Das Herz eines Teufels von chrono87 (Ein gefährliches Spiel mit dem Herzen) ================================================================================ Kapitel 4: Heimlicher Besuch ---------------------------- Heimlicher Besuch -Ich kann es einfach nicht glauben. Meine geliebte Rosette hat mich angegriffen und verletzt.- Diese Gedanken gehen Chrono immer wieder durch den Kopf, während er zu Boden stürzt. Er kann an nichts anderes mehr denken. Das Letzte was er noch sieht ist Aions fieses, aber triumphierendes Lachen. Dann schließt der lilahaarige Teufel die Augen und schlägt auf dem Boden auf. Durch den hohen Blutverlust ist er nicht mehr ansprechbar. Als Chrono wieder erwacht liegt er in einem Zimmer, dass er eigentlich nicht mehr betreten wollte. Neben ihm sitzt eine Person, die er noch nicht erkennen kann, aber die sich um ihn kümmert. Langsam gewöhnen sich seine Augen an die Helligkeit und er kann mehr als Umrisse erkennen. Und als er diese Person erkennt, stellen sich ihm die Nackenhaare hoch. „Asmaria, was machst du hier?“, fragt er schwach nach. „Ich kümmere mich um dich. Außerdem ist ja sonst niemand da. Und der Angriff hat sicher eine tiefe Wunde in dir aufgerissen. Da es mir auch so geht, wollte ich bei dir sein.“, erklärt die junge Frau ruhig, aber sehr ernst. Chrono dreht den Kopf in eine andere Richtung und schließt die Augen. „Würdest du mich allein lassen, wenn ich dich darum bitte?“, fragt er bedrückt nach. „Aber natürlich. Ich möchte dir ja nichts aufzwingen.“, erwidert Asmaria freundlich. Sie steht auf und verlässt das Zimmer, während sie noch einmal kurz über ihre Schultern sieht, weil sie besorgt ist. Chrono dreht sich wieder auf den Rücken, wobei sie er das Gesicht vor Schmerzen verzieht. Daraufhin sieht er an die Decke. -Wieso Rosette? Wieso hast du mir das angetan? Was habe ich falsch gemacht, um dich zu diesem Schritt zu zwingen? Ich habe gedacht, dass sie mich noch immer leibt, aber das scheint gelogen zu sein. Wenn sie mich wirklich geliebt hätte, dann hätte sie mir nie Schaden zugefügt. -, kommt es Chrono in den Sinn. Diese Angelegenheit geht dem Teufel einfach nicht aus dem Sinn. Er kann ihr Gesicht nicht vergessen, als sie ihm den Dolch in die Rippen berammt hat. -Wenn ich so daran denke, dass fällt mir auf, dass sie so traurig und verletzt ausgesehen hat. So all wenn sie sich selbst mit dem Dolch verletzt hat. Nur wieso hat sie das getan? Ich kann das einfach nicht verstehen. Was geht nur in ihr vor? Ich wünschte, ich könnte mit ihr vernünftig darüber reden, aber sie redet nicht mit mir und Aion ist auch ständig in ihrer Nähe. Aion! Was hat dieser Bastard nur aus meiner Geliebten gemacht? Das werde ich ihm nie verzeihen. Er wird dafür hundertfach bezahlen.- Chrono ballt seine Hände zu Fäusten und kneift kurz die Augen zusammen. Er weiß, dass er im Moment viel Ruhe braucht und sich schonen muss, also schleißt er wieder die Augen und versucht zu schlafen, was ihn nicht ganz gelingt. Doch nach einigen Minuten holt ihn die Erschöpfung ein und er landet im Land der Träume. Chronos Traum: Chrono geht durch einen langen Gang. Er kennt diese Umgebung sehr genau. Er weiß welchen Gang er als nächstes gehen muss, um an sein Ziel zu kommen. Obwohl alles um ihn herum schwarz ist, stürzt er nicht oder rennt gegen eine Wand. Von weitem hört er Stimmen, die ihm zu sehr vertraut sind, dass er schon denkt, überhaupt nicht weg gewesen zu sein. Er geht immer weiter, bis Licht am Ende des Ganges aufflackert. Erleichtert geht er darauf zu, doch als er eine weibliche Stimme vernimmt bleibt er stehen. „Geh nicht weiter. Das ist zu gefährlich für dich.