Das Herz eines Teufels von chrono87 (Ein gefährliches Spiel mit dem Herzen) ================================================================================ Kapitel 5: Rückkehr?! --------------------- Rückkehr?! Rosette versucht drei Briefe zu schrieben, doch es gelingt ihr gerade mal einen vernünftigen Brief zu Stande zu bekommen und diesen Brief will sie an Chrono schicken. Allerdings erst, wenn er Brief fertig ist, denn noch sitzt sie über das Papier. An meinen Ex-Freund, nach unserem Gespräch in der Nacht habe ich beschlossen unsere Verbindung für immer zu lösen. Ich wollte uns eine Chance geben und mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich dich verletzt habe. Aber das ist doch sinnlos. Sein wir doch ehrlich, wir sind nicht für einander bestimmt. Das wir damals ein Paar waren, kam nur daher, weil ich Magdalenas Wiedergeburt war und du sie in mir gesehen hast. Einen anderen Grund gibt es dafür nicht. Ich habe mir immer eingebildet, dass du dich um meiner Selbstwillen in mich verliebt hast, aber die Wahrheit sieht ganz anderes aus und das wissen wir beide. Es ist mir zwar nicht gelungen meine Gefühle für dich auszulöschen oder die Erinnerung an einige schöne Tage und Nächte noch immer in mir vorhanden sind, weigert sich mein Körper mehr und mehr in deiner Nähe und vor allem gegen dich zu kämpfen. Aber das Problem habe ich anderweitig gelöst. Ab jetzt wirst du es nur noch mit Aion und seinen Gefolgschaften zu tun haben. Ich habe mich von Aion an einen anderen Ort versetzen lassen, um dich und den verhassten Orden nicht mehr sehen zu müssen. Um ehrlich zu sein, bereue ich es, mich in dich verliebt zu haben. Wir haben gar nichts gemeinsam und jetzt wo ich ein Teufel bin, kannst du mich genauso wenig lieben, wie früher, denn nun kannst du in mir nicht mehr deine geliebte Magdalena sehen. Aion versetzt mich nach Atlantis. Ich habe ihn darum gebeten und bin froh aus einer Nähe zu kommen. Wehe du versucht dich in meine Nähe zu schleichen oder mein Leben auf den Kopf zu stellen. Ich will nämlich nichts mehr mit dir zusammen sein und ich habe auch nicht vor, wieder zurückzukommen. Und mit Lügnern und Versprechensbrecher will ich nichts zu tun haben. Auf nimmer wiedersehen Rosette Nachdem der Brief perfekt ist, steckt sie ihn in einen Umschlag und schickt ihn mit ihrer Kraft zu Chrono, der ziemlich überrascht sein wird, wenn er den Brief am Morgen finden wird. Davon geht Rosette jedenfalls aus. Nachdem sie alles andere veranlasst hat, zieht sie sich um und verlässt ihr Zimmer, um zu Aion zu gehen. Seine Antwort ist noch immer offen und er wollte ihr diese am Morgen geben. Der Weg zu Aion nicht nicht gerade lang, aber sie muss an vielen anderen Teufeln vorbei, die unter Aions Kontrolle stehen, so wie Sheeda. Diese grüße Rosette wie jeden Tag und verwickelt sie gleich in ein ernstes Gespräch. „Guten Morgen, Rosette. Hast du gut geschlafen? An deiner Stelle würde ich es meiden zu Aion zu gehen. Er ziemlich miese Laune. In Atlantis geht es mal wieder drunter und drüber. Die Teufel bekämpfen sich dort noch später und nun sind die ersten Todesopfer aufgetaucht.“, berichtet die Teufelin. Dieser Bericht lässt Rosette grinsen. „Keine Sorge, Sheeda. Deswegen bin ich auf den Weg zu Aion. Ich bat um die Versetzung nach Atlantis.“, erwidert die junge Frau. Sheeda schluckt schwer. „Dann ist das Gespräch mit deinem Verlobten nicht gut verlaufen?!“, bemerkt die Teufelin. „Was heißt hier Verlobter? Er ist nicht mein Verlobter und ich will auch nicht mit ihm zu tun haben!“, erwidert Rosette gereizt. „Tut mir Leid, ich hätte das nicht sagen dürfen.“ „Da gebe ich dir Recht Sheeda. So und nun entschuldige mich, denn ich muss meine Versetzung mit dem Boss besprechen. Und so zieht sie von dannen. Aion erwartet Rosette schon in seinem Zimmer, als sie eintritt. „Ich habe mich schon gefragt, wann du auftauchen würdest! Hiermit ist es amtlich! Ich werde dich nach Atlantis versetzen, damit dort endlich Ruhe einkehrt.“, sagt der weißhaarige Teufel, kaum dass sein Schützling den Raum betreten hat. „Danke. Ich werde sofort meine Sachen packen und mich auf den Weg machen.“, erwidert die junge Frau. „Warte bitte kurz. Ich möchte jede Woche einen Bericht über die Zustände und alles was sich nicht verträgt kannst du hierher schicken, damit sie kämpfen können um ihre Aggressionen abzuarbeiten.“ „Jawohl.“ Dann dreht sich die junge Frau um und geht auf ihr Zimmer um ihre Sachen zu packen. Dafür benötigt sie nur eine halbe Stunde. Dann ist sie fertig und macht sich auf den Weg zum Transmitertor, dass sie nach Atlantis bringt. Sie durchschreitet das Tor und kommt schließlich auf der Seite von Atlantis an. Dort wird sie auch gleich sehr herzlich von ihren neuen Untergebenen begrüßt. Und Rosette versteht es sehr gut, sich Respekt zu verschaffen. Und neben bei heizt sie den Teufeln mächtig ein. So bekommen Aion und Co, neue Kämpfer und Rosette macht bei den übrigen Teufeln klar, wer der Chef im Ring ist. Dadurch kehrt vorerst Frieden auf Atlantis ein und Rosette übernimmt die Kontrolle. Sie ordnet neue Regeln an und die ersten strikt von den Teufeln eingehalten, denn sie wollen weder vernichtet werden, noch zu Aion geschickt werden. Außerdem bekommt jeder der Teufel eine Aufgabe, die er erledigen muss und sich davor hütet vom Plan abzuweichen. In der Zwischenzeit graut der Morgen auch auf der Erde, besonders in New York. Normalerweise wachen alle im Magdalenen-Orden sehr früh auf um sich für Kämpfe vorzubereiten, doch nach der Niederlage von Chrono, ist der Orden ziemlich zurückhaltend und seitdem ist dieser auch ziemlich geschwächt. Denn Chrono, der letzte, der übermenschliche Kräfte besitzt, ist außer Gefecht gesetzt und kann im Moment nicht mehr kämpfen und die üblichen Waffen haben keine Durchschlagskraft und können den Teufeln nichts mehr anhaben. Chrono wird gegen sieben Uhr von der Beth geweckt, die schon vor drei Jahren wieder dem Orden beigetreten ist, um sich um die Kranken und Verletzten zu kümmern. Chrono und alle anderen im Orden sind ihr sehr zu Dank verpflichtet. Sie ist nur zu Chrono gekommen, um sich seine Wunden anzugucken. Sie ist wirklich erstaunt, welche Fortschritte seine Heilung macht. Nachdem sie wieder gegangen ist, lehnt sich der lila-haarige Mann wieder hin und versucht sich zu entspannen, doch das gelingt ihm einfach nicht. Dann entdeckt er den Briefumschlag. „Woher kommt der denn? Ob Elisabeth den vergessen hat? Vielleicht sollte ich sie zu mir rufen und sie einfach fragen.“, murmelt der Teufel vor sich hin. Doch dann gewinnt seine Neugierde und er nimmt den Briefumschlag in die Hand und öffnet ihn. Als er die Schrift sieht, weiß r sofort von wem der Brief kommt, auch ohne in zu lesen. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie Kontakt mit ihm aufnimmt, aber er scheint sich geirrt zu haben. Doch als er den Brief liest, wird er total blass, wobei er den Brief fallen lässt. So schnell er kann steht er auf und zieht sich um. -Von wegen verlogen! Dir werde ich zeigen, dass ich dich liebe. Und ich werde dich sicher nicht in Atlantis lassen. Du wirst sehen, ich werde dir beweisen, dass ich nur dich liebe!- Chronos Augen leuchten voller Entschlossenheit, während er sich aus dem Zimmer schleicht. Leider kommt er nicht wirklich weit, denn Joshua stellt sich ihm in den Weg. „Wo willst du in deinem Zustand hin?“, fragt der Bruder von Rosette grimmig. „Ich muss jemanden beweisen, dass ich es verdammt ernst meine!“, kontert der Teufel. „Wenn es um meine Schwester geht werde ich dich begleiten!“ „Das wäre aber Größenwahn!“, erwidert Chrono aufgebracht. „In deinem Zustand ist es glatter Selbstmord. Also, wo ist da der Unterschied?“, erwidert Joshua ungerührt. „Schon gut, schon gut. Ich hab es begriffen!“, erwidert der Teufel. „Wie hast du dir das eigentlich gedacht? Wie kommen wir nach Eden?“, fragt der blauäugige junge Mann. Der rubinrot-äugige junge Mann holt tief Luft um seinem Gegenüber die neusten Entwicklungen zu erklären. „Sie ist nicht mehr auf Eden, Joshua. Letzte Nacht war sie bei mir. Sie wollte sich entschuldigen und mit mir reden, aber ich habe ihr nicht zuhören wollen und dann ist es in Streit ausgeartet. Rosette hat die Konsequenzen daraus gezogen und hat sich von Aion nach Atlantis versetzen lassen.“ „Und was machen wir jetzt? Wie kommen wir jetzt an sie ran?“ Der junge Mann ist völlig außer sich. Er kann einfach nicht verstehen, wieso Chrono ihm das verschwiegen hat und noch dazu so tut, als wenn alles in bester Ordnung wäre. Das alles stellt für Joshua ein unlösbares Rätsel da. „Beruhige dich wieder. Aufregen bringt nichts. Ich kenne da jemanden, der uns hilft. Aber du musst mir vertrauen. Ich werde sofort Kontrakt aufnehmen und dir dann mitteilen, wann es los geht.“, sagt der Teufel ruhig. Joshua gibt sein Einverständnis und so macht sich Chrono auf den Weg in sein Zimmer. Er setzt sich auf sein Bett und konzentriert sich. In Gedanken nimmt er mit Sheeda Kontakt auf. -Hallo Chrono. Ich habe mich schon gefragt, wann du versuchen wirst mich zu erreichen. Ich gehe also davon aus, dass es sich um Rosette handelt. Immerhin war sie verdammt wütend, nachdem sie bei dir war.-, antwortet die Teufelin in Gedanken. -Ich weiß. Nachdem ich mal wieder Mist gebaut habe, möchte ich es gut machen. Ich weiß das sie in Atlantis ist. Sheeda, wie kann ich dorthin gelangen ohne über Eden zu gehen?-, fragt der Teufel nach. -Das wird verdammt schwierig, Chrono. So weit ich weiß, gibt es nur ein Portal, dass ist aber schon lange nicht mehr verwendet worden und irgendwo unter der Erde vergraben.-, erwidert Sheeda sehr ernst. -Besteht die Chance, dass du es aufspüren kannst? Ich lebe es selbst frei. Nur ich brauche den Ort. Es ist mir wirklich sehr wichtig, Sheeda. Ich muss ihr beweisen, dass sie eine völlig falsche Meinung von mir hat.- Er hört wie Sheeda seufzt. -Ich schaue was ich tun kann. Aber versprechen kann ich nichts.