am anderen Ende der kleinen Halle. Er gab Cello ein Zeichen dort zu bleiben, wo er war, dann trat er die Tür ein und stürmte in den Raum. Ein paar leise Zischen durchzogen die Luft, dann war es wieder vorbei. Drei der vier überlebenden Vampire waren nun auch tot und der vierte hatte drei Schusswunden im Bauch, zwei Kugeln im rechten Bein und in jedem Oberarm eine blutende Wunde. Cash beugte sich vor und zischte dem Vampir ins Ohr: „Verkünde die Botschaft. Die Straßen gehören nun wieder den Menschen.“ Dann wandte er sich ab, ging zu Cello zurück und folgte mit ihm Alex und Andrea. „Auf die Kings LWR!“ rief Mike lauthals und hob sein Glas zum Toast. „Auf die Kings LWR!“ erwiderten die knapp zwanzig Anwesenden und erhoben ebenfalls ihre Gläser. „Auf uns!“ rief Cello mit einer Tequila Flasche in jeder Hand und einem Joint zwischen den Fingern. Cash kletterte auf einen der Tische, richtete sich auf und gebot mit einer Armbewegung um Ruhe. Sofortige Stille war die Folge und Cash begann: „Ich bedanke mich bei euch allen, dass ihr so zahlreich erschienen seid und auch für die ganzen milden Gaben, welche Cello dort hinten schon vernichtet.“ Dabei zeigte er auf die Ecke, in die sich Cello mit dem Tequila zurückgezogen hatte und dieser hob einen seiner Arme, mit der Tequilaflasche, in Richtung Decke. „Aber genug davon.“, fuhr Cash fort, „Mein Bruder Alex muss jetzt dann gleich wieder los, da seit wir drei Tagen diese Vampirparty gesprengt haben, sind die Cops nun auch wieder nachtaktiv. Lasst uns feiern, denn: Die Straßen gehören wieder uns!“ Ein Knall ertönte, woraufhin unzählige Waffen gezogen, entsichert und in die Richtung gehalten wurden, woher der Knall gekommen war. Mike stand dort mit einer Sektflasche in den Händen, blickte die ganzen Waffen an, die auf ihn gerichtet waren und fragte: „Will jemand einen Schluck?“ Die Waffen wurden wieder weggesteckt, die Musik laut aufgedreht und Cash kletterte wieder vom Tisch herunter, entdeckte seinen Bruder und drängte sich durch die Masse zu diesem hinüber. Er begrüßte ihn mit einem Handschlag und fragte: „Na, was sagst du zu der kleinen Feier?“ „Ganz nett.“, grinste Alex, „Dreht nachher einmal etwas lauter, vielleicht werde ich ja hergeschickt.“ „Ich werd’s dem DJ sagen.“ grinste Cash. „Hey, noch was Cash.“ sagte Alex und legte seinem kleinen Bruder die Hand auf die Schulter. „Was?“ erkundigte sich Cash. Alex zeigte durch den Raum auf eine Person, die an der Wand stand und deren Blick eine Mischung aus Freude und auch Sorge enthielt. „Du solltest mit Jane reden.“ riet Alex seinem Bruder und drückte ihm dabei zwei Gläser mit Tequila in die Hände. Dann gab er ihm einen Stoß in Janes Richtung. Während Cash wieder den Raum durchquerte, drehte sich Alex um und verließ die Party um wieder seiner Arbeit nachzugehen. Cash erreichte Jane, reichte ihr eines der Gläser und sie nahm es grinsend entgegen. Er lehnte sich neben sie an die Wand und nahm einen Schluck. „Gratuliere.“ sagte Jane und ersparte es Cash, einen Anfang für ein Gespräch zu suchen. „Danke.“ erwiderte Cash und konzentrierte seinen Blick auf den Inhalt seines Glases. „Hättet ihr das auch geschafft, ohne deine Ausbildung?“ fragte sie. Cash legte die Stirn in Falten und zuckte die Achseln, wobei er ein ‚vielleicht’ murmelte. Jane lachte kurz und trank ihren Tequila aus. Ein kurzes, betretendes Schweigen herrschte. „Wie geht es deinem Freund?