Bis(s) in den Tod von BabyG2005 ================================================================================ Kapitel 19: Blutiges Silvester ------------------------------ Das Schicksal nimmt manchmal komische Wege. Mal sind diese Wege mit Glück gepflastert, mal legt das Schicksal einem Steine in den Weg. Doch wenn man stark genug ist, dann kann man sein Schicksal ändern. Das Schicksal bedachte Shana mit mehr Pech als Glück. Sie musste lernen, an sich zu arbeiten, um ihr Schicksal ändern zu können. Shana starrte den Rücken von Ethan an. Sie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Zu viele Gefühle in ihrem Körper rangen um die Oberhand. Wut, Angst, Trauer, Entsetzen, Unglauben. Sie wusste nicht, welchem Gefühl sie nachgeben sollte. Von so vielen Gefühlen wurde ihr übel. Am liebsten hätte sie sich übergeben. Ethan drehte sich um. Mit einem Mal wusste sie, was sie fühlen musste. Seine Augen leuchteten golden und seine Haltung war wie immer arrogant, was Shana in ihrem Gefühl nur noch bestärkte. Sie beugte sich herunter und nahm etwas Schnee. Langsam formte sie ihn zu einer Kugel und warf. Da Ethan nicht damit gerechnet hatte, erwischte sie ihn an der Stirn. „Spinnst du?“, knurrte er. „DU ARSCHLOCH!“, schrie sie ihn an und bewarf ihn weiter mit Schnee. Dabei stieß sie wüste Beschimpfungen aus. Wut war doch etwas herrliches gewesen. Ethan war jetzt vorbereitet und wich ihren Geschossen geschmeidig aus. Shana interessierte das im Moment aber nicht und sie warf immer weiter. Langsam wurde Ethan wütend. „Hör auf damit!“ „Niemals!“ Sie keuchte und war von der Anstrengung außer Atem. Ihre Wangen waren gerötet und ihr wurde zunehmend wärmer. „Was hast du für ein Problem?“ „Du bist mein Problem, du Mistkerl!“ Ethan verengte seine Augen zu Schlitzen. „Hüte deine Zunge, blöde Kuh!“ „Ich denke ja nicht dran.“ Sie warf einen weiteren Schneeball. „Du hast mir gar nichts zu sagen.“ Ethan verschränkte die Arme vor der Brust und wich ihren Geschossen weiter aus. „Bleib gefälligst mal stehen!“ Langsam ärgerte sie sich darüber, dass er ständig auswich. Er knurrte sie als Reaktion nur an. „Du hast mich angelogen!“, beschuldigte sie ihn. „Gar nichts habe ich.“ „Warum hast du nie etwas gesagt? Warum hast du alle belogen, du Mörder?!“ „Das ist eine Geschichte die man nicht jedem auf die Nase binden muss. Ich bin kein Mörder.“ „Doch. Das bist du. Du hast Wächterinnen umgebracht. Na, was ist? Willst du mich nicht auch umbringen? Das willst du doch schon, seit wir uns kennen.“ Ethan schwieg. „Was ist los? Fällt dir dazu nichts mehr ein? Hat dir die Wahrheit die Sprache verschlagen?“ Shana hörte auf, Schnee nach ihm zu werfen und ballte ihre kalten Hände zu Fäusten. Ihren Blick hielt sie gesenkt. Etwas war ihr bewusst geworden. „Du hast mich ausgenutzt. Was für ein perverses Spiel spielst du eigentlich? Hast du nur mit mir geschlafen, weil ich die Wächterin bin? Oder wolltest du dir damit nur irgendwas beweisen? Vielleicht, dass du Emily überlegen bist? War es das? Wolltest du ihr zeigen, dass du dich ihr nicht unterwirfst? War es nur ein dämlicher Akt der Rache? Zu deiner Information: ICH BIN NICHT EMILY!“, schrie sie. Dann drehte Shana sich um. Sie wollte nur noch weg von Ethan. Doch sie hatte vergessen, dass der Steg glatt war. Sie rutschte aus. Eigentlich hätte sie in den See fallen müssen, doch anstatt die Eisdecke zu durchbrechen und ins eiskalte Wasser zu tauchen, schlang sich etwas um ihren Bauch und sie wurde ruckartig nach oben gerissen. Im nächsten Moment hatte Ethan sie an sich gepresst. Shana brauchte einen Augenblick um zu begreifen, was gerade hätte passieren können. Ethan hatte sie mal wieder gerettet. Als sie die ersten Schrecksekunden überwunden hatte, wurde ihr bewusst, dass Ethan sie umarmte. Heftig versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los!“, befahl sie. Doch aus Erfahrung wusste sie, dass Ethan ihre Befehle grundsätzlich ignorierte. Er hielt sie weiterhin fest. „Ich meine es ernst! Lass mich gehen.“ Ethan drückte sie nur fester an sich, so dass Shana sich kaum noch bewegen konnte. „Ich weiß, dass du nicht Emily bist. Für wie blöd hälst du mich überhaupt? Dass du so was überhaupt nur denkst, ist lächerlich. Emily war eine Frau von Welt. Sie war anmutig, erhaben, schön und redegewandt. Niemals könnte ich sie für dich halten. Euch trennen Welten.“ Shana schnaubte. „Ich weiß, dass ich ein hässlicher Trampel bin. Das musst du mir nicht noch unter die Nase reiben.“ Inzwischen hatte sie aufgehört sich zu wehren, aber Ethan hielt sie weiter fest. „Du sollst begreifen, dass ich in dir nicht Emily sehe. Sie und du könntet unterschiedlicher gar nicht sein. Denkst du, ich habe dir meine Geschichte zum Spaß erzählt? Denkst du, ich finde es witzig, an Emily zu denken? Es hatte einen anderen Grund.“ „Du wolltest mich mit deiner Geschichte demütigen.“ Ethan lachte verächtlich. „Um dich zu demütigen, muss ich meine Vergangenheit nicht offen darlegen. Das schaffe ich auch auf andere Weise.“ „Warum hast du es dann getan?“ Das interessierte sie wirklich. „Du sollst begreifen, dass Wächterin zu sein nicht nur irgendein Job ist. Es ist gefährlich. Und auch ich bin gefährlich. Du misst unserem Beisammensein mehr bei, als du solltest.“ „Denkst du, ich weiß das nicht? Natürlich bist du gefährlich. So oft, wie du schon versucht hast mich umzubringen. Ich weiß, was es heißt, Wächterin zu sein.“ „Tust du das wirklich? Bisher hast du deine Aufgabe nicht sehr ernst genommen.“ „Wenn du mal früher mit der Sprache herausgerückt wärst, dann hätte ich sie ernster genommen. Und außerdem ist es mir egal, dass wir miteinander geschlafen haben.“ „Ach wirklich?“ „Natürlich.“ „Warum bist du dann abgehauen, als du das Gespräch zwischen Chris und mir belauscht hast?