Died without a Name von abgemeldet (Um es kurz zu fassen: wr zu faul um es in Kapitel zu fassen!) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war so schön ruhig. Das nächste Team würde erst in einer Stunde zurückkommen, sie hatte gerade die letzten Missionsberichte fertiggestellt, und bis jetzt hatte sich auch nichts besonderes ereignet. Gab es einen schöneren Tagesablauf? Es war ein Tag, an dem man sich einfach mal ausruhen konnte – zumindest hoffte Elizabeth, dass es so einer sein würde. Sie stand an dem Fenster in ihrem Büro, und sah hinaus auf das Meer. Ein paar kleine, beinahe unsichtbare Schneeflocken fielen vom Himmel hinunter. Doch war es zu warm, als dass sie liegen blieben. Sobald sie irgendwo auftrafen, schmilzten sie und bildeten überall an den Geländern und Terrassen Wassertropfen. Sie konnte Leute im Kontrollraum reden hören, aber sie hatte sich schon lange daran gewöhnt, dass es hier so etwas wie völlige Stille nicht gab, und so störte es sie nicht weiter. Allerdings war es leise genug, dass das laute Grummeln in ihrem Magen nicht zu überhören war. Plötzlich fiel ihr auf, wie hungrig sie eigentlich war! Wie hatte sie das zuvor nicht bemerken können? Die Expeditionsleiterin durchquerte rasch den Kontrollraum und trat vor einen der Fahrstühle. Sie musste einige Sekunden warten, denn es war erst gerade jemand hindurchgegangen, aber dann öffneten sich die Türen wieder und gewährten ihr Eintritt. Sie streckte schon ihren Arm nach dem Punk aus, an dem sich die Kantine befand, als sie einen lauten Ruf hinter sich hörte. Sie zuckte leicht zusammen und sah sich um. Es war einer der Techniker im Kontrollraum. Er hielt eine Hand an seinem Mikrophon, mit dem er wohl gerade mit jemandem sprach und winkte sie währenddessen zu sich. Schließlich beendete er das Gespräch mit einem „Ja, ich gebe ihr Bescheid“, und wandte sich dann an Dr. Weir. “Es gab eine Explosion.” Erschrocken zuckte Elizabeth zurück, und trat rasch wieder aus dem Transporter. Eine Explosion!? „Wo?“, rief sie überrascht, und stolperte dem Techniker entgegen. Dieser schnappte sich seinen Laptop, und hielt ihn ihr entgegen. Markiert war nur ein ganz kleiner, ja fast winziger Bereich an den Ausläufern der Stadt. Sie erkannte ihn sofort als den Bereich wieder, zu dem sie McKays Wissenschaftler-Team geschickt hatte....McKay! „Gibt es verletzte?“ Sie war sich zunächst nicht sicher, ob sie überhaupt fragen wollte – doch sie musste es ja wissen, schließlich war sie die Leiterin dieser Expedition. 'Ja, deine Expedition. Und schon wieder ist etwas schief gelaufen...'. Eine leise, fiese Stimme schlich sich zwischen ihre Gedanken. Doch sie ignorierte sie schlichtweg. „Nein...“, murmelte der Techniker, der schon wieder von jemandem angefunkt wurde, und so nicht viel sagen konnte. . Wie hieß er nochmal? Sie glaubte, dass er Pete hieß. Er war erst seit kurzem dabei, und die anderen nannten ihn immer so. Normalerweise konnte sie sich alle Namen merken, aber der hier entfiel ihr ständig. Er war für die Sicherheitsüberwachungen und die Überprüfung der Sicherheitskontrollen zuständig. Unmerklich atmete sie auf, als sie die gute Nachricht vernahm. Keine Verletzten! Dennoch war es wohl das Beste, ihre Leute zurück zu beordern, wenn sie nicht ohnehin schon auf dem Weg waren. Das Team musste ja ein bisschen von der Quelle der Explosion entfernt gewesen sein, sonst wären sie ja verletzt worden. Also war die Explosion nicht direkt die Schuld von McKays Team....und je schneller das Team dann da raus kam, desto besser. Sonst hatten sie das nächste Mal vielleicht nicht mehr so viel Glück. Sie hob ihre Hand zu ihrem Funkgerät, doch wurde sie wieder von dem Techniker unterbrochen. „Dr. Weir?