Sitz,Platz,AUS!!! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 22: Joeys erster Auftrag -------------------------------- Nachdem Joey sich soweit gesammelt hatte das er aufstehen konnte, trieb ihn Alexander förmlich aus dem Bett und zum Duschen. Das Wasser tat zwar gut, doch fühlte sich der Blonde auch danach noch seltsam. Eine winzige Flamme loderte in ihm und es fühlte sich an wie ein unheimliches Verlangen, was Joey noch nicht genauer definieren konnte, oder wollte. Sicher er hätte Alexander fragen können, was es ist, denn er las in den gelben Augen das sie es wusste, doch er traute sich einfach nicht. Was ihn mehr interessiert war, wie es denn nun weiter ging und was noch kommen würde. Es war Freitagmittag und so lagen noch zwei ein halb Tage als Sklave vor ihm, zwei ein halb Tage als Sklave von Daniel Kingston. Joey schluckte schwer als er endlich wieder aus dem Bad trat und Alexander ihm einen schwarzen Anzug herausgelegt hatte. Daneben lag ein Zettel. *20 Uhr!* Mehr nicht. Joey legte die Stirn in Falten. Was sollte er denn bitteschön so lang machen. Es war gerade mal halb 1. Der Magen des Blonden wusste schon was jetzt zu tun war, denn er begann dunkel zu knurren. Ein schelmisches Grinsen legte sich über seine Züge als Joey hinunter in die Küche ging und sich erst einmal vorsichtig umsah. Einer von Kingston Dienern, Niclas war sein Name, glaubte Joey sich zu erinnern, doch sicher war er nicht, stand an dem Küchentisch und schien auf etwas zu warten. Das Gesicht mit den braunen Augen grinsten nervös und der junge Mann ihm gegenüber nickte leicht. „Ich mach mir was zu essen, wenn du nichts dagegen hast.“ Grinst Joey, doch Niclas schüttelte nur leicht den Kopf. Verwirrt legte der Blonde den Kopf schief, als der andere auf ihn zukam und nach seiner Hand griff. Er drückte ihm einen Zettel in die Hand und lächelte nervös als er auch noch ein Feuerzeug hinzulegte. „Was soll ich damit. Lass mich los. Ich hab Hunger.“ Maulte Joey doch Niclas schüttelt nur noch energischer den Kopf und zeigte auf den Zettel. „Was soll ich mit einem weißen Zettel verdammt und warum sagst du nichts. Hat er dir die Zunge abgeschnitten?“ fragte Joey unbedacht und Niclas zuckte zusammen, als ob genau das geschehen war. In seinen Augen stand ein seltsamer Ausdruck von Angst. Niclas schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er deute Joey das er sich nicht rühren soll und holte dann Zettel und Stift. Er schrieb kurz etwas auf und zeigte es dann dem Jüngeren. *Nachricht von Alexander. Zitronensaft.* Joey las, sah ihn leicht verwirrt an und nickt dann. Niclas nickte ebenso, ging hinüber zum Herd und verbrannte den Zettel, welchen er geschrieben hatte. Er kam zurück und schob dem Blonden das Feuerzeug vor die Nase und ging dann hinaus. Joeys Magen knurrte immer lauter, doch die Neugier in dem Blonden war größer als seine Hunger und so nahm er Zettel und Feuerzeug und erinnerte sich an ein Spiel aus seiner Kinderzeit. Geheimbotschaften hatten sie damals immer mit Zitronensaft geschrieben und wenn man dann den Zettel über eine Flamme hielt, wurde die Schrift sichtbar. Vorsichtig hantierte der Blonde mit Zettel und Feuerzeug bis wirklich auf dem weißen Blatt Schrift zu erkennen war. Schon während der ganzen Prozedur entzifferte er einige Wort und die ließen ihn schaudern. *Hey Joey. Sorry für das Versteckspiel aber ging nicht anders. Ich hoffe, dass dich dein erster Weg in die Küche geführt hat und Niclas dort auf dich gewartet hat. Wundere dich nicht über sein Verhalten. Kingston hat das so angeordnet. Keiner im Haus wird mit dir reden oder auf dich reagieren und