Difference Between Us von flyingAngel (Kann Liebe alle Grenzen überwinden? -Abgeschlossen-) ================================================================================ Kapitel 29: Hindernisse ----------------------- Es bestand kein Zweifel daran, dass Sakura gleich kollabieren würde. Zwar herrschte keine besonders hohe Temperatur in dem kleinen Mini, ihr kam es jedoch wie eine Mordshitze vor. Selbst das hektische Wedeln mit einer Frauenzeitschrift bescherte ihr nicht die gewünschte Kühle- es gab ihr eher das Gefühl, dass ihre Hand gleich abfallen würde. „Alles in Ordnung, Sakura. Beruhig dich. Du schaffst das“, sprach sie die ganze Zeit zu sich selber, aber ihr Körper dachte gar nicht daran, dem Folge zu leisten. Fast glaubte sie in ihrem bisherigen Leben noch nie so aufgeregt gewesen zu sein. Ihr gesamter Körper fühlte sich wie Wackelpudding an und ihr Herz schlug ihr bis in den Hals, sodass sich ein Kloß gebildet hatte, der ihr das Atmen wirklich schwer machte. Wie hatte sie sich eigentlich darauf einlassen können? Mit jeder Sekunde wurden ihr ihre Beweggründe schleierhafter. Aber jetzt, wo sie endlich eine Parklücke auf dem völlig überfüllten Parkplatz ergattert hatte, konnte sie nicht wie ein kleiner Feigling umkehren. Nein, so wahr sie hier vor dem Gebäude der Benefizveranstaltung von Katsumi Uchiha saß, sie würde das durchstehen- auch wenn die Gefahr bestand, dass sie vor den Augen Sasukes ohnmächtig wurde. Einige Sekunden verstrichen noch, in der sich die Rosahaarige nicht sicher war, ob sie aufstehen konnte ohne direkt wieder zusammenzuklappen. Schließlich legte sie die Zeitschrift jedoch auf den Beifahrersitz, stieg aus ihrem Auto aus und machte die Tür hinter sich zu. Ein letztes Mal atmete sie tief durch, straffte ihre Schultern und bewegte sich mit zielstrebigen Schritten –und wackligen Beinen- auf den Eingang des großen Backsteingebäudes zu. Was konnte ihr auch groß passieren? Bis auf eine erneute Abfuhr Sasukes und die darauf folgende Scham und das Gefühl der Minderwertigkeit…praktisch gar nichts. Hm. Irgendwie war das nicht sehr aufmunternd. >Dazu muss es erst einmal kommen<, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf, als sie einen Mann erblickte, der den Eingang des Gebäudes blockierte. Unsicher blieb sie stehen und versuchte vergeblich den Kloß in ihrem Hals runterzuschlucken, der sich aber angesichts des riesigen Mannes noch hartnäckiger in ihrem Hals hielt. Der Securityman war völlig in schwarz gekleidet und sein Körper mit der Breite und Größe eines Baumstammes verdeckte fast die gesamte Glastür hinter ihm. Seine Adleraugen überblickten wachsam seine Umgebung, aber momentan war niemand in der Nähe oder auf dem roten Teppich zu sehen. Kein Wunder, die Veranstaltung hatte schon vor über einer Stunde angefangen. Verdammt! Nervös bis sich Sakura auf ihre Unterlippe und hielt sich noch hinter der Mauer versteckt, die sie von diesem Baumstamm von Mann trennte. Sie hätte sich doch denken können, dass ein Mann da sein würde, um ungebetene Gäste von der Veranstaltung fernzuhalten. Sollte sie doch lieber umkehren? Die Chance an ihm vorbeizukommen war minimal, zu mal sicherlich noch Verstärkung zum Abruf bereit stand und er nur die Vorhut bildete. Einige Sekunden lang starrte sie den Eingang und den Mann davor an, bevor plötzlich ein Blitzen in ihre grünen Augen trat. Nein. Das würde sie nicht zulassen. Davon würde sie sich nicht aufhalten lassen. Der Typ war nichts gegen die