tears of an angel von AngelEric ================================================================================ Kapitel 7: Bestimmung, Aufgabe, sterben --------------------------------------- Kapitel 7 Bestimmung, Aufgabe, sterben Kaymans kalter Körper in meinen Armen..... warum bin ich mit einem Mal so müde? Ich will nur schlafen... aber warum? Es ist nicht notwendig, doch diese Stille zwingt mich fast dazu. Wo bin ich? Es ist so dunkel hier und so kalt. Ein Scheinwerfer.. direkt auf mich gerichtet... diese rauhe Stimme, wie sie mir Fragen stellt:- „Was bist du?“ „Ein Halbdämon.“ Irgend etwas drängt mich dazu auf alles zu antworten. -„Was ist deine Bestimmung?“ „Mein Schicksal ist es die sechs Sterne zu schützen.“ -„Wer gibt dir das Recht in die Geschicke der Welt einzugreifen.“ „Mein Gewissen.“ -„Es steht dir nicht zu, du bist nur ein Spielzeug, der einzige Grund für dein Dasein ist es anderen ein Vergnügen zu sein. Was macht dich glauben im Recht zu sein, wenn du deine Macht nutzt?“ „ Mein Herz, mein Verstand, meine Freunde.“ -„Deine Macht ist der Vernichtung geweiht. Warum nutzt du sie für das Gegenteil?“ „Weil ich die Vernichtung nicht akzeptiere.“ -„Du bist mein Werkzeug, tu was ich dir sage. Ich duldete deine Liebe, deine Freunde, doch ich dulde keinen Widerspruch. Werde endlich zu dem was du bist. Ein Dämon ohne Schicksal, der stärkste Erzengel, mein Helfer, Memnochs Gefährte, säubere die Welt von ihrer Abschaum. Du hast keine Freunde und deine Liebe ist tot. Was hält dich zurück? Nimm Rache an denen die dir Schmerzen brachten. Was spricht dagegen?“ „Wer bist du?“ keine Antwort! Nur die donnernde Stimme, wie sie ihre Frage wiederholte. -„Was hält dich zurück?“ Mit einem Mal verstand ich alles, alle Zusammenhänge und ich schrie meine Wut hinaus: „Warum?! Warum hast du mir das angetan? Du hast mich leiden lassen in der Hoffnung, daß ich Rache nehmen würde und die Welt zu deinen Gunsten ändere. Ich sollte den Müll beseitigen und das Gute bewahren. Du gabst mir dafür ein Herz um gütig zu sein, doch dieses Herz gehorcht dir nicht. Nun willst du es mit Gewalt in Ketten legen, auf daß ich deinen Plan erfülle, den ein gütiges Herz verzeiht und gelüstet nicht nach Rache. Jeder der meiner Seele einen weiteren Riß verschaffte, hatte deine Hoffnung an sich lastend das Faß zu überlaufen zu bringen, nicht wahr? Jedes andere Schicksal das man mir nachsagt ist Lüge. Ich soll vernichten und das Sheol mehren. Der einzige Grund weshalb ich nicht sterben kann ist, daß ich deinen Auftrag noch nicht erfüllt habe.“ -„Du kannst sterben, wenn du ihn erfüllst. Es ist wahr was dein Verstand mir vorhält. Du warst schon immer eine meiner zu perfekten Geschöpfe. Vom Tag deiner Geburt an wußte ich dies, doch ich hoffte du würdest nach meinen Vorstellungen handeln. Du bist genauso geworden wie ich es mir gewünscht hatte, doch ein deine Abneigung zu töten ist mir ein Dorn im Auge. Du mein gefallener Engel mit der Leidenschaft eines Drachen und der Macht die sich meiner angleicht. Wirst du meinen Auftrag ausführen?“ „Nein!“ -„Bedenke deine Antwort noch einmal, den Schmerzen sind das einzige was dich sonst erwartet.“ „Niemals! Und wenn ich tausend Qualen erleiden muß!!“ -„Weißt du wie es Kuja geht? Er ist bei Memnoch....“ „Was hast du vor?“ -„Nichts, es liegt mir nicht jemanden auf dies Weise zu etwas zu zwingen. Ich will dir nur sagen, daß du ihn niemals wiedersehen kannst, wenn du nicht stirbst und das..... kannst du nicht....“ „Du bist grausam! Deine Macht ist dir ein Nutzen für das Leid anderer. Dennoch deinen Willen erfülle ich nicht! Und wenn ich mich selbst einsperren muß um niemanden zu schaden. Niiiiieeeeeeeemaaaaaaals!!!!!!!!“ Wach! Ich bin wach, was für ein Traum... und die Sonne geht unter..... Bald wird Kayman erwachen. Er bewegt sich bereits. Ich weiß, daß es nur einer ganz normaler Traum war, er ist das Resultat dessen worüber ich die ganze Zeit nachdenke, ich will wissen weshalb ich existiere. Gott hat niemals mit mir gesprochen. Ich kenne ihn nicht. Auch nicht Gabriel, Azrael, Memnoch... nur manchmal scheine ich ihre Nähe zu spüren, wenn mich ein kalter Lufthauch berührt und ich Stimmen vernehme..... wie das tuscheln kleiner Kinder, die etwas Neues bestaunen..... „Angel.“ „Guten Morgen. Kayman.“ Ich gab ihm einen Kuß auf die Stirn. Es schien ihm Sicherheit zu geben, denn er ließ sich weiterhin von meinem Körper wärmen. „Hast du keinen Hunger Angel?“ „Nein, niemals. Ich brauche nichts zu essen. Doch was... ist mit dir?“ „Nein, ich habe schon seit 500 Jahren nichts mehr gegessen. Aber das liegt mehr daran, daß ich die Lust am Töten verloren habe. Es gibt nur eine Art von Blut nach der ich mich sehne, doch ich glaube nicht, daß derjenige es mir erlaubt.