Es kann nur einen geben von Hotepneith (Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier) ================================================================================ Kapitel 28: Das Ende des Kreises -------------------------------- Das Turnier ist zu Ende, die Lehrer wurden besucht...aber da war noch eine Kampfansage.. 28. Das Ende des Kreises Der riesige weiße Hund landete auf einer Waldlichtung und der zweiköpfige Drache folgte seinem Beispiel prompt. Während Inuyasha sich verwirrt umsah und vom Rücken Ah-Uns glitt, verwandelte sich Sesshoumaru zurück. „Was soll das jetzt?“ erkundigte sich der jüngere Halbbruder. Irgendwie hatte er erwartet, dass sie entweder zu dem Schloss zurückkehren würden - wobei er niemandem hätte sagen können, was er dort gewollt hätte - oder aber zu Kagome und den anderen fliegen würden. So fand er seine Frage mehr als berechtigt. Der Hundeyoukai antwortete nicht, sondern drehte sich um, ging in den Wald. War Inuyasha wirklich so dumm, wie er manchmal tat, oder war das die schiere Ahnungslosigkeit eines noch Fast-Welpen? „Ich habe dich etwas gefragt!“ Der Hanyou machte einen Satz, um an die Seite seines Halbbruders zu kommen. „Kennst du diese Gegend?“ Ein gewisser genervter Unterton war kaum zu überhören. Inuyasha erfasste, dass noch vor wenigen Wochen ein derart eisiger Sesshoumaru ihn angegriffen hätte, und dachte nach. Nein, er wusste nicht, wo er war. Immerhin war er selten zuvor geflogen und von oben sah die Landschaft völlig anders aus. Dann jedoch verriet ihm seine Nase, dass dieser Wald bekannt roch, ja, geradezu vertraut. Das waren Bäume, an denen er schon hunderte Mal vorbeigelaufen war. Bald würde der alte Baum kommen, der Knochenfressende Brunnen, dann Kaedes Dorf. Kein Wunder, dass er seinem Halbbruder mit der Frage so verärgert hatte. Das war eine Gegend, in der er immerhin Jahrhunderte gelebt hatte. Aber dennoch: was sollte das? Kagome und die anderen waren doch weiter im Norden? Oder? „Klar kenne ich den Wald. Aber ich wollte zu Kago… zu meinen Freunden, “ ergänzte er hastig: „Darum…“ „Sie sind hier.“ "Äh..." Woher der Hundeyouki auch das schon wieder wusste. Manchmal war es wirklich nervtötend. War das immer so, wenn man einen älteren Bruder hatte? Oder war seiner eine Spezialausführung? Immerhin hatten sie sich in den vergangenen Tagen, Wochen doch ziemlich einander angenähert, einiges aus der Vergangenheit buchstäblich erledigen können. Aber keiner von ihnen beiden hatte sich wohl grundlegend geändert. Wozu auch. Jeder war er selbst. Dazu Youkai und Hanyou. In jedem Fall war es wohl besser, jetzt nichts mehr zu sagen, sondern neben Sesshoumaru herzugehen. Während sie so nebeneinander durch den Wald wanderten, tauchte in Inuyasha plötzlich der Gedanke auf, dass da ja noch immer ein Duell auf ihn wartete. Sesshoumaru hatte gesagt, er wolle mit ihm kämpfen, zuerst nach Abschluss des Turniers, dann nach der Jagd auf die Lehrer. Sesshoumaru hatte es gesagt, und er würde sein Wort nie zurücknehmen. Schade, eigentlich. Er selbst verspürte nach den Erlebnissen der letzten Zeit nicht die mindeste Lust, seinen älteren Bruder zu töten. Aber wenn er nicht selbst sterben wollte, musste das wohl sein. Es konnte am Ende nur einen geben. Vor dem Schrein des kleinen Menschendorfes war eine recht bunt gemischte Gesellschaft versammelt. Die alte Kaede