“, flüstert diese Frauenstimme ihm zu, doch er will nicht hören. Chrono möchte das Geheimnis lüften, dass man ihm auferlegt hat und davon lässt er sich nicht mal von dieser warmen und beruhigenden Stimme aufhalten. Mit schnellen Schritten duchquert er den Gang und landet im großen Saal, wo oft Empfänge gegen wurden. Unwillkürlich hält der lilahaarige Teufel die Luft an und lässt sich kurz darauf ein, an die Vergangenheit zu denken. Doch dann holt er sich selbst wieder in die Gegenwart zurück und sieht sich um. Er bekommt schon fast einen Schock, als er sich umsieht. In diesem großen Saal sind Aion, Jenay, Wido, Sheeda und Lizzel, die um einen kleinen langen Tisch stehen, auf dem eine Person liegt. Bei näherem Hinsehen stellt Chrono erschrocken fest, dass es sich um seine Geliebte Rosette handelt, die dort liegt. Er will gerade zu ihr eilen, als sich Aion über sie beugt und sie küsst. Doch das ist nicht alles. Er sieht, wie Rosette seinen Kuss erwidert und ihre Arme um ihn schlingt. Total am Boden verstört, will er schon gehen, als ihn eine leise, weibliche Stimme sagt, dass er bleiben soll. „Wenn du jetzt gehst, dann verpasst du doch wie es weiter geht. Deine Fantasie spielt die einen Streich. Sie genau hin.“, hört die Stimme sagen. Also hört Chrono auf die Stimme und geht an den Tisch ran. Da es ja sein Traum ist, können ihn die anderen nicht sehen. Dadurch fühlt er sich in Sicherheit. Wie die Stimme es ihm geraten hat, sieht er sich die Szene mit Aion und Rosette richtig an und stellt fest, dass der Eindruck, den er an der Tür hatte, falsch war. Aion will sie küssen, doch Rosette sieht ihn esikalt an und drückt ihm die Luft weg. Da sie anscheinend keinen großen Einfluss darauf hat, was Aion macht, greift Chrono ein. Er schnappt Aion am Kragen und schleudert ihn an die Wand, als wäre er ein Gepäckstück, dass man einfach in die nächste Ecke schmeißen könnte. Dann hebt er Rosette auf seine Arme und verschwindet mit ihr zusammen zum Orden. Dort legt er sie auf sein Bett und passt auf, dass jetzt niemand in sein Zimmer platzt. Dann wendet er sich Rosette zu, die so blass ist und verletzlich aussieht. „Keine Angst, hier tut dir niemand weh, mein Engel.“, flüstert er ihr zu. Rosette nickt ihm zu und umarmt ihn dann. Chrono denkt erst, dass es eine Versöhnung ist und erwidert die Umarmung, doch dann spürt er einen Stich und sieht geschockt in Rosettes Gesicht. „Hast du wirklich geglaubt ich würde bei dir bleiben? Ich bin ein Teufel und habe keine Gefühle mehr für dich. Du stehst mir im Weg!“, kommt es von der jungen Frau. Sie zieht ihm den Dolch aus dem Rücken. Kurz darauf wird alles schwarz vor Chronos Augen. Ende des Traumes Schweißgebadet und mit einem Aufschrei schreckt der Teufel aus seinen Traum. Durch seinen Schrei hat er den gesamten Orden geweckt. Sofort stürzt Asmaria zu ihm im Zimmer, mit Joshua auf ihren Fersen. „Was ist los, Chrono? Du hast so geschrien!“, kommt es besorgt von der jungen Nonne. Chrono wischt sich den Schweiß von der Stirn und sieht Asmaria und Joshua ruhig an. „Schon gut. Ich habe nur einen Albtraum gehabt und bin aus dem Schlaf geschreckt. Es tut mir Leid, dass ich euch aus dem Schlaf geholt habe.