School Misery von Carura (Schule kann so anstrengend sein...) ================================================================================ Kapitel 3: A new Friend ----------------------- A new Friend „Verfluchte Scheiße“, schrie Malik, als er am Morgen erwachte und einen Blick auf den Wecker warf. Es war bereits kurz nach neun und um neun hatte der Unterricht begonnen. Wieso hatten ihn seine Geschwister nicht geweckt? Ganz toll. Das war erst der zweite Tag und er kam schon zu spät zur Schule. So schnell er konnte rauschte er ins Bad, wusch sich schnell und schlüpfte, in seinem Zimmer wieder angekommen, in seine Sachen. Alles was er für die Schule brauchte stopfte er einfach so in die Tasche. Isis und Rishid schliefen anscheinend noch. Zum frühstücken hatte er jetzt keine Zeit, nur gut, dass er so nah an der Schule wohnte. Er sprintete aus seinem Zimmer und dann aus der Haustür. Malik wusste nicht mal bei wem er jetzt Unterricht hatte. Hoffentlich nicht bei Herr Sayyid, der würde ich ohne Skrupel nachsitzen lassen, das stand schon mal fest. Er rannte los und sah einen Typ mit einer ziemlich abgefahrenen Frisur, der direkt vor ihm lief. Malik allerdings konnte nicht mehr bremsen und rannte den jungen Mann direkt über den Haufen. Der Kleinere von beiden war gefallen und hatte ihn mit sich gezogen. Jetzt lag er da und wusste genau was gleich komme würde. Der unter ihm Liegende drehte sich zu ihm um und fing an zu grinsen. Oh, wie sehr Malik dieses Grinsen doch hasste. „Sag mal, du kriegst einfach nicht genug von mir, kann das sein?“, wollte Mariku wissen und schob Malik von sich herunter um endlich vom Boden aufzustehen und sich den Staub von der Kleidung zu klopfen. Maliks Kopf glich in diesem Moment wohl eher einer Tomate, als sonst was anderem, doch er wollte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich bin zu spät dran“, meinte er ziemlich kühl und wollte an seinem Lehrer vorbei laufen, doch dieser zog ihn am Handgelenk zurück und drückte ihn gegen die Wand eines Mehrfamilienhauses. Malik wollte ihn grade anfahren, was das alles solle, doch Mariku legte ihm einen Finger auf die Lippen und flüsterte, grade so laut, dass Malik es verstehen konnte: „Zuerst wollen wir uns bei dem lieben Herr Sayyid entschuldigen, den du einfach umgerannt hast. Na? Wollen wir das nicht zuerst tun?“ Maliks Wangen färbten sich leicht rot, denn sein Lehrer war seinem Gesicht so nahe, dass er seinen heißen Atem auf seiner Haut fühlen konnte. Sein Herz begann aufgeregt zu schlagen und Malik wünschte sich in diesem Augenblick… Nein! Nein, dass würde Malik sich sicher nicht wünschen! „Es tut mir leid, ich war in Eile und habe sie nicht gesehen“, entschuldige er sich und zu seiner Erleichterung ließ Mariku von ihm ab. Malik wollte sich grade wieder in das Rennen stürzen, doch erneut hielt Mariku ihn fest. „Du hast heute erst zur zweiten Stunde.“ Malik starrte seinen Lehrer ungläubig an. Hatte er sich den ganzen Stress jetzt allen ernstes umsonst angetan? Malik kramte schnell seinen Stundenplan raus und ließ seinen Blick über diesen schweifen. Tatsächlich. Er hatte wirklich erst zur Zweiten. Am liebsten hätte er sich jetzt die Haare gerauft. Mariku schmunzelte leicht und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. „Na komm, lass uns zusammen gehen“, lachte er leise und setzte seinen Weg weiter fort. Malik lief jetzt direkt neben ihm und schwieg. Wie peinlich das war, konnte er gar nicht ausdrücken. Er spürte den Blick des Älteren, der auf ihm ruhte, jedoch hatte er gerade keine große Lust ihn anzusehen. „Bin ich so hässlich?“, hörte er seinen Lehrer fragen und Malik wurde rot. „Ja“, log er und blickte weiter stur geradeaus. Wieder schmunzelte Mariku. Wieso lachte dieser Typ dauernd? „Das gibt nachsitzen.“ Malik wandte sich sofort an Mariku, bei diesem Satz und funkelte ihn wütend an. Den amüsierten Gesichtsausdruck seines Lehrers versuchte er dabei zu ignorieren, was ihm allerdings nur schwer gelang. Dieser Kerl schien wirklich einen Heidenspaß daran zu haben, ihn zu ärgern. „War nur ein Scherz, jetzt guck nicht so, als hättest du in eine Zitrone gebissen, Kurzer.“ „Kurzer?