Die Liebe stirbt zuletzt von Nanuck (Geschichte über eine Liebe die von den Wellen verschluckt wurde) ================================================================================ Kapitel 1: Einziges Kapitel --------------------------- Am Himmel hingen Tausende, schwarze Wolken. Ein Sturm brach aus, es regnete heftig. Blitze schlugen aufs Meer, irgendwo weit hinter den Welle. Ein einsames Schiff ritt auf den Wellen. Es war ein kleines Segelboot mit schwarzen Segeln und aus schwarzem Ebenholz. Die Wellen schlugen über die Reling und das viele Wasser konnte gar nicht so schnell vom Deck ablaufen wie es draufgeschwabbt wurde. Ein einsamer Mann stand erschrocken am Deck und half mit einem Eimer nach, das Wasser vom Deck zu schaffen, vergebens. Die großen Wellen rissen in den Segeln und trugen es immer weiter in Richtung Küste. Der Mann bekam dies leider erst zu spät mit, er konnte das Schiff nicht mehr vom Kurs abbringen und so trugen die Segel der kleinen Galeone diese immer weiter auf die spitzen Felsen zu. Man hörte nur noch ein knarren von berstendem Holz und mit einem Ächzen verschluckten die Wellen langsam das pechschwarze Schiff.... An der Klippe am Strand stand eine junge Frau, mit wehendem blonden Haar und einem weißen Kleid. Sie guckte unentwegt an den Horizont in der Erwartung ein kleines Segelboot erkennen zu können. Sie stand schon hier, seit dieses schreckliche Gewitter angefangen hatte zu tosen. Sie war von oben bis unten nass, sie hatte auch im Regen auf ihren Geliebte gewartet. Das Schiff aber tauchte und tauchte nicht auf, schon seit vielen Stunden nach dem Unwetter hatte sie niemanden mehr in den Hafen einfahren sehen und das schwarze Schiff hätte doch auch auffallen müssen. Sie machte sich wirklich schreckliche Sorgen um ihn. Dann plötzlich sah sie etwas weit entfernt an die Küste schwemmen. Es sah aus wie ein schwarzes Gespenst. Sie rannte die Steinstufen runter bis an den Strand, in der Erwartung auf ihren Geliebten zu treffen, der ans Ufer schwamm. Er war es auch, doch er schwamm nicht, nein, er trieb mit dem Kopf unter Wasser in Richtung Strand. Sein schwarzes Gewand flatterte im Wasser um seinen leblosen Körper. Die junge Frau rannte ins Wasser, umklammerte seinen schlaffen Körper und sah in sein blasses Gesicht. Er war nass und kalt, wie Eis. Sie umarmte den Toten, streichelte und küsste ihn auf seine schwarzen Haare. Sie stand dort noch lange, wie sie ihren Toten Geliebten im Arme hielt, mit dem halben Körper im Wasser.... Ein Passant hatte die geistesverwirrte Frau gerettet und aus dem Eiswasser des Dezembers geholt. Sie war kurz vor dem Erfrieren, als er sie fand, den Toten fest umklammert, bibbernd im Wasser stehend. Einige Tage später wurde der Tote bestattet. Sein Mörder war das Meer und sein Grab war das Meer. Die Frau sah dem Boot mit dem Sarg noch lange auf den Wellen reiten, wo er dann am Ende hinterm Horizont verschwand. Jahre später kam wieder einer dieser Stürme auf, bei denen man glaubt das Dach würde vom Haus gerissen werden. Der Sturm war genauso schlimm wie der, bei dem der Mann umkam, vielleicht auch noch schlimmer. Die Frau, die damals ihren Mann verloren hatte, saß alleine zu Haus. Geweigert hatte sie sich einen neuen Mann zu heiraten, lieber war sie mit ihren jungen Jahren verwitwet, allein und kinderlos. Jetzt, Jahre nach diesem schrecklichen Schicksalstag saß sie also alleine zu Hause, immer noch große Angst vor Gewittern. Fast apathisch saß sie am Fenster und schaute hinaus auf die Küste, wo die vielen Wellen gegen die kahlen Steine brausten. Jedes Gewitter erinnerte die arme Frau immer wieder an den schrecklichen Tod ihres Gehmalen. Bei jedem Blitz zuckte sie merklich zusammen, doch es war keiner da, der sich um sie kümmerte. Nicht einmal die Nachbarn, die wussten wie es um sie steht, machten sich sorgen um sie. Die schliefen ruhig in ihren Betten, waren glücklich und scherten sich gar nicht um die Hilfebedürftige. Deshalb nahm auch niemand war, das die junge Frau langsam sich langsam aufstellte, im weißen Nachthemd hinaus in den Strömenden Regen ging und wie von Sinnen den langen Weg hinunter an die Küste entlangging. Langsam schlenderte sie bis zur Klippe, schaute auf die unruhige See und nahm langsam Abschied von ihrem Leben. Mit einem Unwetter hatte ihr Leiden angefangen und mit einem Unwetter sollte es auch enden. Eine einzelne Träne lief jetzt langsam ihre Wange herunter und vereinte sich so gleich mit den kalten Regentropfen überall auf ihrer weißen Haut. Dann setzte sie sich langsam in Bewegung, schlenderte in Richtung der Steinstufen und stieg langsam den Beschwerlichen Weg hinab an den Sandstrand. Fußspuren hinterlassend ging sie zum Wasser, setzte einen Fuß vor den anderen und ging immer weiter durch die Fluten der unruhigen See. Lächelnd ging sie weiter, hoffend auf ein neues Leben zusammen mit ihm. Das Wasser ging ihr jetzt schon bis zum Hals, sie musste jetzt schon mit den Wellen kämpfen, die ihr immer wieder ins Gesicht klatschten. Sie ging weiter und hatte immer mehr mühe weiter hinauszukommen. Eine große Welle verschluckte das Mädchen dann letztendlich. Froh über ihre Entscheidung ging das Mädchen unter, lächelnd und an ihren Geliebten denkend, denn sie wusste die Liebe stirbt zuletzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)