Disown themselves von RyouAngel (Selbstverleugnung?) ================================================================================ Kapitel 34: Kraftlos? --------------------- Kraftlos? *~*~*~*~*~*~*Erzähler*~*~*~*~*~*~* Gedankenverloren starrte Bakura aus dem großen Fenster seines Büros, blickte in die Ferne ohne etwas wirklich zu registrieren, war mit seinen Gedanken bereits ganz woanders. Er konnte einfach nicht verstehen was in den letzten Tagen passiert war, wie es dazu kommen konnte. Er hatte einfach gehofft seinen Vater los zu sein, aber nun war er wieder hier und bedrohte ihn mit seinen Freunden. Fast automatisch wanderte Bakuras Blick auf seinen Schreibtisch, auf welchem noch immer Ryous weiß-silberne Haare verteilt lagen. Er biss sich fest auf die Lippe und verachtete sich selbst für seine eigene Feigheit und Schwäche. Es war ja nicht nur das er sich damit selbst schädigte, nein er belastete dazu auch noch Ryous Seele und das war etwas das sein Freund gar nicht gebrauchen konnte, nicht wo er endlich den Antrieb gefunden hatte gesund zu werden. Und nicht zu vergessen sein kleiner Halbbruder Yuki, von dessen Existenz er erst erfahren hatte... Er konnte doch nicht zulassen das dieser die gleiche Hölle durchmachen musste wie er, denn auch wenn sein Vater sagte er würde es nicht tun, weil Yuki der Sohn seiner Frau wäre, so glaubte er dem nicht. Das gleiche hatte er damals bestimmt auch gesagt nachdem ihre Mutter gestorben war und doch hatte er sie so verletzt, Rei sogar in den Tod getrieben. Spürbar kroch in ihm die Wut hoch und er biss sich fest auf die Lippe, versuchte sich im Zaum zu halten, doch auch bei ihm war mal ein Punkt erreicht wo er nicht mehr konnte und so zitterte sein gesamter Körper vor Wut, Verzweiflung und Unsicherheit, eine gefährliche Mischung. Mit einem wütenden Schrei schlug er seine Tasse vom Schreibtisch, welche mit einem lauten Knall zu Boden ging und sich die Scherben auf diesem verteilten. "Was soll ich denn bloß tun?!", schrie er in die Stille seines Büro hinein und griff erst einmal in seine Schublade um das neue Paket Zigaretten heraus zu holen, er konnte einfach nicht ohne. Klar, Ryou würde das gar nicht gefallen, aber darauf konnte und wollte er jetzt erst einmal keine Rücksicht nehmen, er brauchte es einfach um seine Nerven runter zu bekommen. Schwer durchatmend stützte er die Ellenboden auf dem Tisch ab und schloss seine Augen, während sein Puls langsam zurück ging und mit diesem auch seine Wut, zurück blieb einfach nur ein leeres, betäubendes Gefühl. Schnell hatte er die Zigarette geraucht und im Aschenbecher ausgedrückt, wobei ihm aufgefallen war, dass seine Hände noch immer leicht zitterten. An Arbeit war erst einmal nicht mehr zu denken und so erhob Bakura sich langsam und verließ das Büro, denn heute hatte er zum Glück mal keine Termine und so Zeit genug für sich selbst, etwas das er dringend gebrauchen konnte. Ein bestimmtes Ziel hatte er nicht vor Augen, denn gedanklich war er gerade bei dem Einzigem der ihn verstehen konnte, bei seinem Bruder. Stumm fragte er ihn was er denn nun machen sollte, gestand ihm das er sich hilflos fühlte und doch alle Verantwortung auf ihm lag, nur er konnte entscheiden. Er wusste das er ziemlich viele Fehler machte indem er dieses Geheimnis mit sich rumtrug, aber er wollte auch nicht von den Menschen angesehen werden als eben das was er war, als Missbrauchsopfer. Er hatte Angst das es sich auf seine Arbeit auswirken könnte und das man ihm dann einige Fälle nicht mehr überließ, daher auch diese Wut, er wollte nicht versagen oder als Opfer gesehen werden. "Rei bitte... Ich brauche deine