School Misery von Carura (Schule kann so anstrengend sein...) ================================================================================ Kapitel 1: First Day -------------------- First Day Verdammt, was war das wieder für ein Tag? Erst waren Malik und seine Familie in dieses Kaff am Arsch der Welt gezogen und nun hockte er hier, zwischen Kartons in seinem Zimmer und starrte auf die braune Pappe. Er hatte nicht die geringste Lust gehabt umzuziehen, doch seine Schwester hatte einen neuen und auch besser bezahlten Job hier in dieser Stadt bekommen und deswegen musste Malik ja mit. Ein Seufzen entrann den Lippen des kleinen Ägypters. Seine Freunde die er in der anderen Schule hatte, würde er wohl so schnell nicht wieder sehen, oder besser gesagt den einen Freund den er hatte. Er vermisste Ryou jetzt schon, denn dieser hatte immer ein offenes Ohr für ihn und der Abschied war wirklich herzzerreißend gewesen. Es half allerdings alles nichts. Malik konnte es nicht ändern. Er würde sich wohl oder übel an die neue Umgebung gewöhnen müssen, ob ihm das nun passte oder nicht. Murrend stand er auf und begann damit seine Sachen auszupacken und in den Schränken zu verstauen. Ein bisschen aufgeregt war er schon. Morgen würde er in eine neue Schule kommen und der Ägypter wusste nicht, was ihn dort erwartete. „Malik kommst du gleich kurz? Wir müssen noch ein paar Kisten rein tragen.“ Die Stimme seines Bruders hallte durch die verschlossene Tür und Malik verdrehte genervt die Augen. Reichte es denn nicht, dass Malik schon seine ganzen Kisten ganz allein hatte rein tragen müssen? Nein, jetzt musste er auch noch seinen Geschwistern helfen. Wieso konnten die ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Malik hatte selbst genug mit seinen Klamotten zu tun, da konnte er noch mehr Arbeit nicht gebrauchen. Trotzdem half es nichts, er musste helfen, denn er hatte keine Lust auf eine langatmige Diskussion mit seiner Schwester, das wäre jetzt zu viel für seine Nerven. Also tat er was ihm gesagt wurde und half dabei die restlichen Kisten in die Wohnung zu tragen. Als alles an seinem Platz war, verschwand er wieder in seinem Zimmer und ließ sich erschöpft auf das Bett sinken. Nein, Malik hatte keine Lust mehr seine Kisten auszupacken. Er wollte jetzt einfach nur seine Ruhe haben. Das Kistenschleppen hatte Stunden gedauert und es begann schon zu dämmern. Die wichtigsten Sachen hatte er außerdem schon ausgepackt. Maliks Gedanken schweiften wieder zum morgigen Tag. Sie waren an der Schule vorbei gefahren, auf die Malik gehen sollte und sie war auch nicht weit weg von ihrer Wohnung, was schon mal ein Vorteil war. So musste er nicht allzu früh aufstehen und konnte sich morgens etwas Zeit lassen. Erschöpft vom Tragen, ließ er sich in die Kissen zurücksinken und schloss die Augen. Der Geruch von Farbe lag noch in der Luft, weswegen Malik auch nicht schlafen konnte. Er setzte sich wieder auf und öffnete das Fenster. Die Sonne war grade dabei unter zu gehen und alles sah so friedlich und ruhig aus. Sie waren in eine wirklich schöne Gegend gezogen, was Malik ohne Zweifel zugeben musste. Malik hörte seine Schwester nicht die ihn zum Essen rief, sondern er sah weiter aus dem Fenster und träumte vor sich hin. Der nächste Morgen war ziemlich anstrengend. Der Ägypter war erst spät in der Nacht eingeschlafen und war dementsprechend müde. Noch ganz verschlafen schlurfte er ins Bad und wusch sich erst einmal das Gesicht. Malik blinzelte kurz, als er in den Spiegel sah. Heute würde er also in die neue Schule kommen. Hoffentlich kamen Isis oder Rishid nicht auf die blöde Idee, ihn dorthin zu begleiten. Doch die beiden schliefen noch seelenruhig und wenn Malik schnell genug war, wäre er weg, bevor die beiden aufwachen würden. Der Ägypter hatte noch genug Zeit um sich eine Dusche zu gönnen und so tat er das auch. