When Hearts change von abgemeldet
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Kapitel 1: Erstes Kapitel
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Disclaimer: Hikaru und seine Truppe gehören nicht mir und ich verdiene auch
kein Geld mit ihnen, wäre auch zu schön gewesen!!! *Heul*
Kommentar: Diese Geschichte ist vor Jahren entstanden zur Winterzeit! Sie war
für eine Freundin gedacht die für 1 Jahr nach Japan ging und nun wieder
zurück ist. Da ich mich von der Seite wo die Story drauf war entfernt habe,
dachte ich das ich die Story auch hier veröffentlichen könnte... na ja...
hoffe das es einer liest.... +schulterzuck+
When Hearts change
Kapitel 1:
“Oh da ist ein Kind! Kann ich gegen ihn spielen?“
„Ah…ummm… er ist…“
„Suchst du einen Gegner? Willst du weiter hinten spielen? Ich bin Touya
Akira!“
„Ich bin Shindou Hikaru. Sechste Klasse!“
//So hat alles begonnen. So hast du, Hikaru, deinen ewigen Rivalen kennen
gelernt und schon bald war er dir nicht nur ein wichtiger Rivale geworden. Aber
dazu später mehr.
Ich bin ständig an deiner Seite gewesen, was manchmal nicht so einfach war,
aber nie habe ich an dir gezweifelt. Ich habe dir immer vertraut und dich immer
machen lassen was du wolltest, na ja, ab und zu wollte ich auch meinen Willen
haben!!
Immer wieder bist du mit Touya Akira zusammengestoßen und hast mit ihm, stumm
und leise, nur mit Blicken gekämpft. Manchmal konnte man echt denken ihr
würdet euch hassen.
Aber ich weiß es besser, viel besser.
Hikaru, du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber Touya Akira ist dir
wichtiger geworden in deinem Leben als du es dir jetzt, in deinen so jungen
Jahren vorstellen kannst.
Ich werde dir stets folgen und unterstützen…// //… Immer werde
ich bei dir sein und deine Entscheidungen nie anzweifeln…// //… ich
werde dein Meister, dein Freund und dein…//
>Huh?< verwirrt blickte der Geist nach unten und direkt in die missmutigen Augen
von Hikaru. >Was ist Hikaru?< Fragte der 1000jährige Geist und machte ein
verwirrtes Gesicht.
Motzte Hikaru weiter und zog eine
Schnute.
Sai kicherte leise und schaute Hikaru verzeihend an, als der wütend schnaubte.
>Gomen, ich hab nur ein wenig nachgedacht!< Antwortete Sai und konzentrierte
sich nun wieder auf den Weg.
Hikaru schüttelte den Kopf, was ging nur in dem Kopf dieses Geistes vor.
Manchmal hatte er echt das Gefühl das der Kerl, Sai, spinnt.
Als ein kalter Wind ihn voll erwischte, zog er fröstelnd seine Hände unter
seine Arme, es war aber auch schweinekalt!
Sai blickte seinen Schützling von der Seite an und zog eine Augenbraue hoch.
>Ist dir kalt?< Fragte Sai und bekam wieder einen bitterbösen Blick seines
Schülers.
Antwortete Hikaru spitz und schnaubte verächtlich.
Wieder hob Sai eine Augenbraue hoch.
>Oh, ich dachte ein T-Shirt ist dieses Hemd mit kurzen Ärmeln?<
Meinte Hikaru müde und wollte nichts weiter als nach
Hause.
Schon bald erreichte er auch sein Haus und schloss die Tür auf. Er achtete
nicht auf Sai der schon die ganze Zeit um ihn herum wedelte und zog sich schnell
in sein Zimmer zurück.
>Hikaru! Hikaru!< Nervte Sai immer weiter, bis Hikaru nur noch wutschnaubend ein
Kissen nach ihm warf, was natürlich durch den Geist hindurch flog. Doch es
verfehlte seine Wirkung nicht. Gekrängt blickte der Geist auf den Jungen und
zog eine Schnute.
>Hikaru, was ist denn nur los mit dir? Schon den ganzen Tag bist du schlecht
gelaunt.< Beschwerte sich Sai und Hikaru seufzte auf.
Die letzten Worte kamen mit Tränen
gesprochen heraus und schluchzend versteckte der weinende Junge sein Gesicht in
seinen Pulloverärmeln.
Sai blickte seinen Schützling traurig an. Er wünschte er könnte diesem
traurigen Jungen Trost spenden, aber was Hikaru brauchte war kein Geist der ihn
nicht mal umarmen konnte, sondern jemand der für ihn da war. Nicht zum ersten
Mal wünschte sich Sai einen echten Körper, sei es auch nur um Hikaru etwas
Wärme schenken konnte. Es war niemand aus seinem Freundeskreis da der sich um
ihn kümmern könnte.
Akari und ihre Eltern waren zu ihren Großeltern nach Kyoto gefahren. Waya war
ebenfalls weg mit seiner Familie und Isumi-san verbrachte seine Feiertage mit
seiner Freundin. (A.d.A. da kann man schlecht stören nicht wahr? ~_o )
Da Hikaru nicht wirklich engere Freunde hatte, war es nur natürlich, das er
sich jetzt einsam fühlte.
Aufmunternd blickte Sai Hikaru an und versuchte heiter zu lächeln.
>Na komm, lass dich nicht unterkriegen. Mach dir doch schöne Tage? Es wird
bestimmt lustig, nur wir zwei, in einem großen Haus,…< …<…niemand der
dich Morgens weckt und dir fröhliche Weihnachten wünscht, der dir an einem
kalten Abend einen heißen Kakao macht und dich länger aufbleiben lässt, damit
du dich in die Arme desjenigen kuscheln kannst, keine gemeinsamen
Weihnachtseinkäufe und Wanderungen im Weihnachtsmarkt… tolle Weihnachten, da
kann es auch ganz ausfallen!!!> Unterbrach Hikaru Sai und ging aus dem Raum.
>Mensch, ich wollte dich nur aufmuntern, eben nicht!< Nun schmollte auch Sai und
an diesem Abend versuchte er auch kein weiteres Mal den störrischen Jungen
anzusprechen.
Hikaru lehnte sich genervt aufseufzend in der Badewanne zurück. Er musste sich
beruhigen, doch das war gar nicht so leicht. Er war viel zu aufgewühlt und
enttäuscht.
Wenn sie ihn doch mitgenommen hätten. Aber daran dachten diese Egoisten
natürlich nicht!
Wieder seufzte Hikaru auf, dieses Mal aber nur traurig und müde.
Er konnte sich noch an den Tag genau erinnern, war schließlich erst gestern
gewesen.
~Flashback~
„Hikaru Schatz, ich habe mich entschlossen deinen Vater dieses Jahr auf seiner
Geschäftsreise zu begleiten. Da wir sonst immer Weihnachten gemeinsam feierten
und ich ihn nur ungern an Weihnachten nicht bei mir haben will, werde ich mit
ihm in die USA fliegen. Du bist doch nicht böse oder? Ich werde dir genug Geld
und die Telefonnummern da lassen also müsstest du zu Recht kommen!“
Hikaru’s Mutter schaute ihn so lieb und so voller Vertrauen an das er nur
stumm den Kopf schüttelte.
„Du bist der Beste! Und jetzt geh, du hast doch ein Spiel heute nicht wahr?“
Damit verabschiedete sie sich um einkaufen zu gehen und ließ Hikaru zurück.
Sie hatte nicht den verletzten Ausdruck in seinen Augen gesehen.
Niedergeschlagen war er dann zu seinem Spiel gegangen und verlor nach Strich und
Faden.
~Flashback Ende~
Kopfschüttelnd vertrieb er die Erinnerungen und blickte an die Decke. Er wollte
nach dem Bad noch Einkaufen gehen und dann vielleicht ein bisschen auf dem
Spielplatz, wo er öfters hinging, vorbeischauen um seinen Kopf ein wenig klarer
werden zu lassen. Vielleicht fiel ihm dann etwas ein um die Fiertage doch noch
schön zu gestalten.
Nachdem er aus dem Bad gestiegen und sich abgetrocknet hatte, erklärte er Sai,
was er machen wollte und verließ das Haus. Natürlich folgte ihm der Geist wie
immer, war aber immer noch am Schweigen.
Hikaru musste bei dem Anblick von Sai’s schmollendem Gesicht leicht lächeln.
Sai sah einfach urkomisch aus wenn er schmollte!
Doch Hikaru konzentrierte sich schon bald wieder auf die Straße und verfiel
seinen eigenen düsteren Gedanken.
Die Einkäufe waren schon bald erledigt und Hikaru machte sich langsam auf dem
Heimweg. Sai hatte immer noch kein Wort gesprochen, doch nicht weil er noch
sauer war, sondern weil er sich etwas einfallen lassen wollte um Hikaru wieder
aufzumuntern.
Doch wie sollte er das schaffen? Vielleicht würde er Hikaru doch zu einem
Go-Spiel herausfordern. Vielleicht kam er damit auf andere Gedanken.
Gerade wo er das vorschlagen wollte, bemerkte er das sie sich auf dem Spielplatz
befanden wo er Hikaru einst gebeten hatte einen Stein als Go-Stein zu benutzen.
Fragend blickte er auf seinen Schützling und sah wie der sich auf die Schaukel
setzte und leicht hin und her schwang.
fing Hikaru an und blickte hinauf.
Erstaunt über diese Frage hob Sai eine Augenbraue. Hikaru’s Augen sahen
traurig in seine und Sai musste schlucken. So traurig hatte er Hikaru noch nie
gesehen.
>Natürlich Hikaru, sie lieben dich bestimmt. Aber manchmal brauchen Menschen
eben etwas Zeit für sich.< War Sai’s Antwort und Hikaru lächelte traurig.
Wieder blickte er auf den Boden und scharrte mit dem Fuß im Sand. Er malte
obskure Figuren hinein und verwischte sie wieder. Sai wusste nicht was er tun
sollte.
„Ah, wenn das nicht Shindou-kun ist. Was machst du so spät noch hier?“
Überrascht blickten Hikaru und Sai auf.
Keine 3 Meter von ihnen entfernt stand Touya Meijin und blickte lächelnd auf
Hikaru.
//Eh? Was macht Touya-sensei denn hier?// Überlegte Hikaru und stand auf um auf
den Vater seines Rivalen zuzugehen.
„Touya-sensei, was machen sie denn hier?“ Fragte Hikaru nun laut und blickte
hinauf.
Touya Meijin lächelte freundlich zurück und lachte dann leise.
„Ich wollte ein wenig spazieren gehen und bin zufällig hier gelandet. Und was
machst du zu so später Stunde noch hier?“
Hikaru blickte zu Boden. Was sollte er antworten?
„A-ach, nichts besonderes, i-ich brauchte auch nur etwas frische Luft und
außerdem musste ich einkaufen.“ //Ah, warum stottere ich denn so herum?//
Ärgerte sich Hikaru und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.
„Einkaufen? Macht das nicht deine Mutter? Das ist aber freundlich von dir das
du ihr hilfst!“ Antwortete Touya Meijin und lächelte warm.
„Ehehe, ehm, nein, meine Mutter ist gar nicht da. Sie ist über die Feiertage
mit meinen Vater weg und ich werde bis zum 10. Januar allein sein. Ehehe!“
Hikaru schämte sich irgendwie. Er wollte diesen Mann nicht auch noch mit seinen
Problemen belasten.