“ fragte Cash und hasste sich selbst dafür, dass er diese Frage gestellt hatte. „Keine Ahnung. Seit ein paar Tagen habe ich nichts mehr von ihm gehört.“ antwortete Jane und wirkte dabei unbekümmert, doch Cash wusste, dass dem nicht der Fall war. Irgendwie machte es Jane nervös, dass sich Butcher nicht gemeldet hatte. Sie hatte aber nicht Angst um ihn, sondern um sich selbst. Cash blickte sich, erspähte eine Sitzgelegenheit und ging mit Jane dorthin. Sie setzten sich und begannen über alles möglich zu reden. Über die Vampirparty, die Cash, Cello und Alex gesprengt hatte, die Ausbildung, der Nuntii Exitum, bei der beide kurz vor dem Abschluss standen. „Was hat dich am meisten gestört an der Ausbildung?“ fragte Jane, als das Gespräch schon lange dauerte und beide ein bisschen Tequila intus hatten, um weniger Hemmungen zu haben. „Ich denke…das war die Regel wegen der Keuschheit.“ antwortete Cash nach kurzem Überlegen. Jane kicherte kurz auf und das gefiel Cash. „Darf ich dir was verraten. Aber erzähl es im Vatikan nicht weiter. Ich bin keine Jungfrau mehr.“ flüsterte sie ihm verstohlen zu. „Hätte mich auch gewundert.“ erwiderte Cash, griff nach seinem Glas und stellte fest, dass dieses schon wieder leer war. Etwas desorientiert begann seine Hand nach einer Flasche zu suchen und fand diese auch. Aber auch diese war leer. „Verdammt.“ murmelte Cash und blickte sich nach einem weiteren Tequila um. „Und wie sieht es bei dir aus?“ fragte Jane grinsend. „Das wissen nur ich und Gott.“ entgegnete Cash, während er mit dem Kopf unter dem Tisch verschwand, weil er dort eine Flasche gewittert hatte. Als er mit der halbvollen Flasche, und einem Päckchen Weed, wieder auftauchte, traf ihn eine Erkenntnis. „Verdammt.“, zischte er, „Ich habe gar keinen Wohnungsschlüssel.“ Jane zog eine Augenbraue hoch und meinte: „Wenn du willst, kannst du ja bei mir übernachten.“ Cash grinste und meinte: „Nur wenn es dich nicht stört.“ Sie schüttelte grinsend den Kopf und versicherte ihm: „Nein. Mich stört es nicht.“ „Okay. Wie lange willst du noch blieben?“ erkundigte sich Cash. „Die Musik finde ich etwas laut. Lass uns doch gleich gehen, okay?“ sagte Jane. Cash grinste und erwiderte: „An mir soll es nicht scheitern. Sie erhoben sich und Cash fiel wieder etwas ein. „Geh schon mal vor, ich komme gleich nach.“ sagte er, während er in Richtung DJ-Pult verschwand. Jane nickte und verließ die Party. Als sie ein paar Meter gekommen war, hatte Cash sie auch schon wieder eingeholt und einen Arm um sie gelegt. Als sie die ruhige Straße entlanggingen, wobei Cash immer noch zwei Pistolen mit Mikes Spezialmunition eingesteckt hatte, folgte ein Augenpaar ihren Bewegungen. Teils wachsam und teils auch mit einer Mischung aus kaltem Hass folgte sie den Bewegungen der beiden. Cash fühlte den Blick in seinem Nacken, drehte sich kurz um, konnte jedoch nirgends jemanden, oder etwas sehen. Doch bevor er wieder auf den Bürgersteig vor sich achtete, blickte er kurz nach oben zum Himmel. Erleichtert stellte er fest, dass es bewölkt war, denn er wusste, dass sie gerade Vollmond hatten. Und wenn sie Vollmond hatten, schmerzte es dort, wo ihn damals der Werwolf gebissen hatte. In der Ferne war ein Donnern zu hören und kündigte ein Unwetter an. „Ich bin ein Wunder. Von einem Werwolf gebissen, aber ich habe mich nicht verwandelt. Bin ich immun?