“ Sie drehte sich überrascht um. Was denn nun? „Ja?“ „Nach wie vor ist niemand verletzt-“, meinte Pete. 'Ja, was ist dann los? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit...!', entgegnete Elizabeth in Gedanken, doch unterdrückte sie ihre Ungeduld sofort. Sie war bisher immer geduldig gewesen, und hatte das zu ihren Stärken gezählt. Aufgeben wollte sie das jetzt ganz bestimmt nicht. „...allerdings haben sie gerade eine Leiche gefunden“, endete der Techniker. Er sah ein bisschen blass aus. Anscheinend hatte er nicht besonders viel Erfahrung in Sachen 'Verluste von Teammitlgiedern'. Gut, das hatten die wenigsten. Sie hatte schon viele Mitglieder der Expedition, vor allem Soldaten kommen..und wieder gehen gesehen. Doch sie hasste es, die Nachricht zu hören, dass jemand tot war. Dann hasste sie sich selbst. Wie auch jetzt. Sie erstarrte, und die leise Stimme in ihrem Kopf machte sich wieder bemerkbar. 'Siehst du... du hast mal wieder versagt....', sagte die Stimme. Und sie konnte die Stimme diesmal nicht unterdrücken. Sie war da, präsent, und sie sprach die Wahrheit. Sie hatte versagt. Mal wieder. Elizabeth nickte dem Techniker zu, und begab sich auf den Weg, zurück in ihr Büro. Sie musste McKay jetzt nicht einmal mehr sagen was zu tun war. Viel zu gut wusste er selber was er nun machen musste. Ein Ärzteteam würde geholt werden, und sie würden alle den Bereich der Stadt verlassen und am besten nie wieder zurückkehren. Sie konnte da nichts mehr machen. *** „Hab sie inzwischen etwas herausgefunden, wie es zu der Explosion kommen konnte?“ Sie waren im Konferenzraum. Sie selbst, Sheppard, McKay, Teyla, Ronon, Radek und zwei Wissenschaftler aus Rodneys Team: Dr. Canwell und Dr. Jordan. Das Team war gerade angekommen, und gleich zu einer Besprechung zusammengerufen worden. „Nun, wir wissen, dass eine Maschine in dem betreffenden Raum explodierte. Aber was für eine Maschine sie war, und wofür sie gut war wissen wir nicht. Wir hatten sie nur am Rande bemerkt, und danach wurde sie ja zerstört.“ „Vielleicht ein Schutzmechanismus? Dass sie daran gearbeitet haben, und die Maschine sich dann selber zerstört hat?“ „Das wäre möglich. Allerdings hat niemand daran herumgewerkelt. Ergesagt...“ Rodney machte eine kurze Pause. „Ergesagt wussten wir zuerst nicht einmal, dass die Explosion jemanden erwischt hatte, bis wir die Leiche gefunden haben!“ Die Expeditionsleiterin starrte ihn an. Und ihr kam ein Gedanke. Ein seltsam beängstigender Gedanke. Wie kam es, dass das ihr nicht zuvor eingefallen war? Jemand war in einer Explosion umgekommen, doch McKays Team war vollzählig zurückgekehrt. Und auch wenn Rodney dazu neigte, die Namen seiner Kollegen zu vergessen, so wusste er doch, wer zu seinem Team gehörte, nämlich die besten der besten! Und bei einer Explosion würde sich auch der Kanadier Sorgen um seine Mitarbeiter machen – und nachsehen, ob auch wirklich alle OK waren. „Sie meinen...Sie kennen das...Opfer nicht?