Cruel, bloody Paradise von abgemeldet (Ihr heiliges Spiel um meine verdammte Seele) ================================================================================ Kapitel 35: Die Zeit des Abschieds ---------------------------------- Die Zeit des Abschieds Maideya saß zusammengekauert am Ufer des kleinen Sees inmitten der von Farn und Palmen bewachsenen Oase. Sanft wog sie sich vor und zurück. Immer nur ein kleines Stückchen. Ein paar Zentimeter. Dann zurück und wieder vor. Im Rhythmus ihres Herzschlags. Das Wasser, welches sich um ihre Füße schloss war warm. So warm wie die Abendluft, die über den Sand zog. Es war ein wohliges Gefühl. Sie fühlte so viel Geborgenheit darin. Ein Stück weit fühlte es sich an wie die lange, innige Umarmung nach der sie sich so sehr sehnte. Maideya schloss die Augen fester. Versuchte Rion vor ihrem geistigen Auge zu sehen. Seine unglaublichen Augen in denen sie sich verlieren konnte. Seine wilden Haare. Der eigenwillige Stil. Seufzend lächelte sie in die Stille hinein. Plötzlich beschlich sie ein Gefühl. Es war als würde sich etwas nähern. Eine gewohnte Aura lag in der Luft. Ein wohlbekanntes Gefühl. Es war als würden hunderte Käfer über ihren Körper krabbeln. Maideyas Lippen öffneten sich leicht. Ihr Herzschlag nahm zu. Sie wusste nicht wie lange sie schon in dieser Position verweilt war. Hatte sie sogar geschlafen? Dabei wollte sie doch auf seine Rückkehr warten. Doch die Zeit hatte sie gut genutzt. Schließlich hatte sie ja von ihm geträumt. Von ihrem Helden. In Freudiger Erwartung bebte ihr Körper. Dann endlich spürte sie warmen Atem an ihrer rechten Schulter. Jemand war ihr ganz nah. Ein seichter Schauer zog über ihre Haut wie zuvor der Wind über den Sand. „Genauso bringst du mein Leben durcheinander“, dachte sie sich und wünschte doch sie hätte diese Worte ausgesprochen, „So wie der Wind den Sand aufwirbelt und mit sich nimmt. Das tust du mit meinen Gedanken“. „Maideya…schläfst du?“, flüsterte er sanft. Sie lächelte erneut und schüttelte den Kopf: „Ich hab hier auf dich gewartet“. Dann wandte sie sich ihm zu. Ein Ruck fuhr durch ihren Körper. Er war völlig verschwitzt und sah müde aus. „Rion, ruh dich erst mal aus“, bat sie, „Ich hole dir etwas zu Essen“. Rion schien erleichtert: „Okay…“ Er kniete sich zum Wasser hinunter und wusch sein Gesicht darin. Es war ein gutes Gefühl. Endlich ein wenig Entspannung nach all den Strapazen des Tages. Roxanna gesellte sich zu ihm und tat es ihm gleich. Dann griff sie nach ihrer Brille und putzte akribisch die empfindlichen Gläser an ihrer Kleidung. „Was wirst du jetzt tun?“, erkundigte Rion sich und wischte die nassen Haare aus der Stirn. Sie blickte wehmütig in die Wüste hinaus: „Ich weiß es noch nicht. Aber es gibt auf der Welt mehr als einen Schatz. Ich ziehe wieder drauflos und suche die Welt weiterhin nach wertvollen Dingen und großen Geheimnissen ab“. Rion musste grinsen: „Du kriegst wohl nie genug von Abenteuerreisen, was?