//Ach so ist das, deshalb sah er so traurig aus, als ich ihn gesehen habe.
Mmmh!//
Touya Meijin betrachtete den Rivalen seines Sohnes genau und plötzlich kam ihm
eine Idee.
„Wenn du über die Feiertage alleine bist, dann komm doch zu uns. Akira würde
sich bestimmt auch freuen. Ihr könnt dann gerne Go zusammen spielen und du bist
nicht so allein, wie wär’s?“
Hikaru blickte überrascht auf. //Über Weihnachten? Bei Touya?//
„E-eh…. Ah…. Wie… warum….eh!“ Hikaru bekam keinen anständigen Satz
mehr über die Lippen. Sai, der ebenfalls am Anfang geschockt gewesen war, nahm
sich zusammen und schaute Hikaru wild entschlossen an.
>Hikaru, du MUSST unbedingt zusagen, du MUSST! HÖRST DU?< Brüllte Sai nun und
Hikaru zuckte zusammen.
//Ob ich wirklich? Aber…. Was ist wenn man mich dort nicht willkommen heißt?
Wenn Touya mich nicht sehen will?// Hikaru war in einem innerlichen Kampf.
Touya Meijin geduldete sich. Er hatte schon von Anfang an bemerkt das Shindou
Hikaru ein sehr stolzer Junge war. //In gewisser Weise wie Akira//
Hikaru atmete tief durch und blickte dann ernst zu Touya Meijin auf.
„Ano, wenn es ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne eine Nacht darüber
schlafen. Ich werde ihnen Morgen bescheid geben.“ War Hikaru’s Antwort und
Touya Meijin nickte verstehend.
„Aber natürlich. Hast du unsere Nummer?“ Fragte er und als Hikaru verneinte
schrieb er sie auf einen Zettel und verabschiedete sich.
In Gedanken ging Hikaru nach Hause. Wie sollte er sich entscheiden? Er hatte
keinerlei Plan was er tun sollte und Sai war da nun wirklich keine Große
Hilfe.
>HIKARU!!! Was denkst du darüber noch nach? Sag ja, sag ja, sag ja!!! Hikaru,
los, komm schon, das wird lustig…. Hikaru!< Verzweifelt hielt sich Hikaru an
den Kopf.
< Sai, halt doch mal die Klappe!!! Wie soll ich darüber nachdenken wenn du
ständig nervst?!>
Verärgert legte sich Hikaru auf sein Bett und drehte Sai den Rücken zu. Er
wollte das selber entscheiden – alleine!
Schon bald schlief Hikaru ein und träumte wirres Zeug. Von einem riesigen
Go-Brett und Go-Steinen. Auf der anderen Seite stand Touya Akira und lächelte
ihn überlegen an. Er spielte gegen ihn und musste die schweren schwarzen Steine
selber heben um sie auf einen Punkt zu setzen. Seltsamerweise erschienen die
weißen Steine wie von Zauberhand, während Touya nichts tun musste außer
Hikaru zu beobachten und überlegen zu grinsen.
„Du wirst schon sehen Touya,“ schrie Hikaru und setzte wieder einen Stein,
„Ich werde dich schlagen und dir zeigen das ich besser bin als das letzte mal,
das kannst du mir glauben.“
Touya schüttelte aber nur den Kopf und drehte Hikaru den Rücken zu. Hikaru
fing an zu rennen, er wollte nicht von Touya ignoriert werden, er wollte das
Touya seine Augen auf ihn richtet und nur auf ihn. Er rannte immer schneller,
doch es schien ihm unglaublich schwer zu fallen den Fuß vor den anderen zu
setzen. Seine Beine wurden immer schwerer und begannen furchtbar zu schmerzen
und die Distanz zu Touya wurde immer größer.
„NEIN, BITTE GEH NICHT, ICH WILL NICHT ALLEINE SEIN!“
Schweißgebadet wachte Hikaru auf und hielt seine Hand auf sein rasendes Herz.
Hart musste er schlucken als die letzten Erinnerungen seines Traumes verblassten
und die letzten Tränen die er im Traum vergossen hatte versiegten.
Überrascht blickte Sai zu seinem Schützling. //Er hatte wohl einen Alptraum
gehabt. Armer Junge// Besorgt ging Sai auf Hikaru zu und setzte sich an den
Bettrand.
>Alles klar bei dir?< Fragte Sai und schaute in Hikaru’s Augen.
Wieder schluckte Hikaru hart und fuhr sich einmal über das Gesicht.
Ohne auf Sai weiter zu achten ging Hikaru hinaus aus dem Zimmer und ins
Badezimmer, einen betrübten Geist zurücklassend.
Erst mal den schweiß vom Körper waschend, dachte Hikaru über diesen seltsamen
Traum nach. //Ob er was zu bedeuten hat?// Fragte er sich und schüttelte dann
den Kopf. Er wollte darüber lieber nicht mehr nachdenken.
Entschlossen ging er hinunter in die Küche und wollte sich Frühstück machen
als er ein Zettel auf dem Küchentisch entdeckte. Es war der Zettel mit der
Nummer von Touya Meijin.
//Achja, er erwartet ja eine Antwort von mir…. Hmmmm…. Ich geh hin//
Entschied Hikaru und ging zum Telefon. Er wählte die Nummer und wartete bis
abgenommen wurde.
Schon bald wurde abgehoben und eine freundliche Frauenstimme erklang.
„Hier bei Touya?“
„Ano, mein Name ist Shindou Hikaru ich möchte gerne mit Touya-sensei
sprechen.“
Hikaru war nervös ohne ersichtlichen Grund. „Einen Moment bitte!“ Sprach
die nette Frauenstimme und er wartete ab.
Hibbelig wie er war, tapste er von einem Fuß auf den anderen und spielte mit
seinen noch feuchten Haaren.
Doch bald erklang die dunkle Stimme des Meijin und Hikaru fühlte sich
unerklärlicherweise ruhiger.
„Hallo Shindou-kun, schön dass du anrufst, hast du dich entschieden?“
Hikaru atmete tief ein und sprach sich selbst im inneren Mut zu.
„Ja, ich würde ihr Angebot gerne annehmen, Touya-sensei!“
Nun stand Hikaru vor der Tür von Touya’s Haus und fragte sich was für ein
Teufel ihn geritten hatte, dass er tatsächlich zusagte.
Sai war natürlich völlig aus dem Häuschen gewesen und hatte die ganze Zeit
nur blöd durch die Gegend getanzt.
Hikaru hatte mit Touya Meijin besprochen das er am Nachmittag vorbeikommen und
die nächsten Tage bei ihnen nächtigen würde. Selbst nun von Sai’s Aufregung
angesteckt, packte er seine Sachen und wartete ungeduldig darauf dass es endlich
Nachmittag werden würde. Er konnte sich kaum auf das Spiel konzentrieren das
Sai und er spielten und machte ein Fehler nach dem anderen, aber auch Sai war
nicht ganz bei der Sache gewesen und beide mussten sich lächelnd eingestehen
das sie es kaum abwarten konnten.
Doch jetzt, nachdem sich die Aufregung gelegt hatte und er besser nachdenken
konnte, war er nicht mehr so sicher dass es so gut war hierher zu kommen.
Sai währenddessen hampelte wild um Hikaru umher und fragte schon zum
tausendsten Mal warum Hikaru denn nicht endlich klingeln würde.
>HI-KA-RUUUUUUUUUUUUU!!!! Klingel endlich, nun mach schon, ich halt es kaum noch
AUUUUUUUUUS!!!!!< Brüllte Sai nun endgültig verzweifelt und hätte Hikaru am
liebsten durchgeschüttelt.
Der Angesprochene blickte ihn bitterböse an und aus seiner Kehle kam ein
Grummeln. Schnaubend drehte Hikaru der
Tür und Sai den Rücken zu und ging ein paar Schritte zurück zur Straße.
>Datte Datte, H-i-k-a-r-u… so lernst du ihn doch besser kennen und ihr könnt
doch so viel voneinander lernen!< Versuchte es Sai noch einmal mit weinerlicher
Stimme und rannte Hikaru hinterher.
Hikaru seufzte und fuhr sich mir der Hand durch seine Haare. //Wenn das alles
doch nur so einfach wäre… oh man… aber bis jetzt hat mich Touya doch kaum
beachtet, na ja, er hat mich schon beachtet, aber er wollte mich nur wegen Go…
was rede ich da eigentlich? Oh man… ich hab auch nicht mehr alle Tassen im
Schrank// Er wollte schon den Weg zurück nach Hause einschlagen als ihn eine
ihm vertraute Stimme ansprach. „Shindou? Was machst hier vor meinem Haus?“
Überrascht und irgendwie ertappt drehte sich Hikaru um und grinste seinen
ärgsten Rivalen schief an.
„Nun… äh… also das ist so…“ Hikaru kratzte sich am Kopf und machte
ein ziemlich dämliches „hehe“. //Was nun? Hilfe!//
Sai blickte Hikaru und Akira verstört an. //Was denn nun kaputt?// Fragte er
sich und wedelte mit der Hand vor Hikarus Gesicht. >Hikaru? Was ist los? Geh
doch mit ihm ins Haus?!<
Sai wurde ignoriert. >*Grummel* Dann lass es doch sein… pah<
Akira machte sich währenddessen so seine Gedanken. //Was macht Shindou nur vor
meinem Haus? Er kommt doch sonst nicht zu Besuch. Ob er mich herausfordern will?
Hmmm… also ich versteh diesen Jungen nicht… warum kann er nicht klipp und
klar sagen was er will?//
„Also kann ich vorbei? Ich möchte gern in mein Haus!“ Sprach nun Akira kalt
und drückte kurzerhand Hikaru zur Seite.
//Wie unhöflich// Dachte Hikaru und hatte plötzlich das Gefühl einer
Bestätigung.
Traurig senkte Hikaru den
Kopf.
Er wollte schon gehen als ihn jemand an der Schulter packte und festhielt.
Überrascht blickte Hikaru auf und direkt in die sanften Augen Touya Meijin’s.
(A.d.A: Kami-sama, es klingt so als wenn das ein Hikaru X Touya-Meijin Pairing
wird… oh man… aber es ist eine AkiXHika… es hat aber seinen Grund warum er
so warmherzig und freundlich auftritt, also nicht schimpfen, okay?)
„Touya-sensei?!“
“Hallo Shindou-kun, tut mir Leid das ich erst jetzt komme, aber ich hatte noch
etwas zu erledigen. Warum bist du nicht rein gegangen?“ Fragte Touya Meijin
und blickte dann irritiert zu Akira der überrascht stehen geblieben war.
„To-sama? Was hast du mit Shindou zu schaffen?“ Fragte Akira und Hikaru
hatte das sichere Gefühl das Akira irgendwie sauer war.
„Oh!“ kam es nun vom Meijin und er schlug sich auf den Kopf. „Das tut mir
aber leid. Akira, ich hab ganz vergessen dir zu erzählen das Shindou-kun über
die Feiertage bei uns wohnt.“ Lächelnd blickte nun der Meijin auf Shindou-kun
der verlegen zurücklächelte.