bis heut Abend darfst du auch nicht raus gehen. Mach es bitte trotzdem wenigstens ein Mal sonst weiß Kingston sofort, dass du bescheid wusstest. Zwar wird dich keiner aufhalten, aber er wird dich dafür strafen. Nächster Punkt betrifft das Essen. Ich weiß nicht genau was Kingston vorhat, aber du solltest nach Möglichkeit nicht allzu viel zu dir nehmen. Ich kenne es so, dass du nur auf Anweisung und im Beisein des Herrn essen darfst, ob er das bei dir auch vorhat, frag mich nicht. Möglich wäre es. Wasser ist allerdings ok, aber da auch nicht zuviel. Zu dem Anzug. Sieh zu das du um 20 vor 8 fertig bist und nur das anhast was ich dir rausgelegt habe. Auch ich darf nicht mit dir reden, also wundere dich bitte nachher nicht. Ich weiß, dass es schwer wird und ich bitte dich nicht zu viel zu grübeln, denn dadurch wird es vielleicht unerträglich. Ich weiß jetzt nicht ob ich noch was vergessen habe, hoffe mal nicht. Grüße Shadow. P.S. Mach dir keine Sorgen um Niclas oder mich. Wird schon schief gehen. ^-^* Joey ließ den Zettel fallen und dieser segelte langsam auf den Boden. Wie erstarrt saß der Blonde am Küchentisch, während sein Verstand versucht das eben gelesene zu verstehen. Auf was zur Hölle hatte er sich hier eingelassen? Um Alexander nicht sofort ans Messer zu liefern, nahm sich Joey, nachdem er den Zettel verbrannt und das Feuerzeug zurück in die Küchenschublade gelegt hatte, einen Schokoriegel und ein Glas Wasser aus der Küche mit in sein Zimmer und ließ das auch jeden sehen, der ihm begegnete. Auch als Niclas ihm auf der Treppe entgegenkam und ihn erschrocken ansah, lächelte der Blonde nur und ging dann einfach weiter. Er sah die Sachen durch, legte sich ordentlich zusammen und auf einem Stuhl ab. Obwohl er eigentlich recht munter war, legte sich Joey trotzdem aufs Bett und schloss die Augen. Er sollte nicht darüber nachdenken, tat es aber trotzdem. Er sollte sich keine Sorgen mach, tat es aber trotzdem. Mit einem seltsamen Gefühl vernichtete er den Schokoriegel und trank sein Wasser. Sicher Alexander wollte ihm nur helfen, doch was würde er als Preis dafür zahlen. Kingston würde es erfahren, wenn er nicht schon längst weiß und er würde Alexander strafen. Und was war mit diesem Niclas? Auch er hatte mit Joey *geredet*, wenn auch nur indirekt, doch ohne ihn hätte Joey niemals Alexanders Nachricht bekommen. Kalkulierten die beiden dieses Risiko vielleicht schon mit ein? Er hatte Niclas oft gesehen in der Zeit wo Shadow in Europa gewesen war, als ob er den Platz des Blauhaarigen einfach so eingenommen hatte. Zählte Treue hier überhaupt etwas? Sicher er wusste das Shadow auch mit anderen Männer verkehrte genauso wie Kingston, doch wo endet Treu und wo beginnt der Betrug? Waren die Partner denn so leicht zu ersetzen, vor allem in so einer Beziehung? Sie hatten ihm doch immer gepredigt, dass es ohne Vertrauen nicht ging und man konnte doch nur einem Menschen wirklich vertrauen und das war man selbst. Na gut Joey vertraute Seto und auch Kingston im selben Maße, aber Adam traute er manchmal nicht weiter als wie sein Schatten in finsterer Nacht reichte. Auch Viktor war ein seltsamer Grenzfall, denn für Joey war er mehr ein kleiner Bruder, als ein junger Mann, der älter war. Immer hatte der Blonde das Bedürfnis ihn zu beschützen wie bei keinem anderen und konnte sich das selbst nicht erklären. Schon damals als er ihn gerettet hatte, machte sich in seinem Inneren dieses seltsame Gefühl breit, Viktors Leben um jeden Preis erhalten zu müssen. Doch seit er Kingston kannte und wusste, dass dieser auf Viktor achtete, war das Gefühl zwar nicht verschwunden, aber leiser