Lass mich nicht alleine von Kikoro (Denn unsere Liebe wird siegen... [RobinxStarfire]) ================================================================================ Kapitel 6: Falkenliebe ---------------------- Aus der Sicht von Starfire Smaragdgrüne Augen trafen auf stechend schwarze. Fassungslos starrte ich auf die Person, die vor meinem Bett stand und mich überrascht ansah. Ich wusste nicht, was plötzlich über mich kam, doch anstatt mich über Silver Hawk zu freuen, sprang ich plötzlich auf. "Du elender Schwachkopf! Du vermaledaiter..." Ich griff nach dem erstbesten Gegenstand auf meiner Kommode und warf sie auf mein Gegenüber. Robin, der ganz verdutzt über meine Reaktion war, wich gekonnt aus. "Aber was..." Doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen, griff nach einem Buch und warf es mit vor Wut verzerrten Gesicht auf ihn. "Hau bloß ab!", fauchte ich und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Was fiel ihm bloß ein, hier einfach aufzutauchen? Nachdem er mich so verletzt hatte... Doch Silver Hawk schien sich gar nicht daran erinnern zu können, was er mir gestern angetan hatte. Stattdessen sprang er mit einem Satz zu mir und sah mich eindringlich an. "Was sagst du da?", fragte er mit seiner angenehmen tiefen Stimme. "Was habe ich dir getan?" Er zog sich die Maske vom Kopf und erst jetzt sah ich, das wirklich Robin vor mir stand. Ohne etwas zu sagen hob ich die Hand und fuhr langsam durch sein Gesicht. Dann holte ich aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. "Idiot! Tu nicht so, als wüsstest du nicht, was gestern passiert ist!", zischte ich erböst zwischen zusammengepressten Zähnen und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Doch er schien wirklich nicht zu verstehen und rieb sich bloß die schmerzende Wange. "Das hat wehgetan", erwiderte er anklagend. "Du hast es nicht anders verdient!", entgegnete ich bloß und wollte mich umdrehen, als ich sah, wie Robins Gesichtzüge sich verhärteten. "Hör mal zu!", knurrte er und presste mich an die hinterliegende Wand. Er stemmte seine Arme neben meinem Kopf ab. "Ich weiß wirklich nicht, was ich dir getan habe. Also hör verflucht nochmal auf, mich hier zu beleidigen und mich irgendeiner Sache, von der ich nichts weiß, zu beschuldigen!" Er sprach leise und barsch, seine Worte trafen mich wie Pistolenkugeln. Eine nach der anderen durchbohrten sie mein Herz und zerfetzten es. Ich spürte, wie mir Tränen übers Gesicht liefen und legte mir schluchzend die Hände vors Gesicht. "Robin", brachte ich unter einigen Schluchzern hervor. "Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich möchte, dass alles wieder wie vorher ist!" Ich sah nicht auf, aber ich spürte regelrecht wie er mich verwirrt ansah. "Robin?", hauchte er beinahe unmerklich und verstummte. Ich spürte, wie er eine Hand auf meine Schulter legte und die andere unter meinem Kinn platzierte. Vorsichtig hob er mein Gesicht an und sah mir in die Augen, die voller Verwirrung waren. "Bitte. Erzähl mir, was los ist!", bat er mich und strich mir über sanft über die Wange um mir die Tränen wegzuwischen. Er fuhr sich durchs Haar. Das tat er immer, wenn ihm etwas verdammt wichtig oder ernst war. Es fiel mir verdammt schwer, etwas zu sagen. Ganz langsam realisierte ich, dass Robin wirklich nicht wusste, was passiert war. Anscheinend hatte Slade ihn einer Gehirnwäsche unterzogen. "Lass uns uns erstmal setzen!", entgegnete ich abweisend, legte eine Hand auf seinen Unterarm und deutete mit dem Kopf Richtung Bett. Er nickte und wir ließen uns nieder. Eine lange Zeit schwiegen wir. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Robin sah mich erwartungsvoll an, griff nach meiner Hand und drückte sie sanft. Seine Berührung ließ mich erschaudern und es fiel mir noch schwerer, etwas zu sagen. Also griff ich nach dem Foto, dass sich in der obersten Schublade meiner Kommode befand und reichte es ihm. Seine Miene war ausdrucklos als er sich das Foto ansah. "Bin ich das?", fragte er leise und starrte auf die beiden lachenden Gesichter. Ich nickte. "Aber was ist bloß passiert?", wollte er wissen. Ich schüttelte bloß den Kopf. "Ich weiß es selbst nicht", entgegnete ich traurig und fuhr ihm durchs Haar. Es fühlte sich immer noch so seidig an wie in der Nacht vor seinem Verschwinden. Ich seufzte und blickte zu Boden. "Du bist vor ein paar Tagen einfach so verschwunden. Wir hatten Slade verfolgt und du warst ihm dicht auf den Fersen. Ich wollte dich nicht gehen lassen, aber du hast darauf bestanden. Und dann bist du einfach so verschwunden. Und einige Tage nach deinem Verschwinden ist Silver Hawk auf der Bildfläche erschienen. Es hat mir das Herz zerbrochen, als ich erfuhr, dass du es bist", erzählte ich. Dann hielt ich inne. Ich spürte, wie die Tränen wieder in mir hochkamen. Robin drückte meine Hand. "Ich bin einer von den Teen Titans?", fragte er verunsichert und starrte in die Dunkelheit. Ich nickte kaum merklich. "Du bist sogar unser Anführer gewesen" Als ich