Ohne weiter auf Akira einzugehen, führte der Meijin Hikaru ins Haus und brachte
ihn ins Wohnzimmer.
Akira war den beiden auf wenige Schritte gefolgt und beäugte sie misstrauisch.
Er wusste nicht wie er sich fühlen sollte. Einerseits freute ihn der Anblick
von Hikaru sehr und besonders dass Hikaru nun bei ihnen für ein paar tage
bleiben würde, hätte er doch die Chance herauszufinden was so besonders war an
dem Jungen das er an fast nichts anderes denken konnte. Doch etwas in ihm schien
sich zu sträuben, er hatte Angst, doch wovor, dass wusste er nicht.
Im Wohnzimmer setzten sie sich auf die Couch und beredeten was nun zu tun sei.
„Also Shindou-kun, meine Frau hat bereits das Gästezimmer für dich
hergerichtet. Wenn du möchtest kannst du deine Sachen Raufbringen, dass Essen
ist erst in zwei Stunden fertig, du kannst ja mit Akira ein wenig Go spielen,
was meinst du?“ Fragend blickte der Meijin in die Runde, Hikaru nickte
vorsichtig und ließ sich dann von der Frau, die höflich an der Tür gestanden
hatte auf sein Zimmer bringen. Akira aber schien noch tief in Gedanken und so
stand der Meijin auf und fasste ihn an der Schulter.
Erschreckt durch die plötzliche Berührung blickte Akira auf und direkt in die
Augen des Meijin.
„Alles okay mit dir?“ Die väterliche Sorge war deutlich herauszuhören und
Akira fühlte eine kurze, aber warme und angenehme Welle durch sich
hindurchspülen.
„Ja, alles okay, ich hab nur nachgedacht!“ Damit stand Akira auf und
verbeugte sich vor seinem Vater, um nun ebenfalls den Raum zu verlassen und in
sein Zimmer zu gehen.
Im Gästezimmer hatte Hikaru seine Sachen abgestellt und schaute sich nun etwas
ratlos um. Ob er nun runtergehen sollte? Aber wenn er nun mit Akira spielt, wird
er wieder enttäuscht und sauer sein.
Hikaru war einfach noch nicht so weit, er musste noch viel lernen bevor er noch
einmal gegen seinen Rivalen spielen konnte. Er könnte Sai spielen lassen, aber
dann würde der Meijin und Akira wieder Fragen stellen und er hatte keine Lust
wieder Lügen zu müssen. Irgendwie hätte er ein sehr schlechtes Gefühl wenn
er den Meijin und Akira wieder belügen würde.
//Seltsam, sonst störte es ja auch nicht bei meinen anderen Freunden, warum
ausgerechnet beim Meijin und Touya? Liegt es vielleicht daran das ich beide
respektiere? Nein, ich respektiere schließlich auch die anderen. Oh man, ich
bin wirklich in einer Zwickmühle//
Seufzend ließ sich Hikaru auf das Bett fallen und bereute immer mehr dass er
das Angebot angenommen hatte.
In einem anderen Zimmer machte sich ebenfalls jemand Gedanken.
Akira saß ruhig auf seinem Bett und dachte an die Ereignisse dieses Tages. Er
war verwirrt wegen Hikaru’s plötzlichen Auftauchens, sauer auf seinen Vater
weil er ihn nicht gewarnt hat und auf unerklärliche Weise aufgeregt. //Ob ich
heute endlich das Geheimnis um Shindou erfahre?// Unwillig schüttelte er den
Kopf.
Von unten hörte er seine Mutter zum Abendessen rufen und seufzend machte er
sich auf den Weg ins Esszimmer. Er setzte sich auf seinen Platz und nur wenige
Momente später trat ein stiller Hikaru ein und setzte sich nur eine kurze
Begrüßung murmelnd hin.
Nachdem das Essen serviert wurde und alle sich gesetzt hatten, entstand eine
schon erdrückende Stille im Raum. Verstohlen blickte sich der Meijin um und
wusste nicht so recht was das denn nun sollte.
Auch Sai, der neben Hikaru stand, hatte keine Ahnung was mit Hikaru oder Akira
los war.
„Ächem…!“ Der Meijin räusperte sich lautstark und blickte abwechselnd
Akira und Hikaru an, die zusammenzuckten und schuldbewusst zu ihm blickten.
„Also, Shindou-kun, wie läuft es denn mit deinen Spielen?“
„Äh, ganz gut, denke ich. Morishita-sensei hat mich auch schon gelobt das ich
sehr schnell Fortschritte mache.“ Antwortete Hikaru und stocherte verlegen in
seinem Reis herum. //Apropos Morishita-sensei, wenn der spitz kriegt das ich
hier beim Meijin bin, na hallejulja//
„Soso, Morishita-san… hmmm, wie ist denn sein Unterricht so? Gut?“
„Eh, ja, es ist witzig, wir diskutieren viel über verschiedene Spiele und
versuchen die Fehler eines jeden zu erkennen und zu analysieren und durch das
Temperament von Morishita-sensei und durch Saeki-sans Scherze zwischendurch ist
die Stimmung eigentlich immer locker und entspannt, man fühlt sich sehr gut in
der Gruppe.“
Etwas erleichtert über etwas zu sprechen was nicht mit sich selbst und seinem
Spiel zu tun hat, schaute Hikaru lächelnd zum Meijin. Der lächelte zufrieden
zurück.
„Ich hab gehört das Ogata-sensei dich mal eingeladen hatte, warum hast du
nicht angenommen?“ Das interessierte Touya-meijin sehr und so blickte er ihn
leicht neugierig an. Auch Akira blickte nun Hikaru an und der fühlte sich nun
SEHR unwohl.
„Äh nun ja, also…“ //Shimata, was nun? Ich kann doch nicht sagen das ich
mich in deren Mitte unwohl gefühlt hätte, SAI//
>Sag doch die Wahrheit, das du damals dich noch nicht reif gefühlt hast und du
gerne ohne Akiras Blicken gelernt hättest<
„Äh, also die Wahrheit ist, weil ich mit Touya nicht….“
„Was? Wegen mir?“ Unterbrach Akira und blickte verstört, aber auch leicht
verletzt zu Hikaru. //Nein, oh gott er versteht es falsch//
„Nein so meinte ich das nicht, ich…“
„Ach und wie meinst du es dann?“ Unterbrach Akira Hikaru wieder und funkelte
nun aus wütenden Augen ihn an.
„Unterbrich mich nicht ständig, wie soll ich es dir erklären, wenn du mir
ständig ins Wort fällst?“
Wütend war Hikaru aufgestanden und um einige Tonlagen lauter geworden. Auch
Akira war aufgestanden und blickte nun ehrlich zornig zu seinem Rivalen.
„Wenn du ein Problem mit mir hast, hättest du nicht herkommen sollen!“
Brüllte Akira nun und beugte sich leicht vor.
„ICH HAB KEIN PROBLEM MIT DIR, DU HAST ABER EINS! UND MIR REICHT ES, ICH
GEH!“
Damit drehte sich Hikaru um, stampfte aus dem Raum, hinauf in sein Zimmer und
packte seine Tasche.
>Oi, was wird das wenn es fertig ist?< Fragte Sai verstört.
Ohne auf Sai’s Proteste zu achten stampfte er nach unten wo der Meijin auf ihn
wartete.
„Geh nicht, Akira hat es nicht so gemeint.“
Trotzig blickte Hikaru nach unten, er war enttäuscht, Akira schien ihn nicht
mal verstehen zu WOLLEN.
Sanft legte sich eine Hand auf seine Schulter und als er aufblickte, schaute er
in die warmen Augen des Meijin.
„Du darfst ihn nicht falsch verstehen, aber Akira denkt natürlich das du ihn
hasst und das du nicht gerne in seiner Nähe bist, na ja, so gut kennt ihr euch
ja auch nicht, aber ich denke das, wenn er sich beruhigt hat, er gerne mit dir
die Ferien verbringen würde. Hab etwas geduld, okay? Komm, wie wäre es wenn
wir ganz unvoreingenommen und ohne jegliche Erwartungen eine Partie Go
spielen?“
Ohne nachzudenken nickte Hikaru und ließ sich sanft, aber bestimmt in ein
Zimmer schieben, wo in der Mitte des Raumes ein Goban stand.
Zufrieden das er Hikaru beruhigen konnte setzte sich der Meijin auf eine Seite
und wartete ab bis sich Hikaru setzte.
Sai nervte zwar das er unbedingt spielen wollte, aber Hikaru ließ sich davon
nicht beeindrucken, er wollte spielen.
„Onegai Shimasu!“
„Onegai Shimasu!“
Damit verbeugten sich die zwei voreinander und Hikaru bekam eine Vorgabe von
drei Steinen.
Das Spiel dauerte sehr lange und beide konzentrierten sich voll und ganz auf das
Spiel, sie bemerkten nicht einmal dass sich Akira dazugesellte und dem Spiel mit
gespanntem Blick verfolgte. Er erkannte zwar das Hikaru verlieren würde, er
aber einen guten Kampf hinlegte und alles gab. //Er ist gut, ein richtiger
Profi, aber… anders als vor drei Jahren//
Akira schüttelte den Kopf. Nachdem er sich beruhigt hatte, war er zu dem
Schluss gekommen das, wenn er wirklich mehr über Hikaru und dessen Geheimnis
herausfinden will, sollte er vielleicht erst einmal DIESEN Hikaru kennen lernen
und ihn mit seiner Fragerei nicht unter Druck setzen. //Er wird es mir
vielleicht irgendwann erklären, wenn…. Ja was wenn? Wenn wir uns
näher…kommen? Baka…//
Wieder schüttelte Akira den Kopf und konzentrierte sich aufs Spiel.
Es war auch schon bald zu ende und Hikaru gab auf.
„Das war ein gutes Spiel Shindou-kun. Wirklich beeindruckend. Du hast wirklich
viel gelernt.“
Hikaru rieb sich verlegen den Kopf und blickte zur Seite. Verwundert darüber
dass Akira da war, machte er den Mund auf, doch schloss ihn gleich wieder. //Was
soll ich denn auch sagen?!//
Akira blickte nun auch Hikaru an und lächelte leicht.
„Mein Vater hat Recht, es war ein gutes Spiel.“ Damit stand er auf und
schaute seinen Vater fragend an. Sofort verstand der und stand ebenfalls auf und
deutete auf das Kissen.
Dankend verbeugte sich Akira und setzte sich nun vor den Goban.
„Spielst du eine Partie mit mir? Shindou?“
Unsicher nickte Hikaru und beide entschieden durch Nigiri wer welche Farbe
bekam. Diesmal bekam Hikaru Weiß und Akira Schwarz.
Das Spiel dauerte lange, beide hatten es nicht eilig, es schien als versuchten
sie durch ein ruhiges Spiel einander besser kennen zu lernen.
Sai nickte nur zufrieden.
Das Spiel war nach mehr als 3 ½ Stunden vorbei, Akira hatte um nur 1 ½ Moku
gewonnen und beide Spieler atmeten einmal tief aus.
„Arigato gozaimashita!“
„Arigato gozaimashita!“
Beide verbeugten sich voreinander und packten die Steine wieder weg.
Akira stand auf und blickte noch mal gedankenverloren auf das Goban.
