Cruel, bloody Paradise von abgemeldet (Ihr heiliges Spiel um meine verdammte Seele) ================================================================================ Kapitel 24: Madame Maras ------------------------ Madame Maras „Du bist eine einzigartige Schauspielerin. Vorzüglich!“, lobte ein finsterer, vermummter Mann sie, „Wer hätte das gedacht Arienne?“ Sie sah ihn mit traurigen Augen an: „Ich hab getan was du wolltest. Jetzt mach meinen Bruder wieder zu einem Menschen“ „Aber, aber Kleines. Alles zu seiner Zeit“, der Mann hob beschwichtigend die Hand und griff dann damit nach ihrem schmalen, kleinen Gesicht, „Oder willst du unseren Deal platzen lassen, Püppi?“ Sie schüttelte ängstlich den Kopf. „Klug bist du“, fuhr er fort, „Wer wäre schon so dumm es sich mit Wendigo zu verscherzen hm? Doch kein junges Ding, das ihr Leben noch vor sich hat…“ „Ja, natürlich. Ich werde tun was immer du willst. Aber dafür hilfst du ihm“, rief sie Wendigo seinen Teil der Abmachung ins Gedächtnis. „Erst bist du dran…“, er verbeugte sich nicht mehr als es der Anstand gebot und löste sich in dunklen Rauch auf, „Sieh du bloß zu, dass er zu Maras geht. Sonst siehst du dein Brüderchen nie wieder und das ist doch sicherlich nicht das, was du willst, oder?“ „Wie konnte es nur so weit kommen?“, fragte sie sich selbst und ließ sich an der Wand hinunter gleiten. Hastig platzte Rion in die kleine Kammer in der Geroh nervös aus dem vergitterten Fenster blickte. Sein Kopf ruhte auf dem ausgestreckten Arm an der verputzten Wand. „Wie geht es ihr?“, keuchte Rion und sah ihn erwartungsfroh an. Geroh seufzte tief: „Nicht besonders gut fürchte ich…“ Rion nickte ihm zu und nährte sich der Pritsche auf welcher Maideyas Körper ruhte. Er zog die raue, graue Decke, die heruntergerutscht war wieder über ihre Füße. Sie fühlte sich kratzig an und roch nach Mottenkugeln. Maideya blinzelte kurz. Ihr Gesicht war fad und weiß wie der herunterbröckelnde Putz der Wände. Ihre Schulter war mit breiten Bandagen umwickelt. Darauf breitete sich ein unförmiger, roter Fleck aus. Rion strich ihr beruhigend durchs Haar. Schweiß sammelte sich auf ihrer flachen Stirn. Sie fühlte sich warm an. Ihre leeren Augen trafen seine und sie griff mit der rechten Hand nach Rions: „Es ist schon okay…“ Er lächelte sanft: „Keine Angst Maidy, ich krieg das schon wieder hin“ „Maidy“, wiederholte sie in Gedanken und fühlte sich sogleich durchströmt mit neuer Energie. „Bleib ruhig liegen und ruh dich aus“, bat er sie flüsternd, „Ich gehe und bringe das in Ordnung. Ich mach dich wieder gesund“ Ihre farblosen, trockenen Lippen öffneten sich millimeterweit, doch es schien nichts nach außen zu dringen. Rion kniete sich neben die Liege und kam mit seinem Ohr nah an ihre Lippen. Maideyas Herz schlug höher. Hitze schoss durch ihren Körper. „Bitte geh jetzt nicht weg…“, war alles, was sie kaum hörbar hervorbrachte. „Ich komme gleich zurück. Geroh wird hier bleiben. Ich verspreche dir, dass du schon bald wieder auf den Beinen bist“, versuchte er sie zu vertrösten. Sie umklammerte seine Hand mit ihrer letzten Kraft, die sie mühsam aufbrachte. Ihre Lippen zitterten dabei als sie hauchte: „Ich habe Angst allein zu sein. Ich will nicht entschwinden…“ „Das wirst du auch nicht“, meinte Rion entschieden, „Das würde ich nie zulassen“ „Es gibt einen Ort, den ich unbedingt sehen muss, bevor ich sterbe“, begann sie, doch Rion unterbrach sie: „Du wirst nicht sterben Maideya. Versuch nicht mal daran zu denken“ Sie nickte, fuhr jedoch fort: „Weißt du, es gibt einen Ort von dem ich schon seit Jahren träume. Ein Land versteckt hinter einer Wand aus Nebel am Ende der Welt. Ein Land, das aus dem Meer entstiegen ist. Ein riesiger Kontinent wie in einem Traum. Ich glaube, das dort das Paradies ist“ Rion schmunzelte und strich ihr zärtlich über die vom Fieber glühende Wange. „Wenn ich sterbe, dann wirst du mich dort finden. Nicht wahr Rion?