an vergangene Nacht denken musste, brachen alle Dämme. Ich schluchzte laut und griff mich haltsuchend im Laken fest. Ich vernahm ein leises Seufzen und spürte dann, wie sich starke Arme um mich schlangen. "Was ist noch passiert?", fragte er und strich mir mit einer Hand behutsam über den Kopf. Wärme und Geborgenheit durchflutete meinen Körper – so, wie es immer war, wenn sich Robin in meiner Gegenwart befand. Eigentlich wollte ich ihn hassen, aber im Moment konnte ich nichts dergleichen. Ich war einfach nur froh, ihn wieder bei mir zu haben. "Du warst gestern Nacht schon einmal hier", setzte ich an und wischte mir mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. "Und du hast mich..." Ich konnte es einfach nicht... "Ich habe was?", hakte Robin nach und sah mich fragend an. Anstatt ihm zu antworten knöpfte ich den Kragen meines Schlafanzuges auf und zeigte ihm die roten Striemen an meinem Hals. "War ich das?", fragte er und Reue schwang in seiner Stimme mit. Behutsam strich er mit den Finger über die blassen Streifen und mein Körper prickelte vor Anspannung. Was war, wenn er noch einmal zudrückte? Er schien meine Furcht zu bemerken, schloss entschuldigend die Lider und öffnete seine Augen dann wieder. Das Schwarz seiner Augen durchbohrte mich. Ich fühlte mich wie in einem Labyrinth gefangen, aus dem es keinen Ausweg mehr gab. "Es tut mir so Leid, Starfire" Es war das erste Mal an diesem Abend, dass er meinen Namen ausspach und ich wunderte mich, woher er ihn wusste. Konnte er sich vielleicht wieder erinnern? Doch seine Lippen rissen mich jäh aus den Gedanken. Ich spürte, wie er sanft menem Hals herabfuhr und ich biss mir auf die Lippen. Nach wenigen Sekunden löste er sich wieder von meinem Hals und sah mich traurig an. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf. "Weißt du, warum ich eigentlich hier bin?", fragte er leise und musterte mich eindringlich. Ich schüttelte den Kopf. Woher sollte ich auch? Er senkte beschämend den Blick, als er mir antwortete. "Slade will, dass ich die Teen Titans vernichte" Mein Japsen durchbrach die darauffolgende Stille. Er wollte was? Ich riss mich von ihm los. "Starfire", meinte er beinahe flehend. "Bitte hör mir zu. Ich werde euch nichts tun – keine Angst. Aber ich kann mich Slade auch nicht widersetzen. Ich habe da eine Idee, hörst du?" Mit diesen Worten ergriff er meine Hand und blickte mir bittend in die Augen. "Komm mit, dann kläre ich dich auf" Ich sah ihn zögernd an. Konnte ich ihm trauen? Was meinte er mit er könne sich Slade nicht widersetzen? War das etwa eine Falle? Aber andererseits liebte ich Robin doch und hatte bis vor kurzem geglaubt, ich könnte ihm immer vertrauen. Ich weiß nicht, was mit mir passierte. Vielleicht stimmte es, dass Liebe blind machte. Denn im nächsten Moment nickte ich ihm zu. Ich musste an uns und unsere Liebe glauben und ganz egal, was passiert war, ich liebte Robin immer noch so sehr wie am ersten Tag. Wenn ich ihm jetzt nicht vertraute, was würde dann aus uns werden? Er schien glücklich über meine Entscheidung, denn im nächsten Augenblick lächelte er dankbar und beugte sich vor um mir einen sanften Kuss auf die Stirn zu hauchen. Langsam erhoben wir uns vom Bett, ohne dabei unsere Hände loszulassen, und schlichen leise aus dem Zimmer. Erst, als wir vor dem T-Tower standen, breitete sich Unbehagen in mir aus. Was war, wenn ich diesen Ort nie wieder sehen würde? Der Ort, an dem meine Freunde und ich lebten; mein Zuhause? Ich verdrängte den Gedanken und folgte Robin zu seinem Motorrad. Er reichte mir seinen Helm und stieg auf. "Halt dich gut fest, es könnte schnell werden!" Ich nickte und schlang die Arme um seinen Bauch. Der Wind hatte aufgefrischt, als wir mit einem beachtlichen Tempo die Straßen runterbrausten. Der Asphalt lag dunkel vor uns, nur der hoch am Nachtimmel hängende Vollmond spendete ein wenig Licht, dass sich in dem silbernen Cape Robins widerspiegelte. Leise seufzend legte ich meine Wange an seinen Rücken und schloss die Augen. Was er wohl vorhatte? Eine lange Zeit fuhren wir noch, bis er irgendwann hielt. Ich öffnete die Augen und erblickte eine große Weide, die im Mondlicht sinnlich leuchtete. Robin half mir vom Motorrad, ergriff meine Hand und ging mit mir zu dem großen Baum. Wir setzten uns und er wandte sich zu mir, immernoch meine Hände haltend. "Wir täuschen einfach deine Entführung vor!", setzte er an und fuhr sich nervös durchs Haar. Ich hob die Augenbrauen. "Was?" Er seufzte. "Wir täuschen vor, dass Silver Hawk dich entführt hat und locken deine Freunde in ein sicheres Versteck. Dann können wir gemeinsam gegen Slade ankämpfen!" Lange Zeit sagte keiner von uns etwas, dann flüsterte ich: "Eine gute Idee, Robin!" Er lächelte. "Aber jetzt ruh dich erstmal aus!", entgegnete er und nahm sein Cape von den Schultern um mich damit zuzudecken. "Bis morgen!", flüsterte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Bis morgen, Starfire" Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)