Disown themselves von RyouAngel (Selbstverleugnung?) ================================================================================ Kapitel 14: Yoko und einige Erkenntnisse ---------------------------------------- Kapitel 14 Yoko und einige Erkenntnisse *~*~*~*~*~*~*Erzähler*~*~*~*~*~*~* Es war bereits eine Woche seit jenem Vorfall an der Brücke vergangen und Ryou schwieg dazu beharlich. Seitdem Bakura ihn in seinem Zimmer einfach hatte stehen lassen schwieg Ryou wenn er ihn sah und nichtmal Malik oder Mariku konnten mit ihren Ratschlägen daran etwas ändern. Dies war seine Art des Protestes gegen Bakura und er hoffte dieser würde endlich etwas unternehmen damit er wieder sprechen würde, doch dem war nicht so. Bakura ignorierte ihn mit solcher erhabenheit, dass es Ryou schonwieder weh tat. Er verstand es nicht, wie konnte Bakura ihn nach diesem Kuss, welcher ja eindeutig von ihm ausgegangen war, so einfach ignorieren? Hatte er sich denn nicht vom Anderen angezogen gefühlt? Es musste doch etwas da sein das er für ihm empfand, aus Spaß hätte er ihn doch niemals geküsst! Über all dies machte Ryou sich schreckliche Gedanken, doch wiedereinmal riss Malik ihn herraus in dem er ihn anredete. "Ryou, kann ich mit dir sprechen?" Angesprochener setzte sich auf seinem Bett auf und nickte leicht genervt, er wollte viel lieber nachdenken. Seit er und Mariku zusammen waren hieß es nur noch Mariku hier und Mariku da. Es war gräßlich für ihn die beiden turteln zu sehen, wo er doch alleine war und gerade so von Bakura verletzt wurde. "Ja natürlich, was ist denn?" Malik setzte sich neben Ryou und sah ihn mit einem Bettelblick an, der deutlich machte, das dieser etwas wollte. "Du Ryou... Du weißt doch das in Marikus Zimmer noch ein Platz frei ist, oder?" "Ja, das weiß ich, aber worauf willst du hinaus?" Malik seufzte enttäuscht auf, dass er nun doch alles erklären musste. "Ich will zu Mariku in das Zimmer ziehen Ryou. Du weißt doch das wir zusammen sind und ich will das wir uns noch viel öfter sehen. Mariku hat sogar schon zugestimmt, jetzt musst nur noch du deine Zustimmung geben, dann kann ich umziehen." Ryou sah ihn verwirrt an und legte den Kopf leicht schief. Er wollte ihn noch öfter sehen? Als wenn das noch zu schaffen war. "Was habe ich denn damit zu tun Malik?" "Naja, wir wohnen doch zusammen hier in dem Zimmer. Ich will dich doch nicht einfach alleine lassen. Wenn du willst das ich bleibe, dann tu ich das und sage Maiku ab, er wird es schon verstehen." Schnell schüttelte Ryou den Kopf und lächelte seinen Freund an, unterdrückte ein lachen. Er wolle ihn nicht alleine lassen? Was tat er denn sonst die ganze Zeit? "Ach Quatsch! Natürlich kannst du umziehen, an mir soll es nicht liegen. Wir sehen uns ja eh nicht mehr so oft seit ihr beiden zusammen sind. Ich freue mich doch für dich das ihr endlich zueinandergefunden habt." Malik knuddelte seinen Freund leicht, nicht merkend, das Ryou ihn darauf aufmerksam machen wollte, dass er sich etwas vernachlässigt fühlte. "Das ist unheimlich lieb von dir Ryou. Und Kopf hoch, das mit dir und Dr. Hiwatori wird schon wieder." Ryou nickte einfach ohne dies ernst zu meinen. Seiner Meinung nach hatten sie sich in den letzen Tagen zu weit voneinander entfernd, als das so schnell etwas aus ihnen werden konnte. Immerhin hatte Bakura sich noch nichteinmal