Träumer (Gaara x Hinata) von Flammendo ================================================================================ Kapitel 14: Verrat und Verräter ------------------------------- "Das würde ich an deiner Stelle nicht tun", die Stimme eines alten Mannes erklang direkt neben Gaaras Ohr. Er drehte seinen Kopf und sah direkt in die Augen des Hokages. Der Sand rieselte zu Boden, als wäre nie Chakra durch ihn geflossen. Mit dem Sand sank Neji in die Bewusstlosigkeit. Einer der beiden Anbu-Leibwächter des Kages rannte zu ihm und fühlte seinen Herzschlag. Er nickte dem Hokage zu: "Er lebt, aber sein Zustand ist kritisch. Beinah wäre er erstickt." Der Kage zog an seiner Pfeife. "Wann kommen die Medic-Nins nach denen ich geschickt habe?" Die beiden Anbu sahen sich an. "Sie sollten jeden Moment eintreffen", meinte der neben dem Kage. "Woher wussten sie...", selbst auf Gaara wirkte der Alte ziemlich seltsam. "Ihr habt zu viel Chakra in meiner unmittelbaren Nähe freigesetzt... Ich mag alt sein, aber an meiner Feinfühligkeit hat das nichts verändert. Ich habe eure Mordgedanken bis vor das Krankenhaus gespürt." Der Greis sah Gaara mit strengem Blick an. Dieser erwiderte den Blick kurz, wendete dann jedoch den Kopf ab. Eine Gruppe von fünf Medic-Nins kam durch den Gang gestürzt. Zwei bückten sich sofort um Neji zu untersuchen. "Wird er wieder?", fragte der Anbu, der bei ihnen stand. "Ja", antwortete der Erste der beiden Medic Nins, "aber er wird eine Weile medizinische Versorgung brauchen." Die beiden Medic-Nins auf dem Boden wirkten Medic-Jutsus auf Nejis Körper. "Sein Zustand ist jetzt stabil. Wir sollten ihn in ein eigenes Krankenzimmer bringen.", meinte der Zweite. Ihr solltet auch nach dem Mädchen schauen, befahl der Kage den übrig gebliebenen Nins, und zeigte auf die offen stehende Tür zu Hinatas Zimmer. Die Drei, welche bis jetzt nichts getan hatten, eilten daraufhin zu Hinatas Bett. Eine Blume, welche auf der Türschwelle zu Hinatas Zimmer gelegen hatte wurde zertreten. Keiner schenkte ihr Beachtung. "Ihr Zustand hat sich drastisch verschlechtert.", kam das Geschrei der Medics aus dem Zimmer, "Zustand kritisch." Gaara versuchte einen Blick hinein zu werfen. "Du solltest jetzt gehen." Der Hokage versperrte ihm die Sicht. Er sah ihm tief in die Augen. Gaara nickte, drehte sich um und ging langsamen Schrittes aus dem Krankenhaus. Der Sand erhob sich in die Luft, flog hinter ihm her, holte ihn ein und umgab ihn dann wie eine Wolke. Der Kage drehte sich zu seinen Anbus. "Was haben wir falsch gemacht, dass unsere Jugend so geworden ist?", fragte er sie, "Ein verletztes Mädchen anzugreifen...". Er bekam keine Antwort von den Masken. Er konnte nicht einmal sehen was ihre Gesichter ausdrückten, "Ich möchte einen Bericht dieses Vorfalls, von allen Dreien." "Das wird nicht möglich sein", meldete sich nun endlich einer der Anbu zu Wort, "er ist der Sohn des Kazekages. Nur der Kazekage selbst kann einen Bericht von ihm einfordern." In den Augen des Hokages stand nun tiefe Trauer. "Der Sohn des Kazekages...", murmelte er vor sich hin. Er wollte schreien, aber er konnte nicht. Er wollte zurücklaufen, zurück an Hinatas Bett, aber er wusste, es hätte nichts gebracht. Er wäre nur im Weg. Alles war so plötzlich gekommen. "Ich mag dich", dröhnte es in seinem Kopf. Vor dem Krankenhaus ging Gaara, auf ein kleines Rasenstück. In der Mitte sank er auf die Knie. Sein Kopf schien vor Schmerz bersten zu wollen. Der um ihn wirbelnde Sand schützte ihn vor neugierigen Blicken. Der Kampf hatte enorm viel Chakra verbraucht. Er musste sich Übergeben. Als er sich beruhigt hatte, sah er das Blut auf dem Gras. Mühsam stemmte er sich wieder auf seine Beine. Er warf einen letzten Blick auf das Krankenhaus und machte sich dann auf den Weg zu der Wohnung in der Temari, Kankuro und er während der Chuunin Prüfung wohnten. Gaara hatte sich seit drei Tagen in seinem Zimmer verkrochen. Nur in der Nachts kam er heraus, er betrachtete dann den Mond. Seinen Mond. Nein, sein Mond lag in einem Bett im Krankenhaus. Mit geschlossenen Augen genoss er die sanften Strahlen des Himmelmondes. Sie liebkosten seine Haut und verbargen doch, wer er wirklich war. Was er wirklich war. Er hatte Hinata besuchen wollen, gleich am Tag nach dem Vorfall... doch vor ihrem Zimmer waren zwei Anbu stationiert gewesen. Sie hatten ihn nicht vorbei gelassen. Er hätte sie vielleicht besiegen können, aber er wollte nicht