Herausforderung, der sie sich noch stellen musste! Schnell wandte sie sich an den Seitenspiegel eines Autos und betrachtete sich darin. Kurz fuhr sie sich noch einmal durch die Haare, versuchte sie zurechtzumachen und holte tief Luft, als sie ihr Aussehen als einigermaßen akzeptabel befand und sich von der Mauer löste. Sie wünschte noch, ihre Beine würden nicht so zitternd, während sie die letzten Meter zu dem Securityman überwand. Auch wenn sie am liebsten weggelaufen wäre, trat sie wagemutig vor ihn. „Guten Tag“, versuchte die Haruno auf sich aufmerksam zu machen und obwohl sie versucht hatte selbstsicher und sorglos zu klingen, zitterte ihre Stimme verdächtig. Auf ihren Lippen lag, wie sie hoffte, ihr charmantestes Lächeln, was fast gefror, als sich der Kopf des Securityman langsam nach unten in ihre Richtung neigte. Er war beinahe zwei Köpfe größer als sie und würde vermutlich Hackfleisch aus ihr machen, wenn er den Drang danach verspürte. Die Rosahaarige schluckte hart und starrte ihrem Gegenüber in die kalten, eisblauen Augen. „Sie wünschen, Miss?“, kamen die Worte unterkühlt aus seinem Mund und sein Blick besagte deutlich, dass sie nicht gerade zu den Kandidatinnen gehörte, die er durch die Tür hinter sich gehen ließ. Anscheinend hatte sie seine Musterung nicht bestanden. Verärgert angesichts dieser Tatsache zog Sakura ihre Augenbrauen zusammen und vergaß für einen Moment ihre Aufgeregtheit. Wie sie diese Oberflächlichkeit doch hasste! Zugegeben, sie trug kein teures Designerkleid, aber dafür hatte sie weder das Geld, noch Zeit gehabt sich umzuziehen. Wohl oder übel musste sich der Baumstamm also mit ihrer Bluejeans, den schwarzen Stiefeln und der schwarzen Lederjacke zufrieden geben. Oberflächlicher Idiot! „Ich weiß, ich bin spät dran“, erwiderte die Haruno und versuchte ihre Verärgerung mit einem weiteren gezwungenen Lächeln zu vertuschen. „Dennoch würde ich gerne die Benefizveranstaltung besuchen.“ „Ihr Name?“, fragte der Securityman sofort unbeeindruckt und zog ein Klemmbrett hervor. „Sakura Haruno“, antwortete sie mit belegter Stimme, obwohl sie wusste, was er vorhatte und was er sogleich sagen würde. „Sie stehen nicht auf der Gästeliste“, stellte ihr Gegenüber fest, während sein Blick über die Blätter huschte. Gespielt entsetzt legte sich Sakura eine Hand auf ihren Mund und formte ein stummes O. „Das kann nicht sein. Da muss ein Irrtum vorliegen“, wendete sie sofort ein und tat so, als wollte sie selber einen Blick auf das Blatt werfen, um ihren Namen zu suchen. Dabei wusste sie ganz genau, dass er sich dort in dreitausend Jahren nicht finden lassen würde. „Bitte überprüfen Sie die Liste noch einmal oder schauen Sie nach einer anderen.“ Wenn ihr Plan aufging, dann konnte sie unbemerkt hineinschleichen, während der Türsteher drinnen nach einer anderen Liste suchte. Das war nicht gerade einer ihrer tollsten Pläne, aber ihr fiel momentan nichts Besseres ein. Ihre Gedanken schimpften sie jetzt schon einen Narren. „Ein Irrtum ist unmöglich“, erwiderte der Securityman auch sogleich kühl und legte das Klemmbrett wieder beiseite. Bei seinem Blick verkrampfte sich Sakuras Inneres. „Ich muss Sie bitten zu gehen, Miss.“ In seinem Blick lag Härte und Unerbittlichkeit. Es war klar, dass er auf keine ihrer Lügengeschichten reinfallen würde, denn die war er vermutlich auch schon von anderen Menschen gewohnt zu hören. Da half vermutlich nur noch eins: die Wahrheit. Naja, zumindest fast. „Hören Sie, Sir, ich muss da wirklich rein. Es ist sehr, sehr wichtig“, flehte sie und setzte ihren Dackelblick auf. Der Türsteher veränderte seinen Gesichtsausdruck nicht. „Es geht um Leben und Tod!