“ Shana schwieg. Ja, warum war sie weggelaufen? Sie hatte Angst gehabt. Angst, dass Ethan sie auch wegwerfen würde, wie die anderen es alle getan hatten. Er hatte sie benutzt und nun war sie nicht mehr von Wert für ihn gewesen. Sie wusste, dass seine Geschichte irgendwas offenbaren würde, was Shana gar nicht wissen wollte. Das teilte sie Ethan auch mit. „Blöde Kuh.“ „Was?“ „Denkst du wirklich, dass ich so ein Dreckskerl bin?“ „Warum hast du sonst mit mir geschlafen?“ „Ich wollte dich wieder in diese Welt zurückholen. Es ist fatal für den Clan, wenn die Wächterin nicht ihre Aufgabe erfüllen kann.“ „Und das hättest du nicht auch anders tun können?“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe es nicht anders gelernt.“ „Wie bitte?“ „Hast du mir nicht zugehört? Auch ich war in einer ähnlichen Lage wie du gewesen, als meine Mutter ermordet wurde. Emily hat mir geholfen.“ Shana erinnerte sich. Emily hatte ihm dadurch geholfen, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Verständlich, dass Ethan dachte, dass man nur so solche Probleme lösen konnte. Sie sah zu ihm hoch. War er wirklich so naiv gewesen? „Du musst es doch besser wissen.“ „Es hat funktioniert. Mehr war nicht von Bedeutung für mich.“ Shana seufzte. Er war so naiv gewesen. „Warum dachte Chris, dass du mir deine Vergangenheit erzählen musstest? Ich meine, dass war doch nicht wichtig gewesen.“ Ethan knurrte. „Sie dachte das, was du dir auch eingebildet hast. Sie denkt, weil du die Wächterin bist, würde ich zwangsläufig Emily in dir sehen. Chris ist der Ansicht, dass ich alte Zeiten wieder aufleben lassen will.“ Shana wusste, was für alte Zeiten er meinte und sie schauderte. Wie er es überhaupt geschafft hatte, so lange mit dieser Frau zu leben, war ihr schleierhaft. „Liebst du Emily noch?“ Shana wusste nicht genau, warum sie diese Frage stellte. Es konnte ihr doch egal sein. Ethan war ein freier Mann und konnte lieben, wen er wollte. Und was bildete sie sich überhaupt ein? Vielleicht, dass Ethan sie lieben würde? Das war ja lächerlich. Trotzdem hatte sie Angst vor seiner Antwort. Denn wenn er Emily wirklich noch lieben sollte, dann war es nicht ausgeschlossen, dass er die Zeiten mit Emily durch Shana wieder aufleben lassen wollte. „Nein. Ich liebe Emily nicht mehr.“ Shana atmete auf. „Aber du hast sie geliebt?“ Sie konnte es einfach nicht lassen. „Ich habe sie geliebt und ich habe sie gehasst.“ Shana nickte wissend. „Willst du mir deswegen dein Blut nicht geben? Weil du nicht willst, dass Emily wieder zum Leben erwacht?“ „Was?“ Er sah sie überrascht an. „Eve hat mir gesagt, dass Emily erwacht, wenn ich das Blut von einem Vampir trinke.“ Es war offensichtlich gewesen. Ethan schwieg einen Moment. „Ja.“, sagte er dann leise. „Ich will nicht, dass Emily erwacht. Sie ist die Ausgeburt der Hölle. Wenn sie erwachen würde, würde ich sie sofort töten.“ „Deswegen hast du auch alle nachfolgenden Wächterinnen umgebracht? Du wolltest nicht, dass die Zeiten mit Emily wieder von vorne anfangen?“ Ethan nickte. „Sie hat mir alles genommen und das kann ich ihr nicht verzeihen. Sie war ein ekelhaftes Weib.“ Zumindest verstand Shana jetzt, warum er ihr gegenüber immer so abweisend war. Er hatte einfach Angst, weil sie die Wächterin war. Jetzt kannte sie endlich den Grund für seinen Hass. Doch eine Sache interessierte sie noch. „Warum hast du mich nicht getötet?“ „Ich durfte nicht, weil ich der Hüter des Schlüssels war.“ „Ich meine danach. Als ich den Schlüssel hatte, hattest du doch deine Aufgabe erfüllt und nichts hat dich mehr daran gehindert, mich umzubringen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich aus einer Laune heraus.“ „Was?“ Sie schlug gegen seine Schulter und versuchte sich loszumachen. Ethan ignorierte ihren Schlag und hielt sie weiterhin fest. „Was glaubst du, warum ich gerade dir den Schlüssel gegeben habe? Ich hatte so eine Ahnung, dass du die Wächterin der Vampire warst. Und als ich dein Blut getrunken hatte, wusste ich es fast sicher. Ich wollte dich töten, als ich dich traf, doch ich hatte keine Zeit mehr dazu. Als ich in der darauffolgenden Nacht zu dir kam und der Schlüssel auf dich reagierte, wollte ich abermals töten.“ Shana erstarrte und ein eiskalter Schauer durchlief ihren Körper. Das hatte sie nicht gewusst. „Doch ich konnte nicht. Im Laufe der Zeit habe ich viele Wächterinnen kennen gelernt. Und du warst nicht wie sie. Die Anderen waren erhaben und sittsam. Du aber warst aufmüpfig und hast dich völlig falsch verhalten. Statt um dein Leben zu betteln, hast du mich angeschrien. Ich wusste zwar, dass es ein Fehler war, dich am Leben zu lassen, aber ich konnte nicht anders.“ „Warum?“ „Wie gesagt, ich weiß es nicht. Ich habe rein aus Instinkt gehandelt. Also beschwer dich nicht und freu dich, dass du noch lebst.“ Shana wusste nicht so recht, wie sie darauf reagieren sollte. Sollte sie sich freuen, dass er sie am Leben gelassen hatte? Oder sollte sie ihn hassen, weil er ihr Leben als so unwichtig ansah? Doch im Grunde war es ihr egal gewesen. Es ging ihr nicht darum, warum er es getan hatte. Er hatte sie nicht umgebracht und damit war die Sache für die erledigt. Denn er konnte sagen, was er wollte - er hasste nicht sie, sondern Emily. „Warum hast du mir deine Geschichte nicht schon früher erzählt? Ich hätte alles viel besser verstanden und wir hätten nicht so aneinandergeraten müssen.“ Statt eine Antwort zu geben, ließ er sie los und ging auf Abstand. Er drehte sich von ihr weg und starrte auf das gefrorene Wasser. „Ethan?“, fragte Shana vorsichtig. „Das ist keine Geschichte die man einfach so erzählt. Es ist nicht gut, wenn jemand weiß, wer ich bin. Ich war über fünfzig Jahre lang der Spielball von Emily gewesen. Sie hat mich gedemütigt und mich zu einem ganz anderen Menschen gemacht. Denkst du, das ist etwas, was ich jedem gerne erzähle?“ „Nein.