geworden, war es alle Mal. Nachdem Joey eine Zeit dort gelegen hatte und nicht wirklich weiter kam mit seiner Verwirrung, zog es ihn hinaus in den Garten. Nach was würde Kingston wohl mit ihm abrechnen? Nach Zeit? Nach Schritten? Joey grinste leicht und öffnete mit zitternden Fingern die Tür zum Garten. Die Sonne stand noch immer am Himmel und keine Wolke trübte das spätsommerliche Blau. Der Blonde strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und ging dann hinaus. Er hatte sich am Fuß der Treppe noch einen Apfel aus einer Obstschale geangelt und rieb ihn an seinem Shirt bis die Schale leicht glänzte. Er setze sich im Garten unter einen Baum und starrte die Frucht eine Weile an. Das Glimmen in seinem Inneren war größer geworden, doch er traute sich nicht über die Vermutung nachzudenken, was es bedeutete, welche er darüber hatte. Er zuckte mit den Schultern, nachdem er den Apfel 20 Minuten eingehend betrachtet hatte und biss dann hinein. Mit einem seltsamen Gefühl ließ er sich die Frucht schmecken und musste plötzlich an die Vertreibung aus dem Paradies denken, nur das er nicht genau wusste, wer in seinem Leben die Schlange war, welche ihn verführt hatte und ob er wirklich zu einer Erkenntnis kommen würde. Nachdem er ca. eine Stunde die Nachmittagssonne genossen hatte, ging Joey ins Haus zurück und sah Niclas, welcher am Fenster im oberen Stockwerk stand und ihn wohl die gesamte Zeit über beobachtete hatte. Joey schaute zu ihm auf und nickte einfach nur mit einem leichten Lächeln. Er ahnte das Niclas es sein würde der Kingston über jeden seiner Schritt zu informieren hatte und er war dem jungen Mann deswegen nicht einmal böse. Der Blonde ging wieder hinauf in sein Zimmer und versucht sich nicht von der aufkommenden Nervosität überrennen zu lassen. Mühsam begann er nachzudenken was ihn erwarten könnte. Er kannte Kingston doch, also worauf stand er und was könnte er von ihm erwarten? Die braunen Augen strichen unruhig durch das Zimmer und blieben dann an dem Anzug hängen. Zwar hatte Joey ihn vorhin zusammengelegt, doch genauer angesehen hatte er sich ihn nicht. Er faltete ihn vorsichtig auseinander und breitet ihn auf dem Bett wieder aus. „Hmm“ brummte der Blonde und strich sich übers Kinn. Sah soweit eigentlich alles normal aus, doch ein ungutes Gefühl beschlich Joey schon. „Hemd, Hose, Jacke.“ Zählte Joey auf und griff dann nach der Hose. Er begann leicht zu grinsen. Er griff nach dem Bund der Hose, hielt sie etwas höher und riss die Hände dann auseinander. Mit einem lauten Geräusch riss die Hose auseinander und der Blonde grinste noch breiter. „Also keine normale Hose.“ Kicherte er leise und besah sich die Hälften, welche da wo die Nähte sonst saßen, mit Klettverschluss zusammen gehalten wurden. Joey kannte das schon, den Shadow trug manchmal dasselbe Modell. Nachdem er feststellte das Hemd und Jacke ähnlich beschaffen waren, ließ er sich lachend auf den Boden sinken und musst sich erstmal beruhigen. Er war zwar kein Stück weiter gekommen was seine Vermutungen betraf, aber er hatte schon eine Ahnung in welche Richtung er weiter denken musste. Es war beinahe 7 Uhr als sich Joey endlich wieder vollkommen gefangen und geduscht hatte. Er zog sich an und betrachte sich dann eingehend im Spiegel. Der Anzug war vielleicht ein Hauch zu eng und betonte genau das an Joey, was die Männer zum Geifern brachte und als er sich so betrachtete wurde er selbst bei dem Anblick etwas rot. Mit einem schamhaften Lächeln wendete er sich von seinem eigenen Spiegelbild ab und kicherte dann. Das er keine Unterwäsche trug, war er zwar gewöhnt, aber das die Hose ihm so