“, rief sie schließlich und riss dramatisch ihre Arme nach oben. Die Skepsis in dem Gesicht des Securityman hätte nicht eindeutiger sein können und um das ganze noch zu unterstreichen, wanderte eine seiner dunklen Augenbrauen in die Höhe. „Worum geht’s denn?“, fragte er. „Wartet dort ihre große Liebe auf Sie, die Sie für immer verlieren werden, wenn Sie nicht zu ihr gelangen?“ Seine Worte trieften nur so vor Sarkasmus, aber alleine die Tatsache, dass er unabsichtlich genau ins Schwarze getroffen hatte, brachte Sakura wieder in Rage. Ihr Gesicht nahm eine selten rötliche Farbe an, während sie ihre Hand zur Faust ballte. „Ja, ganz genau“, presste sie heraus. Der Mann vor ihr tat daraufhin das Schlimmste, was er je hätte tun können: er lachte schallend. „Hören Sie, Miss“, brachte er unter unterdrücktem Gelächter hervor. „Anscheinend schauen Sie zu viel Fernsehen. Wissen Sie denn nicht, wie klischeehaft Ihre Story ist? Ich muss Ihnen nur leider sagen, dass Sie noch eine schlechtere Schauspielerin sind als die in den Soaps- und das will schon etwas heißen.“ Vor Empörung machte Sakura den Mund auf, um etwas zu erwidern, aber sie brachte zunächst keinen Ton heraus. Wie ein Fisch, der aufs Trockene geworfene wurde, starrte sie ihn an. „Was fällt Ihnen einen!“, keuchte sie schließlich mit schriller Stimme- kurz davor auf den Mann loszugehen-, wurde aber sofort von ihm unterbrochen. Die Belustigung war aus seinem Gesicht gewichen, er sprach wieder ruhig und ernst. „Vergessen Sie’s. Ich werde Sie nicht rein lassen, egal was Sie sagen oder tun. Gehen Sie einfach nach Hause. Herr Uchiha wünscht keine Störenfriede.“ Pah! Was wusste der schon? Hätte sie nicht abgesagt, wäre sie heute seine Favoritin als Fotografin gewesen! Wüsste Katsumi Uchiha nicht über ihre wahren Beweggründe Bescheid, würde er sich sogar über ihr Kommen freuen! „Ich kenne Herr Uchiha persönlich“, warf sie erhitzt ein und wedelte mit erhobenem Zeigefinger vor seiner Nase herum. Das er es wagte, sie in ihrem Zustand derart aufzuregen! „Wenn Sie mich nicht augenblicklich rein lassen, sorge ich für ihre Entlassung. Das garantiere ich Ihnen!“ Zufrieden sah sie ihn an, jedoch machte sich keine Spur der von ihr erwarteten Unsicherheit bei ihrem Gegenüber bemerkbar. „Erzählen Sie mir keine Märchen mehr und gehen Sie. Sonst muss ich Sie von hier entfernen- und glauben Sie mir, das wird Ihnen keinen Spaß machen.“ Jetzt war bei Sakura der Punkt erreicht, an dem sie zu allem bereit war. Ihre Nerven lagen blank und ihr Puls war auf 180. Sie stand kurz davor, auf den Securityman loszugehen, obwohl sie sonst kein gewalttätiger Mensch war und sich durchaus ihrer minimalen Chance bewusst war. „Lassen Sie die Dame rein“, hinderte sie jedoch eine dunkle Stimme an ihrem Vorhaben. „Sie gehört zu mir.“ Der Securityman drehte sich um und starrte den Mann vor sich überrascht an. Sakura tat es ihm gleich und erstarrte zur Salzsäule, die Hand halb erhoben. Nein, das glaubte sie nicht. Sie musste träumen. Vor ihr stand eindeutig der letzte Mensch, den sie hier erwartet hatte: Kabuto Yakushi. (Was zur Hölle tat er hier?) „Herr Yakushi“, kam es verblüfft aus dem Mund des Securityman. „Sie gehört wirklich zu Ihnen?