riskieren, aus dem Finale ausgeschlossen zu werden. Sein Ziel, seinen Vater zu töten, war ihm dafür viel zu nahe. Er öffnete seine Augen und der Mond spiegelte sich in ihnen. "Hinata...." Wieder einmal saß Gaara im Dunkeln. Er war auf einer Statue, auf dem Dach. Er genoß das Glockenspiel der Glöckchen welche an dem Schwanz des Fisches befestigt waren. Der Wind ging hier oben stark. In Gedanken war er mit Hinata auf dem Dach des Chuunin Turms. Er hatte es nicht mehr gewagt ins Krankenhaus zu gehen. Sein Blick glitt zum Mond. Er war beinahe voll. Er spürte seine Einsamkeit. Der zunehmende Mond verstärkte sie. Es wurde immer stärker mit zunehmendem Mond. Je voller der Mond wurde, desto besser konnte man in der Nacht sehen. Er erinnerte sich an den Abend als er Yashamaru getötet hatte. Damals war der Mond auch voll gewesen. Je voller der Mond wurde, desto mehr sahen alle was für ein Monster in ihm lebte. Er spürte, wie der Shukaku diese Gefühle genoss. Ihn stärkte die Einsamkeit Gaaras. Von unten kamen Schritte auf ihn zu. Es war noch jemand auf dem Dach. "Das war unerwartet.", raunte der Ninja unter ihm, "Schläfst du nie?" Gaara wollte seine Ruhe. "Was willst du?" "Ich überlege ob ich dich hier und jetzt besiege. Dann hätte ich eine höhere Chance mit Sasuke zu kämpfen. Ich kenne deine Sandangriffe. Was denkst du dass schneller ist, dein Sand oder mein Sound." Der Shukaku in Gaara jubelte. Er würde noch vor Gaaras nächstem Schlaf Blut schmecken. "Bei Vollmond", fing Gaara an, "bei Vollmond, gerät sein Blut in Wallung." Gestärkt durch die Einsamkeit Gaaras, übernahm der Shukaku teilweise seinen Körper. Er begann sich zu verwandeln. Die Augen des gegnerischen Ninjas wurden groß. Ohne erbarmen schlug der Shukaku zu. Es blieb nicht viel von dem Soundninja übrig. Gaara musste seine ganze Willenskraft aufwenden, um sich wieder in menschliche Form zurück zu verwandeln. Hätte der Shukaku nur noch ein paar Sekunden länger die Verwandlung aufrecht erhalten können... er wusste nicht ob er es noch geschafft hätte. Keuchend kniete er auf dem Boden. Das war er also. Dieses Monster. Es war das erste mal, dass er sich fast vollständig verwandelt hatte. Nie wieder wollte er das erleben. Es war der Abend danach gewesen, erinnerte sich Gaara. An diesem Abend hatte Baki ihnen gesagt, dass es Krieg geben würde. Der Krieg sollte am Tag des Finales anfangen. Ihnen wurde gesagt, was sie zu tun hatten. Er verstand nun endlich den Plan seines Vaters. Krieg. "Ninjas sind Werkzeuge des Kriegs."-"Aus diesem Grund wurden Ninjas wie du geschaffen, Gaara." Die Worte waren in seinem Gedächtnis eingebrannt. Ein Werkzeug des Krieges. Erschaffen um zu töten. Es war die Aufgabe, für welche man ihn erschaffen hatte. Die Aufgabe, nach welcher er unnütz werden würde für die anderen. Die Aufgabe, nach welcher sie sich seiner endgültig entledigen würden. Missbilligend verzog er sein Gesicht. Er selbst hatte andere Pläne. Temari und Kankuro schien die Aussicht auf Krieg schwer zu treffen. Seinen eigenen Plänen, kamen es entgegen. Als er den Plan hörte, hatte er nur an eines gedacht. Rache. Rache an seinem Vater. Die Chancen, dass er ihn nun töten konnte wurden dadurch erheblich vergrößert. Nach dem Plan, wollte sein Vater den Kazekage selbst töten. Gaara war sich bis jetzt nicht sicher gewesen, ob er inzwischen stärker war als sein Vater. Aber selbst wenn, würde der Kampf mit dem Hokage seinem Vater viel Chakra kosten. Er hatte alle Chancen ihn während den Anfangsturbulenzen zu töten. Endlich wäre die Rache sein. . Trotzdem, er könnte seine Chancen noch erhöhen. Er erinnerte sich an diesen schwarzhaarigen Jungen. Er war stark. Würde er ihn töten, könnte er den Sand in Blut tränken noch bevor er seinen Vater tötete. Das Chakra, dass noch durch das Blut fließen würde, würde das Chakra des Sandes erhöhen. Gaara musste grinsen. Welch glückliche Zufälle die Welt doch für ihn bereithielt. Danach... bis jetzt hatte es kein Danach für ihn gegeben. Dass der Krieg auch ein "Danach" für ihn in Aussicht stellte, war ihm erst viel später in den Kopf gekommen. Ein neues Leben tat sich vor ihm auf. Er würde Hinata suchen, beschloss er. Er würde sie beschützen. Er würde sie aus dem Kampfgebiet herausholen... Dann würde das neue Leben anfangen. Doch bis dahin, durfte er sie nicht mehr sehen. Es wäre zu auffällig und er wollte sie nicht in Gefahr bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)