“, murrte Malik und sein Gesicht verzog sich, als hätte er wirklich in eine Zitrone gebissen. Erst nannte ihn Bakura ‚Kleiner’ und nun bekam er ‚Kurzer’ zu hören. Was hatten die nur alle mit seiner Größe? „Ja, Kurzer. Du bist echt niedlich“, lachte sein Klassenlehrer nun laut und verschränkte beim laufen die Arme hinter dem Kopf. Das war zuviel. Maliks Gesicht färbte sich schlagartig rot, einerseits vor Scham, weil Mariku ihn ‚niedlich’ genannt hatte und zum anderen wegen dem ‚Kurzer’, was ihn fast vor Wut zum platzen brachte. Der Jüngere beschleunigte seinen Schritt. Er wollte einfach nur noch weg. „Hey Malik! Warte doch!“, konnte er Herr Sayyid hin hinter sich rufen hören und keine Minute später, wurde er an seiner Hand gepackt und zurückgezogen. „Was soll das?“, fauchte der Kleinere und starrte Mariku an, dem nur ein leichtes Grinsen auf den Lippen lag. Mariku hielt seine Hand fest in der eigenen und Malik bekam ein leichtes Kribbeln in der Bauchgegend, welches er aber kaum verspürte, da er noch immer wütend war. „Nimm doch nicht immer alles so ernst.“ Sein Lehrer, ließ die Hand des perplexen Schülers los und ging weiter geradeaus, die Straße entlang. Malik sagte nichts, sondern folgte ihm nur schweigend. Er wusste nicht, was er von ihm halten sollte. Auf seltsame Art und Weise, war Mariku ihm aber alles andere als unsympathisch. „Lauf lieber neben mir.“ Malik wollte grade nach dem Warum fragen, da bekam er die Antwort auch schon schneller, als er es gewollt hat. „Du glotzt mir doch nur wieder auf den Arsch, wenn du hinter mir läufst.“ Augenblicklich blieb Malik stehen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Körper zitterte vor unterdrückter Wut. War Malik wirklich so berechenbar? Ja, verdammt! Er hatte ihm wieder auf den Hintern gestarrt und das hatte er selbst nicht mal gemerkt, wieso also bemerkte Mariku das? Es war zum aus der Haut fahren. „Du hast es wirklich getan, oder?“, wollte der Ältere leicht erstaunt wissen und begann zu lachen. „Haben sie etwa nur geraten?“, knurrte Malik und sein Blick galt dem Boden direkt vor seinen Füßen. „Ja, hab ich. Du bist echt zu süß.“ Malik sah auf und das Lächeln, welches Herr Sayyid ihm schenkte, ließ sein Herz etwas höher schlagen. Eigentlich hatte der Kleinere wütend sein wollen, doch er konnte nicht. Malik fand sich alles andere als süß. Wieso sagte dieser Kerl ihm dauernd so was? Ohne etwas zu sagen ging Malik weiter. Schweigend liefen sie nebeneinander her und Malik spürte die Blicke seines Lehrers auf ihm ruhen, die er jedoch versuchte zu missachten. Mariku machte ihn nervös und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Keine drei Minuten später waren sie auch an der Schule angekommen und Maliks Blick fiel auf Bakura, der an einer Mauer gelehnt, in der Nähe des Eingangs stand. Der Blick des Weißhaarigen wandte sich in Richtung Sporthalle und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Malik folgte dem Blick und sah Herr Jinan aus eben dieser kommen. Bakura stieß sich von der Wand ab und lief geradewegs auf den Nachhilfelehrer zu. Der Ältere wuschelte ihm durch sein Haar, als er bei ihm angekommen war und Malik hatte Bakura noch nie so lächeln sehen. „Jeden Morgen dasselbe“, hörte er Mariku knurren, der ebenfalls seinen Blick auf die beiden Weißhaarigen gerichtet hatte. „Jeden Morgen kommt Raiden wegen ihm zu spät, weil er jeden Morgen hier auf ihn wartet“, erklärte er knapp. Malik sagte nichts dazu, sonder beobachtete weiter das Geschehen. Der Kleinere der beiden Weißhaarigen hatte etwas aus seiner Tasche geholt und gab es dem Anderen, welcher nur lächelte und es entgegennahm. Es war eine kleine Box. „Bakura ist in ihn verliebt. Das weiß jeder. Er bringt ihm jeden Morgen Frühstück mit.“ Mariku schüttelte den Kopf. So war das also. Der Kleinere der Blonden fand das sehr niedlich, wie er zugeben musste, doch Herr Jinan war ein Lehrer, genau wir Herr Sayyid. Die beiden Älteren wirkten nicht wie solche, doch waren sie es und eine Liebe zwischen Schülern und Lehrer war unmöglich. Das gäbe nur Ärger. „Hey, alles okay?“ Malik spürte eine Hand die sich auf seine Schulter legte und er schreckte leicht hoch. Er fand es traurig. Bakura liebte jemanden, den er nicht lieben durfte. Malik nickte leicht und Mariku nahm die Hand wieder von seiner Schulter. Wieder sah Malik zu den beiden Weißhaarigen hinüber. Herr Jinan wuschelte Bakura erneut durch sein Haar, sagte etwas und ging zum Schulgebäude. Bakura blieb allein auf dem Schulhof zurück und man sah, dass sich ein Rotschimmer auf seine Wangen gelegt hatte. Jetzt wandte sich Bakura zu Malik und ihrem gemeinsamen Klassenlehrer, die direkt auf ihn zukamen. „Morgen, Raiden. Na? Wieder abgeblitzt?