“, sagt der Teufel sanft. Er lässt sich wieder in die Kissen sinken und sieht an die Decke. Joshua lässt sich neben seinem Bett auf einen Sessel nieder und sieht ihn ernst an. „Du denkst an Rosette, nicht wahr? Es war ein ganz schöner Schock zu sehen, wie sie dir den Dolch in die Rippen gerammt hat. Ich möchte zu gern wissen, ob sie wirklich keine Gefühle mehr zu uns hat.“, kommt es nachdenklich von dem jüngeren Bruder von der goldblonden jungen Frau, die im Moment das top Gesprächsthema ist. „Sie hat noch Gefühle für uns alle und sie kann sich auch an alles erinnern, das habe ich in ihren Augen gelesen und sie hat es mir auch bestätigt. Gerade das ist ja so verwirrend.Wie kann sie jemanden den sie liebt so verletzen und einfach gehen? Das beschäftigt mich und ich finde einfach keine Lösung.“, erwidert Chrono verbittert und enttäuscht zu gleich. „Ich bin mir sicher, dass sich das alles wieder aufklären wird. Du musst nur Geduld haben und es auch wollen.“, kommt es sanft von Asmaria. Chrono nickt ihr aufmunternd zu, ehe er kurz die Augen schließt und in sich geht. „So, du solltest versuchen wieder zu schlafen, während wir uns auch wieder ins Bett begeben. Schlaf schön Chrono. Du wirst schon sehen, bis Morgen hat sich sicher alles aufgeklärt.“, kommt es lächelnd von der jungen Ex-Apostel, ehe sie das Zimmer verlässt und ihren Joshua mit sich schleift. Nachdem Joshua und Asmaria das Zimmer verlassen haben dreht sich Chrono auf den Bauch, um seine Verletzung zu schonen und versucht zu schlafen, was ihm nicht wirklich gelingt. Durch das ständige Grüblen kommt er nicht zum schlafen. Doch sein Körper hält das nicht lange durch und zwingt ihn zu schlafen, was denn auch ziemlich schnell geschieht. Dieses Mal hat er einen traumlosen und festen Schlaf. Auf Eden herrscht eine Partystimmung. Alle freuen sich darüber, dass Rosette Chrono verletzt hat. Außerdem gehen sie davon aus, dass er mit dieser Verletzung einige Zeit lang nicht mehr kämpfen kann. Doch diese Annahme ist falsch, doch Rosette hüttet sich schwer davor es auch nur auszusprechen. Sie ist sowieso nicht in Feierstimmung, da sie sich sorgen macht. -Was jetzt wohl in Chrono vorgeht? Ob er mir böse ist? Verdenken kann ich es ihm nicht. Ich würde ihm ja gerne alles erklären, doch ich bezweifle das er mir zuhört, geschweige denn, dass ich von hier so ohne weiteres verschwinden kann. -, denkt Rosette. Sie hat ziemlich starke Sehnsucht nach Chrono, obwohl sie es für total unmöglich gehalten hat. Zum Glück kann sie ihre wahren Gefühle und Empfindungen sehr geschickt verstecken. So fält es niemandem auf, dass sie gar keinen Spaß an dieser voreiligen Party hat. Als sich die junge Frau erhebt ist Aion sofort an ihrer Seite. „Wo willst du denn schon hin, Rosette? Es ist doch noch so früh und die Party hat doch gerade erst angefangen.“, kommt es zuckersüß vom weißhaarigen Teufel. -Gott, ist der widerlich. Aber das ist meine Chance hin dazu zubringen mich nach Chrono schauen zu lassen. -, kommt es der jungen Frau sofort in den Sinn. Lächelnd sieht sie ihn an und erwidert dann ebenfalls in einem zucksüßen Ton, was sie vor hat. Allerdings klingt ihre selbst in ihren Ohren fremd und unwirklich. „Ich habe vor nach Chrono zu sehen und ihm noch ein paar weitere kleine Schmerzen zu verpassen, damit er unsere Pläne nicht so schnell durchkreuzen kann. Das ist doch ein guter Grund um eine Party zu verlassen bevor sie angefangen hat, nicht wahr Aion? Schließlich ist das auch in deinem Sinne.