“ „Du doch auch nicht“, konterte sie und sah ihn unverhohlen an. Rion war überrascht: „Na ja… das sieht wohl so aus“. „Im Grunde sind wir uns sehr ähnlich“, ihr lächeln war warm und sanft zugleich. Es blieb ihm nichts übrig als dem zuzustimmen. Sie hatte wohl Recht. „Hier“, zog Maideya die Aufmerksamkeit auf sich und reichte ihnen ihr Abendessen oder zumindest eine grobe Masse Brei aus Hirse und irgendwelchen Körnern und deutlich zu viel Wasser. Der Hunger trieb es jedoch hinein. „Wir müssen aufbrechen“, erinnerte Rion die Runde und erhob sich um das Geschirr zusammen zu räumen, „Außerdem müssen wir einen Hafen finden. Irgendein Schiff, das uns weiter bringt“. „Wir verlassen Rox also…“, seufzte Geroh mit rhythmischem Nicken. Rion verstaute die letzten Sachen in den Seitentaschen auf dem Sattel eines der Kamele und blickte zu ihm herüber: „Ja, hier sind wir fertig. Aber wenn du nach Hause gehen willst, dann ist es völlig in Ordnung“. „Ich weiß noch nicht… der Gedanke daran ist verlockend“, musste er zugeben. „Erst mal müssen wir aus der Wüste raus“, schlug Rion vor, „Dann gehen wir in die Hauptstadt zurück und sehen weiter“. Geroh war einverstanden. So ließen sie die endlose Wüste hinter sich. Am Morgen endlich tauschten sie den Sand gegen erdigen Untergrund und Bäume ein. Roxanna verabschiedete sich von ihren treuen Tierfreunden und ließ sie frei. „Ich hoffe ihr findet die Freiheit da draußen…“, hauchte sie ihnen nach und blickte lange zurück. Rion legte ihr die Hand tröstend auf die Schulter. Sie griff mit den Fingerspitzen danach und hielt ihn fest: „Es ist ein seltsames Gefühl. Ich weiß noch gar nicht wo ich hin soll mit so viel Freiheit. So, wie die Kamele die erst zögern und sich doch so lange danach gesehnt hatten“. Er nickte: „Ich verstehe was du meinst… aber hab keine Angst. Du musst nur wissen was du willst. Es gibt doch bestimmt einen Ort zu dem du schon immer gehen wolltest. Jetzt könntest du es, niemand kann dich mehr daran hindern“. Sie lächelte ihm zu: „Diesen Ort gibt es tatsächlich“. In freudiger Erwartung schulterte sie ihre bemalte Reisetasche aus altem Leinen. Rion sah sie mit neugierigem Blick an. „Es gibt diesen Ort zu dem ich gehöre und von dem ich schon viel zu lange fort bin“, fuhr sie fort und ihre Stimme klang enthusiastischer denn je, „Ich geh nach Hause“. Ihre Worte trafen Rion wie ein Schlag in den Magen. „Dann wünsche ich dir alles Gute…“, war alles was er dazu noch sagen konnte. Nach Hause… . Das war für ihn in so weite Ferne gerutscht. Auch die Übrigen verabschiedeten sich. „Halt die Ohren steif“, sagte sie glücklich und umarmte Rion herzlich. Dann wandte sie sich um und ging. Immer geradeaus. Sie blickte nicht zurück. Nicht einmal. „Du magst ja nach Hause kommen…“, dachte er sich und holte tief Luft um sich nicht von seinen Gefühlen überwältigen zu lassen. Er musste jetzt Stärke beweisen und sie alle zurück zur Hauptstadt bringen. Von dort aus würde es schon irgendwie weiter gehen. So wie immer. „Jetzt komme ich auch nach Hause“, frohlockte Geroh und stapfte drauflos. Rion schüttelte den Kopf und folgte wortlos. Gegen Mittag endlich passierten sie mit Hilfe der alten Pässe das Tor zur Hauptstadt. Vorbei an dem prunkvollen Brunnen, durch die einzelnen Viertel bis zum Gasthof am östlichen Ende der Stadt. Geroh hatte sich dazu entschlossen noch eine letzte Nacht mit seinen Freunden dort zu bleiben bevor er sie verließ. So checkten sie ein und bestellten sich beim Wirt eine extra große Mahlzeit mit allem was das Herz begehrt. Besonders Geroh langte nach Herzenslust zu. Die Anderen hatten jedoch keinen besonders großen Appetit. Gleich danach verabschiedete Maideya sich auf ihr Zimmer. Eilig lief sie die zwei Holztreppen hinauf und war verschwunden. Rion wusste, dass sie sehr