Go away... von _-Kay-_ (Sanji x Zoro) ================================================================================ Kapitel 12: Über Bord --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 12.Über Bord Pairing: S x Z D: --- Kapitel 12 Noch am selben Abend saßen sie zum ersten Mal seit Tagen wieder versammelt in der Küche, die gesamte Crew und Kuina, die die anderen immer noch für ihre Zwillingsschwester hielten. „Krieg ich mal die Kartoffeln?“, fragte Zoro gerade und nahm die Glasschüssel von Robin entgegen. Insgesamt waren alle guter Laune, es wurde viel gelacht, geredet und umso mehr getrunken. Selbst Eve war heiter mit dabei und ließ sich, zur Verwunderung des Kochs und des Vizes, bereitwillig von ihrem Käpt’n abfüllen. Bereits nach einer halben Stunde war aus ihrem sonst nüchternen Gespräch ein lautes Lallen geworden, doch es kümmerte die beiden nicht weiter, schließlich konnte Sanji seine Arme nicht bewegen und war dementsprechend auf die Hilfe eines anderen angewiesen, der, was der Blonde schon fast belustigend fand, Zoro war. „Noch Braten?“, fragte dieser ihn gerade und Sanji nickte. „Na dann... Mund auf!“, forderte der Grünhaarige und fütterte den Blonden, was ihn ungemein an ein Kleinkind erinnerte, noch mehr, als ein wenig Sauce über des Kochs Lippen und über sein Kinn lief. Vorsichtig fing der Schwertkämpfer die Sauce mit dem Finger ab, leckte sie von seinen Fingern. „Mh...“, meinte er leise und sah Sanji in die Augen. Dieser errötete sogleich wieder, was Zoro belustigt wahrnahm. „Sieh dir die beiden mal an...“, hörte er Nami und Robin tuscheln. „Wenn ich’s nicht besser wüsst...“ Der Vize konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch er wusste, dass er es so besser nicht stehen ließ und nahm deshalb die Wodkaflasche, die vor Nami stand. Sofort protestierte sie und wollte sie ihm wieder entreißen, doch er hielt sie weit weg. „Willst du nicht auch mal testen, wie es ist, mal ohne Arme auszukommen?“, fragte er grinsend und zu ihrer aller Überraschung ging die Navigatorin darauf ein und sah den Grünhaarigen auffordernd an. „Gerne.“ Er hielt ihr die Flasche an die Lippen und ließ den klaren Alkohol langsam in ihren Mund fließen. Dann kippte er die Flasche in klein wenig zu weit nach oben, sodass er über ihre Lippen rann. „He!“ Wie zuvor schon bei Sanji fing Zoro auch diesmal die über ihr Kinn und ihre Lippen laufende Flüssigkeit mit dem Finger und leckte sie ab. „Mh...“, meinte er wieder genüßlich, woraufhin Robin zu lachen begann. „Soviel zur Affäre!“, grinste sie ihre Freundin an. Ertappt wurde Nami rot, lachte dann aber gleich mit. „War wohl etwas übertreiben, gleich von nem Pärchen auszugehn, nur weil ihr mal miteinander auskommt und euch mal nicht vierundzwanzig Stunden am Tag anbrüllt.“, gab sie zu und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Sorry.“ „Schon okay.“, meinte Zoro grinsend und drehte sich wieder zu Sanji um. Als er seinen Blick bemerkte, stutzte er. „Was ist?“ „Nix.“, antwortete dieser nur und meinte dann, er wäre müde und wolle schlafen gehen. „Warte, ich komm mit.“, bot Zoro gleich an, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf. „Keine Sorge, ich schaff’s auch allein. Bleib du lieber hier und spiel noch n bissl mit den Mädels.“ Dann verschwand er. Wie vor den Kopf gestoßen sah der Vize ihm nach, nicht wissend, was er verbockt hatte, dass der Koch so sauer war. Auch Nami und Robin sahen verblüfft hinterher, wie die Tür wieder zuschwang. „Was war denn das?“, fragte Robin als Erste und sah Zoro fragend an. „Keine Ahnung.“ „Wo ischn de Koch?“, kam es lallend von links. Kuina. „Er ist schlafen gegangen.“, antwortete der Schwertkämpfer, woraufhin sie zu lächeln begann- was Zoro überhaupt nicht gefiel. Es sah nicht so freundlich aus wie sonst immer, irgendwie fies. „W- Wie schaaad...