-, erwidert sie schließlich. -Ich melde mich bei dir, wenn ich was gefunden habe.-, erwidert sie dann noch und dann beendet sie die Verbindung. Nun ist Chrono zwar nicht schlauer als vorher, aber er ist seinem Ziel verdammt näher gekommen. -Es hätte auch schlechter laufen können. Wenigstens gibt es eine Möglichkeit. Ich darf mir diese Chance nicht entgegen.- Seine Gedanken erwecken seinen Kampfgeist. Der Teufel steht auf und geht zum Fenster. „Du hast mich völlig falsch verstanden. Aber ich war auch nicht ganz unschuldig. Nun liegt es an mir, dir das Gegenteil zu beweisen. Und ich schwöre dir Rosette, ich werde nicht ohne dich hierher zurückkehren.“, flüstert er dem Himmel zu. Er ahnt nicht, dass jemand ihn belauscht hat. Erst als er sich umdreht und sich fast zu Tode erschreckt, ist ihm klar, dass eine weitere Person von seinem Plan erfährt. „Hältst du es für gut, wenn du Selbstgespräche führst, Chrono? Und dann noch so ein Versprechen, dass du nicht halten kannst, wenn sie nicht will.“, fragt die Person. „Haben Sie auch schon mal was von Anklopfen gehört, Pater Remington?“, knurrt der Teufel als Antwort. „Schon, aber deine Tür stand offen, also bin ich einfach reingekommen.“, meint der Pater, während er mit den Schultern zuckt. „Das war aber keine Einladung für Sie! Ich hatte was wichtiges vor und habe vergessen die Tür dabei zu schließen!“, antwortet der lila-haarige junge Mann. „Dann solltest du nicht wieder vergessen die Tür zu schließen, sonst komm ich noch öfters!“ „Herzlichen Dank für den Tipp. Ich werde sie sehr gut verschlossen halten, damit Sie draußen bleiben! War das alles, oder gibt es einen bestimmten Grund, weswegen Sie hier sind, Pater?“ Ohne es zu wollen hat Pater Remington Chrono ziemlich wütend gemacht und das ist gar nicht gut. „Na ja, Joshua sucht dich schon seit einiger Zeit. Also wollte ich dir Bescheid geben. Er schien mir sehr aufgebracht und faselte etwas von Atlantis.“ Dabei kratzt sich der Pater am Kinn und sieht dem Teufel direkt in die Augen, ehe er fortfährt. „Weißt du zufällig, woher er etwas von der versunkenen Stadt weiß?“ „Er hat die Information von mir!“, erwidert Chrono knapp. Er weiß nur zu gut, dass es nichts bringt, wenn man den Pater anlügt. Außer natürlich Ärger, sonst nichts. „Und was hast du mit Atlantis zu schaffen, Chrono? Ich kann mich nicht entsinnen, dass du erwähntest, dass es sich um deinen Wohnort handelt!“, sagt der Pater scharf. Der Teufel schluckt schwer und sucht nach einer Möglichkeit um aus der Sache heil raus zu kommen, ohne ihm sagen zu müssen, dass sich Rosette dort aufhält. „Ich habe ihn gebeten mit mir zusammen Informationen über Atlantis zu suchen. Aion ist zwar auf Eden, aber er muss doch irgendwo seine Helfer untergebracht haben und da wäre die versunkene Stadt doch ideal, oder nicht? Wir wollten uns über die Beschaffenheit und Größe so wie die topografische Lage der Stadt in Erfahrung bringen. Man sollte seinen Feind schließlich gut kennen.“ „Das ist eine vernünftige Entscheidung, nur stört mich etwas, Chrono. Seitdem Rosette dich verletzt hat, bist du wie besessen von ihr. Und nun soll ich dir glauben, dass du nur Informationen über Atlantis suchst, ohne dass es etwas mit Rosette zu tun hat? Hältst du mich für blöd?“, fragt der Pater ernst nach. Chrono ist von seinen drastischen Worten sehr überrascht und das sicher nicht auf angenehme Art und Weise. „Wie kommen Sie denn darauf, Pater? Ich habe mir wirklich nur Gedanken über Aions Gefolgschaft gemacht.“, erwidert Chrono treuherzig. Obwohl er ein hervorragender Lügner ist, hat ihn Pater Remington durchschaut. Oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter? „Chrono, du bist wirklich ein guter Lügner, aber das wird dir nicht helfen.“ Der Teufel sieht den blond-haarigen Mann an, als wenn er gerade aus dm Körper eines Teufel kommen würde. „Ich habe dein Gespräch mit Joshua belauscht und weiß ganz genau, wieso du das tust. Wieso willst du nicht, dass jemand vom Orden davon erfährt? Immerhin werdet ihr sicher Hilfe brauchen, um in Atlantis einzudringen.“ Der Pater macht sich wirklich Sorgen und tut nicht nur so, soviel steht fest. Leider ist Chrono in dieser Sache sehr stur. „Es tut mir Leid, dass ich nichts gesagt habe, Pater Remington, aber es gibt wichtigere Sachen. Das Rosette sich von uns abgewendet hat ist zum größten Teil meine Schuld und ich muss dafür Gerade stehen. Deshalb will ich niemanden mit reinziehen.“ „Aber du ziehst ihre Bruder mit rein!“, lässt der Pater verlauten. Damit hat er ja nicht ganz Unrecht. Immerhin hilft Joshua Chrono. „Pater, Ihr wirst genauso gut wie ich, dass auch Joshua schuld hat. Er hat sich von Aion manipulieren lassen und hat den Orden bekämpft, als Rosette noch ein Mensch war. Dadurch war sie gezwungen mit mir einen Vertrag zu schließen. Also ist er genauso an der Sache beteiligt wie Aion und ich selbst. Daher werden wir auch in Atlantis einfallen und sie zurückholen.“ Seine rubinroten Augen strahlen richtig vor Entschlossenheit. „Na schön. Und was wird aus Aion?“, fragt Juan schließlich. „Was soll schon aus dem werden? Wir vernichten ihn sobald Rosette wieder bei uns ist und dann wird alles gut. Das ist jedenfalls der Plan.“, erwidert der Teufel nun nicht mehr ganz so sicher wie am Anfang. Obwohl dem Pater der veränderte Tonfall aufgefallen ist belässt er es dabei und verlässt das Zimmer. Allerdings kommt er nicht umhin, um Chrono drauf hinzuweisen, dass er nicht mehr so selbstsicher klingt wie zum Anfang des Gespräches, was dem Teufel ein Knurren entlockt. Nachdenklich macht sich der Pater auf den Weg zum Senior. Er hat sich da was einfallen lassen, was Chrono und Joshua in Atlantis sicher helfen wird, nur muss er erst einmal mit dem alten Herrn darüber reden. Und wenn dieser den Einsatz erlaubt, dann muss das auch noch von Schwester Kate erlaubt werden. So kommt der Pater nicht umhin den anderen wichtigen Ordensmitgliedern zu sagen, was Chrono plant. Allerdings ist das nun das geringste Problem. Erst einmal muss der Pater seinen alten Lehrmeister davon überzeugen, dass der Einsatz dieser noch immer ungetesteten Waffe erlaubt wird. Und das dürfte nicht einfach werden, da Senior ganz strenge Regeln hat, die er befolgen muss, wenn er nicht seinen Job verlieren will. Als er schließlich vor der Tür steht, klopft er höflich an, ehe er die Tür öffnet und Seniors Labor betritt. Der alte Mann sitzt gerade mal wieder an einer neuen Munition, so dass er den Pater gar nicht bemerkt. Deswegen sieht sich der blond-haarige Juan im Labor um, weil er seinen Lehrmeister nicht erschrecken will. Doch als dieser ihm auch nach gut einer viertel Stunde immer noch nicht wahrgenommen hat, macht sich Juan bemerkbar, was dem Senior so einen Schreck einjagt, dass dieser eine Kugel fallen lässt, die sich öffnet und den ganze Raum in schwarzen Nebel hüllt. „Was soll denn das Juan? Was willst du überhaupt hier?“, hustet der alte Mann rum. „Es tut mir Leid, aber du hast mich ja nicht zur Kenntnis genommen. Ich bin hier, weil ich dich etwas fragen wollte. Es geht um deine Munition, die du noch nicht getestet hast. Wir brauchen sie.“ „Aber wieso dass denn? Wollt ihr euch im schlimmsten Fall selbst in die Luft jagen?“, fragt Senior erschrocken. „Aber nein. Wir brauchen sie für eine Rettungsaktion.“, erwidert der Pater gelassen. „Klar und als Ziel dieser Rettungsaktion ist es euer Leben wegzuschmeißen, oder was?“, kontert der alte Mann. „Mensch Senior! Gib mir einfach die Munition und dann hast du deine Ruhe!“, erwidert der Pater resignierend. Der Lustmolch fragt nicht weiter nach und sucht die Munition raus. „Sagt aber hinterher nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte.“ „Ja ja.“, kommt es seufzend vom Pater. Er nimmt dem alten Mann die Schachtel weg und verlässt mit ihnen das Haus, in dem der alte Waffenschmied arbeitet und wohnt. Mit ihnen macht sich der Pater auf den Weg zu Chrono und Joshua. Die beiden Herren sitzen in ihren Zimmern und lesen ein Buch. Als Juan bei Chrono ankommt, ist dieser gerade damit beschäftigt den Brief erneut zu lesen und alles das zu markieren, was eine Lüge ist. Denn er will ihr genau diese Sätze an den Kopf werfen und ihr sagen, was daran falsch ist. Als sich Juan bemerkbar macht, bekommt Chrono so einen Schreck, dass er sich selbst einen Bart verpasst. „Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Schon gut. Ich habe dich ja nicht gehört. Und du wolltest dich ja auch nur bemerkbar machen.“, versichert Chrono lächelnd. „Dann bin ich ja beruhigt. Wie wäre es, wenn du deine Arbeit beendest und dich mit mir zusammen auf den Weg nach Atlantis machst? Ich habe die nötige Munition und mit deinen und Joshuas Kräften dürfte es ein Kinderspiel sein zu Rosette zu kommen.“, meint der Pater zuversichtlich, doch Chrono schüttelt nur lächelnd den Kopf. „Alles braucht seine Zeit, Juan. Und bis dahin musst du dich in Geduld üben.“, erwidert der Teufel lächelnd. Das passt Juan nicht wirklich, doch er fügt sich und übergibt Chrono die Munition. „Aber wenn es soweit ist, dann sagst du es mir doch, oder?“, fragt er nach und Chrono gibt ihm darauf sein Wort. Das beruhigt den blondhaarigen Mann, so dass er in Ruhe das Zimmer verlassen kann, um seine Arbeit als Pater weiterführen zu können. Das verschafft Chrono etwas Spielraum, denn er hat nicht unbedingt vor sein Versprechen einzuhalten. In der Zwischenzeit hat Aion ganz andere Probleme. Der Zuwachs an Teufeln macht dem weißhaarige Teufel noch völlig fertig. „Verdammt, wie viele Teufel will sie mir denn noch schicken? So langsam bekommen wir hier Platzmangel!“, stöhnt der Teufel rum, als erneut drei weitere Teufel von Atlantis in Eden ankommen. „Das ist eine gute Frage, nur kann die wohl niemand anderes außer Rosette selbst beantworten, Aion“, kommt es von Sheeda. Daraufhin dreht sich Aion, wie von der Tarantel gestochen, zu ihr um. „Danke auch Sheeda, das weiß ich selbst nur zu gut. Wie wäre es denn dann, wenn du mir die Leitung zu ihr frei machst, damit ich sie fragen kann?