“ Aion springt sofort auf ihre Ausrede an. „Aber natürlich ist das ein Grund um diese Party sausen zu lassen. Komm aber schnell wieder zurück. Nicht das du noch erwischt wirst. Du bist doch mein Trumpf in disem Kampf. Und quäle Chrono schön. Er hat es nicht anderes verdient, nach allem was er mir angetan hat.“, erwidert Aion. Er wünscht Rosette noch viel Glück und verschwindet dann wieder in dem Saal, in dem die Party im vollen Gange ist. Rosette sieht ihm lange nach. Ein Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. -Dieser Idiot. Der hat keine Ahnung wieso ich wirklich zu Chrono gehe. Aber so macht diese ganze Scharade erst richtig Spaß. Mal sehen was er sagt, wenn ich klar zeige auf welcher Seite ich eigentlich stehe. - Mit diesen Gedanken macht sie sich auf den Weg in Sheedas Labor, um das Transmittertor zu benutzen. Sie will ihre Kräfte nicht schon für den Flug von Eden aufbrauchen. Es reicht ja völlig, wenn sie vom Strandhaus an der Küste von San Fransisco nach New York fliegen muss. Auf der Erde angekommen, zieht sich Rosette erst einmal etwas anderes an. Da sie schon vorgesorgt hatte, hat sie im Strandhaus immer noch ein paar Ersatzklamotten, die ihr wesentlich besser stehen, als das gewagte Outfit, das sie in Aions Nähe tragen muss, da sie zu seinem Gefolge gehört und er gerne etwas zum sehen hat. Bei dem Gedanken läuft es der jungen blondhaarigen Frau eiskalt den Rücken runter. Um sich abzulenken und nicht mehr daran zu denken wendet sie sich ganz dem Kleiderschrank zu, in dem einige Sachen von hr liegen. Nach reiflicher Überlegung entscheidet sich die junge Frau für ein kurzes Oberteil, dass am Rücken nur mit Riemen zusammengehalten wird. Da die Riemen nur einen Durchmesser von gut drei Zentimeter haben, lässt sie den BH ganz weg. Nachdem sie die Oberbekleidung zufiedenstellend erwählt hat, sucht sie jetzt nach einer passenden Unterbekleidung. Da sie in den Orden einbrechen muss, um Chrono nahe zu sein, entscheidet sie sich für ganz schwarze Sachen. Sie nimmt sich einen schwarzen Seiden- und Spitzenslip und darüber eine enganliegende dreiviertel Hose, die ihre schlanken Beine und wohlgeformten Hüften betont. Dazu wählt Rosette kurze hochhacke Pumps, die geschnürrt werden müssen, damit sie am Fuß bleiben. Daraufhin schaut sie noch einmal in den Spiegel, um sich zu vergewissern, dass ihre Ouitfit weder nuttig noch zu zugeschnürrt aussieht. Sichtlich zufrieden kümmert sie sich um ihre Haare, die im Moment stören, wo sie offen um ihren schlanken Körper fallen. Also bindet sie sich die Haare wie immer, mit zwei Zöpfen. Nur dieses Mal bindet sie ihre offenen Haare mit fest, in dem sie Abschnittsweise weitere Haargummis benutzt, bis ihr Haar komplett in zwei langen Zöpfen zusammengebunden ist. Erst dann verlässt sie das Strandhaus und macht sich auf den Weg zum Magdalenen-Orden von New York. Chrono, der von alle dem nichts merkt, schläft seelenruhig. Er hat es sich richtig bequem in seinem Bett gemacht, aber wirklich zur Ruhe ist er nicht gekommen. Immer mal wieder dreht er sich um, weil ihm die Schmerzen zu schaffen machen. Außerdem drückt ihm dann mal wieder ein Kissen, dass er sich unter dem Bauch gelegt hat, damit sein Rücken und somit auch seine Wunde nicht belastet wird. Ab und zu wird er dardurch auch mal wach, doch wirklich stören tut es ihn nur, wenn er versucht sich hinzuknien oder aufzustehen. Chrono dreht sich gerade und stöhnt