entschuldigt, geschweigeden sich gerechtfertigt. "Warum nennst du ihn eigentlich wieder Dr. Hiwatori? Er hatte dir doch auch erlaubt ihn Bakura zu nennen." Malik lachte und stand langsam auf. "Weil ich Mariku sonst eifersüchtig mache. Du hättest ihn mal sehen sollen. Er war sogar eifersüchtig auf dich, als ich ihm von unserem Kuss erzählt habe." Ryou lachte und wurde leicht rot. "Ich bin mir sicher, das du vor Mariku wiedereinmal übertrieben hast. Bakura saß in seinem Büro und surfte seltenerweise im Internet. Er versuchte auf diese Weise schon fast eine Woche lang etwas über Ryous Eltern herrauszufinden, doch bis jetzt hatte es ihm nicht viel genützt. Unzählige Seiten hatte er durchsucht ohne etwas zu finden, etwas das wichtig war. Er hatte unzählige Seiten gefunden, in denen von seinen gewalttätigen Vater berichtet wurde wie er seine Familie schlug, das das Jungendamt aber nichts unternahm, doch von seiner Mutter und seiner Schwester fand er nichts. Er bekam schon langsam Kopfschmerzen vom ewigen vor dem Computer sitzen, einfach weil er es nicht gewöhnt war und doch eigentlich Akten durchsehen und mit Patienten sprechen sollte. "Ich glaub das einfach nicht..." Sich die Schläfen reibend erhob er sich und nahm sich erstmal einen Kaffe, einen extra starken. "Irgendwas muss ich doch finden! Und wenn es nur ein kleiner Hinweis ist. Und dabei heißt es im Internet findet man alles. Ich muss Ryou doch helfen, er ist mir doch wichtig..." So an Bakura vorbeigegangen, wie Ryou dachte, war der Kuss nicht. Nochimmer dachte Bakura daran und wusste nicht was er nun sollte. Er hatte gespürt wie Ryou diesen erwiedert hatte, dass da wohl mehr als Freundschaft war, doch bei sich war er da nicht so sicher. Er hatte noch nie in erwägung gezogen einen Mann aus tiefsten Herzen zu lieben, doch nun sprach fast alles dafür. Gut, er hatte nicht so ein Problem damit, dass er anders orientiert war als andere, eben Bi, doch das er sich in einen Patienten verliebt haben soll, dass wollte ihm nicht in den Kopf. Er war sich sicher, oder er redete sich ein, dass er da etwas falsch interpreitierte, dass es einfach nur eine sehr enge Freundschaft war. Seufzend setzte er sich wieder an den Computer und durchsuchte weiterdas Netz auf irgendwelche informationen. Plötzlich sprang durch einen Fehlklick ein Fenster auf, mit dem Auszug aus einer Tageszeitung. Sorgfälltig las Bakura sich den Artikel durch und erstarrte als er geendet war. Dort stand, das Ryous Mutter und seine Schwester kurz vor seiner Einweisung spurlus verschwunden sind. Desweiteren wurde berichtet, dass die Suche weiterhin auf hochtouren lief, man jedoch noch keinerlei Spuren finden konnte. Man verdächtigte den Vater Ryous etwas damit zu tun zu haben, denn er war bekannt für sein gewalttätiges Verhalten, das man ihm aber nichts nachweisen konnte. Bakura war sich sicher das Ryous Benehmen etwas damit zu tun hatte und darüber wollte er ihn nun ausfragen, musste es sogar. Er durfte sich nicht länger verstecken, irgendwann mussten sie sich doch wieder gegenüberstehen und miteinander reden. Man konnte nicht ewig weglaufen, man musste sich einfach irgendwann stellen. Bakura erhob sich und ging auf direcktem Wege zum Zimmer Ryous, doch er hatte trotz allem noch den Anstand anzuklopfen. "Herrein." , erklang Ryous Stimme aus dem Zimmer und Bakura