//Es war ein gutes Spiel, ein sehr gutes sogar// An mehr dachte er nicht als er
den Raum nach einer kurzen Verabschiedung verließ und in sein Zimmer ging.
Gedankenverloren saß Hikaru im Gästezimmer auf seinem Bett und dachte an den
Abend.
Obwohl er nur mit seiner eigenen Stärke gespielt hatte und verloren hatte,
schien weder der Meijin noch Touya verärgert zu sein. Erleichtert atmete Hikaru
aus.
//Es scheint sich doch gelohnt zu haben herzukommen. Na ja, ich werde mich jetzt
hinlegen. Bald ist Weihnachten… hmmm… ob ich Touya und Touya-Sensei etwas
schenken sollte?//
Müde legte sich Hikaru hin und während er noch nachdachte was er den beiden
schenken konnte, schlief er ein.
Wieder hatte Hikaru einen Traum. Er saß allein in einem Go-Salon vor einem
Go-brett. Er hatte bereits seine Schale mit den schwarzen Go-steinen genommen
und geöffnet. Er wartete. Doch worauf er wartete, wusste er nicht, nur das es
sehr wichtig war, überaus wichtig. Er fühlte sich immer unwohler, denn dieses
Warten war schlimmer als alles andere was er je gefühlt hatte, denn wenn das
nicht kam was er erwartete, würde er vielleicht etwas verlieren was er nie
gehabt hatte.
Es schien endlos zu dauern bis er hinter sich die Tür hörte, wie sie sich
öffnete und wieder schloss, ein zarter Windhauch spielte mit seinen Haaren und
es fühlte sich an, als wenn jemand behutsam über seinen Kopf streichen
würde.
Neugierig, wer denn nun eingetreten war, drehte er sich um, doch da war niemand.
Er spürte wie ihn jemand beobachtete, als er sich zu der stelle drehte aus der
er die Blicke fühlte, war wieder niemand zu sehen. Doch obwohl niemand da war,
fühlten sich die Blicke nicht unangenehm an. Eher, als wenn jemand ihn mit
liebkosenden Blicken ermutigen wollte den ersten Stein zu legen- und das tat er
auch. Mit einem leisen „Patsching“ legte er den ersten Stein und er musste
nicht lange auf eine Reaktion warten.
„Shindou-san? Frühstück ist fertig!“ Müde rieb sich Hikaru die Augen, mit
einem Nicken und einem Lächeln setzte er sich auf und blickte Akira’s Mutter
nach bis sie die Tür geschlossen hatte, dann schaute er zu Sai der ihn
ebenfalls lächelnd beobachtete.
Sai hörte genau zu was Hikaru erzählte und nickte dann verstehend.
>Wahrscheinlich eine Botschaft<
>Ja, eine Botschaft die dir sagt, das jemand an dich denkt und dich erwartet.
Und der einzige der mir einfällt ist Touya Akira>
Hikaru wurde mit einem Male rot und wusste nicht wo er zuerst hinschauen
sollte.
//Aaah, was ist denn nu los? Warum werde ich rot?//
Ohne sein zutun erinnerte sich Hikaru an die Szene in dem Traum, als er dachte
jemand würde ihm sanft über den Kopf streichen. Ob es wirklich nur ein Traum
war?
Hikaru blickte Sai fragend an, der lächelte nur geheimnisvoll, als wenn er
etwas wüsste.
Akira war bereits eine ganze Weile wach und dachte nach. //Warum hab ich das
gemacht?//
In der Nacht wachte er ohne ersichtlichen Grund auf und wanderte ziellos durch
die dunklen Flure seines Zuhauses. Noch nie hatte er eine so erdrückende Stille
gefühlt wie in dieser Nacht.
Ohne etwas dagegen zu tun, war er direkt vor dem Zimmer seines Rivalen gelandet
und noch bevor er auch nur nachdachte was er hier tat, hatte er die Tür
geöffnet und war eingetreten.
Nachdenklich hatte er die schlafende Gestalt im Bett beobachtet. Er ging bis zur
Bettkante und bemerkte einen leichten Schweißfilm auf der Stirn von Hikaru.
Leicht drehte der Schlafende sich hin und her und schien schlecht zu Träumen.
Wieder übernahm sein Körper das Handeln und er strich behutsam über den
Schopf des träumenden Jungen. Sofort beruhigte sich Hikaru und schlief ruhig
weiter.
Etwas erleichtert hatte sich Akira wieder auf den Weg ins Zimmer begeben, wo er
seinerseits friedlich einschlief und am frühen Morgen wieder erwachte.
Doch nun hoffte er inständig das Hikaru sich daran nicht erinnert oder etwas
gemerkt hatte, denn wenn doch, er wusste nicht was er darauf sagen oder tun
sollte.
Seine Mutter klopfte bei Akira an um ihn zu informieren das Frühstück fertig
war und so begab er sich ins Esszimmer wo sein Vater und Hikaru sich über
irgendetwas unterhielten.
Doch als er eintrat verstummten die Zwei sofort und misstrauisch beäugte der
Grünhaarige die beiden.
Etwas verstimmt setzte er sich mit einem höflichen „Ohayo Gozaimasu“ hin
und fing dann an zu frühstücken.
//Ob sie mir erzählen was sie beredet haben? Irgendwie mag ich es gar nicht
wenn die zwei ein Geheimnis vor mir haben. Aber warum bin ich auf einmal so
enttäuscht? Und warum hab ich plötzlich dieses flaue Gefühl im Magen?//
Während Akira in seinen eigenen Gedanken brütete, dachte Hikaru darüber nach
was ihm Touya-sensei gesagt hatte. //Also würde sich Touya über alles freuen
was von herzen kommt, aber etwas mit Go wäre natürlich am besten, aber
irgendwie… ob er jemals etwas anders bekommen hatte was nicht mit Go
zusammenhing?//
Hikaru dachte WIRKLICH ernsthaft darüber nach, er wollte Akira etwas schenken
was er noch nicht besaß und was nicht mit Go zusammenhing, aber was? Hikaru war
überfragt.
Er konnte sich kaum auf das Frühstück konzentrieren und matschte in seinen
Sachen mehr herum als das er aß.
Akira, der ohne es zu wollen Hikaru beobachtete, konnte ein schmunzeln nicht
unterdrücken als er Hikaru so gedankenverloren mit seinem Essen spielen sah.
//Er ist richtig süß wenn er mit so einem Blick durch die Gegend schaut….
Süß? Hääää… was soll denn das jetzt, er ist ein Junge, er ist nicht
SÜß//
Verlegen richtete Akira seinen Blick auf sein Essen und konnte gerade noch
verhindern rot zu werden.
Sai konnte nicht anders als zu kichern. Er hatte so eine gewisse Ahnung was
Akira dachte und schüttelte grinsend den Kopf. //Ob er sich wundert warum er so
seltsame Gefühle gegenüber seinem Rivalen hat? Bestimmt…*kicher*…
wahrscheinlich denkt er so etwas wie: „Er ist ein Junge, ich kann doch einen
Jungen nicht süß finden!“ oder so… *kicher*//
Belustigt beobachtete Sai weiter Akira der weiterhin versuchte überallhin zu
schauen, außer zu Hikaru und dabei auch noch versuchte nicht rot zu werden.
Hikaru, der nichts davon mitbekam, ließ endlich sein Frühstück aus seiner
Folter und blickte entschlossen zum Meijin.
„Touya-sensei, darf ich in die Stadt gehen?“
Der Meijin blickte lächelnd auf und nickte. „Aber natürlich. Sei aber
pünktlich zum Mittagessen wieder da.“
Nickend erhob sich Hikaru und verabschiedete sich vom Meijin und seinem Sohn.
Aufgeregt lief Hikaru dann in sein Zimmer um sein Geld zu holen.
>Nani, nani, nani?? Was machen wir jetzt? Was denn?<
Drei Stunden später setzte sich Hikaru genervt auf eine Bank und kickte eine
leere Coladose scheppernd davon. //So’n Reinfall… ich hab gesucht und
gesucht und was is’? Nichts, rein gar nichts…. Aber es ist auch verflucht
schwer jemanden etwas zu schenken den man nicht so kennt… es ist zum Haare
raufen//
>Hmmmm…. Mal nachdenken….<
Nachdenklich blickte sich Sai suchend um und entdeckte inen Laden für Material
zum Selbermachen.
>Warum kaufst du da nicht etwas? Bastel doch was für ihn, etwas was von Herzen
kommt und schön anzusehen ist< Zufrieden mit seinem Einfall blickte Sai mit
großen Augen zu Hikaru, der aber nur stirnrunzelnd zum Laden blickte.
Sai wollte schon protestieren als Hikaru jedoch aufstand und
zum Laden ging.
Begeistert folgte der Geist seinem Schützling und schon bald waren sie in der
Wärme des kleinen Ladens und schauten sich interessiert um.
„Kann ich ihnen helfen?“ Eine nette Dame in den Vierzigern kam freundlich
lächelnd auf Hikaru zu und stellte sich vor ihm.
„Nun ja, ich weiß auch nicht so genau, ich suche etwas um einen Freund etwas
zu schenken, das Problem ist, eigentlich kennen wir uns kaum und ich weiß nicht
so recht was er eigentlich so mag.“ Verlegen kratzte er sich am Kopf und
suchte ein wenig hilflos mit seinen Augen die Regale ab.
„Hmmm… nun, wenn es um einen Freund handelt den sie nicht so gut kennen, wie
wäre es wenn sie ihm dann eine Kleinigkeit schenken? Wie wäre es damit?“ Sie
deutete auf ein paar sehr dünne Garnfäden in verschiedensten Farben und Hikaru
ging verwirrt hin um sie sich besser anzuschauen.
„Was ist das?“ Fragte er und blickte die Frau hilflos an.
Die kicherte leise und nahm sich ein Garn in die Hand. „Das ist Garn, damit
kannst du Armbänder flechten. Du nimmst Farben die gut zusammen passen und
flechtest sie zu einem Muster zusammen das dir am besten gefällt.“
„Aha!“ War Hikaru’s Antwort und er nahm sich ein Garn heraus. //Ein
Armband? Warum nicht, ist eigentlich Mädchenkram, aber was soll’s… aber
welche Farben passen zu Touya?//
Genauestens blickte Hikaru durch den Garn und entdeckte einen dunkelgrünen
Faden der perfekt zu den Haaren Touya’s passte. Dann nahm er noch einen
Fliederfarbenen und einen hellblauen, passend zur Schuluniform und zu den Augen
Akira’s.
//Gut, jetzt muss ich nur noch wissen wie man flechtet und gebongt is’//
„Eh’, okay ich werd es versuchen, aber ich weiß gar nicht wie man flechtet,
können sie es mir erklären?“
Freundlich lächelte die Frau und ging zu einem der Regale, wo sie ein dünnes
Buch hervorholte und es Hikaru reichte.
„Hier drinnen steht alles was sie benötigen. Haben sie alles oder wollen sie
sich noch ein wenig umschauen?“
Hikaru schüttelte dankbar den Kopf und ging zusammen mit der Dame zur Kasse.
Nach einigem umher sehen, machte sich Hikaru zufrieden auf den Weg zurück zu
Touya’s Haus. Endlich hatte er ein Geschenk für Touya, er musste es nur noch
fertig stellen.