“, meinte sie und setzte sich wankend neben ihn. Gleich dahinter kam Ruffy, nicht minder besoffen, und setzte sich ebenso dazu. Chopper und Lysop lagen auf der anderen Seite neben dem Tisch und schliefen schnarchend- sie vertrugen eben nicht so viel wie die anderen. „Ich geh mal nach ihm sehn, vielleicht braucht er Hilfe.“, erklärte Zoro und war schon fast aufgestanden, als Kuina ihn runterdrückte und meinte, sie würde nachsehn. „Bis gleisch.“, lallte sie noch, ehe sie aus der Küche ging. Draußen fing sie sich relativ schnell wieder. Das ist meine Chance. Wenn ich ihn jetzt über Bord stoße, wird er ertrinken und keiner wird es bemerken. Schnell schlich sie in Richtung des Zimmer, wo sie Sanji vermutete, und stieß die Tür leise auf. Doch drinnen fand sie niemanden. Leise schlich sie weiter zum Bad, doch auch dort war der Koch nicht. Ihre letzte Idee wäre das Deck gewesen, aber er konnte doch nicht wirklich so blöd sein... oder etwa doch? Tatsächlich, an Deck. An die Reling gelehnt stand er dort, die blonde Mähne wirbelte im Wind. So leise sie nur konnte schlich sie sich an ihn heran, bis sie keine zwanzig Zentimeter mehr von ihm entfernt stand. Gerade als sie die Hand hob, räusperte er sich. „Und was, wenn Zoro rauskommt, weil auch er nach mir sehen will?“ „Wird er nicht. Ich habe ihm gesagt, er solle sich keine Sorgen machen, ich würde nach dir sehen.“ „Du glaubst, er lässt es zu, dass du mit mir allein in unserem Zimmer bist?“, fragte er und drehte sich zu ihr um. „Natürlich. Er vertraut mir, er liebt mich. Er frisst mir aus der Hand.“ „Und wieso willst du mich dann umbringen, wenn er dir so treu ergeben ist?“ Sie funkelte ihn an, ein hässliches Grinsen breitete sich über ihre Lippen aus. „Erstens damit du schweigst, zweitens damit er einen Grund hat, mit mir mitzugehen. Hier bei seiner Crew hätte ich keine Chance, sie würden mich umbringen, ehe ich auch nur einen Versuch starten könnte. Du siehst, dein Tod ist notwendig.“ „Du bist verrückt.“ „Ich weiß. Deshalb hab auch ich den Job bekommen.“ Er sah sie schweigend an. Würde sie ihn wirklich über Bord stoßen, wie er vermutete, würde er keine Chance haben. Nur mit den Beinen würde er sich nicht allzu lange an der Wasseroberfläche halten können. Dass einer der anderen kam, war relativ unwahrscheinlich. Musste er wirklich sterben? Du hast dir geschworen, es nicht zuzulassen. Nicht Zoro. Also lass dir was einfallen. „Ciao, kleiner Koch. Grüß die Hölle von mir.“ Im selben Moment spürte er, wie er rückwärts über die Reling stürzte. Rasend schnell kam das Meer auf ihn zu, er schaffte es nicht einmal mehr, laut aufzuschreien, als er auch schon unter Wasser tauchte. Die schwarze See verschluckte ihn völlig, zog ihn nach unten, wirbelte ihn auf und ab, sodass er nicht einmal mehr sagen konnte, wo oben und wo unten war. „Nicht schlecht, Sanji. Aber leider nicht gut genug.“ Sie drehte sich um, ging zurück zur Küche. „Alles okay, er schläft.“, meinte sie und setzte sich wieder zwischen Zoro und Ruffy. „Du bist aber schnell wieder nüchtern.“, bemerkte Robin und sah sie misstrauisch an. Erst da bemerkte Kuina, dass sie ihre Tarnung aufgegeben hatte. „Das geht bei mir immer schnell.“ „Erstaunlich.“ Zoro streckte sich, müde, mit knackenden Gelenken. „Ich denke, ich leg mich auch hin.“ Er wollte schon aufstehen, als Kuina ihn am Arm packte und wieder runter zog. „Warum die Eile? Jetzt sitz ich endlich bei dir und der blonde Störenfried ist weg, und da willst du gehen? Komm schon, Lorenor...“ Störenfried? Plötzlich überkam den Vize ein ungutes Gefühl. Sanji. „Ich geh zu ihm, nachschaun.“ „Quatsch, er schläft. Ich war doch eben noch bei ihm.“ Dennoch stand er auf, riss sich los und eilte aus der Küche, Kuina gleich hinterher. „Wo ist er?“, schrie er sie an, als er die leere Hängematte sah. „Ich weiß nicht! Eben war er noch da!“ Unschuldig ängstlich sah sie ihn an. „Lorenor! Ich würde ihm nie etwas tun!