“ ging es Cash durch den Kopf, während er mit Jane die leeren Straßen hinabging. Gleichzeitig begannen die ersten Regentropfen zu fallen. Als sie Janes Wohnung erreichten, regnete es draußen schon in Strömen und der Donner krachte in kurzen Abständen. Ein Blitz zuckte auf, als Jane gerade die Tür aufmachte und der Donner erfolgte unmittelbar. Jane griff nach dem Lichtschalter, legte ihn um, doch es geschah nichts. „Na toll.“ seufzte sie und tappte in die dunkle Wohnung, wobei sie versuchte über nichts zu stolpern. Cash hingegen schien weniger Probleme mit der Dunkelheit zu haben, denn für ihn war alles in Zwielicht getaucht. Er schloss die Tür hinter sich, zog die Schuhe aus und folgte Jane einfach mal. Diese griff ohne Vorwarnung in ihre Tasche, zog etwas heraus und noch bevor Cash richtig mitbekommen konnte, worum es sich dabei handelte, züngelte auch schon eine Flamme am Feuerzeug in Janes Hand hoch. Das plötzliche Licht blendete Cash. Er zuckte zusammen und hielt sich die Hände schützend vor die Augen. Jane blickte ihn an und fragte: „Was ist mit dir?“ Er senkte die Hände wieder und langsam gewöhnte er sich an die Lichtverhältnisse. „Es ist nichts.“, sagte er, „ich war nur vom Licht überrascht worden.“ Jane grinste ihn an, ging zu einem Regal hinüber und zog eine Schublade auf. Sie holte ein paar Kerzen heraus und stellte sie auf einen Wohnzimmertisch ab. Sie zündete die Kerzen an und nun wurde der Raum genügend erhellt. Cash fand nun auch die Zeit sich umzublicken und er stellte fest, dass es eine verdammt kleine Wohnung war. In dem Raum, wo er sich befand, war einfach alles untergebracht. In einer Seitennische war die Küche, eine Tür führte in das Bad und im Raum selbst befanden sich zwei Kleiderschränke, einige andere Regale, eine Couch mit Wohnzimmertisch und auch ein großes Bett. Durch eine Glastür konnte man hinausgehen auf einen kleinen Balkon. Diese Glastür war im ganzen Raum das einzige, das an ein Fenster erinnerte und durch das Sonnenlicht hereingelangen konnte. Jane zog ihre nasse Jacke aus und hängte sie an einen Kleiderhacken neben der Eingangstür. Cash stand etwas unsicher mitten im Raum. Jane blickte ihn an, grinste und sagte: „Dein Pullover ist auch vollkommen durchnässt.“ Er blickte an sich hinunter und stellte fest, dass sie recht hatte. Schnell zog er sich den Pullover über den Kopf und hängte ihn neben ihre Jacke. Während er das tat, war Jane schon zum Bett hinübergegangen und hatte sich daraufgesetzt. Cash kam wieder zu ihr und als sie ihn erblickte, begann sie zu lachen. „Was ist?“ fragte Cash, der nicht wusste, weshalb sie lachte. „Ich weiß zwar, dass du ziemlich gefühllos bist. Aber das ist schon übertrieben.“ meinte Jane lachend. Cash runzelte die Stirn und fragte nach: „Was meinst du?“ Sie zeigte auf sein T-Shirt und er erkannte, dass dieses ebenfalls vollkommen durchnässt war. Er zupfte kurz an seinem T-Shirt und seufzte. „Ich sehe darin kein Problem.“ meinte Jane aufrecht. „Gut.“ meinte Cash und er zog sich das T-Shirt ebenfalls über den Kopf. Da bei den Jacken kein Platz mehr war, blickte er sich um und fragte: „Wo kann ich das hinhängen?“ Jane, die ihn wie gebannt angestarrt hatte, was einerseits auf den Narben beruhten, welche sich an seiner rechten Schulter und Brust sammelten, andererseits auch mit seinem, verhältnismäßig, gut gebauten Körper zu tun hatte, schüttelte kurz den Kopf und antwortete ihm: „Häng es einfach irgendwo hin.