traurig darüber war, das Geroh gehen wollte. Es war eine blöde Situation, denn er konnte sie beide gut verstehen. Gerohs Abgang war auch für ihn komisch. Auch wenn er nie eine große Hilfe war. Oft war es eher das Gegenteil. Aber wo er so nah daran war zu Gehen, tat es ihm irgendwie leid. Er fragte sich ob Maideya jetzt wohl einsam in ihrem Bett lag und weinte. Gleichzeitig ärgerte er sich aber auch über ihre Art damit umzugehen. Es änderte doch nichts, wenn sie ihm ihre Trauer nicht zeigte. Wenn sie nie etwas sagte und alles mit sich herumschleppte. Wie sollte man denn sehen ob es ihr schlecht geht oder ob sie vielleicht traurig ist. Seine Gedanken folgten ihm bis ins gemeinsame Zimmer hinauf. Dort standen drei Betten. Jeweils eines für Geroh, Rafahl und ihn selbst. Er ging auf das hinterste unter dem kleinen Fenster zu. Es beruhigte ihn am Fenster zu liegen. Es war einer seiner Lieblingsplätze. Aus irgendeinem Grund beruhigte es ihn nachts den Mond zu beobachten. Wie die Wolken sich davor schoben und weiter zogen. „Wie die Menschen…“, dachte er sich und öffnete das Fenster bis zum Anschlag. Vom Bett stieg er auf das hölzerne Sims und setzte sich mit dem Rücken gegen den Fensterrahmen gelehnt darauf. Die Luft war hier angenehm kühl. Dafür nahm er auch eine Erkältung in Kauf. Obwohl er schon ewig nicht mehr krank war. Sein Immunsystem musste sehr gut sein. Und wenn alle Stricke reißen hatte er immer noch das Regena Gen. Was sollte ihm also passieren? Außer dem Fakt, dass jeder außer ihm dorthin verschwinden konnte woher er gekommen war. Erst Roxanna und nun also auch Geroh. Er lehnte den Kopf gegen den groben Holzrahmen. Die Musterung des Holzes stach dunkel hervor. Fast schwarz in dem hellen Holz. Genauso wie die dunklen Fäden seine Augen durchzogen. Rion schloss die Augen. Er hörte, wie die Tür sich öffnete und jemand hinein trat. Schwere Schritte von festem Schuhwerk auf den abgenutzten Dielen. „Geroh…“, das hatte er sofort herausgehört. So gut kannten sie sich also trotz allem. Seufzend ließ der Besagte sich auf sein Bett fallen. Er wählte die goldene Mitte. Das wusste Rion ohne die Augen zu öffnen. „Warst du bei Maideya?“, fragte Rion knapp, blickte jedoch hinaus und schlug die Augen auf. Geroh sah ihn an: „Nein, war ich nicht“. „Sie ist sehr traurig darüber, dass du weg gehst…“, Rion verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ja, ich glaube auch“, musste er ihm beipflichten, „Und du? Was ist mit dir? Bist du froh darüber?“ Rion wandte sich so blitzartig um, dass er fast vom Fenstersims fiel: „Ich? Warum sollte ich froh darüber sein? Hältst du mich für so einen Arsch?“ Er winkte sofort ab: „Nein, nein. Das meinte ich nicht, beruhige dich. Ich dachte nur… ich wäre vielleicht eine Last für euch“ „Das stimmt nicht“, entgegnete er sofort und ließ die Beine ins Zimmer hinein baumeln, „Wenn ich dir oft das Gefühl gegeben habe, dann tut es mir leid“. Geroh schmunzelte. „Was?