“, beteuerte sie, doch er hatte sie schon nicht mehr gehört sondern war nach draußen gestürmt, um laut nach dem Blondschopf zu rufen. „SANJI! SANJI!“ Vergeblich, keine Antwort. Wie auch? Der Blonde bekam schon seit Sekunden keine Luft mehr, sein Bewusstsein schwand immer mehr. Seine Lungen schmerzten, seine Augen brannten wie Freuer, doch er wollte nicht aufgeben, er wollte nicht sterben- nicht so und vor allem nicht jetzt. Mit einem verzweifelten Beinschlag beweget er sich nach oben, zumindest hoffte er das, denn sehen konnte er nichts. Verdammt! Ich krepier gleich!, war der letzte Gedanke, als ihm kurz sein Bewusstsein verließ... „SANJI! WO BIST DU?“ Die anderen waren auch an Deck gekommen, Nami war nach oben ins Krähennest geklettert, doch ohne Erfolg, Ruffy suchte in den einzelnen Zimmer, Zoro schrie sich die Seele aus dem Leibe, Kuina stand ängstlich guckend neben ihm. Doch sie wusste, der Blonde war tot, morgen würden sie vielleicht die Leiche des Kochs finden, mit dem Gesicht nach unten im Wasser treiebnd... Kurz grinste sie. Tot. „Zoro!“, reif Robin aufgeregt und winkte ihm von der Reling her zu. „Sieh doch!“ So schnell er konnte rannte er auf sie zu und sah auf die Stelle im Holz, auf die sie zeigte. „Ein K?“ Augenblicklich zuckte Kuina zusammen. Dieser kleine Bastard... „SANJI!“, schrie der Vize, ehe er kopfüber in die aufgewühlte See sprang. „Lorenor! Nicht!“, rief Kuina ihm noch nach, doch er war bereits untergetaucht. Mit einem kräftigen Beinschlag durchbrach Sanji endlich die Wasseroberfläche. Gierig schnappte er nach Luft. Gott... er hatte es geschafft. Er lebte noch. Aber für wie lange? Er sah sich um, erkannte fast nichts in der Dunkelheit, nur weit entfernt hörte er Stimmen... Robin? Ja, das war die junge Frau, die da nach Zoro rief. Zoro? Was hatte der denn schon wieder gemacht? Weiter mit den Beinen schlagend, arbeitete er sich Stück für Stück in Richtung der Lamb vor, hustend, keuchend, mit schmerzenden Gliedern und brennenden Augen. Seine Lungen füllten sich nur langsam mit Luft, brannten nicht minder. Mist! Plötzlich hörte er ein leises Plätschen. Da schwamm doch jemand! Etwa... „Zoro?“, rief er heiser in den Wind, ohne davon auszugehen, dass seine Stimme gehört wurde. Doch er täuschte sich. „Sanji! Gott, wo bist du?“, kam es fast augenblicklich zurück. „Hier!“, rief er erleichtert. Wirklich, es war der Vize. Kurz darauf erkannte er einen ziemlich durchweichten Schwertkämpfer, der mit schnellen Schwimmzügen auf ihn zukam. Er war gekommen... Sein Bewusstsein schwand erneut, er bemerkte gerade noch, wie Zoro ankam, seinen Arm um ihn schlang und zu sich zog... Was er sagte, verstand er schon nicht mehr. Scheiß Bewusstlosigkeit. Er hasste seine Schwäche. Mit schnellen Schwimmzügen war er auf die vom Wasser getragene Gestalt zugeschwommen, hatte Sanji schließlich erreicht und ihn gerade noch gepackt, als ihn auch schon seine Kräfte verließen und er unterzugehen drohte. „He, Sanji! Bleib wach!“ Doch der andere war weg. Mühsam packte Zoro ihn, hielt ihn mit einem Arm fest umklammert, ehe er mit diesmal sich schleppenden Schwimmzügen wieder zurück in Richtung Schiff schwamm. Was machte er nur? Wieso war er ins Wasser gesprungen? Und wieso hatte er ein K in die Reling geritzt? K wie Kuina? Was hatte sie damit zu tun? Hatte sie ihn gestoßen? Warum hätte sie das tun sollen? Aber wieso hätte er sich das Leben nehmen sollen? Gerade jetzt? Oder war es nur ein dummer Unfall gewesen, er hatte gar nicht springen wollen und ist wegen dem von den Wellen verursachten Schwanken über Bord gegangen? Es brachte nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, solange der Blonde nicht wach war. Und sobald er das war, würde er ihn einfach fragen- das war das Leichteste. Und was, wenn er es nicht sagen wollte? „Du bringst mich noch um den Verstand, Sanji.“, murmelte er und schwamm schneller. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)