schmerzhaft dabei auf, als Rosette das Fenster knackt und in sein Zimmer steigt. Dabei ist sie so leise, als wenn sie es schon seid Jahren machen würde. Wie eine geschmeidige Katze bewegt sie sich vom Fenster bis zu Chrono fort. Dort angekommen, setzt sich Rosette auf die Bettkante und sieht dem lilahaarige schlafenden Teufel lange an. Als er sich bewegt, hält sie unwillkürlich die Luft an. Noch immer ist er ihr so vertraut, das ihr Körper instinktiv auf ihn reagiert. Langsam und andächtig legt sie eine Hand auf seine Wange und streichelt sie zärtlich. Erst jetzt fällt ihr auf, dass sie gar nicht mehr atmet. Also stößt sie die Luft aus und atmet wieder ruhig ein. -Er scheint ziemlich zu leiden. Ich werde mir mal seine Wunde ansehen.-, kommt es Rosette in den Sinn. Ohne groß nachzudenken zieht sie ihm die Decke weg und stellt fest, dass er fast nackt ist. Sofort wird sie knallrot und versucht krampfhaft ihren beschleunigten Puls wieder zur Ruhe zu bringen. Doch das klappt nicht. Trotz alle dem legt sie ihm ihre Hand auf seine Wunde. Langsam und vorsichtig tastet sie diese ab und stellt erschrocken fest, dass Chrono dadurch schmerzen bekommt. Sofort nimmt sie ihre Hand weg, doch es ist schon zu spät. Chrono öffnet seine Augen und sieht sich irritiert um. Als sich seine Auge an die Dunkelheit gewöhnt haben, stellt er erschrocken fest, dass Rosette neben ihm sitzt. Er macht gerade den Mund auf und will losfluchen, als sie ihm zuvorkommt und ihre Hand auf seinen Mund legt. „Shhh! Du weckst noch alle auf. Ich bin nicht hier um dich zu verletzen oder dir auf eine andere Art Schaden zu zufügen. Wenn ich jetzt meine Hand wegnehme, wirst du mir dann zuhören ohne gleich hysterisch zu werden?“, fragt sie leise und ruhig. Als Chrono nickt, lässt sie ihre Hand langsam von seinem Mund gleiten. „Danke.“, murmelt sie nur, während sie ihre Hand in ihren Schoss legt und ihm tief in die Augen sieht. „Du hast mir ja nicht gerade die Wahl gelassen, Rosette.“, kontert Chrono kalt. Er will ihr nicht noch einmal in die Falle gehen, wie beim letzten Mal. „Ich kann verstehen das du mir nicht traust, aber ich will dir wirklich nicht schaden. Ich möchte nur mit dir reden. Aber wenn du das nicht willst, dann sag es mir doch einfach und ich kehre wieder zurück zu Aion und werde dich bekämpfen.“, kommt es ernst und verdammt grimmig von der jungen Frau. Als Chrono nach einiger Zeit noch immer nichts gesagt hat, steht sie auf und geht zum Fenster. „Ab diesem Moment, sind wir von nun an erbitterte...“ Doch bevor sie den Satz auch beenden kann, fällt ihr Chrono ins Wort. „Sag das nicht. Ich möchte nicht, dass wir verfeindet sind. Ich möchte das du bei mir bist, an meiner Seite stehst.“ Verblüfft neigt Rosette den Kopf und sieht, wie Chrono sich mühevoll aufrappelt. Sie unterdrückt den Impuls ihm zu helfen und dreht sich wieder mit dem Rücken zu ihm um. „Wieso sagst du das jetzt? Warum nicht vor drei Minuten? Jetzt will ich auch nicht mehr. Ich sehe nicht ein, dass du immer bestimmst wie es lang geht.“ Plötzlich schleicht sich ein Lächeln auf ihre Lippen, was Chrono verwundert. „Wieso lächelst du?“, fragt er zaghaft. „Warum soll ich mit dir und dem Magdalenen-Orden oder mit Aion gemeinsame Sache machen, wenn ich mich auch allein durchsetzen kann. Ich brauche keinen von euch eingebildeten und sturen Teufeln.