“, wunderte er sich und sein verdutztes Gesicht unterstrich dies deutlich. „Es ist schön das zu hören. Das passiert mir nicht so oft wie du dir sicher denken kannst…“, kratzte er sich verlegen am Kopf. Rion grinste leicht, er war sich nicht sicher ob Geroh dies überhaupt registrierte: „Du bist ein Trottel. Ich bin froh, dass du dabei bist. Du bist hier für niemanden eine Last“. Er nahm es nickend zur Kenntnis. „Ach Geroh, du bist schon eine harte Nuss“, seufzte Rion und sprang vom Sims herunter. Er pflichtete ihm bei und verschränkte die Arme: „Ich wäre gern ein wenig mehr wie du und ein bisschen weniger wie ich“. Rion verdrehte die Augen und legte ihm die Hände auf die Schultern. Seine Augen blickten ihn beschwörend an: „Geroh, ich glaube du hast einfach nur deinen Platz im Leben noch nicht gefunden. Vielleicht findest du ihn ja hier. An dem Ort zu dem du gehörst. Zu Hause“. Gerohs Augen begannen zu glänzen: „Dein Wort in Zornems Ohren… ich wünschte so sehr das du recht hättest. Nichts würde ich mir mehr wünschen als endlich nützlich für jemanden sein zu können“. „Für uns bist du das“, versicherte er ihm. Geroh schluchzte leise und legte die Arme um Rions Schultern. „Geroh…“, war er überrascht, riss sich jedoch nicht los. Etwas glitzerte nass in Gerohs Augen, er schloss sie schnell. Rion sah die Träne seine Wange hinunterlaufen. „Du hältst mich jetzt bestimmt für ein Weichei“, schnell ließ er ihn los und wischte die Tränen weg. Sicherheitshalber wandte er sein Gesicht ab. Rion hatte jedoch ein warmes Lächeln für ihn übrig: „Das ist doch völliger Scheiß. Klar können Männer heulen. Ich heule auch oft. Es ist doch viel männlicher Gefühle offen zu zeigen. Das zeugt doch von Mut und Stärke“. Geroh blinzelte mit den feuchten Augen. Er konnte ihn nur schemenhaft ausmachen: „Meinst du das ernst?“ „Natürlich!“, nickte er, „Warum würde ich es sonst sagen? Und jetzt mach dich locker und komm wieder runter. Ich geh mal nach Maideya gucken…“. Damit ließ er den überraschten Geroh zurück. Rafahl hatte die ganze Zeit über ungläubig dem Szenario gelauscht. Sein Blick flog zwischen Rion und Geroh hin und her. Bis die Tür hinter Rion ins Schloss fiel. Er schüttelte den Kopf als würde er einen bösen Traum verscheuchen wollen und ließ sich auf den einzelnen Stuhl in einer der abgeschrägten Raumecken sinken. Rion streckte sich und folgte dem schmalen Flur zum Zimmer am Ende des Ganges. Die schäbigen Dielen knarrten unter seinen Schuhen. Dabei war er gar nicht so schwer. Knapp über sechzig Kilo vielleicht. Kein Wunder bei dem unregelmäßigen Essen. Höflicherweise klopfte er an die Tür, was er mal wieder fast vergessen hätte. Es blieb still. „Maideya? Ich bin´s Rion“, meldete er sich, „Kann ich reinkommen?“. Nichts. Es blieb ruhig. Rion lauschte an der Tür. Stille. Er pustete heftig gegen eine Haarsträhne, die ihm ins Gesicht hing und drückte die Klinke herunter. Leise schob er die Tür auf und sah hinein. Doch der Raum war leer. Schnell stieg er die Stufen hinab und beschloss nach ihr zu suchen. Im Gasthaus war sie also nicht. Auch nicht im unteren Bereich mit der Theke. Rion hob die Augenbrauen. Es war nicht typisch für Maideya einfach zu verschwinden. Der Hof war ebenfalls leer. Die tief hängenden Äste des Weidenbaumes wogen sich einsam über dem wuchernden Gras. Er lief zum Brunnenplatz herüber. Endlich wurde er fündig. Maideya saß auf dem steinernen Rand. Ihre Hand baumelte im kühlen Nass. Feiner Wasserstaub aus der Fontäne rieselte sanft auf sie hinab. Rion atmete erleichtert auf: „Hier bist du also. Ich hab dich schon überall gesucht“. Erschrocken zuckte sie zusammen. Als sie ihn sah, lächelte sie jedoch. Er schob die Hände in die Hosentaschen und setzte sich zu ihr auf den Rand: „Es ist wegen Geroh, richtig?