>Siehst du? War doch nicht so eine schlechte Idee von mir, was?< Stolz war in
der Stimme des Go-Meisters zu hören und Hikaru schmunzelte.
Witzelte Hikaru und lachte laut
auf als Sai empört die Wangen aufblies.
„Was ist so lustig?“ Fragte plötzlich eine Stimme von der Seite und Hikaru
verschluckte sich an seinem Lachen.
Hustend versuchte er wieder zu Luft zu kommen und blickte verstört zu Touya
Akira der gerade die Tür zumachte und leicht fragend zu dem Blondgebleichten
Jungen blickte.
„Ah, nichts, nichts, ich hab mich nur an einen Witz von einem Freund erinnert
der total lustig war, sonst gar nichts, ehrlich, hehe!“ Verlegen kratzte sich
Hikaru am Kopf und versuchte seine Tüte etwas hinter seinem Rücken zu
verstecken.
„Was hast du da?“ Fragte auch schon prompt Akira und versuchte hinter
Hikaru’s Rücken zu schauen.
Etwas weiter versteckte Hikaru sein Päckchen und lächelte verlegen.
„Ach nichts, nur ein paar Einkäufe. Äh, wo gehst du eigentlich jetzt noch
hin? Ist nicht gleich Mittagessen?“ Hikaru versuchte vom Thema abzulenken und
schien Erfolg zu haben.
„Ah, ich muss noch zu einem Termin, bin beim Abendessen aber wieder da. Auf
wieder sehen.“ Damit ging Akira den Weg zur Gartentüre und war schon bald
verschwunden.
Sai konnte nur erleichtert nicken.
Das Mittagessen verlief ohne weitere Vorkommnisse und schon bald zog sich Hikaru
mit einer Entschuldigung zurück und machte sich daran sein Geschenk zu machen.
Weihnachten war schließlich schon in zwei Tagen.
//Hoffentlich werde ich noch fertig//
„To-sama, warum hast du Shindou eingeladen hier zu bleiben?“ Fragte Akira
als er gegen seinen Vater Go spielte. Erstaunt über die Frage blickte der
Meijin auf und kratzte sich dann nachdenklich am Kinn.
„Nun, er sah so einsam aus, weißt du, seine Eltern sind über die Feiertage
nicht da und er schien sonst auch niemanden zu haben zu dem er gehen könnte. Da
dachte ich mir warum nicht? Außerdem scheinst du dich doch zu freuen das er
hier ist, oder sehe ich das anders?“ Lächelnd blickte der Meijin auf einen
rot gewordenen Akira.
„N-Nein, nicht wirklich.“ Stotterte er und versuchte sich konzentriert auf
das Brett zu schauen. Der Meijin lachte leise und legte den nächsten Stein.
//Ob er vielleicht…?//
Beide spielten noch eine ganze Weile, bis Akira aufgab und in sein Zimmer ging.
Nach der Aussage seines Vaters, konnte er sich nicht mehr auf das Spiel
konzentrieren und hatte einen Fehler nach dem anderen gemacht. //Ob ich mich
freue das er hier ist? Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht…//
Seufzend streckte sich Akira und wollte sich fürs Bett fertig machen, als er
unter der Tür zum Zimmer von Hikaru noch Licht sah.
//Er ist noch auf? Was er wohl macht?//
„Uwaaaah!“ Mit lautem Stöhnen legte sich Hikaru nach hinten aufs Bett und
massierte seinen lädierten Nacken.
„Das ist anstrengender als ich dachte, ich hoffe wirklich dass es noch fertig
wird.“
Ein Klopfen unterbrach Hikaru und so schnell er konnte versteckte er sein
Geschenk und setzte sich aufs Bett.
„Herein?“ Krächzte er und wartete das die Tür auf ging.
Akira wusste eigentlich gar nicht was er hier sollte. Doch er hatte bereits
geklopft und nun konnte er keinen Rückzieher machen. Nachdem er das Herein von
Hikaru gehört hatte, öffnete er die Tür und steckte schüchtern seinen Kopf
ins Zimmer.
„Konbanwa! Ich wollt eigentlich nur fragen warum du noch wach bist.“
„Touya? Äh… nun ja, ich konnte nicht mehr schlafen, also hab ich noch
etwas… äh gemacht!“ verlegen kratzte sich Hikaru am Kopf und schob so
unauffällig wie möglich, die Tüte mit dem noch nicht fertigen Geschenk weiter
unters Bett.
„So, du hast noch was gemacht und darf man fragen was?“ Akira wusste selbst
nicht warum er auf einmal so neugierig war. Doch etwas wurmte ihn und er wollte
dieses Gefühl so schnell wie möglich loswerden.
„Ach nicht, nichts… nur eben etwas… gemacht, ich denke ich geh dann auch
mal ins Bett *Gähn*. Wir sehen und ja Morgen beim Frühstück. Oyasumi
Nasai!“ Damit drehte Hikaru Akira den Rücken zu und zog sich sein Pullover
aus. Rot werdend drehte sich Akira um und wünschte stammelnd eine
Entschuldigung, bevor er, einer Flucht gleich, den Raum verließ.
Sai lag laut lachend in der Ecke und kriegte sich nicht mehr ein. Hikaru, der
keine Ahnung hatte, was sein verrückt gewordener Geist denn nu wieder hatte,
zog seinen Schlafanzug an und legte sich ins Bett.
//Morgen werde ich es fertig machen… Das hoffe ich zumindest… Ob Touya sein
Geschenk gefällt?// Mit diesen Gedanken schlief Hikaru zufrieden ein und wusste
nicht was im Raum Akira’s geschah.
Akira war in sein Zimmer gestürmt und hatte hektisch seine Tür geschlossen.
Mit klopfendem Herzen setzte er sich auf sein Bett und hielt beide Hände an
seiner noch roten Wangen. //Warum bin ich rot geworden? Was sollte das? Er ist
doch nur ein Junge und er hat sich doch nur sein Shirt ausgezogen. //Oh mein
Gott, was soll das?// Irritiert und auch gleichzeitig frustriert zog sich Akira
seinen Schlafanzug an und legte sich ins Bett.
Doch an Schlaf war nicht zu denken. Immer wenn er die Augen schloss, sah er den
nackten Rücken Hikaru’s und nicht nur das. In seiner Fantasie stellte er sich
vor, wie es sein würde wenn Hikaru sich vor ihm ausziehen würde, ganz, bis er
nackt war.
//Neinneinneinneinneinnein… Akira hör auf so zu denken… was soll der
Schwachsinn ich bin doch nicht in ihn… NEIN!// resolut schloss Akira seine
Augen und versuchte an sein Spiel vor zwei Tagen zu denken. Er schlief auch bald
ein, doch die Bilder von einem nackten Hikaru verfolgten ihn bis in den Schlaf.
Akira träumte, er würde mit Hikaru Go spielen. Sie waren alleine im Go-salon
seines Vaters und Hikaru hatte nichts an. Es war ein harter Kampf und Akira
versuchte alles zu geben.
„Vergiss nicht, wenn du verlierst gehörst du mir!“ hallte plötzlich
Hikaru’s Stimme in seinem Kopf und erschrocken blickte Akira auf.
„W-Was?“ Fragte er geschockt, doch Hikaru lächelte nur geheimnisvoll.
Das Spiel war bald beendet und Akira hatte verloren, geschockt das er verloren
hatte und realisierend was nun geschehen würde, sah er auf Hikaru der ihn mit
leicht verklärten Augen ansah. Lasziv streckte sich Hikaru und zeigte seinen
flachen Bauch der leichte Muskelansätze hatte. Geschmeidig stand Hikaru auf,
umrundete den Tisch und stand nun direkt neben Akira. Akira selbst, konnte
seinen Blick nicht von Hikaru wenden.
Hikaru kicherte leise, schob sich dann langsam am Tisch vorbei und setzte sich
direkt auf Akira’s Schoß. Total geschockt, spürte er die schon härter
werdende Erregung und er selbst wurde durch diese Berührung erregt.
„W-Was soll…“ Weiter kam Akira nicht, denn Hikaru hatte ihm einen Finger
auf die Lippen gelegt. „Ssssh… lass mich nur machen, du wirst sehen, es wird
dir gefallen!“ Sein Finger wurde nun durch Hikaru’s Lippen ersetzt, die sich
sanft auf die von Akira legten. Ohne es zu wollen öffnete Akira seine Lippen um
der bittenden Zunge Einlass zu gewähren. Hikaru erforschte Akira’s Mund
gründlich und Akira hatte das Gefühl nichts anders spüren zu wollen als diese
Lippen auf seinen und die Hand zwischen…! //Warte Mal! Was macht Hikaru’s
Hand DA?//
Erschrocken setzte sich Akira in seinem Bett auf, er war froh aufgewacht zu
sein, aber als er eine verdächtige Wölbung unter seiner Decke entdeckte, wurde
er erst rot und dann blass.
//WAS WAR DAS?// (A.d.A. DAS nennt man einen erotischen Traum Akira… *altklug
tu*…*lol* Auch wenn ich nicht so gut in solchen Dingen bin *g*)
Fortsetzung folgt….
Feedback? Bitte... *mit großen Hundeaugen guck*
Kapitel 2: zweites Kapitel
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Disclaimer: Nix mir... also ruhe...
Kapitel 2:
Am nächsten Morgen saßen alle wieder einmal am Frühstückstisch und aßen.
Hikaru war bester Laune und plapperte drauf los. Er bemerkte nicht die Blicke,
die ihm von der Seite zugeworfen wurden, von einem ganz bestimmten Jungen.
//Nein, das werde ich ganz schnell vergessen. Ich kann doch nicht von diesem
Kleinkind so einen Traum haben… pah… ich doch nicht…// Ohne es zu wollen
wurde Akira rot vor Scham als er wieder an den Traum dachte. Nie wieder wollte
er so etwas träumen.
„Oi Akira träumst du?“ Wurde er gefragt und eine Hand wedelte vor seinen
Augen.
Erschrocken blickte er direkt in Hikaru’s Augen die gefährlich nah waren.
Wieder rot werdend, stand Akira so abrupt auf, das Hikaru schnell
zurückschnellen musste um nicht von dem Kopf Akira’s getroffen zu werden.
„I-ich, muss noch weg. Bis dann!“ Damit rannte Akira fast aus dem Raum und
zwei verdutzte und zwei wissende Augen blickten ihm nach.
„Was hat der denn?“ Fragte Hikaru und schaute zum Meijin. Der lächelte aber
auf eine seltsame Art und Weise und winkte ab.
„Lass ihn, der fängt sich schon wieder!“ Damit stand auch der Meijin auf
und blickte Hikaru herausfordernd an. „Lust auf eine Partie Go?“ Freudig
nickte Hikaru und beide gingen in den Raum wo immer Go gespielt wurde.
„So, nun muss ich mich aber endlich an das Geschenk setzen.“ Meinte Hikaru
und holte die Tüte heraus. Vorsichtig enfädelte er die Fäden und fing mit
seiner Arbeit an.
Er brauchte Stunden und als er endlich fertig war, hüpfte er vor Freude im
Zimmer herum und hätte am liebsten gleich Sai umarmt, konnte sich aber noch
zurückhalten ihn anzuspringen. Es hätte ja doch nichts genützt.