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um das Bevorstehende. Jetzt wurde er doch nervös, dabei hatte Malik sich doch geschworen ganz locker da anzutanzen. Nach dem Duschen zog er sich schnell um und steckte ein bisschen Geld ein. Er würde sich in der Pause etwas zu Essen kaufen. Isis hatte noch nicht wirklich viel eingekauft und das was da war, mochte Malik nicht. Um neun begann die Schule und der Blonde machte sich schon um acht auf den Weg. Er brauchte zwar nur zehn Minuten bis er dort ankam, doch er wollte sich noch in Ruhe umsehen und schon mal in das Sekretariat gehen, wo er erfahren würde in welche Klasse er nun kam. Das Gebäude sah ja schon mal gar nicht so schlecht aus. Der Schulhof war sauber und es waren auch schon ein paar Schüler da, als Malik ankam. Keiner von ihnen schien ihn jedoch zu beachten, was den Ägypter etwas aufatmen ließ. Zielstrebig ging er auf den Eingang zu und wollte diesen grade öffnen, als ihm ein bekannt vorkommender weißer Haarschopf ins Auge viel. Maliks Augen weiteten sich. „Ryou!“, rief er überschwänglich und ging auf den Jungen zu der nicht weit entfernt beim Eingang stand und sich lässig gegen eine Wand lehnte. Das weiße lange Haar verdeckte sein Gesicht, was fatal war, denn als Malik den Jungen auf die Schulter klopfte und ein „Was machst du denn hier?“, von sich gab, erschrak er sogleich. Der Weißhaarige starrte ihn nur missmutig an. Verdammt! Wie konnte Malik nur so dumm sein. Das war nicht sein bester Freund, doch die Ähnlichkeit war wirklich erstaunlich… „Pack mich nicht an, du Spinner.“, fauchte der weißhaarige Junge und blickte den verdutzt dreinblickenden und jetzt auch stark errötenden Malik an. „Tut mir leid, ich… ich hab dich verwechselt“, erklärte sich Malik schnell und stammelte vor sich hin. „Hab ich gemerkt.“ Der Junge musterte den Ägypter ausgiebig. “Du bist neu hier, oder? Ich hab dich noch nie hier gesehen. Wie heißt du?“ Malik atmete etwas auf. Bei dem Blick des anderen hatte er geglaubt, dass dieser ihn gleich umbringen würde. Zwar sah der Junge vor ihm immer noch wütend aus, doch seine Gesichtszüge hatten sich deutlich entspannt, was auch Malik leicht aufatmen ließ. „Mein Name ist Malik Ishtar und ich bin gestern erst hergezogen“, erklärte er und lächelte leicht. Der Weißhaarige musterte Malik von oben bis unten, was diesem so gar nicht gefiel. „Und wer bist du?“ Maliks Stimme klang etwas leise und schüchtern. Eigentlich war dies gar nicht seine Art. „Raiden, Bakura“, stellte der Weißhaarige sich vor und hielt Malik die Hand hin, welche er dann zögernd schüttelte. „Du willst sicher zum Sekretariat, oder?“ Ein Nicken seitens Malik folgte. „Kannst du mir vielleicht zeigen wo es ist?“, wollte Malik wissen, doch Bakura schüttelte nur den Kopf. „Ich kann es dir erklären, aber du musst schon allein hinfinden. Ich hab noch was zu erledigen“, gab er zu verstehen und erklärte Malik knapp den Weg. „Wir sehen uns, Kleiner.