So weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie Ebenholz von Leuchtender_Mond (Atemu x Seto (Atemu x Yuugi)) ================================================================================ Kapitel 2: So rot wie Blut -------------------------- Vorwort der Autorin: Panki_Ponk: Vielen Dank für den lieben Kommi, *ganz rot geworden sei* ich hoffe, ich entteusch dich nicht! Hasi-Yugi: Ebenfalls danke für den Kommi, dacht schon ans abbrechen.. keiner hatte die FF gelesen.... ^^ naja, es geht weita. Nezu: Danke für die ganze Unterstützung!! Hdgdl Das Blut ist eine Körperflüssigkeit, die mit Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems die Funktionalität der verschiedenen Körpergewebe über vielfältige Transport- und Verknüpfungsfunktionen sicherstellt. Blut besteht aus speziellen Zellen sowie dem Blutplasma, in dem diese Zellen schwimmen. Blut besteht aus zellulären Bestandteilen (ca. 44%) und Plasma (ca. 55%), einer wässerigen Lösung (90%) aus Proteinen, Salzen und Hormonen. Eine Fledermaus durchmaß mit kraftvollen Flügelschlägen den Abendhimmel. Ihr Ziel war ein großes Anwesen, etwas abseits von Domino. Das Haus – oder vielmehr die Villa – machte einen sehr heruntergekommenen Eindruck. Das Gras hatte einen Schnitt dringend nötig, die Hecken wucherten unförmig über das Anwesen, das Haus selbst schien vergessen zu haben, wie Pinsel und Farbeimer aussahen. Nur die geschlossenen Fensterläden waren tadellos in stand gehalten, wie alles andere auch, was zum verschließen diente. Das Haus war nahezu hermetisch abgeriegelt. Die Fledermaus jedoch schien sich auszukennen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern flog sie an das Gebäude heran und verschwand in dessen inneren. Im Haus war es stockdunkel. Die geschlossenen Fensterläden ließen kein Licht herein und da keine der elektrischen Lampen oder die Kerzen angezündet worden waren konnte man die Hand vor Augen nicht sehen. Die Fledermaus brauchte jedoch kein Licht, sie flog schnurstracks in die große Empfangshalle. Auf den ersten Blick schien sie leer. Sie segelte bis kurz vor dem Boden hinab, wo sie sich mit einemmal in einen ausgewachsenen Mann mit schwarzem Umhang und Igelfrisur verwandelte. Ihre rubinroten Augen schienen den Raum trotz der Dunkelheit zu durchmessen und Blut klebte an ihrem rechten Mundwinkel. Die Gestalt leckte es genüsslich mit der Zunge ab. Hmm, lecker, der Kleine war wirklich gar nicht so übel gewesen. Überhaupt nicht. Die spitzen Vampir-Zähne erinnerten sich seiner gerne. Die Gestalt lächelte vor sich hin, als sie sich auf den Weg in einen der Räume machte. Dann stockte sie mit einemmal, als sie ein Geräusch hinter sich vernahm. Der Mann wirbelte herum. Hinter ihm stand ein großer Mann mit eisblauen Augen und brünettem Haar. „Ach du bist’s, Seto..“, der Mann mit der Igelfrisur lächelte. Doch seinem Gegenüber war nicht nach Lachen zu Mute. Seine Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengezogen und seine Augen glommen gefährlich auf. „Atemu!!“, Seto schrie schon fast,„Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, dass du mich mit diesem Winzling in der Seitenstraße betrogen hättest?!