Sai nickte und lächelte sanft. >Es ist wunderbar geworden, man sieht das du dir
Mühe gegeben hast<
Glücklich hielt Hikaru das Armband vor seine Augen. Das Muster war zwar etwas
einfach gehalten, war aber sehr schön geworden. Es gab nicht einmal
irgendwelche Unregelmäßigkeiten und das machte Hikaru am meisten Stolz.
„Ob er sich wirklich freuen wird?“ Murmelte er als er es in Geschenkpapier
einwickelte und es in seiner Tasche versteckte.
Munter ging Hikaru die Treppe runter und setzte sich freudestrahlend an den
Tisch.
Akira blickte ihn für einige Sekunden etwas komisch an, ließ es aber nach zu
fragen.
„Wie wär’s wenn ihr zwei nach dem Abendessen etwas Go spielt?“ Fragte der
Meijin plötzlich in die Runde und beide Jungs blickten erst den Meijin und dann
sich an.
Akira war etwas mulmig zumute, weil er sich sofort an seinen Traum erinnerte.
Hikaru dagegen war hellauf begeistert und fing sofort mit Essen an.
Das Spiel war wieder einmal hart und beide Gegner schenkten sich nichts.
Hikaru verlor am Schluss wieder, fühlte sich aber gut. Denn er hatte sich
seiner Meinung nach gut geschlagen.
„Wollen wir das Spiel einmal durchgehen?“ Fragte Akira sachlich und Hikaru
nickte.
„Also hier hast du einen ziemlich dummen Fehler begangen, denn dadurch hab ich
hier ein leichteres Spiel gehabt!“ Fing Akira an und Hikaru fühlte sich
sogleich angegriffen.
„Aber was ist mit dir? Hättest du hier gespielt anstatt da, wärest du in
dieser Ecke nicht so in Bedrängnis gekommen!“
„Bedrängnis? Ich war nicht einmal in Bedrängnis!“
„Ach nein? Wer war denn überrascht als ich hier gespielt hab?“ Wütend
deutete Hikaru auf einen Stein, der ihn für kurze Zeit ein Vorsprung gegeben
hatte.
„WIE DUMM MUSS MAN EIGENTLICH SEIN? HÄTTEST DU DANACH NICHT SO EINEN BLÖDEN
FEHLER GEMACHT DEN SELBST EIN ANFÄNGER NICHT GEMACHT HÄTTE, HÄTTE ICH NICHT
SO LEICHT GEWINNEN KÖNNEN!“ Brüllte Akira plötzlich und Hikaru wurde rot-
vor Wut.
„DU SPINNST DOCH! DEINE FEHLER SIND SOGAR NOCH LACHHAFTER ALS MEINE, SCHAU DIR
DOCH MAL AN WAS FÜR EIN DUMMER ZUG DER HIER GEWESEN IST! DU BLÖDER ANGEBER
DENKST DOCH DU WÄRST DER BESTE! ABER DAS BIST DU NICHT!“
„ACH NEIN? BEI DIR BIN ICH NICHT SO SICHER! ICH WÜNSCHTE ECHT DU WÜRDEST SO
SPIELEN WIE DAMALS VOR DREI JAHREN. DANN MÜSSTE ICH MICH NICHT SCHÄMEN DEINEM
SCHATTEN HINTERHER GEJAGT ZU HABEN!“
Verletzt blickte Hikaru Akira an, der sofort seine Worte bereute. Tränen
bildeten sich in Hikaru’s Augen und noch bevor Akira etwas sagen konnte rannte
Hikaru hinaus und aus dem Haus.
„Shindou, warte!“ Rief Akira, doch es blieb ungehört.
//Das wollte ich nicht… das wollte ich nicht….// Über sich selbst
schimpfend rannte er an seinen überraschten Vater vorbei und hinter Hikaru her.
Er musste sich entschuldigen, oder er würde es auf ewig bereuen.
Hikaru rannte so schnell seine Beine ihn trugen. Tränen rannen seine Wangen
hinab und tropften auf seine hand die er auf seinen Mund gepresst hatte. //Es
tut so weh//
Er wusste nicht wie lange er rannte oder wohin, doch es war ihm egal. Er wollte
nur weg, weit weg von Akira der ihn hasste und von dem Haus in das er nie
wollte.
Sai folgte Hikaru die ganze Zeit. Auch er war leicht wütend auf die Worte
Akira’s, auch wenn er wusste dass Akira es nicht so meinte.
>Hikaru, nun warte doch. Er hat es nicht so gemeint. Bitte warte doch< Hikaru
aber hörte nicht. Er war viel zu verstört und viel zu traurig als das die
Worte Sai’s ihn erreichen konnten.
Akira suchte währenddessen die ganze Umgebung ab. Es hatte angefangen zu
schneien und die Sicht wurde immer schlechter. Ihn plagten schreckliche
Gewissensbisse.
//Warum musste ich so etwas sagen? Schlimm genug das ich mich in seiner Nähe so
seltsame benehme, jetzt muss ich ihn auch noch verletzen… ich Baka!//
Er wusste nicht wohin er noch sollte. Sein Atem ging Stockend und ihm war
saukalt. Entschlossen ging er zurück nach Hause, nahm sich seine Dicke
Winterjacke und packte noch eine zweite ein. Er würde weitersuchen bis er
Hikaru fand und dann würde er sich entschuldigen.
Wieder erinnerte er sich an das verletzte Gesicht Hikaru’s und ihm stiegen
langsam Tränen in die Augen. //Wie konnte ich ihm nur wehtun? Wie nur?//
Wieder rannte er hinaus und rannte die Straßen auf und ab. Weit konnte der 15
Jährige nicht gekommen sein.
Hikaru war bereits vor Erschöpfung und Kälte zusammengebrochen. Noch nie in
seinem Leben war er so schnell und viel gerannt. Nun lag er zitternd und weinend
auf einer menschenleeren Straße und konnte sich nicht mehr bewegen, seine Beine
taten weh und wollten ihren Dienst nicht tun.
Sai, der alarmiert und besorgt neben ihm stand, versuchte Hikaru zum bewegen zu
kriegen.
>Hikaru, steh auf! Du wirst noch erfrieren, komm schon, alle werden sich schon
Sorgen um dich machen<
Hikaru schaffte es nicht mehr seine Augen auf zu halten. Er spürte die Kälte
bereits nicht mehr und eine angenehme Wärme breitete sich in seinen Gliedern
aus. Die verzweifelte Stimme Sai’s ging im rauschen seiner Ohren unter. Nur
ganz weit in der Ferne glaubte er eine Stimme ihn rufen zu hören, doch er
wollte nicht antworten, nicht mehr.
Akira rief immer lauter Hikaru’s Namen, er hatte plötzlich ein schlechtes
Gefühl in der Magengegend und er wusste plötzlich mit Sicherheit dass er sich
beeilen musste.
„SHINDOU!“
Akira rannte um eine Ecke in eine leere Straße hinein und drückte dabei die
dicke Jacke fest an seinen Körper.
„SHIN…!“ Erschrocken hielt Akira inne. Vor ihm, keine drei Meter entfernt
lag eine leblose Gestalt die fast vom Schnee bedeckt wurde. Panisch erkannte er
wer da lag und sofort rannte er zu ihm hin.
„Shindou! Shindou! Bitte mach die Augen auf. Shindou!“
Verzweifelt schüttelte Akira den bewegungslosen Körper. Doch als Hikaru auch
nach weiterem Rufen nicht reagierte stiegen ihm Tränen in die Augen.
„Bitte nicht, du darfst nicht sterben, es tut mir so leid. Ich will… dich
nicht verlieren!“
Er packte Hikaru und drehte ihn auf den Rücken, dann setzte er ihn auf und
legte die warme Daunenjacke um den bereits kalten Körper. Mit einiger
Kraftanstrengung schaffte er es Hikaru auf seinen Rücken zu laden und versuchte
so schnell es ging zurück nach Hause zu gelangen.
Sai war richtig erleichtert gewesen als er Akira um die Ecke flitzen sah. Er
wischte sich die Tränen weg und lachte leise und befreit. //Wenn Hikaru etwas
geschehen wäre… nein, ich hätte alles gegeben damit er überlebt, alles//
Er verfolgte Akira wie der tapfer versuchte nicht zu schwanken als er Hikaru
trug. Der Blondgebleichte Junge war nicht gerade leicht und er brauchte so
einiges an Kraft um diesen schweren Brocken zu tragen.
Sai lachte wieder leise. //Jaja, Hikaru sollte nicht immer so viel Süßes
Essen//
Erschöpft kam Akira endlich zuhause an. Er betrat das Haus und wurde sogleich
von seinem Vater und seiner Mutter besorgt empfangen.
„Was ist mit ihm?“ Fragte der Meijin und nahm Akira dabei seinen Ballast ab.
„Oh mein Gott, er ist ja ganz kalt, schnell er muss sofort warm eingepackt
werden.“
Ohne auf die anderen zu warten, stürmte der Meijin in Hikaru’s Zimmer und
steckte ihn ins Bett.
Er zog dem Jungen seine klamme Kleidung aus und frische warme Sachen an.
„Akira, komm her, hilf mir ihn warm werden zu lassen!“ Ohne Widerworte kam
Akira auf seinen Vater zu und half ihm so gut es ging. Bald kam Akira’s Mutter
rein mit einigen Wärmflaschen in den Armen.
„Ich hoffe die helfen!“
Sie packten die Wärmflaschen unter die Decke und hofften das Hikaru nicht
ernsthaft zu schaden gekommen war. Akira, der weiterhin den Arm von Hikaru rieb,
war erleichtert und verängstigt zugleich. //Warum war ich so blöd? Konnte ich
nicht einmal meine Klappe halten?//
Hikaru währenddessen plagten Alpträume. In seinen Träumen rannte er so
schnell er konnte, doch kam kaum vom Fleck. Seine Beine schmerzten fürchterlich
und schienen Tonnen zu wiegen. Er versuchte vor etwas zu fliehen, nicht vor
jemandem, sondern vor einer Stimme.
Gepeinigt und kopfschüttelnd versuchte er die Stimme zu ignorieren, doch egal
wie sehr er auch versuchte zu fliehen, oder wie doll er sich die Ohren zuhielt,
die Stimme ließ sich nicht vertreiben.
„Du bist ein Niemand. Nicht gut genug, weder für deine Eltern, noch für
Touya Akira! Du bist ein Niemand. Nicht gut genug, weder für deine Eltern, noch
für Touya Akira! Du bist ein Niemand. Nicht gut genug, weder für deine…..“
Das alles wiederholte sich wie eine Beschwörung.
„NEIN, das ist nicht wahr. Hör auf, lass mich in Ruhe!“
Doch egal wie sehr Hikaru schrie es solle aufhören, die Stimme blieb.
Bald stürzte Hikaru zu Boden. Er konnte sich nicht mehr bewegen, noch konnte er
etwas sagen. Sein Mund schien sich einfach nicht öffnen zu wollen.
//Kami-sama, ich hab Angst// Waren seine letzten verzweifelten Gedanken bevor
alles schwarz wurde.
Den nächsten klaren Gedanken, hatte Hikaru als er blinzelnd die Augen öffnete.
Er lag in einem Bett. Um genau zu sein in seinem eigenen Bett zuhause.