“, ihre Stimme war nun von einem verzweifelten, flehenden Unterton beherrscht. Die Augen füllten sich mit Tränen. Rion sah sie unsicher an: „Natürlich würde ich dich dort finden, in deinem Paradies. Ich würde dich überall finden Maideya“ Sie lächelte zufrieden und schloss die schwer werdenden Augenlieder. Ihr Griff lockerte sich und sie seufzte müde. „Was machen wir jetzt?“, fragte Geroh ratlos. Rion richtete sich langsam auf: „Du bleibst hier bei ihr“ Die orangerote Kerze auf dem Tisch neben ihm flackerte leicht. Der Wind, der durch die undichten Stellen von draußen hinein drang ließ sie zucken und tänzeln. Rions Blick fiel auf die rote Stelle auf ihrem Verband. Seine Augen musterten die rote Farbe. Es war ihm, als würde er sich bewegen, dieser dunkelrote Fleck. Da war es wieder. Rion nährte sich und wollte es berühren. Da bewegte er sich sichtbar, formte sich zu einer Fratze, zu einem verzehrten Gesicht. „Rion…komm zu mir“, bat eine Stimme, die er zuvor bereits gehört hatte. Die Stimme vor der er gewarnt wurde. „Komet“, erkannte er erschrocken. „So ist es. Ich brauche dich so wie du mich brauchst. Unsere Seelen rufen einander. Nun weißt du es noch nicht. Die Zeit rückt näher. Wir sind Geschwister Rion. Im Geiste und im Blute…“ „Rion?“, wunderte Geroh sich. Irritiert sah dieser ihn an, dann die Wunde. Doch Komet war bereits wieder verschwunden. Es war still. „Ich schicke euch jemanden bei dem ihr bleiben könnt. Ich muss jetzt los“, fuhr Rion fort und ging zur Tür. „Wohin gehst du?“, Geroh klang verzweifelt und müde. Rion blickte zu ihm herüber: „Wir haben keine Zeit mehr. Bitte vertrau mir“ Dann verschwand er. „Rion!“, rief Geroh ihm nach, doch er war längst in der Dunkelheit verschwunden, „Was jetzt Maideya?“ Eilig stapfte er die Stufen zu Ariennes Haustür hinauf und klopfte. Sie öffnete verwundert über den späten Gast: „Rion? Ich dachte du bist beim Haus im Wald. Was machst du noch hier?“ „Dich um etwas bitten“, war er ganz offen, „Im Gasthaus am Ende des Örtchens warten zwei Freunde von mir. Bitte nimm sie bei dir auf bis ich zurück bin“ „Bis du zurück bist? Bist du verrückt?“, ihre Augen weiteten sich teils vor Schreck das sie sich mit dem Satz fast verraten hätte, zum anderen weil es sein könnte, dass er nicht zurück käme. Was zumindest zum Plan gehörte. „Ja, das auch. Es dauert aber nicht lange, ehrlich. Maideya geht es sehr schlecht. Sie liegt im Fieber. Wir haben Angst, dass sie es nicht schaffen könnte. Im Gasthaus ist es viel zu zugig. Was, wenn sie noch kränker wird? Wenn sie doch stirbt? Bitte tu mir den Gefallen“, seine Stimme klang nicht mehr so sicher wie Arienne es gewohnt war. Zögerlich blickte sie um sich und suchte nach Ausflüchten, die sie vorbringen könnte. Doch immerhin riskierte er im Wald wegen ihr sein Leben. Was, wenn er im Wald umkäme und seine Freundin dazu? Es tat ihr schon um Rion leid. Doch sie tat es ja für ihren Bruder. Aber ein Mädchen sterben zu lassen, wissentlich! Nur weil sie nicht helfen wollte. Ein Mädchen, welches sie nicht kannte aber eines, das Rion viel zu bedeuten schien. „Hast du sie gern?