“ Shana verstand es. Er hatte gelitten. Ethan war niemand, der eine Schwäche zeigte. Dann drehte er sich zu ihr um und holte etwas aus seiner Manteltasche. Es war ein silbernes Medaillon, das er ihr da hinhielt. Sie nahm es und ließ es aufschnappen. Darin war eine Fotographie. Sie war schwarzweiß. Darauf war eine junge Frau zu erkennen. Sie trug ein dunkles, hochgeschlossenes Kleid. Ihre dunkle Mähne floss in sanften Wellen über ihren Rücken. Sie saß und blickte ausdruckslos in die Kamera. Sie sah aus wie ein Engel. „Ist das Emily?“ Ethan nickte. Shana sah sich wieder das Bild an. Ethan hatte recht. Sie hatte kein bisschen Ähnlichkeit mit Emily gehabt. Wie konnte sie nur so naiv sein und so etwas denken? Diese Frau war es gewesen, die Ethan zu einem gefühllosen Vampir gemacht hatte. Hass stieg in ihr auf. Wie konnte Emily es nur zulassen, dass aus dem lieben und netten Ethan so ein misstrauischer und abweisender Mann wurde? Nur warum ging Shana das so nahe? Sie schloss das Medaillon wieder und gab es Ethan zurück. Als er es an sich nahm, berührten sich ganz kurz ihre Hände. Plötzlich machte sich ein Gefühl in ihr breit, womit sie nie im Leben gerechnet hätte. Es machte klick und Shana wusste, warum sie sich das alles so sehr zu Herzen nahm. Sie hasste Ethan nicht, sondern liebte ihn. Diese Erkenntnis kam so plötzlich und unerwartet, dass sie schwankte und leicht anfing zu zittern. „Es ist kalt. Ich bringe dich zurück in die Gruft.“, interpretierte Ethan ihre Reaktion völlig falsch. Ohne eine Antwort von ihr abzuwarten, hob er sie auf die Arme und machte sich auf den Weg. Zaghaft schmiegte sie sich an ihn. Warum nur war das Schicksal so unfair zu ihr gewesen? Sie konnte Ethan nicht lieben. Doch als sie in sich hineinhorchte, war nur Liebe zu finden. Es war nicht irgendeine dumme Verliebtheit- schön wäre es gewesen. Nein, sie liebte ihn. Ihre Beziehung zueinander war ohnehin schon kompliziert genug und durch ihre Liebe zu ihm, machte sie alles nur noch schlimmer. Das hast du ja mal wieder toll gemacht, Shana. Im Wohnzimmer saßen alle, bis auf Hunter und sahen fern. Als Chris Shana sah, stand sie auf und ging auf sie zu. Ehe der kleine Vampir sie umarmen konnte, hatte Shana schon ausgeholt und verpasste Chris eine Ohrfeige. Jay war schon aufgesprungen, um seine Freundin zu beschützen, doch im selben Moment umarmte Shana Chris. „Tut mir leid, aber das hattest du verdient. Ich weiß, dass du es nur gut gemeint hast, aber ich treffe meine Entscheidungen selbst. Misch dich in dieser Beziehung nicht mehr ein. Du wolltest mich nur beschützen, aber ich bin schon groß und kann auf mich selbst aufpassen.“ Chris umarmte sie fest. „Okay. Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass dir noch mehr wehgetan wird.“ Shana gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte. „Ich habe Hunger. Was gibt es zu essen?“ Alle starrten sie einen Moment verwundert an und fingen dann an zu lachen. Eine Woche verging und Shana hatte ihr Problem immer noch nicht gelöst. Sie liebte Ethan immer noch. Warum konnte sie diese Gefühle nicht einfach abstellen? Bei Yue hatte es doch auch funktioniert. Na ja, aber Yue hatte sie auch nicht geliebt. Sie war lediglich ein bisschen verknallt in ihn gewesen. Leider konnte man das in Ethans Fall nicht sagen. Sie versuchte sich all seine schlechten Seiten vor Augen zu halten, doch sie verwandelten sich alle in gute Seiten. Das war doch nicht mehr normal. Seine ständige schlechte Laune interpretierte ihr verliebtes Herz als Coolness. Seine Beleidigungen nahm sie gar nicht zur Kenntnis, sondern nur die Tatsache, dass er mit ihr redete. Dabei war es ihr egal, was er zu ihr sagte. Chris hatte mal zu ihr gesagt, dass Liebe so war, wie sie eben war, aber das hier konnte sie nicht einfach so abtun. Sie benahm sich total untypisch. Sie versuchte zum Beispiel Ethan aus dem Weg zu gehen. Sie versuchte es wirklich, doch daraus wurde nichts, denn sie verspürte ein abartiges Bedürfnis nach Nähe zu ihm. Es war aber nicht so sehr das Bedürfnis nach Zärtlichkeiten oder Sex. Da konnte sie lange warten. Immerhin war hier von Ethan die Rede. Nein, sie wollte einfach nur bei ihm sein. Seine Nähe reichte ihr schon aus, um glücklich zu sein. Wenn er aufstand und in die Küche ging, um Tee zu trinken, dann folgte sie ihm. Wenn er dann geduscht hatte und zum Training ging, folgte sie ihm. Zwar musste sie dann selbst auch trainieren, aber das nahm sie in Kauf. Manchmal war sie so befangen von ihm, dass sie ihre Deckung vergaß und Hunter sie nach Strich und Faden verprügelte. Er schrie sie dann immer an und beleidigte sie. Shana aber ignorierte das. Ihr war es egal, was sie auf sich nehmen musste, um bei Ethan zu sein. Wenn Ethan nach draußen ging, wenn es dunkel wurde, dann saß sie wie auf heißen Kohlen. Sie machte sich die ganze Zeit seiner Abwesenheit sorgen und kontrollierte ständig ihr Handy. Sie wollte sichergehen, dass er sie immer erreichen konnte. Wenn sie dann zu Bett gingen, tat Shana immer so, als ob sie schlafen würde und schmiegte sich an ihn. Ihr Herz setzte immer aus, wenn sie seine Haut berühren konnte. Das waren die glücklichsten Momente für sie gewesen. Erfreulich war es auch, dass Ethan sie gewähren ließ. Er umarmte sie zwar nicht, stieß sie aber auch nicht von sich. Sie fragte sich, wie es mit ihnen weitergehen sollte. Schließlich konnte sie nicht ewig den liebestollen Groupie spielen. Auf Dauer würde ihr das auch keine Befriedigung verschaffen. Nur leider wusste sie, wie Ethan reagieren würde, wenn sie ihm ihre Liebe gestehen würde. Dann würde sie ihn ganz verlieren und das wollte sie auf keinen Fall riskieren. Doch wie immer kam alles anders, als erwartet. Sie saß mit Ethan und Rowen in der Küche und frühstückte. Rowen und Ethan waren sich in letzter Zeit nicht gerade wohlgesinnt. Rowen hatte ein paar Mal versucht herauszufinden, was Shana und Ethan besprochen hatten und warum sie miteinander geschlafen hatten und so weiter. Doch Ethan schwieg wie immer und Shana konnte es ihm einfach nicht sagen. Sie fand, dass es nicht fair war. Nicht sie sollte es ihm sagen, sondern Ethan. Daher sagte sie auch nichts zu der kühlen Distanz, die beide zueinander wahrten. Es war sowieso merkwürdig, dass Rowen sauer war. Immerhin war er doch der Verständnisvollste im Clan gewesen und erschien nie neugierig. Doch Shana würde sich da gepflegt raushalten. Sie nahm gerade einen Schluck von ihrem Tee, als Chris vollkommen aufgebracht in die Küche stürmte. „Silvester.