“, sagt Rosette anklagend. Chrono kann nicht fassen, dass sie soetwas auch nur denkt. Er schluckt schwer und geht dann schließlich auf sie zu, obwohl er Schmerzen hat und umarmt sie von hinten. „Das ist nicht dein Ernst. Das würdest du mir nie antun. Das verbietet schon allein dein Herz, das noch immer für mich schlägt, Rosette.“, flüstert er ihr zärtlich ins Ohr, wobei er eine Hand auf ihr Herz legt. Die junge Frau schließt kurz die Augen, doch dann nickt sie leicht. „Leider ja. Manchmal wäre es wirklich einfacher, wenn ich keine Erinnerungen und Gefühle hätte. Dann wäre ich nicht hier und hätte kein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Geliebten verletzen musste um ihn wiedersehen zu können.“, kommt es ernst von Rosette. Chrono dreht sie zu sich um und sieht ihr lange und tief in die Augen. „Mein Liebling, bleib bei mir. Lass es nicht mehr so weit kommen, dass wir gegeneinander kämpfen müssen. Du hast die Macht dazu und das weißt du auch, Rosette.“, bittet Chrono sanft. Er senkt den Kopf, um sie zu küssen, doch Rosette wendet den Kopf ab. „Chrono, das ist doch noch viel zu früh. Wir haben uns einige Zeit nicht gesehen und ich habe mich verändert. Und du bist auch nicht mehr derselbe. Lass uns und unseren Gefühlen etwas Zeit.“, flüstert Rosette mit heiserer Stimmt. Ihr ist ein Schauer über den Rücken gelaufen, als Chrono sie küssen wollte. Der Teufel lächelt sie nur wissend an. „Du reagierst auf meine Annäherungen, meine kleine Rosette. Wenn schon dein Körper so weit geht, dann solltest du dir auch einen Ruck geben. Bitte gib uns die Chance, unsere Liebe neu aufleben zu lassen, mein bezaubernder Engel.“, kommt es mehr als zärtlich von ihm. Doch Rosette schottet komplett ab. „Ich kann und darf nicht, Chrono. Bitte hab Verständnis dafür. Ich würde nichts sehnlicher als mit dir im Bett zu liegen und dich zu berühren, dich von deinen Schmerzen befreien, aber das kann ich leider nicht. Aion erwartet mich noch. Er denkt, dass ich dich jetzt gerade quälen würde.“, erklärt Rosette. Bei ihren Worten verzieht Chrono grimmig das Gesicht. „Ist er dir mehr wert als ich, Rosette?“ Die angesprochene junge Frau dreht sich erschrocken und geschockt zu ihm um. Ohne es zu merken, hat sie ausgeholt und Chrono geohrfeigt. Dieser starrt sie nur fassungslos an. „Wie kannst du sowas auch nur denken?! Ich bin nur bei ihm, weil ich sonst nirgendwo hinkonnte. Und du hast mir auch gezeigt, dass sich daran noch immer nichts geändert hat. Ich kann weder bei dir noch im Orden bleiben. Einen Freund, der mir so etwas unterstellt habe ich nicht verdient!“, sagt Rosette ruhig, wobei sie auf den Boden sieht, damit er ihre Tränen nicht sehen kann. „Du hattest deine Chance und hast sie versaut. Ich will nichts mehr mit dir und dem Orden zu tun haben, Chrono. Ihr seid mir völlig gleichgültig!“ Dies sagt sie ihm noch ins Gesicht, ehe sie sich in einen Teufel verwandelt und so schnell verschwindet wie sie nur kann. Chrono sieht ihr noch lange nach. -Verdammt noch mal. Wieso kann ich weder mit ihr vernünftig reden, noch die Klappe halten? Dieser verdammte Traum bringt mich völlig aus der Bahn.- Erschöpft und frustriert zu gleich, klettert Chrono wieder ins Bett und versucht noch etwas zu schlafen, doch Rosettes tränenverschmiertes Gesicht kann er einfach nicht mehr vergessen. In dieser Nacht kommt er nicht mehr zum Schlafen. In der Zwischenzeit ist Rosette wieder auf den Weg nach Eden. Sie weiß schon was sie machen wird, damit sie nicht mehr auf Chrono treffen muss, denn sie befürchtet nicht mehr in der Lage zu sein, um sich mit ihm anzulegen, denn vor einigen Augenblicken hat dieser so liebenswerte Teufel ihr Herz gebrochen. Rosette landet gerade auf Eden und schafft es noch, sich die Tränen wegzuwischen, als Aion auch schon vor ihr steht. „Na, wie war es, dich an ihn zu rächen?