trat ein. "Hallo Ryou, ich hoffe ich störe dich nicht gerade irgendwobei." Angesprochener legte ein Buch zur Seite und schüttelte ansatzweise den Kopf, hatte die Hoffnung das Bakura nun endlich, nach all der Zeit mit ihm sprechen würde. "Nein ist schon gut, was willst du?" Bakura war etwas überrascht über den angestrengeten und teils auch blockierenden Ton in Ryous Stimme, doch übel nehmen konnte er es ihm nicht, immerhin hatte er ihn eine Woche lang nur ignoriert. "Ryou... Wir müssen mal miteinander reden." Plötzlich sprang Ryou auf und sah Bakura funkelnd an. "Ach jetzt kommst du damit an das wir miteinder reden müssen?! Ich habe eine Woche darauf gewartet das du zu mir kommst und endlich mal Klartext sprichst! Ich fühl mich richtig verarscht von dir, warum hast du mich solange ignoriert? Das hat mir verdammt nochmal weh getan!" Einen Augenblick lang schwieg Bakura, doch dann faste er sich ein Herz und sprach endlich, doch nicht so wie Ryou es wollte, denn er wusste noch nicht was er sagen sollte. "Darum geht es mir nun nicht Ryou, darüber sprechen wir später, versprochen. Ich wollte dir zum einen sagen, das du dir keine Sorgen mehr um Dr. Muvio machen musst, den man hat ihn von dir abgezogen." Überrascht sah Ryou seinen Geliebten an und schon war die anfängliche Wut verschwunden und machte der Neugier platz. "Ich habe nun wieder jemand anderen? Weißt du zufällig wen ich nun zugeteielt bekommen habe? Ich hoffe nicht wieder so einen Idioten." Bakura fing an zu grinsen und nickte leicht. "Ja weiß ich, mich. Ich bin wieder für dich zuständig. Die Leitung hat entschieden das er nicht geeignet war und ich die beste Besetzung für dich bin." Ryou war erstaunt und unheimlich erleichtert zugleich, damit hatte er nun nicht gerechnet. Vielleicht würde ihn das wieder näher an Bakura herranbringen, vielleicht könnten sie ja doch noch zusammen finden. "Das ist ja super. Endlich habe ich wieder jemanden mit dem ich reden kann. Wenn du mir mal nicht immer ausweichst." "Genau und darum bin ich hier Ryou. Ich wollte dich bitten mit in mein Büro zu kommen, dann können wir in ruhe reden. Hier haben die Wände zu viele Ohren." Der Kleinere von beiden nickte und folgte Bakura durch die Gänge, hinein in dessen Büro. Dies erinnerte Ryou an so vieles, hier sind sie sich langsam näher gekommen und hier hat er sich unsterblich in Bakura verliebt. "Setz dich doch einfach Ryou." Es wurde gehorcht und beide setzten sich an den Schreibtisch, sahen einander kurz stumm an, ehe Bakura das Wort erhob. "Ich habe herrausgefunden was mit deiner Mutter und deiner Schwester geschehen ist, dass sie verschwunden sind und gesucht werden." Erschrocken sprang Ryou auf und sah seinen Psychiater geschockt an. "D-du hast was?! W-woher-" "Beruhige dich doch Ryou. Ich habe einen Zeitungsartikel im Internet gefunden in dem es gestanden hat." Geschockt stand Ryou einfach nur im Raum und starrte Bakura wie erstarrt an, schwieg zu dessen Ausführungen. "Ryou? Was hat dein Vater getan, hat er etwas damit zu tun?" Plötzlich knurre Ryou laut. "Das geht dich nichts an! Ich habe dir gesagt das ich dir sage was du wissen musst und das du mir Zeit lassen sollst, da ist es gemein einfach so nachzuforschen! Ich habe dir vertraut, aber du enttäuscht mich immer wieder!" Bakura war erschrocken als sein Kleiner knurrte und ihn