“, rief sie freudig aus. Alle sahen sie verwirrt an. „Was ist mit Silvester?“, fragte Shana irritiert. Warum nur war Chris so aufgebracht? Was hatte das alles mit Silvester zu tun? „Heute ist Silvester.“ „Ja?“ Seit Shana in der Gruft wohnte, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. „Ja. Lasst uns Silvester feiern.“ „Feiern?“ Rowen sah von seiner Zeitung auf. „Ja, feiern. Wir feiern so selten.“ „Tun wir das?“ „Ja, Rowen. Selbst Geburtstage feiern wir nicht mehr.“ „Es ist auch etwas schwierig, so viele Kerzen auf eine Torte zu bringen.“ „Lasst uns Silvester feiern. Richtig mit Feuerwerk und so.“, überging Chris den misslungenen Scherz von Rowen. „Aber warum ausgerechnet Silvester?“ „Na, weil man das so macht. Das haben wir noch nie gefeiert. Außerdem ist es für Shana. Es ist wichtig, dass sie normale, menschliche Feste feiert.“ „Also wegen mir musst du das nicht machen.“ Shana maß diesem Ereignis nicht viel bei. Doch als sie den mörderischen Blick von Chris sah, lenkte sie ganz schnell ein. „Andererseits wäre es sicher eine nette Abwechslung.“ „Da habt ihr es. Wir feiern Silvester! Teilnahme ist Pflicht!“ Dabei sah sie Ethan streng an. „Ich könnte doch auch noch die anderen Clans einladen. Je mehr, desto lustiger.“ „Andere Clans?“, fragte Shana. Davon hatte sie ja noch nie was gehört. „Hat Rowen dir nichts davon erzählt?“ „Nein.“ Beide Frauen sahen zu Rowen. Er wurde doch tatsächlich etwas verlegen. „Ich muss es in der ganzen Aufregung wohl vergessen haben.“ „Aber Sa und Derek wissen von Shana, oder?“ „Natürlich.“ „Und warum waren sie noch nicht hier?“ „Soweit ich weiß, hatte Derek viel zu tun und Sa hatte einige Rivalitäten im Clan, um die sie sich kümmern musste.“ Shana räusperte sich. „Könnte mir mal jemand sagen, wer diese Leute sind?“ „Gewiss. Es gibt nicht nur unseren Clan in dieser Stadt. Noch zwei weitere Ansiedlungen von Vampiren sind hier zugegen, die eine ähnliche Ernährungsphilosophie haben, wie wir.“ „Und dieser Derek und diese Sa sind wer?“ „Derek gehört der Clan im Norden der Stadt. Er ist Kanadier und führt ein strenges Regiment in seinem Clan. Sa kommt aus Vietnam. Sie ist die einzige weibliche Clanführerin, von der ich bisher gehört habe. Sie ist stark, was sie auch sein muss, da sie sich in ihrem Clan behaupten muss.“ „Und die stört es nicht, dass ihr die Wächterin für euch beansprucht?“ „Nein.“ Die Art, wie Rowen das sagte, ließ Shana stutzen. Man sah ihm an, dass er etwas verschwieg. Nervös rückte er seine Brille zurecht. „Was ist los, Rowen-san?“ „Nun... Derek sagt, dass er auf Frauen verzichten kann. Er meint, dass eine Frau niemals solche Macht hat, wie sie der Wächterin zugeschrieben wird. Und Sa erklärte mir, dass sie eine Wächterin für uninteressant hält. Sa ist stark genug und braucht keine weitere Kraftquelle.“ „Aha.“, meinte Shana nur. Sie hatte wirklich keine große Lust, die anderen Clans kennen zu lernen. „Ich rufe sie gleich an.“, verkündete Chris, zückte ihr Handy und ging aus der Küche. Shana seufzte. Das konnte ja lustig werden. Der Rest des Tages verlief ereignislos. Shana wahrte heute Abstand zu Ethan. Ihr war aufgefallen, dass er sie komisch ansah. Hatte er etwas bemerkt? Sie hoffte nicht. Sie würde es nicht verkraften, wenn er sie zurückweisen würde. Dann würde sie endgültig zerbrechen. Daher beschloss sie, sich von ihm fern zu halten. Es fiel ihr auch nicht schwer, weil sie genug zu tun hatte. Erst quatschte sie eine Weile mit Mika und versuchte ihre Freundin aufzuheitern. Mika fand es natürlich blöd, dass sie nicht richtig Silvester feiern konnte, aber Shana konnte ihr da auch nicht helfen. Dann redete sie noch kurz mit Yue. Er fragte sie, ob sie beide nicht zusammen Silvester feiern wollten, aber Shana lehnte ab und sagte, dass sie schon anderweitig eingebunden war. Nach den Telefonaten nahm Chris sie vollständig in Beschlag. Sie bastelten Deko, machten Essen und planten, wie sie den Friedhof gestalten sollten. Außerdem hatte Chris noch eine Überraschung für Shana. Sie schenkte ihr eine Waffe. Die Großmutter von Rin fertigte Waffen und Chris hatte eine für Shana in Auftrag gegeben. Es war eine Hellebarde gewesen, die man zusammenstecken konnte, so dass man sie handlich verpacken konnte. Chris wollte sie Shana schon vorher geben, aber da sie sich mit Jay beschäftigt hatte, hatte sie es vergessen. Shana bedankte sich und steckte ihre neue Waffe ein. Sobald es dunkel wurde, schickte Chris die Brüder los um Feuerwerkskörper zu kaufen. Währenddessen stellte sie zusammen mit Shana Fackeln und Kerzen auf den Friedhof und sie gestalteten alles etwas festlich. Nachdem sie sich zurechtgemacht hatten, versammelten sich alle draußen. Bald darauf erschienen auch die anderen Vampire. Dem Clan von Derek gehörten acht Vampire an, darunter zwei Frauen. Derek war ein Hüne von einem Mann. Er war muskelbepackt, groß, hatte helles Haar und Augen und einen grimmigen Gesichtsausdruck. Narben zierten sein Gesicht, was ihn hart erschienen ließ. Und da er nicht lächelte, sah er zum fürchten aus. Sa hingegen waren sechs Vampire unterstellt. Drei Frauen und drei Männer. Sie war wie eine Amazone. Groß, schlank, muskulös und wunderschön. Auch sie lächelte nicht. „Es freut mich, dass ihr unserer Einladung gefolgt seid. Die Zusammenkunft ist von großer Bedeutung für uns.“ „Herrgott, Rowen.“, knurrte Derek. „Wir haben nicht mehr das Jahr 1850. Rede so, dass man dich versteht.“ „Verzeih.“ „Sei nicht so gemein, Derek. Wir sind nicht hier, um zu streiten.