“, fragt er sofort nach. „Aion, ich will nicht darüber reden. Es gibt wichtigere Dinge zu besprechen.“, erwidert Rosette kalt und beherrscht. Das sie vor kurzem noch geweint hat, sieht man ihr nicht mehr an. „Und was ist wichtiger als Rache?“, fragt Aion mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Ich möchte gerne nach Atlantis versetzt werden. Ich weiß, dass es dort ständig zu Reiberreien kommt und eine starke Hand fehlt.“, kommt es prompt von Rosette. Sie sieht förmlich, wie Aions Gehirn arbeitet. „Stimmt, in Atlantis geht es drunter und drüber. Du wärst sicher eine gute Führerin, nur ich brauche dich auch hier.“, meint Aion nachdenklich. Daraufhin verzieht Rosette das Gesicht. „Sehr witzig, Aion. Du kommst auch ohne mich zurecht. Chrono ist für einige Zeit ausgeschaltet und die Waffen des Magdalenen-Ordens können euch auch nichts mehr anhaben. Ich bin völlig unterbesetzt und fühle mich hier nicht wohl. Außerdem wäre ich für einen großen Abstand zum Orden sehr dankbar. Ich kann die Wirkung des Ordens auf mich nicht abstreiten, daher wäre es das Beste für alle Beteiligten, Aion.“, erklärt die junge Frau. Ihre Worte überzeugen selbst den starrköpfigen Aion, der sich davon aber nichts anmerken lässt. „Gut, ich werde darüber schlafen und dir morgen eine Antwort geben. Mit dieser Entscheidung, denke ich, können wir beide ganz gut leben.“ Dann wünscht er ihr noch eine gute Nacht und zieht sich in sein Zimmer zurück. Rosette bleibt noch einige Zeit draußen stehen und sieht von Eden auf die Städte runter. Der Wind spielt mit ihren Haaren und lässt sie in ihr Gesicht wehen. Ein wehmütiges Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen, als sie an die Zeit denkt, in der sie noch ein Mensch war. -Wie einfach alles doch war. Chrono hat mich akzeptiert wie ich bin und dasselbe habe ich auch bei ihm getan, doch jetzt ist alles anders. Ich bin kein Mensch mehr und Chrono kann das anscheinend nicht akzeptieren. Er will mich nicht so nehmen wie ich bin und gibt mir noch nicht einmal die Chance, sich ihm zu nähern. Alle meine Vorschläge waren für ihn nur Zeitverschwendung, während ich seine hätte akzeptieren müssen. So ist es dann doch das Beste. Wenn Aion meinen Vorschlag annimmt, dann kann ich Chrono, den Magdalenen-Orden und alle anderen aus meinem Gedächtnis streichen und mich beruhigt auf meine Arbeit stürzen, ohne jedes Mal etwas bereuen zu müssen.- Mit dieser Erkenntnis dreht sich Rosette schließlich um und geht auf ihr Zimmer. Sie ist froh, dass sie niemanden mehr begegnet, denn im Moment ist ihr nicht nach Gesellschaft oder Kommunikation zu Mute. Als sie endlich ihr Zimmer erreicht hat, legt sie sich mit Klamotten ins Bett und versucht zur Ruhe zu kommen, doch mehr als sich hin und her zu wälzen bringt sie nicht zu Stande. Wütend über sich selbst fängt sie an, in ihrem Zimmer auf und ab zu gehen und nach Papier, Stifte und Umschläge zu suchen. Nachdem sie alles gefunden hat, fängt sie an, drei Briefe zu formulieren, von deren Existenz nur die Leute erfahren sollen, für die diese Briefe bestimmt sind. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)