“ „Nein.“ Rodney sah nervös aus. „Ich denke Carson versuch gerade herauszufinden wer es ist.“ Weirs Gedanken rasten. Ohne Frage musste das ein Mitglied der Expedition gewesen sein. Aber warum würde jemand ohne das Wissen der anderen so eine Maschine untersuchen wollen? Oder hatte jemand versucht sie zu sabotieren? Aber nein. Sie kannte jedes Mitglied der Expedition. Niemand von ihnen würde ausgerechnet eine zu erforschende Maschine zerstören....oder doch? Wusste dieser Jemand etwa mehr über dieses Ding als Sie? „Gut ich werde dann mal dort vorbei schauen.“ Der einzige Weg, eine Antwort auf ihre Frage zu bekommen, war herauszufinden, wer das gemacht hatte. Das würde helfen mögliche Grüne in Betracht zu ziehen und man konnte Leute hier befragen, die mit der Person befreundet gewesen waren. Dr. Beckett war in seinem Büro. Wegen der momentanen Routine-Untersuchung hatte er mal wieder Unmengen an Papierkram zu erledigen. Doch er schaute sogleich auf, als die Expeditionsleiterin den Raum betrat. „Elizabeth“, begrüßte er sie. „Ich nehme an es geht um die Leiche?“ Weir nickte, und setzte sich ihm gegenüber. „Wer ist es?“, fragte sie leise. Sie wusste selbst nicht, warum sie leiser sprach. Vielleicht, weil es ihr immer schwer fiel, über verstorbene Expeditionsmitglieder zu sprechen. Vielleicht auch einfach, weil in dem angrenzenden Krankensaal kein Laut zu hören war, und sie die Ruhe nicht stören wollte. Carson sah sie ernst an. „Da bin ich völlig ratlos. Außer, dass es eine Frau war konnte ich nichts feststellen“, erklärte er. Elizabeths Überraschung fiel ihm sofort auf, und so fügte er schnell hinzu: „Ich hab' die Werte doppelt und dreifach überprüft. Aber es bleibt dabei. Wer auch immer das war, Mitglied dieser Expedition war sie nicht.“ *** Unangenehm überrascht, und überaus beunruhigt, aber auch stutzig hob Elizabeth eine Augenbraue. Das. War. Unmöglich. Sie glaubte es nicht. „Das kann nicht sein“, erwiderte sie schlicht. „Ich meine, wie soll sie denn da hin gekommen sein, wenn nicht durch Teilnahme an der Expedition? Und wäre eine völlig Fremde nicht irgendjemandem aufgefallen?“ Ihre Verwirrung war aus ihrer Stimme heraus zu hören. Als Antwort konnte Carson aber nur mit den Schultern zucken. Er wünschte selbst, dass er verstehen könnte, was ihr vor sich ging.... *** Draußen wurde es bereits dunkel. Eine dicke Wolkendecke bedeckte nun den Himmel, sodass nicht einmal Sterne zu sehen waren. Auch der Schnee fiel nun in viel größeren, dickeren Flocken und überzog Atlantis bald mit einer dünnen, aber flauschig weißen Decke. Dennoch hatte Elizabeth eine weitere Konferenz einberufen. Diesmal waren nur Sheppards Team und Carson eingeladen. Ronon sah nicht so aus, als würde er sich viel daraus machen, doch für sie, und sicherlich auch für McKay und Carson war die Sache viel zu wichtig, um unter den Tisch gekehrt zu werden. Doch nachdem sich alle gesetzt hatten, kehrte Schweigen ein. Schließlich ergriff die Expeditionsleiterin das Wort. „Also. Es gibt drei Dinge, die wir herausfinden müssen.“, begann sie zielstrebig und sah in die Runde. „Erstens: Wer war die Frau? Zweitens: Wie ist sie hier hergekommen und schließlich: Warum war sie hier?