“ Für den überaus überraschten Tonfall, so eine wie sie könnte zu so jemandem wie ihm gehören, hätte der Mann eine ordentliche Ohrfeige verdient, aber Sakura war selber zu verblüfft über die Erscheinung des Grauhaarigen, als das sie zu so etwas fähig gewesen wäre. Kabuto nickte und der Securityman machte mit einem Mal schneller als der Wind Platz für Sakura. Schließlich war der Grauhaarige ein reicher und durchaus angesehener und machtvoller Mann. „Es tut mir sehr Leid, Miss“, sagte er und verbeugte sich vor ihr. Zum ersten Mal war Angst in seiner Stimme zu vernehmen- vermutlich bangte er jetzt tatsächlich um seinen Job. „Entschuldigen sie mich vielmals.“ Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, jedoch sagte sie nichts. Er sollte ruhig glauben, dass sie vorhatte ihn entlassen zu lassen. In Wahrheit hatte sie sicherlich andere Sorgen als ihn. Bevor er es sich anders überlegen konnte, trat Sakura in das Gebäude ein und fand sich nun in einem abgedunkelten Vorraum wieder, in dem sich im hinteren Teil die erleuchtete Garderobe befand. Sie spürte, wie sich Kabutos kalte Hand um ihren Arm schloss und sie ohne Umschweife in den nebenan gelegenen Saal führte. Dieser war mit Parkettboden ausgelegt, auf denen sie ihre Schritte dumpf hörte. Kronleuchter an der Decke erhellten den Raum und die Bilder an seinen Wänden hell, ansonsten war er leer. Allerdings besaß er zwei Türen zu den Toiletten und ein nicht allzu großer Gang führte, wie es schien, in einen anderen Saal, denn es war Stimmengewirr und Musik zu hören. Dort spielte sich sicher die Benefizveranstaltung ab- und dort würde sie auch Sasuke finden. Unwillkürlich schlug ihr Herz schneller und ihre Beine bewegten sich automatisch auf den Gang zu. Der Rest war vergessen, vor ihrem inneren Augen sah sie nur den Uchiha und der Schmerz der Sehnsucht erfasste sie, wie sie ihn in den letzten Tagen nicht mehr gespürt hatte. Jedoch hielt Kabuto ihren Arm noch immer umschlossen und hinderte sie somit daran, in den Saal zu gelangen. „Was macht denn unsere liebe Sakura an diesem Ort?“, holte er sie endgültig in die Wirklichkeit zurück. Und als sie sich zu ihm umdrehte, umspielte ein hässliches Grinsen seine Lippen. Schnell entzog sie ihm ihren Arm und brachte schleunigst einen Meter Abstand zwischen ihnen. Die Zeit, an dem sie ihm erlaubt hatte, derart nah an sie heranzukommen, war vorbei. Jedem Anderen hätte sie dafür gedankt, dass er ihr Einlass verschafft hatte. Aber nicht ihm. „Das geht dich nichts an“, gab sie ihm kühl eine Antwort. „Ich wundere mich eher, dich hier anzutreffen. Ich hätte dich nicht für einen Menschen mit einem großen Herz für hungernde Menschen der dritten Welt gehalten.“ Abgesehen von der Tatsache, dass er Sasuke Uchiha, den Sohn des Veranstalters, hasste. Aber schließlich war er auch zu dessen Silvesterfeier erschienen, also wunderte sie das nicht. Dennoch hatte das Schicksal wirklich einen merkwürdigen Sinn für Humor, ihr gerade ihn zur Hilfe zu schicken. „Damit liegst du völlig richtig“, gab Kabuto unverblümt zu. In seinen Augen blitzte es, was die Rosahaarige nichts Gutes erahnen lassen konnte. „Aber denkst du ehrlich, ich lasse mir das heute entgehen?“ Sakura wurde schlecht. „Wovon redest du?“, fragte sie, ahnte es aber bereits. Kabuto wusste es. Er wusste, was Sasuke heute vorhatte zu tun. Der Grauhaarige machte einen Schritt auf sie zu, sodass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte und sagte leise: „Niemals würde ich verpassen wollen, wie Sasuke Uchiha seine erzwungene Verlobung bekannt gibt und sich damit ins Verderben stürzt.