leicht entrissen werden konnte, verunsicherte den Blonden dann doch etwas. Nervös ging er im Zimmer auf und ab, obwohl er unter der Dusche beschlossen hatte, das alles auf sich zukommen zu lassen, konnte er einfach nicht ruhig dasitzen und warten. Joey sucht nach irgendetwas um sich zu beruhen, doch mehr als Stricken würde da wohl nicht helfen und ausgerechnet das konnte er nicht. Um 25 Minuten vor acht ließ sich Joey in seinem Zimmer auf die Knie sinken und lauschte nach den Bewegungen im Haus. Sicher das hätte er auch normal tun können, aber er konnte nicht normal sitzen und warten oder wollte er es nicht? Der Blonde zuckte mit den Schultern und grinste dann sacht. Er senkte den Blick soweit das er niemanden der hereinkam ins Gesicht sehen konnte. Wie lang er dort so wartete wusste Joey nicht genau doch irgendwann hörte er Schritte unten in der Halle. Es waren schwere Schritte, es waren die Schritte von Kingston da war sich Joey sicher und er kam die Treppe hinauf, gefolgt von zwei weiteren Personen. Er wunderte sich das seine Sinne so klar waren, denn normal war der Inhalt in seinem Kopf ein seltsames Chaos aus Dunkelheit und wirren Stimmen die er nicht verstand. Doch irgendwie hatte sich das alles in der letzten Nacht verändert, obwohl er die Stimme noch hörte, waren sie nicht mehr so laut das nichts anderes zu ihm vordrang. Im Gegenteil, das was das Verlangen in ihm als wichtig erachtete war klar und deutlich zu vernehmen und das waren im Moment nun mal die Schritte der Personen, welche gerade die Treppe hinauf kamen. Der Blonde zuckte kurz zusammen als eine Hand sich auf die Türklinge legte und diese dann lautlos aufschwang. Eiskaltes Schweigen schlug ihm entgegen, jedoch hielt der Besuch kurz inne und schien in wohlwollend zu mustern. Zwei der Besucher schienen sich leicht zu erschrecken und dann bewegte sich jemand auf Joey zu. Der Schritt war leicht, beinahe schleichend und vom Geruch her müsste es Shadow sein und so war es schließlich auf, denn als sich die Person zu ihm herunterlehnte, schrieen alle seine Sinne es ihm zu. Alexander hatte einige Kästchen in der Hand und legte sich hinter Joey auf dem Bett ab. Vorsichtig öffnete er das größte zuerst und zum Vorschein kam ein Halsband aus Metall. Er nahm es vorsichtig heraus und machte sich daran es Joey umzulegen. Ohne das Alexander auch nur einen Ton von sich geben musste, oder auch nur kurz warten, hob Joey soweit den Kopf das er es anlegen konnte, ohne jedoch den Blick von dem die ganze Zeit fixierten Punkt zu lösen. Wieder wurde er abschätzend gemustert von kalten Augen und es war ein grübelndes Hmm zu vernehmen. Alexander öffnete das nächste Kästchen, nahm den Inhalt heraus, welcher leicht klimperte. Joey legte die Hände auf dem Rücken zusammen und diesmal knurrte Kingston deutlich. Alexander zitterte leicht als er Joey die Manschetten anlegte und über eine Kette mit dem Halsband verband. Fehlend sah er Kingston an und dessen Blick schien Bände zu sprechen und nach dem Informanten zu suchen, welcher Joey so gut in Kenntnis gesetzt hat. Alexander schüttelte leicht den Kopf und auch Niclas der hinter Kingston stand, schüttelte leicht den Kopf. Sicher Joey hatte schon einiges mitbekommen, auch in der Zeit wo er für Kingston gearbeitet hatte, bekam er sehr viel mit, aber woher wusste er was der Ältere erwartete und setzte das auch noch beinahe perfekt um. Das dritte Kästchen welches Alexander auf dem Bett abgelegt hatte, enthielt eine Metallkette welche er Joey an der Vorderseite des Halsbandes befestigte und das andere Ende der Kette bot er Kingston mit gesenktem Blick dar. Der Ältere überlegte