“ Zur gleichen Zeit in einer kleinen Seitenstraße in der Nähe eines Spielwarenladens in Domino Yuugi blinzelte. Kälte. Seine erste Wahrnehmung war Kälte. Erst nach und nach realisierte er den Grund hierfür. Stimmt ja, er lag im Schnee. Mittlerweile war er halb unter einer Schneeschicht begraben. Was war nur passiert? Langsam kehrten die Erinnerungen zwar wieder zurück, aber sie waren so schrecklich, dass es Yuugi lieber gewesen wäre, sie wären geblieben, wo sie gewesen waren, irgendwo, weit, weit weg. Doch sie kamen zurück, und grade als Yuugi sich fragte, ob das alles nicht nur ein Albtraum gewesen war, lieferte ihm ein Blick auf sich selbst den Beweis, dass es real gewesen war. Er saß im Schnee, Blut an seinem Hals, die Hose in den Kniekehlen sitzend. Ruckartig sprang er auf. Oh Gott!! Er hatte halb nackt im Schnee gelegen!! Wenn ihn jemand gesehen hätte..... Eine unbeschreibliche Wut auf den Vampir stieg in ihm hoch. Was fiel dem eigentlich ein? Erst vergewaltigte er ihn – allein daran zu denken war schmerzhaft und erniedrigend – und dann biss er ihn und – Moment!! Er war gebissen worden! Erschrocken befühlte er die Stelle an seinem Hals. Ja, da war etwas. Deutlich konnte er die Wunde unter dem getrockneten Blut fühlen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Mutierte er jetzt etwa? Ärgerlich schüttelte er den Kopf. Das musste er sich eingebildet haben. Die Vergewaltigung - erneut jagte das Wort ihm eine Gänsehaut ein – hatte ihn sehr mitgenommen, da hatte er sich diesen ganzen Vampir-Kram sicher eingebildet. Und die Verletzung konnte ja auch ganz anderer Natur sein. Er stand auf wackeligen Beinen da und versuchte ungeschickt mit zitternden Fingern seine Hose wieder zu schließen. Dann wandte er sich um und ging so schnell es ging weiter, sich mit einem Taschentuch das Blut vom Hals wischend. Hinter ihm leuchtete das Blut deutlich im weißen Schnee. In der Villa außerhalb von Domino: Atemus´ Augen wurden groß. „Seto....“ es klang ziemlich fassungslos. „Erstaunt?“ Setos´ Stimme klang kalt wie eh und je. Atemu schlug den blick nieder. Lächerlich! Er war bedeutend älter als Seto, im Grunde genommen gab es keinen Grund, warum er sich vor ihm rechtfertigen müsste. Dennoch hatte er das dringende Bedürfnis, es zu tun. Denn er liebte ihn. Liebte ihn mit Herz und Seele, mit allem was er hatte. Und er wollte ihn nicht verlieren. Um nichts auf der Welt. Er war die wichtigste Person in seinem Leben – na ja, in seinem Nachleben, immerhin war er als Vampir ja eher ein Untoter. Er hätte nicht gedacht, dass er, obwohl tot, noch Liebe empfinden könnte, er hatte ja schon zu Lebzeiten nicht geliebt. Doch dann war eines Tages Seto in sein totes Leben getreten. Er war damals erst vor kurzem Gebissen worden, doch seine Kälte und Grausamkeit hatten weit älteren und erfahreneren Vampiren Konkurrenz gemacht. Atemu jedoch hatte sich zu ihm hingezogen gefühlt. Er wusste auch nicht so genau, warum. Aber seit wann konnte man Liebe erklären? Obwohl Atemu selbst als eher sadistisch veranlagt galt, fragte er sich am Anfang ihrer Beziehung, ob er nicht doch eher Masochist sei. Der Jüngere hatte die Macht genossen, die er über Atemu ausüben konnte und ihn häufig ziemlich kalt und abweisend behandelt. Doch Atemu hatte nicht aufgegeben. Gegen seine Prinzipien hatte er es sogar zugelassen, dass Seto ihn so quälte. Mittlerweile tat Seto dies eigentlich nicht mehr, dennoch war es schwer, seinen Eispanzer zu durchdringen und Atemu war sich nicht immer sicher, ob ihm dies gelungen war. Wenn er jetzt in Setos´ Augen sah, dann kam er jedenfalls nicht zu diesem Schluss. Im Gegenteil. Die Eiseskälte, die jetzt in diesen wunderschönen Augen stand machten Atemu wirklich Angst – und dabei hatte er doch eigentlich nie vor irgendetwas oder irgendwem Angst. Natürlich, da war die Angst, Seto zu verlieren. Aber jetzt hatte er eher Angst vor Seto. Wie er da vor ihm stand, die Augen zu schlitzen verengt, das Gesicht halb im Schatten verborgen und nur die zwei kalten, eisblauen Augen, die ihn stumm durchdrangen, auf den Grund seiner Seele blickten, die sich nackt und schutzlos unter diesem Blick wand, jedoch nicht die Kraft besaß, Seto fortzustoßen. „Eher nicht...