“, warum sie ihm jetzt diese absurde Frage stellte, wusste sie selber nicht. Rion lächelte zu ihr herüber: „Sehr gern. Sie ist so etwas wie eine kleine Schwester für mich…“ „Eine Schwester?“, wiederholte sie atemlos und tausend Dinge hämmerten in ihrem Kopf auf sie ein. Sie war unentschlossener denn je. „Ich muss jetzt gehen“, unterbrach Rion sie und zwang die Gedanken zu einer schmerzlichen Bruchlandung, „Ich verlass mich auf dich. Eine Hand wäscht die Andere. Ich breche für dich den Zauber und du passt auf Maideya auf“ Dann machte er sich auf in die Nacht. „Moment…“, doch mehr als ein Flüstern entstieg ihren rissigen Lippen nicht. Rion war bereits weg. Doch aufgehalten hätte sie ihn so und so nicht. Da war sie sich sicher. Das konnte sie nicht. Und sie hatte kein Recht eine Unbeteiligte sterben zu lassen. Sie griff nach ihrem dunklen Mantel, warf ihn über die Schulter und deutete ihrem Bruder still zu sein und sich nicht zu rühren. Dann steuerte sie das entlegene Gasthaus an. Und sie fühlte sich entgegen ihre Zweifel gut dabei. Denn irgendwie tat sie es ja nicht nur für eine Fremde, sie tat es auch für Rion, der nicht ihr Feind war. Sie hatte nichts gegen ihn. Gar nichts. Es war nur eine missliche Lage in der sie beide steckten. Dieser Gedanke tröstete sie. Zumindest für diesen winzigen Moment und das war mehr als sie zu hoffen gewagt hatte seit Wendigo, dieser rätselhafte Typ in Schwarz, bei ihr aufschlug um ihr zu helfen. Wendigo, bei diesem Namen erzitterte sie und sie hoffte inständig, dass ihre Entscheidung das Richtige war. Für beide Seiten… Rion hatte unterdessen die besagten Jagdwälder erreicht. Ein Schild verbot ihm unter Androhung der Todesstrafe die königlichen Wälder zu betreten. Rion grinste breit und ging daran vorbei. Kurz wandte er sich dem Schild zu und zeigte ihm den Mittelfinger: „Pech Jungs, ich lebe immer noch. Die lassen sich auch nichts Neues einfallen. Immer diese leeren Drohungen…“ Er folgte den schwer sichtbaren Trampelpfaden ins Herz des dichten Laubwaldes. Immer dunkler wurde es, mit jedem Schritt den er tat. Das Bild, welchen von Blättern, Ästen und Moos bestimmt wurde wechselte sanft in fleckiges Gras. Er hatte die Lichtung erreicht. Von weiten konnte er die Konturen eines leicht Windschiefen Häuschens ausmachen. Zumindest der dicke Schornstein war deutlich sichtbar, beherrschte er doch das gedrungene Etwas. Entschlossen hämmerte Rion auf die instabile Holztür ein. Ein Wunder, dass es nicht längst das zu Hause von Würmern oder sonstigem Getier war. „Ja, ja…ich komme schon“, knurrte eine undefinierbare Stimme von drinnen. Kurz darauf öffnete jemand die Tür: „Alles, das jung und knackig ist darf eintreten. Die alten Säcke bleiben draußen!“ „Äh…hi! Ihnen auch einen schönen Abend…äh Nacht oder so“, entgegnete Rion und betrat das Haus. In dem eher trapezförmigen Raum zu dem er durch einen engen, niedrigen Flur gelangte stand ein großer Tisch, der das Bild völlig einnahm. Erst dann fielen die bunten Gläser und Tönnchen ins Augen, die sich auf den hohen Regalen an den Wänden stapelten. Am nach oben offenen Kaminherd über dem ein lila glänzender Kessel ruhte stand eine gebückte Person. Das weiß, graue Haar hing strähnig und platt über die Schultern. Ein blaugrüner Mantel, der bis hinunter auf den Boden schleifte war alles, was man an Kleidung ausmachen konnte. Ein hoher Buckel ragte aus ihrem Rücken nach oben und machte