anschrie, dies kannte er absolut nicht von ihm, wo er doch sonst immer so zurückhaltend war. "Ryou, was ist denn los mit dir? Du weißt doch das dies mein Job ist." "Hör auf Bakura, du weißt doch genau was los ist! Du musst es doch wissen!" In dem Augenblick wurde Bakura mehr als jemals zuvor bewusst das er Mist gebaut hatte, in dem er ihn ignorierte und es tat ihm unheimlich leid. Er stand auf und nahm Ryou vorsichtig in den Arm. "Es tut mir Leid... Ich weiß das ich Mist gebaut habe. Ich hätte dich nicht ignorieren sollen, das war dumm von mir. Bitte verzeih mir Ryou, ich will nicht das wir uns streiten, dafür bist du mir doch viel zu wichtig." Fest wurde sich in die Arme des Größeren gekuschelt, einfach die Wärme aufgesogen die er in der letzten Woche nicht bekommen hatte, als plötzlich ein Pfleger eintrat und die schöne Stimmung zunichte machte, Ryou nichtmal die Changse lies zu antworten, zu sagen was ihn nochimmer bedrückte. "Dr.Hiwatori? Komm ich gerade etwa unpassend?" Ryou hörte das Seufzen das Bakura von sich gab, doch zu seinem erstaunen lies er ihn nicht los, etwas womit er fest gerechnet hatte. "Doch eigentlich schon. Sehen Sie nicht das ich beschäftigt bin?" "Es tut mir Leid, aber es ist plötzlich ein Patient aus einer anderen Psychatrie angekommen. Sie sagt ihr Name ist Yoko und ich solle Ihnen bescheid sagen, Sie wüssten wer sie ist." Bakura löste sich nun doch von Ryou und sah den Pfleger ungläubig an. "Das ist ein Scherz oder? Ich glaub ich bekomm eine Kriese, läuft denn hier gar nichts mehr so wie es soll? Du Ryou? Es tut mir Leid, aber können wir später weitersprechen? Wie du hörst habe ich nun wieder einiges zu tun. Ich muss mir nun erstmal überlegen was ich mit Yoko mache. Ich kann sie ja schlecht wieder zurückschicken." "Ist schon gut Bakura. Ich weiß das das Vorrang hat. Wir sehen uns dann später. Auch ich muss noch einiges erledigen. Aber wehe du kommst nicht, dann rede ich nie wieder mit dir, hörst du? Nie wider." Bakura sah seinem Patienten nach wie er das Büro verlies und seufzte schwer, ehe er zu seinem Schreibtisch ging und seine Unterlagen durchblätterte. "Hm, hier steht nichts davon das Yoko kommen sollte... Hab ich etwa vergessen es einzutragen?" Fragend sah er zum Pfleger, doch dieser zuckte nur hilflos mit den Schultern, woher sollte er es denn wissen? Er konnte ja nur die Nachrichten überbringen. "Hilft alles nichts, ich geh lieber mal zu ihr." Bakura legte alles auf den Tisch und folgte dem Pfleger hinaus aufs Geländer, wo er ihn direckt zu Yoko führte, die schon sehnsüchtig auf ihn wartete. "Bakura!" , rief sie und sprang ihm überschwänglich in die Arme. "Ich hab dich so vermisst Bakura, wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen." Dr. Hiwatori war etwas überrascht über das verhalten Yokos und drückte sie leicht von sich. "Hallo Yoko. Was machst du denn hier? Ich habe mir nicht aufgeschrieben das du kommen würdest, also was tust du hier?" Yoko lachte und hackte sich bei Bakura ein. "Ich bin hier um dir einen Überraschungsbesuch abzustatten. Hiroto, dein ehemaliger Ausbilder, falls du noch weißt wer das ist, kommt demnächst auch. Wenn du es schon nicht schaffst zu uns zu kommen oder dich mal zu melden, dann müssen wir das eben machen." Bakura unterdückte ein schweres Seufzen, denn darauf hatte er nun eigentlich keine Lust, noch