“ Die Stimme von Sa war leise und ruhig. Shana gefiel das nicht. „Darf ich euch die Wächterin vorstellen? Das hier ist Shana. Shana? Das sind Derek und Sa.“ Shana trat vor. Sollte sie sich verneigen oder ihnen die Hand geben? Sie wusste es nicht genau. Sie wollte zu einer Begrüßung ansetzten, aber Derek war schneller. „Das ist also die Kleine?“ Derek nahm ihr Gesicht in seine große Hand und drehte es hin und her. „Sehr spektakulär sieht sie ja nicht aus. Eher unbedeutend.“ „Hey!“, protestierte Shana. „Willst du mich dumm von der Seite anmachen, Kleine?“ Shana schlug seine Hand weg und funkelte ihn wütend an. „Ich bin weder unbedeutend, noch bin ich eine Kleine. Mein Name ist Shana! Soll ich es noch buchstabieren oder geht das über deinen Horizont hinaus?“ Alle starrten sie an. Derek sah sie einen Moment mit großen Augen an und fing dann an zu lachen. „Du gefällst mir.“ Er grinste, was sein Gesicht ein wenig attraktiver erscheinen ließ. Er legte einen Arm um Shana und sah Rowen an. „Vielleicht mache ich ja doch Anspruch auf sie geltend, Rowen.“ Shana entzog sich seiner Umarmung und baute sich vor ihm auf. „Ich bin niemandes Eigentum! Ich entscheide, was ich will und zu wem ich will!“ Dabei bohrte sie ihren Zeigefinger unaufhörlich in seine Brust. Derek lachte erneut, nahm dann ihre Hand und küsste sanft ihren Handrücken. „Du musst mich auf jeden Fall besuchen kommen. Ich liebe Frauen die Mumm haben.“ Bevor Shana wieder den Mund aufmachen konnte, trat eine Frau vor und haute Derek auf den Hinterkopf. „Soweit kommt es noch!“, schimpfte sie. „Sie kann gerne zum Tee kommen, mehr aber auch nicht, du Schwerenöter!“ Derek grinste. „Darf ich dir meine reizende Frau vorstellen? Das ist Heather.“ Daraufhin mussten alle lachen. Es wurde ein lustiges Fest. Shana wurde jedem vorgestellt. Sie hätte nie gedacht, dass es so viele verschiedene Nationalitäten in den Clans gab. Da waren Spanier, Australier, Russen, Franzosen und sogar Deutsche und Afrikaner. Alle sahen blendend schön aus und waren sehr nett. Sie verstand sich gut mit ihnen. Als dann auch Rin kam, war die Feier perfekt. Bis auf einige kleine Streitereien waren alle friedlich. Shana ließ den Blick über die Menge schweifen. Man unterhielt sich oder tanzte sogar. Als sie das Gesamtbild betrachtete, fiel ihr auf, dass von überallher etwas bei den Vampiren aufblitzte. Als sie genauer hinsah, erkannte sie Waffen. Es waren Handfeuerwaffen, Dolche, Schwerter und Äxte. War das eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen oder steckte mehr dahinter? Sie wusste es nicht genau. Aber sie konnte den Vampiren auch keinen Vorwurf machen, denn sie selbst trug ihre neue Waffe auch bei sich. Chris hatte darauf bestanden und Shana hatte sich nichts weiter dabei gedacht. Außerdem hatte sie auch ihren Dolch dabei. Man konnte ja nie wissen. Shana hatte gerade eine Runde gedreht und mit jedem ein wenig geplaudert, als sie Ethan entdeckte, der allein und etwas abseits an einem Grabstein lehnte. Sie holte einmal tief Luft und ging zu ihm. Vorsichtig lehnte sie sich an den Grabstein neben ihn. Er sagte nichts, beachtete sie noch nicht einmal. Shana seufzte. Sie hätte ihn gerne gefragt, was mit ihm los war, aber da sie seine Standardantworten schon zu genüge kannte, ließ sie es bleiben. Nach einiger Zeit brach Ethan zu ihrer Verwunderung das Schweigen. „Wenn du dich an mir rächen willst, solltest du subtiler vorgehen.“ „Was? Wie kommst du darauf, dass ich mich an dir rächen will?“ „Du hängst an mir wie eine Klette. Soll diese Nerverei als Rache dafür gelten, was ich dir angetan habe?“ „Nein.“ Ethan schnaubte. „Nein. Natürlich nicht.“ „Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen.“ „Warum gehst du mir dann auf die Nerven?“ Er musste sich ja wirklich sehr von ihr gestört fühlen, wenn er sie sogar nach dem Grund dafür fragte. „Das tue ich nicht.“ Er sah sie von der Seite her böse an und Shana zuckte zusammen. Erwischt. „Tut mir leid, wenn dich meine Anhänglichkeit nervt.“ „Das ist eine Entschuldigung und kein Grund.“ Ach? Wirklich? Shana musste es sich verkneifen, damit sie ihre Gedanken nicht laut aussprach. „Du bist meine Bezugsperson.“, sagte sie stattdessen. „Deine was?“ „Ich habe niemanden mehr. Die Familie, von der ich glaubte, sie wäre mein Fleisch und Blut, ist nicht blutsverwandt mit mir. Mein Leben war eine einzige Lüge. Ich weiß nicht mal, wer ich eigentlich bin. Bin ich Shana oder Emily? Ich habe jegliches Gefühl für Realität verloren. Es hört sich zwar merkwürdig an, aber wenn ich in deiner Nähe bin, ist für mich die Realität klar erkennbar. Es ist nicht alles nur schwarz und weiß, sondern farbig. Ich weiß nicht, wie du das machst, aber du bist mein Anker. Ohne dich würde ich wahrscheinlich wahnsinnig werden.“ Shana sah zu Boden. Was redete sie da eigentlich? Da konnte sie auch gleich sagen, dass sie ihn liebte und ihn so vertreiben. Ethan war für solche Gefühle nicht geschaffen. Warum nur fühlte sie sich dann so von diesem Vampir angezogen? Vorsichtig sah sie ihn an. Er sah nachdenklich aus. Dann huschte so etwas wie Erkenntnis über sein Gesicht. Es war zwar nur ganz kurz, aber Shana hatte es gesehen. Er wusste, was sie für ihn empfand. Verfluchter Mist! „Das ist nicht dein Ernst.“ „Ich kann nichts dagegen machen.“ Ethan wollte etwas sagen, doch plötzlich erstarrte er. Shana spürte es auch. Ihr Schlüssel fing regelrecht zu brennen an und sie zuckte zusammen. „Was für eine nette Party. Warum habe ich keine Einladung bekommen?“ Shana bekam eine Gänsehaut bei dieser Stimme. Alle Vampire, einschließlich Shana und Ethan, sahen in die Richtung, aus der diese grauenvolle Stimme kam. Auf einem Grabstein saß Eve. Am Fuße des Grabsteins saßen zwei Wölfe. „Ethan. Shana. Kommt doch bitte näher.“ Hinter sich hörte Shana ein Knurren und ein Werwolf trat aus der Dunkelheit. Es war nicht irgendwer, sondern ihr guter, alter Freund Kato. „Komm!