noch kurz, nahm dann die Ketten und zog hart daran, sodass Joey nach vorn gerissen wurde und hart auf dem Boden aufschlug. Keuchend zog Joey die Luft ein und unterdrückte einen schmerzhaften Schrei. Daniel lachte kurz und böse auf, zog noch einmal an der Kette und Joey rappelte sich mühsam hoch. Noch bevor der Blonde sicher auf den Füßen stand, drehte Kingston sich um und ging hinaus. Joey stolperte ihm leicht hinterher bis er ausreichend aufgeholt und den richtigen Schritt gefunden hatte. Der Blonde hatte nie bemerkt, wie weich die Teppiche in den Fluren war, wie kalt der Marmor auf den Treppen und in der großen Halle. Das es so viele Schritte war von seinem Zimmer, durch das Haus zum Ausgang und dann die Einfahrt hinunter bis zum Wagen. Der kalte Stein der Eingangstreppe ließ Joey kurz schaudern und die abgerundeten Kiesel in der Einfahrt fühlten sich seltsam an. Kingston stieg in den wartenden Wagen, zog Joey hinter sich her, welcher sich sofort auf dem Boden zusammenkauerte und dann folgen Alexander und Niclas. Joey versuchte sich zu beruhigen und seine Sinne davon zu überzeugen, seinen Verstand nicht mit all den Wahrnehmungen zu überfluten, doch es gelang ihm nicht und es wurde auch noch schlimmer als Kingston ein schwarzes Tuch hervor zog und Alexander ihm damit die Augen verband. „Bericht!“ knurrte Kingston und Niclas der rechts von Joey saß schreckte auf. „Schokoriegel, ein Glas Wasser, Apfel. 54 Minuten war er im Garten, die restliche Zeit in seinem Zimmer.“ „Wer?“ knurrte Kingston dann und Alexander zuckte zusammen, doch noch bevor er sich erklären konnte, mischte sich der Blonde ein. „Wieso lässt du mich nicht allein machen? Ich dachte ihr wolltet mich formen, also warum darf ich meine Erfahrungen nicht allein machen?“ knurrte er verächtlich und hoffte Kingston davon zu überzeugen das er es ernst meinte. „Was meinst du damit?“ fauchte dieser zurück. „Hosentasche links.“ Meinte der Blonde schon fast im Befehlston und Daniel hob fragend eine Augenbraue. Der Älter lehnte sich etwas nach vorn und schob dem Blonden die Hand in die Hosentasche und angelte einen kleinen Zettel heraus. Er sah aus wie der von Alexander geschriebene, doch war er noch immer weiß. „Keine Ahnung wer mir das untergeschoben hat, oder was das soll, aber ich bin nicht blöd und tappe in so eine Falle. Wenn ihr spielen wollte, dann spielt mit offenen Karten.“ Knurrte der Blonde weiter. Kingston lehnte sich mit dem Zettel wieder zurück und faltete ihn vorsichtig auseinander. Der Geruch von Zitrone stieg ihm in die Nase und er lächelte. „Deiner?“ fragte er Alexander und dieser nickte. „Darüber reden wir später.“ Meinte Kingston nur und wendete sich dann wieder Joey zu. „Was steht drauf?“ wollte er wissen. Joey hob den Kopf und starrte Kingston trotz der verbunden Augen an. „Woher soll ich das wissen?“ knurrte der Blonde zurück und Kingston lächelte. „Du bist respektlos.“ Meinte Daniel wieder in dem unheilvollen Plauderton und Joey senkte erschrocken den Blick. Er dachte gar nicht daran sich zu entschuldigen und wusste er auch nicht genau, warum er das getan hatte. Sicher er hatte Alexander und Niclas verraten und würde dafür auch bezahlen, aber im Moment interessierte ihn das nicht. Das würde ihn später noch genug Nerven kosten. Wie lang die Fahrt dauerte oder wo sie hinging, bekam Joey gar nicht mehr mit, denn nachdem er unerlaubt gesprochen hatte, drückte Kingston ihm einen Knebel in den Mund und zog diesen auch unangenehm fest. Eisiges Schweigen hatte sich über die Limousine gelegt und die Zeit schien endlos dahin zu kriechen. Irgendwann hielt der Wagen dann doch und Kingston