“, kommt es gereizt vom Teufel. Daraufhin rennt Sheeda los und stellt eine Verbindung mit Atlantis her, was alles andere als schnell geht, denn noch immer herrscht dort das reinste Chaos und Rosette hat alle Hände voll damit zu tun, die Teufel davon abzuhalten sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Doch nach einer halben Stunde ist sie Herr der Lage und kann ans Telefon gehen. „Was gibt es denn so dringendes, dass es sofort geklärt werden muss, Sheeda?“, begrüßt die junge Teufelin die Wissenschaftlerin. „Tut mir Leid dich stören zu müssen, doch Aion besteht darauf mit dir zu sprechen.“, verteidigt sich Sheeda. „Bestens. Dann stell ihn mal durch.“ Und genau das Tut Sheeda auch. „Sag mal, wie viele Teufel willst du mir noch schicken? Ich weiß schon gar nicht mehr wohin damit!“, ist das Erste, was Rosette zu hören bekommt. „Freut mich auch dich zu sprechen, Aion. Und zu deiner Frage, ja es kommen noch mehr Teufel!“ „Kannst du mir dann auch mal verraten, wo ich diese verdammten Teufel unterbringe soll?“, fragt er gereizt nach. „Benutze sie als Kanonenfutter, wie sonst auch. Und schon sind wir die meisten Probleme los!“, kommt es unberührt von Rosette. „Danke auch. Gibt es sonst noch was, was du zu sagen hast?“, fragt der Teufel resignierend. „Ja. Ruf mich nie wieder ans Telefon!“ Dann fällt der Hörer auf die Gabel und Aion vernimmt nur noch ein Tuten. „Diese verdammten Weiber! Nichts als Ärger mit ihnen.“, schimpft der weißhaarige Mann. Dann erhebt er sich und geht zu Jenay, der alles andere als glücklich aussieht. „Was hast du auf dem Herzen?“, fragt der Teufel knurrend. „Diese verdammten Teufel von Atlantis machen sich an Lizzel ran!“, beschwert sich Jenay fast heulend. „Willkommen im Club! Mir gehen sie auch auf die Nerven. Deshalb möchte ich, dass du einen Angriff auf die Erde planst und dabei so viele neue Teufel mitnimmst, wie es möglich ist.“ „Jawohl!“ Dann macht sich Aion auf den Weg in sein Büro, wo er genug Papierkram zu erledigen hat. Dadurch hat Sheeda sehr viel Zeit, um alles für Chronos Plan vorzubereiten. Sie nutzt ihre Erfindungen um Aion und die anderen Teufel für einen Augenblick lang abzulenken, damit Chrono das Portal zu Atlantis benutzen kann. Leider ist das nicht ganz so einfach, also macht sie eine Pause und geht zu Jenay und Wido, um ihnen zu helfen. „Was habt ihr vor?“, fragt sie beim Betreten des Zimmers. „Ach du bist es Sheeda!“, erwidert Wido. „Na danke für die nette Begrüßung!“, kommt es keifend von Sheeda.“Heute sind wohl alle ziemlich sensibel was?“, fragt Jenay ruhig. Doch ein Blick von Sheeda genügt, um ihm das Maul zu stopfen. „Was treibt ihr hier eigentlich? Draußen schlagen sich die Teufel gegenseitig die Köpfe ein und ihr sitzt hier nur rum und tut nichts!“ „Wer sagt denn, dass wir nur rumsitzen und nichts tun? Wir bereiten einen Angriff auf die Erde vor und benutzen die neu angekommenen Teufel dafür.“, kommt es grimmig von Wido. „Na danke. Wie wäre es denn, wenn man mir das auch freundlicher sagen würde?“, kontert Sheeda. „Doch, aber im Moment sind wir einfach alle gereizt und das ist noch ein Grund mehr so schnell wie möglich etwas gegen die Teufel zu tun.“, meint Jenay sanft. Sheeda läuft leicht rot an und nickt dankend. -Das passt sehr gut in meinen Plan. Ich muss jetzt nur noch Chrono kontaktieren.- „Und was ist mit Aion? Wird er euch begleiten?“, fragt sie neugierig nach. „Nein, er will hier den Papierkram erledigen!“, meint Wido knurrend. Sheeda sieht ihn an, als wenn sie ihm jeden Moment den Kopf einschlagen würde. „Wieso bist du so gereizt mir gegenüber? Was habe ich dir denn getan? Verrat es mir!“, fordert die Teufelin, doch Wido schweigt sich aus. „Dann schweig doch weiter! Mir ist das egal. Ich habe auch ohne dein verhalten mehr als genug zu tun!“, blufft sie ihn an, ehe sie stampfend das Zimmer verlässt und die Männer allein zurück lässt. „Man hat die eine Laune!“, brummt Wido, als wenn er gar nicht wüsste, weswegen sie so reagiert hat. „Du bist daran aber nicht unschuldig, mein Lieber.“, erwidert Jenay, während er mit einem Blatt vor Widos Nase wedelt. „Ja, vielleicht.“, erwidert der angesprochene Teufel. „Sag mal, wie lange willst du noch vor deinen Gefühlen weglaufen und Sheeda anschnauzen, nur weil du zu feige bist ihr zu sagen, dass du sie liebst?“, fragt Jenay so beiläufig wie möglich, doch auch das reicht um Wido in die Luft gehen zu sehen. Das führt zu Disharmonie der beiden Teufel, so dass sie das Kloppen bekommen und nebenbei noch das Wohnzimmer ruinieren. Während sie sich schachten, versucht Aion sich krampfhaft zu konzentrieren, doch es gelingt ihm nicht, weil der Kampflärm durch die Wände dringt und ihm den letzten Nerv raubt. -Wie soll man bei diesem Krach vernünftig arbeiten? Wenn die nicht bald etwas gegen den Krach tun, dann gibt es hier eine Menge Tote!-, denkt der weißhaarige Teufel, während er seinen Stift zerstört. Doch statt ruhiger, wird es immer lauter. Schließlich hat Aion die Schnauze voll. Er schlägt mit der Faust auf den Tisch und verlässt stinksauer das Zimmer. Auf dem Flur herrscht sofort eisernes Schweigen, als Aion vor seiner Bürotür steht und alle an funkelt, als wenn er sie gleich alle mit Haut und Haaren fressen will. „Warum muss ich erst auftauchen, damit hier Ruhe einkehrt? Wenn ich von euch noch einen Ton höre, dann verarbeite ich euch alle zu Fischfutter.“, knurrt der Teufel, ehe er sich umdreht und in sein Zimmer zurückkehrt. Nach seinem Auftauchen ist es auf Eden so still, wie auf einem Friedhof. Sheeda hingegen ist das egal. In ihrem Labor kann sie sowieso tun und lassen was sie will und außerdem sind die Wände extra verstärkt, damit sie in Ruhe forschen kann ohne das halb Eden ihr die Bude einrennt, weil sie zu laut ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass niemand mitbekommt, was sie dort tut. Und wenn Aion wüsste, dass sie mit Chrono in Kontakt steht, dann wäre sie wohl schon lange tot, doch Sheedas Devise lautet: Was er nicht weiß macht ihn auch nicht heiß. -Hey Chrono, hörst du mich?-, denkt die Katzenteufelin gedanklich, während sie sich ganz auf Chronos Aura konzentriert. -Ja, ich höre dich Sheeda. Was gibt es so dringendes, dass du selbst von Eden aus mit mir Kontakt aufnimmst?-, erwidert der lila-haarige junge Teufel gedanklich. -Aion hat vor einige Teufel zur Erde zu schicken. Es sind ziemlich viele, da Rosette wohl gründlich auf Atlantis aufräumt. Jedenfalls will er sie beseitigen und das wäre der passendste Moment für deine Reise nach Atlantis. Aion ist so mit den Papieren beschäftigt, dass er nur etwas hört, wenn es laut ist.-, übermittelt sie ihm gedanklich. -Gut, dann gib mir den genauen Zeitpunkt, damit ich alles vorbereiten kann und dann kommen Joshua und ich zu dir.-, erwidert Chrono gedanklich. Dann beenden sie die Verbindung und Sheeda hält Augen und Ohren auf, um den richtigen Augenblick für Chronos Reise abzuwarten. Und es vergeht auch nicht viel Zeit und schon herrscht Aufbruchsstimmung. Sheeda wartet noch, bis alle Teufel auf den Weg zur Erde sind, dann nimmt sie erst Kontakt mit Chrono auf und bittet ihn darum, nach Eden zu kommen. Chrono lässt sich natürlich nicht lange bitten und macht sich heimlich zusammen mit Joshua auf den Weg nach Eden, während Juan mit den anderen Exorzisten in die Stadt beordert werden, um dort die Teufel zu bekämpfen. Dort angekommen, werden sie auch sofort freundlich von Sheeda begrüßt, die ihnen um den Hals fällt und sie fragt, wie es ihnen geht und ob sie sofort aufbrechen wollen. „Natürlich Sheeda. Wir haben nicht ewig Zeit und wenn ich jetzt nichts mache, dann ist es später zu spät.“, flüstert Chrono, damit Aion ihn nicht hört. Sheeda versteht ihn natürlich und geleitet die beiden Herren zum Tor, dass sie nach Atlantis bringen wird, wo sich zu diesem Zeitpunkt Rosette aufhält. „Seid aber vorsichtig. Rosette ist alles andere als gut gelaunt.“, gibt Sheeda ihnen noch auf den Weg, doch Chrono und Joshua grinsen nur. „Keine Sorge, wir haben schon daran gedacht und uns etwas einfallen lassen.“, berichtet Joshua. „Aber dafür brauchen wir deine Hilfe. Wir möchten, dass du uns dabei hilfst, als Teufel zu ihr zu gelangen, ohne das sie uns erkennt. Kannst du uns dabei helfen?“, fragt Chrono, nachdem Joshua von ihrem Plan erzählt hat. Sheeda muss ein bisschen überlegen, doch dann kommt ihr die rettende Idee. „Ich habe vor kurzem an einem Mittel gearbeitet, dass eine Sinnestäuschung hervorruft und im Körper dessen, der es nimmt, ungeahnte Kräfte frei setzt. Das könnte uns an diesem Punkt helfen. Chrono, bei dir dürfte es nicht ganz so schwer werden. Allerdings müssten wir dein Haar färben und dir Kontaktlinsen verpassen und dein Aussehen etwas verändern, dann wird sie dich nicht erkennen. Aber zur Vorsicht sollten wir auch deine Stimme etwas verändern.“ Gesagt getan. Während Joshua das Mittel einnimmt, verändert Sheeda Chronos aussehen. Er bekommt blaue Augen und orange Haare. Seine Sachen werden dunkelblau und ähneln einer Rüstung. Nachdem alles erledigt ist, passieren die beiden Herren das Tor nach Atlantis und landen kurz darauf auf der anderen Seite. Dort herrscht das reinste Chaos. Teufel bekämpfen sich gegenseitig und verwandeln Atlantis in ein reines Schlachtfeld. „Man, kein wunder das Rosette schlechte Laune hat. Hier ist es ja schlimmer wie auf der Erde!“, flüstert Joshua Chrono zu. „Da stimme ich zu. Nur wo ist Rosette, wenn es hier so chaotisch abläuft.“, erwidert Chrono nachdenklich. Beide gehen durch die verwinkelten Gänge von Atlantis und treffen immer mehr kämpfende Teufel. „Also, wenn ich das sehe, dann kann ich mir gut vorstellen, wieso Rosette die Teufel hier nicht in den Griff bekommt. Allerdings sollen wir besser in Erfahrung bringen, wieso sich die Teufel gegenseitig bekämpfen.