es ihr unmöglich gerade zu stehen. Sie wandte sich ihm zu. Ihr Atem roch stark nach Minze. Rion hatte eine weitaus schlimmere Vorahnung gehabt. Minze war völlig okay, da gab es nichts zu meckern. Ihre grauen Augen musterten ihn lange. Rion glaubte erst, sie sei vielleicht blind, so hell waren die Augen der alten Dame. Ihre Augensäcke hingen weit herunter, so wie die Ohrläppchen, die unter dem dünnen Haar hindurchschimmerten. Tiefe Furchen durchzogen das Gesicht. „Sie muss sehr alt sein…“, dachte Rion gleich. „Nanu? Wer schickt mir denn zu so später Stunde etwas so leckeres ins Haus?“, wunderte sie sich mit kratziger Stimme. „Hänsel und Gretel richtig? Aber wo ist das Lebkuchenhaus? Ich hab nen mords Kohldampf…“, entgegnete Rion ihr. Sie hob die buschigen Braunen und starrte ihn an. „Ach, ist nicht wichtig“, meinte Rion schnell, „Ich bin hier wegen eines Zaubers“ „Eines Zaubers“, wurde sie sogleich hellhörig, „Dann war es gut und weise von dir die alte Madame Maras aufzusuchen. Ich weiß immer Rat mein Kind. Frag nur Madame Maras und all deine Sorgen lösen sich in Zauberstaub auf…“ „Perfekt!“, freute Rion sich, „Dass könnte sie echt zu meiner neuen Freundin machen. Davon hab ich im Moment nämlich mehr als ich brauchen könnte. Ich wäre ihr Stammkunde“ „Ah, nicht so schnell“, stoppte sie seinen kindlichen Übermut und hob den schrumpeligen Zeigefinger. Eine dicke Schmutzschicht hatte sich unter den brüchigen Nägeln gesammelt, „Wo drückt denn der Schuh?“ „Ich brauche einen Zauber, der einen verhexten Jungen wieder von einem Wolf in einen Menschen zurückverwandelt“, erklärte er und stützte sich mit den Händen auf der abgenutzten Tischplatte ab, „Und einen Zauber, der eines seiner Opfer wieder auf die Beine bekommt. Sie ist schwer verwundet und ich habe Angst, das sie sterben könnte“ „Sind es beides Wünsche, die du für dich hast?“, harkte sie neugierig nach und rieb sich die knochigen Hände. „Nein“, gab er zögernd zu, „Der erste Wunsch ist für eine Freundin“ „Tut mir leid“, machte sie theatralisch und zuckte mit den Schultern, „Ich erfülle immer nur einen Wunsch. Du bekommst einen Zauber, nicht mehr und nicht weniger. Entscheide dich!“ Rion sah sie ungläubig an: „Warum nur einen? „Bin ich ein Wohltätigkeitsverein?“, startete sie die Gegenfrage, „Einer oder keiner. Du kannst auch gern wieder gehen. Schließlich hast du die berühmte Madame Maras aufgesucht und nicht sie dich, Bengelchen. Auch wenn du mehr als lecker bist…Regeln sind Regeln. Auch für Hexenmeister“ „Also nur ein Zauber…“, nickte Rion, „Okay. Dann mach, dass Ariennes Bruder sich wieder in einen Menschen verwandelt“ „Du willst nichts für dich?“, zweifelte sie. „Ich habe mich entschieden, oder?“, erinnerte er sie. „Aber kannst du dazu stehen? Was, wenn sie stirbt? Deinetwegen“, versuchte sie ihm ein noch schlechteres Gewissen zu machen. „Sie wird nicht sterben“, war er sich sicher. „Würde sie dir das je verzeihen? Würde sie das verstehen?“, gab sie zu bedenken. „Ja, das würde sie“, nickte er energisch, „Die Sache zwischen Maideya und mir ist mehr. Es geht über alles Greifbare hinaus. Wir sind Freunde, so was kennst du nur nicht“ „Nun gut, mir soll es gleich sein…“, zischte sie und entflammte den kalten Herd. Sogleich zischten es rotorange auf und loderte. „Wenn es dir ernst ist, dann musst du mir dabei helfen“, spannte sie ihn mit ein und legte die eisigen Hände auf seine Schultern. Sie fühlten sich schwer an, als wollten sie ihn hinunterdrücken. Rion wusste nicht ob es an Maras lag oder ob es doch das schlechte Gewissen Maideya gegenüber war. Beiden war er ein Versprechen schuldig und er hoffte sich richtig entschieden zu haben. Maideya, da war er sich sicher, konnte er immer noch helfen – irgendwie. Sie unterbrach sein Grübeln und die Selbstzweifel, wofür Rion ihr sehr dankbar war: „Um einen solch bösartigen Zauber brechen zu können, brauchen wir vier Zutaten“ Rion seufzte. „Hör mir zu!