“. Sie machte eine kurze Pause in der sie sich nach Reaktionen der anderen umsah, doch niemand sagte etwas. Sie alle warteten darauf, dass sie weiter sprach. „Nun es gibt nur drei Möglichkeiten nach Atlantis zu kommen. Das Stargate- die Deadalus und von einem Schiff außerhalb von Atlantis.“ Die anderen sahen sie weiterhin stumm an. Doch dann meldete sich McKay zu Wort. „Ich werde Radek die Sensoren prüfen lassen – aber eigentlich wäre es uns aufgefallen, wenn da draußen ein Schiff gewesen wäre.“, meinte er. „OK“, nickte Elizabeth. „Und die anderen Möglichkeiten sollten wir von vornherein ausschließen können. Beide, die Deadalus und das Gaterium werden überwacht und regelmäßig gescannt. Ohne Erlaubnis würde niemand auch nur das Stargate Center betreten können.“ Kurz dachte sie nach. Gab es tatsächlich keine andere Möglichkeit? Aber nein. Es gab keine. Keine die ihnen bekannt wäre. Aber irgendwie musste die Frau dann ja doch hergekommen sein! Auch wenn es unmöglich erschien...es musste eine Lücke geben. Auch die anderen grübelten stumm vor sich hin. Doch auch sie kamen zu keinem besseren Schluss als Dr. Weir. Außer einem. Er hatte eine Idee. Doch er sagte nichts. Das war zu abwegig. Zu verrückt. Und sie hatten doch auch keine stärkeren Energie-Signaturen finden können.... oder hatten sie etwas übersehen? Er räusperte sich leise. „Ich denke es gibt noch eine....vierte Möglichkeit“, begann er. Aller Köpfe wandten sich in seine Richtung. Sheppard sah auf. Sein Blick war ernst. Und seine Idee gefiel ihm ganz und gar nicht. „Die Frau war womöglich schon immer hier!“ *** Alle Lebenszeichen- und Energiedetektoren liefen auf Hochtouren. Wenn Sheppard recht behielt – und was konnte sonst stimmen? Dann musste es noch irgendwo in der Stadt Stasis-Kammern geben. Und die mussten sie finden! Denn wenn sie tatsächlich eine leere Stasiskammer fanden, die kurz zuvor noch benutzt worden war, dann würde das Sheppards Theorie bestätigen. Dann hatten sie den Beweis, wer die Verstorbene wirklich war. Die Frage war nur – warum hatte sie die Maschine in die Luft gejagt? Denn wenn sie wirklich eine Antikerin war, dann konnte das ja wohl kaum ein Unfall gewesen sein! Verwirrt ließ sich Elizabeth in ihren Schreibtischstuhl fallen. Jetzt drang noch mehr Lärm durch ihre offene Türe und verursachte ihr Kopfschmerzen. Bald stand sie wieder auf, durchquerte den Kontrollraum, wie sie es auch schon früher am Tag gemacht hatte, und dann zurückgerufen worden war, und trat hinaus in den Gang. Es war ziemlich kalt hier, doch das störte sie nicht weiter. Eigentlich fühlte es sich sogar angenehm an, denn die Kälte tat gut gegen Kopfschmerzen. Trotzdem entschied sie sich, Carson einen Besuch abzustatten. Es war nicht überall so angenehm wie im Flur, und vielleicht hatte er auch etwas neues herausgefunden. In der Krankenstation angekommen wurde sie sogleich von dem Geräusch allerhand piepender Maschinen empfangen. Es war nicht direkt laut, doch ein pochender Schmerz flammte in ihrem Kopf auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schloss sie kurz die Augen. Schnell öffnete sie sie aber wieder. Sie musste Carson finden. Der kam glücklicherweise bereits auf sie zu. „Elizabeth“, meinte er, als er bei ihr stehen blieb und sie prüfend musterte. Als ein erfahrender Arzt, und als der Chefarzt von Atlantis merkte er sofort, dass die Expeditionsleiterin Schmerzen hatte. