Es kann nur einen geben von Hotepneith (Zwei Hundebrüder und ein mörderisches Turnier) ================================================================================ Kapitel 2: Das Treffen der Kandidaten ------------------------------------- Ritter vom Orden des Kessels..ja, einige haben schon bemerkt, dass das eigentümlich klingt. Liegt aber wohl am Veranstalter des Turniers ^^". Dazu allerdings viel später. Zunächst einmal treffen sich alle Teilnehmer... 2. Das Treffen der Kandidaten Die drei Ordensmitglieder blieben stehen und so machte Inuyasha den Sprung neben sie. Ein wenig erstaunt blickte er auf das Bild vor sich. Vor ihnen lag ein Talkessel, der wie eine Schüssel geformt war. In der Mitte erhob sich ein großer Felsen, auf dem vier andere Mitglieder des Ordens standen - und der ominöse Kessel. Der Hanyou war etwas überrascht, wie groß der war. Mit Leichtigkeit hätten da vier Menschen hineingepasst. Im Tal selbst standen oder saßen schon Youkai der verschiedensten Arten, alle bewaffnet, und, soweit er erkennen konnte, alle recht stark. Nun, diese Ritter hatten ihm ja gesagt, dass der Kessel die stärksten Youkai aussuchen würde. Da seine drei Begleiter sich abwandten und einen schmalen Pfad hinunter einschlugen, folgte er ihnen. Unten angekommen nickte ihm der Wortführer der Ritter zu: „Hier warte mit den anderen. Wenn alle da sind, werden wir mit den Prüfungen beginnen.“ Der Hanyou blieb stehen, sah sich um. Die meisten der Kandidaten waren bereits da, da war er sicher. Es waren gewiss schon fünfzig Youkai anwesend. Keiner redete mit einem anderen. Nun gut. Erstens waren Youkai immer recht schweigsam und zweitens hätte Inuyasha auch nicht gewusst, über was man sich mit Leuten unterhalten sollte, die man vermutlich bald ins Jenseits befördern müsste, um selbst zu überleben. Die meisten waren Männer, aber er entdeckte auch einige weibliche Youkai. „Du bist doch ein Hanyou, oder?“ Er drehte sich um: „Was dagegen?“ Der Typ vor ihm war größer als er und hatte die Hand am Schwert. Wie war das doch noch mit der Friedenspflicht gewesen? „Ja. Wie kannst du es wagen, hierher zu kommen, zu dem wichtigsten, heiligsten Turnier der Youkai?“ „Oh, ich wäre viel lieber nicht hier, aber diese komischen Ritter sagten, mein Name sei in dem Kessel aufgetaucht und ich müsse hier herkommen.“ Inuyasha zuckte die Schultern: „Wenn du sie überzeugen kannst, dass ich gehen kann, wäre ich dir echt nicht böse.“ „Das denke ich mir, Feigling. Aber was soll man schon auch von einem Bastard erwarten.“ „He, jetzt reicht es mir aber gleich!“ Unwillkürlich legte der Hanyou die Hand an Tessaiga. Der Youkai musterte ihn von oben bis unten. „Wäre nicht die Friedenspflicht, würde ich dich auf der Stelle ins Jenseits befördern. Aber so muss ich eben warten. Obwohl, schwach wie du bist, wirst du sicher schon die erste Prüfung nicht überstehen.“ „Das werden wir ja sehen“, knirschte Inuyasha, der sich zusammennehmen musste, nicht zu ziehen. Aber er durfte sich nicht provozieren lassen. Die Warnung war klar gewesen. Wer den Frieden brach, wurde getötet. Und er musste doch an seine Freunde denken, deren Seelen in ihm steckten. „Das werde ich sehen!“ betonte der Youkai: „Und du wirst sterben. Das erbärmliche, minderwertige Youkai-Blut in dir wird dich nicht retten.“ Etwas Helles zuckte auf die beiden Streithähne zu. Inuyasha hob unwillkürlich schützend den Ärmel vor sein Gesicht, ehe er erkannte, dass die Energie zwischen ihnen beiden hindurch schoss. „Friedenspflicht, Friedenspflicht!