“ Er lachte leise. „Nein, glaub mir, nicht für alles Geld auf der Welt würde ich das versäumen wollen. Nicht einmal für dich, Sakura.“ Seine Fingerspitzen berührten leicht ihre Wange, aber Sakura griff sofort danach und drückte sie nach unten. Das er sie nach allem Geschehenen noch immer besitzen wollte, war ihr unbegreiflich. Ekel und Abscheu, die sie noch nie so heftig gespürt hatte, stiegen in ihr wie Galle hoch. „Du bist ein verdammter Mistkerl“, warf sie ihm angeekelt entgegen. Das er sich so an dem Unglück anderer Menschen ergötzte…widerwärtig! „Und du hast mir noch immer nicht gesagt, warum du hier bist“, erwiderte Kabuto, unbeeindruckt ihrer offensichtlichen Abscheu ihm gegenüber. „Wenn die Dinge nämlich so stehen, wie ich glaube, dann bin ich wirklich überrascht, was für eine riesige, masochistische Ader zu besitzt.“ Darauf konnte Sakura nichts erwidern, sie konnte ihn nur sprachlos anstarren. Also wusste er auch das. Nicht nur das ließ sie in diesem Moment beinahe kraftlos zusammen sacken. Er hatte ja so Recht. Sie war eine Masochistin. Schließlich hätte sie Sasuke ihr Liebesgeständnis auch wann anders machen können. Nur ein Impuls gab ihr ein, es jetzt tun zu müssen. Plötzlich hatte sich Kabutos Hand ihrem lockeren Griff entzogen und er hatte sie an die nächste Wand gedrängt. Sein Körper drückte sich an den ihren, während seine Hand ihr Kinn anhob, damit sie ihm in die Augen sah. „Weißt du, Sakura. Ich finde es schön, dass uns das Alles mal wieder vor Augen führt, wie unglaublich unmöglich dein Zusammensein mit Sasuke Uchiha ist“, sagte er und beugte sich immer tiefer zu ihr hinab. „Ich jedoch habe keine Verlobte, die auf mich wartet und bin noch für alles zu haben.“ Sakura hörte Schritte in dem Gang, aber sie konnte dem keine Beachtung schenken, weil Kabuto Anstalten machte sie küssen zu wollen. Ohne großartig zu überlegen schubste sie den Grauhaarigen von sich und zischte: „Dich würde ich nicht einmal in hundert Jahren in Betracht ziehen!“ Das Gesicht ihres Gegenübers verwandelte sich mit einem Schlag in eine wütende Fratze. Die Frustration brannte förmlich in seinen Augen. Es sah fast danach aus, als wollte er sie schlagen und tatsächlich stieß er sie im nächsten Moment hart gegen die Wand. „Du hast keine Ahnung, was gut für dich ist, Mädchen!“, fauchte er aufgebracht und kam ihr immer näher. Angesichts des fast schon wahnsinnigen Ausdrucks in seinen Augen drückte Sakura sich automatisch fest an die Wand und versuchte nach rechts von ihm weg zu rutschen. Wurde er jetzt total irre, weil sie ihn zum wiederholten Male abgewiesen hatte? „Was ist hier los?“, erklang plötzlich eine ihnen beiden nicht unbekannte Stimme und ihr klang war nicht wie sonst immer heiter und ausgelassen, sondern kühl und wütend. Gleichzeitig wandten Sakura und Kabuto ihrem Freund das Gesicht zu und beinahe hätte die Rosahaarige erleichtert aufgeatmet und wäre in seine Arme gesprungen. Vor ihnen stand Naruto- und sie war mehr als froh ihn zu sehen. Der blonde Uzumaki sah zwischen Kabuto und Sakura hin und her, bis er letztendlich bei dem Grauhaarigen stehen blieb. „Was geht hier vor?“, wiederholte er seine Frage. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. „Naruto! Man, hast du mich erschreckt!“, lachte Kabuto plötzlich und trat einen Schritt von Sakura zurück. So schnell wie der Wahnsinn in seine Augen getreten war, so schnell war er angesichts seines alten Freundes auch schon wieder verschwunden. Narutos abweisender Gesichtsausdruck änderte sich nicht. „Ich habe Sakura hier getroffen und mich nett mit ihr unterhalten.