“, fuhr sie ihn an und umfasste sein Gesicht mit Daumen und Zeigefinger, um sicherzugehen, dass er ihren Worten auch ganz sicher lauschte. „Tu ich doch“, murmelte er. „Gut“, sie blickte ihm tief in die Augen, „Wie schön sie sind, deine fremdartigen Augen. Was für eine seltene Faszination davon ausgeht“ Sie strich ihm mit der anderen Hand ein paar Strähnen aus dem Gesicht: „Da will man glatt noch mal siebzehn sein, was?“ Rion befreite sich aus ihrem Griff: „Was ist jetzt mit dem Zauber?“ „Ach!“, machte sie verächtlich, „Undankbare, kleine Schabe! Du brauchst ein Invisdrien- Kraut und eine Blutrot- Blüte. Hier, sieh hin“ Sie angelte eines der dicken Bücher aus dem Regal hinter ihm und warf es auf den Tisch. Sofort hüllte es sich in eine Staubwolke, die zuvor als dicker Film auf dem Buch lag. Eilig leckte sie ihre Finger an und blätterte wüst darin herum, dass Rion dachte sie würde die Seiten heraus reißen. „Hier, präg sie dir ein, wir machen 50% 50%. 2 Zutaten du, 2 Zutaten ich. Das hier sind deine“, hielt sie ihm die Zeichnungen der Zutaten vor die Nase. Rion versuchte sich ihre Eigenarten zu merken. Der abknickende, violette Stängel mit dem länglichen Blütenkranz der Invisdrien. Sowie den herzförmigen Blätterstrang der rotdornigen Buschpflanze, Blutrot- Blüte. „Du findest sie beide in diesen Wäldern. Den einen im Westen. Den anderen im Südosten. Beeil dich, denn sie blühen nur bei Nacht. Schwarze Falter ruhen auf ihnen, was es schwer macht sie zu entdecken. Kreaturen der Nacht. Doch bei deinen Augen mache ich mir keine Gedanken, dass du sie sehen wirst. Vor dem was du bist bleibt nichts auf Dauer verborgen. Nun geh“, damit verwies sie ihn zur Tür und Rion wusste das der gut daran tat sich zu sputen. Mit den Zeichnungen vor Augen machte er sich konzentriert auf die Suche. Die Suche entpuppte sich als schwerer als gedacht. Stolpernd überflog er den Boden nach den ihm völlig unbekannten Pflanzen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er einen Platz erreichte, an dem das Rauschen der Wellen vor den Klippen durch die Bäume drang. Rion ging in Richtung des Geräusches. Dort, auf einem rundlichen Platz ohne Bäume. Eigenartig geformte Steine umrandeten diesen mystisch anmutenden Ort. In seiner Mitte, so schien es ihm glomm ein silberner Schein auf. Rion beugte sich über einen der Steine und blickte hinunter. Das Licht wurde berochen. Es hatte etwas Märchenhaftes. Die Lichtbrechung ging von einem schwarzen Falter aus, der seine zarten Flügel leicht auf und ab bewegte. Rion griff vorsichtig nach den Blüten, die dort wuchsen und löste sie aus der hellen Erde. Wirklich, es war die Blutrot-Blüte erkannte Rion schmerzlich, denn er hatte ihre Dornen völlig außer Acht gelassen. Er leckte das Blut von seinem Finger und steckte die gefährliche Pflanze schnell weg. Als er sich aufrichtete, flog der Falter davon. Rion blickte ihm noch eine Weile nach, bevor er hinunter ging um im Südosten nach der letzten Zutat zu suchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)