//War das alles nur ein Traum?//
>Hikaru?< ertönte eine ihm wohlbekannte Stimme und der Junge setzte sich
langsam auf.
Fragte er verschlafen und streckte sich. //Es war alles ein
Traum. Zum Glück.// Lächelnd stand er auf und nahm seine Sachen. Er wollte
gerade aus dem Raum gehen als die Stimme Sai’s ihn wieder aufhielt. >Hikaru,
warte!<
Überrascht über die Ernsthaftigkeit in der Stimme seines Meisters drehte er
sich um blickte Sai mit großen Augen an.
>Hikaru, denk nach, das ist nur ein Traum. Wach auf und stell dich endlich.
Touya ist vollkommen verzweifelt wegen dir.<
Sofort als der Name seines Rivalen fiel zuckte eine Erinnerung in ihm. //„ ICH
WÜNSCHTE ECHT DU WÜRDEST SO SPIELEN WIE DAMALS VOR DREI JAHREN. DANN MÜSSTE
ICH MICH NICHT SCHÄMEN DEINEM SCHATTEN HINTERHER GEJAGT ZU HABEN!“//
Zitternd sank Hikaru auf die Knie und hielt sich die Ohren. Er wollte das nicht
hören.
Schluchzend hielt sich Hikaru an den Sachen die er noch in
den Händen hatte fest. Sai kam lächelnd auf seinen Schützling zu und umarmte
ihn. Hikaru der zuerst zurückschreckte, schmiegte sich in die Wärme dieses
Körpers und weinte bitterlich weiter.
>Shhhh… es ist alles okay… weißt du, manchmal tut man den Menschen weh die
man am liebsten hat und selbst wenn man es bereut, die Dinge die man gesagt hat
werden nicht verschwinden, doch es wird aufhören weh zu tun und ihr werdet
immer enger zusammenkommen, bis….<
Fragte Hikaru und hob seinen Kopf. Doch Sai schüttelte nur den Kopf
und half Hikaru aufzustehen.
>Jetzt wach auf und stell dich, okay? Weglaufen hat einem noch nie etwas
gebracht nur mehr Schmerz!<
Damit verschwand Sai aus Hikaru’s Traum und schon bald wachte auch Hikaru auf.
Blinzelnd rieb er sich über die Augen und schaute sich um.
Er war, wie nicht anders zu erwarten, im Gästezimmer der Touya’s. Wie er
dahin gekommen war, wusste er nicht, doch es erleichterte ihn irgendwie.
Erschreckt drehte sich Hikaru zur Seite als er etwas murmeln hörte und sah mit
aufgerissenen Augen wie Touya Akira auf einem Stuhl saß, mit dem Oberkörper
auf dem Bett liegend und Hikaru’s Hand haltend.
//Was zum…? Hat er die ganze Zeit hier gesessen und auf mich aufgepasst?//
Lächelnd setzte sich Hikaru vorsichtig auf und legte die Decke um seinen
gleichaltrigen Rivalen.
Doch als er versuchte aufzustehen, zuckte ein stechender Schmerz durch seinen
Körper und laut krachend fiel er zu Boden.
Von dem Krach geweckt schreckte Akira auf und schaute sich alarmiert um. Als er
keinen Hikaru entdeckte und ein schmerzerfülltes Stöhnen vom Boden hörte,
stand er ruckartig auf und rannte um das Bett. Was er sah, besorgte ihn und
doch, musste er laut lachen. Es sah auch einfach zu göttlich aus wie Hikaru da
auf dem Boden lag, grummelnd und den Arsch in die Höhe gestreckt.
„Haha, sehr komisch, wenn du fertig mit Lachen bist, kannst du mir dann
helfen?“
Immer noch lachend half Akira seinem Rivalen wieder auf die Beine und ins Bett.
„hihihi.. was wolltest du denn da? War dir das Bett nicht genug?“
Immer noch grummelnd versuchte Hikaru seine klammen und eingeschlafenen Beine
wieder zum funktionieren zu bringen.
„Tut mir leid!“ Verwundert hob Hikaru den Kopf. Die Entschuldigung war viel
zu ernsthaft als das es sich um das eben Geschehene handeln konnte. Sofort
wusste Hikaru was gemeint war und betreten blickte er zu Boden.
„Es hat wehgetan!“
„Ich weiß!“ Akira seufzte und wusste nicht wo er hingucken sollte.
„Du hättest nicht gleich so etwas sagen müssen!“
„Ich weiß!“
„Das ich nicht so gut bin wie vor drei Jahren… das weiß ich selbst, aber
ich gebe mein Bestes und werde jeden Tag besser.“
„Ich weiß“
„Kannst du auch was anderes sagen als ‚ich weiß’?“ Schnaubend schaute
er den nun rot gewordenen Akira an, der seine Füße anscheinend sehr
interessant fand.
„Tut mir leid!“ Murmelte Akira noch einmal, seufzte, fuhr sich durch seine
Haare und setzte sich dann neben Hikaru- Mit gewissem Abstand.
„Ich weiß selber, dass ich etwas gesagt hab, was ich nicht hätte sagen
sollen, ich war wütend und verwirrt. Ich wusste einfach nicht wohin mit diesen
seltsamen…Gefühlen!“
Hikaru runzelte die Stirn. „Wie du bist verwirrt? Das du wütend warst, okay,
aber verwirrt? Ist was passiert?“
Leicht skeptisch schaute Akira Hikaru von der Seite an. //Ja, du// Aber das
sagte er nicht laut.
„Naja, nicht wirklich…. Ich glaub all die Gefühle und dieses tappen im
Ungewissen, haben mich einfach verrückt gemacht. Die ständigen fragen wie
‚Warum ist er jetzt nicht so gut wie vor drei Jahren?’ Oder ‚Was
verheimlicht er vor mir und warum?’ Und all das glaub ich ist gestern bei mir
explodiert, Gomen nasai!“
Hikaru betrachtete Akira mit traurigem Blick. Er würde ja gerne mit ihm über
Sai reden, aber… noch nicht, nicht jetzt.
Lächelnd blickte er in die schönen hellblauen Augen Akiras’s und verdrängte
den Gedanken dass er gerade schön und Akira in einem Satz benutzt hatte.
„Ich versteh deine Gefühle, aber, wie soll ich sagen, bis vor kurzem haben
wir kaum zwei Sätze miteinander geredet, da ist es ja wohl normal das ich dir
nicht meine tiefsten Geheimnisse verrate!“
Nickend stand Akira auf und hielt Hikaru seine Hand hin. „Glaubst du, du
kannst jetzt aufstehen und zum Frühstück runterkommen? Ich denke mein Vater
wäre auch sehr erleichtert dich wohlbehalten zu sehen.“
Nachdem Hikaru vorsichtig, mit Hilfe von Akira aufgestanden war, gingen sie nach
unten, wo der Meijin und seine Frau gerade am Tisch saßen und Frühstückten.
„Ohayo!“ Meldete sich Hikaru und der Meijin blickte überrascht auf.
„Shindou-kun, wie schön, geht es dir besser?“ Erleichtert lächelnd kam der
Meijin auf Hikaru zu und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter.
„Solltest du nicht noch im Bett liegen und dich ausruhen?“
„Nein, nein! Mir geht es bestens, bin nur noch etwas wackelig auf den Beinen
aber sonst geht es mir gut, ehrlich!“ Lächelnd setzte er sich auf einen Stuhl
und nahm dankbar das Essen an, dass man ihm reichte.
Akira hatte sich ebenfalls gesetzte und aß nun schweigend sein Frühstück. Der
Meijin, der bemerkt hatte dass Akira irgendwie ein bisschen bedrückt war,
seufzte nur und aß. Er würde alles den Jungs überlassen, einmischen tut er
sich bestimmt nicht.
Hikaru bemerkte ebenfalls das etwas mit Akira nicht stimmte, aber er würde es
Akira nicht leichter machen in dem er auf ihn zu ging. Nein, er würde warten
bis Akira von alleine käme und vielleicht versucht sich mit ihm richtig
anzufreunden.
>…<
>…<
Hikaru blickte sich zu seinem Geist um und schickte Blitze in seine Richtung,
doch auch jetzt antwortete der Geist nicht, sondern blickte nur geheimnisvoll
lächelnd seinen Schützling an.
Seufzend drehte sich Hikaru wieder um und blickte mit düsterem Blick auf sein
Mahl.
//Manchmal versteh ich diesen Durchgeknallten Geist echt nicht. Was soll dieses
seltsame Gelächel?//
Hikaru schüttelte nur den Kopf und lächelte verlegen als die anderen ihn
seltsam anblickten.
„Geht es dir noch nicht gut, Shindou-kun?“ Fragte der Meijin besorgt, doch
Hikaru schüttelte nur den Kopf. „Mir geht es prächtig, ich… ach nichts!“
Damit schob er sich schnell etwas in den Mund um nicht mehr sprechen zu
müssen.
Das Frühstück verlief danach ruhig und jeder hing seinen eigenen Gedanken
nach.
„Entschuldigt mich, ich muss noch was… erledigen!“ Damit stand Hikaru auf
und ging hinauf in sein Zimmer.
Oben angekommen nahm er das eingepackte Geschenk für Akira und betrachtete es
nachdenklich.
>Hikaru? Willst du es ihm etwa nicht mehr schenken? Du hast dir doch solche
Mühe gegeben.< Meinte Sai als er sah das Hikaru es weit unten in seine Tasche
packen wollte.
>Hm?<
Sai seufzte und setzte sich neben seinen Schüler. >Wenn du es nicht versuchst,
wirst du nie erfahren ob ihr zwei Freunde werden könnt. Und ein Anfang könnte
zum Beispiel dieses Band sein. Ein Band, gemacht aus Freundschaft, für die
Freundschaft. Er wird die Botschaft verstehen, da bin ich sicher!<
„hihihihihihi!“
Verwundert schaute Sai auf Hikaru der sich die hand vor den Mund hielt und
kicherte.
>Was ist denn so lustig?<
>Mensch Hikaru, sei doch mal ernst!<
Schmollte Sai und drehte sich weg.
Hikaru kicherte noch ein wenig, bevor er dann aufstand und sein Geschenk für
Akira in seine Jackentasche steckte.
//Mal sehen, vielleicht gebe ich es ihm ja doch noch//
Akira währenddessen dachte nun selbst über ein Geschenk für seinen Rivalen
nach. //Bei all der Aufregung hab ich ganz vergessen mir ein Geschenk für ihn
zu besorgen. Aber was könnte ich ihm geben?// Nachdenklich ging er durch sein
Zimmer. Er hatte nicht viel, Go-magazine, Kifu’s, Schulsachen und andere Dinge
die mit Go zu tun hatten. Tief seufzend setzte sich der Grünhaarige hin und
fuhr sich übers Gesicht. //Ich habe NICHTS was ich ihm geben könnte, mein
Leben besteht nun mal nur aus Go, kaufen kann ich auch nichts, alle Geschäfte
haben geschlossen. Was mach ich nur?//
Mit einer Hand nachdenklich über sein Kinn streichend und dabei in seinem
Zimmer Kreise drehend, dachte er angestrengt über Hikaru nach. //Ein Geschenk,
ein Geschenk… was könnte ich ihm…. Ha… ich frag To-sama einfach!//
Damit machte sich Akira auf dem zu seinem Vater um sich einen Rat bei ihm zu
holen.