“ „Du fragst um Erlaubnis? Wer ist es?“ „Das einzige Wesen, daß mir haushoch überlegen ist, du Angel, du.“ Ich wußte nicht warum, aber ich wollte ihn trinken lassen. Was hatte ich schon zu verlieren? Langsam drehte ich Kaymans Körper auf seinen Rücken und sah in seine Augen. So viele verschiedene Farben und das Wissen von Jahrtausenden...... „Was hast du mit mir vor, Angel?“ „Nimm es als ein Geschenk für deine Freundschaft....“ Daraufhin küßte ich ihn. Es war ein leidenschaftlicher Kuß von beiden Seiten gewollt. Ich erstickte fast an meinem eigenen Blut, daß sich über seine Lippen ergoß und seine Kehle füllte. Alles begann sich zu drehen, wie schon bei Lestat und Kaymans kalten Hände auf meinem Rücken zogen mich noch mehr in den Strudel aus Schwäche und Lust. Ich vernahm ein Klicken, doch ich beachtete es nicht. Kayman löste sich von mir und die rote Flüssigkeit tropfte aus meinem Mund auf das seidene Kissen auf dem sein Kopf ruhte. Erst jetzt bemerkte ich die Anwesenheit eines anderen und ich drehte mich um. Lestat saß lässig in einem Sessel mit verschränkten Beinen und grinste in sich hinein. „Lestat!“ rief Kayman sichtlich erschrocken. „Es ist nicht so wie du denkst....“ Warum will er sich herausreden? „Wieso, Kayman? Was denke ich denn? Ich hab dir nur gesagt, daß du auf ihn aufpassen sollst, `wie` hab ich nicht erwähnt. Ich sehe, daß er dir gefällt Angel.“ Er kam auf uns zu und setzte sich auf die Bettkante. Seine Finger strichen über mein Gesicht, als würde er seinem Kind einen gute Morgen wünschen. „Wenn du mir versprichst, daß du nicht ausreißt, nehme ich die Ketten ab.“ Seine Augen leuchteten und sein blondes Haar hatte er abgeschnitten. Ich suchte mit meiner einen Hand einen Teil von Kayman, seine Hand, ein Stück seiner Kleidung, nur um sicher zu, daß er noch da war und schließlich spürte ich sein Handgelenk. Es beruhigte mich und ich zog es zu mir bis ich seine Brust spürte und sein Arm die meinige umschloß. Was machte ich hier? Ich wußte nicht was ich tun sollte, ich suchte nur nach etwas Vertrautem nach dem ich mich richten konnte doch ich fand nichts. „Wie wär’s mal mit einem Lächeln, Angel? Dein finsterer Blick macht es mir nicht leicht. Ich weiß, daß du mich mit einem einzigen Gedanken auslöschen kannst.“ Ich senkte den Blick und seufzte. Warum muß mich jeder wieder daran erinnern? Ungeachtet allem was um mich herum war ließ ich mich fallen und landete auf der weichen Bettdecke. Ich starrte ins Leere und fast wünschte ich mir ich wäre in derselben. Kujas Haar schimmerte vor meinem geistigen Auge und ich hörte seine Stimme. Ein Schleier legte sich über meine Pupille, ein Schleier aus Tränen die sich in meinen Wimpern verfingen. Ich schloß die Lider in der Hoffnung es würde aufhören. Als ich sie wieder öffnete sah ich Kaymans schwarzes Haar und sein blasses Gesicht, es erschien mir als würde ich einen Geist sehen. Ich hörte das Klirren der Ketten, wie sich der Schlüssel drehte und das Schloß aufsprang...... „Mein Haus steht dir zu freien Verfügung. Du kannst überall hingehen, doch ich wünsche mir, daß du bei mir bleibst.“ „Warum, Lestat? Was hast du davon mich zu besitzen?“ „Na ja, ich kann mich rühmen das mächtigste und schönste Wesen zu beherbergen. Ich will dich studieren, doch auf eine andere Art als Marius...“ „Und was spielt Kayman für eine Rolle?“ „Das ist dir überlassen.“ Er ging zur Tür hinaus. Kayman fragte mich schon wie in der vorherigen Nacht, ob er etwas für mich tun könnte. Ich überlegte kurz, was ich im Moment am meisten misse und schließlich antwortete ich. „Ich kann nicht nach draußen und so bitte ich dich, ich schreibe einen Brief, bringe ihn bitte Eagle.“ Er nickte. „Auch wenn es eigenartig klingt, aber bringe mir bitte noch jemanden mit, Kayman. Ich meine niemand besonderes auch nicht unbedingt zur Unterhaltung, ich will nur Gesellschaft...... suche mir einen Stricher oder dergleichen......“ Er sah mich erschreckt an. Ich wußte was ich gesagt hatte und es war mein Ernst. Es gibt nichts besseres als die Umarmung eines Liebhabers um alles um sich herum zu vergessen. Das hatte ich gelernt in den 42 Jahren. Inzwischen war es mir gleich wer, wann, wo und wie. Einfach nur ein wenig Beschäftigung, Ablenkung wollte ich haben. Ich schrieb den Brief und gab ihn Kayman. Während er weg war sah ich mich um. Es gab viele verschiedene Räume in einem standen Regale bis unter die Deck gefüllt mit Büchern. Ein anderer Raum war voll mit Blumen die in den unterschiedlichsten Farben blühten. Als ich durch die nächste Tür trat, sah ich eine riesige Leinwand und davor ein Filmprojektor. Als ich ihn einschaltete erschienen Bilder von Ägypten am Tag und dem Sonnenuntergang über den Pyramiden. „Ich habe ihn überbracht, Angel!