Zeit, aber dennoch nickte er. "Schon gut Yoko. Komm mit, ich bringe dich in eines der Patientenquatiere." Bakura wollte sich schon in Bewegung setzen als er von Yoko zurückgehalten wurde, indem sie nach seinem Arm griff. "Bakura? Darf ich nicht in deiner Nähe bleiben? Nur für die ersten Tage? Bitte, ich stell auch nichts an, Hioroto kommt mit mir in ein Zimmer." "Yoko, du weißt das dies nicht erlaubt ist. Ich will meinen Job nicht riskieren." "Du irrst dich Bakura. Hiroto hat mir einen Schein ausgestellt, in dem er bestätigt das ich darf. Ich hab ja gewusst das du mich sonst nicht lassen würdest, aber nun darf ich und den Wunsch wirst du mir nicht abschlagen, oder?" Sie kramte in ihrer Jackentasche und zog den besagten Schein hervor um ihn Bakura zu reichen, welcher ihn deutlichst studierte. "Na gut, du bekommst eines der Wohnzimmer. Aber jetzt komm, mir wird hier langsam richtig kalt." Gut gelaunt folgte Yoko Bakura, diesmal aber freiwillig. Es dauerte gar nicht lange und sie kamen an dem einzigst freien Wohnzimmer an, ein Raum, direckt neben der Wohnung Bakuras. Er wollte nicht das jemand die Wohnung neben ihm hatte, die Wände hier waren ziemlich dünn und auf Ohren an der Wand konnte er verzichten, doch diesmal lies er es zu, musste es ja wohl oder übel. "Hier wirst du vorrübergehend wohnen. Du weißt das mein Wohnraum direckt nebenan ist, also komm wenn etwas ist zu mir." Bakura, welcher sich schon zum gehen gewand hatte, wurde festgehalten und auf die Couch gedrückt. "So schnell kannst du doch nicht wieder gehen wollen. Lass uns lieber reden." "Worüber willst du denn reden Yoko?" Kurz schwiegen sich beide an, ehe Yoko noch ein Tema einfiel mit dem sie über Bakura sprechen konnte. "Hast du eine Freundin?" Verwundert sah Bakura Yoko an und schüttelte den Kopf. "Nein natürlich nicht. Aber das weißt du doch. Das Thema hatten wir doch schon als du letztes mal hier warst. Ich will keine Freundin, ich hätte ja nichtmal Zeit für sie." Schwer seufzte Yoko und sah Bakura tadelnd an. "Das sind doch alles nur blöde Ausreden Bakura und das weißt du auch. Du bist einfach nur ein blöder Eisklotz. Hab ich es dir damals nicht schon gesagt? Du musst dich nur öffnen und die Menschen auf dich zukommen lassen, dann wirst du auch mal eine Freundin finden. Du musst doch auch das Bedürfnis haben mal jemanden in den Armen halten zu können, jemanden deine Liebe geben zu können und sie von jener Person zurück zubekommen. Fühlst du dich denn nicht einsam?" Bakura knurrte sie wütend an und schenkte ihr einen beinahe tödlichen Blick. "Wie oft noch Yoko, wie oft noch?! Ich will keine Freundin und ich bin nicht einsam, warum auch? Was nützt mir eine Person wenn ich eh nie Zeit für sie hätte oder gar nicht das Bedürfnis habe für jemanden da zu sein?!" Yoko war etwas von ihm gerutscht und sah ihn ängstlich an, soetwas hätte sie Bakura nicht zugetraut, sie so anzuschreien. "I-ich dachte ja nur... Kein Mensch ist doch gerne einsam... Das sagst du doch immer zu den Patienten. Kein Mensch ist gerne einsam und wenn er dies sagt, dann lügt er." Bakura seufzte und erhob sich, er hatte keine Lust mehr auf sie. "Ich muss jetzt noch zu einem Patienten Yoko. Leb du dich hier schonmal ein, du wirst alles finden was du brauchst." Ohne eine Antwort abzuwarten kehrte Bakura ihr den Rücken zu und verließ das