“, meint Chrono nachdenklich. Kaum hat Chrono seine Worte ausgesprochen, mischt sich Joshua unter die kämpfenden Teufel und findet raus, worüber sie sich streiten. „Hey, wieso streitet ihr euch? Wir Teufel müssen doch zusammen halten.“ „Wir streiten uns um die Hand von Rosette. Sie hat Ordnung hier reingebracht und uns jedem eine Aufgabe gegeben, doch das alles macht sie nicht glücklich. Wir wollen sie aber glücklich machen und deswegen streiten wir uns darüber, wer es denn sein wird, der sie glücklich machen kann.“, berichtet einer der Teufel. Chrono muss sich verdammt zusammen reißen, um sich nicht in die Kämpfe einzumischen und klar zu stellen, wer Anspruch auf Rosette hat und wer nicht. Joshua muss wohl gespürt haben, was mit Chrono los ist, dass er einlenkt und fragt, wieso Rosette nicht dazwischen geht. „Das ist ziemlich einfach zu beantworten. Rosette ist im Keller beschäftigt, denn dort finden blutigere Kämpfe statt und da geht es um Macht und nicht um Rosette.“, berichtet ein zweiter Teufel, ehe sich die Gruppe wieder anfängt zu streiten, was nicht gerade leise von statten geht. Chrono und Joshua lassen sie links liegen und setzen ihren Weg fort. Nun haben sie wenigstens einen ersten Anhaltspunkt, wo sie sich aufhält. Im Keller ist der Hölle los. Überall versperren umgestoßene oder zerstöre Gegenstände die Wege, die durch den Keller führen. Gerade als sich beide Herren fragen wollte, wie sie diese Hindernisse überwinden wollen, hören sie ein Fluchen von der anderen Seite und schnelle Schritte, bis Rosette persönlich über eines der Gegenstände springt und dabei aussieht, als wenn sie jedem, der ihr in den Weg kommt, umbringen würde. Joshua und Chrono gefriert bei ihrem Anblick das Blut in den Adern. „Hier ist das reinste Schlachtfeld. Wenn ich gewusst hätte, wie viel Arbeit und Nerven mich das kostet, dann hätte ich das nicht vorgeschlagen.“, knurrt sie vor sich hin. Als sie dann die beiden erblickt, denken die Herren schon, dass sie aufgeflogen sind, doch zu ihrem Glück stellt sich das als Irrtum heraus. „Was steht ihr hier so nutzlos rum? Überhaupt, wer seid ihre eigentlich? Ich habe euch hier nicht gesehen!“Mittlerweile hat die junge Frau angehalten und fixiert die beiden. Joshua schluckt schwer. -Man, die macht einem ganz schön Angst. Hoffentlich bekommen wir sie auf unsere Seite, sonst sind wir schneller Tod als es uns lieb ist.- „Wir wurden zu deiner Unterstützung von Sheeda hergeschickt.“, erwidert er, während er in seiner Tasche nach einem Zettel sucht, denn er schließlich auch findet, nur ist er so zerknittert, dass man kaum noch etwas lesen kann. „Sheeda hat dieses Schreiben mitgeschickt, damit du uns glaubst.“ Rosette nimmt ihm den Zettel ab und schaut rauf. „Diesen Wisch kann doch kein Schwein lesen! Also echt. Allerdings hab ich jetzt keine Zeit, um mich mit euch rumzuärgern. Daher bleibt ihr hier und helft mir dabei, die wild gewordenen Teufel zur Besinnung zu bringen.“ Es war keine höfliche Bitte, sondern eine Aufforderung und wenn die beiden Herren nicht so eine Schiss vor ihr hätten, würden sie ihr wohl die Meinung sagen. „Gut und wo soll es hingehen?“, fragt nun Chrono nach, der die ganze Zeit still gewesen ist. „Wir werden an verschiedenen Stellen die Teufel wieder eindämmen. Du, orange-haariger, wirst im Thronsaal aufräumen und du Goldauge wirst im Flur aufräumen, während ich den Keller säubere.“ „Jawohl!“, rufen beide Herren im Chor. Kurz darauf trennen sich ihre Weg und jeder geht dann zu seinem Einsatzort. Chrono ist als erstes am Ziel seiner Arbeit. Schon während er sich dem Thronsaal genähert hat, konnte er hören, wie die Teufel kämpfen und jaulen. Nun, wo er das ganze Ausmaß dieser Laute sehen kann, ist er entsetzt. Überall sind Blutspritzer zu sehen und Körperteile sind überall verstreut. Schon bei diesem Anblick wird dem jetzigen orange-haarigen Teufel schlecht. Und als er dann die blutverschmierten Teufel erblickt, platzt ihm der Kragen. Er ist so in Rage, dass sich um ihn eine Kugel aus reiner roter Energie formt, die sich immer mehr ausbreitet und alle dort versammelten Teufel weg schleudert. Nachdem sich keiner mehr rührt, wird Chrono wieder normale. „Wenn sich hier noch einmal jemand schlägt, dann reiße ich euch alle in süße kleine Stücke! Ist das angekommen?“, knurrt er sehr laut und wütend. Als Antwort erhält er ein Kopfnicken. Damit gibt sich Chrono zufrieden. Er setzt sich erleichtert in einen Sessel und wartet darauf, dass Rosette und Joshua hier ankommen. In der Zeit rappeln sich die anderen Teufel auf und benehmen sich ihrer Rasse entsprechend. Während bei Chrono alles gut gegangen ist, hat Joshua so seine Probleme. Obwohl er nun über genügend negativer Energie verfügt, kann er sie nicht aktivieren und das ist nur das harmloseste Problem. Doch durch das Mittel kann er nicht mal seine Apostelkräfte einsetzen. Aber weil er ziemlich wütend darüber ist, dass ihn seine eigene Schwester so herablassend behandelt hat, dass er diese Teufel auch ohne Kräfte bändigt, aber das dauert länger, weshalb er sich recht spät auf den Weg in den Thronsaal macht. Unterwegens hält er sich dann noch bei anderen Teufeln auf, um rauszufinden, wieweit Rosette sich schon durchgearbeitet hat und wer ihr Vertrauen gewinnen konnte. Nur so eindeutig erfährt er nichts, weil sie die Teufel nicht einig sind und es immer wieder in Schlägereien ausartet, so dass Joshua eingreifen muss, was ihn noch mehr Zeit kostet, aber keine Antworten einbringt. Rosette hingegen hat alles voll im Griff. Nur das die Teufel einfach nicht auf sie hören und sich immer wieder neu angreifen. So geht es weiter, bis der jungen Frau der Geduldsfaden reißt und sie ihre Kräfte einsetzt, um endlich Ruhe einkehren zu lassen. Dadurch bekommen die Teufel großen Respekt vor ihr und das nicht zu knapp. „Nun wo wir geklärt haben, wer hier das sagen hat, werdet ihr gefälligst das tun, was ich euch sage und wenn ich auch nur ein Widerwort höre, dann schick ich euch als Kanonenfutter nach Aion. Der freut sich immer über neue Opfer.“, kommt es hämisch grinsend von ihr. Ohne ein weiteres Wort lässt sie die Teufel stehen und schaut nach ihren beiden Neuzugängen und wie sie sich geschlagen haben. Und als sie den Thronsaal betritt und die beiden Herren in alter Frische auf dem Thron erblickt, ist sie angenehm überrascht. „Ihr scheint euch ja gut geschlagen zu haben! Herzlichen Glückwunsch. Ich kann euch sicher gut gebrauchen.“ „Danke, dass haben wir auch gehofft, schließlich hat Sheeda uns deswegen hierher geschickt. Damit du auch mal entspannen kannst.“, erwidern die Herren im Chor. In Gedanken beglückwünschen sie sich für diese hervorragende Lüge. „Gut, dann werde ich euch jetzt eure Zimmer zeigen. Ihr werde aber nicht viel Zeit zum Schlafen haben, weil hier alle am Rad drehen und es immer etwas zu tun gibt.“ „Kein Problem. Damit werden wir fertig.“, erwidert Chrono hochmütig. „Wie sind eure Namen?“, fragt Rosette, ohne auf Chronos Bemerkung einzugehen. Am liebsten hätte Chrono ihr gesagt, mit wem sie es zu tun hat, doch er reißt sich zusammen. „Mein Name ist Chris. Und mein Begleiter heißt Jo.“, erwidert er stattdessen und tut so, als wenn nichts wäre, obwohl ihn Joshua ansieht, als wenn er ihn erwürgen würde. Es ist nicht schwer vorzustellen, was dem Apostel nicht passt. Er hat eine Abneigung gegen den Namen und das auch zu Recht, denn Jo ist eigentlich ein Mädchenname und er ist weder ein Mädchen, noch schwul. „Freut mich, ich bin Rosette und habe diese Kontrolle über diesen Ort.“ „Danach sieht es ja nicht gerade aus. Immerhin mussten wir schon einige Kämpfe bestreiten.“, jammert Joshua rum. Chrono verdreht die Augen und seufzt schwer, während Rosette anfängt zu lächeln. „Wenigstens bist du ehrlich. Trotz allem solltest du darauf achten was du sagst. Es kann gefährlich werden so etwas zu äußern.“, erwidert sie ruhig und kein bisschen Sauer. Sie führt die Herren durch die Gänge von Atlantis, bis hin zu den Wohnblöcken, in denen sich die Nachtquartiere der Teufel befinden. „Ihr habt Glück dass es noch zwei leere Zimmer gibt. Ihr werde am Ende dieses Ganges schlafen. Mein Zimmer ist das erste auf der anderen Seite. Wenn etwas sein sollte könnt ihr mich holen, oder ihr nutzt das Telefon, dass jedes Zimmer hat.“, erklärt Rosette. Chrono ist ziemlich überrascht, wie anders das alles im Vergleich zu Eden ist. Doch bei seiner Rosette überrascht ihn das nicht. So vergeht die Zeit. Nach einer Woche haben sich die beiden Herren gut eingelebt. Durch ihre Ankunft hat sich die Lage in Atlantis etwas entspannt, doch es gibt noch immer Unruhen. Immer wieder lehnen sich Teufel auf und kämpfen, doch jetzt kämpfen sie nicht mehr an jeder Ecke. Außerdem ist die Bestrafung sehr hart, so dass es sich kaum einer traut, gegen die Regel zu verstoßen. Abgesehen davon hat Rosette es so eingerichtet, dass jeder Teufel eine Aufgabe hat, damit sie keine Zeit mehr zum Streiten haben. Dadurch hat Rosette persönlich sehr viel Arbeit, doch weil Chrono und Joshua ihr viel Arbeit abnehmen, hat sie auch mal frei und diese Zeit nutzt sie um sich zu erholen. Durch die Zusammenarbeit von Chrono und Rosette kommen sie sich natürlich auch wieder näher. Doch Rosette will keine Gefühle für ihn zulassen und versucht ihm aus dem Weg zu gehen. Allerdings hat es auch Konsequenzen, dass sie sich dagegen wehrt. Nachts, wenn sie durch die Gänge von Atlantis schleicht, kommt sie oft an Chronos Zimmertür vorbei. Ihre Sehnsucht nach diesem Mann lässt sie oft in sein Zimmer gehen und setzt sich auf die Bettkante, während sie ihm beim schlafen zusieht. So auch in dieser Nacht. Wieder sitzt sie auf der Bettkante und betrachtet ihn. Chrono hat einen sehr ruhigen Schlaf und schläft tief und fest. Er merkt nicht mal, dass sie bei ihm ist. Rosettes Herz klopft wie wild, während sie ihn betrachtet. Dann kann sie nicht mehr widerstehen und streichelt ihm einige Strähnen aus dem Gesicht. Dabei betrachtet sie sein Gesicht sehr intensiv und stellt erschreckend die Ähnlichkeit mit Chrono fest. -Wie kann er ihm nur so ähnlich sehen? Zieht er mich deswegen so tief in seinen Bann? Ich möchte so gerne weiter in seiner Nähe sein und hinter sein Geheimnis kommen.