“, sagte Ethan und sie gingen näher an Eve heran. Auch die anderen Vampire wurden zusammengetrieben. Eve klatschte erfreut in die Hände. „Endlich sind wir alle vereint.“ Sie lächelte und schlug ihre Beine übereinander. „Ich hoffe, ich habe eure Feier nicht zu sehr gestört.“ „Was willst du?“ „Also bitte, Ethan. Sei doch etwas freundlicher zu mir. Willst du mir nicht etwas zu trinken anbieten?“ „Tut mir leid, aber das Arsen ist uns ausgegangen.“ „Lass die Witze.“ „Komm zur Sache.“ Eve seufzte. „Musst du mir immer den Spaß verderben?“ Ethan schwieg. „Nun gut. Wie du weißt, muss es zu einem Kampf kommen. Ich habe mir gedacht, dass heute Nacht perfekt wäre. Mein Liebling war auch einverstanden und deswegen sind wir hier.“ „Emily ist nicht erwacht. So lange das nicht passiert ist, darfst du einen Kampf in diesem Ausmaße nicht einleiten. Es gibt Regeln.“ Eve schnaubte. „Regeln. Ich habe es satt mich an die Regeln zu halten. Du musst ihr nur dein Blut geben und dann hat alles wieder seine Ordnung.“ „Du weißt doch, dass er Emily nicht erwecken will. Das würde er nicht verkraften.“, sagte eine Stimme aus der Dunkelheit. Shana kannte diese Stimme. Ein junger Mann trat hinter dem Grabstein hervor und küsste Eve auf die Wange. Dann wandte er sich an die anderen. Shana stockte der Atmen. Er hatte braunes Haar und seine Augen hatten einen sanften Karamellton. Das konnte doch nicht sein. „Yue?“, fragte Shana leise. Eve grinste. „Du hast deine Rolle perfekt gespielt, Liebling.“ „Danke für das Kompliment.“ „Was hat das zu bedeuten?“, verlange Shana zu wissen. Was hatte Yue mit den Werwölfen zu schaffen? Er überging ihre Frage. „Hallo, Eth.“ „Cain.“, knurrte Ethan bedrohlich. Shana schlug die Hand vor den Mund. Cain lachte. „Wir haben uns seit über hundert Jahren nicht mehr gesehen. Wie wäre es mit einer Umarmung?“ Cain breitete seine Arme aus. „Eher würde ich mir die Arme abhaken, als sie um dich zu legen.“ „Wann bist du nur so verbittert geworden?“ „Vielleicht, als du Mutter zerfetzt hast?“ Cain lachte. „Das trägst du mir immer noch nach?“ „Bitte sag mir, dass das nicht dein Bruder ist.“, flehte Shana. „Was glaubst du wohl, blöde Kuh?“ Oh. Mein. Gott. Sie hatte nicht nur einen Werwolf, sondern auch einen Mörder unzähliger Menschen geküsst. Shana wurde schlecht. Ihr erster Kuss - und das von Cain. Konnte es noch schlimmer werden? Es konnte! „Wie geht es dir, geliebte Shana?“ „Geliebte?“ Ethan sah sie erstaunt an. „Hast du ihm etwa nichts von uns erzählt? Du böses Mädchen.“ „Was meint er damit?“ „Ich... das... ich...“, konnte Shana nur stammeln. „Wir sind ein paar Mal miteinander ausgegangen, Bruder.“ „Was?“ „Woher sollte ich denn wissen, wer er ist? Er hat gesagt, dass er Yue heißt.“, versuchte Shana sich zu verteidigen. „Du hast mit Cain rumgemacht?“ Ethan war kurz vorm explodieren. „Woher sollte ich das denn wissen?“ Ethan knurrte. „Das gehörte alles zu deinem Plan, nicht wahr?“ Dabei sah er Cain wütend an. „Natürlich wusste ich, wer sie war. Hälst du mich für dumm? Und es war amüsant mich ein wenig mit deiner Wächterin zu vergnügen. Wobei ich sagen muss, dass sie nicht sehr aufregend war.“ „Halt die Klappe!“, schrie Shana fast. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Cain lachte. „Gräme dich nicht. Ethan und ich sind Brüder und teilen gerne.“ „Du bist nicht mehr mein Bruder! Dieses Recht hast du schon vor langer Zeit verwirkt!“ „Seit ihr fertig?“, fragte Eve gelangweilt. „Das hier sollte mein großer Auftritt werden.“ „Verzeih mir bitte, Liebste.“ „Natürlich tue ich das.“ Von diesem Liebesgeplänkel wurde Shana wieder übel. „Da wir schon bei Enthüllungen sind, sollte auch ich mich zu erkennen geben.“ Eve lachte. „Oder was meinst du dazu, Liebling?“ „Gewiss solltest du das. Ich denke, dass du dadurch vielleicht sogar deine Schwester wiederbekommst.“ „Wovon redet ihr?“ „Sei nicht so unhöflich, Ethan. Ich unterhalte mich gerade mit deinem Bruder.“ Ethan spuckte verächtlich aus um zu zeigen, wie wenig ihn das interessierte. Eve lächelte und schnippte mit den Fingern. Eine weitere Person trat aus der Dunkelheit. Shana musste schlucken, als sie Sho erkannte. Das konnte doch nun wirklich nicht sein. Der Freund von Mika gehörte auch dazu? Er hielt etwas glänzendes in der Hand und warf es Shana dann vor die Füße. Sie zuckte etwas zurück, doch dann sah sie zu Boden. Ihre Hände zitterten, als sie das Armband vom Boden aufhob. Es war aus Leder und in der Mitte war eine silberne Platte, auf der ein Datum eingraviert war. „Nein.“, flüsterte Shana. „Doch.“, hielt Eve dagegen. „Was hast du mit Mika gemacht?“ „Was soll ich schon mit ihr gemacht haben?“ „Dieses Armband habe ich Mika vor fünf Jahren geschenkt.“ „Ich weiß. Das Datum war der Tag, an dem ihr Freunde geworden seid. Ich finde das ziemlich sentimental. Das passt überhaupt nicht zu dir, Schwester.“ „Woher hast du das Armband? Was hast du Mika angetan?“ „Ich habe sie verschwinden lassen.“ „Du lügst! Ich habe heute noch mit ihr gesprochen. Sie ist nicht verschwunden!“ „Ich glaube, du hast mich nicht ganz verstanden. Ich bin erwacht und habe ihren Körper übernommen. Mikas Geist ist tot!“ „NEIN!“, schrie Shana. „Mika ist im Krankenhaus. Ich habe mit ihr telefoniert!“ „Wenn ich den Körper eines Mädchens übernehme, dann kann ich mir ihre Eigenschaften nach Belieben aneignen.“, sagte Eve mit der Stimme von Mika. Um ihre Behauptung noch zu untermauern, zeigte sie Shana eine blassrosa Narbe auf dem Unterarm. Diese Narbe hatte Mika sich im Kochunterricht in der Schule zugezogen, als sie sich am Backofen verbrannt hatte. „Nein!“ Shana brach in Tränen aus. „Gib sie mir zurück“, schrie sie und wollte sich auf Eve stürzen, doch Ethan hielt sie zurück. „Gib mir Mika wieder!“ „Mika ist tot.“ „Ich hasse dich!“ Nun konnte Shana nichts mehr halten. Sie hatte endgültig alles verloren. „Du verdammte Irre! Ich hasse dich abgrundtief! Du bist ein Ungeheuer! Du-“ Shana wollte ihr noch weitere Beleidigungen an den Kopf werfen, doch Ethan hielt ihr den Mund zu. „Halt die Klappe, blöde Kuh!