musterte Joey noch einmal. Er hatte sich zwar überlegt wie er Joey und auch Alexander für dieses Spiel strafen würde, was sie da treiben, aber er entschied sich damit zu warten. Er schlang die Kette noch einmal um seine Hand und machte sie so noch etwas kürzer und stieg dann aus. Als Joey den Zug spürte, folgte er vorsichtig, aber so schnell es eben ging. Als seine Füße wieder den Boden berührten, spürte er eine unangenehme Kälte. Ein scharfer Wind riss an seiner leichten Kleidung und er begann merklich zu zittern. Ein Ruck an seinem Hals ließ ihn jedoch seine Konzentration wieder auf Kingston legen und er schritt ihm vorsichtig hinterher. Der Boden war wirklich kalt und nass und nach dem Wind zu urteilen war sie draußen. Sie betraten ein Gebäude und sofort schlug dem Blonden ein seltsam vertrauter Geruch entgegen, doch er konnte einfach nicht sagen woher er ihn kannte. Erst jetzt wurde Joey bewusst wie viel ihm seine Augen doch fehlten, denn er konnte sich kaum orientieren. Es war seltsam still hier und so zuckte der Blonde sichtbar zusammen als ein leises Ping die Stille zerriss. /Fahrstuhl!/ schoss es ihm durch den Geist und er beruhigte sich wieder etwas, aber seine übrigen Sinne waren auf höchste angespannt und ließen jedes noch so leise Geräusch auf einen Kanonenschlag anschwellen und auch die Zeit schien sich endlos in die Länge zu ziehen. Sie stiegen ein und Joey spürte einen warmen Atem im Nacken, welcher ihn seltsam beruhigte. Kingston lächelte sacht, als er Alexander beobachtete wie dieser Joey sacht in den Nacken hauchte. Er wusste, dass es dem Jungen gut tat und schritt deswegen auch nicht ein. Die zwei war wirklich ein gutes Team, wenn man sie so beobachtete. Niclas stand nervös daneben und wippte von einem Fuß auf den anderen, denn es war sein erster Auftritt dieser Art. Kingston sah ihn streng an und sofort erstarrte der Rothaarige in seiner Bewegung. „Ganz ruhig.“ Formte er lautlos auf seinen Lippen und Niclas nickte sacht, obwohl ihm das alles andere als leicht viel. Wieder ertönte dieses Ping und Joey lauschte Kingstons Bewegungen, denn er wollte den seltsamen Zug an der Kette vermeiden. Es fühlte sich so seltsam an, ja beinahe wie ein dumpfer Schmerz den man nicht wirklich spürt, sondern der einfach da war und ein ungutes Gefühl vermittelte. Drei Schritte ließ er den Älteren machen und dann folgte er. Woher er das wusste, konnte er mal wieder nicht sagen. Wieder schritten sie über weichen Teppichboden und der Geruch der Joey so seltsam vertraut war, wurde auch immer stärker, aber er konnte ihn einfach nicht zuordnen. Kingston hielt kurz an und baute sich vor Joey auf. Mit einem leichten Zittern senkte der Blonde den Blick noch weiter und zuckte zusammen als Kingston nach ihm griff und ihn zu sich heranzog. „Hör mir jetzt gut zu.“ Flüsterte er leise und Joey nickte leicht. „Wenn dir das zuviel wird, lässt du das hier fallen. Dann ist alles vorbei, also überlege dir deine Entscheidung gut.“ Kingston Stimmt klang komisch. Irgendwie eine Mischung aus Drohen und Wohlwollen. Er legte Joey etwas in die gefesselten Hände und strich ihm dann sacht über den Hals und stieß ihn dann wieder von sich weg. Der Blonde stolperte leicht nach hinten und prallte gegen Alexander, denn Niclas war ein Stück bei Seite gegangen. Zwar wurde Joey gefangen, doch bekam er gleich einen leichten Stoß in den Rücken als Aufforderung weiter zu gehen, bevor Kingston ihn wieder zeihen musste. Joey versuchte sich etwas zu beruhigen, denn das Schupsen hatte ihn leicht verunsichert und ihn aus seiner Konzentration gerissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)