erklärte Kagome einige Pflanzen und wie man sie zu Heiltränken verwenden konnte. Sango und Miroku saßen an der Wand, wenn auch wohlweislich drei Meter auseinander. Neben der Dämonenjägerin lag ihr Bumerang und sie warf immer wieder unwillkürlich einen Blick herum. Der rote Handabdruck auf der linken Wange des Mönches verriet allerdings, dass sie sich auch ohne den Hiraikotsu zur Wehr setzen konnte. Auf der Treppe zu dem Schrein waren der kleine Fuchsyoukai Shippou und das Menschenmädchen Rin, die begeistert miteinander malten, der eine Inuyasha, die andere Sesshoumaru. Jaken saß abseits am Bachufer und grummelte. Warum nur hatte Sesshoumaru-sama ihm befohlen, samt Rin ausgerechnet zu Inuyashas Menschenbande zu gehen? Womit hatte er seinen Herrn so verärgert, dass er ihm solche Gesellschaft auferlegte? Menschen. Und dazu leider noch welche, die seine unvergleichlichen Vorschläge kein bisschen zu schätzen wussten. Sango erhob sich: „Youkai.“ Das Wort genügte, dass alle aufstanden, vorsorglich kampfbereit. „Sesshoumaru-sama!“ meinte der heran laufende Jaken indessen prompt, was Rins Gesicht aufleuchten ließ. Inuyashas Freunde dagegen wussten nicht so genau, was sie davon halten sollten. Kam Sesshoumaru allein oder war auch der Hanyou dabei? Oder hatten sich die Halbbrüder doch noch ein letztes Mal duelliert? War ihr Freund das letzte Opfer des mörderischen Turniers geworden? Aber dann erkannten sie erleichtert die rot gekleidete Gestalt zwischen den Bäumen. Die beiden kamen Seite an Seite. Das Turnier schien nichtsdestoweniger zu Ende zu sein, sie jedoch ihren Frieden miteinander geschlossen zu haben. Kagome lief los und warf sich um Inuyashas Hals: „Bin ich froh, dass dir nichts passiert ist! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Sie gab ihn frei, da sie merkte, dass er förmlich erstarrte. Dem Hanyou war diese Begrüßung ein wenig peinlich – zumindest, bis er erkannte, dass sich Rin inzwischen vor seinem älteren Bruder aufgebaut hatte, den anstrahlte: „Ihr habt gewonnen, Sesshoumaru-sama!“ „Natürlich, du dummes Kind.“ Jaken kam ebenfalls heran: „Sesshoumaru-sama ist doch der stärkste aller Youkai, wie kannst du daran zweifeln?“ „Aber ich habe nicht daran gezweifelt, Jaken-sama“, sagte die Kleine prompt. „Äh, Entschuldigung...“ meldete sich eine Stimme von Mirokus Schulter. Nicht nur der Mönch guckte überrascht auf den unerwartet wieder erschienenen Flohgeist. Myouga war es sichtlich unangenehm, plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, zumal ihn zwei goldene Augenpaare musterten, und fuhr hastig fort: „Ich dachte nur immer, dieses Kessel-Turnier sei ein mörderischer Ausscheidungswettbewerb.“ „War es, ja“, gab Inuyasha zu: „Und?“ „Ich dachte…Es hieß doch immer, es könne nur einen Überlebenden geben.“ Wie sollte man das geschickt sagen? „Stimmt.“ „Inuyasha-sama…ihr seid zu zweit.“ Myouga war leicht verzweifelt: „Bitte, was ist geschehen?“ „Es wird kein Kessel-Turnier mehr geben.“ Diese Feststellung ließ alle zu dem Hundeyoukai blicken, der sich bereits abwandte: „Gehen wir.“ Rin eilte sofort los, um den Drachen zu holen, der den beiden Halbbrüdern langsam gefolgt war. „Es wird kein Turnier mehr geben?“ echote Myouga fassungslos und nicht nur die Menschen schlossen sich dem gedanklich an. „Ja“, meinte Inuyasha befriedigt. „Wir haben den Kesselschmied umgelegt und den Kessel zerstören lassen. Das war ganz schön anstrengend. Ach ja, im Schloss waren wir auch. Das kann ich euch dann ja später erzählen.