“ „Okay.“ meinte Cash, der schnell etwas gefunden hatte und das T-Shirt loswurde. Er blickte bei der Balkontür hinaus, welche geschlossen war und er sah eine Gestallt unten auf der Straße vorbeilaufen. Ob es sich dabei um einen Menschen gehandelt hatte, konnte er nicht erkennen. „Darf ich die Tür einen Spalt aufmachen?“ fragte Cash und zeigte dabei auf die Glastür. „Sicherlich.“ erwiderte Jane. Die Tür ließ sich wie ein Fenster kippen und sofort umspielte eine kühle Brise Cashs Gesicht. Er atmete erleichtert auf und schloss kurz die Augen um die kalte Luft zu genießen. Schließlich hatte er das Gefühl, es lange genug genossen zu haben. Er zog die Vorhänge zu und drehte sich wieder zu Jane um. Diese blickte ihn an und fragte: „Woher hast du die ganzen Narben auf dem Rücken?“ „Inquisitor Krom war der Ansicht, dass Peitschenhiebe meinen Respekt vor Regeln stärken könnten.“ umschrieb Cash die Antwort etwas schöner. „Und warum so viele Narben?“ hackte Jane nach. Cash grinste und antwortete: „Ich habe seine Ansicht nicht geteilt.“ Jane wusste nicht, ob sie das bestürzen, oder ob sie jetzt auch lächeln sollte. Sie blickte zum Vorhang hinüber, der sich nun sanft im Luftzug bewegte, der von außen hereinkam, und sie murmelte: „Ja, diese verdammte Ausbildung hat uns Dinge tun lassen, welche wir besser nicht getan hätten.“ Dann blickte sie Cash an und meinte: „Lass uns etwas machen.“ „Und was?“ fragte Cash nach. Sie zuckte mit den Schultern und sagte: „Schlag etwas vor!“ Cash grinste, schüttelte den Kopf und antwortete: „Ich habe keine brauchbaren Ideen.“ Sie blickte zum Fernseher hinüber und fing an: „Lass uns...nein, ohne Strom geht das nicht.“ Dann verfiel sie in Schweigen, legte sich dabei hin und sagte noch: „Wenn dir etwas einfällt, lass es mich wissen.“ Sie blickte dabei starr an die Decke. Cash legte sich in neben sie, wobei eine kleine Distanz zwischen ihnen war, und er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, während er ebenfalls an die Decke starrte. Sie lagen ein paar Minuten schweigend da, dann fragte Jane: „Ist dir schon etwas eingefallen?“ „Äh…ja…nein…ja…ich bin mir nicht sicher.“ kam eine etwas seltsame Antwort von Cash. Er blickte zu ihr hinüber, traf eine Entscheidung und fragte dann: „Willst du ficken?“ Sie starrte immer noch die Decke an und gab keine Antwort. Cash grinste, um dem ganzen den Anschein eines Scherzes zu geben, doch Jane schien das gar nicht bemerkt zu haben, denn sie sagte: „Ich weiß nicht. Ich sollte Butcher nicht bescheißen, denn wer weiß was dann mit mir passieren wird. Wenn er es herausfindet, bin ich so gut wie tot. Und wenn die Kirche es erfährt, bin ich genauso geliefert.“ „Also nicht.“ meinte Cash und blickte wieder zur Decke hinauf. Jane schien das jedoch nicht mitbekommen zu haben, denn sie fügte hinzu: „Andererseits…“ Cash blickte sie fragend an und nun sah sie ihm direkt in die Augen. „Butcher hat sich jetzt schon einige Zeit nicht mehr blicken lassen. Und die Kirche scheint auch nicht alles zu erfahren.“ sagte sie, dabei blickte sie auf die verheilte Bisswunde an Cashs rechter Schulter. Vielleicht hatte er ja andere damit täuschen können, doch Jane kannte ihn doch besser als alle anderen bei der Ausbildung und daher hatte sie sofort erkannte, worum es sich bei dieser Verletzung gehandelt hatte, als Cash sein T-Shirt ausgezogen hatte. Cash dreht sich nun vollständig zu ihr um und fragte nach: „Heißt das jetzt ja, oder nein?