“ Malik hob eine Augenbraue. Kleiner? Hatte dieser Typ ihn grade ‚Kleiner’ genannt? Der Ägypter unterdrückte ein wütendes Schnauben. Er mochte es nicht, wenn ihn jemand so nannte. Vor allen Dingen nicht, wenn er größer war als dieser Jemand. „Bis dann“, entgegnete Malik und verschwand schnellst möglich im Schulgebäude. Dieser Typ, Bakura. Eigentlich war er ganz nett, aber durch seine Betitelung hatte er sich ein fettes Minus bei Malik eingefangen, dieser war nämlich sehr nachtragend, was das anging. Nach kurzem Umherirren hatte der Junge sein Ziel gefunden und die Sekretärin überprüfte die Daten des Ägypters. „Sie gehen in die Klasse 3B der Oberstufe. Ishtar, Malik, 17 Jahre alt. Ihr Klassenlehrer ist Herr Sayyid. Sie haben ihn gleich in der ersten Stunde.“ Sie übergab Malik seinen Stundenplan, auf dem die Klassenräume mit draufstanden. Sorgfältig studierte er diesen. Die Sekretärin hatte sich schon wieder abgewendet und tippte auf der Tastatur ihres Computers herum. Malik unterdrückte ein Seufzen und ging hinaus auf den Flur. Jetzt musste er erst einmal den Raum finden. Die Schule war ziemlich groß. Der Ägypter wollte grade in einen Gang einbiegen, der zu den Treppen führte, als er mit etwas Schwerem zusammenstieß. „Au, verdammt. Kannst du nicht aufpassen wo du hinrennst?“, meckerte Malik los und rieb sich den Kopf. Er war auf dem Boden gelandet und blickte jetzt auf, zu demjenigen, in den er da hineingerannt war. Seine Augen weiteten sich etwas. Vor ihm stand ein junger Mann, er musste auch in der Oberstufe sein, denn er war eindeutig älter als Malik. Vielleicht war er ja mal sitzen geblieben, dachte sich der Ägypter. Sein Blick wanderte über das sandblonde Haar seines Gegenübers, welches in alle Richtungen abstand. Faszinierend, dachte Malik, bei dem Blick auf die Frisur. Diese war so auffällig, dass er seinen Blick gar nicht davon ablenken konnte. Auch hatte er ganz vergessen, dass er immer noch auf dem Boden saß. „Hey Kleiner, steh auf. Ich denke nicht, dass es dort unten so gemütlich ist und außerdem solltest du besser aufpassen, wie du mit mir redest“, riss ihn die Stimme des Fremden aus seinen Gedanken. Malik sah sich etwas erschrocken um und bemerkte erst jetzt, wo er sich eigentlich befand. Schnell richtete er sich auf und stellte sich dem Anderen gegenüber. „Und wieso sollte ich aufpassen?“, erwiderte der Kleinere der beiden trotzig und sah dem Fremden jetzt direkt in die Augen. Die hatten fast dieselbe Farbe wie die seinen, nur waren sie um einiges dunkler. „Weil ich dich sonst nachsitzen lasse, Malik Ishtar.“ Der Jüngere hob überrascht eine Augenbraue. “Woher…?“, begann er, doch der Größere wedelte unwirsch mit einem Blatt Papier vor seiner Nase rum. “Steht hier drauf. Du bist der Neue und ich bin dein Klassenlehrer, also gewöhn dir mal fix das Du ab.“ Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Älteren, als er Maliks geschockten Gesichtsausdruck sah. Malik konnte es gar nicht glauben. Dieser Typ war sein Lehrer? Er sah kurz auf das Blatt, welches unter seinem Gesicht hin und her wedelte. Auf diesem war ein Foto von Malik und seine Daten standen auf diesem. „Das muss ich noch ins Klassenbuch eintragen“, murmelte der Größere und steckte das Blatt in ein grünes Buch, welches offensichtlich besagtes Klassenbuch war. „Mein Name ist Mariku Sayyid, für dich Sensei oder Herr Sayyid.“ „Aber… aber sie sind so jung!“, entfloh es dem kleineren Ägypter etwas lauter, woraufhin Mariku sich durch sein wirres Haar strich. „Ich bin eben ein Genie, aber genug geredet, komm, ich zeig dir das Klassenzimmer, wir haben sowieso die erste Stunde zusammen Unterricht.“ Der Ältere ging schon mal vor und Malik folgte ihm nach kurzem Zögern. Sein Blick haftete am Rücken seines Lehrers und glitt ein Stückchen tiefer. Malik, er ist Lehrer, du solltest da nicht hingucken…, dachte Malik, als sich sein Blick auf das Hinterteil des vor ihm Laufenden heftete. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass das sein Lehrer war. Wie alt war der Typ eigentlich? Der Kleinere bemerkte gar nicht, dass Mariku längst angehalten hatte und lief schnurstracks in ihn hinein. „Wenn du mir weniger auf den Arsch glotzen und stattdessen mehr darauf achten würdest, was um dich herum passiert, würdest du nicht dauernd in mich rein rennen“, stellte Mariku leicht amüsiert fest. Nicht das auch noch. Hatte dieser Typ etwa bemerkt, dass Malik da hingeguckt hatte? Wie peinlich war das denn bitte? Er hatte seinem Lehrer auf den Hintern gestarrt und dieser hatte das auch noch mitbekommen! Beschämt richtete Malik den Blick zu Boden und sagte nichts dazu. Das war ihm so unglaublich peinlich, dass er es nicht mal in Worte fassen konnte. Er folgte Mariku in den Klassenraum, der noch leer war und sah sich etwas um. Sieht aus wie in jeder anderen Schule auch“, bemerkte er gedanklich. „Du kannst dich dort drüben hinsetzen. Neben Bakura ist der Platz frei.“ „Bakura?“, fragte Malik erstaunt und richtete seinen Blick auf den Platz, auf den Mariku gedeutet hatte. „Du kennst ihn?“ Der Lehrer hob überrascht eine Augenbraue. „Nein, wir haben uns grade vor der Schule kurz kennen gelernt. Ich hatte ihn mit jemandem verwechselt“, erklärte Malik knapp und setze sich auf den Platz, den Mariku ihm zugewiesen hatte. „Ach so, na dann…“ Die Minuten bis zum Unterrichtbeginn vergingen viel zu langsam, für Maliks Geschmack. Der Klassenraum füllte sich langsam und er wurde neugierig von den Mitschülern beäugt. Vor allen von den Mädchen wurde er genau unter die Lupe genommen, was Malik mehr als unangenehm war. Endlich läutete es zum Unterricht und Mariku, oder besser Herr Sayyid, wie er ihn ja nennen musste, begann die Anwesenheit zu überprüfen. Bakura war noch immer nicht da, was Malik verwunderte, da dieser ja schon sehr früh an der Schule war. Ihm blieb jedoch keine Zeit zum nachdenken. „Das ist Malik Ishtar, er ist grade hergezogen und wird jetzt mit euch die Schulbank drücken“, vernahm er Marikus Stimme und schreckte leicht hoch. „Steh auf Malik und erzähl ein bisschen von dir“, forderte der Lehrer ihn nun auf und Malik wurde nervös. Er hasste es, etwas über sich zu erzählen. „Mein Name ist Malik Ishtar und wir sind gestern von Nara hier hergezogen“, begann er zu erzählen. Er hatte keinen Schimmer was er sagen sollte und war froh, als plötzlich die Tür aufsprang und Bakura hineingerast kam. „Du bist zu spät, Raiden“, stellte Mariku mit gelangweilter Stimme fest und notierte etwas im Klassenbuch. „Ja, ja, tschuldigung’…“, murrte der Weißhaarige und setzte sich neben Malik, der immer noch stand. Etwas irritiert sah er zu Malik auf, sagte aber nichts, sondern fing an seine Sachen aus seiner Tasche zu kramen. Der Weißhaarige sah etwas erschöpft aus und sein Haar war irgendwie strubbelig. So hatte es noch nicht ausgesehen, als er ihn vorhin traf. „Du kannst dich setzen; Malik. Wir fangen jetzt mit dem Unterricht an. Du hast noch keine Bücher, oder? Bakura wird nachher mit dir zum Sekretariat gehen und dir die Bücher holen.“ Von Bakura kam nur ein undefinierbares Brummen, was Mariku wohl als ein ‚Ja gut’ auffasste. „Solange kannst du bei Bakura mit in das Buch rein sehen.“ Mariku fing an etwas an die Tafel zu schreiben. Die anderen Schüler hatten ihre Hefte ausgepackt und schrieben schon mit. Mariku schien die Klasse wirklich im Griff zu haben. In seiner alten Klasse, war alles ein wenig chaotisch gewesen. Der Ägypter kramte Stift und Zettel heraus und tat es seinen Mitschülern gleich. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)