“ Darauf waren alle neugierig. Der Hanyou bemerkte in diesem Augenblick, dass sein Halbbruder wirklich gehen wollte. Mit Jaken und Rin. Für einen Moment packte ihn tiefe Enttäuschung. Sie waren sich in den letzten Tagen so viel näher gekommen, hatten so viel gemeinsam erlebt und jetzt wollte der Hundeyoukai ihn tatsächlich abermals allein lassen? Die hilflose Trauer des kleinen Jungen, der er einst gewesen war, kam wieder in ihm hoch, ließ ihn das geplante Duell vergessen, die Tatsache vergessen, dass es nur einen geben konnte: „Sesshoumaru!“ Dieser blieb tatsächlich stehen, wandte sich aber nicht um. „Du willst gehen? Ohne mich?“ „Es ist vorbei.“ Das war Inuyasha inzwischen auch klar. „Oh ja, natürlich. Wie kam ich auch nur auf die Idee, dass wir uns irgendwie angefreundet haben könnten. Natürlich kennst du so was ja gar nicht. Nur eine gemeinsame Aufgabe und das war es.“ Er erinnerte sich nur zu gut an den Hasenyoukai Haku im Shi no Mori, der ihm das eindeutig klar gemacht hatte. Freundschaft gab es für Youkai nicht. Aber er hatte eben gehofft… „Egal. Wenn du je auf die Idee kommen solltest, dich auf jemanden verlassen zu wollen, versuch dir einfach vorzustellen, dass ich es sein könnte. Denn auch, wenn du jetzt schweigst und gehst, das wird nie etwas an dem ändern, was wir in den letzten Tagen gesagt und getan haben.“ Die Menschen und anderen Youkai hatten diesem Gefühlsausbruch etwas fassungslos gelauscht. So kannten sie Inuyasha gar nicht. Was war da nur in den letzten Tagen alles geschehen? Dieser ergänzte ein wenig verbissen: „Und damit habe ich nicht gesagt, dass ich nicht gegen dich kämpfen werde!“ Nicht, dass der ältere Bruder auf die Idee kommen würde, ihm Feigheit vorzuwerfen. Auch, wenn dieser das Duell wohl doch noch ein wenig aufschieben wollte. Sesshoumaru wandte leicht den Kopf, um aus den Augenwinkeln seinen Halbbruder ansehen zu können: „Inuyasha“, antwortete er ruhig wie immer: „Ich habe gesagt, dass ich gegen den Besten zuletzt kämpfen will. Und genau das werde ich tun. Wir werden herausfinden, wer von uns der Bessere ist, wenn ich sicher bin, dass du wirklich der stärkste Gegner bist.“ Er drehte den Kopf und ging langsam weg, gefolgt von Rin und Jaken. Inuyasha starrte ihm vollkommen perplex nach. Was sollte das denn sein? Er hatte irgendwie doch noch auf ein brüderliches Entgegenkommen gehofft. Stattdessen die Bestätigung des letzten Duells. Nun ja. Eiskalt wie eh und je. Irgendwann würde eben der Zweikampf kommen, vielleicht, wenn Naraku tot wäre... Moment. Was hatte der Herr Halbbruder da gesagt? Er wollte gegen den Stärksten kämpfen und herausfinden, ob er, Inuyasha, das sei? Ein leises Grinsen glitt über das Gesicht des Hanyou. Das bedeutete, Sesshoumaru würde erst dann wieder gegen ihn kämpfen wollen, wenn es keinen anderen, interessanten Gegner mehr gab? Aber… Es würde immer einen geben. ********************************************** Das letzte Duell wird wohl auf sich warten lassen... Ein bisschen Werbung in eigener Sache: nächste Woche beginnt eine neue Brüder-Geschichte: Verworrene Pfade. Es ist einer Alternative Universe Story, und so spielt auch der Inu no Taihou mit. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)