“, fuhr er sie an. Doch es war schon zu spät. Die Augen von Eve glühten rot auf. „Niemand beleidigt mich!“, schrie sie. „Vernichtet sie alle!“, gab sie den Befehl und die Werwölfe traten aus der Dunkelheit und griffen an. Dann brach die Hölle los. Ethan packte Shana und schleuderte sie in ein Gebüsch. Tränen rannen ihr im Überfluss über die Wangen. Sie hatte alles verloren. Ihre Familie, ihre Freunde, ihr Leben. Einfach alles. Sie hatte das Gefühl, als ob man ihr das Herz herausgerissen hätte. Warum? Warum nur war das Schicksal so grausam zu ihr? Womit hatte sie das verdient? Sie war nichts mehr. Sie sollte den Rat von Eve befolgen und das Blut eines Vampirs trinken. Dann wäre Shana endlich tot. Emily wäre sicherlich nützlicher als sie. Langsam stand sie auf. Sie sah, wie die Vampire und die Werwölfe gegeneinander kämpften. Sie hörte Schreie, Beschimpfungen und das Klirren von Waffen. Sie sah den Clan. Sie kämpften mit Inbrunst gegen ihre Feinde. Warum nur kämpften sie? Warum musste es immer einen Kampf geben? Shana wischte sich über die Augen. Dabei fiel ihr Blick auf den Ring. Romia hatte nicht so einfach aufgegeben. Auch sie war ein Nichts, doch sie kämpfte für ihre Überzeugungen und verteidigte, was sie liebte. Shana sah abermals zu ihrem Clan. Rowen, Chris, Jay, Hawk, Hunter und Ethan. Sie waren nicht nur einfach ihr Clan, sie waren ihre Familie. Sie waren alles, was sie noch hatte. Und das, was sie noch hatte, musste sie unter allen Umständen verteidigen. Sie war zwar nicht so stark, wie die Vampire, aber kampflos würde sie sich nicht ergeben. Geschickt schraubte sie ihre Hellebarde zusammen und stürzte sich in den Kampf. Sie sah Rowen, der gegen einen Werwolf kämpfte. Doch der kluge Vampir war am verlieren. Der Werwolf drängte ihn mehr und mehr in die Enge. Shana fasste ihre Hellebarde fester und rammte ihre Waffe zwischen die Schulterblätter des Werwolfes. Dieser brüllte auf und Shana erkannte an der Stimme, dass es Kato war. Endlich konnte sie dieses ekelhafte Subjekt fertig machen! Shana zog ihre Waffe heraus und Blut quoll aus der Wunde. Kato drehte sich um und wollte Shana eine verpassen, doch sie duckte sich unter dem Schlag hindurch und stieß erneut zu. Diesmal war es ein gezielter Stich ins Herz. Kato sah einen Moment geschockt aus. Dann rollten seine Augen nach innen, so dass man nur noch das Weiße sah und er stürzte zu Boden. Dort blieb er regungslos liegen. „Nenn mich nie wieder Süße!“ Ha! Das war doch mal etwas geistreiches gewesen. Sie drehte sich zu Rowen. „Alles okay bei dir?“ „Das war beeindruckend.“ „Hast du eine Waffe?“ „Gewiss.“ Er zeigte ihr einen Dolch. „Gib ihn mir.“ Statt zu tun, was sie sagte, starrte Rowen sie nur an. Sie seufzte genervt und nahm dann ihren eigenen Dolch. Ohne Umschweife schnitt sie sich in den Arm. „Trink.“ „Was?“ „Mein Blut macht dich stärker. Immerhin bin ich die Wächterin. Also diskutier jetzt nicht mit mir. Mach es einfach!“ Rowen wollte etwas sagen, doch dann klappte er den Mund zu und nickte. Vorsichtig leckte er über die Wunde und das anschließende Saugen war etwas unangenehm, doch sie würde es überleben. Als Rowen sich von ihr löste, leuchteten seine grünen Augen intensiv. „Das ist faszinierend.“ „Pass auf dich auf.“ Shana stürzte sich wieder in den Kampf. Sie half, wo sie nur konnte und spendete den Vampiren Blut. Eigentlich hätte ihr durch den Blutverlust schwindelig werden müssen, aber das Adrenalin, was durch ihren Körper jagte, ließ sie nichts spüren. Selbst die angeknacksten Rippen, die ein Werwolf zu verschulden hatte, als sie einen Moment nicht aufgepasst hatte, spürte sie kaum. Sie fühlte sich einfach großartig. Shana sah sich um und hielt Ausschau nach weiteren Vampiren. Was sie sah, erschreckte sie. Jay und Chris waren bereits tot. Ihre Körper lagen regungslos auf dem Boden. Sie unterdrückte ihre Trauer so gut es ging. Damit würde sie sich später befassen müssen. Auch Hawk schien sich nur noch schlecht als recht auf den Beinen halten zu können. Gerade, als sie ihm zur Hilfe eilen wollte, ertönte ein fürchterliches Gebrüll. Shana sah in die Richtung, aus der es kam. Es war Cain, der schrie. Sein ganzer Körper zitterte und sein Maul war weit aufgerissen. Auf dem Boden neben ihm lag Eve. Sie regte sich nicht mehr. Ethan stand in unmittelbarer Nähe. Er hatte einen Dolch in der Hand, von dem Blut auf den Boden tropfte. Er hatte Eve doch nicht etwa umgebracht? „STIRB!“, schrie Cain und dann ging alles ganz schnell. Er schoss auf Ethan zu und versenkte seine messerscharfen Zähne in die linke Schulter von Ethan. Er riss ihm das Fleisch regelrecht vom Körper, als Cain sich zurückzog. Ethan schrie schmerzerfüllt auf und taumelte, während Blut aus der Wunde spritze. Shana setzte sich in Bewegung, doch es war schon zu spät. Cain rammte seine Klauen in die Oberschenkel von Ethan und riss ihm mit seinen Zähnen den Bauch auf. Ethan fiel leblos zu Boden. Cain ließ von ihm ab, als er sich versichert hatte, dass sein Bruder nicht mehr aufstehen würde, und ging dann zu Eve, um sie zu betrauern. Shana kam schlitternd zum stehen und fiel neben Ethan auf die Knie. Es war durchlöchert und zerfetzt. Überall war Blut. „Ethan?“, fragte sie mit zittriger Stimme. Tränen benetzten ihre Wangen. Langsam öffnete er ein Auge. „Du heulst... schon wieder.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Ich kann nicht anders.“ „Das macht... macht dich hässlich.“ „Ich weiß. Sprich nicht so viel und schone dich.“ „Eve ist...“, überging er ihre Bitte. „Ja. Sie ist tot.“ „Gut.“ „Bitte stirb nicht.“ „Nerv... mich nicht.“ Shana lächelte und strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht. „Du darfst mich nicht verlassen. Ich habe doch nur noch dich.“ „Blöde... Kuh!“ „Ethan!“ „Wir sehen uns... wieder.“ „Was?