“ Sie rutschte näher an ihn heran und hauchte: „Such dir eine Antwort aus.“ Er grinste und im nächsten Moment küssten sie sich. Immer wieder lösten sich ihre Lippe kurz voneinander, nur um dann verlangender wieder zusammenzukommen. Cashs Hand machte sich selbstständig, griff Janes Shirt und begann dieses nach oben zu ziehen. Ihre Lippen lösten sich abermals kurz und er zog ihr das Shirt aus. Während sie sich wieder küssten, ging es Cash plötzlich durch den Kopf: „Verdammt, der Inquisitor wird mich umbringen.“ Doch das war ihm egal. Er wanderte mit seinem Mund zu Janes Hals und während er diesen liebkoste, wanderten seine Hände zu ihren Brüsten. Sein Denken schaltete vollständig aus und das einzige, was er mitbekam, waren Janes flache Atemstöße, der Regen, der draußen niederprasselte, und gelegentliche Donner. Denken war etwas, was er in diesem Moment nicht brauchte. Ein Blitz durchzückte die Dunkelheit genau in dem Moment, indem er ihr den BH öffnete. Seine Sinne waren bis auf das äußerte gereizt und während er ihre Brüste streichelte, durchzuckte ihn mit jedem Pulsschlag ein stechender Schmerz seine Blutbahnen. Ein letzter Aufschrei seines Körpers gegen das Schicksal, welches er ihm aufbürgen wollte. Doch all diese Warnungen, die ihm sein Körper schickte, halfen nichts. Cash ließ sich nicht aufhalten. Niemand hätte ihm in diesem Moment aufhalten können. Weder Butcher, weder Janes Bruder, auch nicht sein eigener Bruder und er selbst wäre ebenfalls nicht dazu in der Lage gewesen. Die einzige Person, die dem ganzen noch hätte Einhalt gebieten können, wäre Jane gewesen, doch diese schien im Moment auch nicht ans aufhören zu denken. Dessen war sich Cash bewusst, als sie ihr Gewicht auf ihn verlagerte und nun auf ihm saß. Sie stützte sich mit ihren Händen ab, grinste Cash von oben herab an und beugte sich dann zu ihm hinunter. Wieder küssten sie sich sanft und Cash wusste: Dieser sanfte Kuss war nur die Ruhe vor dem Sturm. Draußen hallte der Donner und der Sturm kam. Etwas mehr als zwei Stunden später lagen beide nur noch im Bett und küssten sich ab und an mal. Jane hatte ihre Hände um Cashs Hals geworfen, während er seinen linken Arm um sie gelegt hatte und ihr noch den Rücken streichelte. Er warf einen Blick auf eine der Uhren und stellte fest, dass es schon 3 Uhr morgens war. Vom Unwetter war nichts mehr zu hören und es regnete auch nicht mehr. „Danke.“ murmelte Cash leise, während er sich aus ihrer Umarmung löste. Sie blickte ihn etwas irritiert an, als er aufstand und die Balkontür schloss. Doch er kam nicht mehr zurück ins Bett, sonder fing an sich seine Sachen zusammen zu suchen. „Ihr Männer seid alle gleich.“ meinte sie verbittert. Cash hielt mitten in der Bewegung inne, drehte sich zu ihr um, zuckte resigniert mit den Achseln und sagte erstmal nichts darauf. Stattdessen zog er sich weiter an. „War das alles, was du wolltest?“ fragte Jane beleidigt. Cash, der sich gerade das T-Shirt, welches nun schon halbwegs trocken war, über den Kopf gezogen hatte, blickte wieder zu ihr hinüber und antwortete: „Ich…ich weiß es nicht.“ Sie blickte ihn irritiert an und wiederholte: „Du weißt es nicht?“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was das hier war. Ich weiß nicht ob es mir nur um den Sex gegangen ist, oder ob es mir um dich ging. Ich…ich habe einfach keine Ahnung von der ganzen Scheiße, die hier gerade abgeht.