“, musste Atemu ehrlich zugeben. Er hätte ja wissen müssen, dass diesen Augen nichts entgehen konnte. „Warum?“, fragte Seto leise, die Stimme samtweich. Er kam jetzt langsamen Schrittes auf Atemu zu. „Warum hast du es dann getan? Atemu?“ Dieser wäre am liebsten geflohen, weit, weit weg. Seto machte ihm Angst. Doch er blieb, den blick zu Boden gerichtet, nicht in der Lage dazu, Seto in die Augen zu sehen. Seine Seele schrie gequält auf. „Es..... überkam mich einfach....“ Welch kläglicher Versuch, seine Gefühle zu beschreiben. Er schaffte es ja nicht einmal annähernd. Die Wahrheit war wohl, dass er nach Macht gestrebt hatte. Seto dominierte ihre Beziehung in wirklich jeder Hinsicht. Manchmal fühlte sich Atemu dadurch ziemlich eingeengt. Schon seltsam. So hatte er noch nie über die ganze Sache nachgedacht. Eingeengt. Von Seto. Es mochte stimmen – aber immerhin, was er dafür von Seto bekam machte das mehr als wett. Doch in diesem Augenblick, als er vor dem Jungen in der Seitengasse gestanden hatte – als er in seine Augen geblickt hatte und die Angst darin gesehen hatte – da hatte er es gefühlt. Diese unbeschreibliche Macht, die er über diesen Jungen ausüben konnte. War es das, was Seto sah, wenn er in seine Augen blickte, fragte Atemu sich plötzlich, und der Gedanke behagte ihm gar nicht. In der Gasse stehend, den wehrlosen Kleinen vor sich, war dieses Machtgefühl so groß gewesen, dass er der Versuchung nicht hatte wiederstehen können. Wenn er genau darüber nachdachte, dann hatte er es aber auch gar nicht gewollt. Ja, er hatte ihn vergewaltigen wollen. Er hatte ihn Leiden sehen wollen. Er hatte die Verzweiflung in seinen Augen sehen wollen. Und, ja, er hatte die Gewissheit haben wollen, das der Junge auf Gedeih und Verderb seiner Gnade und seinem Willen – besonders seinem Willen – ausgeliefert war. Er hatte es gewollt, er bereute es nicht. Es hatte ihm gefallen, ja, es hatte ihn sogar erregt. Den Jungen zu vergewaltigen und dann sein Blut zu trinken, es war wie ein Rausch gewesen. Noch jetzt schmeckte er das süße Blut des Kleinen auf seinen Lippen. Lecker. Wirklich, sehr lecker. Nun, das war eben gewesen, da hatte es ihm noch sehr gefallen. Aber jetzt stand Seto vor ihm. Und dem gefiel das Ganze schon sehr viel weniger. Er spürte, wie Seto mit der Hand sein Kinn nach oben zwang, und ihn somit dazu nötigte, ihm in die Augen zu sehen. Wie ironisch. Das hatte er doch auch mit dem Jungen gemacht, nicht war? Welch Ironie des Schicksals! Minuten standen sich die zwei gegenüber. Atemu war der Größenunterschied zwischen sich und Seto im Augenblick unangenehmerweise nur zu gut bewusst. Seto stand vor ihm, der Bann seiner kalten, blauen Augen fesselte Atemu an ihn. Wie konnte es sein, dass er eben erst noch das Leid des Jungen auch so perverse Art genossen hatte und nun vollkommen wehrlos vor seinem Geliebten stand? Seto sah Atemu minutenlang in die Augen. Er sah die Angst, in diesen wunderschönen, rubinroten Augen . Er seufzte. „Atemu, was mach’ ich nur mit dir?