“ kamen sofort Rufe von den anderen. Der Youkai hatte einen Satz zurück gemacht, starrte nun seitwärts. „Von der Hälfte seines Blutes ist jeder Tropfen wertvoller als alles in dir“, sagte eine kühle Stimme: „Von der anderen Hälfte reden wir allerdings besser nicht.“ „Sesshoumaru!“ Das hätte er sich ja eigentlich denken können, dass bei einem Treffen der stärksten Youkai auch sein Halbbruder auftauchen würde. „Sesshoumaru“, wiederholte der fremde Youkai: „Du kennst den Hanyou?“ Der Hundeyoukai ignorierte ihn, kam langsam näher: „Wer hat dich denn herbestellt, Inuyasha?“ „Na, der dämliche Kessel. Und falls du eine gute Idee hast, warum es für Hanyou verboten ist, hier teilzunehmen, sag sie. Ich lege nicht den geringsten Wert darauf, der Hüter des Kessels zu werden.“ „Du wirst es auch nicht werden.“ „Das werden wir ja sehen.“ Toll, dachte Inuyasha. Die Sache hier zu gewinnen wurde schwerer als gedacht. Warum nur hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, dass Sesshoumaru auch eingeladen worden sein könnte? Vermutlich, weil er sich einfach nicht hatte vorstellen können, dass sein Halbbruder an irgendeiner Gemeinschaftsaktion teilnahm. Nun, diese Kesselsache war wohl etwas anderes. Er war sicher ebenso gezwungen gewesen, hier teilzunehmen, wie jeder andere auch. „Hat man dir dämlichem Bastard nicht gesagt, dass nur einer überleben wird?“ „Schon. Aber wenn du glaubst, dass du gegen mich gewinnen kannst….“ Der Hundeyoukai wandte sich ab und ging. Mit Inuyasha hatte er nicht gerechnet. Warum hatte der Kessel ausgerechnet das Halbblut mit eingeladen? Nun, er war recht stark und mit Tessaiga ein interessanter Gegner. Aber die Prüfungen beinhalteten auch Hindernisse, die man mit einem noch so guten Schwert nicht lösen könnte. Andererseits würde die Anwesenheit des Hanyou die Sache für ihn selbst erleichtern. Er müsste sich sehr irren, wenn nicht bei der ersten Kampfstation möglichst viele auf Inuyasha losgehen würden, in der abwegigen Annahme, der sei der leichteste Fall. Und jeder Gegner, den sein Halbbruder tötete, würde ihm selbst nicht lästig fallen. Der Youkai sah ihm kurz hinterher, ehe er sagte: „Du kennst Sesshoumaru, Hanyou?“ „Muss ich wohl. - Warum?“ „Wieso musst du? - Na, weil er sich eingemischt hat, als ich dir vorwarf, dein Youkai-Blut sei jämmerlich.“ Inuyasha musste etwas grinsen: „Na ja. Damit hast du ihn ziemlich beleidigt. Wenn hier nicht die Friedenspflicht wäre, hätte er dich vermutlich in handliche kleine Portionen zerlegt.“ Und da der andere anscheinend noch immer nicht begriff: „Wir haben den gleichen Vater.“ Das war die Erklärung. Aber die Halbbrüder schienen nicht gerade befreundet zu sein. Gut. So würden sie nicht im Team kämpfen. Wobei, nach allem, was er gehört hatte, war das bei den Prüfungen gar nicht möglich. Jeder musste da allein durch - oder allein sterben. Ein Gongschlag ertönte. Inuyasha sah ebenso empor, wie die anderen. Die sieben Ordensmitglieder hatten sich um den Kessel versammelt. Einer trat etwas vor: „Alle Kandidaten sind nun eingetroffen, die noch am Leben sind. Von den zweiundsechzig Eingeladenen sind vier nicht erschienen und nun tot. In Kürze beginnt die erste Prüfung. Sie mag euch einfach erscheinen, aber natürlich ist sie nichts desto trotz lebensgefährlich. Aber wer aufgibt oder fliehen will, wird durch die Magie des Kessels getötet. Eure Aufgabe lautet: dort in Richtung Westen führt ein Pfad aus diesem Tal. Dahinter beginnt ein Sumpfgebiet, der Nebelsumpf. Wie der Name schon sagt, liegt immerwährender Nebel darüber, der denjenigen, die den Sumpf durchqueren wollen, die Orientierung nimmt. Auf der anderen Seite des Sumpfes liegt Kuri. Wer dorthin gelangt, hat die erste Runde bestanden.