“ meinte Cash und man sah ihm an, dass er sich schon Gedanken machte. Sie senkte den Blick und er zog sich die Sneakers an. „Vergiss bitte nicht, dass du dich meldest.“ bat sie ihn mit schwerer Stimme. Cash, der inzwischen alles bis auf seinen Sweater hatte, ging noch einmal zu ihr hinüber, fasste ihr ans Kinn und hob ihr den Kopf an. „Ich verspreche dir, dass ich dich immer beschützen werde. Vor allem, was dir Schmerzen zufügen würde. Sogar wenn ich es selbst sein sollte.“ versprach er ihr. Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss, dann ging er zur Tür hinüber, nahm sich seinen Sweater, machte die Tür auf und erstarrte. Vor der Tür stand Butcher, der zuerst etwas überrascht war, Cash zu sehen, noch dazu weil er Cash nicht einmal kannte, doch dann schlug die Überraschung in puren Zorn über. Butcher, der ein Muskelberg war, schubste Cash und dieser flog zurück in den Raum. „Was soll das hier?!“ fragte Butcher aufgebracht, als er die Wohnung betrat. Sein Blick fiel auf Jane, welche versuchte ihren nackten Körper mit der Decke zu verstecken, doch auch wenn Butcher ein Arschloch war, bescheuert war er dann doch nicht. Mit einem schnellen Schritt stand er neben dem Bett, holte mit der Hand aus und brüllte Jane an: „Du dreckige Schlampe!“ Er wollte sie gerade schlagen, als Cashs Faust wie aus dem Nichts auftauchte und Butchers Wange traf. Und obwohl doch ein ziemlicher Unterschied zwischen Butchers Kraft und Cashs Kraft bestand, reichte der Schlag aus, um Butcher in die Knie zu zwingen. Cash drehte sich zu Jane um und fragte besorgt: „Alles okay?“ Sie nickte verstört. Währenddessen hielt sich Butcher das Kinn, merkte, dass ihm Blut aus den Mundwinkel lief und er griff unter seine Jacke. Er stand auf, drehte sich zu Cash um, zog eine Pistole und drückte ab. Zwei Schüsse feuerte er auf Cash ab und beide Kugeln trafen ihn in den Bauch. Cash zuckte bei den Treffern zusammen und blickte an sich hinab. Das Blut breitete sich auf seinem T-Shirt aus und er zischte noch, verdammt. Gleichzeitig stolperte er rückwärts, stieß bei der Balkontür an und rutschte an dieser nach unten. Er wandte seinen Blick von den Schusswunden ab, blickte zu Butcher hinauf, der nun auf ihn zu kam und vor ihm stehen blieb. „War es dir das wert?“ fragte Butcher von oben herab. Cash nickte mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Darum.“ zischte Cash und tippte kurz mit seinem rechten Zeigefinger auf seine linke Brust, genau dort, wo sein Herz war, wobei ihm Blut zwischen den Mundwinkeln hervor lief. Butcher zielte wieder mit der Pistole auf ihn und jagte ihm eine Kugel ins Herz. Indem Moment, indem die Kugel Cashs Haut durchschlug, brachen die Wolken auf und das Licht des Vollmondes fiel auf Cashs Rücken. Dann wirbelte Butcher wieder herum und fuhr Jane an: „Wer war das überhaupt?“ Sie zuckte zusammen, schluckte die Angst und die Trauer hinunter und antwortete: „Das war der Bruder von el X.“ „El X.“ wiederholte Butcher und dabei weiteten sich seine Augen vor Angst. Jane nickte. „Verdammt!“ fluchte Butcher, dann stürmte er auch schon wieder aus der Wohnung. Jane zog sich schnell etwas an und ging dann zu Cashs leblosen Körper hinüber. Sie fasste seine Hand, ließ diese wieder los um sein Gesicht zu fassen und dabei liefen ihr Tränen an den Wangen hinunter. „Cash, was soll der Scheiß?