“ „Bleib du selbst... dann... sehen wir... uns wieder.“ „Versprochen?“ „Versprochen... Shana...“ Sein Körper erschlaffte. „Ethan?“ Er reagierte nicht. „ETHAN!“ Er war tot. „Nein, nein, NEIN! Du darfst mich nicht alleine lassen, du Mistkerl! Warum tust du mir das an?“ Sie sah auf ihn herab und konnte durch die Tränen kaum noch etwas erkennen. „Lass mich frei.“ Shana zuckte zusammen und sah sich um. Wer hatte das gesagt? Wer störte sie in ihrer Trauer? „Lass mich frei.“, hörte sie wieder eine Stimme. „Wer ist da?“ Sie wollte Ethan beweinen und nicht gestört werden. „Ich bin es.“ „Wer ist ich?“ „Emily.“ Das war doch jetzt ein Witz. „Ich beliebe nicht zu scherzen.“ Shana sah sich suchend um, konnte aber niemanden entdecken. „Ich bin in dir drin. Mit den Augen vermagst du mich nicht zu sehen.“ Shana wurde wahnsinnig. Ganz eindeutig. „Du bist nicht dem Wahnsinn verfallen.“ „Hör auf mit mir zu reden!“ „Lass mich frei.“ „Was?“ „Trinke das Blut von Ethan und lass mich frei. Dich hält hier nichts mehr. Du hast niemanden mehr.“ „Ich soll verschwinden?“ „Gewiss. Es ist deine Bestimmung mir Platz zu machen. Ich werde erwachen. Mein Blut ist stärker als deines. Ich werde die Vampire zum Sieg führen.“ „Dann werde ich sterben.“ „Ist dies nicht dein Wunsch? Dein Liebster ist tot. Willst du ihm nicht folgen?“ Shana dachte darüber nach. Alles wäre so viel einfacher. Sie würde das Blut von Ethan trinken und sterben. Die Schmerzen hätten ein Ende. Die ganze Qual wäre vorbei. Sie würde einfach Emily ihren Platz einnehmen lassen und die Anderen würden gerettet werden. Sie konnte endlich die Verantwortung abgeben und musste sich um nichts mehr kümmern. Shana ließ den Blick über das Schlachtfeld gleiten. Sie sah Rowen. Er lag auf dem Boden und sein Kopf stand in einem merkwürdigen Winkel ab. Hawk hatte man den Kopf vom Körper gerissen. Auch Hunter und Rin lagen regungslos am Boden. Sie sah wieder zu Ethan. Er hatte gesagt, dass Shana sie selbst bleiben musste. Nur dann würden sie sich wiedersehen. „Nein!“, sagte sie bestimmt. „Wie bitte?“ „Du bist nichts weiter, als eine verrückte, grausame Hure. Niemals werde ich dir meinen Körper überlassen!“ „Wenn du nicht weichst, wirst du verlieren.“ „Ich werde so oder so sterben. Und ich sterbe lieber im Kampf, als abzutreten, wenn ich dir meinen Körper überlasse.“ „Unterwerfe dich mir!“ „NEIN!“, schrie Shana und auf einmal war es still in ihrem Kopf. Sie konnte die Anwesenheit von Emily nicht mehr spüren. Gott sei dank. Sie beugte sich zu Ethan herunter und küsste den Teil seiner Stirn, der nicht blutverklebt war. „Warte auf mich. Ich komme gleich wieder.“ Sie lächelte, wischte sich die Tränen weg und stand auf. „Cain!“ Der weiße Werwolf sah auf. „Stell dich mir. Ich werde dich umbringen für das, was du getan hast!“ Cain stand auf, schüttelte sich und fing an zu lachen. Es hörte sich so an, als ob man mit den Fingernägeln über eine Tafel kratzen würde. „Du willst mich umbringen? Überschätze dich nicht.“ „Ich werde mich dafür rächen, dass du mich betrogen hast und mir meinen ersten Kuss geraubt hast! Wenn ich nur daran denke, wird mir übel.“ „Ich war es nicht, der die Unschuld deiner Lippen geraubt hat. Leider war mein Bruder schneller als ich.“ „Was? „Ich bin ein übernatürliches Wesen. Ich weiß, wovon ich rede.“ Shana musste sich zusammenreißen, um ihre Freude zu verbergen. „Dann werde ich mich eben dafür rächen, dass du mich geküsst hast.“ Sie ging in Kampstellung, so wie Hunter es ihr beigebracht hatte. „Ich kann dir nicht vergeben, dass du Ethan getötet hast! Dafür werde ich dich töten!“ „Das ist lächerlich.“ „Unterschätze niemals eine Frau, die verzweifelt ist und nichts mehr zu verlieren hat.“ Ohne weitere Worte griff sie ihn an. Sie hatte den Überraschungsmoment auf ihrer Seite und traf Cain mit ihrer Waffe am Oberarm. Er knurrte und schlug nach ihr. Shana wurde voll getroffen und flog einige Meter über den Boden. Doch davon ließ sie sich nicht beeindrucken, rappelte sich schnell wieder auf und griff erneut an. Cain war ein harter Gegner. Sie musste mehr einstecken, als sie austeilen konnte. Irgendwann nahm Cain ihr die Waffe ab und schleuderte sie außer Reichweite. „Was willst du jetzt ohne deine Waffe machen?“, fragte er spöttisch. Shana keuchte. Lange würde sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Sie musste es jetzt beenden. Langsam holte sie ihren Dolch hervor. „Denkst du, der Zahnstocher kann mir was anhaben?“ Shana ignorierte ihn, schrie auf und rannte auf ihn zu. Den Dolch hielt sie im Anschlag. Auch Cain machte sich bereit. Sie verletzten sich gleichzeitig. Cain hatte ihr seine Klauen in Hals und Brust gerammt. Sie hatte mit ihrem Dolch mitten in sein Herz gestochen. Sie ließen von einander ab und kamen zeitgleich zum Erliegen. Shana lag da und starrte in den Himmel. Sie hörte einen Glockenschlag und eine bunte Lichterpracht zerplatzte über ihr. Das neue Jahr hatte begonnen. „Ich habe mich an unsere Abmachung gehalten. Also halte du auch dein Versprechen, Ethan.“, dachte Shana und lächelte. Dann schloss sie die Augen und starb. Sie starb als der Mensch, der sie schon immer gewesen war. Shana. And that’s all? Okay... ich hoffe, dass die meisten Fragen jetzt geklärt werden konnten. Wer sich fragt, warum das Update so früh kommt... ich hatte Zeit zum Schreiben und mein Beta war ebenfalls schnell fertig und ich wollte euch einfach nicht länger auf die Folter spannen. Das letzte Update (Ja, letztes Kapitel XD) kommt am 27.12. also Freitags. Wer mich umbringen will, weil alle sterben... nun... lasst euch nicht aufhalten *grins* Aber da kommt ja noch was XD Wer Unhappyendings mag, sollte nach diesem Kapitel nicht mehr weiter lesen. Ich hoffe, ihr hattet sonst Spaß und ich konnte euch etwas überraschen. Dann noch fröhliche Weihnachten und an dieser Stelle wie immer danke für die lieben Kommentare. Bis denn dann BabyG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)