“ Ich drehte mich nicht um, sondern bedankte mich nur. „Es tut mir leid, daß ich niemanden mitgebracht habe, doch ich fand keinen der dir würdig war. Aber ich fand etwas anderes.“ Ich horchte auf. „Ich sah ein Bild, ein Bild das eine wunderschöne Szene zeigte. Kannst du dir denken, wovon ich rede?“ „Nein.“ „Ich rede von einem Bild von dir, doch du warst nicht allein, in deinem Arm schlief ein Mann mit lilafarbenen Haar. Dein Blick ruhte auf seinem Gesicht. Man sah dir an, daß du glücklich warst, daß du ihn liebtest.“ Ich drehte mich um und sah ihn an. Es war schwer doch ich mußte wohl seine Fragen beantworten. „Er hieß Kuyaku!“ „Er ist tot, nicht wahr, ich sehe es dir an.“ Er ging auf mich zu. „Ich bin mir sicher, daß ich es nicht vollends schaffe, aber ich will versuchen ihn zu ersetzten.“ „Warum, Kayman?“ „Ich will dein Lächeln sehen.“ erwiderte er und umarmte mich. Sein Haar roch genauso wie das von Kuja und sein schmächtiger Körper glich ihm ebenfalls. „Ich möchte dein Engel sein, Angel!“ Sein Kuß auf meiner Stirn war so angenehm.... Ich sank auf die Knie und er folgte mir. Mein Kopf ruhte auf seinem Schoß und seine Finger fuhren mir durchs Haar. Ich spürte das Flackern des Projektors auf meinem Gesicht. In dieser Nacht erzählte ich ihm alles von Kuja, vom Anfang bis zum Ende. Als ich endete, sagte er: „Er erinnert mich an Lestat. Ob ich jemals so sein kann wie er?“ „Das brauchst du nicht. Ich wünschte mir nur jemanden der mir zuhört, den habe ich gefunden....“ Seine Lippen näherte sich den meinen..... für diesen Moment fühlte ich mich frei. Ich gab ihm das, was auch Kuja geschenkt hatte, mich selbst....... Der Tag war vorübergegangen ohne, daß wir auch den kleinsten Hinweis hatten wo sich Angel befand. Erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen. Auf dem Nachttisch lag ein Brief. Es war in Angels Anschrift mein Name darauf zu lesen. Hastig öffnete ich ihn. „My beloved Eagle, Es geht mir gut, um deine erste Frage zu beantworten. Lestat bittet mich hier zu bleiben und ich werde es wohl tun. Gib meiner kleinen Fee einen Kuß. Es ist besser wenn ihr nicht sucht, denn finden werdet ihr mich nicht, ich finde mich nicht einmal selbst. Ich bin in guter Gesellschaft. Eagle, ich ..... vertrau sie dir an, achte auf sie. So schwer es mir auch fällt, ich werde euch wohl nicht mehr sehen können, außer in meinen Träumen. Nichts ist schwerer als der Abschied und ich will nicht eure Tränen sehen. Tut mir den Gefallen und lächelt mir zu in meiner Vorstellung...... Ich habe euch sehr lieb...... good bye . Warum?..... Ich weiß es jetzt noch nicht genau, doch ich glaube, daß Lestat mir helfen kann mich selbst zu verstehen. Ich will wissen was ich bin um so zu handeln, ich will wissen ob ich der Dämon bin der alles in Nacht tauchen kann, oder ob es mehr ist das meine Existenz ausmacht. Ich will die Welt be- greifen und das kann ich nur im Schoße eines Allwissenden...... Bitte versteht das... Das ist alles, was ihr wissen sollt, weiteres weiß ich selbst nicht. Lebt wohl... Bin ich nicht egoistisch Eagle? Ja ich bin es und ich hasse es, doch ich kann nicht anders..... Ich werde zurückkommen, versprochen... nur noch nicht jetzt.... Bis zu der Zeit, die das Verständnis braucht, with love, yours Angel Eric” Ich legte den Brief beiseite. Dies mußte ich selbst erst einmal begreifen. Wie kann er in einem einzigen Tag für den Rest seines Lebens entscheiden? Was ist mit Eve? Er kann sie nicht alleine lassen. Egoistisch? Nein, das sicher nicht, nur voreilig. Aber wenn ich mich erinnere, er hat sein ganzes Leben lang nachgedacht. Fast jeden Tag saß er abwesend da und überlegte, starrte auf die Landschaft, sog ihre Lebendigkeit auf und schöpfte die Kraft aus ihr um seine Erkenntnisse zu ertragen. Wann immer er nicht kämpfte, nicht arbeitete oder nicht in seinem Schmerz ertrank, gebrauchte er seinen Verstand, um sich selbst zu verstehen. Doch ob es gut ist, wenn er sich in die Fängen dieses seltsamen Wesens mit der Kühnheit eines Wolfsmörders begibt?! Was meint er mit `guter Gesellschaft`? Er hat diese Worte bisher nur einmal gebraucht und das war als er sich mit Yasha und Ashura unterhalten hatte, zwei der sechs Sterne, für die Wiederherstellung der Ordnung im Himmelreich Indiens 3000 vor Christi, der RG Veda..... Wie nur bringe ich es den anderen bei? Er hat den Brief direkt an mich gerichtet, als vertraue er darauf, daß ich es verstehe. Es