-, denkt sie so vor sich hin. Dabei bemerkt sie gar nicht, dass Chrono langsam wach wird und ihr nachdenkliches Gesicht betrachtet. Er macht sich auch nicht bemerkbar, weil er sie nicht erschrecken will. Doch nach einiger Zeit kann er einfach nicht widerstehen und lebt vorsichtig eine Hand auf ihr Bein. Rosette erschreckt sich wirklich, doch das ist nicht so schlimm, wie es sich Chrono vorgestellt hat. „Schläfst du noch nicht?“, fragt sie ruhig nach, wobei sie seinen Blick sucht. „Doch, aber wenn du in meiner Nähe bist, werde ich unruhig.“, gesteht der Teufel leise. Rosette sieht ihn groß an. „Wieso das denn? Ich tue dir doch gar nichts.“ „Darum geht es auch gar nicht. Deine Ausstrahlung und Anmut verzaubert mich.“ Doch Rosette nimmt ihn nicht ernst. „Mach dich doch nicht lächerlich. Wer könnte mich denn schon lieben? Ich bin nichts weiter als ein sehr mächtiger Teufel, vor dem alle Angst haben.“ Bei den letzten Worten lässt sie den Kopf hängen und seufzt schwer. Chrono erträgt diesen Anblick nicht. Er richtet sich auf und nimmt sie in den Arm. Rosette hat sofort das Gefühl bei ihm sicher und geliebt zu sein, allerdings verwirrt sie dieses vertraute Gefühl, als wenn sie schon einmal in seinen Armen lag. „Wie kommst du nur darauf, dass dich niemand lieben könnte? Es muss doch jemanden gegeben haben, der dich erfüllt hat und den du über alles geliebt hast.“, flüstert er ihr zu, wobei er zu deutlich spürt, wie sie zusammen zuckt. „Es gab wirklich mal jemanden. Doch dieser Jemand hatte mich nicht so geliebt, wie ich ihn geliebt habe und als ich mit ihm reden wollte, wollte er nur Sex. Ich war entsetzt und zu tiefst enttäuscht. Also habe ich mich von ihm abgewandt und habe mich hierher versetzen lassen.“ Chrono stockt fast der Atem. Er kann nicht glauben, was für einen Eindruck er auf sie in jener Nacht gemacht hat und ist nun ziemlich sauer auf sich selbst, weil er zugelassen hat, dass sie das Schlimmste von ihm annimmt. -Was habe ich da nur gemacht? Wieso ist mir nicht früher klar geworden, was sie von mir dachte?-, denkt der junge Teufel bedrückt. Rosette fällt auf, dass ihr Gesprächspartner plötzlich so ruhig ist. Das gefällt ihr nicht. Sie streichelt sanft über seine Wange und lächelt ihn an. Natürlich denkt sie, dass ihm einfach die passenden Worte fehlen,um ihr zu sagen, wie sehr es ihn schockiert, was ihr widerfahren ist. „Hey, das ist längst vergangen. Ich denke nicht mal mehr darüber nach. Er war es nicht wert, dass ich zu ihm zurück komme.“, erwidert sie, wobei sie versucht ihre trüben Gedanken mit Fröhlichkeit zu überspielen. „Und wieso bist du dann traurig und denkst an ihn? Woher willst du überhaupt mit Sicherheit sagen können, dass er nur an deinen Körper interessiert war? Vielleicht wollte er auch auf was ganz anderes hinaus, nur du hast es nicht verstanden?“, fragt Chrono, wobei er versucht, sich nicht zu verraten. Da Rosette durch seine Fragen etwas emotional reagiert, fällt ihr gar nicht auf, dass es ihn quält. „Wie kannst du ihn nur verteidigen? Er hat mich doch so übel behandelt, also, warum stehst du ihm bei?“, fragt sie sehr aufgebracht. Da Chrono sie schon so lange kennt, weil er, dass sie den Träne Nahe ist und das es seine Schuld ist, weil er diese Wunde wieder aufgebrochen hat. „Es tut mir Leid, Rosette. Ich kenne ihn nicht und hätte ihn nicht verteidigen würden. Doch frage ich mich ernsthaft, ob du wirklich mal in Ruhe über das Geschehene nachgedacht hast.“, erwidert Chrono so ruhig wie nur möglich. Rosette sieht ihm einige Zeit tief in die Augen, bis sich sich wieder beruhigt und lächelt. „Danke, dass du mir das sagst. Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Zeit gehabt, um ernsthaft nachzudenken. Vielleicht sollte ich es auch nicht, weil es für mich bequemer war alles hin zu schmeißen und abzuhauen.“, gesteht sie ihm ein. „Aber davonlaufen ist keine Lösung, Rosette. Man muss sich den Problemen stellen, denn sonst holen sie einen eines Tages wieder ein.“ „Dann bin ich darauf vorbereitet. Im Moment wüsste ich nicht, was ich machen sollte, wenn ich ihm gegenüber sitzen würde.“ „Du würdest ganz normal mit ihm reden und das Missverständnis aus dem Weg räumen.“, erwidert er lächelnd. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber das ist im Moment egal. Lass uns das Thema wechseln, bitte.“, erwidert sie ernst. Chrono betrachtet sie einige Zeit eingehend, bis ihm auffällt, dass sie ziemlich dicke Augenringe hat. „Wie wäre es, wenn du dich mal ausruhen würdest. Du hast sicher in den letzten Tagen nicht einmal die Augen geschlossen.“ „Wie sollte ich denn auch, bei dem Chaos, abgesehen davon musste ich immer wieder an ihn denken und da konnte ich nicht mehr schlafen.“, antwortet die junge Teufelin ganz ruhig. Chrono tut es leid, dass er der Grund dafür ist, dass sie nicht schlafen kann und will es wieder gut machen. Also rutscht er etwas und hebt die Decke an. Rosette sieht ihn verständnislos an, doch Chrono greift sich ihre Hand und zieht sie zu sich ins Bett. „Was machst du denn da, Chris?“, fragt sie leicht verlegen. Ihre Wangen sind ziemlich gerötet. „Du musst dich ausruhen, Rosette. Komm Schlaf eine Runde. Ich bleibe bei dir und halte dich in meinen Armen, bis du wieder aufwachst.“, flüstert er ihr ins Ohr. Rosette fühlt sich sofort wohl und schläft auch schnell ein. In dieser Zeit wacht Chrono über sie. -Was habe ich dir nur angetan? Meinetwegen konntest du nicht zur Ruhe kommen und mal entspannen. Es tut mir so Leid, mein Engel. Vielleicht war es ein Fehler zu dir zu gehen und dir weiß zu machen, dass ich jemand anderes wäre.-, denkt er trübsinnig. Doch seine Gedanken werden von Rosette unterbrochen, die im Schlaf spricht und von ihm, als Chrono, träumt. Nach diesem Ereignis kommen sich die beiden immer näher in den nächsten tagen. Allerdings vermeiden sie es, eine innige Bindung einzugehen. Dafür dichten die anderen Teufel, die unter Rosettes Befehl stehen, den beiden eine Affäre zu. Diese Gerüchte machen es Rosette nicht gerade leicht, denn ihre Befehle werden in Frage gestellt und immer wieder muss sie sich höhnische Bemerkungen anhören. Ihr hängt das alles schon zum Hals raus, aber sie bleibt tapfer und trägt es mit Fassung. Ganz im Gegenteil zu ihrem vergangenen Ich, dass bei solchen Dingen immer an die Decke gegangen ist. Eines Tages sitzt Rosette gerade in Ihrem Büro und sieht alte Aufzeichnungen durch, als ihr Oberbefehlshaber Riak ins Zimmer kommt. Er sieht alles andere als gut gelaunt aus. „Was gibt es denn so wichtiges, dass Ihr persönlich zu mir kommt?“, fragt Rosette überrascht nach. „Rosette, die Teufel wollen keiner Teufelin dienen, die mit einem Neuankömmling anbändelt!“, berichtet Riak. Rosette klappt der Unterkiefer runter. Sie hätte nicht gedacht, dass die Teufel sich ihr verweigern würden. „Was soll dass denn heißen? Bin ich etwa nicht mehr gut genug? Nur weil ich mich mit einem Teufel gut verstehe?“, erwidert sie ziemlich ruhig. Das macht dem Oberbefehlshaber ziemliche Sorgen, denn meistens kommt es zur Katastrophe, wenn Rosette so ruhig spricht. „So war das nicht gemeint, Rosette. Die Teufel akzeptieren keine Frau, die ihr Bett mit anderen Teufel teilt, die erst seit kurzem bei uns sind und bei denen wir nicht sicher sein können, ob wir ihnen wirklich vertrauen können.“, berichtet Riak. Rosette seufzt schwer. -Das wird ja immer schöner. Wieso muss ich mir das eigentlich anhören?- „Und wieso schickt es sich für mich nicht, mich einem jungen attraktiven Teufel zu öffnen?“, fragt sie schließlich nach. So langsam kommt sie ans Ende ihrer Geduld, doch das will sie nicht zeigen. „Verzeiht, aber wisst Ihr das denn nicht? Ihr seid doch Lord Aion versprochen, Lady Rosette.“, erwidert Riak. Nun ist Rosette völlig baff. Sie sieht ihren Oberbefehlshaber an, als wenn er ein Außerirdischer wäre. „Das ist doch wohl ein Scherz!“, platzt es schließlich aus ihr raus, doch der Teufel ihr gegenüber bezeugt ihr, dass er genau das wiederholt, was man ihm vor ihrer Ankunft gesagt habe. Rosettes kann es einfach nicht glauben. Sie schickt den Oberbefehlshaber weg und dann verschließt sie alle Türen und setzt sich wieder hinter ihren Schreibtisch. Sie legt ihre Hände auf den Schreibtisch und bettet ihren Kopf darauf. Dann fängt sie an, stumm zu weinen. Nicht wegen den Dingen,die Riak und alle anderen Teufel auf sie wütend sind, sondern weil sie entgegen ihres Herzens Aion versprochen sein soll und deswegen den Zorn der Teufel auf sich zieht. Ein weiterer Grund ist, dass sie das vertrauen der Teufel komplett verloren hat, obwohl sie alles dafür getan hat, dass es allen gut geht. Durch das Klopfen an der Tür, wird sie wieder aus ihren trüben Gedanken gerissen. So schnell sie kann wischt sie sich ihre Tränen weg und steht dann auf, um ihre Tür aufzuschließen. Zu ihrer großen Überraschung steht Chrono vor der Tür. Ohne zu fragen, geht er an ihr vorbei und setzt sich auf das Sofa. Rosette schließt die Tür und setzt sich wieder hinter ihren Schreibtisch. „Was führt...“ „Wieso hast du dich eingeschlossen und geweint, Rosette?“, unterbricht er sie. Überrascht und doch auch wieder nicht, lächelt sie ihn leicht an. „Dir kann ich einfach nichts vor machen. Du bist schon der Zweite, den ich nicht täuschen kann.“ „Du beantwortest meine Frage damit aber nicht.