“ Sakuras Mund entwich ein Zischen. Von wegen unterhalten. Der Typ hatte ihr an die Wäsche gewollt- wie auch schon die hundert Male davor! „Du bist erbärmlich, Kabuto“, sagte Naruto kühl und zog Sakura jäh an ihrem Arm zu sich. „Wie konnte ich nur je mit dir befreundet gewesen sein?“ Dem Yakushi entgleisten seine Gesichtszüge, bevor sich ein unsicheres Lächeln auf seine Lippen legte. „Wie meinst du das, Naruto?“ Fragend sah Sakura nach oben in das Gesicht ihres besten Freundes und schreckte vor dem Ausdruck darin zurück. Selten hatte sie ihn jemanden derart verachtungsvoll anblicken gesehen. „Es war immer ein Problem für mich, wie sehr du meinen besten Freund gehasst und gegen ihn intrigiert hast und wie du Sakura mehr und mehr nachgestellt hast, es am Ende sogar gewagt hast, sie beinahe zum Sex zu zwingen. Aber ich habe es versucht zu ignorieren, weil uns eine lange Freundschaft verband und ich dir viel zu verdanken habe.“ Seine Augen hielten den Grauhaarigen gefangen, der halb entsetzt, halb ungläubig zurückstarrte. „Aber jetzt bis du ein für alle mal zu weit gegangen.“ „Naruto, mein Freund…“ „Nein, Kabuto, nicht dein Freund. Das ist ab jetzt vorbei. Ein Dreckskerl, der den wichtigsten Menschen in meinem Leben versucht wehzutun, verdient meine Freundschaft nicht. Komm, Sakura“, mit diesen Worten wendete er sich abrupt an die Haruno. Kurz sah sie ihn an, dann nickte sie schwach und er zog sie, ohne einen weiteren Blick zu dem sprachlosen Kabuto zurückzuwerfen, schnell hinter sich her auf die Damentoilette. Kabuto Yakushi war für ihn gestorben und Sakura konnte nicht sagen, dass sie traurig darum war. Grob schob er sie durch die Tür und schloss sie schnell hinter sich. Sakura hatte kaum Zeit sich umzusehen, als Naruto auch schon zu ihr herumfuhr und sie anherrschte: „Und nun zu dir! Was zur Hölle machst du hier? Wolltest du nicht deinen Vater besuchen?“ Er funkelte sie wütend an, aber sie war nicht einmal mehr richtig in der Lage dazu zurück zu funkeln. Sie spürte Müdigkeit in alle Knochen ihres Körpers eindringen. Bis jetzt hatte sie Sasuke nicht einmal gesehen und hatte schon eine Auseinandersetzung mit einem Türsteher und der schmierigsten Ratte der Welt hinter sich. Und jetzt folgte auch noch eine mit Naruto! Warum hatte immer ausgerechnet sie solch ein Pech? „Da war ich auch, aber ich habe es mir nun mal anders überlegt“, gab sie deswegen gereizt zurück. Naruto sah sie einen Moment an, dann machte er seinen Mund auf, um zum Sprechen anzusetzen, schüttelte aber nur den Kopf und schloss ihn wieder. Vermutlich war er außerstande zu verstehen, was sie hierher getrieben hatte. Plötzlich schob er sich an ihr vorbei und lugte ihn alle Toilettenkabinen, ob etwaige Zuhörer anwesend waren. Doch niemand war dort. „Wie kann man nur so ein Masochist sein?“, fragte er schließlich, als er sich wieder seiner besten Freundin zuwendete. Die Wut in seinen Augen war verschwunden. Anstatt dessen war dort ein anderes Gefühl getreten: Mitleid. In Sakura begannen sich der Groll und die Erbitterung zu regen. Wie ein schlafendes Ungeheuer kroch es in jede Faser ihres Körpers. Gerade er hatte nicht das Recht dazu ihr Masochismus vorzuwerfen! Sprach Kabuto als Außenstehender davon, war das etwas anderes. Aber nicht bei Naruto. Nicht bei demjenigen, der in der gleichen Lagen wie sie selbst war! „Erzähl du mir nichts von Masochismus, Naruto“, erwiderte sie kühl und eine ihrer rosa Augenbrauen wanderte in de Höhe. „Denn damit dürftest du dich doch bestens auskennen.