wäre einfache, wenn du hinter mir stehen würdest, Angel, mich umarmend, den Rücken stärkend. Warum so? Ich konnte mich noch nicht einmal von dir verabschieden. Marius und Armand suchen noch immer nach Eric. Ob sie ihn finden? Wenn nicht sie wer dann? Angel! Die Türklinke klackte und jemand kam herein. Das lange rotbraune Haar, das an einigen Stellen golden schimmerte mit den leichte Wellen und die pfauenfedergleichen lavendelfarbenen Augen ließ mich erschrecken. Es war Klarissa, Angels Tochter. Ich erschrak nicht ihres Anblicks wegen, mehr hatte ich Angst was sie sagen würde. Würde sie fragen wo ihre Mutter ist, wo Eric ist, ich könnte nicht antworten. „Eagle, ich weiß alles du brauchst keine Angst zu haben.“ Auch sie konnte Gedanken lesen nur auf eine andere Art. Sie hörte nicht Worte, sondern nur Gefühle, wie ihre eigenen. Sie war genauso wunderschön wie Eric und ihre Augen glichen denen von Kuja. Elegant wie ihre Mutter kam sie auf mich zu und setzte sich neben mich. Ihre Finger berührten meine Hand. „Oh Eagle, ich kann nur hoffen, daß es ihm gut geht. Ich habe Vaters Grab besucht. Es ist inzwischen mit Lilien bedeckt, doch das Schwert glänzt nach wie vor in der Sonne. Ein 5000 Jahre altes Relikt, daß so gut versteckt ist, daß es keiner findet, in einem winzigen Tal zwischen den unbezwingbaren Bergen. Du zitterst, Eagle. Wenn es dir leichter fällt, werde ich ihnen den Brief vorlesen.“ „Nein, er ist an mich gerichtet und ich werde seine Bitte erfüllen.“ Klarissa gab mir einen Kuß auf die Wange, eine Geste der Freundschaft, ähnlich wie der Kuß Erics auf die Stirn. Man merkte ihr ihre Erziehung an, sie sprach wie Angel, sie hatte das Temperament Kujas, doch in ein was gleicht sie keinem von beiden, sie singt wie eine Nymphe. Wie gern hörte ich ihr zu, wenn ihre Stimme von Blumen, Feen und Zauber erzählte. Sie war immer fröhlich, nur in diesem Moment wirkte sie, als hätte sie tagelang geweint und noch immer Tränen übrig. Sie ist wie Eric und auch Kuja zeitlos, an keine Zeit gebunden in jede Zeitepoche kann sie reisen. Doch sie kann nicht wieder zum Ursprung und so ist es ihr auch versagt in die Zeit vor Kujas Tod zu reisen, sie würde ihn nicht finden. Er ist für immer verloren..... „Deine Tränen mehren nur meinen Kummer, bitte, nimm es dir nicht so sehr zu Herzen, kühner Adler.“ Sie nannte mich immer so, wenn sie mich beruhigen wollte. Ich spürte, wie Klarissas Hoffnung in dem Glauben an die unbändige Stärke ihrer Mutter lag und sie auf ihr vertraute. Ich stand auf und nahm entschlossen den Brief. Es war an der Zeit den anderen davon zu berichten und Klarissa folgte mir. In dem Moment war sie die Stütze für die ich zuvor noch gebetet hatte. Und ihre Hilfe war mir wohl willkommen. Alles war so still um mich herum. Ich hörte Kayman atmen, wie schon am Tag. Er war warm, warm von mir. Der Film war gerissen, mitten in unserem Spiel. Das einzige, was den Raum erfüllte, war das Geräusch der sich drehenden Filmrolle und wie das Band immer wieder gegen die äußere Hülle des Projektors schlug. Ich vernahm seine so sanfte Stimme, wie sie sagte: „Du hast geschrien... hab ich dir weh getan?“ „Ja, doch das ist egal. Ich bin es gewohnt.“ „Verzeih mir! Wie kannst du es gewohnt sein? Was frage ich, es liegt auf der Hand, Sohn der Aphrodite....“ „Bitte, nenne mich nicht so.“ „Nun denn, dark Angel, sage mir, ob ich wache oder träume.“ Eine leichte Frage, die mit einem Blick und einem Kuß beantwortet ist. Seine Haut ist so glatt wie Marmor und seine Glieder so geschmeidig wie die einer Königskatze und doch wohnt ihm soviel Kraft inne.... Die Zeichnung seiner Augen erschien mir wie Wimpern so lang wie die meinen. Ich mußte innerlich lachen, denn ich erinnerte mich, wie Minako, eine Freundin, mal mit einem Lineal ausmessen wollte wie lang sie waren; etwa 7 cm. Es war ein Kunststück sie zu Messen ohne meine Haare aus dem Gesicht zu nehmen. Ich habe es zwar über die Jahre geschafft meine Augen zu immunisieren, denn zuvor erblindete ich immer, wenn meine Haare nicht verhinderten , daß reines Licht meine Pupillen traf, aber dennoch kann ich nicht völlig ohne meine Haare im Gesicht herumlaufen. Warum ich sie überhaupt über meine Augen trage?.... Nun meine Augen verraten, was ich bin, ein Mischwesen und noch dazu ein Dämon. Das feine Garn sollte sie verstecken, doch durch diese Methode erhielten sie eine Schwäche gegen reines Licht. Ich sehe Farben anders als die Menschen. Was helles Grün für die einen ist, ist für mich reines Grün. Alles erscheint dunkler... aber in der Nacht kann ich dafür besser sehen..... wie ein Vampir... Dunkelheit ist mein Revier...... schon immer gewesen... der Tag ist für mich Kampf, Kampf ihn zu überstehen, ohne jedes Mal mich zu vergessen, wenn ich mein Schwarzes Haar und mein Gesicht im Spiegel sehe..... Ursache meiner Schmerzen, meines Leids...... „Ist dir kalt, my Archangel?