“ Etwas an dem Ausdruck in Setos´ machte Atemu Panik. Im verschneiten Domino, unweit des Spielwarenladens: Yuugi schleppte sich mühsam durch die Straßen. Jeder Schritt schmerzte, er war ganz wund zwischen den Beinen. Ein Umstand, der ihm ziemlich peinlich war, weshalb er sich darum bemühte, es sich nicht anmerken zu lassen. Überhaupt – er fühlte sich vollkommen erschöpft und ausgelaugt. Und die Wunde an seinem Hals brannte unaufhörlich. Er sollte sich zuhause wohl mal darum kümmern, nicht, wenn er sich noch eine Entzündung zuzog. Und das an Weihnachten. Der Laden seines Großvaters kam in Sicht, die Lichter warfen lustige Farben auf den unbefleckten Schnee. Yuugi eilte darauf zu, seine Kräfte schwanden mit jedem Schritt. Die Tür zum Ladeninneren aufzustoßen ist eine meine Kräfte fast übersteigende Angelegenheit. Er schafft es schließlich doch, schleppt sich in den Laden und dann gleich weiter ins Bad. Sicher wird ein Bad jetzt helfen. Vorsichtig streift er die Kleidung ab und lässt die Wanne volllaufen. Einen Blick in den Spiegel wagt er nicht, zu sehr fürchtet er sich vor dem, was er dort sehen könnte. Auch wenn sich Yuugi nicht so ganz sicher ist, was er eigentlich genau erwartet – Blut zwischen den Beinen vielleicht? – so steigt er doch lieber schnell in die Wanne und entspannt sich bald in dem angenehm warmen Wasser. Die Augen fallen ihm zu. Villa außerhalb Dominos, Schlafzimmer: Atemus Atem ging schnell. Er versuchte, ihn zu unterdrücken, sich nichts anmerken zu lassen, aber die Wahrheit war, dass er Angst hatte. Große Angst sogar, und das ausgerechnet vor der Person, die er am meisten liebte. Nun, Seto hatte es wohl auch bemerkt und es schien ihm zu gefallen. So viel zu seinem Versuch, sich nichts anmerken zu lassen. Das war ja schon mal super gelaufen, ganz toll, wirklich. Atemu hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, aber es brachte nichts, sich jetzt unnötige Schmerzen zuzufügen, dass würde Seto sicherlich mit Freuden übernehmen. Er kannte ihn ja. Und das war das Schlimme an der Sache. Niemand kannte ihn so gut wie Seto, manchmal glaubte er sogar, Seto kenne ihn besser, als er sich selbst kenne. Ein erschreckender Gedanke. Seto jedenfalls schien keine Probleme damit zu haben, zu demonstrieren, wie gut er Atemu kannte. Atemu hatte es befürchtet. Er selbst mochte sich ja eben ziemlich.....nun, nennen wir es erschreckend, benommen haben, er hoffte darauf, dass er Seto damit nicht zu irgendetwas inspiriert hatte. Seto fiel nämlich ständig irgendetwas neues ein, nicht selten etwas, wovon Atemu eigentlich lieber nichts gewusst hätte. Was genau ihn so an Seto hielt wusste er auch nicht so genau. Doch es gab unabstreitbar Momente, in denen man nicht meinen sollte, dass Seto gefühlskalt und sadistisch sei. Ganz im Gegenteil. Doch im Augenblick war seine sadistische Ader deutlichst zum Vorschein gekommen. Manchmal hasst man den Menschen am stärksten, den man am meisten liebt, denn er ist der Einzige, der einem wirklich weh tun kann. Ehe Atemu sich versah, lagen sie auch schon nackt im Dämmerlicht auf dem großen Himmelbett, die Vorhänge verhüllten sie. Seto lag oben, seine Hände hielten die Atemus´ fest. Als ob an Gegenwehr zu denken wäre. Das brächte ja doch nichts, nicht bei Seto. Das wusste dieser auch, dennoch hielt er Atemu fest, mit einem Griff, der diesem ziemlich weh tat, doch sagen wollte Atemu nichts. Setos freie Hand umschloss mit rhythmischen Bewegungen Atemus´ Glied. Dieser Stöhnte auf. Wie schaffte Seto es nur, trotz all der Angst diese Lust in ihm zu wecken? Spielwarenladen in Domino: Yuugi schreckte aus seinem Traum hoch. Er hatte von diesem Fremden geträumt, von dem Biss. Na toll. Er stieg aus der Wanne und ging nun doch zum Spiegel hinüber. Sein Spiegelbild blickte ihn fragend an. Was hatte er auch erwartet? Das es ihn anspringen würde?? Vielleicht... Er musterte sich kritisch, wie er so dastand, nackt, wie Gott ihn schuf. Das Wasser