“, erwidert Chrono ernst. Seufzend ergibt sich Rosette. Sie lehnt sich zurück und schließt die Augen. „Riak, mein Oberbefehlshaber, war vor kurzem bei mir. Er und die anderen Teufel sind der Meinung, dass sie mir nicht mehr gehorchen können, weil ich mit dir in einem Bett geschlafen habe. Ich weiß nicht mal, wie sie das erfahren haben. Das spielt auch keine Rolle mehr. Riak hat mir gesagt, dass ich das Vertrauen der Teufel verloren habe. Aus einem guten Grund, wie ich es sagen muss, sind sie der Meinung, dass ich nicht mehr als Anführerin tauge. Ich habe natürlich erfahren wollen, wieso und daraufhin hat man mir gesagt, dass ich Aion versprochen bin. Ich konnte es nicht glauben, denn obwohl ich ihm dankbar dafür bin, dass er mich wieder erweckt hat, habe ich keine Gefühle für ihn. Ich sehe ihn als einen Mann der mir geholfen hat zu überleben, aber nicht als Mann im Sinne von heiraten. Obwohl ich sein Vertrauen genieße weiß ich doch zu gut, wie schnell sich das ändern kann. Ich will ihm kein Anlass zum Misstrauen geben, aber eine Heirat kommt für mich nicht in Frage. Jedenfalls nicht mit ihm. Dem Einzigen, dem ich das gestatten würde wäre Chrono und niemand anderem. Aber Chrono...Ich hatte das Gefühl dass er mich nicht akzeptieren konnte und bin gegangen, ohne ihm die Chance zum Erklären gegeben zu haben. Aus Furcht ihm und allen anderen den Kampf unnötig zu erschweren, habe ich mich hierher versetzen lassen.“ Chrono hält es nicht mehr auf dem Sofa aus. Mit ernster Miene geht er auf sie zu und bleibt dann ganz kurz vor ihr stehen. Ziemlich überrascht sieht sie auf und stellt erschrocken fest, dass dem jungen Teufel Tränen über die Wangen laufen. „Wieso hast du mir nicht die Chance gelassen, dir zu helfen, dir alles zu erzählen? Du hast gleich das Schlimmste angenommen und bist gegangen. Dann hinterlässt du mir einen Brief, in dem du mich und meine Gefühle für dich als eine Lüge hinstellst. Verdammt Rosette, wieso hast du es uns beide nur so schwer gemacht? Warum vertraust du mir nicht mehr?“, fragt Chrono völlig aufgelöst. Nun kann er einfach nicht mehr an sich halten. Nach allem, was zwischen ihnen war und ist, will er nicht noch einmal riskieren. Rosette hingegen weiß überhaupt nicht, was er meint. Allerdings kommt ihr langsam ein Gedanke, der sie zu tiefst schockiert. „Aber, aber das würde ja...“ Weiter kommt sie aber nicht mehr, denn Chrono nimmt sie fest in die Arme und küsst sie sehr zärtlich. Rosette weitet erst ihre Augen, denn sie kennt diese Art des Kusses nur zu genau, doch dann schließt sie die Augen und erwidert den Kuss. Sie genießt es sehr und ihr Herz macht Luftsprünge. Ihr kommt nur ein Gedanke:-Chrono!- Nach längerer Zeit löst sich Chrono von ihr und hält sie fest an sich. Doch Rosette befreit sich aus seinen Armen und betrachtet ihn eingehend. „Wieso? Wieso bist du mir gefolgt? Warum hast du dich hinter einer Maske versteckt und mir vorgemacht jemand ganz anderes zu sein?“, fragt sie vorwurfsvoll. Chrono denkt schon, er hat wieder alles versaut, als sie ihm um den Hals fällt und sich an seiner Brust ausweint. Liebevoll schließt er sie in seine Arme und wiegt sie etwas, damit sie sich wieder beruhigt. „Ist Joshua auch hier?“, fragt sie dann nach einigen Minuten, als sie sich beruhigt hat. „Ja, er ist auch hier. Du kennst ihn doch! Er lässt doch sein Schwesterchen nicht im Stich. Eigentlich wollte Juan uns auch noch begleiten, aber dem konnten wir gerade so los werden. Das war aber alles andere als leicht. Ich bin nur froh, dass Sheeda uns geholfen hat. ... Bitte Rosette, lass uns in den Orden zurückkehren und unser Leben leben. Ich will dich nicht an Aion verlieren.“, flüstert er schon fast flehend. Die junge Teufelin denkt einige Zeit nach und bleibt in dieser Zeit stumm. Dann erhebt sie das Wort. „Chrono, so einfach, wie du dir das vorstellst, ist das nicht! Ich kann nicht einfach zurückkehren und so tun als wenn nichts gewesen wäre. Ich bin nicht mehr Rosette. Ihre Erinnerungen sind in mir, aber alles andere ist nicht mehr Rosette! Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Schwester Kate damit einverstanden wäre, dass ich wieder in den Orden komme.“ Der junge Teufel lässt den Kopf hängen und seufzt schwer. „Bedeuten dir die Anderen denn gar nichts mehr, Rosette? Sie sind zwar geschockt, was Aion aus dir gemacht hat, aber sie alle wollen dich wieder in ihrer Mitte haben. Okay, Schwester Kate ist nicht gerade leicht, aber sie möchte dich zurück. Und ich, Joshua, Asmaria und Juan wollen wieder mit dir zusammen kämpfen und Unruhe in den Orden bringen. Bitte Rosette, denk noch einmal darüber nach. Du weißt nicht, was du ihnen und mir antust wenn du nicht mitkommst.“ „Ich verspreche dir nicht dass ich meine Meinung ändere, aber ich werde dir zu liebe noch einmal darüber nachdenken. Und nun sollten wir Joshua suchen.“ Über diese Wendung freut sich Chrono sehr. Er nickt ihr zu und beide ziehen los und suchen nach dem jungen Pater, der sich irgendwo allein in Atlantis befindet und sicher Schwierigkeiten hat. Joshua sieht sich gerade in der großen und gefüllten Bibliothek um, die er bei seinen Streifzügen entdeckt hat. „Wow, was für eine tolle Ausstattung. Ob Aion all diese Bücher hier verstaut hat? Das müssen mindestens hunderte, wenn nicht sogar tausende sein! Und alle handeln von was anderem. Es geht nicht nur um Teufel. Hier gibt es sogar einige Bücher über Engel, Aposteln und Menschen. Auch über Tiere und Magie. Ich bin begeistert. Am liebsten würde ich sofort anfangen zu lesen, aber so was gehört sich nicht. Ich müsste erst mit Rosette reden.“, sagt der junge Mann in seiner Begeisterung. Plötzlich hört er hinter sich Schritte. Sofort dreht er sich um und sieht nach, wer ihm bis dahin gefolgt ist. Zu seiner großen Überraschung ist es seine große Schwester und Chrono, die sich anscheinend große Sorgen machen. Normalerweise würde er ja sofort zu ihr rennen, doch dieses Mal versteckt er sich und lauscht ihrem Gespräch. „Bist du sicher, dass es nicht gefährlich wird zu offenbaren wer du wirklich ist, Chrono?“, fragt sie ihn ruhig, während sie weiter nach rechts und links sieht. „An sich ist es gefährlich, denn Aion hat überall seine Augen und Ohren, aber wenn ich mich nicht offenbare, dann wirst du weiterhin Probleme damit haben dich durchzusetzen. Die Probleme, die du im Moment hast, sind ja nur wegen mir. Immerhin habe ich dich dazu überredet die Nächte bei mir zu verbringen, weil du nur in meinen Armen zur Ruhe gekommen ist.“, erwidert Chrono ernst. „Das stimmt schon, aber trotzdem ist es mein Probleme.“ Dann seufzt sie ernst, denn sie weiß, dass es gar keinen Sinn macht auf Chrono einzureden, da er eh das macht, was er für das Beste hält. „Schon gut. Ich weiß ja, dass es sinnlos ist weiter auf dich einzureden. Meinst du Joshua geht es gut? Wie lange wirkt das Mittel, dass ihm Sheeda gegeben hat?“, möchte die junge Teufelin gerne wissen, um das Thema zu wechseln. „Sheeda meint, Joshua könne gut drei bis vier Tage mit diesem Mittel auskommen. Aber sicher war sie nicht, denn es hängt immer von dem Körper ab und da Joshua schon einmal meine Hörner trug ist sie alles andere als fest überzeugt, dass es reicht um eine Woche hier zu leben. Allerdings hat sie ihm ja mehrere Flaschen mitgeschickt. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass jeder Vorrat irgendwann einmal zur Neige geht. Daher sollten wir so schnell es geht zurückkehren. Das verstehst du doch sicher, oder?“, fragt er sanft. Mittlerweile sind beide stehen geblieben und sehen sich nun in die Augen. „Chrono, du weißt doch, dass es nichts bringt, wenn du mich unter Druck setzt. Ich muss mir wirklich sicher sein. So ohne weiteres ist es nicht möglich.“, erwidert sie bedrückt. Er legt einen Arm um sie und streichelt ihren Rücken. „Ich weiß. Tut mir Leid, aber ich hätte lieber jetzt schon gewusst, wie es mit uns weiter gehen soll. Ich will dich nicht wieder verlieren, Rosette. Und eine Trennung auf Zeit kommt für mich auch nicht in Frage. Ich möchte, dass du an meiner Seite stehst. Sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten. Abgesehen davon solltest du nicht vergessen, dass du mich schwer verletzt und damit einige Zeit außer Gefecht gesetzt hast! Das bedeutet, dass ich noch etwas gut bei dir habe.“ „Willst du mich etwa erpressen, Chrono?“, fragt sie lachend. Doch statt einer Antwort spürt sie seine Lippen auf den ihren. Ohne zu zögern, erwidert sie den Kuss. „Entschuldigt die Störung, aber habe ich da gerade gehört, dass wir bald wieder nach Hause gehen?“ Bei der bekannten Stimme springen Chrono und Rosette förmlich auseinander. Beide laufen rot an und sehen verlegen zu Boden. „Oh, habe ich etwa gerade gestört? Das habe ich aber gar nicht mit Absicht gemacht.“, kommt es mit einem unschuldigen Unterton von Joshua, der sich stark zusammenreißen muss, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. „Sehr witzig, Joshua. Was soll das? Wieso hast du uns so zu Tode erschreckt.“, knurrt Rosette ihn an. „Tut mir Leid, Schwesterchen, aber du hast es nicht anders verdient, schließlich hast du Chrono, mir und Asmaria zu Tode erschreckt, als du Chrono mit einem Dolch verletzt hast. Das war sozusagen meine Rache, da Chrono es anscheinend nicht fertig bekommt.“, verteidigt sich der junge Mann. „Rosette, bitte reg dich nicht auf. Er freut sich nur, dass es dir gut geht und du weiß, dass wir bei dir sind.“, flüstert Chrono ihr ins Ohr, während er sie umfasst, damit sie nicht auf ihren Bruder los gehen kann. Das beruhigt die junge Frau nicht sofort, doch als Chrono anfängt an ihrem Ohr zu knabbert, wird sie ganz zahm und fängt an zu schnurren, wie ein kleines Kätzchen. Das überrascht nicht nur Chrono. Rosette selbst ist von ihrer Reaktion mehr als überrascht. Sie läuft rot an und löst sich von Chrono. Ohne auf ihn zu achten, rennt sie durch die Gänge und auf ihr Zimmer. Ihr ist das Verhalten sehr peinlich und um zu vermeiden, dass es noch peinlicher wird. Außerdem will sie verhindern, dass weder Chrono noch Joshua ihr peinliche Fragen stellen kann. In ihrem Zimmer legt sie sich aufs Bett und versteckt ihre gerötetes und heißes Gesicht in den Kissen. Sie atmet tief durch und versucht an etwas anderes zu denken, als an das Ereignis von vor einigen Minuten. -Oh Rosette, wo hast du dich jetzt nur rein gestürzt. Du musst einfach besser überlegen, ehe du etwas tust. Vergiss nicht, dass du eine Führungspersönlichkeit bist und man viel Vertrauen in deine Entscheidungen setzt!