Zimmer. Er hasste es, immer diese ewigen Vorwürfe von ihr, wobei sie doch absolut keine Ahnung hatte. Was wusste sie den schon von seinen Problemen? Nichts! Wenigstens konnte er sich ablenken, indem er zu seinem nächsten Patienten ging und ihn behandelte. Schwach seufzte Ryou und erhob sich um sich auf zum Mittag zu machen. Wie schon länger ging er alleine, seit Malik mit Mariku zusammen war hatte er kaum noch Zeit für seinen Freund. Als der Kleine endlich im Speisesaal ankam war schon alles rappelvoll, kaum noch ein Platz frei, außer die gewöhnlichen neben Mariku. Ryou ging quer durch den Saal und setzte sich ohne Essen zu ihnen. Auch wenn er seinen Hungerstreik aufgegeben hatte, Bakura war ja wieder für ihn zuständig, hatte er plötzlich keinen wirklichen Hunger mehr. Auch wenn er sich teils mit Bakura versöhnt hatte, er liebte ihn und konnte ihm nicht lange sauer sein, alles war noch nicht besprochen. Außerdem hatte Bakura ihn mit seiner Familie wieder an etwas schreckliches erinnert, etwas, dass seinen Magen verknotete und ihn das Gefühl verlieh gleich seine Innereien hervorzu würgen. "Was ist denn mit dir los Ryou, etwa keinen Hunger? Nochimmer dein Hungerstreik? Dabei hatte ich Gerüchte von den Pflegern gehört das Bakura wider für dich zuständig ist." Schwach nickte der Angesprochene seinem Freund zu und stützte sein Gesicht auf den Händen. "Er ist für mich zuständig, aber es ist mit egal, ich kann nichts essen." "Immernoch streit mit Dr. Hiwatori?" Seufzend sah er Malik an und zuckte mit den Schultern. "Eigentlich haben wir uns ja eben sogesehen vertragen. Er hat mich zu sich ins Büro geholt und sich entschuldigt, aber ich weiß nicht... Irgendiwe fehlt was... Du musst doch verstehen das ich mich ziemlich verarscht fühle. Er küsst mich, er fängt mit all dem an und dann ignoriert er mich, als sei es meine Schuld gewesen. Auch wenn er sich entschuldigt hat tut es weh... Ich liebe ihn doch, aber er will das ich diesen Kuss vergesse, das alles so weiter geht wie vorher, das spür ich doch. Aber das kann ich nicht Malik, nicht nachdem was passiert ist. Ich wollte ja mit ihm sprechen, aber dann verlässt mich der Mut wenn ich sehe wie er mir gegenüber steht. Was soll ich denn machen?" Tröstend schloß Malik ihn in die Arme und sah hilfesuchend zu Mariku, der nur mit den Schultern zuckte. "Sieh mal Ryou... Was du machen sollst kann dir niemand sagen. Wir können dir nur beistehen und versuchen das es dir nicht allzusehr weh tut, aber... Mehr können wir für dich nicht tun. Das mit Bakura wird sich schon klären, da bin ich mir sicher." Leicht nickte Ryou und wischte sich die eben geflossenen Tränen aus dem Gesicht, er wollte nicht weinen. Malik beäugte ihn sorgenvoll und sah dann erneut zu Mariku. "Du Mariku? Ich glaube ich ziehe heute lieber nicht zu dir ins Zimmer, du siehst doch das es Ryou-" "Nein!" , unterbrach Ryou ihn einfach und sah ihn erst an. "Zieh du ruhig zu Mariku, das stört mich absolut nicht. Ich will eh ein bisschen meine Ruhe haben und euch nicht im Weg stehen. Dann machen wir es so, ihr zieht jetzt zusammen und ich gehe spazieren. Der Saal lehrt sich sowieso." Lieb lächelte Ryou sie an und stand auf. "Ich hoffe das es euch gefällt zusammen zu wohnen." Er schenkte ihnen einen lieben Blick, aber eigentlich war es ihm völlig egal was Malik tat. Er schlief doch