“ „Ein wenig.“ „Erschrecke nicht, ich zünde nur den Kamin an.“ Ein Energiestrom durchzog den Raum und das Feuer entflammte. Ich kannte diese Art von Energie, warum also sollte ich erschrecken?! In kürzester Zeit spürte ich den warmen Hauch auf meiner Wange. Langsam stand ich auf und setze mich in einen Sessel. Wäre eine Beziehung mit einem Vampir nicht mit diesem Schwindelgefühl verbunden nach jeder Näherung, würde ich es glatt weiter empfehlen.... Seltsam, daß ich hier eingesperrt einen derartigen schwarzen Humor entwickelte. „Es wird bald wieder Tag, nicht wahr, Kayman? Ich spüre es. Was mache ich nur die ganze Zeit.... ohne dich...“ „Nun tu nicht so, als wäre ich der Grund dafür, daß du hier bleibst.“ „Und wenn es so ist?“ Er schwieg. In gewisser Weise war er der Grund, denn von ihm konnte ich lernen. „Hey, Angel, sind dir Bücher angenehm?“ „Ja, sehr!“ „ich gebe dir etwas, daß dich vielleicht interessiert. Marius` Aufzeichnungen als er noch sterblich war, seine Weltgeschichte...“ „Woher...?“ „Er hatte sie verloren, als er entführt wurde. Ich habe sie die ganze Zeit aufbewahrt.“ Er gab mir eine Rolle gefüllt mit papyrusähnlichen Papier darin. Es war zwar Latein, doch es ähnelte dem Altgriechisch. „Marius, the ancient one...” flüsterte ich. Er erzählte von einem Krieg und dem neuen Kaiser, der Veränderung bringen sollte. Zwei drei Zeilen laß ich und schließlich legte ich es weg. „Was ist? Gefällt es dir nicht?“ „Gib es ihm zurück!“ „Verstehe, du empfindest es als Ideenraub, glaub mir, ich suchte nur etwas, was dich interessiert. Gibt es den noch irgendwas, was du noch nicht weißt?“ „Ja, ich weiß nicht wie es ist ein Mensch zu sein.“ Er stutzte. „Gut, ich werde dir erzählen, wie es ist, auch wenn meine Erinnerung, zu wünschen übrig lässt.“ Er setzte sich auf dem Tisch vor mir. „Als Mensch bist du unwissend und naiv. Du glaubst du wüßtest alles, hättest die Kontrolle. Dein Körper ist fortwährend warm und wenn du ganz still bist, kannst du dein Blut fließen hören. Alles was du tust, tust du mit deinen eigenen Händen und deiner so winzig wirkenden Kraft. Ein selbst gebautes Haus ist für dich ein Triumph und eine Frau mit Kindern dein Stolz. Du unterwirfst dich anderen Menschen, die größer zu sein scheinen als du selbst, doch in Wirklichkeit genauso sind wie du. Führung ist das, was du begehrst und Fleisch ist das, was du brauchst, sei es für den Verzehr oder für das Vergnügen. Wunden sind der größte Schmerz den du empfinden kannst, Risse in deiner Seele verdrängst du.“ Ich hatte die Hand erhoben, ein Zeichen des Einhalts. „Ich weiß, Kayman, ich weiß. Es ist das, was ich wäre ohne meine Macht.“ Ich lächelte und er schien diesen Anblick zu genießen. Erst jetzt fiel mir auf, daß es Nacht in diesem Zimmer war, kein einziges Licht brannte, bis auf das Feuer im Kamin. Das Flackern der Flammen zeichnete sich auf sein Gesicht ab und fast sah er aus wie ein ägyptischer Gott, Ra oder Anubis.... Gott der Toten.... Niemals dachte ich bei diesen Namen an den Mensch mit Falkenkopf, Ra, oder den Mann mit dem Kopf eines Schakals, Anubis, mehr an ihre Aufgabe in der Welt der Götter, die Bilder von ihnen hatten Menschen gemalt und Menschen sehen selten die Wahrheit, weil sie sonst erdrückt würden von ihr... Ich spürte mit einem Mal Angst. Ich wußte nicht von wem aber sie lag schwer in der Luft und ich hörte Klarissa singen. Warum hörte ich sie singen? Eine Hymne, es war eine Hymne, Vers 244 aus der RG Veda. Warum sang sie dies? Es hatte keine Bedeutung... diese Furcht... woher?... Noch ehe ich wußte woher es kam, schrie ich es hinaus: „Leestaaaat!!!“ Warum? Warum dieser Name? Kayman war blitzschnell aufgestanden. Es hämmerte, wie ein Herzschlag, lauter und lauter. Diese unbändige Angst..... Das Licht ging an, wer?.... Lestat stand in der Tür mit einem Jungen im Arm, 18 oder 19Jahre alt. Leicht arrogant kam er auf mich zu und legte sein Opfer auf meinen Schoß. Er zitterte, er lebte noch.... Sein Haar war naß und er war fürchterlich kalt. „Lestat! Was soll das?