“ „Und was ist Kuri?“ fragte ein Youkai. „Das werdet ihr sehen. Zwei Dinge noch. Erstens: nach wie vor gilt die Friedenspflicht. Wer einen anderen angreift, stirbt selbst. Zweitens: es ist bei dieser Prüfung vollkommen gleich, ob ihr der erste oder der fünfzigste seid, der dort ankommt. Hauptsache ist, dass ihr am Leben seid.“ Das klang ja verheißungsvoll. Inuyasha presste die Lippen zusammen. Er nahm nicht eine Sekunde lang an, dass der Nebel des Sumpfes das einzige Problem war. Man konnte sich verlaufen, ja, aber vermutlich waren da noch andere unschöne Überraschungen. Es half nichts. Er würde vorsichtig sein müssen. Hm. Gegen das Verlaufen nützte vermutlich nur, dass man sich im Nebel nicht auf seine Augen verlassen sollte, sondern auf seine Nase. Er müsste es doch schaffen, das andere Ufer zu wittern. Und wenn schon nicht er, dann Sesshoumaru. Wenn der Typ hier dabei war, konnte man ihn doch auch brauchen. Und die Nase seines Halbbruders war die schärfste, die er kannte. Genau. Er würde sich an ihn halten. Nochmals tönte ein Gongschlag: „Die erste Prüfung beginnt!“ rief der Sprecher der Ritter. Die Kandidaten setzten sich in Richtung auf den Pfad in Bewegung. Wieder fiel Inuyasha auf, dass sie nicht miteinander redeten. Aber ihnen war allen wohl bewusst, dass nur einer von ihnen überleben würde. Und selbst für Youkai war das sicher keine sehr angenehme Vorstellung. Die drei Gefangenen in seiner Seele sahen sich an: „Durch einen Sumpf“, meinte Sango: „Da gibt es sicher auch Tiere oder andere Gefahren als den Nebel, den der Ordensmeister erwähnte.“ „Und Sesshoumaru ist auch dabei.“ Kagome seufzte: „Das ist mehr als dumm. Zum einen ist er gewiss stark genug, einige der anderen zu besiegen, aber dann werden die Brüder sicher wieder gegeneinander kämpfen müssen.“ „Ja.“ Miroku betrachtete die Bilder, die ihnen das zeigten, was Inuyasha sah: „Und dass die beiden zusammenarbeiten, können wir getrost vergessen.“ „Das können sie ja gar nicht. Du hast es doch gehört, dass nur einer überleben wird.“ Kagome rieb sich die Arme: „Und das ist wirklich so gemein. Diese Kesselprüfung ist tödlich, aber keiner kann sich weigern mitzumachen, weil er sonst gleich stirbt.“ „Es ist eine Youkai-Prüfung.“ Die Dämonenjägerin schüttelte leicht den Kopf: „Ich denke, dass auf diese Weise viel Streit unter den Youkai vermieden wird. Wer auch immer hier gewinnt, hat dann wohl die Autorität über die anderen zu entscheiden. Und darum muss es eine schwere Prüfung sein. - Inuyashas Vater hat hier wohl gewonnen.“ „Ja, die Ritter sagten, dass er der letzte Hüter des Kessels war.“ Miroku wandte den Kopf: „Vielleicht schafft es Inuyasha auch.