“ Nicht nur Naruto besaß die Fähigkeit dazu, den Leuten die Wahrheit schonungslos an den Kopf zu werfen. „Was willst du damit sagen?“, presste der Uzumaki zwischen seinen Zähnen hervor. Das Funkeln in seinen Augen war zurückgekehrt. „Du bist in dergleichen Situation wie ich“, erklärte Sakura und zuckte gleichgültig die Schultern. „Hinatas Verlobung wird auch gleich bekannt gegeben und ich glaube nicht, dass es dich weniger schmerzen wird wie mich…Und doch bist du hier.“ Sie schwieg einen Moment und sah ihm in die himmelsblauen Augen. „Und jetzt frage ich dich, warum?“ Stumm erwiderten beide den Blick des jeweils anderen und die Rosahaarige wartete seine Antwort ab, obwohl sie glaubte, sie schon zu kennen. Wenn es denn überhaupt eine logische Antwort für die Selbstqual gab, dann nur eine. „Ich liebe sie und will bei ihr sein. Nie würde ich Hinata im Stich lassen.“ Leise kamen die Worte aus Narutos Mund. Seine Wut von vor wenigen Sekunden war verflogen, seine beste Freundin hatte den wunden Punkt des Blonden getroffen. „Siehst du, Naruto. Jeder hat seine Gründe, warum er hier ist“, erwiderte Sakura. „Und ich muss jetzt dafür sorgen, dass meiner erfüllt wird.“ Sie drehte sich zu der Tür um und wollte sie aufmachen, als sich Narutos Hand um ihren Arm schloss und sie zurückhielt. „Das kann ich nicht zulassen“, sagte er bestimmt. „Du wirst nicht zu ihm gehen. Das Einzige, was du tun kannst, ist aus diesem Gebäude verschwinden und ihn nie wieder sehen. Ihn endgültig vergessen.“ Seine Finger schlossen sich fester um ihren Arm, um seine Worte zu bestärken. Doch Sakura hatte keinesfalls vor, sich kurz vor ihrem Ziel aufhalten zu lassen. In diesem Moment war es ihr völlig egal, was sie tun musste- was sie Naruto antun musste-, damit sie zu Sasuke vordringen konnte. Alles in ihr schrie danach, dass sie ihn endlich sehen musste. Es ihm endlich sagen musste. „Das hast du nicht zu entscheiden“, zischte sie erbost und versuchte sich erfolglos aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich gefälligst los! Sonst weiß ich nicht, was ich tun werde!“ Sakura wusste, wie sehr sie Naruto als ihren besten Freund liebte und wie viel sie schon zusammen durchgemacht hatten, geschweige denn wie oft er ihr schon aus der Patsche geholfen hatte. Aber gerade war sie kurz davor all das zu vergessen und ihm an die Gurgel zu springen. Würde er das durchziehen, würde sie ihm nie verzeihen können. Das konnte er nicht ernst meinen! „Nein“, war seine schlichte Antwort. „Wenn du Angst davor hast, Sasuke könnte wegen meinem Auftreten sauer werden, lass das mal meine Sorge sein. Du wirst nichts damit zu tun haben!“ „Darüber mach ich mir keine Sorgen“, widersprach der Uzumaki, er klang ziemlich gereizt. Nach einigen Sekunden fügte er leise hinzu: „Es geht mir nur um dich. Ich will nicht, dass du wieder in das Loch zurückfällst, in das du vor einer Woche gelandet bist.“ „Denkst du wirklich, ich wäre da schon wieder raus?“, fragte Sakura sofort, aber Naruto sah nur betreten zu Boden. „Naruto, bitte“, sagte sie sanft, denn seine Sorge um sie rührte sie ehrlich. „Vertrau mir doch. Wenn du wirklich willst, dass es mir besser geht, dann lass mich zu Sasuke. Wenn ich nicht zu ihm komme, werde ich mir das nie verzeihen. Bitte.