“ Kayman versuchte ihn zur Rede zu stellen, doch er grinste nur. Jener Junge hatte viel Blut verloren und seine Wunde am Handgelenk schloß sich nicht. Es ging nicht anders, er würde ohne meine Hilfe sterben. Ich zog einen Dolch aus meinem Stiefel, ich hatte ihn immer dort, und schnitt mir selbst in die Fingerkuppen meiner linken Hand. Mein Blut verteilte sich über seine Hand eben zu jener Wunde und sie schloß sich. Die Blutung war gestoppt, doch die Schwäche des Körpers auf meinen Beinen war groß. Ich mußt in seinen Organismus eingreifen und die Bildung der Blutzellen beschleunigen, ich hatte keine andere Wahl. Ein derartiger Eingriff bedeutet eine Verkürzung der Lebenszeit um zwei, drei Wochen, denn ich mußte alle Prozesse in seinem Körper beschleunigen. Seine Brust, auf der sich meine Hand befand, leuchtete türkis auf, ebenso meine Augen. Sein Puls normalisierte sich und auch seine Atmung bekam wieder ihren eigentlichen Rhythmus. Schließlich bewegte er sich. Auf einer Kette um seinen Hals stand ein Name; Jack! „Jack? Jack kannst du mich hören?“ er antwortete leise und gequält: „Es geht schon. Ich kann dich hören.“ Ich sah zu Lestat und innerlich verwünschte ich seine perversen Neigungen, ich ahnte weshalb er es getan hatte, diesen Jungen hat leiden lassen und ihn schließlich mir anvertraute. „Sieh mich nicht so böse an, Angel. Ich wollte nur mal testen, was du so alles drauf hast. Ich muß zugeben, ich bin beeindruckt.“ Sein hämisches Grinsen verführte mich zu einem bösartigen Gedanken, den ich so schnell wie möglich wieder verscheuchte. „Wer bist du?“ Erst jetzt bekam Jack mit, wo er war und starrte mich an. „Mein Name ist Angel Eric.“ „Wie komme ich hierher?“ Ich seufzte und antwortete: „Du bist in seinem Haus, meinem Gefängnis, in meinen Armen, bewacht von meinen Augen,..... in Sicherheit.“ Er sah zu Lestat und wieder spürte ich diese Angst. Er versuchte zu fliehen und wand sich in meinem Griff um zu entkommen. „Ganz ruhig, Jack ganz ruhig, dir geschieht nichts. Ich lasse es nicht zu!“ Er hielt bei diesen Worten inne und vergrub sein Gesicht in meinem Hemd. Offenbar vertraute er mir. „Du kannst ihn behalten Angel.“ Ich konnte seine Stimme nicht ertragen und ließ ihn von einem starken Wind an die Wand schleudern. „Wage es nie wieder Unschuldige mit hineinzuziehen. Auch ein Lestat de Lioncourt kann nicht einfach über die Gräber des Les Innocents hinweggehen. Hast du mich verstanden.“ Ich war wütend und ich schämte mich dafür. Sein Lachen schallte durch den Raum. „So gefällst du mir. Dämon der Vernichtung.....“ Er hatte nicht die geringste Verletzung, wie auch wenn seine Körper hart wie Stein ist... Kaymans Augen waren starr und suchten meinen Blick. Jack zitterte vor Lestats Freude über meine Macht. Ich stand auf und setzte Jack auf den Sessel. Langsam näherte ich mich dem blonden Teufel und versuchte seine Gedanken zu ergründen, doch es gelang mir nur Bilder zu erfassen, Bilder in den einfachen Farben Rot und Schwarz. Seine Stimme verstummte und ein überlegenes Grinsen machte sich breit. „Du kannst mich nicht töten, dein Gewissen lässt es nicht zu, Angel“ „Nein, das ist nicht der Grund, weshalb ich dich verschone. Ich weiß, daß du den Tod suchst, doch Erlösung kannst du nicht erwarten. Das steht mir nicht zu. Deine Seele ist zu jung, um Memnoch Gesellschaft zu leisten.“ Ich wußte nicht woher diese Worte kamen, von mir nicht... Er sah mich verstört an und schließlich sagte er: „Du wagst es über mich zu richten? Das... das begreife ich nicht...“ „Du hast noch nie etwas verstanden, Lestat, du bist zu naiv. Ein kleiner Junge mit der Macht über den Tod....“ --- Er gab mir eine Ohrfeige!--- Meine Wange brannte und Kayman versucht diesen Frevel zu rächen, doch ich hielt ihn fest. „Ist das der Dank, daß ich dir ein Geschenk bringe, wozu Kayman nicht in der Lage war?“ fragte er vorwurfsvoll. „Verzeih, Lestat, woher diese Sätze kamen weiß ich nicht. Ich weiß jedoch, daß ich mich wohl entschuldigen muß.“ Endlich hatte ich wieder die Kontrolle über mich selbst. ------- Vernichte deinen Schmerz!!! -------- Diese Stimme... die selbe wie im Traum..... Lestat ging zu Tür hinaus und fast schreiend rief ich ihn zurück, doch er kam nicht, er ließ mich zurück mit dem Gefühl der Leere in mir... Ich konnte es nicht beschreiben. Alles um mich herum löste sich auf und ich sah nur noch Schwarz und Rot einen Reigen tanzen. Kayman, wo bist du?!!! Hilfe! .... Der Geruch von verbranntem Fleisch ließ mich erwachen. Die Sonne strahlte durch die Fenster und Kayman hielt mich im Arm. Sein Rücken färbte sich Schwarz. „Kayman!!!“ So schnell ich konnte nahm ich ihn und suchte eine dunkle Ecke im Raum. Ich war wohl ohnmächtig geworden. Jack saß noch immer auf dem Sessel, jedenfalls sah ich seine Hand auf der Armlehne, der Sessel selbst war mit dem Rücken zu mir gedreht. Der Tag war da........ Kayman schlief..... und mein Verstand auch... Kapitel 8 666 – Säuberung Das Hotelzimmer war dunkel. Auf dem Spiegel stand mit Lippenstift mein Name,..... Eagle...... In einer kleinen Ecke hörte man jemanden schluchzen. Ich traute mich nicht näher zu kommen, die verweinten Augen wollte ich nicht ertragen müssen. Sie war in sich zusammengebrochen, als meine Stimme jene Zeilen von Erics Brief vorlas. Nichts konnte sie beruhigen, nichts.. sie war apathisch in Selbstvorwürfe verfallen, getränkt mit ihrer Wut gegenüber Lestat.... Diese Mal konnte sie ihre wirklichen Gedanken nicht verstecken. Eve war es gewohnt andere nicht mit ihren Problemen zu belasten, geschweige denn sie irgend jemanden mitzuteilen.... Ihre Stimme zitterte durch den Raum: „Bitte, Eagle, laß mich allein!“ Ich wollte sie trösten und ging auf sie zu. Sie kauerte mit angewinkelten Beinen unterm Fenster. „Sieh mich nicht an, bitte, geh!!“ Ich versuchte sachlich zu klingen, als ich fragte: „Kannst du ihn nicht sehen, nicht von ihm träumen?“ „Nein, ich finde ihn nicht und er antwortet nicht, wenn ich ihn rufe.“ „Es wird ihm schon nichts geschehen, er wird nicht sterben.“ „Darüber mache ich mir keine Sorgen, Eagle. Sein Leben ist nicht in Gefahr, sondern seine Seele. Was ist, wenn die Stimme in meinen Träumen recht behält und er die Welt vernichtet, wenn er der Messias der Dunkelheit ist?“ Sie schwieg kurzzeitig. „Er ist nun 42 Jahre alt. Weißt du was die Antwort auf alle Fragen ist?.... 42... verrückt oder?“ Ihre grünblauen Augen schimmerten im spärlichen Licht. Auf ihren Wangen zeichneten sich schwarze Striche ab, Wimperntusche... sie war so blaß.. wie tot... „Eagle, warum hörst du nicht auf mich? Ich sagte du sollst gehen, verschwinde! Du sollst mich so nicht sehen.“ Ich wollte sie in die Arme nehmen, doch sie stand auf, schnappte sich ihren Mantel und ging nach draußen. „Wo willst du hin? Es regnet in Strömen.“ „Ich werde nach dem etwas suchen, das mein Leben erhält... i love you..“ Mit diesen Worten verschwand sie zur Tür hinaus. Oh, Eve,.... das bist typisch du, hast Eagle einfach stehen lassen... was er wohl nun von mir denkt? Vielleicht so was wie `eingebildete Kuh` oder dergleichen. Ich rede schon wieder mit mir selbst, das werde ich wohl niemals los. Der Regen tut gut, er scheint alle meine dunklen Gedanken wegzuspülen... Sie begreifen es nicht, niemand begreift es, sie wissen nicht, was er mir bedeutet..... Claudia sagte er sei erwachsen und müsse selber wissen, was er tut.... sie hat keine Ahnung... Lisa würde gern mit ihm tauschen... wie naiv.... Was rege ich mich auf, wo es doch schon immer so war... diese Rollenverteilung... bis jetzt habe ich es immer akzeptiert... Er fehlt mir so... Wir sind eine Seele zwei Körper, meine Gefühle sind die seinen, seine Angst, seine Freude ist die meine... Mit ihm war ich nie allein... jetzt bin ich es... es tut weh und ich kann mir nicht erklären, wie es geschehen konnte, daß ich ihn verloren habe... ich brauchte ihn doch nur zu rufen, schon hörte ich seine Stimme. Es ist alle für mich, er ist ich... „Eve!“ „Wer?... Klarissa!“ „Entschuldige, daß ich dir gefolgt bin. Brauchst du keinen Schirm? Hihi.. du siehst aus wie dieser Typ namens the crow!“ Ich mußte Lächeln. Sie ist wie meine eigene Tochter... ich habe sie aufwachsen sehen. „Komm nimm meine Hand, Tante. Wir suchen ihn gemeinsam.“ Ich sah in den Himmel, obwohl es Tag war, war es duster wie in der tiefsten Nacht und schließlich reichte ich ihr meine Hand. Sie zog mich unter den Regenschirm und schlang ihren freien Arm um meine Schulter. Ich hielt mich einfach nur an ihr fest. Sie roch nach Lilien... Angel... Wir gingen durch die Stadt, jedes Viertel nahmen wir unter die Lupe, bis wir in ein Quartier kamen in dem lauter altmodische Häuser standen. Romanisch.. leicht viktorianisch.. „Er ist hier, Eve, ich spüre es.“ „Wo genau?“ Klarissas Finger zeigte auf eine Villa mit einem verwilderten Garten. „Savage Garden..“ flüsterte ich. Ohne zu zögern ging ich darauf zu. „Warte, Eve! Wir sind den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen, inzwischen ist es Nacht.. sie sind wach...“ „Ich weiß! Ich will ihm ins Gesicht spucken.“ Klarissa nahm mich ohne Vorwarnung auf den Arm und breitete ihre Flügel aus. Wir stiegen in die Luft auf und sie landete auf dem Dach. Ein Dachfenster befand sich darauf und ich sah hindurch. Ein schön geschmückter Sarg stand in dem Zimmer und eine Person bewegte sich darin. „Lestat!“ Alles war mir egal. Ich sprang durch das Fenster hindurch..... „Naaanncccyy!!!“... und landete auf dem Sarg. Es tat höllisch weh und ich konnte mich nicht bewegen. Ich sah nur ein Paar blonde Locken und hörte eine Stimme, wie sie sagte: „Du hältst dich wohl für einen Unsterblichen?