“ Oder Sesshoumaru, dachte Kagome, aber das sagte sie lieber nicht. Denn es war für sie vollkommen gleich, wer gewann. Wenn es jemand anderer als Inuyasha war, wären sie drei ebenfalls tot. Die Prüflinge blieben wie auf ein geheimes Kommando stehen, als sie vor sich den Sumpf entdeckten. Das Grau der Nebelschleier war dicht, zu dicht, als dass man auch nur hätte erahnen können, was sich dort verbarg. Inuyasha versuchte, etwas zu wittern, aber er konnte nur verschiedene Lebewesen ausmachen, die er nie zuvor gerochen hatte. Immerhin bestätigte das seine Vermutung, dass in diesem Sumpf ganz andere Gefahren lauerten, als nur Verlaufen. Er sah, dass die Ersten vorsichtig in den Nebel gingen und von dem dichten Dunst verschluckt wurden. Wo war Sesshoumaru? Er hatte vor, sich an ihn zu halten. Wenn er selbst hier schon nichts riechen konnte, sollte der Hundeyoukai mit der empfindlichen Nase doch das andere Ufer wittern können, und sich nicht verirren. Als er seinen Halbbruder entdeckte, ging der gerade in den Nebel. Mit einem großen Satz sprang Inuyasha dorthin. Natürlich würde Sesshoumaru bemerken, dass er ihm folgte, aber da die Friedenspflicht immer noch galt, wäre er kaum so dumm, ihn anzugreifen. Mit einem seltsamen Gefühl betrat er das Grau des Nebels. Die Luft hier war abgestanden und es roch moderig. Er spürte nach der vertrauten Witterung seines Halbbruders, als er vorsichtig sich vorwärts bewegte, auf der Suche nach festen Stellen, die sein Gewicht tragen konnten. Hier im Morast unterzugehen war kein Tod, der ihm sonderlich gefallen hätte. Feuchtigkeit schien aus dem Nichts zu tropfen und in kürzester Zeit waren seine Haare nass geworden. Er umklammerte Tessaiga, für den Fall, dass jemand oder etwas Unfreundliches aus dem grauen Einerlei um ihn auftauchen sollte. Immer tiefer gelangte er so in den Sumpf. Alles, an was er sich hielt, war der Geruch des Hundeyoukai vor ihm. Soweit er es beurteilen konnte, ging Sesshoumaru geradeaus, hatte wohl tatsächlich das andere Ufer gewittert oder orientierte sich sonst wie. Die Witterung seines Halbbruders war auch das Einzige, das ihn mit der anderen Welt verband, die außerhalb des Nebels lag, wo Sonne schien, wo man Geräusche hörte, Dinge erkennen konnte. Das bewahrte ihn vor dem Gefühl der Verlassenheit. Er war kein Youkai, dem solche Empfindung fremd war, der gewohnt war, auf sich allein gestellt zu sein, und so bemerkte er mit gewisser Überraschung, dass ihm sein ungeliebter Halbbruder tatsächlich einmal von Nutzen war. Dem Hundeyoukai war nicht entgangen, dass Inuyasha sich an ihn als Merkpunkt hielt. Für gewöhnlich hätte er sich das verbeten, aber zum einen herrschte hier Friedenspflicht und zum zweiten...nun, zum zweiten war er etwas überrascht, dass der Hanyou eine Möglichkeit erkannt hatte, durch den Nebel zu gelangen, was er bei seiner minderwertigen Sinnenausstattung sonst kaum geschafft hätte. Das konnte noch interessant werden, zuzusehen, wie sich Inuyasha bei den verschiedenen Prüfungen schlagen würde. Er selbst wusste auch nicht genau, was sie erwartete, aber Vater hatte hier gewonnen und einige Andeutungen gemacht, soweit er sie hatte machen dürfen. Inuyasha zuckte unwillkürlich zusammen, als neben ihm ein schriller Schrei ertönte. Bereits, als er herumfuhr, hatte er sein Schwert in der Hand. Der Nebel rechts von ihm schien sich zu lichten und für einen Augenblick erkannte er einen Kopf mit Stielaugen, das Maul geöffnet. Eine rosafarbene Zunge, mit tausenden Zähnen besetzt, hatte sich um einen Youkai geschlungen, drückte ihn nun gegen den harten Gaumen des gigantischen Tieres, zerrieb ihn. Inuyasha wollte schon auf der Windnarbe zuschlagen, um den anderen zu retten, als er sah, wie das Tier schluckte. Es war zu spät, dem Youkai zu helfen, und er lief weiter, um