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Ein bisschen Kopfschmerzen“, erwiderte sie. Sie sprach leise, aus Angst, dass ihre eigene Stimme noch mehr Kopfschmerzen verursachen könnte. Vermutlich war sie einer schlimmen Migräne nahe. „Deswegen bin ich eigentlich hier. Haben sie etwas dagegen da?“ „Ja, sicher.“ Carson wandte sich zu einem der Medikamentenschränke um, und nahm eine Packung heraus. „Das hier sollten sie nicht öfter als alle sechs Stunden nehmen. Sie können es mit etwas Wasser einnehmen, wenn das hilft“, schlug er vor und reichte Elizabeth die Tabletten. Dankbar nahm diese sie entgegen. „Irgendwas neues über die Frau?“, fragte sie dann nach einem kurzen Schweigen ihrerseits. „Nein noch nicht.“ Carson schaute sie weiterhin besorgt an. „Aber ich denke Sie sollten sich etwas ausruhen. Es wird sicher noch dauern, bis die Teams etwas finden, und die Sache eilt ja nicht.“ Ergeben nickte die Expeditionsleiterin. „OK“, meinte sie und wandte sich um, nachdem sie noch ein leises „Danke“ gemurmelt hatte und verließ dann die Krankenstation. Wie 'verordnet' ging sie in Richtung ihres Quartiers. Vermutlich hatte der Schotte recht. Ein bisschen Schlaf würde ihr gut tun. Die Packung mit Tabletten in der einen Hand erreichte ihr Quartier. Sie öffnete die Tür und trat in das recht kühle Quartier. Dort nahm sie eine der Tabletten mit einem Glas Wasser ein, und legte sich in ihr Bett. Durch ihr Fenster drang ohnehin nicht viel Licht, und so ließ sie es, wie es war. Elizabeth wusste nicht, ob es die Tabletten waren, oder nur die ganze Arbeit, die sie heute erledigt hatte, doch schlief sie sofort ein. Nicht einmal ihr schlechtes Gewissen, dass sie schon schlief, während die anderen noch arbeiteten, konnte sie nicht aufhalten. *** Das Licht weckte sie. Goldene Strahlen fielen durch ihr kleines Fenster, und beleuchteten ihr Gesicht. Blinzelnd setzte sich Elizabeth auf. Mit einem Blick auf ihren Wecker wurde sie endgültig wach und sprang panisch auf: es war schon 9 Uhr! „Zu spät, zu spät zu spät!“, flüsterte sie hektisch und ihr fiel auf, dass sie noch immer die Sachen von Vortag trug. Rasch zog sie sie aus und streifte sich frische Kleider über. Ihre Kopfschmerzen waren glücklicherweise verflogen, aber sie entschied, die Tabletten vorerst in ihrem Nachtisch zu lassen, vermutlich würde sie sie wieder brauchen. Sie entschied sich noch für einen schwarzen Pullover, den sie über das Standard-Rote T-Shirt zog und stürmte dann aus ihrem Quartier. In ihrem Büro stieß Elizabeth auf Colonel Sheppard, der es sich in ihrem Stuhl bequem gemacht hatte, und vor sich hindöste. „Colonel“, weckte sie ihn, woraufhin er mit einem erschrockenen „Elizabeth!“ aufsprang. Unwillkürlich musste sie lächeln. Immerhin war sie nicht die einzigste, die so verschlafen aussah. Sie wagte ja kaum in einen Spiegel zu schauen! Vermutlich standen ihre Haare in alle Richtungen ab! „Guten Morgen“, grinste sie. „Hat die Suche was ergeben?“ Sheppard gähnte herzhaft, bevor er antwortete. Er sah wirklich nicht so aus, als hätte er diese Nacht sonderlich viel geschlafen. „Nicht wirklich. Wir haben alle auffälligen Energiesignaturen überprüft, aber keine davon war eine Stasiskammer.“ „Also ist an der Theorie nichts dran...?