Hilfe...", flüsterte er und setzte sich auf die Treppenstufen die zum Garten hin führten, er brauchte einfach etwas Abstand, wovon wusste er selbst jedoch nicht so genau. Ohne das er es bemerkt hatte stand Mariku hinter ihm und hörte seine Worte, setzte sich einfach neben ihn auf die Bank und lachte leicht, als er sah wie Dr. Hiwatori erschrocken zusammen zuckte, der Psychiater stand eindeutig etwas neben sich. "Alles in Ordnung? Ich meine... Wenn Sie Rei schon um Hilfe bitten, dann muss es etwas ernstes sein.", sagte der Ägypter gelassen und folgte Bakuras Blick in den Himmel, versuchte zu sehen was dieser sah, ohne Erfolg. Bakura schwieg erst einmal und doch ahnte er das Mariku von Malik schon längst über seinen Gefühlsausbruch in Kenntnis gesetzt wurde und es war ihm sichtlich unangenehm. "Schon gut, es ist alles in Ordnung... ich bin im Moment nur ein kleines bisschen Überfordert mit der Verantwortung die man mir auferlegt hat.", fing er plötzlich an zu sprechen, auch wenn er selbst gar nicht so genau wusste warum er es denn eigentlich tat, aber irgendwie vertraute er Mariku plötzlich. "Ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll, so ganz alleine, weil Hilfe kann ich keine erwarten, das ist halt etwas, dass nur auf mir lastet, es ist meine Sache.", seufzte der Weißhaarige an erschöpft und blickte Mariku forschend an, es war schon komisch mit diesem plötzlich ein derartiges Gespräch zu führen. Er wusste nicht ob er dies nun gut oder schlecht heißen sollte, aber darüber nachzudenken brachte ihm im Moment auch nichts, immerhin musste er sich um andere, wichtigere Sachen Gedanken machen. "Sie sind mit der Verantwortung überfordert? Das ich das noch erleben darf und ich habe immer gedacht das Sie so eine Art Superarzt sind, schon mehr Maschine als Mensch... Ist doch normal das man mal überfordert ist. Was denken Sie wie oft mir das so geht und ich am liebsten alle Verantwortung von mich werfen würde und mir denke 'Leckt mich am Arsch' ? Aber das kann ich nicht machen, weil wenn ich mich so feige verhalte werden Andere durch mich leiden und das kann ich doch nicht zulassen, oder? Auch wenn es schwer wird denke ich mir immer das es meine Aufgabe ist die Anderen zu schützen, dass kann eben nur ich.", fing Mariku an zu erzählen und schnappte sich einen dickeren Ast, den er einfach so auseinander brach, ein dunkles Grinsen auf den Lippen. "Wir sind nicht wie dieser Ast hier, der unter ein bisschen Druck sogleich zerbricht, wir sind biegsam und halten so einiges aus... Klar, manchmal tragen wir Schäden davon, so wie ich.", lächelte er schwach, fuhr sich mit der Zunge über die spitzen Zähne. "Uns allen geht es mal so Dr. Hiwatori... Uns allen und Sie sind da keine Ausnahme und so wird es Ihnen noch öfter gehen, aber das macht uns Menschen aus. Das sind die Augenblicke wo wir uns zwischen Recht und Unrecht, zwischen Richtig und Falsch und zwischen Einfach oder Schwer entscheiden können. Ich weiß nicht was Sie für Probleme haben, aber ich rate ihnen sich damit genau auseinander zu setzen, damit Sie Ihre Entscheidung später nicht bereuen.", meinte er und stand auf. "Ich sollte auch langsam rein gehen, es sieht mir zu sehr nach Regen aus... Zudem gibt es bald Abendessen... Viel Spaß beim Grübeln noch.", grinste Mariku und wollte gerade den Gebäudekomplex betreten, als ihn Dr. Hiwatoris Stimme zurück hielt. "Hey Mariku... Das was du eben gesagt hast... Das habe ich dir bei unserer ersten oder zweiten Sitzung gesagt.", stellte Bakura fest und blickte ihn fragend an, während Mariku selbst lachend die Aststücke weg warf. "Da können Sie mal sehen, ich habe ja doch