nicht selbst zum nächsten Opfer zu werden, oder auch, den Geruch seines Halbbruders zu verlieren. Ein ganzes Stück weiter, ohne, das er hätte sagen können, welche Entfernung oder Zeit vergangen war, fand er an seinem Weg den zerfetzten Körper einer Amphibie. Er konnte sich denken, dass diese dumm genug gewesen war, seinen Halbbruder zu überfallen. Dessen Youki-Peitsche hatte sie nichts entgegenzusetzen gehabt. Immerhin war das wieder eine Abwechslung in dem grauen Einerlei, das so die Sinne abstumpfte. Inuyasha stellte fast erschreckt fest, dass er die letzten Minuten oder Stunden nur gegangen war, ohne weiter aufzupassen, ohne sich um mögliche Gefahren zu kümmern. Er nahm sich zusammen. Der Geruch des Hundeyoukai verschwand langsam und er beeilte sich, ihm zu folgen, die Hand wieder fest um Tessaiga. Das war wohl das Gefährlichste an diesem Sumpf. Man hörte nichts, man sah nichts und alle Sinne begannen einzuschlafen. Falls wirklich eine Gefahr kam, war man geistig zu müde, sie noch abwehren zu können. Natürlich nicht, wenn man Sesshoumaru hieß, dachte er plötzlich. Verdammt, wenn der nicht müde würde, noch Angreifer abwehren konnte, dann würde er das auch schaffen. Irgendwann musste ja dieser Sumpf ein Ende finden, sie Festland erreichen. Und dann müsste er nur noch dieses Kuri finden, was immer das wäre. Aber da würde schon auch noch wer anders hinwollen. Seine Ohren zuckten, als irgendwo hinter ihm Schreie zu hören waren. Für einen Augenblick war er versucht, umzudrehen, zu helfen, aber das würde kaum etwas bringen, außer, dass er mit Sesshoumaru seinen Führer verloren hätte. So suchte er weiter einen Weg durch den Morast, der unsichtbaren Spur mit der Nase folgend. Der Nebel endete so plötzlich, wie er begonnen hatte. Als sei er durch eine Tür getreten, stand Inuyasha in der Sonne. Erleichtert reckte er sich, blickte empor zu dem blauen Himmel. Er hatte es geschafft, er war durch den Nebelsumpf gelangt. Die Wärme der Sonne tat gut, die feuchten Haare würden bald trocknen. So sah er sich um. Vor ihm lagen Hügel, bewachsen mit lichten Wäldchen. Wohin war denn Sesshoumaru gegangen? Er suchte die Witterung. Auch andere Youkai waren wohl schon hier gewesen, durch den Nebel gekommen. Es war ja auch kaum davon auszugehen gewesen, dass die erste Prüfung schon die Zahl der Kandidaten rapide senken würde. Mit gewissem innerem Seufzen machte sich der Hanyou mit weiten Sprüngen auf den Weg zu dem größten der Hügel, um einen Hinweis zu finden, wo dieses Kuri liegen würde. Da erstarrte er. Vollkommen unbewusst übernahm sein Beschützerinstinkt. Und für die drei menschlichen Seelen in ihm wurde es dunkel. Die Bilder, die sie von der Außenwelt empfangen hatten, waren verschwunden. Verwirrt, besorgt, riefen sie, aber bekamen keine Antwort. Sie fürchteten, Inuyasha sei in Ohnmacht gefallen. Weiter entfernt von der Wahrheit hätten sie kaum liegen können. Der Hanyou hatte seinen Halbbruder entdeckt, der seine Rüstung abgelegt hatte, anscheinend gerade die Nässe des Nebelsumpfes aus seinem Haar, seinem Fell drückte. Und er war sich sehr sicher, dass dieser die drei Menschen unverzüglich töten würde, hätten sie ihn bei dieser Tätigkeit überrascht, oder auch später nur ein Wort darüber verloren. Vermutlich würde er ihn, Inuyasha, sogar umbringen, wenn er wüsste, dass seine Freunde in ihm waren. Dazu kam, dass die Seidenkleidung ebenfalls feucht geworden war, und nun