-, denkt sie seufzend. Dann richtet sie sich wieder auf und setzt sich in den Schneidersitz. Sie schaut an die Wand und atmet tief durch. Gerade als sie sich aufrichten will spürt sie einen Blick auf sich. Ruckartig dreht sie sich um und stellt erschrocken fest, dass es sich um Aion handelt. „Hallo Rosette. Man hat mir gesagt, dass du hier zu finden wärst. Wir müssen miteinander reden.“, sagt der weißhaarige Teufel ernst. Die junge Teufelin ahnt schon schlimmes. „Wenn es sich nicht vermeiden lässt. Komm rein und schließe die Tür. Was wir zu besprechen haben, geht ja wohl niemanden etwas an, außer uns!“, kommt es im Befehlston von Rosette. In Aions Nähe ist die junge Frau sehr beherrscht und kühl. Gefühle zeigt sie ihm gegenüber nie und sie sorgt auch immer für genügend Abstand zu einander, damit er keine falschen Eindrücke bekommt. Aion schließt währenddessen die Tür und setzt sich ihr gegenüber in den Sessel. „Was führt dich persönlich nach Atlantis?“, fragt sie ruhig und doch sehr kühl. „Du bist ja mal wieder sehr gesprächig. Wie immer. Aber egal. Ich möchte mit dir darüber reden, was im Moment hier auf Atlantis los ist. Wie ich höre hast du einen neuen Bettgefährten.“, kommt es grimmig von ihm. „Ich habe keinen neuen Bettgefährten, sondern bin erschöpft in einen der Bett zusammengebrochen und Chris hat sich um mich gekümmert. Ich kann auch nichts dafür, dass diese verdammten Teufel so viel Fantasie haben und mir eine Affäre zu dichten. Ich weiß auch nicht, wie sie dazu kommen zu behaupten, dass ich dir versprochen bin.“, erwidert sie genauso grimmig. „Das ist ganz einfach, ich habe es ihnen gesagt, denn ich habe vor sich u heiraten.“, kommt es ruhig von Aion. Rosette verliert langsam ihre Geduld und das kann man an ihren Augen sehr gut sehen. „Ach und wer gibt dir das Recht einfach zu bestimmen, dass ich dich heirate? Vielleicht will ich dich gar nicht heiraten. Außerdem habe ich keine Gefühle für dich. Also werde ich sicher auch nicht ja sagen, wenn du mich fragen würdest, ob ich dich heiraten würde.“, kommt es sehr ruhig von ihr. „Das ist mir gleich. Wenn ich dich erst einmal geliebt habe, wirst du nicht mehr wollen, dass ich aufhöre und ganz allein für eine Heirat sein.“ „Du bist ja ziemlich von dir überzeugt.“, kommt es abweisend von Rosette. „Was soll man machen? Bisher wollte noch jede Frau mich haben.“, erwidert Aion arrogant. „Du bist so eingebildet und arrogant, dass es schon weh tut. Ich will dich aber nicht und ich werde es auch nicht zulassen, dass du meinen Körper berührst oder ihn nackt siehst.“ „Das werden wir ja noch sehen, meine kleine Wildkatze.“ Dann erhebt er sich. Rosette denkt schon, er will das Zimmer verlassen und atmet deshalb schon erleichtert auf, doch Aion verlässt keines Wegs das Zimmer. Im Gegenteil. Er geht auf sie zu und drückt sie dann flach aufs Bett. Völlig überrumpelt kommt die junge Teufelin nicht mal zum schreien. „Wie war das noch gleich? Du willst nicht zulassen dass ich dich berühre und nackt sehen?“, fragt er lachend. „Lass mich los Aion!“, knurrt sie ihn an, doch Aion rührt sich keinen Millimeter. In der Zwischenzeit hat sich Chrono von dem Schreck erholt, dass Rosette ihn hat stehen lassen und weg gelaufen ist. Joshua hat die ganze Zeit gelacht und muss sich deswegen erst einmal die Tränen aus den Augen wischen. Nachdem das erledigt ist, sieht er zu Chrono, der noch immer wie versteinert wirkt. „Wie lange willst du denn noch dastehen, als wenn du zur Salzsäule erstarrt wärst?“, fragt Joshua. „Entschuldige. Ich bin nur so überrascht. Ich habe es bisher noch nie erlegt, dass Rosettes etwas dermaßen peinlich ist, dass sie vor mir weg läuft.“, sagt Chrono. Er fährt durch sein Haar und atmet ziemlich tief durch. „Komm, lass uns nach ihr suchen. Ich möchte nicht, dass sie in falsche Hände gerät.“ „Da stimme ich dir zu. Bisher hat sie es ja immer geschafft, sich in Schwierigkeiten zu bringen.“, pflichtet Joshua Chrono bei. Dann gehen beide los und suchen nach Rosette. Ihre Suche wird aber von Ikan unterbrochen. Ikan ist der einzige Teufel, der treu an Rosettes Seite steht. Er ist es auch, der es ihr gönnt endlich glücklich zu werden. Chrono weiß das sehr zu schätzen. Beide Teufel haben in den letzten Tagen eine innige Freundschaft aufgebaut. Abgesehen davon ist Ikan auch der Einzige, außer Rosette und Joshua, dass er Chrono ist und nicht Chris. Natürlich kennt der atlantische Teufel auch Joshuas wahren Namen und seine Herkunft. „Hallo Ikan. Es wundert mich, dass wir uns hier treffen. Gibt es dafür einen Grund?“, fragt Chrono nach einer höflichen Begrüßung. Ikan verneigt sich leicht, denn er weiß, dass Chrono Aions Bruder ist und deshalb zollt er ihm Respekt, denn nach Aion hat Chrono auf den Thron von Eden und Atlantis Anspruch. „Ich wollte nur mitteilen das wir unverhofften Besuch bekommen haben. Aion ist hier und er hat sich sofort zu Rosettes Gemächern bringen lassen. Lady Rosette befindet sich auch dort.“, berichtet der junge Teufel. Chrono versucht ruhig nachzudenken, doch seine Sorgen lassen ihm keine Ruhe. „Was für einen Eindruck hat Aion, deiner Meinung nach, gemacht?“, fragt nun Joshua nach, der Angst hat, dass Aion seiner Schwester etwas antut. Ikan sieht zur Seite, ehe er etwas erwidert. „Meiner Ansicht nach war der Herr alles andere als gut gelaunt. Er hat wohl vor die Herrin mit Gewalt dazu zu bringen, ihn zu heiraten.“ Das ist genug für Chrono. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren rennt er durch alle Gänge Atlantis' und versucht dabei gar nicht erst über die Bedeutung von Ikans Worten genauer nachzudenken. Schnaufend und Schlitternd kommt er schließlich vor Rosettes Zimmertür zum Stehen. Obwohl er ziemliches Seitenstechen hat, verliert er keine Sekunde und reißt die Tür auf. Was er da sieht, lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren. Rosette liegt auf ihrem großen Bett. Dem Anschein nach zu schließen ist sie bewusstlos oder betäubt. Ihre Hände sind am Bettkopf gefesselt. Ihre Sachen sind zerrissen und zum Teil im ganzen Zimmer verstreut. Daraus schließt Chrono, dass es einen heftigen Kampf gegeben haben muss. Das würden auch Rosettes Schrammen und Kratzer am Körper erklären. Aion ist gerade dabei ihre Beine zu spreizen. Er selbst ist ebenfalls nackt und sehr erregt, was man an seiner aufgerichteten Männlichkeit sehen kann. Dem weißhaarige Teufel ist es egal, dass ihm jemand zu sieht. Seelenruhig verwöhnt er sein Opfer weiter und tut so, als wenn nichts wäre. Das bringt das Fass zum überlaufen. Ohne mit der Wimper zu zucken rennt Chrono auf Aion zu und schlägt ihn mitten ins Gesicht. Dieser ist von der heftigen Reaktion ziemlich überrascht und war aus diesem Grund auch nicht darauf gefasst. Chronos Schlag hat seine Lippe aufplatzen lassen, so dass er blutet. Aion richtet sich auf und wischt sich in aller Ruhe das Blut ab. „Sieh mal einer an. Wen haben wir denn da? Mein Bruderherz hat es doch tatsächlich geschafft zu ihr durchzudringen. Aber das ändert nichts. Sie gehört mir!“, lacht Aion gehässig. „Das hättest du wohl gerne, was? Aber dieses Mal werde ich sie nicht im Stich lassen. Du wirst ihr nicht zu Nahe kommen!“, kontert Chrono. Daraufhin nimmt Aion seine teuflische Gestalt an. Nachdem er sich in einen Teufel verwandelt hat, greift er seinen Bruder an, ohne Rücksicht auf Verluste zu nehmen. Chrono bleibt keine Zeit, um seine wahre Form anzunehmen. Stattdessen weicht er Aions Angriffen geschickt aus und versucht den Schade so klein wie möglich zu halten. Ihm ist aber klar, dass er allein durch Verteidigung nicht ans Ziel kommt, deshalb wartet er auf einen guten Moment, um seine wahre Form anzunehmen und Aion Parodie zu bieten. Leider ist Aion ein wirklich guter Kämpfer und auf jedem Gebiet Chrono ebenbürtig. Natürlich macht es den Kampf dadurch auch spannend, doch es bietet haufenweise Nachteile seitens Chrono. Ihm bleibt nichts anderes übrig als in die Trickkiste zu greifen, um sich Zeit zu verschaffen. Und diese Zeit bekommt er dann auch. Auch wenn es mehr oder weniger einfach nur Glück war, dass Aion über Rosettes Sachen gestolpert ist und sich das zerrissene Kleidungsstück nun um seine Beine gewickelt hat. -Tja, das hat er davon!-, denkt Chrono schadenfroh, während er sein Äußeres verändert und nun selbst in den Angriff geht. Da sein Bruder immer noch mit dem Kleidungsstück zu tun hat, kann er sich nicht wehren und so erwischt Chrono ihn direkt. Aber Aion wäre nicht Aion, wenn ihn nur ein einziger Angriff den Rest geben würde. Schwer angeschlagen und keuchend, steht der weißhaarige Teufel noch immer auf seinen Beinen. „War das schon alles?“, fragt er knurrend nach und fixiert dabei Chrono genau. Dieser steht gelassen im Raum und sieht ihn hochnäsig an. „Wie kommst du denn darauf? Das war nur zum warm werden. Immerhin will ich ja auch meinen Spaß und natürlich auch Rache. Da werde ich dich also sicher nicht gleich angreifen, nachdem ich dich schon voll getroffen habe.“, erwidert Chrono ruhig. Das wiederum bringt Aion zum Lachen. „Du und dich rächen? Das sind ja ganz neue Töne! Du warst wohl zu lange unter den Teufel, was? Aber versuch dein Glück. An mir wirst du dir die Zähne aus beißen!“ „Das werden wir ja sehen. Vergiss nur nicht: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!