zugehört.", verschwand dann laut lachend im Gebäude, spürte die verwirrten Blickte Bakuras in seinem Nacken. "So ein...", sparte der Psychiater sich dann doch die Worte und stand langsam auf, klopfte sich etwas den Dreck von den Klamotten, ehe er sich auf dem direkten Wege auf zu Ryous Zimmer machte, immerhin hatte sein Vater ihm dessen Haare gegeben und er machte sich schon einige Sorgen, auch wenn er bezweifelte das Ryou etwas geschehen war. "W-was machst du denn hier Bakura?", fragte Ryou erstaunt und sprang sofort von seinem Bett auf und umarmte seinen Geliebten innig, das Buch das er bis eben noch gelesen hatte völlig ignorierend. "Na nun mal nicht so stürmisch, da falle ich ja gleich wieder hinten raus.", lächelte er leicht und drückte den Kleineren von sich und zog eine seiner Haarsträhnen zu sich. "Du hast Glück das du so viele Haare hast, da fällt es nicht auf wenn eine Strähne herausgeschnitten wurde.", meinte er und hauchte einen Kuss auf die Haare, während Ryou ihn völlig verwirrt ansah. "Herausgeschnitten? W-woher weißt du denn davon Bakura?" Die Verwunderung in seiner Stimme war nicht zu überhören und so lächelte er nur leicht und strich seinem Liebsten durch die Haare. "Ich weiß es weil diese Haare bei mir auf dem Schreibtisch verteilt liegen... Mein Dad hat mir... so gesehen ein kleines Geschenk mitgebracht...", erklärte er dann doch mit recht monotoner Stimme, was ihm einen besorgten Blick einbrachte. "Geschenk? Er wollte dich wieder bestimmt etwas von dir, oder nicht? Sei ehrlich.", bat der Kleinere ihn doch die Wahrheit konnte Bakura ihm nicht sagen, wollte ihm keine Sorgen machen und schüttelte so den Kopf. "Nein er wollte nichts haben... Er wollte mir nur mal wieder zeigen das ich ihm unterlegen bin.", zuckte er mit den Schultern und tat so als wenn alles in Ordnung wäre, auch wenn ihm schon bei dem Gedanken schlecht wurde sich bald zu ihm begeben zu müssen. "Und warum schaust du dann so? L-lass dir doch nicht alles gefallen, wehre dich. Du bist stark genug Bakura, zeig ihn an oder tu sonst etwas, so kann es aber nicht weiter gehen.", flehte er ihn an krallte sich an seinem Kittel fest. "Ist ja gut... Du solltest lieber zum Abendessen, nicht das du mir noch weiter abmagerst~ Ich will doch was in den Armen halten wenn ich bei dir bin." , flüsterte er ihm zärtlich ins Ohr und spürte wie Ryou in seinem Armen leicht erschauderte. Es war so verdammt schwer keusch zu leben, besonders wenn das Objekt der Begierde so anziehend und einladend war, aber dennoch hatten sie nur das einmal miteinander geschlafen als Yoko da war, es war einfach zu gefährlich. Dennoch konnte Bakura sich gerade einfach nicht zurück halten und zog Ryou zu einem leidenschaftlichen Kuss an seinem Körper heran. Zärtlich bat er mit der Zunge um Einlass, welcher ihm auch beinah sofort gewehrt wurde. Dominierend hielt Bakura den Kuss, sammelte dadurch seine Kraft und musste all seine Selbstbeherrschung aufbringen um seinen Liebsten von sich zu drücken. "Und nun geh...", flüsterte er leicht heißer klingend, während Ryou ihn flehend ansah. "A-aber-", brach er ab als er den ersten Blick seines Gegenübers wahr nahm, er wusste ja auch das es zu gefährlich war und das sie warten sollten bis er die Psychiatrie verlassen konnte. "Wir sehen uns...", küsste Ryou ihn nochmals zum Abschied, ehe er sein Zimmer verließ um zum Essen zu gehen, so wie Bakura es von ihm verlangte. Dieser fuhr sich mit der Zunge noch einmal über die Lippen, ehe er tief durch atmete und kurz in seine Wohnung ging, um sich dann auf den Weg zum Plaza-Hotel machte. -To be continued- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)