wie eine zweite Haut anlag. Natürlich würde es rasch trocken werden, zumal, wenn Sesshoumaru Youki einsetzte, aber weiße, feuchte Seide war nun eben durchsichtig. Der Hundeyoukai wusste, wer sich ihm näherte. Sollte dieser Bastard es wagen, auch nur ein Wort darüber zu verlieren…Friedenspflicht hin oder her, das wäre es ihm dann wert. Inuyasha war sich dessen bewusst. Auch seine Haare waren feucht, allerdings hatte das rote Feuerrattenhaar keine Nässe aufgenommen. Ohne etwas zu sagen, oder einen weiteren Blick in die Richtung seines Halbbruders zu werfen, ging er weiter, auf den Hügel zu. Von der Anhöhe aus erkannte er in einiger Entfernung ein größeres Gebäude, einige Leute davor. Das waren Youkai. Und er entdeckte die verhüllten Gestalten der Ritter des Ordens des Kessels. Wunderbar. Jetzt musste er nur noch dorthin gelangen. So lief er hin, blieb aber am Rand stehen. Insgesamt zählte er bis jetzt zwanzig Youkai, aber nach ihm kamen immer mehr. Die Ordensmitglieder trugen den geheimnisvollen Kessel in die Mitte des Platzes, stellten ihn ab. Zwei beugten sich darüber, ein dritter nahm eine Rolle. Die beiden lasen Namen vor, die anscheinend im Kessel auftauchten, der andere strich die Namen aus. Inuyasha zählte acht Namen. Also hatten acht Youkai bereits den Nebelsumpf nicht überlebt. Acht von achtundfünfzig. Und es würde am Schluss nur einen Überlebenden geben. Am liebsten hätte er diese dämliche Prüfung verlassen, aber das wäre nicht nur für ihn tödlich, sondern auch für die drei, die sich in seiner Seele befanden. Dem ungeachtet, diese Verschwendung von Leben störte ihn. Die drei hatten wieder Bilder bekommen, auch wenn weder Sango noch Miroku etwas damit anfangen konnten, dass Kagome meinte: „Der Fernseher ist wieder an.- Es scheint Inuyasha gut zu gehen. Was wohl passiert ist?“ „Keine Ahnung.“ Sango seufzte: „Wir können eben nichts tun. Und das stört mich so.“ Aber das störte alle drei. Inuyasha bemerkte, dass sich Sesshoumaru näherte, ordentlich und makellos gekleidet wie eh und je. Instinktiv packte er Tessaiga. Es hatte noch nie etwas Gutes bedeutet, wenn sein Halbbruder auf ihn zukam. „Sogar du müsstest mitbekommen haben, dass hier Friedenspflicht herrscht, Inuyasha.“ „Keh!“ Aber er entspannte sich: „Weiß ich, ob du das weißt?“ „Ich werde dich töten. Aber erst, wenn es erlaubt ist.“ „Sei dir da nur nicht so sicher. Eher werde ich dich umlegen. Mich zu töten ist nicht so ganz einfach, wie du weißt.“ „Sagt mal“, mischte sich ein anderer Youkai ein: „Zieht ihr zwei eigentlich auch in Erwägung, dass hier noch achtundvierzig andere Leute sind? Fallen aufgebaut werden? Prüfungen zu bestehen sind?“ Zwei goldene Augenpaare musterten ihn mit gleichartiger Arroganz, ehe Inuyasha sagte: „Schon. Aber das macht ja nichts.“ Die Halbbrüder sahen sich an. Und zum ersten Mal hatten sie das Gefühl, sich vollkommen zu verstehen. ************************************************************ Selbstsicherheit liegt ihnen wohl im Blut... Ob das wirklich so einfach werden wird wie bislang, dank guter Hundenase? Das nächste Kapitel heisst: Der Wald des Todes. Das Tier im Sumpf mit den Stilaugen und den Zähnen auf der Zunge gibt es wirlich, ihr habt es alle schon gesehen, wenn auch ein paar Nummern kleiner. Eine Schnecke. Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält von mir, wie gewohnt, eine ENS, sobald ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)