“ Dann ist das Gespräch beendet und beide greifen sich wieder an. Sie setzen all ihre Kräfte ein und verwüsten dabei Rosettes Zimmer komplett. Mittlerweile dauert der Kampf schon einige Stunden. Noch immer fehlt ein Sieger, da beide Teufel gleich stark sind. Außerdem ist Rosette noch immer ohne Bewusstsein. So langsam steigt Chronos Sorge. Aber aus Aion bekommt er einfach nichts raus, so dass er beschließt den Kampf schnell zu Ende zu bringen, um sich ganz um Rosette zu kümmern. Durch seine Sorgen wird er stärker und das verschafft ihn einen gewissen Vorteil gegenüber Aion. Nur muss er diesen Vorteil geschickt gegen Aion ausspielen, sonst kann er diesem Kampf nicht gewinnen. Außerdem steht ja auch noch das Schicksal der Welt in seinen Händen, denn wenn er Aion dieses Mal nicht endgültig zur Strecke bringt, wird die Welt zerstört werden. So oder so muss er etwas gegen Aion tun und das so schnell wie möglich. -Wie kann ich ihn nur besiegen? Er hat keine Schwachstelle und seine Körperbeherrschung reißt nicht ab, obwohl er so schwer verletzt ist. Das ist gar nicht gut. Ich müsste ihn in eine Falle locken, aber die Frage ist, wie mache ich das am Besten ohne das er mich dabei durchschaut und meinen Plan vereitelt?-, grübelt Chrono schon die ganze Zeit. Doch bisher ist ihm noch kein rettender Gedanke gekommen. Und dann fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Das Einzige, dass Aion wirklich etwas bedeutet ist, wie bei ihm selbst, Rosette. Er muss es schaffen eine unsichtbare Barriere um sie zu errichten, zusammen mit einem Energiefeld, in das Aion hinein fliegt, wenn er sich ihr nähern will. Mit der konzentrierten Macht des Energiefeldes und Chronos Macht müsste es möglich sein Aion zu vernichten. Nur leider hat er keine Zeit um seine These auszuprobieren, weil ihm dazu einfach die Zeit nicht reicht. -Verzeih mir Rosette. Ich bringe dich nur sehr ungern in Gefahr.-, denkt er traurig. Dann stellt er sich vor ihr Bett und erschafft mit seiner Energie einen Schutzschild und eine Energiebarriere. Während dieser Zeit vermeidet er es sehr genau, sich von Rosettes Körper verrückt zu machen. Für seinen Plan braucht er einen besonders klaren Kopf, immerhin darf er keinerlei Fehler machen, denn sonst sind er und Rosette tot. Um Aion zu provozieren, verwandelt er seinen Arm in ein Schwert und richtet es auf Rosettes Herz. Aion erkennt sofort die Situation. Ihm ist klar, dass Chrono niemals seine Geliebte töten würde, doch bei Magdalena hat er es auch getan, auch wenn er selbst gar nichts dafür konnte. Es war ja vielmehr der Vertrag als Chrono. „Denkst du wirklich, dass ich auf so einen billigen Trick hereinfalle, Chrono? Du würdest ihr nie ein Haar krümmen.“ Chrono funkelt Aion entschlossen an. „Glaubst du das wirklich? Wenn ich sie nicht haben kann, dann bekommt sie auch kein Anderer!“ Mit diesen Worten holt er aus... Doch es passiert nichts. Aion ist es zu heiß geworden und wollte sich zwischen Chrono und Rosette stürzen, doch genau in diesem Moment hat sich die Energiebarriere geöffnet und ihn darin eingesperrt. Nun holt Chrono ein weiteres Mal auf und setzt alle seine Kraft in diesem Hieb. Da Aion sich nicht mehr bewegen kann, trifft Chrono genau seine Teile und trennt Aions Körper in zwei Teile. Doch damit ist es nicht getan. „Tut mir Leid, Bruder, aber wenn ich und alle anderen endlich Leben wollen, ohne Angst vor deinen Angriffen zu haben, muss ich das tun.“, sagt Chrono ruhig und mit keinem bisschen wütend oder sauer, ehe deprimiert. Er setzt dem ganzen ein Ende, in dem er eine Hand hebt und Aions zwei Körperhälften mit Hilfe seiner Teufelsenergie pulverisiert. Die Asche nimmt er in einem Gefäß auf und friert deren Zeit ein. So kann sich Aion nicht mehr manifestieren und alle Sorgen haben ein Ende. Rosette kommt langsam zu sich. Sie spürt sofort, dass sie in den Armen gehalten wird und auch, dass sie nackt ist, aber das ihr Körper bedeckt wurde. Als sie die Augen aufschlägt, sieht sie als erstes in Chronos besorgtes Gesicht. Neben ihn steht Joshua, der aussieht, als wenn er gleich umkippen würde. Und dann sind da noch Ikan und Riak, die sich um sie versammelt haben. „Wie fühlst du dich, Rosette? Ist alles okay? Was hat er dir nur angetan?“, fragt Joshua, der den Tränen nahe ist. Chrono gebietet ihm Einhalt. Er schickt alle anderen raus, damit er sich richtig mit Rosette unterhalten kann. Obwohl die drei nur sehr ungern gehen, tun sie es dennoch. Nachdem Chrono mit Rosette allein ist, atmet dieser erst einmal erleichtert auf. Rosette versteht das nicht ganz und sieht ihn verwirrt an. „Ich hatte schon Angst, dass Aion dir etwas gegeben hat, dass dich daran hindert wieder zu erwachen. Gott sei Dank ist dem nicht so.“, erklärt der Teufel erleichtert. Mittlerweile hat er seine ursprüngliche Gestalt wieder, sprich lilafarbene Haare, rote Augen, dunkle Haut und seine roten Klamotten. Rosette hebt eine ihrer Hände und fährt durch sein schönes Haar. „Wie hast du mich gefunden und wo ist Aion, Chrono? Was ist alles passiert?“, fragt sie noch etwas geschwächt. In ihren Augen sieht er, dass sie die Wahrheit hören will, doch das Zittern ihres Körpers sagt ihm, dass sie furchtbare Angst davor hat. Er nimmt sie fester in die Arme und drückt sie an sich. „Ich werde dir alles erzählen.“, flüstert er ihr zu, ehe er noch einmal tief Luft holt und dann anfängt ihr alles haarklein zu erzählen. „Nachdem du auf dein Zimmer gegangen bist, haben Joshua und ich beschlossen dich zu suchen, weil wir uns Sorgen um dich gemacht haben. Wir sind aber nicht weit gekommen, denn Ikan kam zu uns gerannt und erzählte uns, dass Aion hier wäre und bei dir auf deinem Zimmer ist. Ich bin sofort los gerannt und habe die Zimmertür aufgebrochen. Du warst ohnmächtig oder betäubt und am Kopfende des Bettes gefesselt. Sein Körper hatte Kampfzeichen. Aion hat deine Beine gespreizt und wollte dich gerade berühren, als ich ihn Angriff. Wir haben hart gekämpft, doch er hat es nicht überlebt.“, erklärt Chrono. Es ist ihm nicht gerade leicht gefallen darüber zu reden, dass Aion Rosette fast vergewaltigt hätte. Während seiner Erzählung hat seine Stimme immer öfters geschwankt und schien belegt zu sein. Rosette kann sich gut vorstellen, was für ein Schock das für Chrono sein musste, sie und Aion in so einer Situation zu sehen. „Das heißt, das er mich nicht...“, weiter kommt sie nicht, weil ihr die Stimme versagt. Chrono lächelt sie zärtlich an. „Nein, Liebling. Er hat sich nicht an dir vergangen. Du bist immer noch Jungfrau.“, flüstert er ihr zu. Nun ist sie richtig erleichtert. Sie umarmt ihn ganz fest und lässt ihn auch nicht wieder los. So vergeht die Zeit. Mittlerweile sind schon vier Monate vergangen. In dieser Zeit ist ziemlich viel passiert. Chrono hat es endlich geschafft Rosette dazu zu überreden mit ihm und Joshua zurück zum Orden zu gehen, doch sie hat nur unter einer Bedingung zugestimmt. Sie möchte wieder nach Atlantis zurück und das mit Chrono. Davon ist der Teufel erst nicht begeistert, doch als Rosette ihm dann sagt, dass sie von ihm schwanger ist, da bleibt ihm nichts anderes übrig, als einzuwilligen. Na ja, Rosette hat schlagkräftige Argumente vorgebracht, gegen die Chrono nichts erwidern konnte. Joshua hingegen hat ganz andere Sorgen. Während seiner Abwesenheit hat sich Asmaria richtig Sorgen gemacht. Das kommt davon, wenn man nicht Bescheid sagt. Abgesehen davon, wusste sie ja nicht mal, wo Joshua überhaupt hin wollte. Nun muss er ihr erst mal alles in Ruhe erklären und versuchen seine Beziehung zu retten. Dann kommt noch hinzu, dass beide Herren Juan haben sitzen lassen. Nun hat der herzensgute Pater eine Stinkwut auf beide und wenn sie ihm unter die Augen treten, sollten sie ihr Testament schon gemacht haben. Schwester Kate nimmt das alles ziemlich locker. Sie ist froh, dass alle heil und munter zurückgekommen sind. Außerdem hätte es ihrer Meinung nach eh nichts gebracht, wenn sie auch noch hinter ihnen her wäre. Das überlässt sie dann doch lieber den Anderen. Dafür nimmt sie sich aber Rosette zur Brust. Es geht darum, dass sie wieder zurück nach Atlantis will. Eden ist komplett bereinigt worden. Alle Teufel, die sich gegen die Menschen aufgelehnt haben, durften Aion in die Hölle folgen. Alle anderen leben noch immer auf Eden. Selbst Atlantis ist nicht verschont geblieben. Allerdings sind Chrono und Rosette darüber erleichtert, denn allein wären sie mit all den Teufeln nach Aions Tod nicht zu Recht gekommen. Nachdem sich die ganze Sache entspannt hat und alle offenen Fragen geklärt sind, kehren Chrono und Rosette nach Atlantis zurück. Dort bauen sie zusammen eine Geheimbasis des Magdalenen-Orden auf, der zum größten Teil aus Teufeln besteht. Nachdem sich Joshua und Asmaria ausgesprochen haben und ihre Beziehung gerettet ist, beschließen sie ab und zu zwischen Atlantis und New York zu pendeln, da sie Chrono und Rosette mögen, aber auch Verpflichtungen in New York haben. Schwester Kate leitet weiter den Orden in New York, während sie Senior und Juan nach Eden versetzt hat, weil sie dort zusammen mit Sheeda das große Labor benutzen können und so keinen Schaden mehr im Orden anrichten, wenn mal wieder eines der Experimente nicht gelingt. So geht das Leben für jeden Einzelnen weiter. Alle versuchen das Beste daraus zu machen und die schrecklichen Ereignisse irgendwie zu vergessen. Die Menschen scheinen das sehr schnell getan zu haben, denn die Polizei hat in letzter Zeit sehr viel zu tun. Oft werden Leute vom Orden gerufen, weil man immer wieder Fälle dabei hat, in denen Teufelsbeschwörung vor kommt. So wird es nie langweilig. Aber genau diese Tatsache sichert die Zukunft für Chrono, Rosette, Asmaria und Joshua. Auch wenn es keine ernsten und bedrohlichen kämpfe mehr sind, geben sie ihr bestes um die Menschen vor Dummheiten zu bewahren. Und das werden sie auch weiterhin tun, bis sie eines Tages nicht mehr gebraucht werden und sterben. Doch bis zu diesem Zeitpunkt gibt es noch genug zu tun und keiner der Helden ruht sich aus, ehe die Zeit dafür gekommen ist. Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)