eh die meiste Zeit bei Mariku und war nicht mehr da, also würde ihn das fehlen der Klamotten auch nicht auffallen. Ryou sah nocheinmal zurück, ehe er sich völlig abwand und hinaus in den Garten trat. Es war recht kalt, doch das war ihm egal, hauptsache er konnte die Frische Luft genießen. Wie immer ging er zu seinem Stammplatz an den kleinen Teich, dorthin wo fast niemand hinkam, doch diesmal war er entgegen seiner Vermutung nicht alleine. Jemand stand an dem Teich und starrte in das Wasser, doch erst als Ryou näher kam, erkannte er Yoko und erstarrte. Er konnte sich noch zu gut daran erinnern was das letzte mal passiert war als sie ihn sah. Sie hatte ihn für Rei, den verstorbenen Zwillingsbruder Bakuras gehalten und wollte sich auch nicht überzeugen lassen das es anders war. Ryou trat schon den Rückzuck an, als sie sich umdrehte und ihn erblickte. "Du musst Ryou sein, oder?" Angesprochener blieb überrascht stehen und ging langsam und vorsichtig zu ihr, nicht das sich ihr Verhalten ändern würde. "Ja der bin ich, aber..." Sie lächelte ihn lieb an und schüttelte den Kopf. "Keine Angst, heute habe ich mich völlig unter Kontrolle. Ich weiß noch was das letzte mal passiert ist, als ich dich gesehen habe. Ich werde dich nicht mehr mit Rei verwechseln Ryou. Hab dich das letzte mal danz schön geschockt, oder?" Lachend nickte Ryou und setzte sich auf den Boden, direckt an den Teich, wobei es ihm Yoko binnen weniger Sekunden nach tat. "Und Ryou, wie gefällt dir das Leben hier in dieser Psychatrie?" , fragte Yoko und sah in den Himmel. "Es... es gefällt mir hier ganz gut. Ich fühl mich hier wohl und habe meine Freunde. Auch Bakura ist immer gut zu mir, aber...." Erstaunt sah Yoko zu Ryou und legte den Kopf schief. "Er hat dir erlaubt ihn Bakura zu nennen? Das erlaubt er den wenigsten, du darfst dich also geehrt fühlen." Ryou lachte und nickte, er wusste das ihm damit ein seltenes Privileg gewährt wurde. "Dessen bin ich mir bewusst Yoko. Aber dir hat er es auch erlaubt, oder?" "Ja klar was denkst du denn, immerhin war ich die Freundin seines Bruders. Und ist er dir gegenüber auch immer so abweisend und kalt wie mir gegenüber?" Glücklich und traurig zugleich schüttlete Ryou den Kopf. "Nein, mir gegenüber ist er immer sehr offen und liebevoll. Er hört einem zu wenn man Probleme hat, aber seine eigenen frisst er auch nicht mehr in sich hinein, er spricht jetzt darüber. Er ist eigentlich der perfekte Psychiater." Yoko kicherte leise und schüttelte den Kopf. "Weißt du, nachdem sein Bruder gestorben ist hat er unsere Psychatrie ja gleich verlassen, aber du hättest ihn damals mal sehen sollen. Als er ein Neuling war, war er zwar nicht unsicher, aber es hat ihm viel dieser erhabenen Ausstrahlung gefehlt, wie er sie heute hat. Er war damals einfach... niedlich." Ryou nickte und sah in den langsam immer dunkler werdenden Himmel. "Niedlich? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Auf mich wirkt er eher... stark." "Es war traurig das er einfach gegangen ist ohne etwas zu sagen. Damals habe ich noch sehr unter dem Tod Reis gelitten und nur mit ihm konnte ich darüber sprechen, doch plötzlich bin ich aufgewacht und er war nicht mehr da. Ich hatte plötzlich niemanden mehr, mit dem ich reden konnte. Hiroto, mein Psychiater und Bakuras Ausbilder, hat nachgeforscht und wir haben ihn nach knapp zwei Monaten hier auswendig gemacht, doch einen richtigen Kontackt wollte er nicht mit uns. Es schien mir so als würde er alles verdrängen wollen. Hat er wohl auch so getan, aber ich weiß, spüre das er mit dir darüber gesprochen hat." Plötzlich herrschte ein drückendes Schweigen unter ihnen, man merkte das es Yoko nochimmer stark mitnahm Rei verloren zu haben, dass sie sich nur so stark gab. Vorsichtig und unsicher zugleich kuschelte sie sich an Ryou, sah ihn fragend an. "Darf ich vielleicht?" Gefragter nickte und legte einen Arm um sie. Er konnte es verstehen wie es sich anfühlt wenn man jemand geliebten verliert, er wusste es genau. Nun schwiegen sie sich eine lange Zeit einfach an, sahen in die vielen Sterne, die im Himmel leuchteten, bemerkten nicht das sich ihnen jemand näherte. Bakura wollte mit Ryou reden, so wie er es gesagt hatte, doch nachdem er ihn irgendwo gefunden hatte, weder in seinem Zimmer, noch sonst wo. Da viel ihm dieser Teich ein, dort, wo Ryou sich gerne mal alleine zurück zog, auch wenn er längst schlafen sollte. Jedoch war er nicht alleine, etwas das Bakura erkannte, obwohl die Sonne längst untergegangen war, doch im Gegensatz zu Ryou, wusste Bakura sofort wer es war, die da in Ryous Armen beinahe schon lag, Yoko. Traurig sah Bakura auf dieses Bild und spürte wie es ihm weh tat, innerlich weh tat Ryou in so einer Umarmung zu finden. Er wollte nicht das er anderen so nahe war, er wollte ihn doch in den Armen halten. Niemand anderes hatte das Recht dazu. Eifersucht packte ihn und er wollte schon dazwischen gehen, sie voneinander trennen und sagen das sie längst in ihren Zimmern zu sein hätten, als er stark zusammenzuckte. Er spürte wie sauer er auf Yoko war und das er rasend vor Eifersucht war. Er schüttelte den Kopf und drehte sich um, flüchtete beinahe schon vor diesem Anblick. Er begab sich in seine Wohnung und schloß hinter sich ab. Er ballte die Faust und schlug hart, mit voller Wucht gegen die Wand. "Warum?!" , schrie er und schlug gleich nocheinmal zu. Schnell zog er sich um und ließ sich verzweifelt in sein Bett sinken, ehe er sich noch die Knöchel brach. Er spürte wie die Gefühle in ihm hohe Wellen schulgen, ob er wollte oder nicht. Er wusste das er Ryou ganz für sich alleine haben wollte, dass er ihm gehören sollte. Er wünschte sich in diesem Augenblick einfach das er mit ihm in diesem Bett liegen würde, er ihn in seinem Armen spüren und küssen könnte. Er wollte die Wärme seines..., dieses Patienten spüren, seinen Atem auf der Haut haben und durch sein weiches Haar fahren. Bakura wurde bewusst das er ihn liebte, das er Ryou über alles liebte, aber er wusste auch das Ryou nochimmer unzufreiden und verletzt war. Er wollte dies unbedingt mit ihm klären, er würde es nicht aushalten sollte Ryou sauer auf ihn sein. Er wusste zwar das er nie mit ihm zusammen sein konnte, das er ihm nie seine Gefühle offenbaren konnte, immerhin war er sein Patient und dies verboten. Er wusste das Ryou etwas für ihn empfinden musste, sonst hätte er ihren Kuss niemals erwiedert, ein Umstand, der es ihm noch schwerer machte alles geheim zu halten. All seine Gedanken schenkte er an Ryou, versuchte nicht daran zu denken wie er dort mit Yoko saß, bis er letztenendlich doch noch einschlief. -To be continued- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)