tropfte an ihm herab, seine Haare standen wirr ab. Er hatte sich nicht verändert, nicht äußerlich, jedenfalls. Was für ein Blödsinn! Als könnte ihm jemand ansehen, dass er..... seine Unschuld verloren hatte. Wie seltsam das klang..... Nein, rein äußerlich war er noch der alte. Seine Finger glitten über die Stelle, wo er die Verwundung davongetragen hatte. Sie fanden sie nicht,. Erstaunt trat Yuugi näher an den Spiegel heran, Finger und Augen suchten die besagte Stelle. Doch da war nichts. Keine wunde, keine Narbe, nichts. Nur unversehrte, nasse Haut. Das konnte doch nicht sein! Er hatte nie zu den Glücklichen gehört, deren Wunden schnell heilten, er trug lange daran. Doch – da war nichts. Er runzelte die Stirn, kam dann aber zu dem Schluss, das er viel Wind um nichts machte und fing an, sich abzutrocknen. Er hatte beschlossen, den anderen nichts von dem Fremden zu erzählen, er fühlte sich so schon schlecht genug und wenn er daran dachte, wie sie ihn mitleidig ansahen oder womöglich zur Polizei schleppen wollten wurde ihm ganz schlecht. Und abgesehen davon – was sollte Anzu denn von ihm denken? Vielleicht würde sie ihn dann nicht mehr mögen? Nein, es war ganz sicher besser, den Mund zu halten. Er verließ das Bad und schleppte sich in sein Zimmer. Er brauchte dringend Schlaf. In den Ferien, nachdem er grade in der Badewanne eingeschlummert war. Aber was wollte man machen? Er gähnte und ließ sich ins Bett fallen. Sekunden später hatte das Reich der Träume ihn fest im Griff. Villa außerhalb Dominos, Schlafzimmer: Atemu lag noch immer schwer keuchend in dem großen Bett. Er wurde mal wieder nicht schlau aus Seto. Da starrte er ihn erst so finster an, und dann war er beim Akt grade so zärtlich gewesen. Atemu hatte jedoch die dunkle Vermutung, dass Seto das nicht ohne Grund getan hatte. Er tat nie etwas ohne Grund. Und Atemu sollte – sehr zu seinem Leidwesen – nun erfahren, dass er Recht gehabt hatte. Da war sie wieder, Setos´ Hand – umschloss sein Glied und blieb dann ganz ruhig. Atemu schnappte nach Luft. Setos´ Hand bewegte sich überhaupt nicht, und das machte Atemu noch ganz verrückt. Doch er wollte nicht darum betteln. Gewiss, er hätte es gern getan – was Seto anging vergas er meist ohnehin seinen gesamten Stolz – aber hier ging es um diesen süßen, kleinen Jungen. Ähm, Moment mal! Süß? Das war doch nur eine kleine Affäre gewesen, da waren doch keine Gefühle im spiel gewesen, oder? Setos´ Hand zuckte kurz, und Atemu stöhnte auf. Verdammt, er konnte sich einfach nicht beherrschen, er war verrückt nach Seto. „Also...“ Setos´ Stimme hatte diesen ruhigen Tonfall, der schlimmer als alle Schreie oder Kälte war,„und was machen wir nun, Liebster?“ Atemu antwortete nicht, er war bemüht, seine Atmung zu regulieren. „Du wirst doch sicher gern den Fehler von vorhin bereinigen und mir beweisen, dass es nur mich für dich gibt? Oder?“ Wieder dieser Blick, unter dem sich die nackte Seele Atemus´ so wehrlos und verzweifelt wand. „Sicher...“ Atemu war stolz darauf, dieses Wort halbwegs verständlich herausgebracht zu haben. Setos Stimme war sehr leise, als er seine Forderung stellte. „Dann töte den Kleinen...“ Rot ist die Farbe der Liebe. Aber rot steht auch für Hass und Wut. Rot sind die Rosen, rot ist der Mohn. Und rot ist das Blut, dass durch unsere Venen fließt. Wir sehen rot. Wir tun, was wir nicht tun wollten. Aber bereuen wir es? Das Blut, an unseren Händen? Das da klebt, das Blut? Waschen wir es ab? Oder trinken wir es genüsslich? Was werden wir tun, im Angesicht des Blutes? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)