„To-sama? Darf ich dir eine Frage stellen?“
„hmm?“ Überrascht blickte der Meijin auf. „Ja natürlich! Was ist
denn?“
„Also… wenn du jemanden etwas schenken möchtest, du ihn aber nicht so gut
kennst und du auch nichts mehr kaufen kannst weil die Geschäfte zu haben….
Was machst du dann?“
Schmunzelnd blickte Touya Kouyo (Weiß net wie er wirklich geschrieben wird XD)
auf seinen Sohn. //Soso, ein Geschenk für Shindou-kun… hmmm…. //
(A.d.A: Also jetzt mal im Ernst…. Ich bin total schlecht wenn es darum geht
andere zu beschenken… da ist es auch kein Wunder das mir hier nicht einfällt
oder?)
Sich am Kinn kratzend stand der Meijin auf und ging zum Fenster. „Nun, ich
denke das du selber darüber nachdenken solltest, schließlich bin nicht ich es
der jemandem etwas schenken möchte sondern du, oder?!“
Rot geworden blickte Akira nach unten. „äh, nun… äh… okay, hast recht.
Arigatou!“ Damit stand Akira blitzschnell auf und floh fast aus dem Zimmer.
Kichernd widmete sich der Meijin wieder dem Go-brett und wartete schon gespannt
auf den Abend.
Akira setzte sich frustriert auf sein Bett und stieß die seufzend die Luft aus.
//Naaaa toll… was soll ich denn bitte jetzt machen? Was kann ich ihm
schenken?//
Verzweifelt blickte Akira aus dem Fenster und schaute dem Schnee zu wie er leise
herab vom Himmel fiel.
Viel zu früh kam der Abend und Akira hatte noch keine Idee was er seinem
Rivalen schenken sollte. Seine Nervosität steigerte sich ins unermessliche und
bei jedem kleinsten Geräusch zuckte er ängstlich zusammen. //Akira reiß dich
zusammen. Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen wenn du kein Geschenk hast,
du kannst ihm ja auch nachträglich etwas schenken.//
Damit machte er sich auf den nach unten. Nicht wissend, das er nicht alleine war
mit seiner Angst.
Hikaru ging auf und ab in seinem Zimmer. Er hielt das kleine Päckchen in seinen
Händen und blickte abwechselnd darauf und auf die Uhr.
Sai war schon vom vielen hin und her Gelaufe ganz kirre und blickte Hikaru
streng an.
>Hikaru, beruhige dich, du bist ja noch schlimmer als wenn du vor einem
wichtigen Spiel stehst.<
>Vielleicht was?<
Überrascht blickte Sai auf. Hikaru hatte immer ein riesiges Geheimnis aus ihm
gemacht und nun wollte er tatsächlich Akira erzählen dass er wirklich
existiert? Sai musste dabei lächeln. //Ob Akira ihm glauben wird?//
Touya’s Mom rief Hikaru nach unten. Sie hatte ein kleines Festessen
vorbeireitet und nun feierte die Familie Touya zusammen mit Hikaru ein
gemütliches Weihnachtsfest.
Nervös kaute Hikaru auf seinem Stück Brot herum und blickte immer wieder
verstohlen zu Akira.
Das Essen dauerte zwei Stunden in denen sich der Meijin, Hikaru und Akira
unterhielten. Für eine Weile vergaßen beide ihr Unwohlsein und genossen
einfach nur das Essen und die Gespräche.
Doch als das Essen beendet war und der Meijin seinen Anfang mit den Geschenken
machte, erinnerte Hikaru daran das er noch ein Geschenk für Akira hatte.
Auch Akira fühlte sich nicht gut. Er hatte nichts für Hikaru und fühlte sich
immer wieder schlecht dabei. Nur das Denken, das Hikaru auch keines hat,
beruhigte ihn ein wenig.
Auch für Hikaru war ein Geschenk dabei. Überrascht darüber nahm er es vom
Meijin an und öffnete es. Es war ein Buch über zahlreiche Spiele, die
verschiedene Go-Meister, darunter auch einige von Shuusaku (also Sai) gespielt
hatten. (A.D.A.: Waaaah ich und mein Deutsch X3) Hikaru freute sich wie ein
Schneekönig darüber und dankte Touya’s Vater überschwänglich und
entschuldigte sich das er keins für ihn hatte.
„Das macht doch nichts, ich freu mich dass es dir gefällt und hoffe dass du
dadurch noch einiges lernst!“
Nickend betrachtete Hikaru das Buch mit leuchtenden Augen und grinste in die
Runde. Als er jedoch in Akira’s Gesicht sah musste er schlucken.
//Jetzt oder nie//
„Ano, Touya?“ Fragte Hikaru schüchtern und Akira schaute überrascht auf.
„Eh, ja?“
„Kannst du kurz mit raus kommen? Ich muss, dir…. Etwas sagen!“
Nickend folgte Akira seinem Rivalen und fragte sich was das nun sollte. //Seit
wann ist Shindou denn so schüchtern?//
Draußen schneite es wieder. Frierend zog Hikaru seine Arme um seinen Körper
und rieb sich ein wenig warm. An eine Jacke hatten beide nicht gedacht.
„Und was gibt es?“ Fragte Akira nervös, als er noch keine Reaktion bei dem
anderen Jungen bemerkte.
„A-also… das ist für dich!“ Damit hielt Hikaru dem überraschten Jungen
ein kleines Päckchen hin und schaute konzentriert und mit rotem Gesicht auf den
Boden.
Ein warmes Gefühl breitete sich in Akira aus, als er das kleine Geschenk an
sich nahm und langsam öffnete. Hervor kam ein kleines Bändchen in drei
verschiedenen Farben. Das Muster war zwar schlicht aber schön und Akira merkte
sofort dass es ein Freundschaftsarmband war.
„F-Für mich?“ Fragte Akira ungläubig und betrachtete Hikaru erstaunt. Der
konnte nur schnell nicken und schaute zur Seite.
Noch hatte er so ein Glücksgefühl gehabt wie jetzt, er nahm das
Freundschaftsarmband und band es sich um seine rechte Hand. Er wollte es von nun
an immer tragen.
„A-ano… da gibt es noch was!“
„Eh?“
Hikaru blickte auf und schaute schüchtern in Akira’s Gesicht. Er konnte das
Glitzern in seinen Augen nicht richtig deuten, hoffte aber das es was positives
war.
„A-also, du hattest mich gefragt was es für ein Geheimnis um mich ist. Du
weißt schon, die beiden Male wo ich dich besiegt hab und dann plötzlich so
schlecht war? Na ja, da ist wirklich ein Geheimnis… ich kann es dir jetzt noch
nicht erzählen, der Mut fehlt mir noch. Aber ich werde es dir erzählen,
versprochen. Und ich werde alles geben das du nie mehr so enttäuscht von mir
bist.“
Akira’s Augen waren während Hikaru’s Ansprache immer größer geworden. Er
konnte es kaum glauben das Hikaru ihm sein Geheimnis anvertrauen wollte, nicht
jetzt, aber irgendwann. Das Strahlen das nun in sein Gesicht kam, konnte der
Sonne gut Konkurrenz machen und schien den Schnee zu schmelzen.
Ohne überhaupt zu wissen was er tat, überbrückte er die letzte Distanz zu
Hikaru und umarmte ihn fest.
Hikaru musste bei dieser plötzlichen Umarmung aufkeuchen und wollte Akira
instinktiv wegschubsen, tat es dann doch nicht. Verwirrt, aber dennoch
glücklich, schmiegte er sich an den etwas größeren Jungen und genoss die
Wärme und die Nähe des anderen.
Sai, der die ganze Zeit still dabei gestanden hatte, lächelte glücklich,
versteckte dieses Lächeln dennoch hinter seinem Fächer. Er hatte doch gewusst
dass er bei den Gefühlen der beiden Jungen richtig lag.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis Akira sich wieder von Hikaru löste und
beide waren um die Nasenspitze ein wenig rot geworden.
Ohne sich jetzt noch stoppen zu können, näherte sich Akira Hikaru und bevor
der Blondgebleichte Junge reagieren konnte, fühlte der die Lippen seines
Rivalen auf den eigenen.
Die Sanftheit des Kusses und die Gefühle die durch seinen Körper rasten,
ließen seine Augen sich schließen. (A.d.A. hey das reimt sich *lol*)
Der Kuss dauerte nicht länger als ein paar Sekunden, doch für beide kam es wie
eine Ewigkeit vor, eine süße Ewigkeit.
Mit rotem Gesicht und ängstlichen Augen betrachtete Akira seinen neu gewonnenen
Freund und befürchtete dadurch ihn gleich wieder verloren zu haben.
Hikaru, der noch seine Augen geschlossen hatte, befühlte seine Lippen mit
seinen Fingern. Er konnte den anderen noch auf seinen Lippen schmecken und
fühlte noch das Kribbeln das ihn an dieser Stelle befallen hatte.
Mit leuchteten Augen öffnete Hikaru sie und betrachtete Akira mit erstauntem
Blick.
„Warum?“ Fragte er und wusste in dem Moment das es egal war. Egal was der
Grund war, der Kuss war passiert und er bereute es nicht und mehr noch, er
freute sich das er seinen ersten Kuss von Akira bekam.
„Eto…weil… ich dich mag!“ Kam die leise und schüchterne Antwort und
Hikaru konnte nicht anders als zu lächeln.
„Ich mag dich auch, Akira!“
Überrascht und noch roter werdend, blickte Akira in Hikaru’s Augen und konnte
nur Wärme und Freundschaft in ihnen lesen.
„Danke, Hikaru!“
In stillem Einverständnis, gingen beide Hand in Hand, wieder ins Haus und zu
Akira’s Eltern zurück. Die Mutter schaute zwar etwas überrascht, aber
Akira’s Vater schaute wissend und warm lächelnd auf die beiden Jungs.
„Hikaru?“
„Hmm?“ Kam die etwas müde Antwort zurück. Beide Jungs hatten entschieden
heute Nacht ein Bett zusammen zu teilen und lagen sich nun gegenüber.
Leicht dösig blickte Hikaru seinen Freund an und lächelte als er dessen
rosanes Gesicht sah.
„Es tut mir leid dass ich kein Geschenk für dich hab. Ich kauf dir aber eins
sobald die Geschäfte auf haben, okay!?“
Hikaru lächelte warm, er hob seine Hand und strich über Akira’s Haare, sein
Gesicht, über den Hals bis zur Brust, wo die Hand ruhen blieb.
„Akira, du brauchst mir kein Geschenk zu kaufen. Du hast mir bereits das beste
Geschenk gegeben das es geben kann.“
„Eh? Und was?“
Kichernd streichelte Hikaru wieder Akira’s Wange und kam dann seinem Gesicht
immer näher.
„Dich!“ Ohne auf Akira's überraschtes Gesicht zu achten küsste er
federleicht die leicht geöffneten Lippen seines Freundes und bat still und
sanft um Einlass.
Nach nur wenigen Sekunden wurde die genehmigt und ein sanfter Kuss, der nicht zu
enden schien entbrannte.
Keiner der beiden merkte wie ein sanft lächelnder Geist langsam aus dem Zimmer
ging und wissend seinen Fächer vors Gesicht hielt.
~Owari~
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