“ Die Neuigkeit erfreute Elizabeth nicht gerade. Wenn die Frau keine Antikerin aus einer Stasis-Kammer war, wer war sie dann? Und wie zum Teufel war sie hier hergekommen? John sah sie müde, aber ernst an. „Richtig.“ Er sah ziemlich ratlos aus. Nicht einmal McKay hatte bis jetzt eine Idee gehabt. Und das hieß etwas. Die Explosion ergab einfach keinen Sinn! „Sie haben den Vormittag frei“, entschied Weir. Es standen gerade ohnehin keine Missionen an. John nickte ihr zu, und verließ rasch ihr Büro. Kurz sah sie ihm nach, und ließ sich dann in ihrem Stuhl fallen. Abwesend starrte sie auf den Berg von Akten, Berichten und ‚Souvenirs‘ von anderen Planeten auf ihrem Schreibtisch. Immer und immer wieder stellte sie sich die gleiche Frage. Eine Frage, auf die sie keine Antwort wusste. Niemand wusste die Antwort. Oder doch? Hatte McKay vielleicht eine Idee? Am besten sie sah mal nach ihm. Noch immer ziemlich verwirrt stand sie auf. Bestimmt war der Astrophysiker in seinem Labor. *** Das Wetter draußen hatte sich über Nacht in einen Schneesturm verwandelt. Der Schnee häufte sich auf den großen Fenstern der Stadt, und schien sie so effektiv zu Verdunkeln. Elizabeth war froh um das helle Deckenlicht. Manchmal, wenn es hier richtig dunkel war, konnte es richtig unheimlich werden. Doch das kam bei ihr nur noch selten vor. Atlantis war schon zu lange ihr Zuhause, als dass sie sich noch groß fürchten würde. Bald schon erreichte sie Rodneys Labor. Mit wenig Hoffnung, dass er etwas neues hatte öffnete sie die Labortür – und prallte prompt mit deme Astrophysiker zusammen. Sie konnte hören wie er erschrocken nach Luft schnappte, und trat rasch wieder ein paar Schritte zurück. Sie wollte zu einer Entschuldigung ansetzten, musste sich aber gleich darauf zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Rodneys Gesicht war wirklich göttlich! Bemüht, nicht allzusehr zu grinsen wartete sie, bis er sich wieder von dem ‚Schock‘ erholt hatte. „Haben sie etwas?“, fragte sie dann neugirig. Das würde immerhin erklären, warum er so überstürzt aus seinem Labor gerannt war. „Ja!“ Rodneys Gesichtsausdruck wurde wieder etwas normaler, aber nicht minder aufgeregter. Etwas glänzte in seinen Augen, was sonst nur da war, wenn er wieder mal eine brilliante Idee gehabt hatte. „Sheppard hatte recht. Die Frau war eine Antikerin!“ „Aber es wurden doch keine Stasis-Kammern gefunden“, entgegnete Elizabeth. Sie war sich sicher, dass das McKay bewusst war. Aber auf was wollte er dann heraus? „Nun, bei einer Sache hatte er unrecht.“ Rodney grinste triumphierend. „Die Antikerin war nicht schon immer hier. Es gibt keine andere Erklärung. Meine Theorie ist, dass sie aufgestiegen ist. Und vor ein paar Tagen ist sie dann.... wieder runtergekommen.“ *** Elizabeth starrte den Astrophysiker ungläubig an. Die Frau sollte von einer höheren Existenzebene stammen? „Aber warum würde sie das machen?“ Rodney schien auf die Frage gewartet zu haben, denn ohne auch nur Luft zu holen, sprach er weiter. „Nun, das habe ich mich auch gefragt. Warum würde eins dieser allwissenden Geschöpfe eine ihrer eigenen Maschinen zerstören? Ich dachte mir diese Maschine könnte eine Art Waffe sein, also habe ich in der Antiker-Datenbank nachgeschaut, und das hier gefunden.