“ Sie nickte wortlos und ließ ihre Finger durch das Wasser kreisen. „Es ist seine Entscheidung. Wir dürfen nicht darüber urteilen“, gab er zu bedenken. Sie strich mit den nassen Fingern eine dicke Haarsträhne hinter die Ohren: „Das möchte ich auch gar nicht. Es steht mir nicht zu…aber ich bin traurig“. „Das bin ich auch“, entgegnete er, „Aber wir können es auch zu Dritt schaffen. Notfalls auch zu Zweit“. Sie blickte auf. Ihr Herz schlug schneller. Wie immer, wenn er das mit ihr tat. So zu sein, wie er es gerade war. Herzlich, ehrlich. Ihr Körper wurde überspült mit Wärme. Mit Liebe. Es fühlte sich an als würde er explodieren. „Wir dürfen es Geroh nicht so schwer machen“, bat er sie und lenkte ihre Gedanken damit wieder in eine ganz andere Richtung. „Du hast Recht, Rion“, stimmte sie zögerlich zu. „Es ist doch völlig normal, das er nach Hause zurück will. Wer will das nicht?“ Ihre Augen spiegelten Angst wieder. Panik. Er dachte daran zurück zu gehen? Rion zog die Hände aus den Taschen heraus. Etwas störte ihn dabei. Papier? Nein…Pappe. Eine Schachtel vielleicht? Mit den langen Fingern angelte er danach. Eine platte Schachtel. Sofort fiel es ihm ein. Zigaretten! Seine Zigarettenschachtel. Vielleicht war es das, was ihm gefehlt hatte. „Das brauche ich jetzt“, dachte er sich und zog es eilig heraus. Die Schachtel war völlig ausgefranst und zerknickt. Er verzog das Gesicht und schob sie auseinander. Verwundert sah Maideya ihm dabei zu. „Eine Letzte…“, erkannte er fast enttäuscht. Sie war zwar mitgenommen und leicht windschief, doch noch zu gebrauchen. Schließlich hatte er sie immer vor dem Wasser geschützt indem er sie am Ufer gelassen hatte. Doch viel hatte es ihm nicht genützt. Er zuckte mit den Schultern und schob sie genüsslich zwischen die Lippen. „Das ist ungesund“, meinte Maideya plötzlich. Rion sah sie mit angehobener Braue an und schob die Zigarette mit der Zungenspitze hin und her. „Ich meine es ernst“, machte sie ihren Standpunkt deutlich. „Willst du mich verarschen?“, kam etwas barsch von ihm zurück, „Es ist doch meine Lunge“. Sie schüttelte den Kopf und nahm sie ihm aus dem Mund um sie auf den Boden zu werfen: „Männer sind so unvernünftig!“ „Hast du einen Knall?“, fuhr er sie an und hob sie sofort wieder auf um sie vom Straßendreck zu befreien, „Ich hab nur noch die eine“. „Zum Glück“, war sie etwas eingeschnappt. Rion lehnte sich gegen das hohe Brunnenpodest und betrachtete die Zigarette eine Weile, „Ich muss unbedingt irgendwoher neue beschaffen“. „Wenn es schon sein muss, dann solltest du sie dir aufheben“, kam es kleinlaut von Maideya, „Für den Tag an dem auch du nach Hause gehst“. „Und mich allein lässt“, fügte sie in Gedanken hinzu. „Für den Tag an dem alles zu Ende ist und ich in mein altes Leben zurück gehen kann“, nickte er nachdenklich. Eine Weile schwiegen beide. Dann wandte Rion sich ihr zu: „Abgemacht. Die ist für den Tag an dem wir den Sonnenkristall zusammen haben“. Sie zeigte sich äußerlich zufrieden, hoffte nach Innen jedoch, dass dieser Tag noch Jahre entfernt war. Wortlos schlenderten sie zurück zum Gasthaus. Er verabschiedete sich vor ihrer Tür von ihr und kehrte zu den Jungs zurück. Noch immer hielt er die Zigarette in der Hand. Es war verlockend. Doch dann holte er die Verpackung hervor und steckte sie hinein: „Versprochen ist nun mal versprochen…“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)