“, stichelte Mariku und grinste leicht. Bakura sagte nichts dazu. Malik sah wie er die Hände zu Fäusten ballte. Der Kleinere der Blonden fragte sich, ob wirklich jeder davon wusste, wenn Mariku ihn so offen darauf ansprach. „Ich lass euch beiden Hübschen jetzt mal alleine. Ich hab noch etwas für den Unterricht vorzubereiten, bis später.“ Mariku wuschelte Malik durchs Haar und dieser sah ihn nur perplex an. „Sollte ich mir vielleicht auch angewöhnen“, überlegte er kurz und machte sich dann lachend auf den Weg in die Schule. Malik war selbst wieder rot geworden, jedoch versuchte er sich jetzt nicht aufzuregen und sich auf Bakura zu konzentrieren. Gerade wollte er Bakura einen guten Morgen wünschen, da wandte sich dieser auch schon an ihn. „Hat er es dir etwa erzählt?“, knurrte er und Malik nickte. Was sollte er auch anderes tun? „Ganz toll. Willst du jetzt auch über mich lachen?“ Bakura hatte den Blick zu Boden gerichtet und seine Fäuste, die er immer noch geballt hielt, zitterten leicht. War Bakura deswegen immer alleine? Wollte etwa niemand was mit ihm zu tu haben, weil er in einen Lehrer verliebt war? Malik hatte wirklich Mitleid mit ihm. „Nein. Wieso sollte ich lachen? Wenn man sich verliebt, verliebt man sich eben. Ist doch egal, ob Lehrer oder nicht“, lächelte Malik und schenkte dem Weißhaarigen einen aufmunternden Blick. Dieser entspannte sich sichtlich bei seinen Worten. „Danke“, flüsterte Bakura leise und auch auf seine Lippen legte sich ein leichtes Lächeln. „Wenn du mit jemandem darüber reden willst, kannst du gern zu mir kommen, ich hör dir zu.“ Malik setzte sich auf eine der Bänke, die auf dem Schulhof standen. Außer ihnen waren noch ein paar Schüler und manche sahen zu ihnen hinüber, als Bakura sich neben Malik auf die Bank setzte. „Da gibt es eigentlich nicht viel zu reden. Es ist einfach passiert. Ich hab ihn gesehen und mich in ihn verliebt, in einen Mann“, gestand Bakura und knetete seine Hände in seinem Schoß. „Macht doch nichts. Nur weil er ein Mann ist, brauchst du dich doch nicht schämen.“ Bakura sah Malik an und zog eine Augenbraue hoch. Normalerweise hielten alle Abstand zu ihm. Vor allem die Jungs, weil sie befürchteten, dass Bakura sie antatschen würde, weil er ja schwul war. Malik schien das nicht zu kümmern. „Bist du schwul?“, wollte Bakura wissen und sah den Ägypter neugierig an. Malik errötete bei dieser Frage schlagartig, gab jedoch noch keine Antwort. Schließlich konnte er nicht leugnen, dass er Männer attraktiv fand. Nach kurzem Überlegen sagte er schließlich: „Ich glaub ich bin sexuell unentschlossen.“ Bakura begann nach dieser Aussage zu lachen. Dieser kleine Ägypter war wirklich schon ne Nummer für sich, dachte er. Doch er mochte ihn. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, jemanden zu haben, mit dem er reden konnte. Das Eis zwischen den beiden Jungen war gebrochen und sie redeten noch bis die Schulglocke läutete. Sie gingen gemeinsam in die Klasse und Malik erntete jetzt von seinen anderen Mitschülern komische Blicke, die ihn allerdings nicht interessierten. Sie tuschelten hinter seinem Rücken über ihn, doch das interessierte Malik nicht. Jetzt hielten sie ihn offenbar auch für schwul, doch dem Ägypter war es egal. „Intolerantes Pack“, giftete Malik, als er an drei Mädchen vorbei ging, die ihre Köpfe zusammen gesteckt hatten. Er hatte nur ‚der Neue’ und ‚die Schwuchtel’ verstanden. Die Mädchen hatten bei Maliks Worten erschrocken die Köpfe gehoben, sagten aber nichts dazu. Mariku betrat kurze zeit später den Klassenraum und alle wurden still. Nur Bakura und Malik tuschelten noch miteinander und Mariku lächelte. „Raiden! Ishtar!“ Die beiden Angesprochenen sahen nach vorne zu ihrem Lehrer und waren sofort ruhig. Herr Sayyid begann mit dem Unterricht und Malik war nun der festen Überzeugung, dass es Absicht war, dass er ihn ausgerechnet neben Bakura gesetzt hatte. Wollte er, dass sie sich anfreundeten? Malik lächelte seinen Lehrer an. Er war wirklich ein toller Mann… Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)