“ Flehend sah sie ihn an, da sie wusste, dass alles andere nichts mehr brachte. Zwar hätte sie versuchen können ihn zu verletzen und sich auf diese Weise von ihm zu befreien, aber im Endeffekt würde sie es gegen ihn nicht schaffen. Er musste sie einfach verstehen. Und wenn sie ihm so in die Augen blickte, sah sie förmlich, wie er mit sich haderte. „Du bist dir sicher?“ Sie nickte leicht und spürte, wie sich Narutos Hand langsam von ihrem Arm löste. „Ja“, erwiderte sie. „Ich hoffe, du weißt, was du tust.“ Wieder nickte sie. Einige Zeit lang sah er sie noch nachdenklich an, dann nickte er ebenso und fasste sie im nächsten Moment an der Hand. „Hier kannst du ihn jedenfalls nicht sprechen“, stellte er fest und machte die Tür auf. „Ich werde dich in einen anderen Raum bringen und ihn dann holen. Wenn wir uns gleich durch den Saal schleichen, achte darauf, dass niemand dich sieht. Vor allem nicht deine Haare!“ Reflexartig fasste sich Sakura an den Kopf. Wie sollte sie die denn bitte schön verstecken? Naruto zog sie bereits aus der Toilette und den Gang entlang, als sie sich kurzerhand ihre Kapuze über den Kopf zog. Das mochte zwar komisch aussehen, aber man würde zumindest nicht ihre rosa Haarpracht sehen können. Sie senkte ihren Blick und schaute nach unten, als Naruto mit ihr in den großen Saal trat und sie nach links entlang und dann rechts an den riesigen Fenstern des Saals, die von wuchtigen, dunkelblauem Vorhängen verdeckt wurden, vorbeiführte. In dem großen Saal konnte man lautes Stimmengewirr und ab und zu Gelächter vernehmen, sowie Fußschritte auf dem Parkett und die Musik der Band. Dort wo sie entlang gingen, waren allerdings keine anderen Menschen. Aus den Augenwinkeln konnte die Haruno eine Bühne rechts von sich erkennen, auf der eine Frau gerade ein unterhaltsames Lied sang. Katsumi Uchiha konnte sie nirgends auf der Bühne sehen, aber vermutlich war die Zeit für große Reden erst später. „Sakura“, hörte sie auf einmal Naruto ihren Namen flüstern. Schnell wendete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Blonden zu, der vor einer schlichten Holztür haltgemacht und sie bereits einen Spalt breit geöffnet hatte. „Hier gehst du rein“, erklärte er ihr eilig und sah sie eindringlich an. „Verlasse den Raum nicht und warte dort. Ich werde Sasuke holen.“ „Versprochen?“ „Versprochen.“ Sakura nickte leicht und machte die Tür ganz auf. Naruto versprach nie etwas, was er nicht halten konnte. „Danke, Naruto“, sagte sie leise und schlüpfte schnell in den Raum hinein. Endlich war die Zeit gekommen, an der sie Sasuke wieder sehen und ihm ihre Gefühle offenbaren konnte. ~ Puh…Es ist halb Eins und ich bin fertig, was will man mehr?:D Ich glaube, langsam spare ich mir zu sagen, dass es mir Leid tut, wie spät das Kapitel kommt. Das scheint mittlerweile- traurig aber wahr- ja sowieso Standard geworden zu sein. Aber keine Angst, nicht mehr lange! Nur noch drei Kapitel(meine Aufteilung hat sich mal wieder geändert^^) und der Epilog und die FF ist fertig^____^ Jedenfalls wird das nächste Kapitel wohl das Spannendste der ganzen FF! Denn, wie ihr euch sicher denken könnt, werden Sasuke und Sakura wieder aufeinander treffen UND , ich darf es jetzt schon mal verraten, Sasuke wird endgültig seine Entscheidung treffen! Wird er die Verlobung mit Hinata tatsächlich bekanntgeben? Wird er das Ganze ablasen? Oder vielleicht etwas völlig Unerwartetes tun? Findet es im nächsten Kapitel heraus!:) Danke für eure Kommis Eure flyingAngel *kekse verteil* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)