“ „Wo... wo ist.. Eric..“ „Wer bitte?“ Ich glaube ich habe noch nie derartige Schmerzen gehabt, nur meine Wut ließ mich aufstehen und vermutlich mein mit Adrenalin angereicherter Körper. „Ich.. ich.. meine.. Angel.. Angel Eric!!!“ „Oh verstehe, du bist seine kleine Freundin.“ Ich sah nach oben. Klarissa starrte abwesend auf die Glassplitter um mich herum. Sie war für den Kampf nicht geschaffen... sie hatte niemals gekämpft. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Ich spürte, wie mich Lestat hochhob. „Du bist ein so dummes Mädchen! Ich kann dich töten. Das weißt du doch. Obwohl ich bezweifle, daß du überhaupt überleben wirst, mit den Verletzungen.“ Er hatte Recht, das wußte ich. Doch ich wäre so oder so gestorben ohne Angel. Ich bin wirklich dumm, ein Vollidiot... das weiß ich seit langem.. unberechenbar.. selbst für mich... Niemand kann mich kontrollieren, auch ich nicht... Verstand ist die Lüge einen eigenen Willen zu haben.... lächel... einen Ville zu haben.... Wohin bringt er mich? „Angel! Angel, wo bist du?“ „Hier!“ Eric.... „Sieh mal, was ich hier habe.“ Ich fliege.... was für eine harte Landung.... du hast schöne Augen Eric.... schenke mir einen Mann, den ich nur lieben kann, la la, Eagle... Ville... Yaten.. Angel.... Warum ist es so still? Deine Lippen bewegen sich, doch ich höre dich nicht. I see it in your eyes I feel it in your touch I tasted from your Lips, and Baby more I love you..... Get ready to die.... Halt nein! Ich muß hier bleiben.... hier... wo hier? Angel!! „Eve!! Was hast du nur gemacht, nein bitte nicht, verlaß mich nicht!!“ „Du kannst es nicht ändern Angel sie ist schon halb tot, selbst du kannst sie nicht mehr retten, richtig? Schade um ihr Gesicht... so zerschnitten...“ Er lacht, warum lacht er? HASS -- WUT ------------Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!------------ ************ ES IST VORBEI, KEINE KONTROLLE MEHR! STIRB, LESTAT, STIRB!! LASST MICH IN RUHE!!!!!! ALLES LEID, SCHMERZ, ZERBRECHLICHES KINDERHERZ, WEINENDE MUTTER, WÜTENDER VATER,....... ALLES IN ROT GETAUCHT, DUNKELHEIT FOLGEND! GIER, HASS, STERBEN FÜR UNGESEGNETES GELD, VERSCHWINDET!! GEWALT, WAFFEN, MÖRDER JUNGER SEELEN.... SEID GELÖSCHT IN JEDEM HIRN!! ich will aufhören, kann es nicht, mein körper, nur noch licht, die hand ein einzig flammenmeer, kein schrei ertönt mehr, lasst mich nicht allein, Eve, kuja lasst mich bei euch sein..... AUFTRAG ZU ERFÜLLEN, EINZIGES ZIEL, VERNICHTUNG ALLER UNGERECHTIGKEIT SUCHE NACH DEM GUTEN, KEIN FUND, ALLES VERDORBEN, WIE BEWAHREN WENN SCHLECHTIGKEIT DAMIT VERBUNDEN? KEINE FRAGEN, HANDELN, KRIEGE BEENDEN, STREIT SCHLICHTEN, NAMEN OHNE BEDEUTUNG, TOKYO, LAS VEGAS, WIEN... MARIUS, verzeih, ARMAND, halte mich auf, ALLES DEM SHEOL GEWEIHT! MEMNOCHS STIMME SAGEN HÖREN, DASS ICH IHM ARBEIT GEBE, DANK bitte, ich will nicht, strahlendes himmelslicht, gib mir mein herz zurück, so daß ich erkenne jenes glück, lass mich leiden, doch es nicht weitertreiben, kann ich nicht stoppen diesen irrsinn, ich niemals wieder eins mit mir bin.... JENE DUNKLE MACHT DIE MICH LEITET, ZEIGE DEIN GESICHT. AUF DASS ICH DICH VERNICHTE! AZRAEL, GABRIEL EURE STIMMEN KLAR WIE QUELLWASSER, WAS LIEGT EUREN WORTEN ZUGRUNDE? VERNICHTUNG VON ALLEM, BESTIMMUNG ALS DÄMON, HELFER ZUR GESTALTUNG EINER NEUEN WELT, ---- WAS WAR FALSCH AN DER ALTEN?!! ---- RUHE!! SEI STILL!! STILLE, ÜBERALL STILLE, SCHÖNHEIT ERST JETZT ENTFALTEND, DIE ERDE, PLANET DES PHÖNIX lisa, claudia, eagle, klarissa, seh ich euch wieder? schmerz in jedem meiner glieder... wo ist mein bett, ich will schlafen, grab in einem winzig tal, geziert mit einem schwert, sei meine ruhestätte.... SCHLAF, TRAUM, TOD.... 666 bilder vor mir, von kuja, der welt, von frohsinn, liebe...... 666 schmerzen in jeder muskelfaser, im herz, selbst im haar.... 666 minuten des wartens auf erlösung, freiheit.... 666 worte memnochs die mich beruhigen, und schließlich 666 berührungen der freunde beim wieder sehen, 666 küsse kujas....... nichts weiter ersehn ich mir, doch noch immer bin ich hier, warum? -„Du solltest das Gute erhalten, Angel. Das hast du getan. Du bist das Gute. Lebe ewig!“ NEIN, NEIN, NEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!................... Warnung an die Generation: Niemals unterschätze die Willkür eines allmächtigen Gottes... Gnade für geplagte Seelen, ein Traum, auch in einer neuen Welt, wenn Gott selbst es nicht begreift. Stirb in Frieden mein Archangel, ANGEL ERIC......... gib Kuja einen Kuß von mir. Ich werde über euch wachen. with love yours NR Demi.................... ******************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)