“ weinte sie, während sie seinen Kopf festhielt und ihr Gesicht in seiner rechten Schulter verbarg. In Alex’ Wagen kam der Funkspruch gerade herein, als dieser sich auf den Rückweg zu Polizeistation machen wollte, da seine Schicht bald zu Ende sein würde. Die Adresse erkannte Alex sofort. Sofort schaltete Alex das Blaulicht an, meldete über Funk, dass er sich dorthin begeben würde, und hoffte, dass sein Bruder nichts damit zu tun haben würde. Seine Hoffnung wurde zerschmettert, als knapp er 15 Minuten später durch die offenstehende Tür Janes Wohnung betrat und seinen kleinen Bruder tot an der Glasscheibe lehnen sah. Jane drückte sich immer noch an seine Schulter und weinte. Alex trat ein paar Schritte in den Raum, ging vor den beiden in die Hocke und strich sich mit den Händen über sein Gesicht. Er konnte es nicht glauben. Zuerst hatte er seine beiden Eltern verloren, dann seine Schwester und jetzt auch noch seinen kleinen Bruder. Nun wusste Alex, was es bedeutete vollkommen alleine zu sein. Auch seine Augen füllten sich mit Tränen und er hörte Jane wimmern: „Warum? Warum nur?“ Eine schwache Stimme war zu hören und diese Stimme verschlug beiden die Sprache. „Baby, please don’t cry.“ keuchte Cash schwach. Alex und Jane zuckten zusammen und starrten Cash ins Gesicht. Er schlug seine Augen wieder auf, blinzelte schwach und seine Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Oh mein Gott.“ keuchte Jane und sie wich vor Cash zurück. „Was ist hier los?“ fragte Alex, der nicht mehr verstand, was vor sich ging. Cash griff nach seinem T-Shirt zog es nach oben und man sah deutlich drei Narben, welche die Treffer von den Kugeln waren. Die Kugeln selbst fielen zu Boden, als er das T-Shirt hinaufgeschoben hatte. „Du…du bist…du bist ein Werwolf.“ stammelte Jane, während Cash eine der Kugeln nahm und sie genau musterte. „Scheint so.“ erwiderte Cash und er ließ die Kugel wieder fallen. Alex wusste nicht, ob er sich nun freuen, oder ob er es schlecht finden sollte. Einerseits war er erleichtert, dass sein Bruder noch lebte. Andererseits war er nun ein Werwolf und damit wohl genau das, was sie eigentlich umbringen wollten. Cash schien den gleichen Gedanken zu haben, denn er sagte zu den beiden: „Hey, ich weiß, dass ich nun ein Paradox in Person bin, deshalb will ich gleich mal eins klarstellen. Ich werde euch helfen, soweit ich kann, aber wenn ich eine Gefahr für euch werde, müsst ihr mir versprechen, dass ihr mich umbringt, okay?“ Die beiden nickten. Liz streckte ihren Körper neben ihm und riss Cash somit aus seinen Gedanken. Er blickte Liz an und eine Spur von Bedauern lag in seinem Gesicht, während er eine Bilanz zog. Einerseits war ihm Liz wichtig, andererseits bedauerte er es aber auch, dass er nicht in der Lage war mit Jane zusammen zu sein. Er seufzte, sah unter sich die Küste dahinstreifen und wusste, dass sie schon bald den Landeplatz erreichen würden. Zu seinem Glück war die Stadt New York soweit unabhängig, dass er ein Landerecht auf dem J. F. Kennedy Airport besaß. Cash konnte vor sich schon die ersten Ausläufer der Stadt sehen und während er mit dem Tower des Flughafens Kontakt aufnahm, murmelte er leise: “New York. New York. No other city will fill my heart with so much pain. New York. New York. No where else I want to suffer again.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)