“ Er ließ Eizabeth keine Zeit etwas zu erwiedern, sondern klappte sogleich den Laptop auf, den er bei sich hatte und deutete auf eine Stelle am Bildschirm. Es war eine Stelle in einem ziemlich zerstückelten Text. Vermutlich hatte er jemanden dazu gebracht den Text übersetzten zu lassen..nur war der Übersetzter nicth allzu gründlich gewesen. Aber anscheinend reichte Rodney das Wissen, das er aus den Satzbruchstücken herausziehen konnte. „Der Text sagt etwas über einen Virus, der vorallem Primärsysteme befällt. Hätten wir die Maschine aktiviert, bevor die Antikerin geschafft hätte sie zu zerstören, wären wahrscheinlich die meisten Systeme so sehr überlastet, dass binnen kürzester Zeit die Stadt in die Luft geflogen wäre.“ Elizabeth konnte nicht anders, als ihn weiter anzustarren. Sie fröstelte, und wusste nicht recht, ob es an den niedrigen Temperaturen, oder an dem Gedanken, nur knapp dem Tod entronnen zu sein lag. Allerdings war die Neuigkeit auch sehr erleichternd. Und irgendwie...hatten sie Grund sich geehrt zu fühlen. Für gewöhnlich griffen die Antiker nicht ein. Nicht einmal, wenn dabei hunderte ja sogar tausende von Menschen sterben könnten. Dass sie die Auserwählten waren, war doch sehr erfreulich! „Das ist dann ja...gut. Ich meine, dass niemand die Maschine aktiviert hat.“ „das würde ich auch sagen.“ Sie wechselten noch ein paar Worte, dann begab sich Elizabeth mit dem Astrophysiker auf den Fersen in den Kontrollraum um den Leuten dort bescheid zu geben, dass sie mit der Suche aufhören konnten. Vielleicht würde sie auch später noch bei John vorbeischauen, aber wenn er jetzt schon schlief wollte sie ihn auch nicht wecken. Es war später Nachmittag, als Weir wieder in ihrem Büro saß. Glücklicherweise hatte sie heute keine Kopfschmerzen mehr bekommen. Tatsächlich war der Tag, nachdem Rodney Licht in die Sache gebracht hatte wieder sehr ruhig verlaufen – und sie war froh darüber. Jetzt grübelte sie über die Antikerin nach. Sie hatte die höhere Existenzebene verlassen - ohne Wiederkehr. Und das nur um sie zu retten! Um Menschen zu retten, die sie nicht kannte. So eine Tat würde eigentlich hoch belohnt werden... aber vermutlich gab es hier – außer vielleicht ihr – niemanden, der das tun würde. Überahupt, vermutlich würde sich niemand an sie erinnern. Sie konnten wohl nur dankbar sein, dass sie noch lebten. Anscheinend standen sie nun in der Schuld der Antiker. Plötzlich kam ihr eine Idee. Wenn die Antiker Rodney beobachtet hatten, der ja den Teil der Stadt erkundet hatten – und das wardie einzige Möglichkeit, schließlich hatten sie sofort reagiert – dann beobachtete sie vielleicht auch gerade einer der aufgestiegenen Antiker! Jedenfalls war das nicht unmöglich. „Danke“, flüsterte sie in den Raum und fragte sich ob sie überhaupt jemand hören könnte. Doch dann glaubte sie eine Antwort zu vernehmen. Es war mehr ein Gedanke, als dass sie es hörtte – doch sie war sich ziemlich sicher, dass es eine Antwort war. Es sah ganz so aus, als hätte sie die Antiker falsch eingeschätzt, als sie gedacht hatte, dass sie egoistisch waren, weil sie nie eingriffen. Die Antiker waren gute Leute, die auch Opfer brachten um anderen zu helfen. Nur setzten sie ihre Kräfte nicht immer ein. Doch waren sie es wer, bewundert zu werden. Wirklich, sie hatten es verdient. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)